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Ausgabe 3/2013 hier - Volkssolidarität Bundesverband e.V.

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20 Jahre Kontakt- und Beratungsstelle in Prenzlau"Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe"Interview mit Karsten-Uwe Koch, Bereichsleiter im VS Kreisverband UckermarkRedaktion: Am 23.6.1993wurde in Prenzlau einepsychosoziale Kontakt- undBeratungsstelle (KuB) eröffnet.Was war der Anlass ?K.U. Koch: Der Anlass warenEmpfehlungen einer Expertenkommissiondes Bundestageszur Reform derVersorgung im psychiatrischensowie psychotherapeutischenBereich. Danachsollte in allen Regionen mitjeweils 50 000 Einwohnernmindestens eine unabhängigeBeratungsstelle eingerichtetwerden. Im Land Brandenburgwurde dies mit dem unterMinisterin Regine Hildebrandtentwickelten Programm "AufbruchPsychiatrie" umgesetzt.Aufgaben sollten u.a. sein,psychisch Kranke und ihreAngehörigen zu beraten, Hilfebei der Alltagsgestaltung zugeben, Arbeits- und Beschäftigungstherapieanzubietenoder bei der Durchsetzungvon rechtlichen oder materiellenAnsprüchen gegenüberBehörden zu helfen.Redaktion: Für wen sind dieAngebote Ihrer Einrichtungheute vor allem gedacht ?K.U. Koch: Für Menschen mitseelischen Problemen, für psychischkranke und chronischpsychisch kranke Menschen imErwachsenenalter. Deren Anzahlist in den letzten 20 Jahrendeutlich gestiegen und steigtweiter, weil immer mehr vomgesellschaftlichen Leben undWohlstand abgekoppelt werden.Auch die Belastungen und derpsychische Druck in derArbeitswelt tragen dazu bei,dass viele Menschen einfachausgegrenzt werden.Redaktion: Was bietet Ihre KuBden Hilfe- und Ratsuchendenkonkret ?K.U. Koch: Vor allem menschlicheZuwendung, Verständnisund Achtung der Persönlichkeit.Täglich kommen 20 bis 25Besucher zu uns, für die wirtagesstrukturierende Hilfe anbieten.Einige konkrete Angebotesind Einzel- und Gruppengespräche,die Unterstützungbeim Umgang mit Ämtern, dieVermittlung anderer Beratungs-möglichkeiten, handwerklicheBetätigung oder die Arbeit imGarten, um nur einiges zunennen. Auch Sport und Geselligkeitgehören ebenso dazu,wie das gemeinsame Frühstückund Mittagessen oder derBesuch von Veranstaltungen.Unser wichtigster Grundsatz ist:Wir geben Hilfe zur Selbsthilfebei Gewährleistung der Selbstbestimmtheitund Selbstständigkeitder Menschen.Redaktion: Welche Wünschehaben Sie und das Team mitSybille Köpke an der Spitze fürdie Zukunft ?K.U. Koch: Wir wünschen uns,dass wir die KuB im Verbund mitunseren anderen psycho-sozialen Projekten auch in dennächsten Jahren erhalten können.Dazu fordern wir von derGesellschaft, eine Finanzierungzu sichern, die denErfordernissen entspricht. Soist beispielsweise die Höhe derFördermittel seit 1993 gleichgeblieben, trotz gewaltigerPreissteigerungen und derTatsache, dass wir in Templineine Außenstelle betreiben.Auch meine ich, dass diePsychiatrie in Deutschland inden letzten 15 Jahren wiederstark vom "Anstaltsdenken"geprägt ist. Hier wäre einneuer Reformansatz auf derGrundlage der UN-Behindertenrechtskonventionnötig. Diesehat die Bundesrepublikzwar längst ratifiziert, aberbisher noch nicht umgesetzt.Aus der ChronikDas erste Konzept für die KuBwurde 1992 dem Landkreisvorgestellt, danach beim zuständigenLandesministeriumeingereicht und im Februar1993 bewilligt. Träger war derVerein "Land in Sicht e.V." mitSitz in Wendthof bei Prenzlau.Nach mehreren notwendigenUmzügen übernahm die<strong>Volkssolidarität</strong> am 1. Januar2002 die Trägerschaft; imselben Jahr bezog die KuB dieobere Etage des Objekts in derMühlmannstraße 7 a und nutztheute das gesamte Haus.9

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