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SCHRIFTEN<strong>de</strong>sVereins fur Geschichteund Naturgeschichte <strong>de</strong>r Baarin Dona,ueschlngenXXVII. Heft - 19685U•


D:ruck: IC. Revellio KG, Buch- und 0 fsetdruck ~773 Villingen/Schwarzw'ald


Dipl ~ng • . Anton M a llzu.m 85. Geburtstage•Dem. 'Vorliege'n<strong>de</strong>n Heft .XX,VII <strong>de</strong>r SchrIften <strong>de</strong>s Vereins fiiI" Geschichteu.nd Naturg"eschichte <strong>de</strong>r Baar ::=011 <strong>de</strong>r Glückwunsch für ein.len. Mann vorausgestelltsein, <strong>de</strong>r sich um <strong>de</strong>n Verein in hohem Maße verdient gern.achth , 3', t un d d ;er In · d lesern " J a h"' I" m guter . G . esun dh ', el +t un~ d ge'ls "' t .lger ~ F~ -1"18 " eh -_eseinen 85., Geburtstag feiern dUlfte:' Dip!. lng Anton Mall .Am 27. ,4 ~ 1883, wur<strong>de</strong> er in Donaueschingen geboren. Nach <strong>de</strong>m Besuch<strong>de</strong>s GymnasIums studierte ,er an <strong>de</strong>r ITechnisch.en Hochschule in Karlsruhe'ArchItektur. Sein be'ruflicher Weg ührte ihn zunächst zu namhaften Architektenin Frankfurt und B·erlin, bevor er zusammen mit seinem im Jahre1956 verstorbenen .B·ru<strong>de</strong>r G,eor,g das väterlIche Baugeschäft in Donau-·eschingen übernahm. Viele öffentliche und private B,auwerk.-e <strong>de</strong>r StadtDonaueschingen zeugen 'von seIner künstlerischen Begabung und seine.nunt1ernehmeris,chen Fähigkel ten~Trotz seiner beruflichen Inanspru,chnahme füh.rte ihn sein inniges 'Ver-I


hältnis zu. Land und Leuten d,er Ba,a,r und ,zur heimatli'chen Landschaft zurMitarbeit in <strong>de</strong>n kulturellen Vereinj,gungen s.einer Heimatstadt ~ Und dasin,d es. vor allem zwei 'Vereine <strong>de</strong>nen er sein,e b,esond,ere Beachtung undLiebe zugewandt hat': Dler T urn,verein Donaueschingen, <strong>de</strong>ssen Führung erinl Jahre 1914 'Übernahm und bis 1'954 behielt sowie <strong>de</strong>r nB,aarverein ~. ,Dem V,ere'n für Geschichte und N,aturgeschicb.te <strong>de</strong>r Baar ist er ·imJahre 1'9,20 beigetreten. Seine beru"fliche Tätigkeit führte ihn n,atu,rgemäßan Baugruben. Sie waren für ihn ,nicht nur zur Aufnahm,e <strong>de</strong>r Fundamentefür die zu erstellen<strong>de</strong>n Bauwerke bestimmt~Er hat in <strong>de</strong>n heimischen.Bo<strong>de</strong>n schärfer und tiefer hineing,esehen. So konnte er schon 1920 sch'öneFun<strong>de</strong>' aus. bronzezeitlichen BrandsteIlen am westlichen Brigachufer bergenun,d auch später manchen. VY""ichtigen Fun,d mel<strong>de</strong>n.D'ie Generalversammlung am 3,. 11. 1 ~921 wählte ihn zum Ausschußmitglied~Be~ <strong>de</strong>r Ne'ugrundung <strong>de</strong>s Verelns am 25. 6,. 194'9 wur<strong>de</strong> ihm dasAmt <strong>de</strong>s. 1. Vorstan<strong>de</strong>s übertra,g,en, das er m"t <strong>de</strong>r setner Persönlichkeiteigenen T'atkraft bis zum Jahre 1952 versah ~ Da im, Jahre 1950 s'eine Bemtihungenum das Wie<strong>de</strong>rerstehen <strong>de</strong>s 'Turnvereins Donauesclringen, <strong>de</strong>mer sich seit 1914 mit ganz beson<strong>de</strong>rer Htnga,be widmete, erfolgreich waren jgab er das Amt <strong>de</strong>s 1., Vorsitz.en<strong>de</strong>ll in unserem Verein. an Herrn Dr. Johneab. Er blIeb j,edoCh als Ausschußmitglied d'e,m Verein bis heute verbun<strong>de</strong>n.Für seine mann'ig ~altigste,n Verdienste 'wur<strong>de</strong>n Anton Mall viel hoheEhrungen z,uteiL 1965 wur<strong>de</strong> ihm das Bun<strong>de</strong>sverdienstkre'uz verlieh,en.Mit uns:eren Wünschen, daß <strong>de</strong>m Jubilar noch viele g'ese,gn-ete Jahre inGesundheit und geistiger Frische beschie<strong>de</strong>n sein mögen, verbin<strong>de</strong>n wirD '"an k ' un d '.' A . ne'r k 'ennung ,' f".. ur a 11 ,.es f"' d V ~ f n fwas er . ur "en . ereln ', ur G' ,' es eh " 'I"cht' " ,eund Naturgeschichte d.,er Baar und darübe'r hinaus für seine und unsereBaa,rheimat geta,n hat.W . M,eisterTI


II1'haltsver'zeichnisSeiteNachrufeIV-XIVDie Karolingischen Königsgüter in d,er BaarEin Beitrag zur Geschichte <strong>de</strong>r Baar im 8. und 9. Jahrhun,<strong>de</strong>rtvon Manfred G 1 unk ~ 1 _. 33B,auernmühlen im Gebiet <strong>de</strong>r geschlossenen Hofgüter <strong>de</strong>s mittlerenSchv.larzwal<strong>de</strong>sV'on Georg S, t eng e 1 . Mit 8 Abbildungen 34 - 49Üb,er die Vegetationsentwl,cklung <strong>de</strong>r B,aar während <strong>de</strong>r Vor- undFrüh,geschichteV'on Günther.' R eie h e 1 t., Mit 5 Abbildungen 50 - 81D'ie Heck,·enlandsch.af't <strong>de</strong>r Westba.arVon Werner Kr aus ·e . Mit 9 AbbildungenBeiträge zur Gev.rässerkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r BaarVon Alfred G. Ben z i n g. Mit ß, K,art.en.82 -, 100101 - 1.1.2Kleinere Mitteilunge'n ~Ergänzungen und Hinweise zur Baar-G,€schichteVon Karl S~ Bad e rZur P'roblem,atik <strong>de</strong>s Riedböhring,er Crucifix,usVon Christian Altgraf zu S alm. Mit 2 AbbildungenNotizen :zur Eichbergrutschung bei Achdorf vom Januar 1966Von Günther Re ich el t. Mit 3 Karten und 6, AbbildungenArchäologische Notizen .aus <strong>de</strong>r BaarVon A. E c' k e r 1 eIieimatgeschichtlirhes SchrifttumNa tu rkundliches SchrifttumVereinschronik113 -1'24,125 -129130 - 14014114'2 - 1.47147 -157157


