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<strong>GLÜCKAUF</strong>Berg- und Hüttenmännische ZeitschriftNr. 5 2. Februar 1935 71. Jahrg.Ergebnisse der selektiven Kohlenflotation auf kohlenchemischer Grundlage., Za-'itifVon Dr. mont. Ing. J. P ö p p erle, Freiberg (Sa.).(Mitteilung aus dem Aufbereitungsinstitut der Bergakademie Freiberg.)In einem frühem Aufsatz1 ist über das Verfahrender selektiven Kohlenflotation auf kohlenchemischerGrundlage in grenzflächenchemischer Hinsicht eingehendberichtet worden. Danach baut sich die Kohleaus reaktionsfähigen und inerten Bestandteilen auf,die sich in ihrem chemischen Verhalten derart unterscheiden,daß sie durch Schwimmaufbereitung getrenntwerden können. Die verschiedene chemischeStruktur der zu trennenden Anteile erlaubt demnach,auch solche organischen Stoffe grenzflächenchemischso zu beeinflussen, daß ihre chemisch bedingtenphysikalischen Eigenschaften ein Trennungsverfahrenermöglichen.Wenn man die Aufbaustoffe der Kohle im Hinblickauf ihre Reaktionsfähigkeiten zu trennen vermag,verlieren die petrographischen Bestandteile,Glanz-, Matt- und Faserkohle, mehr oder minder ihresystematische Bedeutung. An ihre Stelle treten diemit Hilfe der kohlenchemischen Analyse trennbarenStoffe der Kohle. Danach unterscheidet man z. B. beieiner Streifenkohle neben dem mit Pyridin extrahierbarenBitumen die mit alkalischer Permanganatlösungregenerierbaren Humine und die opake Masse alshuminähnliche Stoffe, die erst mit stärkern Oxydationsmitteln,wie mit dem Schulzeschen Reagens,abgebaut und mit Alkali verseift werden können. Denbei solchen oxydierenden Angriffen als widerstandsfähigverbleibenden Rückstand nennt die Kohlenchemiedie organisierten Pflanzenreste. Sie sind formgesetzlich,wie vorwiegend der petrographischeKohlenbestandteil Faserkohle, hochkohlenstoffhaltige,stark inkohlte Bruchstücke der Pflanzen, welcheursprünglich die Kohle gebildet haben. Unter diein aufbereitungstechnischer Hinsicht hier unterscheidbarenreaktionsfähigen Kohlenbestandteile fallen demnachneben dem Bitumen die beiden regenerierbarenHuminarten als zyklische Kohlenwasserstoffverbindungenvon noch nicht eindeutig bestimmter chemischerStruktur. Der inerte Kohlenbestandteil erweistsich bei fast allen weitenerarbeitenden Prozessen alsSchadstoff.Die im folgenden behandelten unter diesen Gesichtspunktenerzielten Trennungserfolge der wahlweisevorgenommenen Schwimmaufbereitung verschiedenerAusgangskohlen tragen deshalb auch inihrer Auswertung den erörterten kohlenchemischenMerkmalen Rechnung.A u s g a n g s k o h le n .Für die Flotationsversuche lagen 4 Kohlensortenvor, und zwar die Staube F, G und H aus dem Ruhr­1 B ie r b r a u e r und P ö p p e r l e : Selektive Kohlenflotation auf kohlenchemiscberGrundlage, Glückauf 70 (1934) S. 933.bezirk, welche die Forschungsstelle für angewandteKohlenpetrographie in Bochum zur Verfügung gestellthatte, sowie die sächsische faserkohlenreicheKohlenprobe Z.Die Beschaffenheit der verwendeten Kohlen istaus der Zahlentafel 1 ersichtlich.Z a h le n ta fe l 1. Beschaffenheit der A usgangskohlen1.Asche%Flucht.Bestandt.%Vitrit%Clarit%Durit undÜbergänge% 'Fusit%AusgangskohleBrandschieferF 1 13,0 28,0 57,0 14,0 7,0 15 7,0G > Staub 10,5 25,4 53,0 5,0 9,4 29 4,0h ) 11,0 24,2 51,0 14,0 14,0 16 5,0Z . . . . 4,1 36,2 23,5 3,5 41,9 29 1,11 Für die Staube F, G und H wurden die I. T.-Analysenwerte dem Aufsatzvon K ü h lw e in : Fusitabscheidung durch selektive Kohlenflotation,Glückauf 70 (1934) S. 247, entnommen.Die Probe Z lag als leichtzerbrechliche Stückkohlevor, die für die Flotationsversuche auf wenigerals 900 Maschen/cm2 zerkleinert wurde. Mit diesemAufschlußgrad waren die petrographischen Bestandteilefreigelegt. Die Kohlenprobe ist besonders reichan bitumenreichen Mattkohlen und an Übergängen,die unter dem Mikroskop im trocknen Körneranschliffleicht für Faserkohle gehalten werden können. DieFaserkohle selbst weist verhältnismäßig viel Bitumenauf, und zwar oft mehr als die dazugehörige Glanzkohle.Die Trennung der Kohlen durch Schwimmaufbereitungin reaktionsfähige und inerte Schaumprodukteerfolgte in der Callow-Röhre. Bei gleichzeitigemDrücken der reaktionsfähigen Stoffe wurdendie inerten abgeschäumt und einmal nachgereinigt.Der reaktionsfähige Anteil wurde sodann von denBergen getrennt und ebenfalls einmal nachgereinigt.D er T r e n n u n g s e r f o lg .Für die Beurteilung des Trennungserfolges gibtes in der selektiven Kohlenflotation grundsätzlichzwei W ege: 1. die kohlenpetrographische U ntersuchungder Schaumprodukte im Körneranschliff und2. die kohlenchemische Analyse. Die Vor- und Nachteiledieser beiden Möglichkeiten zur Erfolgsermittlunglassen sich bisher nicht eindeutig aufzeigen,weil es noch an zahlreichem Unterlagen fehlt. Anderseitsist bisher nur die kohlenpetrographischeAnalyse ausgebaut und verfeinert worden, obwohlman zu ihrer Überprüfung, z. B. durch Tiegelverkokungoder Backfähigkeitsbestimmungen, nur dieVerkokungseigenschaften der aufbereiteten Kohlenherangezogen hat. Eine Verbesserung der Kohlensubstanzdurch Schwimmaufbereitung erweist jedoch%


nicht allein in verkokungstechnischer Hinsicht ihrenpraktischen Wert, sondern berührt ganz allgemeinalle weiterverarbeitenden Prozesse der Kohlenindustrie,z. B. die Brikettierung und nicht minderauch die Hydrierung.Im vorliegenden Falle ist deshalb in erster Liniedie kohlenchemische Analyse der Aufbereitungserzeugnissefür die Errechnung des Trennungserfolgesherangezogen worden. Bevor darauf eingegangenwird, sollen die in Betracht kommendenchemischen Grundlagen kurz erörtert werden.Wie eingangs erwähnt, sind am Aufbau der Kohle4 verschiedene, selbst mikroskopisch mehr oderminder unterscheidbare Stoffe beteiligt. Die Bituminabestehen aus hochpolymerisierten Harzen undWachsen und wahrscheinlich noch aus ändern,chemisch noch unbestimmten organischen Stoffen.Sie können mit Pyridin nach achtstündigem Kochenam Glyzerinbade herausgelöst w erden1. Die W eiterverarbeitungund Isolierung erfolgt mit Äthyläther inder Soxhletvorrichtung. Ihre Mengen sind jedoch sogering, daß sie grenzflächenchemisch in der selektivenSteinkohlenflotation vernachlässigt werden können.Die Humine sind jene Stoffe, die sich mit alkalischerPermanganatlösung abbauen und in Lösungbringen lassen. Über besondere Untersuchungen desVerlaufes dieser Reaktion hat F ra n c is berichtet2.Danach handelt es sich um eine monomolekulareReaktion. Das Verhältnis des aus dem Permanganatverbrauchten Sauerstoffs zur aufgelösten Huminmengeist für jede Kohle in den ersten Stufen derOxydation nahezu stetig; erst am Schluß der Reaktionnimmt es plötzlich zu. Von da an schreitet dieOxydation ohne entsprechende Abnahme des Rückstandesvorwärts. Hier beginnen bereits die huminähnlichenorganischen Stoffe zu oxydieren und ebensolangsam in Lösung zu gehen. Auf Grund von vielenReihenversuchen konnte dort festgestellt werden, daßfür jede Kohle entsprechend dem ihr eigenen Huminanteilund ihrem Inkohlungsgrad ein Reaktivitätsfaktorkennzeichnend ist. Dieser Faktor K stellt denKoeffizienten der Reaktionsgeschwindigkeit dar undist gegeben durch die Beziehung x = a ( l - e _Kt); darinbedeutet x die in der Zeit t gelöste Huminmenge unda die zur vollständigen Zersetzung der Humine erforderlicheOxydationsmittelmenge. Je chemisch reifereine Kohle ist, desto kleiner wird die Reaktionsgeschwindigkeit.Diese soll nahezu der reziproke W ertdes Koeffizienten K sein. Mit Hilfe einer alkalischenPermanganatlösung lassen sich also die regenerierbarenHumine in Lösung bringen. Die so behandelteextrahierte Kohle wird demnach nur noch die huminähnlichenStoffe als semi-inerte oder opake Masse derKohle und die organisierten Pflanzenreste enthalten.In den letzten Stufen der alkalischen Permanganatreaktionbeginnt allmählich auch die opake Masse zuoxydieren. Ihre Reaktionsfähigkeit ist bei weitem geringerals die der eigentlichen Humine, so daß manbei der Oxydation und Verseifung mit Permanganatund Alkali von einem gut bestimmbaren Endpunktder Reaktion sprechen kann.In verstärktem Maße werden die huminen Kohlenbestandteilebekanntlich von dem Schulzeschen Rea-1 W h e e le r : The rational analysis of coal, Colliery Ouard. 142 (1931)S. 1878.2 F r a n c is: The mechanism of the alkaline permanganat oxidationof coal, Fuel 12 (1933) S. 128.gens angegriffen, einer Mischung von Salpetersäure,W asser und Kaliumchlorat. Sämtliche Stoffe werdendamit bis auf die organisierten Pflanzenreste oxydiertund lassen sich sodann mit Alkali verseifen. Der Endpunktder Reaktion mit alkalischer Permanganatlösungtritt im Vergleich zu der verstärktenOxydation mit dem Schulzeschen Reagens etwasfrüher ein. Das Alkalipermanganatverfahren läßt alsodie opake Masse mehr oder weniger unberührt, sodaß es mit Hilfe dieser beiden kohlenchemischenAnalysenverfahren möglich ist, die eigentlichenHumine, die semi-inerte oder opake Masse und dieorganisierten Pflanzenreste, voneinander zu trennenund mengenmäßig zu erfassen.Für die Beurteilung von reaktionsfähigen undinerten Aufbereitungserzeugnissen, wie sie bei derselektiven Kohlenflotation anfallen, kann man demnachdie kohlenchemische Analyse mit Hilfe desSchulzeschen Reagens vorteilhaft heranziehen. Selbstdie Trennung der Kohle durch Schwimmaufbereitungin ihre Gefügebestandteile Glanz-, Matt- und Faserkohle,also eine Trennung nach petrographischen Bestandteilen,wird sich der kohlenchemischen Analysebedienen können, da bekanntlich der Gehalt an inertenBestandteilen im allgemeinen von der Faserkohle überdie Mattkohle zur Glanzkohle abnimmt1. Die Unterschiedein den Anteilen an organisierten Pflanzenrestensind besonders groß zwischen der Faserkohleund der Glanz- bzw. Mattkohle.Bei der kohlenchemischen Analyse der einzelnenFlotationserzeugnisse muß man noch die chemischeReife der Ausgangskohle beachten. Mit zunehmenderInkohlung werden die regenerierbaren huminen Stoffeimmer reaktionsträger; das Oxydationsmittel, das zurLösung dieser Stoffe imstande sein soll, muß dahermit zunehmender Reife der Kohle stärker werden. Diebekannte Abhängigkeit der Oxydierbarkeit der Kohlenvon ihrer chemischen Zusammensetzung oder ihrerchemischen Reife ist bereits eingehend untersuchtworden2. Diese Untersuchungen haben folgende Ergebnissegezeitigt. Chemisch junge Kohlen (lowerrank) nehmen bei der Oxydation größere Mengen anSauerstoff auf als chemisch reifere Kohlen, was aufdem Vorherrschen einer großem Anzahl von reaktionsfähigenMolekelgruppen beruhen soll. Außerdemsollen die Gruppen einen großem Kohlenstoffgehaltaufweisen. Die durch die chemische Strukturbedingte Unbeständigkeit der chemisch jüngernKohlensubstanz hat zur Folge, daß eine Bestimmungder Reaktionsfähigkeit der Kohle mit Hilfe vonOxydationsmitteln mit Fehlern behaftet und dahernicht anwendbar ist.Chemisch reifere Kohlen liefern jedoch sehr gutbrauchbare Werte. Nach dem Kohlenstoffgehalt derAusgangskohle richtet sich die Konzentration desOxydationsmittels. Demnach ergeben kohlenchemischeAnalysen von Kohlen mit Kohlenstoffgehalten von7 9 -9 0 o/o mit den entsprechenden Konzentrationen anSalpetersäure, W asser und Kaliumchlorat stetigeMengen an organisierten Pflanzenresten, also inertenBestandteilen, bei demselben Kohlenstoffgehalt derKohlen unter gleichen Versuchsbedingungen.Zur Ermittlung des Trennungserfolges ist somitbei den vorliegenden Untersuchungen das kohlen-1 F r a n c is und W h e e le r , Safety Mines Res. Bd. 1926, Nr. 28.a F r a n c is und M o r r is: Relationship between oxidizability andcomposition of coal, Bull. Bur. Mines, Nr. 340.


Glückauf 103rr¡£Irrrt»cèachemische Verfahren herangezogen worden. Je nachdem Kohlenstoffgehalt der vorliegenden Ausgangskohlewurde je 1 g der Flotationserzeugnisse mit denentsprechenden Konzentrationen an Salpetersäureund Kaliumchlorat im Erlenmeyerkolben am Rückfluß8 h gekocht, abgekühlt, im Glasfrittentiegel filtriertund mit heißem Wasser gut ausgewaschen. Der soerhaltene Rückstand wurde mit 240 cm3 "/ö-Natronlaugeebenfalls im Erlenmeyerkolben am Rückfluß 1 hgekocht, filtriert und gewaschen. Dieser Rückstandergab den Anteil an inerten Bestandteilen. Seine Veraschungerlaubte sodann die Errechnung der Mengeinerter Bestandteile, auf aschen- und wasserfreie Substanzbezogen.Hier ist noch auf den Einwand hinzuweisen, daßdie als nicht extrahiert analysierten Kohlen fehlerhafteWerte ergeben. Von einer vorhergehenden Extraktionwurde deshalb abgesehen, weil die Bitumina einerseitsnur in kleinen Mengen vorhanden sind, anderseits aberbei so verstärkter Oxydation in wasserlösliche oderverseifbare Stoffe übergehen dürften1.Den Aufbereitungserfolg nach Mengenausbringenund Aschengehalten gibt die Zahlentafel 2 wieder.Z a h l e n t a f e l 2. M engenausbringen und Aschengehalteder Flotationserzeugnisse.KohleMengenausbringenAschengehaltreaktions- jnprtpt.reaktions- j ffähiges ln e r le sfähiges ln erxes AufgabeBergeBergeErzeugnisErzeugnis% °/o % o/o % % %F 67,6 22,7 9,7 5,30 6,10 65,0 13,0H 64,0 25,9 10,1 6,00 5,00 50,0 11,0G 84,4 11,3 4,3 7,00 2,12 55,0 10,5Z 65,1 33,9 1,1 3,18 1,18 53,2 4,1Die Abtrennung der Berge ist demnach ohneSchwierigkeiten möglich, so daß betriebsmäßig nochbessere Ergebnisse erzielt werden können. H ervorzuhebensind vorweg einige besonders niedrigeAschengehalte von inerten Schaumprodukten. DieKohlen Z und G liefern solche Produkte mit Aschengehaltenvon 1,2 und 2,1 o/o. Es scheint, daß die Abtrennungder Berge durch die besondere Behandlungder Trübe mit den erwähnten Drückern besondersbegünstigt wird.Wie zu erwarten, ändern sich auch die G asgehalteder Schaumprodukte gegenüber denen derentsprechenden Ausgangskohlen. Die Zahlentafel 3verzeichnet die Gasgehalte der verschiedenen Aufbereitungserzeugnisse.KohleZ a h l e n ta f e l 3.Gasgehalte der Flotationserzeugnisse.Reaktionsfähiges InertesSchaumprodukt% % %F 28,0 29,4 19,4G 25,4 26,0 19,7H 24,2 28,7 24,8Z 36,2 41,4 33,0Die Kohle Z ist eine Gasflammkohle. Der mikroskopischeBefund der Schaumprodukte zeigte einenahezu reine Tiennung der petrographischen BestandteileFaserkohle und Glanz-Mattkohle. Dem Inkohlungscharakterdieser Kohle entsprechend weist1 K r e u le n , Brennstoff-Chem. 15 (1934) S .ll.das inerte Schaumprodukt noch einen erheblichenGasgehalt auf gegenüber einem noch großem G asreichtumder reaktionsfähigen Erzeugnisse.ln den Abb. 1 und 2 sind die Tiegelkoksproben dereinzelnen Aufbereitungserzeugnisse wiedergegeben.Die Kohlen Z und G ergeben ein inertes Schaumprodukt,das nur pulvrigen oder leicht zerbrechlichenKoks liefert. Die dazugehörigen reaktionsfähigenSchaumerzeugnisse blähen und schmelzen gut undgeben silbrig glänzende Kokse.F ' H~ L . * .Abb. 1. Tiegelkoksproben von Glanz-MattkohlenundFaserkohlenschaumprodukten. Staube F und H.Abb. 2. Tiegelkoksproben von Ausgangskohle Gsowie Glanz-Mattkohlen- und Faserkohlenschaumproduktender Staube G und Z.Der Trennungserfolg des Aufbereitungsverfahrenswurde in der erwähnten Weise ermittelt. Je nach demchemischen Alter der auf weniger als 6400 Maschen/cm2zerkleinerten Kohle gelangten verschiedene Konzentrationender Oxydationsmittel zur Untersuchung, undder so erhaltene Rückstand der Kohle wurde sowohlmikroskopisch beobachtet als auch mengenmäßig erfaßt.Als endgültige Konzentration des SchulzeschenReagens für eine bestimmte Kohle betrachtete 'm andiejenige, die einen Rückstand an inerten, mikroskopischnur noch organisierte Pflanzenreste zeigendenStoffen hinterließ. Die Menge des Rückstandesmußte trotz stärkern Oxydationsangriffes annäherndstetig bleiben.Die so erhaltenen Gehalte an inerten und reaktionsfähigenStoffen geben, den grenzflächenchemischenGrundlagen des Aufbereitungsverfahrens angepaßt,gut brauchbare Werte. Die für die einzelnen Kohlenermittelten Konzentrationen des Oxydationsmittelssind fürF . . 70 cm3 4n-H N 03 + 30 cm j H ,0 + 3 g KCIO-,H . . 80 cm3 4n-H N 03 + 20 cm3 H^O + 3 g KC103G . . 40 cm3 4n-H N 03 + 60 cm3 H ,0 + 3 g KCIO,Z . . 40 cm3 4n-H N 03 + 60 cm3 H ,0 — 2 g KC103Die einzelnen Gehalte und die dazugehörigen Wertedes Ausbringens siad aus der Zahlentafel 4 ersichtlich.KohleZ a h le n ta f e l 4. Trennungserfolge, bezogenauf aschen- und wasserfreie Kohle.Reaktionsfähigemgäbe R ’ I ‘Gehalt in % an Ausbringen in % anInertemAuf- p igäbe K 1ReaktionsfähigemRIInertemR 1F 82,0 92 45 18,0 8 55 88,4 11,6 35,0 65,0H 89,2 97 70 10,83 30 77,5 22,5 20,0 80,0G 83,5 88 50 16,5 12 50 92,8 7,2 64,0 36,0Z 82,3 94 60 17,7 6 40 74,8 25,2 22,5 77,51 R = reaktionsfähigem Schaumerzeugnis (Glanz-Mattkohlenprodukt),inertem Schaumerzeugnis (Faserkohlenprodukt).