D I\ Pau] ReveHio'f 1. Juli 1966


Drl Paul, Rev·ellio2,4. September 1,ß,ß6 - 1. Juli 1966Der Verein für Geschichte und Naturgeschichte <strong>de</strong>rBaal" hat allen Anlaß, <strong>de</strong>s im Sommer 1966 verstorbenenProfessors Paul Rev,ellio zu ge<strong>de</strong>nken~ <strong>de</strong>'I.'" über vier J,ahr­,zehnte lang Mitglied. <strong>de</strong>s V,ereins und au,eh <strong>de</strong>s Aussch,usseswar und in dieser Eigenschaft eine rege Tätigkeit entfaltethat.,1886 tn Hüfingen, ge,boren besuchte er das Gymna.siumDonaueschingen, 'wo er 190,5. g,ein Abitur ablegte. Für seinUniversitätsstudtum, das er im Frühjahr 19 -1 mit StaatsundDoktorprüfung abschloß, hatte ler die Fäch,ler Ge ...schichte.. Deutsch und Late ~ n gewählt., NaCh Abschluß <strong>de</strong>svorgeschriebene'TI Probejahres in Don,aueschingen blieb erauch weiterhin als Lehramtsp -aktikant an dieser S ,chule~Revel1ios Hauptinteresse galt von Anfang an <strong>de</strong>r Heimatforschung.IvIit Spaten und Hack.·e zog e r aus" u'm amStadtrand von Hüfingen das a.lte Bri,goba.nnle auszugraben, eine AuJgabec1 die noch in unserer Zeit weit.ergeführtw'ird. Dieser ersten Ausgrabung folgte,n weitere in d·erBaar. Schon am 13. November 1913 hielt er eine'n Vortragilber das römische Hüfin,gen :Kurz zuvor im ,August <strong>de</strong>sg,elben,J ahres J,öffnete er zusammen mit Professor H ,ein...rirn, <strong>de</strong>m dam,alige'n Vorstand <strong>de</strong>r F'ürstlich Fürstenb'ergisehenSam 'mlungen~ einen Gra.bhügel aus <strong>de</strong>r Hallst.attzeitbei Bitt..elbrunn. und gab darüber in <strong>de</strong>m ersten nach <strong>de</strong>mKrieg ers·chienenen Heft XIV' <strong>de</strong>r Schriften unseres Vereins(1920) einen Bericht.Im Jahre 1903 waren Waldarbeit~r am Südostrand<strong>de</strong>s O:egg'enreuschenwal<strong>de</strong>s bei Hufingen auf altes Mauerv


werk gestoßen. Auf Anregung Revellios stellte <strong>de</strong>'r Gemeind.eratdann 1913 die nötig,en Mittel fur Grabungenbereit., Man ent<strong>de</strong>ckte ein rö'misches Bauernhaus aus <strong>de</strong>mEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. nachchristlichen ,J,ahrh un.<strong>de</strong>rts., übe'r <strong>de</strong>ss,e:nAnlage Revellio im selben Heft <strong>de</strong>r Schriften genau blerichtet.Im April 1914 ließ sich, Revellio beurlauben und na,hmdie Stellung eIn,es Assistenten am <strong>de</strong>utsch,en archäolo;gisehenInstitut in Frankfurt an. Die ,K'enntnisse un,d Anregungen"dle' er dort 'empfing, kamen ihm s.päter sehr zugute,aber ,seine Tätigkeit am Institut nahm em jähes E,n<strong>de</strong>als <strong>de</strong>r Erste Weltkrieg aushrach.Rev,ellio wur<strong>de</strong> zum Heeresdienst ,eingezogen undmachte d,e'n Krieg bis zu seinem bitteren En<strong>de</strong> mit ~ Nach<strong>de</strong>r Rückkehr in, die Heimat 'wur<strong>de</strong> er 191'9 als Lehramtspra'ktikanta,n das Real,gymnasium Villingen versetzt unddort 1920 zu'rn Professor beförd'eTt~ Hier erw'uchsen ihmbald neu1e, Aufgaben. 1921 wur<strong>de</strong> e'I" von <strong>de</strong>r Stadt. Villing,ena'ls Kustos <strong>de</strong>r städtisch,en Sa.mmlungen und als Stadt-,archivar bestellt ~ Neben <strong>de</strong>r rÖlmismen Antik'e traten nun.auch mittelalterliche und neu,ere Geschichte in ,sem'en Arbeitsbereich.Villingens Archiv und die, Sammlungen fa,n<strong>de</strong>nin ihm einen kundigen V,erwalter. Nicht nur um dasErhalten gin.g es ihm 1 son<strong>de</strong>rn auch um eine 's,achgemäßeErweiterung. Seiner Initiative verdankt die Stadt di,e Er ....w'erbun,g ,<strong>de</strong>r Schwarz~'faldsammlungj die im Jahre 1932nach Amerika verkauft wer<strong>de</strong>n sollte, und die he,ute zu<strong>de</strong>n wertvollsten Sammlungen volksk.undlicher Art imsüdwest<strong>de</strong>utschen Raum gehört. Als. Paul Revellio Kustos<strong>de</strong>r Städtischen Sammlungen wur<strong>de</strong>" gliChen si , eher ,ei...nem R,aritätenkabin,ett 7 das nun von ihm, gesichtet,2' sach-- --- -VI


[ Ikundig g,eglie<strong>de</strong>rt und zu <strong>de</strong>m, gemacht wur<strong>de</strong>, was eshe'ute noch ist eine wertvolle Sammlung und eine leben,­dig gebliebene Erinnerung an ViI. ingens reiche Vergangenheit.D'urch ,die Erwerbung' eines Hauses "n <strong>de</strong>i ScheffeIstraßetwo ich ihn m,e,h.rmals besuchte, wur<strong>de</strong> Revelliori,ch.tig bo<strong>de</strong>nständig. Vl11ingen wur<strong>de</strong> so.zusagen zu, ,seinerzweitren H,eimat; doch vergaß er darüber setne erste Helm,atnicht. Er blieb <strong>de</strong>m Verein für Geschichte und Naturgeschichted,er Baar nach wie vor verbun<strong>de</strong>n und warbihm als Ausschußmitglied und Vertreter für Villingenneue Mitglie<strong>de</strong>r+ Vorträge und zahlreiche Aufsätze in <strong>de</strong>nVereinsschriften z,eigten sein unverän<strong>de</strong>rtes, Interesse' fürDonaueschingen und Umgebung. Dazu kamen Ausgrabungen~ die, er in <strong>de</strong>r Folgezeit unternahm lso die Erschließ.ung<strong>de</strong>s alema,nnischen Reihen~Friedhofe ' s auf d,em Gewannj - Beim T,afelkreuz~'" so\vie die gründliche Durchforsch,ung<strong>de</strong>s einstigen Kastellge1än<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>m Galge'nbergbei Hüfingen einschließlich <strong>de</strong>s Römerba<strong>de</strong>s.. Driese letzteArbeit wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Fachvilelt so anerkannt J daß er vomLimeswerk <strong>de</strong>n A,uftrag erhielt.) einen Son<strong>de</strong>rband überdas Hü'finger K,astell heraus z,u gebe,n" eine ,gründliChe Arbeitmit. 64 Seiten Text und 18 Tafe'ln. Nebenh,er wur<strong>de</strong>von'Revellio auch die ur- und frühgeschichtliche A,btei­Jung <strong>de</strong>r Fürstlich Fürstenbergisch'en Sammlungen inDonauesclringen aufgebaut. Was er zu allem hin für Villingentat, bezeugt <strong>de</strong>r 506 Seiten starke, Band mit Beiträgenzur Geschichte <strong>de</strong>r Stadt Villingen l <strong>de</strong>r 11964 imDruck erschien Unverg,essen wird es in Villingen bleiben,daß er gegen Endre <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges eigenhändig die,Koffer und Kiste'n schleppte in <strong>de</strong>nen Villingens. Kunst-VII


------- - ---- -[Is.chätz,e ,an ,einen siCheren D'rt gebracht wur<strong>de</strong>n, um sie <strong>de</strong>rNachwelt zu erhalten.,Von seiner unermÜ,dlichen. S,cha.ff.enskraft zeugt auchdie Liste seiner Verö,ffentlichungenI die rund 125 Titelumfa,ßt. Davon sind über 40 zum, Teil umfangrei,che Arbeitenin bekannte'n 'wissenschaftliche"n IZeitsrchrl-ften lersChienenEAllein 20 Aufsätz'e und Mitteilungen. hat 'Revel,...lio zwischen .1913 und 1960 für die Schriften unseres Vereinsverf.aß.t~ Die wichtigsten Puhlikationen wer<strong>de</strong>n a,nschließenda.ufgefü.hrt..Schließlirch 'v.t"ar R,evellio auch noch Lehrer und dies imHauptberuf. Es, wur<strong>de</strong>n ihm hervorragen<strong>de</strong> erzieheris,cheFäh ~ gkei.ten bescheinigt. Jahrzehn telang vermitt.elt.e e'f"'Gen.erationen von S,chülern ein,le Fülle von Wissen. Dochmuß.te auch eI die WahrheIt <strong>de</strong>s Sprichwortes erfahren:,Undan.k ist <strong>de</strong>r W,elten Lohn. 'NaCh <strong>de</strong>m :2. Weltkrieg wur-­<strong>de</strong> er als Nazi verdächtigt un.d vom Schuldiens,t. susplen-­diert. Erst nach <strong>de</strong>r Entnazifizirerung konnte er 1948 seinenDien,st. wie<strong>de</strong>r a,ufnehm,en bis zu seiner Pensionie'run,g imJahre 195 ,2 ~ Es, w'aren harte Jahre für ihn~ aber für dieStadt von Vorteil; <strong>de</strong>nn Revellio hatte nun Zeit, die Sammlungenund das Archiv neu zu ordnen. Die Stadt erkannteseine Tätigkeit auch an~ in<strong>de</strong>m sie ihn zu seinem 75. Geburtstagmit <strong>de</strong>r Wür<strong>de</strong> eines Ehrenbürgers bedach' e., Beidieser Gele,ge'nheit wur<strong>de</strong> ein beson<strong>de</strong>rer Wesenszug vonPaul ReveUio s.pürbar~ ",Der Personenkult s,clließt üppigins Krau.t(~ - war seine fast abwehren<strong>de</strong> ,Ant\vort auf einesolche Ehrung,. Ihm ,erwi<strong>de</strong>rte damals in <strong>de</strong>r festlichen,,Stun<strong>de</strong> im Alten Rathaus Oberbürgermeister K,ern,. d.aßVillinge.n in ihm elnen, M,ens,chen ehI e <strong>de</strong>r niemals e,twasfür seine P,erson 'wollte~ <strong>de</strong>r vielmehr um <strong>de</strong>s Werkes undI I- ----VIII


<strong>de</strong>r Sache wille,n über vier ,Jahrzehnte sich <strong>de</strong>r Heimatforschu'ngwidmete.Revellio hatte geVJÜnscht in aller StIlle beerdigt zuwer<strong>de</strong>n ~ Diesem Wunsch w'ur<strong>de</strong> Rechnung getragen; aberdie Stadt ließ es sich nicht n,ehm,en!, im Sitzun,gssaal <strong>de</strong>sRathauses eine beson<strong>de</strong>re Trauerfeier zu veranstaltenbei welcher <strong>de</strong>r O'b,erbfugermeis'ter m it bewegten 'WortenAbschied nahm von ,einem Ma.nn!, d!em Villingen zu unausl ö.sclilichem Dank verpflich tet sei, und O'berstudlendirektorSchwall schloß sich im Nam,en <strong>de</strong>s Kollegiumsan. ,Auch im Ver,ein für Geschichte und Naturgeschichte<strong>de</strong>r Baar wer<strong>de</strong>n die 'wisse'nschaftlichen Leistung'e'n <strong>de</strong>sbeschei<strong>de</strong>nen Gelehrte'n unvergessen bleiben. Ac> HallIX


V'erzeiehnis <strong>de</strong>r wichtigsten Veröf·fentlicbunge.nvo.n Paul ,KevellioHans <strong>de</strong>r Gelehrte von Schellen berg (1552-1609)~Schriften <strong>de</strong>s Vereins für Geschichte 'und Naturg,es,chtcht.e <strong>de</strong>r Baar 13. 1918 1S .. 1 ~66.Ein Hügelgrab aus <strong>de</strong>r Hallstattzeit bei Bittelbru:nn.Schri.ften d.,es.V e reins 14 t 1920, S. 85 -9' 1.Ein. rörrus,ches Ba.uernhaus im. De.gg'enre·uschenwald bei Hüfingen,ebend,a S. 92·-100.Ein. Hallstattgrab bei Grüningen, ebenda.B'eobachtungen über <strong>de</strong>n Verlauf <strong>de</strong>r Röm.erstraße HUfingen-R.ottweil 1ebenda.Alemanne.ngräber im, Bräunlinger Ge'mein<strong>de</strong>\vald, ·ebenda,.Ein Schatzfund rÖlmischer Münzen bei Im,me·ndingen4 Germania 5 1921.Die Römer in <strong>de</strong>r Baar., Ba.d, Heimat 8. 1921, S. 25-35, 9 Abb.Die Bildteppichel <strong>de</strong>r Villinger Altertüm ·ersammlu.ng~ Schriflen <strong>de</strong>s Vereins15~ 1924, S,. 86 .... 1.13.Die Baar in vor ..., u.nd frühgeschichtlicher Zeit. Neue und alte Fun.<strong>de</strong>,ebenda, S ~ 35-53~R,ömlsches Gehoxt bei Überauchen, ebenda S ~ 29 ,- 34~AmtlIcher Jahresbericht über die ur'-· und frühgeschichtlichen Fun<strong>de</strong> in .Bad.en: ,Die :E·rgebnisse <strong>de</strong>s Ja.hres 192,3 in <strong>de</strong>r Baar . . Mein H:eimatland 12- 1925Aus <strong>de</strong>m Kapitel <strong>de</strong>r D,enkmalspflege' <strong>de</strong>r vo.r- und. frühg'eschiChtlichenAltertüme.r~ ebenda 12, 191'2,5.Bericht über die vor- und frühgeschichtliche Forschung in <strong>de</strong>r Baar In <strong>de</strong>nJahren 1924 un.d 1925 ~ Bad. Fund beri,cht.e 1, 1926; S. 166-176 ... Kastell Hüfingen, ein vorläufiger Bericht. Germania 1011926 S.149-157.Zur Geschichte <strong>de</strong>'f' ehemaligen J ohanniterki,rche in ViII ing'·en rS,chriften <strong>de</strong>s Vereins 1-6~ .19'2'6" S~ 183-198.Kastell Hüfingen, 2. vorläufiger Bericht, Grabung' 1926 und 1'92,7.Germania 11 , 1928, S ~ 98-121..Kastell Hüfingen ~ 3 , ~ vorläufiger Bericht. Grabung 1928. Germania 13, 1929,s. ,3,5,-47 ~Kastell Hüfinge'n . 4. B,ericht. Germania 14 1930 S. 58-64·.Ein Bronze<strong>de</strong>potfund von Villingen~ Badische Ji~undberichte 2,. 1930.Römische Gebäu<strong>de</strong>trummer bei Sunt.hausen. B,adische Fundberichte 2 ~ 1930.Kastell Hüftngen 5. BerIcht. Ge·rmania 16, 1932 s ~ 196-201.X ,' ,


Die Besetzun.g <strong>de</strong>s 'Bo<strong>de</strong>nsee- und [Oberrheing·ebietes du.rch. die Römer(Konstanz: und Hüfingen) e .Ba.d. Fundberichte' :2, 1932) S + 340-:3,5.3.Die Grabungen auf <strong>de</strong>m Münsterhügel zu Konstanz, ebend.a S. 353-357.Aus <strong>de</strong>r Ur~ und Frühgeschichte <strong>de</strong>r Baar. Scll\\7enningen 1932,.4.8 S., 33 .Ab b' l3 'Tal'.Kastell Hüfingen. 6 .. Bericht. Germania 17, 1933 ·S ~ 260-262.Die Stammburg <strong>de</strong>r Fürsten zu Fürstenberg.S·chriften <strong>de</strong>s V,ereins, 19~ , 1933, S. 362-,37'4.Aus <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Baar im Mittelalter.Schwenningen o. J. (1934), 43 S ~, 27 Abb.Das Kastell Hüfingen. Obergermanisch-rätis·cher Limes <strong>de</strong>s RömerreichsBd ~ 5 Nr. 62 a Berlinund Leipzig 1937. 64 Seiten in Großquart und 1B Taf,eln .. Der alemannisChe F'riedhof auf Gewann ~~Tafelkreuz\ '~ bei Donaueschingen.S·chriften <strong>de</strong>s Vereins XX 1937 S. 183-193; 2 T'afeln.Zur Herkunft <strong>de</strong>r Bi~dteppiche ' <strong>de</strong>r ViBinger A'ltertü.mersammlungebenda S. 194 ..R,ömische Bäd,er in :S ·,a<strong>de</strong>n. Bad. Fu.ndberichte 14., S .. 33-59, 18 Abb.~ ,2 Taf.Der römische Gutshof auf <strong>de</strong>r Schlüchtterr.asse zwischen. Gurtweil undTieng·en ebenda~Kriig',er-Revelho,Ein einheimischer Bildstein von d. B,rigachquelle, in rämischer Zeit, ebenda.Die Baar in vor= und frühg[eschichtlicher Zeit.Bad. Heim.at 25 . 1938, ,So 58 ...·71..Vom alten Ku.lturgut <strong>de</strong>r Sta.dt Villingen,. ebenda. S. 247-280 3,5 Abb~Das ,alte Hüfinge'n , ebe'nda S ~ ,3 [ J,3.-344~Die Fürstenb'ergisChen Sammlung·en in Donaueschingen und die VOI"- undfrühgescltichtliche Forschung in <strong>de</strong>r Baar. S·chriften <strong>de</strong>s Vereins 22, 1950 JS ~ 1-14 ~Die Revolution <strong>de</strong>r Jahre 1848 und 1849 t vornehmlich in <strong>de</strong>n AmtsstädtenVillingen~ Donaueschingen, Hüf ~ ngen eb lend.a ~ S .. 128.-2216[ ..Ein W.artbur,gfest <strong>de</strong>r Stu<strong>de</strong>nten d,er Universität Freiburg auf <strong>de</strong>m Warten­'berg bei G[eisingen .am la. Oktober 1818, ebe'nda S ~ 26B ~ViIlingen, die alte Stadt. Ein Führer zu ihrer Geschichte. ihren Baud[enkmalernund ihrem alten Kultur,gut. 1.. Aufl' J 55 S.; 6 Abb ~~ 1 Plan.2. vermehrte un.d verbesserte Auflage 1959. 65 S. 6 Abb. 1 Plan.Das Fr[snziska,nerklosteI in Villinge·n., Villingen 195,4. 2'9 ,S . 7 Abb. 1 Plan­Baug'EschiChte d.es B·enediktinerstifts St. Georgen.XI