104 Glückauf Nr. 5In dieser Zahlentafel sind die Gehalte der Ausgangskohlereste mengenmäßig erfaßt. Eine solche Ermittlung desan reaktionsfähigen und inerten Stoffen jeauf 100 zu beziehen. Demnach ergibt z. B. die Summeder jeweiligen Gehalte an reaktionsfähigen StoffenTrennungserfolges liefert daher im Vergleich mit derkohlenpetrographischen Analyse verläßliche und eherungünstigere Werte. Wie aus der Zahlentafel 4 ersichtlichim Faserkohlen- und Glanzkohlenschaumproduktist, befriedigt der Trennungserfolg durchweg.wieder 100.Lediglich der Staub G weist ein zu niedriges AusbringenHier muß darauf hingewiesen werden, daß diean inerten Stoffen auf, während der ent­Gehalte an inerten Stoffen keinen unmittelbaren Rückschlußsprechende Gehalt im sogenannten Faserkohlen­auf die Gehalte an Faserkohle zulassen. Die schaumprodukt 50 o/o beträgt.innige Verwachsung von organisierten Pflanzenresten,Zur Ermittlung des Trennungserfolges einer selektivenKohlenflotation kommt dieses Verfahren ebenso­die bei der beschriebenen kohlenchemischen Analyseim Rückstand verbleiben, mit den Huminen ist besondersbei der Mattkohle ausgeprägt. Der für diewenig wie die I. T.-Analyse im Anschliff in ihrerjetzigen Durchführung für eine betriebsmäßige Überwachungdes Flotationsbetriebes in Frage. Hier sollteFlotation erforderliche Aufschlußgrad genügt nicht,um diese verschiedenen Stoffe freizulegen. Eine derartigeAnalyse von faserkohlenreichen Produkten wirdlediglich die Güte des angewandten Aufbereitungsverfahrensüberprüft werden. Betriebsmäßig lassenjedoch unmittelbar auf den mengenmäßigen Anteil ansich stets je nach den örtlichen Verhältnissen einfacheFaserkohle schließen lassen, denn dieser petroundrasch durchführbare Prüfarten finden.graphische Bestandteil besteht bis auf seine huminenInfiltrationen oder Umhüllungen fast ganz aus organisiertenPflanzenresten. Die für Faserkohlenprodukteermittelten Gehalte an inertem Gut werden daher imallgemeinen kleiner sein, als es einer kohlenpetrographischenAnalyse entspricht. Umgekehrt werdenDie Abb. 3 - 6 geben die beiden Schaumprodukteder aufbereiteten Kohlen wieder. Nur die Probe Fzeigt im inerten Schaumprodukt noch mehrere Glanzkohlenstücke.Selbst bei dem Staub G mit einem Anteilvon 72 o/o unter 10000 Maschen/cm- ist ein guteraber Glanz-Mattkohlenprodukte verhältnismäßig Trennungserfolg zu verzeichnen, während das reaktionsfähigehöhere Werte an inerten Stoffen ergeben, da dieKohlenpetrographie beispielsweise nur von Mattkohleoder Übergängen spricht, nicht aber die in solchen Bestandteileneingeschlossenen organisierten Pflanzen­Schaumprodukt neben den feinsten Glanz-Mattkohlenteilchen noch einen reichlichen Anteil anFaserkohle erkennen läßt. Nach der Zahlentafel 4 enthältdieses Erzeugnis noch 12 o/0 inerte Bestandteile.Die praktischen Ergebnissedieser selektiven Kohlenflotationbeweisen demnachdie Brauchbarkeit des angewandtenVerfahrens. Damitläßt sich aber nicht alleineine Abtrennung der Faserkohlevon der Glanz- undMattkohle nach petrographischenGesichtspunkten vornehmen.Das auf kohlenchemischerGrundlage entwickelteAufbereitungsverfahren ermöglichtganz allgemein eineTrennung der Kohle in reaktionsfähigeund inerte Bestandteile,Abb. 3. Staub F. Abb. 4. Staub H.erreicht also daspraktisch anzustrebende Zieleiner selektiven Kohlenflotation.Dies bedeutet zugleicheine wesentliche Bereicherungder Erkenntnis für die Aufgabeder Trennung der Glanzvonder Mattkohle durchSchwimmaufbereitung. Selbstdie Verbesserung der reinenMattkohlensubstanz, die ineiner besondern Mitteilung behandeltwerden wird, ist nachdiesen Grundlagen möglich.Abb. 5. Kohle Z. Abb. 6. Staub G.Abb. 3-6.Faserkohlen- und Glanz-Mattkohlenschaumprodukteim Vergleichsbild, v 65, trocken.W ir ts c h a f tlic h e rA usblick.Auf die Kosten einerselektiven Kohlenflotationkann hier nicht näher eingegangenwerden. Sie dürftensich je nach den vorherrschen­


L. i truruar i'jjp Glückauf 105den örtlichen Bedingungen errechnen lassen, werdensich jedoch stets in leicht erträglichen Grenzen bewegen.Die Verwertung der bei diesen Aufbereitungsverfahrenanfallenden reaktionsträgen Schaumprodukteist bis heute noch eine offene Frage. IhreLösung wird aber gefunden werden, wenn sich dieKohlengruben, für welche eine flotative Verbesserungder Kohlensubstanz eine Erniedrigung der Gestehungskostenfür den gesamten Betrieb bedeutet,ernstlich damit befassen.Dabei sei auf die Möglichkeit einer Verwertungder sogenannten Faserkohlenschaumprodukte imKohlenstaubmotor hingewiesen. Nach der Zahlentafel2 haben die Aufbereitungserzeugnisse derKohlen Z und G Aschengehalte von 1,2-2,1 o/o. Eslag nahe, diese aschenarmen Staube hinsichtlich ihrerVerwendbarkeit im Kohlenstaubmotor auf ihrenAschencharakter zu untersuchen.Dieser M otor ist heute so weit durchgeprüft, daßseiner begehrten Einführung in die Praxis nichts mehrim Wege steht, wenn man die Aschenfrage der zuverwendenden Kohlenstaube zu lösen oder die Verschleißkostendurch Herstellung besonders verschleißfestenWerkstoffes zu verringern vermag. Nicht nurdie Aschenmenge, sondern auch die Aschenzusammensetzungspielt für den Staubmotor eine ausschlaggebendeRolle1. Daher sind die Staube Z, G und Hauf ihre Aschenzusammensetzung untersucht worden.Die Zahlentafel 5 unterrichtet über die Analysenwerte.Z a h le n ta fe l 5. Die Zusam mensetzung der Ascheiund die Schleifzahlen von inerten Schaumprodukten.Kohle Asche ai2o 3 Si02 Fe2Oa Rest SchleifzahlZ 1,18 8,73 39,54 12,64 39,09 14000o 2,12 15,60 44,85 10,70 28,85 21 400H 5,00 3,95 43,75 12.75 40,55 9 6001 Analyse von Ingenieur V o g l ausgeführf.Die nach der Härteskala von Dana aus denWerten für A120 3, S i0 2 und Fe2Os ermitteltenSchleifzahlen liefern einen Maßstab für die Gefährlichkeitder Kohlenaschen als Schleifmittel. Wie ausder Zahlentafel 5 ersichtlich ist, weisen diese fürsonstige weiterverarbeitende Prozesse schädlichenKohlensorten annehmbare Schleifzahlen auf. Die auf10000 kcal kg Kohle bezogene Aschenmenge wirdAschenzahl genannt und darf 150-200 g nicht übersteigen,wenn noch eine Verwendung solcher Kohlenim Staubmotor möglich sein soll. Da die inerten1 S c h u lte und L it t e r s c h e id t : Die Zukunftsaussichten des Kohlenstaubmotors,Glückauf 70 (1934) S. 1193.Schaumprodukte infolge ihres natürlichen Inkohlungsvorsprungesgegenüber den reaktionsfähigen Erzeugnisseneinen höhern Wärmeinhalt erwarten lassen,können sich die Aschenzahlen noch vorteilhafterniedrigen. Zur Beurteilung des verschiedenenWärmeinhaltes der gewonnenen Aufbereitungserzeugnisseist der obere Heizwert der Staubsorten in derKröckerschen Bombe bestimmt worden. Die Ergebnisseder Untersuchung und die daraus errechnetenAschenzahlen gehen aus der Zahlentafel 6 hervor.Z a h le n ta f e l 6. Oberer Heizwert der Staube undAschenzahlen der inerten Aufbereitungserzeugnisse,bezogen auf aschenhaltige Staube.KohleAschenzahlder inertenSchaumprodukteAusgangskohleOberer Heizwert in kcalreaktionsfähiges inertesSchaumproduktZ 7150 6960 7810 15G 7130 7420 7870 27H 7100 7650 8140 61F 6550 7060 8380 73Die obern Heizwerte der einzelnen Produktelassen vorerst erhebliche Unterschiede erkennen, diesich um 400-1000 kcal bewegen, eine Tatsache, diemit dem Voreilen der organisierten Pflanzenreste inder chemischen Reife vollständig in Einklang steht. Diesich daraus ergebenden Aschenzahlen sind besondersfür die Staube Z und G sehr niedrig und lassen ebensowie die Schleifzahlen eine günstige Verwertung dieserFaserkohlenschaumprodukte im Kohlenstaubmotorvermuten.Mit diesem kurzen Hinweis auf eine besondereVerwertung der Faserkohlen im allgemeinen und derinerten Schaumprodukte der selektiven Kohlenflotationim besondern sei eine Anregung ö Ö zu nähererPrüfung dieser Möglichkeiten gegeben.Z u s a m m e n fa s s u n g .Das in einem frühem Aufsatz dargelegte neueVerfahren der selektiven Kohlenflotation auf kohlenchemischerGrundlage ist an einigen Steinkohlenprobenmengenmäßig geprüft worden. Die Ermittlungdes Trennungserfolges wird im Gegensatz zur kohlenpetrographischenAnalyse mit kohlenchemischen Verfahrendurchgeführt. Danach fallen bei der wahlweisevorgenommenen Schwimmaufbereitung reaktionsfähigeund inerte Schaumprodukte an. Auf die besondereVerwertung der inerten Aufbereitungserzeugnisseim Kohlenstaubmotor wird an Hand vonAschenzahlen, Schleifzahlen und Heizwertbestimmungenhingewiesen.ö OgDie Eignungsprüfung von Brikettpech und ihre Bedeutungfür den Brikettierungsvorgang.Von Dr.-Ing. W. Reerink und Dipl.-Ing. E. Ooecke, Ingenieuren beim Verein zur Überwachungder Kraftwirtschaft der Ruhrzechen zu Essen.(Mitteilung aus dem Ausschuß für Steinkohlenbrikettierung.)(Schluß.)S c h n e llv e r f a h re n z u r B e tr ie b s u n te r s u c h u n g Viskosität und Brikettfestigkeit zu prüfen, haben wirvon B rik e ttp e c h e n .in Abb. 13 die jeweils bei 100° Betriebstemperatur er-Um die Ergebnisse der Laboratoriumsbrikettie- mittelte durchschnittliche Brikettfestigkeit über derrung noch näher auf die Abhängigkeit zwischen Pech- absoluten Viskosität des betreffenden Peches bei 100*


106 Glückauf Nr. 5aufgetragen. Ein gesetzmäßiger Zusammenhangzwischen Pechviskosität und Brikettfestigkeit ist darausklar zu ersehen. Die Versuchspunkte bilden eineAbb. 13. Abhängigkeit zwischen absoluter Pechviskositätund Brikettfestigkeit.Kurve, deren stärkste Krümmung bei niedrigenZähigkeitswerten und entsprechend hohen Brikettfestigkeitenliegt. Das starke Ansteigen der Kurvevon Pechen mit niedriger Zähigkeit bei 100° bestätigtdie aus der Arbeit von Broche und Nedelmann undaus dem Betriebe bekannte Tatsache, daß Weichpechebesonders günstige Brikettierungseigenschaften aufweisen.Hierauf wird weiter unten noch näher eingegangen.Durch Prüfung der bei den einzelnen Versuchenerhaltenen Preßlinge auf Klang, Abriebfestigkeitund Bruchfläche lassen sich die 9 untersuchtenPeche in verschiedene Güteklassen gliedern. DiePeche 1, 2, 5 und 6, die bei der Probebrikettierung bei100° Brikettfestigkeiten von mehr als 18 kg/cm2 ergebenund ferner bei 100° niedrigere Zähigkeitswerteer . sals hioo» —0,2 ——,, aufgewiesen haben, sind als sehrcm2gute Brikettpeche zu bezeichnen. Wahrscheinlichlassen sich jedoch Peche mit einer geringem Zähigkeit°r ■ sals n = 0,05-—s nicht mehr vermahlen, so daß sie fürcm2die üblichen Brikettierungsverfahren ausscheiden. DiePeche 3 und 9 mit Zähigkeitswerten von p,00o -= 0,2& ' sbis 0,4 ^ 2 ’ t>e' denen die Probebrikettierung unterdenselben Bedingungen Brikettfestigkeiten von 16 bis18 kg/cm2 ergeben hat, sind nach unsern Feststellungenfür die Brikettierung noch brauchbar, während Pechemit höherer Viskosität als rp0o°=0,4 bis zu i\-0 ,6Brikette von nur 16-14 kg Festigkeit je cm2 liefernund bei Berücksichtigung der von uns gewähltenVersuchsbedingungen nicht mehr als geeignet anzusprechensind. Zu dieser Klasse ist das Pech 7zu rechnen. Liegt die Zähigkeit der Peche bei100° noch höher als rpoo» = 0,6, so sind siefür die übliche Brikettierung völlig unbrauchbar.Bei dieser Einteilung der Brikettpeche in 4 verschiedeneGüteklassen ist es absichtlich vermiedenworden, nur von guten und schlechten Pechen zusprechen, weil sich eine derartig scharfe Scheidungvorläufig nicht durchführen läßt. Wie später nochgezeigt wird, konnten wir die an diesen 9 Pechengemachten Beobachtungen durch die Ergebnisse vonUntersuchungen zahlreicher anderer Peche ergänzen.Auch Ergebnisse aus dem Großbetrieb, die bis jetztallerdings noch nicht in großer Anzahl vorliegen,bestätigen die Richtigkeit unserer Beurteilung. Vielleichtgelingt es in Zukunft an Hand weitererVersuchsunterlagen, die Anzahl der Güteklassen zuverringern und den Trennschnitt zwischen guten undschlechten Pechen schärfer zu ziehen.Den Ausführungen über die Zusammenhängezwischen Pechviskosität und Brikettfestigkeit habenwir eine Betriebstemperatur von 100° zugrunde gelegt,weil nach unsern Messungen in Betriebsknetwerkendie Mischguttemperaturen auch bei Einleitung vonhoch überhitztem W asserdampf im normalen Betriebe100° nicht übersteigen. Da in fast allen Brikettfabrikeneine Kohle von 3 - 4 o/0 W assergehalt in die Knetwerkegegeben wird, ist diese Feststellung ohne weiteres verständlich,denn der Dampfverbrauch würde sehr hochsein, wenn man Mischguttemperaturen von mehr als100° erreichen wollte. Zu diesem Zweck müßte zunächstdie Kohlenfeuchtigkeit im Knetwerk fast vollständigverdampft werden. W ir haben ferner beobachtet,daß die Mischguttemperatur am Knetwerkaustragbei normalem Betriebe je nach der zugeführtenDampfmenge zwischen 95 und 99° schwankte. Somitkann man annehmen, daß das Mischgut im Dampfknetwerkbei der üblichen Betriebsweise auf ungefähr100° erwärmt wird. Deshalb scheinen auch die beieiner Mischguttemperatur von annähernd 100° durchgeführtenLaboratoriumsversuche und die Zähigkeitsmessungenbei 100° die brauchbarsten Unterlagen fürdie Auswertung der Ergebnisse zu bieten.Wie bereits erwähnt, ist die Viskosität des Pechesfür den Großbetrieb in doppelter Hinsicht wichtig,weil sie nicht nur die Mischbarkeit des Gutes im Knetwerk,sondern auch den Vorgang bei der Verpressungmaßgebend beeinflußt. Die Frage, ob der Pechviskositätbei der Knetwerkstemperatur oder bei der Preßtemperaturdie größere Bedeutung zukommt, ließ sichmit der von uns benutzten Laboratoriumseinrichtungnicht entscheiden, weil bei unsern Versuchen die Abkühlungdes Mischgutes auf dem Wege bis zur Pressenur 2 -3 ° betrug und die Verpressung infolgedessenfast bei derselben Temperatur stattfinden mußte wiedie Durchmischung im Knetwerk. Wir hoffen jedoch,später auch diese Frage durch Großversuche klärenzu können.Während das in Abb. 1 wiedergegebene verhältnismäßigverwickelte Gerät die Viskosität des Pechesbei verschiedenen Temperaturen zu messen gestattet,muß für die Betriebsuntersuchung von Brikettpechendie Ermittlung der relativen Zähigkeit bei der für denGroßbetrieb maßgebenden Temperatur von 100° genügen.Die einfachsten Relativ-Viskosimeter beruhenauf der Messung der Eintauch- oder Ausziehgeschwindigkeitvon Kugeln, Zylindern oder ähnlichenKörpern, die sich in dem auf die Versuchstemperaturerwärmten Stoff befinden. Da die Messung der Eintauchgeschwindigkeitbei zähen Pechen mit Schwierigkeitenverknüpft ist, haben wir eine einfache Vorrichtunggebaut, mit der auch der Ungeübte die Messungder Ausziehgeschwindigkeit bei 100° C mit genügenderGenauigkeit vorzunehmen verm ag1. Das in Abb. 14schematisch dargestellte Gerät besteht aus dem zylindrischenWasserbad a, in das mit dampfdichtem Ver-1 Zu beziehen durch W. Feddeler in Essen.