Schriften <strong>de</strong>s Vereins 23 71954·, S. 69,-96, 10 Abb~, 1 Plan .. Die Karte von <strong>de</strong>m. Pirs,chgerichtsbezirk <strong>de</strong>I Stad.t ·Villing·en., ebenda. S. 1,60.Die Canabae 'Von Kastell Hüfingen,Bad. Fundberichte 20, ],95,6, S,. 104-114 Taf 11-·2.0.Ein Fund römische'r Münz·en. b., Fu"rtwang1en. Germania 35 2, 19,57 s. 11 ,24-126~'V' '1, "lI lngen, ~ B :, raun .,. li ,·ngen. un d ',' d· le H ," .errs eh ', 'a..' f't ~ T' " rl ~ b ,. erg In: . V ',' or d '.e·roS' ... t errel eh ·" .~ ' ,her.ausgegebe'n, vom Alemannischen Institut Freiburg' S . 4,3'7' ... 461 , 9 Abb.,Beiträge ,zur. G,eschichte <strong>de</strong>r Stadt Villin,gen" Villinge'n 1'964 :50'6 S ., 154 Abb.GesChichtie <strong>de</strong>r Sta.dt Villingen in Daten~ Villingen t 1966 142 S. 2'7 Abb.X. I


Dr. Hermann Ginter14 ~ Februar 1889 - 3. August 19'66,Am ,3,. 8,. 1966 starb in Wittnau b,ei Freib'urg i. Brsg ~Professor 'Dr. Hermann Ginter; <strong>de</strong>r kirchliche De,nkmalpflegerim Regierungs"bezirk Südba<strong>de</strong>n.. Nach <strong>de</strong>m Tod'eseines Lehrers, Professor Josef Sauer,. übernahm Ginter1949' dieses v-Tlchtige Amt, das <strong>de</strong>shalb so verantwortungs.,­voll war, weil das Badische Denkmalschutzgesetz vom12 ~ Juli 1949 <strong>de</strong>m kirchlichen DenkmalpH,eger hier einebeson<strong>de</strong>re Machtbefugnis zuerkannt.e und ihn <strong>de</strong>m weltlich,enD'enkm,alpfieger nahe'zu unabhängi.g und g1eichbe-,rechtlgt ,gegenü.ber stell te.Hermann Ginter" am 14. Februar 188'9 in FreiburglBr~g,ebo en studierte an <strong>de</strong>r U'niversit.ät FreIburg nebenTheologie auch :KunstgeschiChte. Er promovierte in di,esemFach 1926 m~t einer Dissertation über ",Die südwest<strong>de</strong>utseheKirchenmalerel <strong>de</strong>s 'Barock. Die Konstanzer und FreiburgerM'eister <strong>de</strong>s 18 ~ Jahrhun<strong>de</strong>rts ' ~. Nach<strong>de</strong>m, er 1912zum Priester ge,weiht wor<strong>de</strong>n war, beklei<strong>de</strong>te er von 1'92'0bIS 19'35 das 1\mt eines. Pfarrers in Ludwigshafen amBo<strong>de</strong>nsee,. Damals betätigte er sich mit. großem Erfolg als,Mitarbeiter und R,edakt.eur an <strong>de</strong>,r nBo<strong>de</strong>nseechro.nik' ~ Im,Jahr 1934 übernahm ler die Redaktion <strong>de</strong>s,~F 'reiburgerDiözes,anarchi.vs"", <strong>de</strong>r wich tigsten historisch.en Zeitschriftim Erzbistum Freiburg .. tlber drei Jahrzehnte lang bis zuseine'rn To<strong>de</strong> betreute er dieses für Südwest<strong>de</strong>utschlandmaßgeben<strong>de</strong> P,eriodicum., 19'35 wur<strong>de</strong> er Dozent an <strong>de</strong>rHochschule iür Lehrerbildung in Karlsruhe und beschäftigtesich eingehend mit. Fra"gen d,er Denkmalspflege. Diesführte dazu, daß er während <strong>de</strong>s Krie,ges als Fachmannxm


sogar von <strong>de</strong>r natlo·nalsozialistis.chen Regiel"ung zur Ber~gung und Sicherung gefähr<strong>de</strong>ter Kunstscltätze im. Elsaßzugezogen wur<strong>de</strong>. .Diese se.gensreiche Tätig'kelt brachteihm, insbeson<strong>de</strong>re auch nach <strong>de</strong>m Kriege 1<strong>de</strong>n verdi1entenDank <strong>de</strong>r zuständige.n franzr Stellen. Seit 1949 P!'arrerin Wittnau bei Freiburg', konnte er sich von dort aus. nichtnur <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>r Den.kmalspfiege widmen., son<strong>de</strong>rn~1...' +es w'ar l h -'m a :UU,l rn.ag 1+1'eh·,' elne 'w'eltgespann ,. ' t :e . L' e h rtatlg-.. . .k.eit aus,z,uüb -n ,. Er hatte 1951 bis 1962 einen Le'hrauftragfür Denkmalp.fl.ege an d.er theologisChen Fakultät in Frei-,burg L Br,. und erhielt 1956 <strong>de</strong>n Titel Professor. Seinezahlreichen Verö,ff.entlichungen und sein unermüdlichesWirken als Denkmalspfl.eger machten ihn zu einer <strong>de</strong>rhervorra,gendsten Gestalten <strong>de</strong>s badische·n Kulturleb,ensin <strong>de</strong>n Jahren vor und bis n,ach d,em zweiten W ·eltk .rieg ·e~Mit d,er Baar ve-rb,an<strong>de</strong>n Herma.nn. Ginter z,ahlreich,eFä<strong>de</strong>n. Schon 1914 arbeitete er längere ,Zeit im Donau-eSIU,l ....:\\... nger A' .. ·- r eh .· IV ,. a 1 ·s er eIne ,. .. A r b _elt~u .. b 'er d' .·.·le · Pf' ._ arrlr k ~ eh . ein. Hausacl1. plante, wo er damals als Ka.plan wirkt,e. Immerw'ar er mit Rat un.cl Tat zur Stelle, wenn es. hieß, eine<strong>de</strong>r vielen Patronatskirrnen. <strong>de</strong>s Hauses .Fürstenberg in ...standzusetzen ~Beson<strong>de</strong>rs enge Verbindung hatte er Jahre~lang zu weiland <strong>de</strong>m Prinzen M'ax 'Egon zu Fü:rstenberg jmit <strong>de</strong>m e:r sich oft und fr,eundschaftlich übel" Fragen vonKultur und D,enkmalpftege unterhieltChristian Altgraf zu SalmXIV