z. reDruar i m t j Glückauf 107Schluß der einseitig geschlossene Zylinder b von22 mm 1. W. eingehängt werden kann. Das Wasserbadist mit dem Rückflußkühler c versehen, so daß derWasserspiegel praktisch unverändert bleibt Auf demDeckel des Wasserbades ist ferner das Gestell d, angebracht;dieses trägt das sehr empfindlich gelagerteLaufrad e, dessen Durchmesser so gewählt wird, daßder mit einer Schnur an dem Laufrad befestigte Ausziehkörper/ genau lotrecht über dem Mittelpunkt desZylinders b hängt. Der Ausziehkörper / hat leicht einzuhaltendeAbmessungen und eine für die Untersuchungzähflüssiger Stoffe besonders geeigneteTropfenform.Zur Durchführung einesVersuches werden in denZylinder b 40 g feinkörnigenPeches eingefülltund durch Beheizung desWasserbades mit Gasoder Elektrizität in längstens30 min auf 99° erwärmt.Wenn diese Tem ­peratur erreicht ist, läßtman den mit einem Stahldrahtvon 0,1 mm Dmr.an der Schnur befestigtenvorgewärmten Ausziehkörper/ in das zu untersuchendePech einsinken.Die Länge des Stahldrahtesist so bemessen,daß der Ausziehkörpermit seiner Spitze geradeden Boden des Zylinders bberührt. In dieser Stellungwird der Ausziehkörperdurch eine an dem Laufradangebrachte Sperr­für die SchnellbestimmungAbb. 14. Vorrichtungvorrichtung festgehalten. der relativen Pechviskosität.An dem Laufrad ist fernerein bestimmtes Übergewicht g angebracht, das beimLösen der Sperrvorrichtung den Ausziehkörper ausdem zu untersuchenden Pech zieht. Die Messung derAusziehgeschwindigkeit geschieht durch Feststellungder Zeit, in der zwei an dem Laufrad angebrachteMarken an dem Schlitz h vorbeigleiten. Man erhält alsofür die einzelnen Peche Ausziehzeiten (in Sekunden),die als Maßstab für die Zähigkeit dienen können. DieEntfernung der Marken voneinander ist so gewählt, daßder Ausziehkörper während des Versuches nicht ausdem Pech herausgezogen, sondern lediglich um 40 mmgehoben wird. Die in Abb. 14 wiedergegebene Ausführungdes Gerätes ist für Gasbeheizung eingerichtetund auf einer Grundplatte aufgebaut; sie läßt sichmit Hilfe von Stellschrauben und eines Lotes genaulotrecht aufstellen. Wie schon erwähnt, wird das kalteingegebene Pech nach längstens halbstündiger Erhitzungauf 99-99,5° erwärmt. Zweckmäßig führtman die Messung der Ausziehgeschwindigkeit nachdem Anwärmen 2 - 3 mal durch, bis man gleiche Ausziehgeschwindigkeitenerhält. Wenn man gleichzeitigmit mehreren Zylindergefäßen arbeitet, diese in einembesondern W asserbade vorwärmt und einige weitereKunstgriffe anwendet, lassen sich mit einem Gerät ineiner Stunde 6 - 8 Versuche durchführen. Die Reinigungder Zylindergefäße erfolgt am besten durch Auswaschenmit heißem Anthrazenöl oder ähnlichen Teer­ölen. Der nach Beendigung des Versuches vollständigmit Pech umhüllte Ausziehkörper wird zweckmäßig inWasser abgekühlt, worauf sich die anhaftende Pechschichtleicht abschlagen läßt. Die endgültige Säuberungerfolgt am schnellsten durch Abspülen mitBenzol. Die Vorrichtung bietet den Vorteil, daß mandie Messung schnell und ohne besondere Übung vornehmenkann. Die Abmessungen des Ausziehkörpers,die Ausziehhöhe und das Übergewicht müssen beiallen Geräten naturgemäß genau gleich gewähltwerden, weil diese Art der Viskositätsmessung nurdann vergleichbare Ergebnisse liefert, wenn alle veränderlichenGrößen übereinstimmen.Die zu den erörterten Versuchen benutztenBrikettpeche sind mit diesem Ausziehviskosimetergeprüft worden. In der die Ergebnisse veranschaulichendenAbb. 15 ist auf der Ordinate dieabsolute Zähigkeit bei 100°, auf der Abszisse dieAusziehzeit in Sekunden eingetragen. Die Versuchspunkteliegen auf einer Geraden, d. h. die Ausziehzeitist der absoluten Zähigkeit verhältnisgleich. Indas Schaubild sind ferner die durch die Brikettierungsversucheermittelten Grenzen der einzelnen Güteklasseneingezeichnet. So entspricht bei den gewähltenVersuchsbedingungen einer Zähigkeit von r\ 10opr . g= 0,2— - eine Ausziehzeit von 30 s. Die durch diecm2Mahlbarkeit gezogene Grenze wird bei etwa 10 ssein. In gleicher Weise liegen die übrigen Grenzwertepr . SP • Sn ioo» = 0,4— ^ bei 60 s und Uioo» = 0 ,6 -—7, bei 90 s.cn rcm2Peche mit einer Zähigkeit von 1 0 -3 0 s sind demnachals gut zu bezeichnen; bei 3 0 -6 0 s Ausziehzeit lassensich die Peche noch verwenden, während sie bei einerAusziehzeit von mehr als 60 s als ungeeignet zu betrachtensind. Liegt die Ausziehzeit höher als 90 s,so ist eine Verwendung als Brikettpech ganz ausgeschlossen./luszie/ize/tAbb. 15. Vergleich zwischen absoluter und relativer Pechviskosität.Entsprechend Abb. 13, welche die Abhängigkeitzwischen Brikettfestigkeit und absoluter Viskositätzeigte, ist in Abb. 16 die Brikettfestigkeit über derrelativen Zähigkeit, also über der Ausziehzeit, inSekunden aufgetragen. Dieses Schaubild enthält insgesamt19 Versuchswerte von 22 untersuchten P echen;die 3 übrigen hatten eine so große Zähigkeit, daß siebei dem gewählten M aßstab nicht mehr eingetragenwerden konnten. Die Ergebnisse der Laboratoriums­


ikettierung bei einer Mischguttemperatur von 100°und die mit dem vereinfachten Viskosimeter erhaltenenWerte stimmen so gut überein, daß manoffenbar das vorgeschlagene einfache Betriebsgerätzur Kennzeichnung der Brauchbarkeit von Brikettpechenfür die Steinkohlenbrikettierung verwendenkann. Die Frage, ob die Messung der Pechviskositätbei 100° zur Kennzeichnung allein ausreicht, wird ananderer Stelle noch ausführlicher behandelt werden.FBedeutung der Ergebnissefür die Steinkohlenbrikettierung.Bevor aus den vorstehenden Versuchsergebnissendie Schlußfolgerungen für die Steinkohlenbrikettierunggezogen werden, ist kurz auf die verschiedenen bisherbekannten Untersuchungsverfahren für Brikettpechund die über den Brikettierungsvorgang geäußertenAnsichten einzugehen.S o n s tig e U n te r s u c h u n g s v e r f a h r e nfü r B rik e ttp e ch .Die Frage der Eignungsprüfung von Brikettpechist in letzter Zeit eingehend von B ro ch e und N ed elina n n 1 behandelt worden, die bei ihren Untersuchungenauf den von S p ilk e r und B o rn 2 geschaffenenGrundlagen aufbauen.Obwohl diese umfangreichen Arbeiten vorliegen,erfolgt die Beurteilung des Brikettpeches heute nochnach unzureichenden Verfahren. Üblich ist die Bestimmungdes Erweichungspunktes, des Verkokungsrückstandes,des Aschengehaltes und des Gehaltes anfreiem Kohlenstoff. Die Brikettfabriken selbst beschränkensich auch heute noch fast ausschließlich aufdie Ermittlung des Erweichungspunktes. DiesePrüfung muß hier deshalb etwas ausführlicher behandeltwerden.Lange bevor die Bestimmung des Erweichungspunktesvon Brikettpech eingeführt wurde, war im Betriebeder Brikettfabriken bereits ein allerdings sehrnaturwüchsiges Untersuchungsverfahren bekannt, dasauch heute noch von manchem alten Betriebsmanngeschätzt wird: die sogenannte Kauprobe. Hierbeistellte der Brikettmeister den Plastizitätsgrad desPeches durch Kauen einer kleinen Probe fest, die sichnach genügend langem Aufenthalt im Munde aufKörpertemperatur erwärmt hatte. So roh dieses1 Glückauf 69 (1933) S. 233.2 Brennstoff-Chem. 11 (1930) S. 307.A o sz/e fjze /YAbb. 16. Kennzeichnung von Pechen auf Grund der relativenViskosität.Untersuchungsverfahren« war, so richtig waren, wielíente zuzugeben ist, die Grundlagen der Prüfung.Gegenüber der Kauprobe stellt die Bestimmung desErweichungspunktes sogar einen gewissen Rückschrittdar. W ährend man bei der Kauprobe die Plastizitätdes Peches bei einer bestimmten Temperatur prüfenwollte, werden bei der Bestimmung des Erweichungspunktesverschiedene Temperaturpunkte gleicherViskosität ermittelt. Da der Brikettierungsvorgang imGroßbetrieb, wie bereits ausgeführt, von der Temperaturbeeinflußt wird, ist es grundsätzlich richtiger,bei derselben Temperatur die verschiedenenEigenschaften als die verschiedenen Temperaturpunkte,bei denen das Pech gleiche Eigenschaftenzeigt, zu bestimmen. Diese Feststellung würdejedoch nicht genügen, das Verfahren der Erweichungspunktbestimmunggrundsätzlich zu verwerfen,wenn die damit gewonnenen Ergebnissehinreichend genau wären, so daß man wirklichvon einer Viskositätsmessung sprechen könnte.Die Erweichungspunktbestimmung wäre theoretischeinwandfrei, wenn es gelänge, das Verfahrenin allen Laboratorien mit der erforderlichen Übereinstimmungder Arbeitsweise durchzuführen. Daßdies nicht der Fall ist, zeigt die Zahlentafel 4,welche die bei gleichen Pechproben in drei verschiedenenLaboratorien gewonnenen Ergebnisseenthält; der Unterschied beträgt 1 -5°. Dabei stimmenzum Teil die Ergebnisse des Laboratoriums Igut mit denen des Laboratoriums III überein. Teilweiseist aber auch die Übereinstimmung zwischendenen der Laboratorien I und II besser. Schon dieseZusammenstellung läßt erkennen, daß die Erweichungspunktbestimmunglediglich eine ungenaueViskositätsmessung darstellt. Noch deutlicher geht dieUngenauigkeit der Erweichungspunktbestimmung ausAbb. 17 mit den Erweichungspunkten der 11 Pechehervor, deren Viskositätskennlinien bereits Abb. 3 gezeigthat. Auf der Abszisse sind die untersuchtenPeche mit ihren Versuchsnummern 1-11, auf derOrdinate die Viskositätswerte bei 100° aufgetragen.Z a h l e n t a f e l 4. Bestimmung des Erweichungspunktesnach K ra e m e r und S a r n o w in dreiverschiedenen Laboratorien.PechErweichungspunkt,bestimmt im Laboratorium1 II III°C f>C ° cGrößterUnterschiedA 61,0 61,5 62,0 1,0B 65,5 67,0 68,0 2,5C 74,0 72,0 71,5 2,5D 73,0 77,0 78,0 5,0E 68,0 69,5 69,5 1,5F 82,0 77,5 81,5 4,5G 67,5 66,5 68,5 2,0H 64,5 62,0 65,0 3,01 69,0 67,0 70,5 3,5K 72,0 68,0 69,5 4,0Die Peche sind so geordnet, daß das Pech 1 dieniedrigste und das Pech 11 die höchste Viskositätbei 100° aufweist. W ährend also die Viskosität derPeche 1 —11 entsprechend ihrer Bezifferung ziemlichgleichmäßig zunimmt, lassen sich die Erweichungspunkteder Peche nicht gleichmäßig ansteigend einordnen.Das Pech 8, das ebenso wie das Pech 3 einenErweichungspunkt von 70° hat, müßte auch an­»C


2. Februar lyj'j Glückauf 109nähernd die gleiche Viskosität aufweisen. In W irklichkeitist die Viskosität des Peches 8 bei 100° mehrals doppelt so groß wie die des Peches 3. Währendsich bei den Pechen mit niedrigem und hohem Erweichungspunktdie Ergebnisse in etwa mit denViskositätswerten vergleichen lassen, ist in dem mittlernBereich von 65 bis 75° Erweichungspunkt dieUngenauigkeit dieses Verfahrens offenbar besondersgroß.Abb. 17. Vergleich zwischen Erweichungspunktund Zähigkeit von 11 Pechen bei 100°.Zu einer Bestätigung unserer Ansicht, daß dieErweichungspunktbestimmung nur eine sehr ungenaueViskositätsmessung darstellt, gelangt man auch aufanderm Wege. In Abb. 18 sind die Logarithmen der beider Untersuchung von 3 Pechen ermittelten Viskositätswertein Abhängigkeit von der Temperatur wiedergegeben.Die in einem Bereich von 70 bis 105° durchgeführtenMessungen zeigen, daß sich die Versuchspunkteder einzelnen Peche zwanglos durch Geradenvon gleicher Neigung miteinander verbinden lassen.Man kann diese Geraden wohl ohne Bedenken übern r . §den Meßbereich von n = 10 — verlängern, um diecnrErweichungspunkte der Peche einzuzeichnen. Wie ausNXN 'e ,\ V, \ N© L a b o r .^¿ ' fo r /o o 7 /XJJ6/ / 3Abb. 18 hervorgeht, liegen die Erweichungspunkte beiViskositäten von n = 10 bis 100^—^ (103- 1 0 4 Poise).cm4Die in die Viskositätskennlinien eingetragenen E r­weichungspunkte nach den Ermittlungen der 3 verschiedenenLaboratorien zeigen, daß bei demselbenLaboratorium die Erweichungspunkte ungefähr beigleichen Zähigkeitswerten liegen (Fehlergrenze± 1 0 -2 0 o/o). Wenn man jedoch die am weitesten auseinanderliegendenErgebnisse verschiedener Laboratorienvergleicht, beträgt der Fehler sogar mehr als± 50 o/o. Hierdurch dürfte eindeutig der Beweis erbrachtsein, daß durch die Bestimmung des Pec’nerweichungspunktesnur verhältnismäßig rohe Anhaltszahlenfür die Pecheigenschaften gewonnenwerden.Die Tatsache, daß die logarithmische Darstellungder von uns ermittelten Viskositätskennlinien geradeLinien ergeben hat, steht im Widerspruch zu den Feststellungenvon M a n n in g 1, der auch in logarithmischerDarstellung schwach gewölbt verlaufende Viskositätskennlinienerhalten hat. Vielleicht läßt sichdieser Widerspruch dadurch erklären, daß vonManning in den einzelnen Temperaturbereichen 3 verschiedeneMeßverfahren angewandt worden sind, sodaß die Viskositätskennlinien infolge der an sich geringfügigenGerätekonstanten nicht stetig verlaufenkonnten.Aus diesem Vergleich der tatsächlich gemessenenViskositätswerte von Pechen mit den Ergebnissen derErweichungspunktbestimmung läßt sich folgern, daßderen Unzulänglichkeit zum Teil auf der Ungenauigkeitdes Verfahrens, zum Teii aber auch darauf beruht,daß es grundsätzlich richtiger ist, die Eigenschafteneines Stoffes bei der im Betriebe angewandtenTemperatur zu untersuchen, als erheblich tieferliegende Temperaturpunkte zu bestimmen, bei denendie zu untersuchenden Stoffe annähernd gleicheEigenschaften aufweisen. Aus diesen Feststellungengeht bereits hervor, daß die Pechuntersuchung nachdem von uns ausgearbeiteten Schnellverfahren einwandfreiereund für den Betrieb brauchbarere Ergebnisseliefern muß als die Erweichungspunktbestimmung.Auch das von B ro ch e und N e d e lm a n n angegebeneVerfahren zur Messung der Streckbarkeitvon Pechen, dem die Forscher selbst eine geringereBedeutung beimessen, ist zum Teil mit denselbenMängeln behaftet wie die Erweichungspunktbestimmung.W ir hatten außerdem Gelegenheit, fest-„ zustellen, daß die Wiederholbarkeit des Verfahrensbei demselben Laboratorium und Beobachter zwrargenügt, unter verschiedenen Laboratorien jedochnicht ausreicht.Das Verfahren der Laboratoriumsbrikettierung,das zuerst Spilker und Born vorgeschlagen undNdann Broche und Nedelmann weiter entwickelthaben, ist von uns ebenfalls eingehend untersuchtworden. W ir haben dabei festgestellt, daß die von-7 Broche und Nedelmann angegebene Vorrichtungsehr gut verwendbar ist. Allerdings bedarf ihreArbeitsvorschrift einer nicht unwesentlichen Abänderung.Wie eingangs bereits erwähnt, ist es55 60 65 70 75 60 65 90 95 700 °C bei den heute üblichen BrikettierungsverfahrenAbb. 18. Vergleich zwischen Pechviskositätund Erweichungspunkt.nicht möglich, die Tem peratur im Knetwerk von1 a. a. O.


110 GlückaufBrikettfabriken auf mehr als 100° zu erhöhen.Wenn man bei der Laboratoriumsbrikettierung mitdem Großbetriebe vergleichbare Ergebnisse erhaltenwill, muß man infolgedessen die nötigenVorkehrungen treffen, daß die Temperatur im Versuchsknetwerkhinreichend genau gemessen und aufdie gewünschte Höhe eingestellt werden kann. Fernerist die Arbeitsweise der Laboratoriumsbrikettierungder ununterbrochenen Arbeitsweise des Großbetriebesanzupassen. Auch diese Bedingung läßt sich nachunsern Vorschlägen leicht erfüllen. Achtet man fernernoch darauf, daß tunlichst keine Entmischung im Versuchsknetwerkeintritt und daß im übrigen die vonBroche und Nedeimann vorgeschriebenen Maßnahmeneingehalten werden, so lassen sich mit der Laboratoriumsbrikettierungsehr brauchbare Ergebnisse erzielen.Grundsätzlich muß man sich jedoch darüberklar sein, daß bei der Nachahmung des Großbetriebesim Laboratoriumsmaßstab nicht alle Bedingungen erfülltwerden können und daher die Ergebnisse desLaboratoriumsversuches nicht unbedingt maßgebendfür den Großbetrieb sind. Vor allem ist zu beachten,daß sich die Durchmischung von Kohle und Pech imKnetwerk des Betriebes bei weitem nicht so innig vollziehtwie in dem des Laboratoriums. Möglicherweisewird bei der geringen Durchsatzleistung des Versuchsknetwerkeseine um ein Vielfaches bessere Durchmischungerzielt als im Großbetriebe. Diesen Umstanddarf man bei der Übertragung der Ergebnisse desLaboratoriumsversuches auf den Großbetrieb nichtvernachlässigen. Obwohl diese Einschränkungen gebotensind, kann doch gesagt werden, daß dieBrikettierung im Laboratoriumsmaßstab für dieweitere Erforschung des Brikettierungsvorganges erheblicheBedeutung hat.D er B rik e ttie ru n g s v o rg a n g .Der Vorgang der Steinkohlenbrikettierung mitPech als Bindemittel ist häufig ö Gegenstand o von Er-örterungen gewesen. Wir stehen auf dem Standpunkt,daß man sich bisher den Brikettierungsvorgang infolgeder mannigfachen Untersuchungsverfahren undAnsichten viel verwickelter vorgestellt hat, alser in Wirklichkeit ist. Vor allem gibt der Begriff derBindefähigkeit oder des Bindevermögens häufig zuirrigen Anschauungen Anlaß. Daher soll nachstehendder Brikettierungsvorgang so dargelegt werden, wiewir ihn auf Grund unserer Versuchsergebnisse auffassen.Bei der Verkittung einzelner Kohlenkörner miteinanderzu einem zusammenhängenden, dichten Preßlingkommt es darauf an, daß die Kohlenkörner möglichstvollständig mit einem Bindemittelfilm umgebensind, bevor sie zum Brikett verpreßt werden. Die Umhüllungder einzelnen Kohlenkörner mit dem Bindemittelgeht desto leichter vor sich, je dünnflüssigerdieses bei der Vermischungstemperatur ist. Voraussetzungist ferner, daß das flüssige Bindemittel dieKohlenkörner überhaupt benetzt.Die Frage der Benetzbarkeit der Kohlenteilchendurch flüssiges Pech ist bereits von anderer Seite untersuchtund dabei festgestelit w orden1, daß die Steinkohlenvom Anthrazit bis zur untern Fettkohle vongenügend flüssigem Steinkohlenteerpech leicht benetztwerden. Auch hinsichtlich der Gefügebestandteilelassen sich bei den magern Steinkohlen keine Unter-1 P r o c k a t und S tä d te r , Glückauf 68 (1932) S. 62.schiede der Benetzbarkeit beobachten. Neuere Versuche1haben ergeben, daß lediglich kieselsäurereicheBerge von Pech und Teer sehr unvollständig benetztwerden. Im allgemeinen sind also hinsichtlich derBenetzbarkeit keine Schwierigkeiten zu befürchten.Bei einer guten Durchmischung und bei genügenderDünnflüssigkeit des Bindemittels müßte es alsogelingen, jedes Kohlenteilchen mit einem Pechfilm zuumhüllen. Bei der dann folgenden Verpressung desMischgutes wirkt das fein verteilte Pech, wenn esnoch hinreichend flüssig ist, als Schmiermittel gegenüberder Reibung der einzelnen Kohlenteilchen aneinanderund an den W andungen der Formen. Hat diezu brikettierende Kohle eine günstige Körnung, sowerden die feinem Kohlenteiichen bei der Verpressungdie Zwischenräume zwischen den gröbernzum größten Teil ausfüllen. Etwa verbleibendewinzige Zwischenräume müssen durch Bindemittelausgefüllt werden. Nach dem Ausstößen des Brikettsaus der Presse muß das Pech bereits so zähflüssigsein, daß der Preßling eine zur Verladung ausreichendeFestigkeit aufweist. Bei der anschließendenAbkühlung erstarrt das Pech vollständig, so daß manein festes, fast ganz luftfreies Brikett mit glänzenderOberfläche erhält.Die Festigkeit des bei Erfüllung dieser Bedingungenhergestellten Preßlings müßte ebenso großsein wie die der Kohle selbst. Die Brikettfestigkeitberuht auf Adhäsionskräften, die bekanntlich besondersgroß sind, wenn ein flüssiger Körper mit einemfesten in Berührung gebracht und dann nach dem Erstarrendurch Abkühlung oder durch Verdunstungirgendeines Lösungsmittels fest wird. Man kann deshalbden Vorgang des Brikettierens mit ähnlichen,jedem geläufigen Vorgängen vergleichen, wie demLeimen, Kitten oder Löten. Daß die Festigkeit desBriketts im günstigsten Falle die des Bindemittelssogar übertreffen kann, geht aus dem bekanntenphysikalischen Experiment hervor, bei dem man2 Glasplatten mit geschmolzenem Siegellack aneinanderklebt. Wenn man nach dem Abkühlen des Bindemittelsdie beiden Glasplatten auseinander reißt, sowerden sehr häufig Stücke aus den Glasplattenherausgerissen, ohne daß die Siegellackschicht in sichgetrennt wird. Voraussetzung ist, daß Luftporenin dem Bindemittel und an den Grenzschichten möglichstfehlen.Aus diesen Überlegungen und Vergleichen kannman folgern, daß dasjenige Brikettpech das beste»Bindevermögen« besitzt, das bei der Verarbeitungstemperaturdie größte Anzahl von Kohlenteilchenmöglichst vollständig zu benetzen und filmartig zuumhüllen vermag. Diese Feststellung steht in Übereinstimmungmit der auch von Broche und Nedeimanngemachten Beobachtung, daß Weichpeche an sich diegünstigsten Brikettierungseigenschaften zeigen. Leiderlassen sich Weichpeche bei deii meisten üblichenBrikettierungsverfahren nicht verwenden, weil man sienicht vermahlen und die damit hergestellten Brikettenicht sofort nach der Herstellung verladen kann. Hierdurchist eine untere Grenze für die Brauchbarkeitvon Pechen gezogen. Die obere Grenze ist dadurch bedingt,daß man in den Knetwerken heute keine höhernMischguttemperaturen als 100° erreicht. Infolgedessenist man bei den heutigen Brikettierungs-1 R ie d e l und W e b e r , Asphalt u. Teer, Straßenbautechnik 33(1933) S. 34; 34 (1934) S. 209.i