Die KarolingisChen Königsgü.ter in <strong>de</strong>r Ba,ar'Ein Beitrag ZU} Geschichte <strong>de</strong>r B,aarim B. und 9. Jahrhun<strong>de</strong>rtvon Manfred Glunk *)"Ein l.ei t u ngImmer wie<strong>de</strong>r wird von <strong>de</strong>r Reichsgutsfofschung darauf hingewiesendaß man nur aufgrund von Einzelbeobachtungen innerhalb kleinerB,ereicheallmählich Aufschluß über Königsgüter und <strong>de</strong>ren Ste'llung in <strong>de</strong>r R,eichsorganisatio.nerhalte'n k.ann ~ Denn nur durch zahlTeiche Einzeluntersuchungenwird eine Gesamtschau möglich~ Eine solche Analyse soll. hier vorgelegtwer<strong>de</strong>n~Öfters hat K. S. BADER 1 auf die Be<strong>de</strong>u.tun.g <strong>de</strong>r B,aar in karollngis,cherZeit hIngewiesen, und insbeson<strong>de</strong>re a.uf das sehr zahlreiche K ö n 1 ,g S gutInnerhalb dieses kleinen Bereiches aufmerksam gemacht Auch neu,erdingsvlur<strong>de</strong> dise Frage wie<strong>de</strong>r aufgegriffen. So sagt K. SICHMID: ,Sowohl dieFUIlktion als auch das. SchiCksaJ <strong>de</strong>s karoling'ischen K .'önigsgutes 'und. hi,erbeson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Künigsh6fe undPfa.lzorte ,- , es se.i. auch an B,odmann,Stammheim Schleitheim und Neldingen erinnert ~, a1s auch Idie Graf-,schaften und <strong>de</strong>r,en Inhaber bedürfen von neuen Gesichtspunkten her <strong>de</strong>rE rfo rsch u.ng' . "1,Elhe man. siCh aber üb,er die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Königsgüt.er im einzelnenklar wer<strong>de</strong>n kann, m,üssen Sie erfaßtwer<strong>de</strong>n. Da dies für dIe Baar bishernoch nicht ges'chehen ist wer<strong>de</strong>n im folgen<strong>de</strong>n die 'I Karolingischen Königs-,güter in <strong>de</strong>r Baal' ': anhand d,er Quellen <strong>de</strong>s B. und 9. ,Jahrhun<strong>de</strong>rts zusamm,engestellt.*') DIese Arbeit wur<strong>de</strong> im Jahre 1.962 <strong>de</strong>m wissenschaftlichen Prüfungs~amt für das Lehramt an höheren Schulen an <strong>de</strong>I Universität FreiburglBreis­,gau als Zulassu:ngsarb,eit zum Staatsex.amen vorg,ele,gt. Für die V'er,öffentlichungin <strong>de</strong>n Baar-Schriften \vur<strong>de</strong>n ledigliCh einIge spra.chlich-stilistischeVerbesse, ungen vorgenommen. Der n,eueste Stand <strong>de</strong>r 'wissenschaftlichenDiskussi n zum hier behand.,elten The,ma wurd.e ebenfa.lls sow'eit die' Be--ufsa,rbeit dies <strong>de</strong>m 'Verf,asser z,uli,eß rbrerücksichtigt


2 Karoling ische Könjg's gü terA, Gesebidt tl.icher tJberblickAlemannien vor <strong>de</strong>r Einglie<strong>de</strong>run,g i I das FrankenrelcbVor <strong>de</strong>r Zusamn1enstellung <strong>de</strong>r ka.rolingischen Königsgüter ist zunächstkurz auf die politische und sozial .' Lage im ale.mannis·chen Raum 'ein:zu,­g'ehen, Dieses überbli·ks b·edarf es umhiomehr als rn,an d.ara.us Hin'weiseüber die Herk.unft <strong>de</strong>s umfangreichen ka.rolingischen Königsgutes erhaltenkann; Es soll .hier aber nicht i:n erster Linie eine chronologische Aufzählung<strong>de</strong>r Einzeler,eigni.s.se j .als vjelmehr ein,e kurze An.alyse <strong>de</strong>r sozialen StrukturAlemanniens in vurfränkischer Zeit gegeb,en wer<strong>de</strong>n.Zuerst drängt sich hlerbei dIe Frage auf. ob das von H. DANNEN·-·BAUER I. ~ 3 ~clm t B"'ld eh f" A-I · . G-ill " t' '1 ~t b ß E. " - ge-ze-l" ;.e ~ Ie· ,- 1 .'. au , 'ur '-,-.eman.nlen seIne ,. I ,·lg tel : esa· . -sist alsomlt an.<strong>de</strong>ren Worten zu fragen: G·ah ·es einen alemannischen A<strong>de</strong>l?Gab es Burge'n? Wie beschaffen ist die HerrsChaft dieses A<strong>de</strong>ls?S ~ lbst eIn · Neuinterpretation. <strong>de</strong>r .. Germa.nia" <strong>de</strong>s Tacitus ,kann. dabeikein vollständiges Bild ergeben: vor allem. dann nicht wenn nur eine einzigeQuelle~ wie in diesem Falle zur Verfug'ung steht. :Endgültlgkeit undVol~tändigkeit beansprucht aber DANNEN ···A.UER ·ü.r seine i.m Gloß'env..rohl zutr 'ffen<strong>de</strong>-n- im Einzelnen jedoch zu dogmatis'ch vorgetrag .nen Er-,gebnisser Eine fe.ste Umgrenzung <strong>de</strong>r rech.tUchen und politis.che:n ,Stellung<strong>de</strong>s alemannischen A<strong>de</strong>ls innerhalb <strong>de</strong>s staatlichen Gefüges :kann mit solch.r Endgültigkeit wohl kaum gegeben wer<strong>de</strong>n . und dies beson<strong>de</strong>rs d.ann.nicht) \~enn nur ein . ,einzige- Quelle herang,ezo,g·en wird"In<strong>de</strong>s scheint es aber ri,chtig zu s~in . 'wenn man das alemannische Staatsgefuge4 als Herrschaft eines reichen- ,grundbesitzen<strong>de</strong>n A<strong>de</strong>ls charakterisiert~An <strong>de</strong>r Spi.tze s'tan<strong>de</strong>·n. a.lso die A<strong>de</strong>ligen; sie besaßen als Fürsten ihrerLandschaft eigene· Machtvollkommenheit:: .sie waren die eigentlichen Herrenim Land,e. So k.am es, daß vor <strong>de</strong>r Einglie<strong>de</strong>rung in d,as fränkische ReichAlemannien. s.ich in . ine VIelzahl von ···leinkonigreichen und Fürstentümernglie<strong>de</strong>rte, die j ew ·ils von einer großen A<strong>de</strong>lsfamilie beherrscht \vur<strong>de</strong>n.Solch,e alten j Gaukönigreiche' , und Ad,elsherrs,chafte'n '\varen u~ a. die alemannisch,enBa.a ren $ ~P· I 'ruft .. , .man . d· ~ .l ·..:s.e:n f ur .. ganz Al .: .ernanruen . ge lt . e'n:.· d en TI . al tb -es t an d- '.· aUUl._ 'L.. f'" urunseren klein.en, Bereich <strong>de</strong>r Westbaar nach, s.o bestätigt er si-eh ebenfalls.Zu Hilfe kommt uns <strong>de</strong>r archäologische Befund ~ im Jahre 1915 Vy?"ur<strong>de</strong>bei Hintschingen ein alema~ischer Reihen.gräberfriedhof aus <strong>de</strong>m 6. Jahr·­hun<strong>de</strong>rt n~ Chr~ freigelegt. Von <strong>de</strong>n insgesamt ,42 Gräber.n verdie·nt einesbeson<strong>de</strong>re B ·ea 'chtung~ da es sich off'e-ns1 chtlich. um ei.ne A<strong>de</strong>lsbestattung