t. rer Glückauf 111verfahren auf die Peche angewiesen, die eine Mittelstellungeinnehmen. Wenn es gelänge, die Mischguttemperaturenauf mehr als 100° zu erhöhen, so würdediese Verschiebung der obern Temperaturgrenzegleichzeitig, wie noch gezeigt wird, für die Frage derPechersparnis von Bedeutung sein.Bei den Überlegungen hinsichtlich des Brikettierungsvorgangesist angenommen worden, daß sichdie Viskosität des mit der Kohle in das Knetwerkeingebrachten Peches während des Verarbeitungsvorgangesnicht verändert. Wie unsere Versuche gezeigthaben, kann jedoch der in die Knetwerke eingeblaseneüberhitzte W asserdampf eine Zersetzungdes Peches hervorrufen. Ob dieser Einfluß desWasserdampfes sehr beträchtlich ist oder nicht, hängt,abgesehen von seiner Menge und Temperatur, vorallem von der Art des Peches ab. Selbstverständlichmuß dieser Einfluß des W asserdampfes bei allenUntersuchungen über den Brikettierungsvorgang berücksichtigtwerden; denn es kommt nicht darauf an,das Pech auf seine Eigenschaften zu prüfen, die es vorder Verarbeitung hat, sondern ausschlaggebend istsein Zustand während des Durchgangs durch dasKnetwerk und nachher. Auch ein Pech, das vor derVerarbeitung eine denkbar günstige Viskosität aufweist,kann für die Brikettierung unbrauchbar sein,wenn es durch den überhitzten W asserdampf im Knetwerkzersetzt wird. Da man aus der Viskositätsbestimmungnicht zu ersehen vermag, ob das Pechdurch W asserdampf zersetzbar ist oder nicht, wirdman nicht umhin können, neben der Viskositätsmessungeine Untersuchung über den Einfluß desüberhitzten Wasserdampfes auf das Pech durchzuführen.Einige Versuche in einer von uns vorgeschlageneneinfachen Vorrichtung haben gezeigt, daß normaleBrikettpeche durch überhitzten W asserdampf nichtübermäßig zersetzt werden; dagegen ist der Einflußdes Wasserdampfes auf Blaspeche und, nach neuernFeststellungen, auf wiederbelebte Peche sehr groß.Darf man beim Pecheinkauf gewiß sein, daß keineBlaspeche oder wiederbelebte Peche geliefert werden,so kann man auf die Untersuchung des W asserdampfeinflussesverzichten. Es genügt dann die Ermittlungder Viskosität bei 100° nach dem angegebenenSchnellverfahren. Die durch die Mahlbarkeit gezogeneuntere Brauchbarkeitsgrenze der Brikettpeche läßtsich entweder nach dem von Broche und Nedelmannvorgeschlagenen Verfahren bestimmen, oder man begnügtsich mit der Feststellung der Ausziehzeit imeigenen Betriebe, wobei etwa 8 -1 2 s die untereGrenze bilden. Diese kann natürlich, je nach derTemperatur, bei der die Vermahlung auf den einzelnenAnlagen erfolgt, von Fall zu Fall verschieden hochliegen; sie wird auch im Sommer höher anzusetzensein als im Winter.Einfluß der Pechbeschaffenheit auf den Pechverbrauch.Aus den vorstehend mitgeteilten Versuchsergebnissengeht hervor, daß mit zunehmender Zähigkeit,gemessen bei einer Vergleichstemperatur von 100°,die Güte der Steinkohlenpeche oder, um den oft mißverstandenenAusdruck zu gebrauchen, ihre Bindefähigkeitabnimmt. Es lag nahe, mit Hilfe der Laboratoriumsbrikettierungzu untersuchen, wie sich dieseVerschlechterung der Bindefähigkeit bei der gleichenBrikettierkohle auf den Pechverbrauch auswirkt. DieseFrage ist deshalb besonders wichtig, weil bei einerJahreserzeugung von 100000 t Briketten ein Minderverbrauchvon 1 »o Pech bei den heutigen Pechpreisenbereits eine Ersparnis von 60000-65000 ausmacht.Der heute als normal angesehene Pechverbrauchvon 6 ,5 -7 ,5«v schließt einen gewissen Überschuß insich, der wegen der häufig schwankenden Pechbeschaffenheitgeboten ist. Wenn diese praktischgleich bliebe, was sich bei einheitlicher Verwendungrichtiger Untersuchungsverfahren zweifellos erreichenließe, so würde der heutige Pechverbrauch bereits einenicht unwesentliche Verminderung erfahren. Gebrauchtz. B. eine Brikettfabrik bei Verwendung einesausgezeichneten Brikettpeches für eine bestimmteKohle 5 » ö Pech, um Preßlinge von der gewünschtenGüte herzustellen, so kann es im Dauerbetriebe wegender Schwankungen in der Kohlenbeschaffenheit notwendigsein, den Pechzusatz um einen gewissenBetrag, vielleicht 1 o,0, zu erhöhen. Einen weitemHundertteil könnte der Ausgleich der Schwankungenin der Pechbeschaffenheit erfordern, so daß dann derGesamtpechbedarf durchschnittlich 7 ®o betrüge. Beipraktisch gleichbleibender Pechbeschaffenheit ließesich also in diesem Falle der Pechzusatz um 1 o'o verringern.Um diese Überlegungen auf ihre Richtigkeit zuprüfen, haben wir mit verschiedenen BrikettpechenVersuche über den Einfluß der Höhe des Pechzusatzesauf die Brikettfestigkeit angestellt. Die Ergebnisse dermit Kohle von der früher benutzten Körnung durchgeführtenVersuche veranschaulicht Abb. 19. Mit demPech 1 erhielten wir bei einer Mischguttemperatur von100° bei 7 o/o Pechzusatz Brikette von 21.4 kg mittlererFestigkeit je cm2. Bei Verminderung des Pechzusatzesauf 6 o/o betrug die Brikettfestigkeit nurnoch rd. 17 kg cm2, bei 5 o/o Pechzusatz rd. 13 kg cm2und bei 4 «o nur noch rd. 9 kg cm2. Der Einfluß derHöhe des Pechzusatzes auf die Brikettfestigkeit istalso, wie zu erwarten war, sehr groß. Das Pech 3,das bei 100° eine ungefähr siebenmal höhere Zähigkeitals das Pech 1 hat, wurde in gleicher Weise untersucht.Anscheinend ist hier infolge der höhern Zähigkeit derfM .cm-2 2 , 52 0 ,07 7 57 5 ,0 -7 2 ,5 -7 0 , 0 .7 ,5 L/ // /r >/^ / \/ /xf/'/|/' /M'* /// Ä// /XXXXX/X *1IX 1Ar 1 /l / ' 'i/ 111! 111111i 1X ' ii1i1i 1P e e /i7, 7 2 0 °P e c / 7 3 , t=7 2 t i aP & C / 7 7, ( = 7 0 0 °yP e c fr J , t = 7 0 C c1*7 5 6 7 % P e c/rzi/sa /zAbb. 19. Einfluß der Pechbeschaffenheitauf den Pechverbrauch.


Einfluß des Pechzusatzes nicht so groß wie beimPech 1, da die die einzelnen Versuchspunkte verbindendeKurve flacher verläuft. Entsprechende Untersuchungenwurden mit den gleichen Pechen bei einerMischguttemperatur von 120° ausgeführt und die Ergebnisseebenfalls in Abb. 19 eingetragen. Bemerkenswertist, daß die Kurve für das Pech 3 bei einerMischguttemperatur von 120" höher liegt als die Kurvefür das Pech 1 bei der Mischguttemperatur von 100°.Dies erklärt sich dadurch, daß das Pech 3 bei 120° einegeringere Zähigkeit aufweist als das Pech 1 bei 100°und daher auch entsprechend höhere Brikettfestigkeitenmit dem Pech 3 bei einer Betriebstemperaturvon 120° erzielt werden. Wie nicht anders zu erwartenwar, liegen die mit dem Pech 1 bei 120° erzielten Wertenoch beträchtlich über den für das Pech 3 bei 120°festgestellten.Damit diese Peche bei stetiger Kohlenbeschaffenheitgleichmäßig eine Brikettfestigkeit von 16 kg/cm2gewährleisten, ist demnach bei normalen Mischguttemperaturenvon 100° ein Zusatz von 6,75 o/o Pech 3oder 5,8 o/o Pech 1 erforderlich. Steigert man dieMischguttemperaturen auf 120°, so benötigt man nurnoch 5,45o/o Pech 3 und 5,05 o/0 Pech 1. Die Ergebnissezeigen also deutlich den großen Einfluß der Pechbeschaffenheitauf den Pechverbrauch. Obwohl dasPech 3 an sich noch als brauchbar zu bezeichnen ist,bedingt seine Verwendung zur Erzielung gleicherFestigkeiten einen um 1 o/0 höhern Pechverbrauch alsdie des sehr guten Peches 1. Demnach dürften sichdurch die Einhaltung einer stetigen Pechbeschaffenheitnicht unbeträchtliche Pechersparnisse erzielen lassen.Gleichzeitig weisen diese Versuche den Weg zunoch großem Pechersparaissen durch Erhöhung derMischguttemperaturen über die heute gebräuchlichenGrenzen von 100° hinaus.Hier sei nochmals hervorgehoben, daß die Laboratoriumsbrikettierungunter besonders günstigenBedingungen arbeitet. Mit Hilfe des Versuchsknetwerkeswird eine so gute Vermischung von Pechund Kohle erzielt, wie es unsers Erachtens im G roßbetriebebei den dort üblichen Knetwerken nicht möglichist. Durch Versuche im Großbetrieb muß festgestelltwerden, auf welche Weise sich der W irkungsgraddes Knetwerkes verbessern läßt, ohne daß derKraftverbrauch zu stark steigt. Im Rahmen diesernoch durchzuführenden Versuche müssen auch dieGrundlagen des Fohr-Kleinschmidt-Verfahrens1 eingehenderuntersucht werden, da es unverkennbareVorzüge aufweist. Durch Einspritzen des flüssigenPeches muß sich eine unverhältnismäßig bessereDurchmischung von Kohle und Pech erreichen lassen.In der bisherigen Ausführung haftet dem Verfahrenjedoch der Mangel an, daß das flüssige Pech in einemkalten Raum mit der ebenfalls kalten Kohle inBerührung kommt, wobei die Gefahr besteht, daß einTeil des Peches, anstatt die einzelnen Kohlenteilchenzu überziehen, vorzeitig erstarrt. Würde das flüssigePech in die Brikettierkohle in einem auf rd. 100° erwärmtenRaum eingespritzt werden und die Brikettierkohleselbst annähernd auf diese Temperatur vorgewärmt,bevor sie mit dem Pech in Berührungkommt, so müßte eine wirklich gute Vermischungzwischen Pech und Kohle eintreten. Der Hauptvorteildes Einspritzverfahrens besteht jedoch darin, daß auch' Glückauf 51 (1915) S. 281; 57 (1921) S. 1093; Bergbau 46 (1933) S. 314.nicht mahlbare Weichpeche zur Brikettierung verwendetwerden können.Diese Fragen der Wirkungsweise von Betriebsknetwerkenund des Einflusses der verschiedenen Faktoren,wie Kohlenkörnung, Pechfeinheit, Anordnungder Dampfdüsen usw., vermag man naturgemäß nurdurch Versuche im Großbetriebe zu lösen. DerartigeVersuche sind bereits bis in alle Einzelheiten geplant,und ihre Durchführung dürfte bald zu erwarten sein.Man kann annehmen, daß planmäßige Versuche aneiner Großversuchsanlage Ergebnisse zeitigen werden,die eine wesentliche Verbesserung der Wirtschaftlichkeitvon Brikettfabriken zur Folge haben. Auf Grundunserer bisherigen Arbeiten sind wir der Ansicht, daßes möglich ist, bei entsprechender Verbesserung derEinrichtungen und Verfahren mit einem Bindemittelzusatz,der vielleicht nur halb so groß wie der heuteübliche ist, marktfähige Brikette herzustellen.Einfluß der Kohlen beschaffen heit auf Pechverbrauchund Brikettgüte.Bereits eingangs wurde erwähnt, daß zweifellosauch die Beschaffenheit der Kohle, vor allem ihreKörnung, von Einfluß auf den Pechverbrauch und dieGüte der Brikette ist. Neuerdings haben Broche undNedelmann1diese Frage sehr eingehend untersucht.Das Ergebnis ihrer umfangreichen Arbeit ist der Nachweis,daß man durch Einstellung einer günstigenKörnung erhebliche Ersparnisse an Bindemitteln erzielenkann. Durch Beschränkung des Gehaltes anGrobkorn und gleichzeitige Entfernung des feinstenStaubes ist nach diesen Feststellungen eine Pechersparnisbis zu 30 o/o möglich. Diese Ergebnissescheinen in gewisser Beziehung mit der heute verbreitetenAnschauung in Widerspruch zu stehen, daßdie Vergrößerung der gesamten Kohlenoberflächeeinen höhern Pechverbrauch bedinge.Abb. 20. Körnungskennlinien von Brikettierkohle.Unabhängig von Broche und Nedelmann haben wirzur Klärung des Einflusses der Kohlenkörnung ebenfallseinige Versuche durchgeführt, die grundsätzlichentsprechende Feststellungen ergaben. Für unsereVersuche wählten wir zunächst 6 durch Absieben hergestellteKohlenkörnungen von 0 -3 mm, die in Abb. 20als Siebkurven aufgetragen sind. Bei den 6 verschiedenenMischungen schwankt der Anteil an Kornüber 2 mm von 2,5 bis 62,5 o/o, der Anteil an Korn unter0,5 mm von 55 bis 17,5 o/o. Die einzelnen Probenwurden unter Zusatz von 7 o/0 eines Normalpeches bei100" Knetwerkstemperatur nach unserer Arbeitsweisebrikettiert. Die Ergebnisse sind in der Zahlentafel 51 Glückauf 70 (1934) S. 979.