'Ka ro 1 ingl sch~ 'Königsgü te'T 3hand,elte ,," Der Tote wur<strong>de</strong> zwar ohne Sarg o<strong>de</strong>r Totenb,aum, begrabentrotz<strong>de</strong>m muß er aber ,ein, sozial höher gestel 'tel" Alemanne ge'u.resen s,ein<strong>de</strong>nn wie an<strong>de</strong>rs ]ieß,en sich die aus <strong>de</strong>m, Rahmen <strong>de</strong>s U'blichen fallend.en'Grabbeiga'ben erklären? W'ährend nämlich die übrigen Toten fast beigabenlosbeerdigt ~i'ur<strong>de</strong>n hat man d,en Vornehmen in voller 'Rüstung,(Pfer<strong>de</strong>zaumzeug Eisensporn, Goldring und Goldblattkreuz) ins G'rab gelegt.Ob die Alemannen auch Burgen besaß,en, läßt sich nicht mit völligerSicherheit beweisen ~ Allein aus <strong>de</strong>r Tatsache ~ d,aß die Alemannen in ihrer:nordd,eutsch,en Urheimat Burgen, gekannt haben, schließen zu wollen, diesmüsse später aueh in ihrer neuen sü. , <strong>de</strong>uts,Chen Heimat d,e-r Fall gewiesens ,ein~ 'ers,meint angesichts <strong>de</strong>r mang,eln<strong>de</strong>n Zeugnisse als eine gewagte,Folgerung,.'W' ',' el · t ~erilln 1.'lS'• t zu un t erSU'l",,;,'I!.....;:,Uen ., .,1WIe SI eh ':, ,.'as d" 'V '" er h a .'lt,nlS ' ,Z",,'lBC_ . h en. d ' em a I ,e..-,manni ehen A<strong>de</strong>'] und. d,er mehr und mehr an Einfluß gewinnen<strong>de</strong>n fränkischenZe,ntra1gewalt gestaltete;, d ~ h. es ist zu fragen~ wie sich die Einglie-,<strong>de</strong>.I ung Alemanniens in das fränkische Reich im 7 Jahrhun<strong>de</strong>rt vollzog.Die Quellen berichten uns darüber auffal1e·nd wen'l,g+ Aber gera<strong>de</strong> die~ses Schwelgen is'. von großer Be<strong>de</strong>utung. 'Offenbar kann man zur Zeit <strong>de</strong>rm e r 0- w i n gis. ehe n Herrsch,er noch nicht von intensive'r politlsoo'erDurchdringung <strong>de</strong>s L,and.es sprechen 1; <strong>de</strong>nn nirgends hören wir von Ge ....,\~l.alttätigkeiten <strong>de</strong>r Alemannen gegenüber <strong>de</strong>n mero\\'ingischen Königen.Hätten. clies,e nämU,ch eine g,ewaltsame Unterw ':erfu ~n,gs- und Enteignun,gspolitikgetrieben, wie später teilweise ihre karolingischen Na.chfolge'r, .so~~äre dies nich't ohne Blutv,ergießen abgegangen,. Dies hätte aber sicher in<strong>de</strong>n [Quellen seinen Nied.erschlag gefun<strong>de</strong>n Im, Übrigen ist nicht anzunehmendaß, die M'ero\ving,er ihre ohnehin schon gerlngen Kräfte noch dadur,ehmin<strong>de</strong>rten, daß sie unter allen Umstän<strong>de</strong>n ,eine straffe Verwaltungsorganlsationdurchsetzen 'wollten~ Auf diesem Hintergrun<strong>de</strong> \vird auch klarweshalb für die merowingisChe Zeit kein,e Kö,nigsgüter zu fin<strong>de</strong>n sind. "Dieständige' B,esehUtzung und VeTteidigun.,g dieses K"önigsgutes g,egen die Re­,a.ktio,n <strong>de</strong>r Ent,elgneten hätte zahlreiche milItärische- Kräfte in Alemanniengebun<strong>de</strong>n, die an,<strong>de</strong>rswo weitaus nöti,ger waren . . I So hatte die merowingischeHerrschaft es für zweckmäßiger erachtet. die Herrschaft über Al.ema,nnien<strong>de</strong>,n Alemann,e:n. selbst zu überlassen, wobei freiliCh auch jetzt schonein erster S,chritt zu.r Zentralisierung getan 1A'ur<strong>de</strong>. An dü~ ' Stelle <strong>de</strong>rfrüheren (zahlreich,en)1 uRegu.li U trat jetzt ein einziger , 8tammeskönig··' ~allerdin,gs. ohne <strong>de</strong>n Konigstitel , d,a dieser <strong>de</strong>m einzigen Herrn <strong>de</strong>s Relches


4 Ka 1'0 U ng i seh.e K.ön i g,s gü tel'zukam. D'afür e,rhielt . r <strong>de</strong>n 'Titel nd'Uxu <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r fränkis,Chen Staatshierarchiestanlmte'.Diese alemannischen .Herzöge stüt:ztn ihre Macht .auf das große Eigen ...gut ihres Geschlechts., D',erartige Eigengüter ha. "· man auch. in <strong>de</strong>r Baar .zusuchen t 'Nie BADER nachg·ewiesen hat t


K ,a 1"'011 ng l sch e K ön i gsg ü " er 51. Die ForsChungen von F. L . BaumannObwohl nirgends in <strong>de</strong>n Quellen auffindbar ' arbeitet B,AUMAN ·· mitd,em Begriff <strong>de</strong>r ~,Gallgrafschaft El" gebt dabei von <strong>de</strong>r Voraussetzungaus daß Gau. und Grafschaft dasselbe seien. In <strong>de</strong>n 'Qu,ellen ist jedoch immernur von ,pagus als geographis,chem Begriff. o<strong>de</strong>r von "comitatus ' ~ " alsrech tliCher Institu tion die Re<strong>de</strong>, nicht a be'r von einer I{oppelung <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>nim Sin.ne einer GaugrafschafL Es ist daher v ninem, ~reinen Kunstwort~ ' jngesproChen wor<strong>de</strong>n das in keiner Weise <strong>de</strong>r historischen Realität ,entsprIcht.Was, verst'eht BAUMANN unter "Ga ugrafschaft~ '~?Ähnlich wie KIettgauLinzgau, Heg'au, Breisgau ,etc. sei auch die 'Grafschaft Baar eIn ','. erwaltun,gsbezirkinn,erhalb <strong>de</strong>r fränkisch-k.arolingisch,en Reichso ,gnisation<strong>de</strong>r Gau eines Grafen, eine "Gaugrafschaft '. Die-.se Annahme sieht BA'U,­l\iANN dadul'ch bestätigt, daß jeV\ ,eils ,mit <strong>de</strong>m, Baarna,men ein Personen-,name verbun<strong>de</strong>n Ist I{Z. B ~ Bertolds-,Baar). Bei diesem , amen könne es sichnur um die Namen <strong>de</strong>r Grafen han<strong>de</strong>ln, die einen solchenezirk zu vecw,alten hatten. Nach <strong>de</strong>r Theorie BAUMANNS sind die Baaren ,also n~chtalemannische) son<strong>de</strong>rn erst v · n. <strong>de</strong>r f änkisehen Zentral,ge\\ alt na.ch 7'46eingertchtete Ver~,altung · bez irke ~2. Die Fors,chungen von K. S. B,a<strong>de</strong>rBAD'ER stellt zunächst die Frage ob m,an in <strong>de</strong>n Baaren nicht etwa, bisin alemann : s,ehe ,· ·· ei t zu rüekre' chen<strong>de</strong> Institu t -onen zu erbliclien habe. ,ZurKlärun,g zieht er ebenfalls d ·~e -I ats· ehE! h,eTan 1daß jeweils mit <strong>de</strong>n Baarnamenein Personennam,e verbun<strong>de</strong>n ist. Allerdings sieht er beispielsweisein <strong>de</strong>m N a.men ) B ertholdsba.ar ·· in Berthol d '9 nicht einen fränkischen Gra,­fen, 'wie dies BAUldANN noch. tat son<strong>de</strong>rn einen a1 e man n i s ehe nAd,eligen. So wär,en die BaareI1 "alte" <strong>de</strong>T vorfränkischen Zeit angehörige,autochthone Bezeichnungen einer Landschaft j ' ,2O. Es han<strong>de</strong>lt sich folglichnicht um fränkische Grafschaften ldie nach <strong>de</strong>m , Blutba<strong>de</strong> von Cannstatt · ~(7-46) eingerichtet wur<strong>de</strong>n.Wie B,AUMANN betont a.uch BADER, daß es zwei große Baaren g,ab:Die oben schon genanntel B'ETtholdsbaar o<strong>de</strong>r Wes t b aar 2' ) die im 'wesentlichendas Gebiet d,er heutigen (geographischen) Baar umfaßt, und dieOst b a. a r . Bei<strong>de</strong> Gro.ßbaaren gJie,<strong>de</strong>rn sich wie<strong>de</strong>rum in verschie<strong>de</strong>neEinzelbezirke unter so daß z. B~ die Westbaal in drei kleinere Bezi ke.A<strong>de</strong>lhardsbaar l P'erichtilosbaar und Albuinsbaar zerfällt.. BADER versuchtaber nachzuweis,en daß, diese Einzelbaaren nicht Zerfallspradukt'e <strong>de</strong>r gro­,B'en Bertholdsbaar, son<strong>de</strong>rn daß diese ,.,in karorngischer Zei.t genannten


6 Kal',o!lngi sehe Königs,güt _- rGrafschaftsbezirke ~ ~. in WirklIchkeit lediglich Teile <strong>de</strong>r alten~ großenBertholds ha.ar" sind ,22'Bei<strong>de</strong> Blaaren alsO', B,ertholds- und Ostbaar, gehen in ihrer Größe weitüber d:en Rahmen einer fränkischen GrafsChaft hinaus~ Sie lassen sich we<strong>de</strong>rinstitutionen,- noch namensges,chi,chtllch nut <strong>de</strong>r 'fränkischen 'GrafsChaftdie im 8. Jahrhun<strong>de</strong>rt eingerichtet wur<strong>de</strong> in Verbindung bringen. , ~ :Bei<strong>de</strong>'weisen auf das alemannische Herzogtum hin,'- ll ~Abschließend setzt sich~ BADER mit <strong>de</strong>n Vrsuchen BA'UMANNS auseinan<strong>de</strong>r,das Wort 1"B :aar" etymologisch zu erklä,ren. BAUMANN wolltedas Wort ,als ahd. t~ ba,r --' <strong>de</strong>uten;, n bar'- wür<strong>de</strong> nSchrank,e, mit welcher die'Malstätten <strong>de</strong>s Mittelalters einges,chlossen 'wurd,en." 2',4 be<strong>de</strong>ute'n. In Ertvei ...t.erung dieser Definition erhält er dann für 'I ~ bar' die Bed,eutung Dingstätteund schließlich Gerichtsbezirk 25. ,Aber außer recbtshistorischen! lassen sichauch sprachliche Be<strong>de</strong>nken geg1en diese Theorie auße-rn, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r a-Laut inBaar ist lang, während er intbru ~~ <strong>de</strong>utlich, kurz ist~Im Anschluß an, diese iA.,.useinan<strong>de</strong>rsetzung mit, Baumann versucht aberauCh B,ADER, das 'Wort 'Blaar etymologisch, zu erklären,. Na,ch ERNSTOCH'S l' gibt es im alemannischen nur einen a,hd., Stamm, <strong>de</strong>r f'ü.r das W'ort"j B.aar' in Frage käm,e:' bor :::: S,arg I Bahre., Im u bertragen1en, Sinne hatte esdie Be<strong>de</strong>utung von Erbe o<strong>de</strong>r Erb gut. Diese Deutung 'wür<strong>de</strong> ,die Baaralso als Erbland o<strong>de</strong>r Hausgu . ersch,einen lassen, und d.amit k,äme dieseErklä.rung <strong>de</strong>m, Vorhan<strong>de</strong>ns,ein eines Herzogs,- bzw,. späteren Königsgutess,ehr entge,gen 27 •Die Ba.,aren wären also a.1emannisch ,enstitutione ,n~ Welche Einrichtung<strong>de</strong>r alemannischen 'Verfassung das Wort Baal" bezeichnet~ vermag ,man nievöllig zu klären.BADE,R nimm.t an l , daß sie in enger Verbi.n.dung zum ale­:m,annischen Herzogtum s · an<strong>de</strong>,n . Freilich wissen wir über <strong>de</strong>n Besitzstand<strong>de</strong>r alemannischen Herzöge und A<strong>de</strong>lig,en sehr 'wenig. Vielleicht ist esaber 'möglich aufgrund <strong>de</strong>s jeweils vorhan<strong>de</strong>nen Königsgutes auch etwasüber B,esitz und Grö,ße d.es alemannischen A<strong>de</strong>ls und <strong>de</strong>s alemannischen.Herzogtums auszusa.ge'n ~ <strong>de</strong>nn dieses Kö,nigsgut stammt ,~zu en.tschel<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nTeilen, aus 748 konfisziertem alemannische'm Herzog'sgut. 21 .,3,. DIe Forschungen von H. JänichenJÄNlCHEN stützt sich zunächst auf die Ergebnisse BADERS und macht<strong>de</strong>ssen G . oßeinteilung <strong>de</strong>r Baaren zum Ausgangspunkt seiner Unte'rsuchungen.Darüber hinaus versucht er da.nn die 'einzelnen Teile d.e,I bei<strong>de</strong>.n.Großbaaren gev ..rissermaß,en zu analysieren+ Methodis"ch geht er so vor, daß


K,arol ingische Königsgüter 7er ,mittels. <strong>de</strong>s vorh,and.enen Urkun<strong>de</strong>nmater ~ als die jevleiligen Gra' en feststellt.Au.f diesem Wege fin<strong>de</strong>t er schließlich, daß einer bestim.mten Grafenreihej'eweils ein bestImmter Bezirk zufällt, so da.ß die Westbaar tatsächli,chin drei 'Unterbezirke. zu zerfa.llen sCheint. ~"Da s Rätsel löst sich ganz, einf,ach~wenn wir uns die Baar vor <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r Grafs ,cllaftsverf,~sung ' alseine Summe 'kleinerer A<strong>de</strong>lsherrschaften vorst lien 29.Auß T <strong>de</strong>n genannten größeren Unt 'rbezirken Jassen sich aber im, B,ereichd,er Westbaar merkwurdige Son<strong>de</strong>Tbezirke nachweisen,.eHEN Centenen o<strong>de</strong>r Huntare,n nennt 30.Centen,en Löffingen, AitrachtaJ und Klengen ~1.die ,JÄNl­Für unS€:len Bereich -'·ind es diele. Zum Problem <strong>de</strong>r Cente:nenWill man das Königsgut e 'nes bestimmten Be·zirkes nacl1weise'll so istdab,ei auch auf das Problem <strong>de</strong>r Centenen .o<strong>de</strong>r Hü,ntaren einzugehe ' n~ danicht nur von Seiten <strong>de</strong>r Centenenforschung J2 , son<strong>de</strong>rn auch von <strong>de</strong>rReichsgutsfor.schung selbst II immer wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n engen Zusamm,enhangvon 'Centene und Königsgut hingewies,en \Vild~Nicht zuletzt a.ber auch <strong>de</strong>shaIb hat uns diese Frage ,zu beschäftigen, \vell J\\1'l€ J Ä -_ IeHEN glaubhaftn,achVl.Teisen konnte:; auch in <strong>de</strong>r Ba.ar drei <strong>de</strong>r.artige Son<strong>de</strong>rbezirke zu fin~<strong>de</strong>n sind.Centenen sind von <strong>de</strong>r fränkischen Zentralgewalt g,eschaffene ,Son<strong>de</strong>rbezirkeinnerhalb einer Grafschaft, um die eroberten Gebiete zun,ächstmilitärisch besser über\iVarnen zu können. Es han<strong>de</strong>lt sIch also anfänglichum rein .mili.tärisehe Verwaltungsbezirke und aus <strong>de</strong>r Lage solche'r Son<strong>de</strong>rbe'zirkekann rn,an <strong>de</strong>ren primär militärisch-strategischen Charaktererkelll1en. Sie W'ur<strong>de</strong>n nä.mlich stets entlang wjchtiger Straßenzüge ~ vielfachRömerstraßen ~ angelegt ~ Außer jener rein militärischen Rolle fallen<strong>de</strong>r Centene' aber aueh wichtige Aufgaben bei <strong>de</strong>r wirtschaftlich'en Erschließungunterworf,ener Landschaften zu J4.,Fe'rD,er erhält man ein anschauliches Bild über die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Centenenwenn man <strong>de</strong>n Aufgabenbereich ihrer Vorsteher <strong>de</strong>r ,centenarii'"genauer betraChtet. Der Centenar ist nämlich neben o<strong>de</strong>r z. T .. a,uch mit <strong>de</strong>mGrafen <strong>de</strong>r Richter in <strong>de</strong>m von ihm zu verwaltend,en Bezirk J,s. Die Centenareund damit auch die C,entene fügen sich daher in die gesamte' karolingischeReichsorganisation ein~ Der zentralistisch ausgerichtete Verwaltu"ngsapparat<strong>de</strong>r karolin,gischen Herrschaft wird im Grafen und in <strong>de</strong>r