2. Februar iyjd Glückauf 113und in Abb. 21 dargestellt. W ir fanden eine fast gleichmäßigeVerringerung der Brikettfestigkeit mit der Zunahmean Grobkorn bei gleichzeitiger Abnahme desFeinkorns. Das Ergebnis der Versuche gibt Abb. 21in der Weise wieder, daß die bei den einzelnen Versuchenfestgestellte mittlere Brikettfestigkeit jeweilsüber dem Gehalt an Korn über 1 mm der betreffendenKohlenmischung aufgetragen ist. Aus dieser Darstellungergibt sich ein gleichmäßiger Abfall derBrikettfestigkeit mit der Zunahme des Kornes über1 mm, d. h. die Brikettfestigkeit ist desto größer, jegeringer der Anteil an Grobkorn und je größer derGehalt an Korn unter 0,5 mm ist.Zahlentafel 5. Einfluß der Kohlenkörnung auf dieBrikettfestigkeit (Knetwerkstem peratur 100°).%CN1CO%KörnungE £ 5 E•— i— '3- —~ c'jo"


nung zur Steinkohlenbrikettierung ist. Je dünnflüssigerdas Pech bei der Arbeitstemperatur ist, desto besserbindet es und desto niedriger kann man den Pechzusatzbei der Brikettierung beinessen. Mit Hilfe eines einfachenneuen Gerätes läßt sich die Pechviskosität bei100° schnell und zuverlässig feststellen. Die Untersuchungvon Pech mit diesem Gerät ermöglicht einebessere und zuverlässigere Beurteilung seiner Bindeeigenschaftenals die ändern heute bekannten Schnellverfahren.Die Laboratoriumsbrikettierung nachBroche und Nedelmann ist in einigen Punkten abgeändertund mit ihr der Einfluß der Pechviskositätnachgewiesen worden. Das Einleiten von überhitztemWasserdampf kann im Knetwerk eine Veränderunggewisser Pechsorten herbeiführen. Normale Brikettpechewerden jedoch durch überhitzten Wasserdampfsehr wenig in ihrer Zusammensetzung beeinflußt, sodaß man mit der Messung der Viskosität auskommt,wenn nur Normalpeche Verwendung finden und dieMahlbarkeitsgrenze bekannt ist.An Hand der Versuchsergebnisse vermag man denVorgang der Steinkohlenbrikettierung mit Pech alsBindemittel in einfacher Weise zu erklären. Begriffe,wie das Bindevermögen oder die Bindefähigkeit vonPech, werden durch die rein physikalische Betrachtungdes Brikettierungsvorganges ersetzt. Lediglich derTatsache, daß der Brikettierungsvorgang heute eineobere und eine untere Temperaturgrenze aufweist, istes zuzuschreiben, daß sich nur bestimmte Peche für dieBrikettierung eignen. Gelingt es, die Brikettierungsverfahrenzu verbessern, so wird sich dadurch entwedereine erhebliche Pechersparnis erzielen lassen,oder man wird eine weit größere Anzahl von Pechenzur Brikettierung verwenden können, als es heutemöglich ist.Die von Broche und Nedelmann bei Versuchenim Laboratoriumsmaßstab erhaltenen Ergebnisse überden Einfluß der Kohlenkörnung auf Pechverbrauchund Brikettgüte werden durch entsprechende Versuchebestätigt. Da sich jedoch in den Betriebsknetwerkenfeinkörnigere Kohlen schlechter mit demBindemittel vermischen als die Brikettierkohle vonnormaler Körnung, bedürfen diese Ergebnisse nochder Bestätigung durch Großversuche, bevor sie sichauf die Praxis übertragen lassen. Durch die bereitsin Angriff genommene Durchführung von Großversuchenwird es gelingen, den endgültigen Beweisfür die in dieser Arbeit entwickelte Auffassung überdie Eignungsprüfung von Brikettpech und über denVorgang der Steinkohlenbrikettierung zu erbringen.Strömungswiderstand in verjüngten odererweiterten quadratischen Wetterkanälen.Die Tatsache, daß bei Querschnittsveränderungen derStrömungswiderstand in Wetterkanälen sehr stark von derAusführung des Überganges abhängt, ist allgemein geläufig.Man hat im besondern schon lange erkannt, daß einallmählicher Übergang die Strömungsverhältnisse günstigbeeinflußt. Nach dem Vorgang von Briggs und Williamson,deren Untersuchungen über den Einfluß der Diffusorenauf die Ventilatorleistung hier erörtert wordensind', haben Cooke und Statham2 die Abhängigkeit desStrömungswiderstandes bei Verjüngungen und Erweiterungenvon Wetterkanälen von dem Verjüngungswinkelermittelt.U M S C H A u .Die Abhängigkeit der Widerstände von dem Verjüngungswinkelist in den Abb. 2 und 3 dargestellt. Manersieht daraus, daß sich der Widerstand gegenüber derübergangslosen Erw eiterung bei Benutzung einesZwischenstückes mit einem Winkel von 15° um etwa 25 %und von 7° um 65% vermindert. Bis zu einem Grenzwinkelvon 16° nimmt der Widerstand verhältnisgleich demÖffnungswinkel zu, während er oberhalb dieses Winkelwertesnur noch unerheblich wächst. Bei Querschnittsverkleinerungenbeträgt die Widerstandsabnahmegegenüber der unvermittelten Verengung bei Verwendungeines Übergangsstückes von 15° 76%, von 7° 8 6 %.Beim Übergang auf einen kleinern Querschnitt wachsendie Widerstandswerte fast verhältnisgleich den Winkel-1 6000Abb. 1. Versuchsanordnung.Zur Untersuchung dienten Wetterkanäle mit quadratischemQuerschnitt von 6, 8 und 12 Zoll Kantenlänge,deren Erweiterung (Verengung) von 6 auf 8 ", 8 auf 12"und 6 auf 12" einmal ohne Übergangsstück (in Abb. 1gestrichelt) und dann mit Hilfe von pyramidenförmigenÜbergangsstücken unter den Winkeln von 7 und 15°erfolgte, ln den Punkten A (Abstand von der Rohrerweiterungmindestens gleich der vierfachen Kantenlänge)und B (Mindestabstand hinter der Drosselstelle gleichzwölffacher Kantenlänge) wurden die dynamischen undstatischen Drücke gemessen. Der Qesamtwiderstand zwischenA und B, vermindert um die bekannten Reibungswiderständeder Strecken A —C und D -B ergab denWiderstand des Übergangsstückes.1 Glückauf 67 (1931) S . 1177.2 Eight Report of tlie Midland Institute Committee on mine Ventilation,Trans. Instn. Min. Engr. 87 (1934) S. 9.Ö ß n u n g srnn /fe /Abb. 2. Widerstand in Abhängigkeit vom Öffnungswinkelbei Querschnitts Vergrößerung.


2 .Februar iyd5 Glückauf 115werten. Im ändern Fall, bei Übergang auf einen großemQuerschnitt, läßt sich eine günstige Beeinflussung derStrömungswiderstände nur dann erzielen, wenn der Über-Ö fn u rrgsrvin /fe /Abb. 3. Widerstand in Abhängigkeit vom Öffnungswinkelbei Querschnittsverkleinerung.gangswinkel den Betrag von 15° nicht überschreitet. Unterhalbdieses Wertes nimmt der Strömungsverlust fast entsprechenddem Winkelwert ab. Eine oberhalb dieses Grenzwertesliegende Verjüngung bringt keinen erheblichenGewinn.Dr.-Ing. E. Lewien, Aachen.Deutsche Geologische Gesellschaft.Sitzung am 9. Januar 1935. Vorsitzender: ProfessorSchucht.Dr. E. Ackermann, Leipzig, sprach unter Vorweisungvon Lichtbildern zur Geologie von Nordrhodesien.Das genannte Gebiet bildet den Übergang zwischen demKongobecken und Südafrika. Die altalgonkischen Basement-Schichten der Rhodesischen Masse erlitten durch Arealintrusionenpräkambrischer Granite Metamorphosen verschiedenenGrades. Im Lunsemfwa-Bezirk wurden eineFolge von Serizitschiefern mit eingeschalteten Quarzithorizontenund eine Zweiglimmerschiefer-Serie durchsolche Injektionen in Mischgneise verwandelt. Diese Gneise,die Mikroklineinsprenglinge von 1/2—6 cm Größe enthalten,wurden bisher meist als »Mkushi gneissoid granite« bezeichnet.Die stark granitisierten, grobporphyrischenFormen mit Einsprenglingen bis 25 cm Größe haben tatsächlicheinen sehr granitähnlichen Charakter. In ihrerGesamtheit sind jedoch die Mkushigneise auf Grund ihrerEntstehung als Mischgneise mit sedimentärer Grundlagezu bezeichnen.Die Injektionen sind durch einen einzigen Graniterfolgt. Es handelt sich um einen rapakiwiartigen Mikroklingranit.Anhaltspunkte für das Alter des Granites ergebensich weiter nördlich im Kupfergebiet. Der Vortragendeging dann kurz auf die Entstehung der Erze desKupfergürtels ein. Obwohl die Niveaubeständigkeit derErzhorizonte auf Grund der jetzigen Kenntnisse nochzweifelhaft ist, verdient doch die von Schneiderhöhnvertretene syngenetisch-sedimentäre Entstehung der Erzeden Vorzug vor der bisher meist angenommenen epigenetischenEntstehung. Die Erzvorräte des Gebietesscheinen sehr groß zu sein.In der Besprechung wies Professor Berg, Berlin,auf die Ähnlichkeit der Verhältnisse mit denen im Isergebirgehin, während Professor Ramdohr, Berlin, hervorhob,daß die Frage, ob syngenetische oder epigenetischeErze vorlägen, wohl noch nicht restlos geklärt sei.Darauf hielt Dr. E. Haberfeiner, Graz, einen Vortragüber Tektonik und Vererzungsphasen am HüttenbergerErzberg (Nordostkärnten). Die Feststellungder Vererzungsphasen am Hüttenberger Erzberg gelang erstmit der Untersuchung des ganzen erzführenden Zuges:Waldenstein (am Westhang der Koralpe)-Wölch —Kliening-Lölling-Hüttenberg-W aitschach- Friesach. Injektionsgneiseund Eklogite des sogenannten drittstufigenKristallins liegen als flache Decke über steil aufgerichteten,mächtigen Marmoren, Glimmerschiefern und Amphibolitendes zweitstufigen Kristallins. Zwischen Eklogit- undMarmorserie liegen als flache Schollen und SchubfetzenGesteine der 1. Tiefenstufe: Serizitquarzite, Hellglimmergesteineund Amphibolite. An der Überschiebungsflächedes drittstufigen Kristallins über dem zweitstufigen liegennoch Reste von Trias eingeklemmt; außerdem ist Paläozoikum(Ordovizium bis Unterkarbon) mit 3 km sichtbarerSchubweite überfahren. Aus dem Sedimentbestand vonTrias, Oberkreide, Eozän und Altmiozän ergibt sich, daßerst nach dem Eozän, aber vor dem Miozän die Bewegungdes drittstufigen Kristallins über das zweitstufige erfolgte,zumindest ein bedeutender Vorschub von Ost gegen West.Die Erzlagerstätten liegen im wesentlichen in derMarmorserie und hier wieder in erster Linie in denMarmoren selbst. Die Überschiebung stellt die Permeabilitätsgrenzedar, die zum Teil von den Erzgängen durchbrochenwird. Die Erzkörper liegen in ihrer Hauptmengein einer etwa O -W bis WNW streichenden Zone, dieHaupterzmassen in diesem Zuge wieder an der Scharungder Ostwestzone mit Nordsüdverwerfungen. Im Nordenund Süden ist die O —W streichende Zone von zahlreichenVerwerfungen begrenzt, an denen heute noch meßbareBewegungen stattfinden. Dies zeigen Veränderungen derTalböden, schiefgestellte Häuser usw.Spateisensteine bilden die Haupterzmasse, und zwarsowohl helle, grobkristalline als auch graue, gebänderte,feinkristalline. Bekannt sind etwa 120 Erzkörper. Fastjeder Erzkörper hat neben der Hauptmasse Spateisensteinbestimmte Begleiterze als gleichzeitige Ausscheidungen,z. B. Siderit + Pyrit, Siderit + Bleiglanz + Zinkblende,Siderit + Wismut, Siderit + Eisenglanz -f Pyrit, Siderit+ Baryt, Siderit + Arsenerze + Gold usw. Neben den vorwiegendaus Spateisenstein bestehenden Erzkörpern erscheinennoch stock- bis gangförmige Massen von Eisenglanzund Pyrit neben ganz geringen Mengen von Spateisenstein(z. B. Waldenstein, Park u. a.). Auch die Quarz-Arsenerz-Goldgänge der Kliening gehören hierher, die mitden Siderit-Arsenerz-Goldgängen in unmittelbarer Verbindungstehen, weiter Quarz-Ilmenitgänge und Quarz-Quecksilbererzgänge mit Siderit.Jünger als die Siderite und ihre Begleiter sind Baryt-Fahlerzgänge, die die Sideritlagerstätten queren und auchTrümmer des Nebengesteins (Siderit u. a.) aufnehmen.Limonit-Barytbrekzien werden von Baryt 3. Generation,der meist kristallisiert ist, verkittet. Dieser Baryt führtkein Fahlerz. Als jüngste Bildung erscheint Chalzedon.Beim Siderit kann man zwei Generationen unterscheiden.Am Hüttenberger Erzberg werden grobspätige,gelbe Siderittrümmer von hellgelblich-weißem, dichtemSiderit umschlossen. Ebenso werden in Gängen nördlichvom Hüttenberg Brekzien aus grobspätigem Siderit mitTurmalin von feinkörnigem Siderit ausgeheilt. Der Altersunterschiedscheint aber nur gering zu sein. Beide Sideritetreten gangartig auf.In der Besprechung wurden hauptsächlich tektonischeFragen erörtert. Professor Stille, Berlin, möchteannehmen, daß die tektonische Hauptbewegung der Überschiebungdoch älter ist als eozän. Der Vortragende stimmtefür einen Teil der Bewegung bei, wies aber auf jüngstbekannt gewordene Beweise für eine jüngere intensiveTektonik hin. n w, . ,P. Woldstedt.


WIRRoheisen- und Stahlgewinnung Großbritanniensin den Monaten Januar bis November 1934.In der Berichtszeit hat auch Großbritannien als drittgrößtesunter den Roheisen und Stahl erzeugenden LändernEuropas sehr beträchtliche Fortschritte aufzuweisen. DieGewinnungsziffern der ersten elf Monate übersteigen beiweitem das Ergebnis in der gleichen Zeit des voraufgegangenenJahres. Die Roheisengewinnung wurde beispielsweiseum 1,75 Mill. 1. t oder 47,13 % und die Stahlerzeugungum 1,87 Mill. 1. t oder 29,54% überholt. Diese günstigeEntwicklung ist einmal zurückzuführen auf den wesentlichgesteigerten Inlandverbrauch, dann aber auch auf die durchdie Erhebung von Schutzzöllen stark gedrosselte RoheisenundStahleinfuhr. Diese Schutzzölle waren ursprünglich nurbis zum 25. Oktober 1934 vorgesehen, wurden jedoch aufunbestimmte Zeit verlängert. Inzwischen ist man sogar inbritischen Fachkreisen der Überzeugung, daß die bestehendenEisen- und Stahlzölle nicht einmal mehr ausreichendwären. Vereinzelt wird daher neben der Erhöhungder Zölle verlangt, daß begrenzte Einfuhrmengen für jedeArt von halbfertigen Stahlerzeugnissen festgesetzt werden.Sollte diesen Forderungen entsprochen werden, so dürfteder von der Internationalen Roheisen- und Rohstahl-Exportgemeinschafterst kürzlich noch gewünschte Beitritt Großbritanniensabermals sehr in Frage gestellt sein. Wie fernerverlautet, soll die »British Iron and Steel Federation«bei der Regierung vorstellig geworden sein, daß ihr dieAufsicht über den gesamten Handel mit ausländischenHalberzeugnissen aus Stahl und deren Verkauf an die britischenWalzwerke übertragen werden.Gewisse Anzeichen deuten jetzt schon darauf hin, daßdie günstige Weiterentwicklung der britischen RoheisenundStahlgewinnung auch für 1935 gewährleistet ist. Sosind beispielsweise zahlreiche, bis Ende Dezember befristeteRoheisenabschlüsse bereits zu Anfang des Monats für dasganze Jahr 1935 erneuert worden. Sichtaufträge liegen zumguten Teil schon bis zum zweiten Vierteljahr 1935 vor. Diegegenwärtige Roheisengewinnung wird fast restlos vomInland in Anspruch genommen.Neben einer Schiffahrtsbeihilfe für das Jahr 1935 inHöhe von 2 Mill. £ beabsichtigt die britische Regierungferner die heimische Roheisen- und Stahlindustrie nochdadurch zu unterstützen, daß sie den anerkannten Schiffsbauherreninnerhalb der nächsten zwei Jahre 10 Mill. £leihweise zur Verfügung stellt. Die Bewilligung des Geldes,das zu 3% zu verzinsen und innerhalb zwölf Jahren zurückzuzahlenist, wird davon abhängig gemacht, daß es nurfür den Neu- bzw. Umbau von Handelsschiffen Verwendungfindet.Infolge der überaus starken Nachfrage, die auch zumTeil vom Festland vorliegt, ist mit einer Preissteigerungder Eisenerze zu rechnen. Beträchtliche Abschlüsse, diesich in einigen Fällen über das ganze Jahr 1935 erstrecken,sollen bereits getätigt worden sein.In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß derfür die Beförderung von Hochofenkoks bisher gewährteEisenbahn-Sonderrabatt in Höhe von 36% mit Wirkungvom 1. Dezember 1934 auf 27'/2 % herabgesetzt worden ist.Das ergibt beispielsweise für die Koksbeförderung vonden Durhäm-Zechen zu den Eisenwerken eine Mehrbelastungvon etwa 4 d je 1.1.Nachstehend ist eine Zusammenstellung über die betriebenenHochöfen sowie über die monatliche RoheisenundStahlgewinnung in der Zeit von Januar bis November1934 nebst einigen Vergleichsziffern voraufgegangenerJahre gegeben.In'den Monaten Januar bis November 1934 schwanktedie Roheisengewinnung zwischen 414 400 1. t (Februar) und528300 I. t (Juli); im Monatsdurchschnitt wurden 496800'• t erzeugt gegenüber 343 600 im Jahre 1933, das entsprichtin der Berichtszeit einem Mehr von 153 200 1. tTSCHAFTL/CMonatsdurchschnittbzw. MonatBetriebeneHochöfen1Roheisen1. tStahl1913.............................. 338 855 000 638 7001920 .............................. 285 669 600 755 6001929 .............................. 158 632 400 803 0001931.............................. 73 314 400 433 6001932 .............................. 65 297 800 438 1001933 .............................. 72 343 600 583 6001934: |anuar . . . . 85 441 300 711 000Februar . . . 90 414 400 707 500März . . . . 95 503600 834500April . . . . 98 496 300 716 800M a i ................. 101 527 900 780 000J u n i................. 101 514 900 757 500J u l i ................. 99 528 300 718 200August . . . 97 503 300 667 000September . . 98 500 300 734 700Oktober . . . 97 527100 812 000November . . 96 507 600 766 000Januar-November 96 496 800 745 9001 Im Monatsdurchschnitt bzw. am Monatsende.oder 44,59%. Infolge der zunehmenden Roheisengewinnunghat sich auch die Zahl der betriebenen Hochöfenentsprechend erhöht. Nachdem diese im Jahre 1932 mit65 den niedrigsten Stand seit 1913 zu verzeichnen hatte,zeigte das folgende Jahr eine Vermehrung auf 72, derschließlich in den ersten elf Monaten 1934 eine weitereSteigerung auf durchschnittlich 96 folgte.Die Stahlgewinnung hatte im März 1934 mit 834 500 1.1ihren bisherigen Höchststand erreicht; die nächsthöchsteZiffer, die innerhalb der ersten elf Monate 1934 erzieltwurde, weist mit 812 000 1. t der Monat Oktober auf. Inder übrigen Zeit bewegte sich die Gewinnung zwischen667 000 1. t (August) und 780 000 1. t (Mai). Dem MonatsdurchschnittJanuar bis November 1934 mit 745 900 1.1steht das Ergebnis des Jahres 1933 mit 583 600 1. t gegenüber.Hiernach ergibt sich ein Mehr von 162 300 1.1 oder27,81 %.Roheisen- und Stahlerzeugung Luxemburgsim November 19341.Roheisenerzeugung StahlerzeugungMonatsdurchdavondavonschnitt insges.Gie­bzw.Thomaseiseninsges.Martin-Elek-Thomasstahßereieisenstahl stahlMonattro-t t t t t t t1931 . . 171 092 168 971 2121 169 579 168 942 118 5181932 . . 163 244 162 794 450 162 972 162 522 — 4501933 . . 157 326 156 927 399 153 736 153 091 103 5421934:Jan. . 153 406 153 406 — 151 279 150 631 — 648Febr. . 144 560 143 785 775 143 199 142 295 279 625März . 158 097 157 464 633 154 541 153 109 832 600April . 159 693 159 693 — 156 650 155 690 394 566Mai 163 756 162 210 1546 160 881 159 605 691 585Juni . 165987 164515 1472 165 288 164 200 498 590Juli . 163 468 163 468 — 160 278 158 918 714 646Aug. . 163 912 163 912 — 163 283 161 865 806 612Sept. . 167 508 167 508 — 164 791 163 650 606 535Okt. . 174 214 174 214 — 175 923 174 609 689 625Nov. . 166 875 166 875 — 165 652 164 293 824 535Jan.-Nov.161 9521 Stahl u. Eisen.1. t161 550 402 160 160 158 988 575 597Die Arbeitslosigkeit unter den Ruhrbergarbeiternim Jahre 1934.Nachdem bereits im Laufe des Jahres 1933 die Zahlder arbeitsuchenden Bergarbeiter im Ruhrbezirk auf95377 oder gegenüber der Höchstziffer im Mai 1932 mit125262 um nahezu 30000 oder 23,86 o/o /urückgegangen


z. reoruar lyjo Glückauf 117war, hat sich diese erfreuliche Erscheinung unter denAuswirkungen weiterer starker Absatzbelebung währenddes ganzen Berichtsjahres fortgesetzt, so daß EndeDezember 1934 nur noch 79893 arbeitsuchende Bergarbeitergezählt wurden, d.s. 45400 oder 36,22o/o wenigerals im Mai 1932. Gegenüber Dezember 1933 beläuft sichder Rückgang auf 15500 oder 16,23 o/o. Die Besserungder Arbeitsgelegenheit unter den Ruhrbergarbeiterngewinnt noch wesentlich an Bedeutung, wenn man zugleichauch die Verminderung der wegen Absatzmangelsnotwendigerweise eingelegten Feierschichten mit in Betrachtzieht. Während sich diese im April 1932, d. h. inder Zeit der höchsten Krise, auf insgesamt über eineMillion oder, auf einen Arbeiter gerechnet, in einem Monatauf 5,22 stellten, betrugen sie im Dezember 1933 nur noch410000 oder je Arbeiter 1,89, um bis Dezember 1934 weiterauf 124000 oder 0,54 je Arbeiter zurückzugehen. Aufrd. 62 o/o der Zechen konnte von der Einlegung vonFeierschichten wegen Absatzmangels überhaupt gänzlichabgesehen werden. Unter den Ende Dezember 1934noch vorhandenen arbeitsuchenden Bergarbeitern waren40991 Kohlen- und Gesteinshauer, 5601 Zimmerhauer,10722 Lehrhäuer, 14431 Schlepper und 1666 sonstigeUntertagearbeiter. Unter den Übertagearbeitern wurdennoch 6482 als arbeitslos gemeldet, von denen 2593 Arbeiterin Nebenbetrieben waren.Arbeitsuchende Bergarbeiter im Ruhrbezirk.ArbeitsuchendeEndeinsges.Haueruntertagedavon warenMaschinistenusw.übrige gel.und angel.ArbeiterBelegschaftLehrhäuerZimmerhauerSchlepperMaschinistenübertageübrige gelernte undangelernte ArbeiterZechenbetr. Kokerei1932: Mai 200 505 125 262 64 329 15 750 8795 23 897 12 491(Höchststand)1933: Jan. 207 362 114 147 58 283 14 620 7706 21 829 1142 1309 931 4293 4034April 206 405 112 863 58 279 14510 7630 21 099 1209 1187 1036 4145 3768Juli 207 737 107 402 56 766 13 861 7426 18 676 1157 1078 1030 3846 3562Okt. 214 368 98 173 52 515 12 766 6827 16 269 1081 967 929 3621 31981934: Jan. 218518 93 981 50 054 12 449 6502 15 694 1004 926 865 3378 3109Febr. 219 662 92 506 49 403 12 240 6409 15 352 1001 887 859 3328 3027März 220 383 90 553 48 598 12 040 6347 14 674 972 853 885 3348 2836April 222 665 87 716 47 474 11 639 6233 13 773 973 842 820 3113 2849Mai 224 070 85818 46 617 11 403 6127 13 330 936 828 801 3033 2743Juni 225 233 84 530 45 663 11 206 6049 13 130 950 965 781 3190 2596Juli 225 868 83 100 44 764 11 029 5928 13 004 908 792 770 3105 2800Aug. 226 509 82 187 44 026 10917 5955 13 023 886 773 ■ 775 3095 2737Sept. 227 117 81 313 43 259 10 761 5891 13 223 884 749 750 3127 2669Okt. 227 576 80 953 42 655 10 666 5846 13 608 883 761 730 3126 2678Nov. 228 289 80 184 41 622 10 666 5626 14 133 879 785 696 3149 2628Dez. 229 479 79 893 40 991 10 722 5601 14 431 885 781 696 3193 2593Wenn man von den Bezirken Witten und Wesel absieht,die wegen der geringen Zahl der dort wohnendenBergarbeiter in diesem Falle nur wenig Bedeutung haben,Verteilung der arbeitsuchenden Ruhrbergarbeiterauf die einzelnen ArbeitsamtsbezirkeEnde Dezember 1934'.ArbeitsamtBelegschaftArbeitsuchendeBergarbeiterv. d. Berufsinsges.¡zugehörigen°/oDavonwarenHauerA h le n ..................... 1 918 392 16,97 235B ochum ................. 31 889 7 555 19,15 3 875B o ttro p ................. 8 460 3 440 28,91 1 851Dortmund . . . . 20 456 10 371 33,64 4 962Duisburg . . . . 12 137 6 637 35,35 2 777E s s e n ..................... 33 697 9 322 21,67 4 826Gelsenkirchen . . 25 326 8 305 24,69 4 651Gladbeck . . . . 6 735 3 782 35,96 2 055H am m ..................... 5 262 2217 29,64 1 082Hattingen . . . . 1 252 309 19,80 173H e rn e ..................... 19 229 8 500 30,65 4 822Kamen..................... 7 144 2 771 27,95 1 553Lünen ..................... 5 857 2 765 32,07 1 484M o ers..................... 13 866 1 966 12,42 836Mülheim................. 2 645 354 11,80 192Oberhausen . . . 9 388 3 569 27,54 1 696Recklinghausen 21 568 5 008 18,84 2 359W esel..................... 1 880 1 562 45,38 876W itten..................... 770 1 068 58,11 686zus. 229 479 79 893 25,82 40 991Ende Dez. 1933 . 217 360 95 377 30,50 50 533„ 1932 . 206 133 117861 36,38 60 6731 Nach den Nachweisungen des Landesarbeitsamts Westfalen.so weisen die Arbeitsämter Gladbeck mit 35,96 o/o undDuisburg mit 35,35 o/0 aller Berufszugehörigen (das sindBelegschaft - j - Arbeitslose) verhältnismäßig die größteArbeitslosigkeit auf. Nächstdem folgen Dortmund mit33,64 o/o, Lünen mit 32,07 o/0, Herne mit 30,65%, Hammmit 29,64 o/o, Bottrop mit 28,91 o/o, Kamen mit 27,95o/0 undOberhausen mit 27,54 o/0. Am günstigsten waren die Arbeitsmarktverhältnissein Mülheim (11,80 o/0) und in Moers(12,42o/o). Auch der Bezirk Essen war mit 21,67o/0neben Ahlen mit 16,97 o/0, Recklinghausen mit 18,84 o/0,Bochum mit 19,15 o/0 und Hattingen mit 19,80 o/0 nochverhältnismäßig günstig gestellt. Absolut gerechnet wohnendie meisten arbeitslosen Bergarbeiter in Dortmund (10371),es folgen Essen (9322), Herne (8500) und Gelsenkirchen(8305).Bergarbeiterlöhne im Ruhrbezirk. Im Anschluß anunsere Angaben auf Seite 1232 (Nr. 51/1934) veröffentlichenwir im folgenden die Übersicht über die Lohnentwicklungim Ruhrkohlenrevier im November 1934.Unter dem in Zahlentafel 1 nachgewiesenen Leistungslohnist — je verfahrene normale Arbeitsschicht — imSinne der amtlichen Bergarbeiterlohnstatistik der Verdienstder Gedingearbeiter oder der Schichtlohn (beide ohne diefür Überarbeiten gewährten Zuschläge) zu verstehen. Dadie Arbeitskosten (Gezähe, Geleucht) tarifgemäß von denArbeitern nicht mehr ersetzt zu werden brauchen, kommendie fraglichen Beträge, die bis 1. Oktober 1919 bei dennachgewiesenen Löhnen abgezogen waren, nicht mehr inBetracht. Entgegen der frühem Handhabung sind fernerdie Versicherungsbeiträge der Arbeiter, da sie mit zumArbeitsverdienst gezählt werden müssen, seit 1921 im


118 Glückauf Nr. 5Leistungslohn eingeschlossen. Ferner sind im Leistungslohnenthalten die seit dem 2. Vierteljahr 1927 denÜbertagearbeitern gewährten Zuschläge für die 9. und10. Arbeitsstunde. — Aus dem Begriff »Leistungslohn« ergibtsich auch die Nichtberücksichtigung von Zuschlägen,die mit dem Familienstand der Arbeiter Zusammenhängen(Hausstands- und Kindergeld, geldwerter Vorteil der Vergünstigungdes Bezuges von verbilligter Deputatkohle),sowie der Urlaubsentschädigung.Der Barverdienst setzt sich zusammen aus demLeistungslohn (einschließlich der Zuschläge für die 9. und10. Arbeitsstunde übertage) sowie den Zuschlägen fürÜberarbeiten und dem Hausstands- und Kindergeld. Erentspricht dem vor 1921 nachgewiesenen »verdientenreinen Lohn«, nur mit dem Unterschied, daßdie Versicherungsbeiträge der Arbeiter jetzt in ihm enthaltensind. Um einen Vergleich mit frühern Lohnangabenzu ermöglichen, haben wir in Zahlentafel 1 neben demLeistungslohn noch den auch amtlich bekanntgegebenen»Barverdienst« aufgeführt.Zahlentafel 1. Leistungslohn und Barverdienstje verfahrene Schicht.Kohlen- undGesteinshauer1MonatsdurchschnittLeistungslohnBarverdienstMGesamtbelegschaftohne | einschl.NebenbetriebeLeistungslohnBarverdienstMLeistungslohnM,BarverdienstjH,1930 . . . 9,94 10,30 8,72 9,06 8,64 9,001931 . . . 9,04 9,39 8,00 8,33 7,93 8,281932 . . . 7,65 7,97 6,79 7,09 6,74 7,051933 . . . 7,69 8,01 6,80 7,10 6,75 7,071934:Jan. 7,73 8,06 6,84 7,13 6,78 7,09Febr. 7,74 8,07 6,85 7,14 6,79 7,10März 7,73 8,06 6,84 7,14 6,78 7,10April 7,74 8,07 6,82 7,13 6,76 7,10Mai 7,74 8,09 6,81 7,14 6,75 7,11Juni 7,75 8,08 6,81 7,11 6,76 7,07Juli 7,77 8,10 6,83 7,13 6,77 7,09Aug. 7,76 8,09 6,83 7,12 6,77 7,08Sept. 7,75 8,09 6,83 7,14 6,78 7,10Okt. 7,78 8,11 6,86 7,16 6,80 7,11Nov. 7,83 8,16 6,90 7,21 6,83 7,161 Einschl. Lehrhäuer, die tariflich einen um 5% niedrigem Lohn verdienen(gesamte Gruppe 1 a der Lohnstatistik).Wie aus der vorstehenden Zahlentafel zu ersehen ist,hat sich der Lohn seit 1932 nur um die Steigerung überden tariflichen Hauerdurchschnittslohn hinaus verändert.Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung, der für dieUntertagearbeiter vom 1. Oktober 1931 bis 1. Juli 1933ganz und seitdem bis Ende 1933 teilweise vom Reichübernommen wurde, beträgt vom 1. Januar 1934 an fürUnter- und Übertagearbeiter wieder 3,25 o/o vom Lohn.Die Arbeitslosenunterstützung wird von der Höhedes früher verdienten Lohnes berechnet. So erzielte z. B.Ende 1934 der arbeitslose Hauer als Lediger eine Arbeitslosenunterstützungvon 41,25 Ji und als Verheiratetermit 5 Kindern (Höchstunterstützungssatz) eine solche von116.25 M. Im Durchschnitt der Gesamtbelegschaft erhieltein Lediger 41,25 Jh und ein Verheirateter mit 5 Kindern101.25 M Unterstützung.Während der Leistungslohn, wie schon der Sinn derBezeichnung ergibt, nur für geleistete Arbeit gezahlt wirdund somit, wie der Barverdienst, ■ auch nur auf 1 verfahreneSchicht als Einheit berechnet werden darf, wirdder Wert des Gesamteinkommens auf eine vergüteteSchicht bezogen. Diese beiden Begriffe wie auch die Zusammensetzungdes Gesamteinkommens sollen im folgendennoch näher erläutert werden. Zunächst sei der bessern'übersieht wegen dargestellt, wie die verschiedenen Einkowraensteileallgemein zusammengefaßt werden:.■■¿r ~ -fk: **. v^ y T1 —3: Barverdienst(früher »verdienterreiner Lohn«)1. Leistungslohn einschl. derZuschläge für die 9. und 10.Arbeitsstunde übertage2. Überschichtenzuschläge3. SoziallohnWirtschaftliche Beihilfen:4. Deputatvergünstigung5. UrlaubsvergütungZahlentafel 2. Wert des Gesamteinkommens je Schicht.1-5:GesamteinkommenMonatsdurchschnittKohlen- undGesteinshauer1Gesamtbelegschaftohne | einschl.Nebenbetriebeauf 1 ver-1auf 1 vergütetefahrene gütete | fahrene gütete | fahreneauf 1 ver- auf 1 ver­auf 1 ver- auf 1 ver­SchichtSchientSchichtJH | M M | M M |1930 . . . 10,48 10,94 9,21 9,57 9,15 9,501931 . . . 9,58 9,96 8,49 8,79 8,44 8,741932 . . . 8,05 8,37 7,16 7,-12 7,12 7,371933 . . . 8,06 8,46 7,15 7,46 7,12 7,421934: Jan. 8,20 8,36 7,25 7,38 7,21 7,33Febr. 8,19 8,34 7,25 7,37 7,20 7,33März 8,16 8,32 7,22 7,38 7,18 7,33April 8,07 8,49 7,16 7,45 7,13 7,40Mai 8,03 8,98 7,12 7,85 7,09 7,79Juni 8,03 8,58 7,09 7,51 7,05 7,45Juli 8,06 8,62 7,11 7,55 7,07 7,50Aug. 8,06 8,61 7,10 7,56 7,06 7,51Sept. 8,16 8,60 7,21 7,57 7,17 7,53Okt. 8,22 8,49 7,25 7,47 7,20 7,41Nov. 8,31 8,49 7,34 7,47 7,29 7,411 Einschl. Lehrhäuer, die tariflich einen um 5% niedrigem Lohn verdienen(gesamte Gruppe la der Lohnstatistik).In frühern Jahren, vor dem Abschluß der Tarifverträge,stellte der jetzt unter der Bezeichnung »Barverdienst« amtlichnachgewiesene Betrag gleichzei.ig auch das gesamteBerufseinkommen des Bergarbeiters dar. Feste Zuschlägefür Überarbeit sowie der Soziallohn und die Urlaubsentschädigungsind erst mit den Tarifverträgen (Oktober 1919)allgemein eingeführt worden. Neben diesen Einkommensteilenist auch der geldwerte Vorteil, der den Arbeitern ausder Vergünstigung des Bezuges billiger Bergmannskohleerwächst, von Bedeutung bei der Bemessung des Wertesihres Gesamteinkommens; allerdings genießen die Bergarbeiterdiese Vergünstigung schon seit alters her.Es erscheint nun nicht angängig, bei einem Lohnnachweisder Bergarbeiter die erwähnten, im Leistungslohnnicht berücksichtigten Einkommensteile außer achtzu lassen; sie ergeben, mit dem Leistungslohn zusammengefaßt,den Wert des Gesamteinkommens (siehe Zahlentafel2). Da dieses auch Einkommensteile umschließt, diefür nicht verfahrene Schichten gezahlt werden (wie z.B.die Urlaubsvergütung), so darf es auch nicht, wie derLeistungslohn, nur auf verfahrene Schichten bezogenwerden. Bei einem Lohnnachweis je Schicht in richtigerHöhe muß daher das Gesamteinkommen durch alleSchichten geteilt werden, die an dem Zustandekommender Endsumme in der Lohnstatistik beteiligt gewesen sind,mit ändern Worten: für die der Arbeiter einen Anspruchauf Vergütung gehabt hat. Das sind im Ruhrbezirk dieverfahrenen (einschließlich Überschichten) und die Urlaubsschichten.Daß in dem auf diese Weise festgestellten Divisorein Bruchteil für den Wert der Bergmannskohle fehlt, dieauf die »sonstigen« Fehlschichten entfällt, mag als unwesentlichin Kauf genommen werden, um so mehr, alsanderseits auch die Urlaubsschichten mit in die Überschichtenzuschlägedividiert werden, an denen sie nichtbeteiligt sind. Diese kleinen Unebenheiten, die hier hervorgehobenwerden, vermögen jedoch das Ergebnis derRechnung nicht zu beeinflussen, da, wie gesagt, die verfahrenenund die Urlaubsschichten als diejenigen angesehenwerden müssen, die für die Höhe des Einkommens derArbeiter von ausschlaggebender Bedeutung sind. Durchdie Einbeziehung1der Urlaubsschichten in den Divisor ist


eoruar íy jjGlückaufsomit die Urlaubsvergütung ausgeglichen. Um jedoch dieHöhe der wirtschaftlichen Beihilfen (Urlaub und Deputatkohle)darzustellen, ist der Wert des Gesamteinkommensauch auf 1 verfahrene Schicht bezogen.Während also, um es kurz zu wiederholen, für denLeistungslohn und den Barverdienst nur die verfahrenenSchichten als Divisor in Betracht kommen, ist der Wertdes Gesamteinkommens auf 1 vergütete und auf 1 verfahreneSchicht bezogen.Die Urlaubsvergütung, die seit 1. Juni 1932 bis einschließlichSeptember 1934 70o/0 des Schichtverdienstesbetrug, ist vom 1. Oktober 1934 an auf Grund einesÜbereinkommens mit der Deutschen Arbeitsfront auf lOOo/oheraufgesetzt worden. Dadurch wird der Unterschiedzwischen dem Barverdienst je verfahrene Schicht und demGesamteinkommen je vergütete Schicht wie vor 1932 entsprechendgrößer.Förderanteil (in kg) je verfahrene Schichtin den wichtigsten deutschen Steinkohlenbezirken.JahrUntertagearbeiterAachenSachsenBergmännischeBelegschaft1AachenRuhrbezirkOberschlesienNiederschlesienRuhrbezirkOberschlesienNiederschlesien1930 . . . 1678 1198 1888 1122 930 1352 983 1434 866 7021931 . . . 1891 1268 2103 1142 993 1490 1038 1579 896 7451932 . . . 2093 1415 2249 1189 1023 1628 1149 1678 943 7701933 . . . 2166 1535 2348 1265 1026 1677 1232 1754 993 7701934: Jan. 2174 1510 2364 1252 1041 1696 1211 1765 985 790Febr. 2178 1528 2377 1250 1033 1697 1226 1776 981 784März 2162 1522 2371 1219 1019 1682 1220 1771 959 769April 2159 1484 2338 1206 1006 1669 1178 1733 946 754Mai 2153 1492 2346 1230 1007 1661 1186 1731 963 756Juni 2155 1512 2331 1224 1007 1663 1201 1725 954 758Juli 2167 1515 2333 1227 1006 1673 1201 1728 956 757Aug. 2170 1519 2368 1253 1025 1679 1210 1761 971 774Sept. 2151 1537 2380 1229 1012 1664 1222 1775 953 761Okt. 2149 1511 2381 1242 1021 1671 1205 1784 965 772Nov. 2174 1542 2404 1282 1036 1693 1233 1804 996 785i Das ist die Gesamtbelegschaft ohne die in Kokereien und Nebenbetriebensowie in Brikettfabriken Beschäftigten.Anteil der krankfeiernden Ruhrbergarbeiteran der Gesamtarbeiterzahl und an der betreffendenFamilienstandsgruppe.durchschnittbzw. MonatEs waren krank von 100ohneKindVerheirateteniKindmit2 3(indemSachsen4 undmehr1930 . . . 4,41 3,78 4,75 4,66 4,28 4,75 5,37 6,051931 . . . 4,45 3,78 4,83 4,58 4,35 4,86 5,73 6,341932 . . . 3,96 3,27 4,27 3,96 3,94 4,30 4,99 5,701933 . . . 4,17 3,58 4,35 4,16 4,01 4,37 4,99 5,751934: Jan. 4,35 3,78 4,52 4,44 4,09 4,44 5,48 5,86Febr. 4,02 3,66 4,13 4,24 3,76 4,04 4,69 5,05März 3,74 3,50 3,84 3,90 3,57 3,81 4,20 4,54April 3,38 3,27 3,41 3,43 3,29. 3,30 3,58 4,06Mai 3,49 3,26 3,50 3,37 3,32 3,56 3,90 4,16Juni 3,91 3,61 4,01 3,75 3,73 4,19 4,45 5,41Juli 3,99 3,62 4,11 3,74 3,89 4,18 4,98 5,47Aug. 4,32 3,86 4,45 4,10 4,16 4,52 5,49 5,84Sept. 4,43 3,98 4,55 4,22 4,13 4,71 5,69 6,05Okt. 4,34 4,00 4,40 4,08 4,09 4,59 5,21 5,67Nov. 4,19 4,01 4,29 3,98 3,93 4,53 5,00 5,72Dez. 4,52' 4,21 4,61 4,27 4,31 4,71 5,43 6,29Ganzes Jahr4,0511 Vorläufi je Zahl.3,73 4,15 3,96 3,86 4,22 4,84 5,34LedigenArbeiternderGesamtbelegschaftinsges.Monatsdurchschnittbzw. MonatGliederung der Belegschaft im Ruhrbergbaunach dem Familienstand im Jahre 1934.Von 100angel egtenArbeiter n warenverheiratetledigVon 100 verhei rateten Arbeitern hattenkein 1Kindo I i 1 4 und2 d mehrKinder1930 . . . 30,38 69,62 28,04 30,81 22,75 10,93 7,471931 . . . 27,06 72,94 26,88 31,46 23,11 10,88 7,671932 . . . 25,05 74,95 26,50 32,29 23.20 10,47 7,541933 . . . 24,83 75,17 27,02 33,05 22,95 10,07 6,911934: Jan. 24,59 75,41 27,55 33,21 22,85 9,79 6,60Febr. 24,46 75,54 27,51 33,22 22,87 9,79 6,61März 24,43 75,57 27,56 33,30 22,82 9,78 6,54April 24,66 75,34 27,88 33,39 22,73 9,63 6,37Mai 24,53 75,47 28,12 33,52 22,57 9,54 6,25Juni 24,42 75,58 28,28 33,61 22,52 9,45 6,14Juli 24,26 75,74 28,39 33,68 22,46 9,37 6,10Aug. 24,16 75,84 28,47 33,63 22,45 9,37 6,08Sept. 23,91 76,09 28,58 33,71 22,36 9,30 6,05Okt. 23,57 76,43 28,64 33,75 22,36 9,24 6,01Nov. 23,18 76,82 28,67 33,70 22,38 9,24 6,01Dez. 22,94 77,06 28,66 33,69 22,38 9,27 6,00Ganzes Jahr 24,09 75,91 28,20 33,54 22,56 9,48 6,22Über-, Neben- und Feierschichten im Ruhrbezirkauf einen angelegten Arbeiter.Zeit1VerfahreneSchichten.davonÜber- u. insges.insges.AbsatzmangelsNebenschichtenFeierschichteninfolgeKraninsges.< h e 11davonUnfälleentschädigtenUrlaubsFeierns(entsch.u. unentsch.)1930 20,98 0,53 4,55 2,41 1,10 0,34 0,78 0,231931 20,37 0,53 5,16 3,10 1,12 0,35 0,71 0,171932 19,73 0,53 5,80 3,96 0,99 0,34 0,69 0,131933 19,90 0,59 5,69 3,70 1,04 0,34 0,77 0,151934:Jan. 21,71 0,67 3,96 2,33 1,09 0,38 0,36 0,15Febr. 21,44 0,62 4,18 2,62 1,01 0,36 0,36 0,17März 20,94 0,65 4,71 3,13 0,93 0,34 0,44 0,17April 21,65 0,74 4,09 2,24 0,84 0,33 0,82 0,15Mai 21,68 0,85 4,17 1,94 0,87 0,32 1,18 0,16Juni 20,30 0,61 5,31 2,98 0,98 0,34 1,15 0,17Juli 20,71 0,66 4,95 2,48 1,00 0,33 1,26 0,17Aug. 20,50 0,59 5,09 2,49 1,08 0,34 1,31 0,19Sept. 21,16 0,72 4,56 2,14 1,11 0,36 1,07 0,21Okt. 22,05 0,64 3,59 1,65 1,09 0,36 0,65 0,17Nov. 23,18 0,80 2,62 0,93 1,05 0,35 0,40 0,191 Monatsdurchschnitt bzw. Monat, berechnet auf 25 Arbeitstage.Englischer Kohlen- und Frachtenmarktin der am 25. Januar 1935 endigenden W oche1.1. Kohlenmarkt (Börse zu Newcastle-on-Tyne).Kessel- und Bunkerkohle entwickelten in der Berichtswocheein recht flottes Geschäft, das auch während desgroßem Teiles des ersten Jahresviertels noch anhaltendürfte. Dagegen war die Stimmung auf ändern Marktgebietentrotz beständigen Absatzes weniger gut. Auf demGaskohlenmarkt beispielsweise war der Absatz zwar umfangreicherals in den Wochen zuvor, doch hatten die Abschlüsseinfolge der großen Lagervorräte auf die Preisgestaltungnur geringen oder gar keinen Einfluß. Auch dasKokskohlengeschäft, obwohl bei umfangreichem Bedarf derKoksindustrie im Inland sehr zufriedenstellend, hätte zurErreichung der Marktlage im Dezember noch eine weitgrößere Ausfuhrtätigkeit entfalten müssen. Bunkerkohlefand bei den Kohlenstationen beständigen Absatz, besteSorten haben sogar auf Wochen hinaus gut zu tun. Fürzweitklassige Bunkerkohle war nur geringe Nachfrage, diePreise waren nominell unverändert und verhältnismäßigniedrig. Koks aller Sorten ging gut ab, im besondern1 Nach Colliery Guardian.Y


metallurgischer Koks für den Inlandbedarf. Durham-Nußkoksfür Heizzwecke schien wieder auf dem FestlandInteresse zu finden. Ebenso war Oaskoks von allenthalbenher sehr begehrt. Die Brennstoffpreise blieben unverändert.Beste Kesselkohle Blyth notierte 15 s, Durham 15/2 s. Fürkleine Blyth wurden 10/6 —12/6 s, für kleine Durham 12/6 sbezahlt. Qaskohle, beste Sorten, notierten 14/8 s, zweite13/8 und besondere 15 s. Gewöhnliche Bunkerkohle erzielte13/3 s, besondere 14 —14/3 s, Kokskohle 13/2 —13/11 s.Gießereikoks erbrachte wie in der Vorwoche 18/6—21/6 s,Gaskoks 20 s.2. Frachtenmarkt. Im großen ganzen war dieChartermarktlage schwächer als in der Vorwoche. In allenHäfen war außerordentlich umfangreicher Schiffsraum eingelaufen,so daß die Eigner Mühe hatten, die Frachtsätze,im besondern für lange Verschiffungswege, zu behaupten.Am Tyne ließen die Sätze für das westitalienische Geschäfterheblich nach, während gleichzeitig auch die Kohlenstationendie Frachten drückten. Schließlich verweigertendie Schiffsinhaber weitere Zugeständnisse, so daß die allgemeineLage im Laufe der Berichtswoche etwa der kurzvor und um Neujahr herum entsprach. Die Aussichten sindunsicher und bieten keinerlei Anzeichen irgendwelcherbedeutender Frachtsatzerhöhungen. Angelegt wurden fürCardiff-Genua 6/3% s, -Le Havre 4/3 s, -Alexandrien 6/6 sund -La Plata 6/3 s.Londoner Preisnotierungen für Nebenerzeugnisse1.Der Markt für Teererzeugnisse hat gegenüber derVorwoche kaum irgendwelche Änderungen erfahren. Pechwar einigermaßen gefragt, Kreosot blieb fest. Die Preiseweisen ebenfalls nur wenige Änderungen auf.NebenerzeugnisIn der Woche endigendam18. Januar | 25. Januars1/2 —1/3 1/2Benzol (Standardpreis) . 1 Gail.Reinbenzol.......................... 1 W 1/7R eintoluol.......................... 1 ft 1/9-1/10Karbolsäure, roh 60% . 1 V 1/8„ krist. 40 % . 1 lb. /7'/2Solventnaphtha I, ger. . . 1 Gail. 1/4>/2Rohnaphtha ...................... 1 V /10Kreosot .............................. 1 t) /4 , /4-/4V2Pech....................................... 1 l.t 42/6 —45/—R o h te e r.............................. 1 ft 30/-32/6 29/-31/6Schwefelsaures Ammoniak,20,6% Stickstoff 1 f)7 £ 2 sFür schwefelsaures Ammoniak wurden nach wievor im Inland 7 £ 2 s, für Lieferungen im Ausland 5 £ 17 s6 d je 1.1 erzielt.1 Nach Colliery Guardian und Iron and Coal Trades Review.MonatsdurchschnittZusammensetzung der Belegschaft1 im Ruhrbezirk nach Arbeitergruppen (Gesamtbelegschaft = 100).Untertage Übertage DavonArbeiterJugendlicheweiblicheinReparaturhauerArbeiterarbeiter Arbeiter unter ArbeitersonstigeFach­sonstigezus.zus. Nebenbetrieben16 JahrenKohlenundGesteinshauerGedingeschlepper1930 46,84 4,70 10,11 15,64 77,29 6,96 14,27 1,43 0,05 22,71 5,811931 46,92 3,45 9,78 15,37 75,52 7,95 15,12 1,36 0,05 24,48 6,141932 46,96 2,82 9,21 15,37 74,36 8,68 15,47 1,44 0,05 25,64 6,421933 46,98 3,12 8,80 15,05 73,95 8,78 15,44 1,78 0,05 26,05 6,561934: Jan. 47,21 3,23 8,54 14,84 73,82 8,70 15,58 1,85 0,05 26,18 6,72Febr. 47,19 3,25 8,57 14,81 73,82 8,69 15,64 1,80 0,05 26,18 6,71März 47,10 3,26 8,60 14,77 73,73 8,71 15,73 1,78 0,05 26,27 6,76April 47,15 3,19 8,53 14,68 73,55 8,64 15,56 2,20 0,05 26,45 6,76Mai 47,10 3,21 8,47 14,57 73,35 8,70 15,49 2,41 0,05 26,65 6,79Juni 47,14 3,20 8,45 14,55 73,34 8,70 15,49 2,42 0,05 26,66 6,80Juli 47,14 3,18 8,44 14,57 73,33 8,73 15,49 2,40 0,05 26,67 6,78Aug. 47,14 3,11 8,48 14,57 73,30 8,72 15,61 2,32 0,05 26,70 6,80Sept. 47,22 3,10 8,56 14,43 73,31 8,72 15,66 2,26 0,05 26,69 6,85Okt. 47,18 3,07 8,70 14,40 73,35 8,66 15,71 2,23 0,05 26,65 6,95Nov. 47,48 2,94 8,67 14,31 73,40 8,63 15,76 2,16 0,05 26,60 6,921 Angelegte (im Arbeitsverhältnis stehende) Arbeiter.Feiernde Arbeiter im Ruhrbergbau.MonatsdurchschnittZahl derdurchschnittlichangelegtenArbeiterDurchschnittszahl der Fehlenden bzw. Ursache der ArbeitsversäumnisKrankheitEntschädigterUrlaubFeiern1ArbeitsstreitigkeitenAbsatzmangelWagenmangelBetriebl.Gründeinsges.1930 .......................... 335 121 14 790 10 531 3026 32 283 385 61 0151 9 3 1 .......................... 251 135 11 178 7 148 1709 357 31 157 _ 249 51 7981932 .......................... 202 899 8 036 5 582 1107 5 32 155 _ 221 47 1061933 .......................... 209 326 8 728 6 449 1268 — 30 950 33 238 47 6661934: Januar . . . 217 680 9 472 3 133 1340 — 20 228 _ 258 34 431Februar . . . 218 750 8 799 3 154 1473 — 22 897 _ 219 36 542März . . . . 219 673 8218 3 855 1464 74 27 487 _ 261 41 359April . . . . 221 593 7 496 7 245 1328 — 19 871 _ 341 36 281M a i................. 223 576 7810 10510 1457 — 17 364 _ 209 37 350Juni................. 224 699 8 793 10 383 1538 — 26 808 _ 239 47 761J u li................. 225 206 8 980 11 355 1546 — 22 362 321 44 564August . . . 225 770 9 738 11 840 1715 — 22 503 184 45 980September . . 226 455 10 035 9 643 1915 — 19 392 _ 293 41 278Oktober . . . 226 914 9 849 5 924 1583 — 14 929 16 267 32 568November . . 227 665 9 542 3 622 1753 — 8 491 — 436 23 8441 Entschuldig! und unentschuldigt.


Glückauf 121TagttFörderung und Verkehrslage im Ruhrbezirk1.KohlenförderungKokserzeugungPreßkohlenherstellungtWagenstellungzu denZechen, Kokereien und Preßkohlenwerkendes Ruhrbezirks(Wagen auf 10 t Ladegewichtzurückgeführt)rt £ m g | gefehltDuisburg-Ruhrorter*tBrennstoffversandKanal-Zechen-H ä f e ntprivateRhein-tinsges.tWasserstanddes Rheinsbei Kaub(normal2,30 m)Jan. 20. Sonntag 57 720___1 991 —___ ___ ___ — 1,3221. 316 526 57 720 12 288 21 467 26 083 33 754 9 987 69 824 1,2722. 332 743 57 949 11 663 20 923 20 594 26 191 11 888 58 673 1,2223. 299 418 57 983 8 276 18910 19 858 31 513 9 532 60 903 1,1824. 310 505 58 608 9 288 18 922 — 22 418 29 806 11 705 63 929 1,1725. 332 454 60 095 10 955 19 858 23 241 27 402 10 968 61 611 1,1426. 275 559 59 558 8 128 18 675 22 150 31 678 10 586 II 64 414 1,18zus. 1 867 205 409 633 60 598 120 746 134 344 180 344 64 666 | 379 354 .arbeitstägl. 311 201 58 519 10 100 20 124 - 22 391 30 057 10 778 | 63 2261 Vorläufige Zahlen. — * Kipper- und Kranverladungen.mGebrauchsmuster-Eintragungen,bekanntgemacht im Patentblatt vom 17. Januar 1935.5d. 1323911. Friedrich Rulcovius und Walter Cordier,Menden (Westf.). Anordnung für Maschinenantrieb inBergwerken. 27. 11. 34.35 a. 1323756. Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia,Lünen. Förderkorbversteckvorrichtung. 5.6.34.35a. 1323933. Alexander Schmidt, Essen, und FerdinandLietsch, Essen-Borbeck. Sperrvorrichtung für Förderwagen.21.12.34.81e. 1323509. Gewerkschaft Eisenhütte Westfalia,Lünen. Kohlenverladeanlage. 16.12.33.81e. 1324095. Esch-Werke K.G. Maschinenfabrik undEisengießerei, Duisburg-Hochfeld. Förderrutsche. 22.12.34.PA TENTBER1 CHT.Patent-Anmeldungen,die vom 17. Januar 1935 an zwei Monate lang in der Auslegehalledes Reichspatentamtes ausliegen.1a, 19. G. 84461. Gesellschaft für Förderanlagen ErnstHeckei m. b. H., Saarbrücken. Verfahren zum Klären vonKohlen- und ähnlichen Trüben, denen Niederfällmittel zugesetztsind. 5.1. 33.5c, 10/01. St. 49163. Max Stern, Essen. Nachgiebigerzweiteiliger Teleskopstempel für Grubenausbau. 5. 4. 32.5d, 15/10. M. 126264. Maschinenfabrik und EisengießereiA. Beien G.m.b.H., Herne (Westf.). Abschlußkörperfür die Füllöffnung zwischen der Druckkammer unddem Vorratsbehälter bei Druckluftversatzanlagen. 23.1.34.5d, 15/10. Z. 21899. Hugo Zander, Essen. Verzugwandfür den Bergeversatz. 27. 7. 34.10a, 3. O. 19656. Dr. C. Otto & Comp. G. m. b. H.,Bochum. Unterbrenner-Regenerativ-Kammerofen. 23.1.32.10a, 36/01. M. 114829. Alfred Mentzel, Berlin-Schöneberg.Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen flüssigerKohlenwasserstoffe durch thermische Behandlung vonKohle, Torf o. dgl. 7.4.31.35 a, 9/08. D. 65166. Demag AG., Duisburg. Versteckvorrichtung.26.1. 33.81e, 10. M. 122905. Maschinenfabrik Buckau R. WolfAG., Magdeburg. Lagerung für Förderbandtragrollen.13.2.33.81e, 44. T. 43171. Telephon-Apparat-Fabrik E. Zwietusch& Co. G. m. b. H., Berlin-Charlottenburg. Überladevorrichtungzwischen zwei Fördermitteln, besonders einemSenkrecht- und einem Waagrechtförderer. 23.10.34.81e, 63. W. 93327. Hermann Wingerath, Ratingen.Blasversatzleitung mit einem in Förderrichtung verjüngtenEinsatzrohrstück zwischen der Preßmittelzuleitung und derFörderleitung. 23.12.33.81e, 115. J. 43953. Hugo Jokl, Düsseldorf-Oberkassel.Aufgabevorrichtung für fahrbare Förderer. Zus. z. Anm. 81 e,J. 549.30. 7. 3. 32.Deutsche Patente.(Von dem Tage, an dem die Erteilung eines Patentes bekanntgemacht wordenist. läuft die fünfjährige Frist, innerhalb deren eine Nichtigkeitsklage gegendas Patent erhoben werden kann.)1a (20to). 608093, vom 8.9.33. Erteilung bekanntgemachtam 27. 12. 34. Willy Ulrich in Dessau.Schwingrost zum Absieben von Massengütern. Zus. z. Pat.576951. Das Hauptpatent hat angefangen am 4. 3. 31.Bei dem Schwingrost gemäß dem Hauptpatent sinddie Roststäbe in der Weise zu zwei Gruppen vereinigt,daß die Stäbe abwechselnd zu einer der Gruppen gehören.Die beiden Stabgruppen werden von einer gemeinsamenKurbel mit Hilfe einer gabelförmigen Zugstange bewegt,so daß alle Stangen denselben Hub haben. Die Erfindungbesteht darin, daß der Kurbelzapfen der Antriebskurbelzwei Teile von verschiedener Exzentrizität hat und jedeStabgruppe von einem der Kurbelteile angetrieben wird.Die Exzentrizität der Kurbelteile ist dabei so gewählt,daß die jeweilig zwischen den ändern Stäben hindurchschlagendenRoststäbe einen großem Hub haben und Teileder Stäbe beider Gruppen bei der höchsten Stellung derStäbe jeder Gruppe in einer Ebene liegen. Die Exzentrizitätder Teile des Kurbelzapfens kann durch auf denZapfen geschobene Hülsen (Buchsen) geändert werden.1c (1 oi). 608094, vom 20. 3. 34. Erteilung bekanntgemachtam 27.12.34. Westfalia-Dinnendahl-GroppelAG. in Bochum und Gewerkschaft Sophia-Jacobain Hückelhoven (Bez. Aachen). Verfahren zur Verminderungder Quellung von FeststoffSuspensionen beiSchwerflüssigkeitstrüben.Den Trüben sollen Oxyfettsäuren oder Salze dieserSäuren zugesetzt werden.5c (9io). 608026, vom 17. 5. 33. Erteilung bekanntgemachtam 20.12.34. Gewerkschaft Carolus Magnusund Heinrich Utendorf in Palenberg (Bez. Aachen).Verbindungsstück für Grubenausbau mit Hilfe von Eisenschienen.Das Verbindungsstück ist aus breitflanschigen Doppel-T-Eisen hergestellt. Die auf der einen Seite des Stegesdieses Eisens liegenden Teile der Flanschen sind nachaußen gebogen und werden auf ein rundes Quetschholzaufgesetzt. Von den auf der ändern Seite des Stegesliegenden Teilen der Flanschen sind hingegen die Eckenso nach innen gebogen, daß die Ecken des einen Flanschesden Kopf und die Ecken des ändern Flansches den Fußeiner Schiene des Ausbaus umfassen. Die Flanschenteile,die auf das Quetschholz aufgesetzt werden, biegt manzweckmäßig nur so weit nach außen, daß das Quetschholzden Steg des Eisens nicht berühren kann.5d (11). 608027, vom 13. 7. 32. Erteilung bekanntgemachtam 20. 12. 34. G erhard H a 1 e m a n n inRecklinghausen. Einrichtung für die Befestigung vonSchüttelrutschenmotoren im Grubenbetrieb.Auf einem den Motor tragenden, aus Profileisen gebildetenRahmen, der auf dem Liegenden ruht, sind aufjeder Seite des Motors zwei zur Aufnahme von Stempelndienende Schuhe verschiebbar angeordnet, die durch eineSpannvorrichtung miteinander verbunden sind. Mit Hilfeder Spannvorrichtungen wird der Rahmen mit dem Motordurch in den Schuhen stehende Stempel gegen dasHangende verspannt, d. h. zwischen dem Hangenden und


122 Glückauf________________________ Nr. 5dem Liegenden festgeklemmt. Die Stempelschuhe sindseitlich mit Lappen versehen, welche die sie tragendenProfileisen des Rahmens umfassen und zum Führen derSchuhe dienen.10a (22


2. Februar 1935 Glückauf 123Dampfkessel- und Maschinenwesen.Neuere Versuche an der Krämer-Mühlenfeuerung.Von Kauffmann. (Schluß.) Braunkohle 34 (1935)S. 21/26*. Flugstaubmenge und Feinheit des Flugstaubes.Leistungsaufnahme und Arbeitsbedarf. Verhalten des Kesselsbei veränderter Belastung und steigendem Aschengehalt.Betrachtungen über die Wirtschaftlichkeit.Einflüsse 1a s t s c h w a n k e n d e n F e u e ru n g s­betriebes auf das Verhalten der Kesseltrommeln.Von Rosin, Rammler, Dörfel und Kauffmann. (Schluß.)Wärme 58 (1935) S. 22/25*. Versuche am Viertrommel-Steilrohrkessel in Zschernowitz. Schlußfolgerungen.Détermination graphique de la teneur enhumidité des fumées de combustion du charbon.Von Deladrière. Chaleur et Ind. 15 (1934) S. 321/24*. Mitteilungeines schaubildlichen Verfahrens zur Ermittlungdes Feuchtigkeitsgehaltes der Rauchgase von Steinkohlen.Raumbedarf und Kraftbedarf für die Pumpwerke.Von Baer. Gas-u. Wasserfach 78 (1935) S.28/31.Grundflächeneinheitsbedarf bei verschiedenen Pumpen- undAntriebsarten. Folgerungen. Einheitsleistung mit verschiedenenAntriebsstoffen.Elektrotechnik.D ie heutigen Akkumulatoren. Von Clemens.Elektrotechn. Z. 56 (1935) S. 49/52*. Überblick über dieBauarten der heutigen Akkumulatoren, ihre Anwendungsmöglichkeitenund Eigenschaften.Bemerkungen zur Frage der S tro m preisbildung.Von Hornig. Elektr.-Wirtsch. 34 (1935) S. 25/29.Besonderheiten der elektrischen Energie. Kennzeichnungder Gestehungskosten. Wertschätzung der Elektrizität.Tarifarten.Electrical developments in the U.S.S. R. VonMonkhouse. Colliery Guard. 150 (1935) S. 67/69*. Übersichtüber die in Rußland auf dem Gebiete der elektrischenKrafterzeugung erzielten Fortschritte nach einem englischenReisebericht.Hüttenwesen.Nachweis von S c h w e i ß f e h 1 er n im Röntgenbildund deren Einfluß auf die mechanischenEigenschaften. Von Tofante. Arch. Eisenhüttenwes. 8(1935) S. 303/7*. Erkennung von Poren, Bildungsfehlernund Rissen im Röntgenbild. Einfluß dieser Fehler aufZugfestigkeit, Streckgrenze, Dehnung und Kerbzähigkeit.D ie F e s t i g k e i t s e i g e n s c h a f t e n d e r Werkstoffebei tiefen Temperaturen. Von Schwinning.Z. VDI 79 (1935) S. 35/40*. Erörterung des Einflusses tieferTemperaturen auf die Kerbzähigkeit und die Dauerfestigkeitvon Kohlenstoffstählen, legierten Stählen und Nichteisenmetallenan Hand von Versuchsergebnissen.T h e précipitation of copper by hydrogensulphide. Von Caddick. Min. Mag. 52 (1935) S. 20/30*.Eingehende Beschreibung eines Verfahrens und einerAnlage zur Ausfällung von Kupfer aus flüssiger Lösungmit Hilfe von Schwefelwasserstoff, der unmittelbar ausden Schwefelerzen gewonnen wird.D ie p hy si k ali s c h - c h e m i s c h e n Grundlagender Möllerung von Eisenerzen. Von Klärding. Arch.Eisenhüttenwes. 8 (1935) S. 277/80*. Bekannte Möllerberechnungen.Versuche mit reinen Kalk-Kieselsäure-Eisenoxyd-Gemischenzur Bestimmung der Reaktionen der inder Gangart enthaltenen Oxyde miteinander. Einfluß derReduktion des Eisenoxydes.Auf sch reibung und Auswertung der Betriebsbeobachtungenfür die Stoff Wirtschaft einesHüttenwerks. Von Kalkhoff. Stahl u. Eisen 55 (1935)S. 60*. Notwendigkeit der Stoffwirtschaft. Einstellung desBetriebes hierzu. Aufbau der Stoffwirtschaft. Stammkarte.Auswertung und Folgerungen. Beispiele.Chemische Technologie.Grenzen der Druck- und T e m p e ra tu r­beanspruchung von Koksofenwänden. VonKoeppel. (Schluß.) Glückauf 71 (1935) S. 60/65*. Verhaltender Silikasteine im Koksofenbetrieb. Gesichtspunkte fürdie zweckmäßige Wahl und Behandlung des Ofenbaustoffes.T h e Cargo Fleet Iron Co. Ltd. installationof Gibbons-Kogag ovens. Colliery Guard. 150 (1935)S. 59/62*. Beschreibung einer Koksofenanlage BauartGibbons-Kogag mit Deckenkanal nach Goldschmidt.Einfluß der stofflichen Zusammensetzungvon Steinkohlen auf deren S c h m e 1z v e r h a 11 e n.Von van Ahlen. Glückauf 71 (1935) S. 68 70*. Abhängigkeitder Erweichungs- und Zersetzungstemperatur dereinzelnen Siebfraktionen von Roh- und von Flotationsschlammvon dem wechselnden Verhältnis der Gefügebestandteile.D ie T e m p e r a t u r k o r r e k t u r bei d e r kalorimetrischenHeizwertbestimmung. Von Schultesund Nübel. Wärme 58 (1935) S. 15/21*. Allgemeine Grundlagen.Die Formeln von Regnault-Pfaundler und Langbein.Neues Berechnungsverfahren. Beispiele.Veränderung der chemischen Zusammensetzungder Karaganda.-Kohlen durch V erwitterung.Von Woitowa. Brennstoff-Chem. 16 (1935)S. 21/24. Feststellung der chemischen Eigenschaften derBitumina bei den verwitterten und unverwitterten Kohlen.Backfähigkeit der Restkohle.Fortschritte der K o h 1e n h y d r i e r u n g. VonPier. Techn. Bl., Düsseid. 25 (1935) S. 18/19*. Beschreibungder Großversuchsanlage der I. G. Farbenindustrie in Ludwigshafen.Vergleich des hier angewandten Verfahrensmit der Benzinsynthese nach Franz Fischer.Synthetische Treibstoffe und Schmiermittel.Von Pier. Chem.-Zg. 59 (1935) S. 9/10 und 37/38*. Grundlagender katalytischen Druckhydrierung nach dem Verfahrender I. G. Farbenindustrie AG. Kennzeichnung derErzeugnisse.D ie Hermey-Hochleistungsdestillieranlagezur Verarbeitung von Steinkohlenteer. Teer u.Bitumen 33 (1935) S. 16/18*. Bauart und Arbeitsweise derEinrichtung. Vorteile.D ie Verwendbarkeit physikalischer Konstantenzur Ermittlung der Zusammensetzungvon Kraftstoffen. Von Marder. (Forts.) Öl u. Kohle 11(1935) S. 41/43*. Bestimmung der mittlern Zahl von Doppelbindungenin ungesättigten Kohlenwasseratoffgemischen,der in einem leichten Kraftstoff vorliegenden Aromatensowie der Mittel und Zahl von Seitenketten im paraffinischenAnteil.D ie Viskosität, ihre Grundlagen, Bestimmungund Bedeutung. Von Ivanovszky. Petroleum 31(1935) H. 2, S. 1/12*. Viskositätseinheiten und ihre Bedeutung.Prüfgeräte. Auswertbarkeit der Viskositätsangaben.Viskosität der festen Kohlenwasserstoffe und Wachse.Temperaturabhängigkeit der Viskosität. Viskosität undErstarrungspunkt.D ie Regeneration von gebrauchtem Maschinenöl.Von Ewers. Chem.-Zg. 59 (1935) S. 55/56. Art derVerunreinigungen. Organisation der Sammeltätigkeit. Verfahrenzur Wiederauffrischung der Öle.Gesetzgebung und Verwaltung.D ie neuen Steuergesetze. Von Chone. Braunkohle34 (1935) S. 17/21. Einkommensbegriff. Gewinnermittlungbei Förderungsanlagen, Brikettfabriken, elektrischenEinrichtungen und chemischen Fabriken. Einkommensteuertarif.Körperschaftssteuergesetz. Persönlicheund sachliche Befreiungen.Bahnpolizei und allgemeine Polizei. Arch.Eisenbahnwes. 1935, H. 1, S. 13/50. Begriffe und Wesenvon Bahn- und allgemeiner Polizei. Geschichtliches. GesetzlicheGrundlagen. Abgrenzung der Zuständigkeiten beiden Eisenbahnen des allgemeinen Verkehrs. Schrifttum.Wirtschaft und Statistik.Die westdeutsche Schwerindustrie im Wiederanstieg.Von Meis. Glückauf 71 (1935) S. 65/68*. Gestaltungdes Beschäftigungsstandes. Entwicklung der Steinkohlenförderungund Eisenerzeugung in den wichtigstenLändern der Welt, im besondern in Deutschland und imRuhrbezirk.Neue Formen der W eltw irtschaft. VonMackenroth. Weltwirtsch. Arch. 41 (1935) S. 1/19. Erörterungder heutigen Wirtschaftslage und der künftigen Entwicklungsmöglichkeiten.Harmonische Wirtschaftsgestaltung. VonTschirner. Techn. u. Wirtsch. 28 (1935) S. 5/10. Verteilungder Bevölkerung, der Arbeitsgelegenheiten und der Einkommen.Der wirtschaftende Mensch in der neuen W irtschaftsordnung.Neugestaltung der weltwirtschaftlichenBeziehungen.


124 Glückauf Nr. 5Kraftwirtschaft und Volkswirtschaft. VonDöhne. Techn. u. Wirtsch. 28 (1935) S. 11/15. Lage undZukunft der deutschen Steinkohlenwirtschaft vom Standpunktder Arbeitsbeschaffung. Aufgaben der Technik.D ie deutsche Erdölförderung 1933/34. VonSimon. Kali 29 (1935) S. 15/20*. Kennzeichnung der verschiedenendeutschen Erdölgebiete und ihre Förderleistung.Schrifttum.T h e coal trade of 1934. Colliery Guard. 150 (1935)S. 1/11 und 47/50. Eingehender Bericht über die Entwickwicklungdes englischen Kohlenhandels im Jahre 1934.Arbeiterverhältnisse. Preisgestaltung.Verkehrs- und Verladewesen.D ie Eisenbahnen der Erde. Von Küchler. Arch.Eisenbahnwes. 1935, H. 1, S. 1/12. Übersicht über die Verteilungdes insgesamt 1281 911 km umfassenden Eisenbahnnetzesder Welt.Die Eisenbahnen des Deutschen Reiches 1932.Von Küchler. Arch. Eisenbahnwes. 1935, H. 1, S. 79/122.Längenverhältnisse. Dampfbetrieb und elektrischer Betrieb.Unterhaltung, Erneuerung und Ergänzung der baulichenAnlagen. Fuhrpark. Leistungen der Fahrzeuge. Brennstoffverbrauch.Leistungen und Einnahmen im Personen-, Gepäck-und Güterverkehr. Gesellschaftskapital. Dienstbezüge.Unfälle.D ie Auseinandersetzung zwischen Schieneund Lastkraftwagen in den aufierdeutscheneuropäischen Ländern. Von von Beck. Ztg. Ver.mitteleurop. Eisenb.-Verw. 75 (1935) S. 61/71. Kraftwagenbesteuerung.Konzessionsgesetzgebung. Selbsthilfemaßnahmender Eisenbahn.iVerschiedenes.Bauliche Maßnahmen des Luftschutzes. VonRüth. Z. VDI 79 (1935) S. 13/21*. Wirkung von Sprengbomben.Ausführung von baulichen Schutzmaßnahmen.Kosten.T h e Irag-M editerranean oil-pipe line.Engineering 139 (1935) S. 55/58*. Linienführung und Bauder gewaltigen Rohrleitung, welche die Ölfelder des Irakmit dem Mittelmeer verbindet.D e r Düngewert der westfälischen Steinkohlenasche.Von Mönnig. Techn. Bl., Düsseid. 25 (1935)S. 16*. Erörterung der düngenden Eigenschaften aufGrund des chemischen Aufbaus der Aschen.Untersuchungen über die Ursache derWachstumsförderung der Braunkoßjle. VonLieske und Winzer. Brennst.-Chem. 16 (1935) S. 24/27*.Untersuchungen des Wachstums verschiedener Pflanzenin Erde mit oder ohne Rohbraunkohle. Schrifttum.!PERSÖNLICHES.Der Bergwerksdirektor Bergassessor Kellermann istzum Leiter der Knappschafts-Berufsgenossenschaft berufenworden. Zu seinen Stellvertretern hat er den GeheimenBergrat Dr.-Ing. Röhrig und den Bergwerksdirektor BergassessorKrisch bestellt.Ferner sind zur Leitung der Sektionen je zwei Stellvertreterberufen worden, und zwar für die Sektion 1 (Bonn)1. Bergwerksdirektor Bergassessor Werner Brand, 2. BergwerksdirektorBergassessor Dr.-Ing. Witte; für die Sektion 2(Bochum) 1. Bergwerksdirektor Bergassessor Hueck,2. Bergwerksdirektor Bergassessor Schlarb; für die Sektion3 (Clausthal-Zellerfeld) 1. Bergwerksdirektor BergassessorUllrich, 2. Generaldirektor Dr. Kraiger; fürdie Sektion 4 (Halle) 1. Bergwerksdirektor BergassessorSchulze, 2. Generaldirektor a. D. Dr.-Ing. Raab'; für dieSektion 5 (Waldenburg) 1. Bergwerksdirektor BergassessorLeege, 2. Bergwerksdirektor Dr.-Ing. Schmidt; für dieSektion 6 (Beuthen) 1. Generaldirektor Dr.-Ing. Euling,2. Bergwerksdirektor Bergassessor Mittelviefhaus; fürdie Sektion 7 (Zwickau) 1. Bergdirektor Bret,Schneider,2. Bergdirektor Dr.-Ing. Pauls; für die Sektion 8 (München)1. Oberbergdirektor Zieglmeier, 2. Direktor Dr. Deichl.Der als Hilfsarbeiter bei dem Oberbergamt in Bonnbeschäftigte Bergrat Kuhn ist als Hilfsarbeiter in dieBergabteilung des Ministeriums für Wirtschaft und Arbeiteinberufen worden; der daselbst bisher als Hilfsarbeiterbeschäftigte Bergrat Brocke ist an das Bergrevier Essen 1versetzt worden.Zur vorübergehenden Beschäftigung sind überwiesenworden:der Bergassessor Biesing dem Bergrevier Duisburg,der Bergassessor Koch dem Bergrevier Lünen,der Bergassessor Ebert dem Bergrevier Dortmund 1,der Bergassessor Dennert dem'Bergrevier Dinslaken-Oberhausen,der Bergassessor Graf dem Bergrevier Waldenburg-Nord,der Bergassessor Dr.-Ing. N e h r i n g dem BergrevierKrefeld,der Bergassessor Tanzeglock dem Bergrevier Recklinghausen2.Beurlaubt worden sind:der Bergassessor Tübben vom 1. Januar an auf einweiteres Jahr zur Fortsetzung seiner Tätigkeit bei derReichsanstalt für Arbeitsvermittlung; und Arbeitslosenversicherung,Landesarbeitsamt Mitteldeutschland in Erfurt,der Bergassessor Kurt von Velsen rückwirkend vom1. Oktober an auf weitere sechs Monate zur Fortsetzungseiner Tätigkeit bei der Hauptverwaltung der BraunkohlenundBrikett-Industrie AG. in Berlin,der Bergassessor Dr.-Ing. Maevert vom 1. Januar anauf weitere sechs Monate zur Fortsetzung seiner Tätigkeitbei der Gewerkschaft Sachsen in Heeßen bei Hamm,der Bergassessor Günther vom 1. Januar an aufweitere sechs Monate zur Fortsetzung seiner Tätigkeitauf dem Steinkohlenbergwerk ver. Karsten-Centrum derSchlesischen Bergwerks- und Hütten-AG. in Beuthen,der Bergassessor Dr.-Ing. S e e b o h m vom 1. Februaran auf ein weiteres Jahr zur Fortsetzung seiner Tätigkeitbei der Oehringen Bergbau-AG., Schachtanlage Sosnitzabei Gleiwitz (O.-S.),der Bergassessor Werner Raab vom 1. Januar an aufweitere sechs Monate zur Fortsetzung seiner Tätigkeit beider Anhaitische Kohlenwerke AG. in Halle (Saale),der Bergassessor Kahleyß vom 1. Januar an aufweitere drei Monate zur Fortsetzung seiner Beschäftigungbei den Michel-Werken in Halle (Saale), Abt. GewerkschaftenMichel/Vesta in Groß-Kayna bei Merseburg,der Bergassessor Kreutzer vom 1. Januar an aufweitere sechs Monate zur Fortsetzung seiner Tätigkeit beider Gewerkschaft des Steinkohlenbergwerks Friedrich derGroße in Herne,der Bergassessor Loock vom 1.Februar an auf weiteresechs Monate zur Fortsetzung seiner Tätigkeit bei demThüringischen Bergamt in Weimar,der Bergassessor Krause vom 1.Januar an auf weiteresechs Monate zur Fortsetzung seiner Tätigkeit als Geschäftsführerdes Verbandes Berliner Kohlenhändler E.V. in Berlin,der Bergassessor Kyll mann vom 1. Januar an aufein weiteres Jahr zur Fortsetzung seiner Tätigkeit bei derRohstoffbetriebe der Vereinigte Stahlwerke G. m. b. H. inDortmund.Dem Bergassessor Husmann ist die nachgesuchteEntlassung aus dem Staatsdienst erteilt worden.Der Privatdozent Bergassessor Dr.-Ing. Ehrenbergin Aachen ist zum ordentlichen Professor in der Fakultätfür Stoffwirtschaft der Technischen Hochschule Aachenernannt worden.Dem Dipl.-Ing. Bonnemann in Gelsenkirchen istvom Oberbergamt Bonn die Konzession zum Betrieb desGewerbes der Markscheider erteilt worden.

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