-- - --Grafs,chaft, aber ebenso im C:entenar und in <strong>de</strong>r Centene repräsentiert J&,]'I,.Der Centenar \\1'a- also königlicher Beamter [ebenso wie <strong>de</strong>r Graf und seinereale Macht beruht. wohl -, 'wie die <strong>de</strong>s Grafen ,~ au:f <strong>de</strong>m ihm VOln Königüberlassenen Gut.Auffallen.<strong>de</strong>rw·eise ist <strong>de</strong>r Centenar nitC:ht dort zu fin<strong>de</strong>n" 'wo es s'ch um,,ältestes Staats- und Siedlungsgebtet <strong>de</strong>r Franken han<strong>de</strong>lt.. Er wur<strong>de</strong> offe-n-,bar nur dort eingesetzt, wo die EingI:· e d'l:~:rung in d.as Reich. S,chwierigkei tenbereitet,e. Der Centenar war aber nicht Volksbeamter im Sinne eines germanis,che'nHund.ertschaftsfÜhrers~ Diese Tatsache z,eig ß~ch . auch in d·enQuellen; nirgends steht er im Gegensatz zu.m. Grafen . . Zwar ist er diesem'unterg[eordnet, aber nicht erst IZU semem Unterbeamten her ,abgesunken~~l'~Aus al diesen <strong>de</strong>m Cent nar zufallen<strong>de</strong>n Aufga.ben zeigt si[ch . da.ß dasGebiet, das ihm unterstand in beson<strong>de</strong>re,. Weise mit <strong>de</strong>m Königtum v ,er~bun<strong>de</strong>n sein mußt,e.D. D- K· ..• ~ g t· ii,··as . OhigS _ U UD a It ., gemeInen "'I ·erkun.ft und Bed.eutungIst man sich über die H·erkunft <strong>de</strong>s karolingis,chen Känigsgutes imgroßen und ganzen einig l so is -es sChon wesentlich smwie'rige'r und imAuge'n.blick. ·überha.upt n.icht m,öglich, die Be<strong>de</strong>utung~ welche die königlich.enGüter in <strong>de</strong>r Gesam tor,g-anisa.tion <strong>de</strong>s Karolin.,gerreiches besaßen." vollständigund ein<strong>de</strong>utig zu erfassen und zu bestimmen. Wie seit ALPHONSDOPSCH 39 allg·emein anerkannt wird) fallen <strong>de</strong>m karolingischen Reichsgutnicht nur wirtschattliche, son<strong>de</strong>rn auch militärisch-strategische Aufgaben.zu.,Die ä 1 t e l' e F 0 r s c h u n g 40 ging immer noch von <strong>de</strong>r Annahmeaus daß das nCapitulare <strong>de</strong> v ' llis~ 141 eine für das g e' sam, t ,e :karolingi­:sehe Königsgut gelten<strong>de</strong> Ordnu.ng sei~ und sie schI ß daher auch aus <strong>de</strong>:n'Vorwiegend wjrtschaftlichen Bestimmungen. <strong>de</strong>: CV auf die vorwiegendwirtschaftli.che Funktion sämtlicher k,öniglicher Güter,.Die Reichsgewaltkonnte und durfte SICh aber nicht nur auf wirtschaftlicheFaktoren stütz·en. Dies b·eson<strong>de</strong>rs nicht in Gebieten, die nur untergr[ößter Anstrengung in d,as ReIch eingeglie<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n konnten. uln <strong>de</strong>n'neuero berten Gebieten mußten Stü tzpunkte <strong>de</strong>r militärischen Beherrsch ungaber auch VerpflegungsstatIon·. n für die Feldzüge selbst geschaffen wer ....·<strong>de</strong>n, die M,öglichkeit. im Bedar:fsfalle für die ins Feld rücken<strong>de</strong>n Trupp,enauch dien entsprechen<strong>de</strong>n UnterhBllt zu smaffen u ~l.


Ka [, oli ngis,che K,önig :-gü 1.t:~r 9Die Interpretatin <strong>de</strong>s CV im Sinne' <strong>de</strong>r alten Forschu.ng ,ergäbe nocheine zweite" jedoch nicht <strong>de</strong>r Wjrklichk,eit entsprechen<strong>de</strong> Fol,gerung~ Daskarolingische K,6nigsgut bil<strong>de</strong>t eIn einheitliches geschJoss,enes Gefü,gre, o<strong>de</strong>rgar ein zus.am:me'nhängen<strong>de</strong>s KÖl1igsterritorium. Überbllckt man aber die'Gesamtheit <strong>de</strong>r 'königlichen Güter so ällt auf ~ daß sie nicht geschlossengelag'ert son<strong>de</strong>rn, in Streubesitz weithin v'erteilt sind~ L~ . '] Somit kann daseVaIso auch nicht als Be'leg für einet da. g e Sr amt e karolingische Reichsgutumfassen<strong>de</strong> einhett.liche Org'ani a,tion h,erangez.ogen \\l'€'r<strong>de</strong>n. Es scheinnur 'Gültigkeit zu haben für jenen .,kleineren Kreis von Krongütern diezum, unmittelbaren Unte,rhalt <strong>de</strong>s 'Kdnigs vorbehalten w'aren u ,U nieht aberfür die zahlreichen k.leineren kÖrniglichen Höfe. Man ge,vinnt also <strong>de</strong>n Eindruck!als ob auCh das ICV \vie vielf.ach die andleren Kapitularien, einReglerungsprogram.m, blieb, das nicht in dIe WirklichkeIt <strong>de</strong>s. politisehenLeben'· umgesetzt wur<strong>de</strong> u u.Geschlossen gela,gerter 'Königsbesitz \vür<strong>de</strong> 'lv.lRr in bestim,mte'n Gebietenein zusammenhängen<strong>de</strong>s Königsterritorium sChaff.en, ließe aber an<strong>de</strong>reGebiete zu sehr außerhalb d,es königlichen Einflus . es,. Dies aber entsprächenicht <strong>de</strong>n Grundzügen <strong>de</strong>r karolIngischen Reichspolitik· <strong>de</strong>nn einstarkes Krönigtum verlangt " ein über alle Teile <strong>de</strong>s Reiches a.usgestreutesund in <strong>de</strong>n \vichtigsten Landschaften m,assiertes Kö,nigsgut' 44 ~ :Ebenso dariauch aus <strong>de</strong>r eInheitlichen Bezeichnung tlvilla in <strong>de</strong>n Qu,ell n niCht eineeinheitliche Or,ganis,ationsform hergeleitet wer<strong>de</strong>n ~ man hat s:ch vielmehrein jjvielgestaltiges Neb,eneinan<strong>de</strong>r von kleineren und größeren Höfen , ~darunter vorzustellen n.E D' I.C ~ K" . omg '" I-"'eh I .. en E· . 19ren k-,lr eh " en.Ih're Bed,eutung fü:r die Best.im'mung von. Köni,gsgutVÖllig unberücksichtigt blieb bis jetzt die Frag,e nach <strong>de</strong>r 'Be<strong>de</strong>utung<strong>de</strong>s Christe'ntums in <strong>de</strong>r Baar und seine Stellung in fränkischer Zeit.Hauptaufgabe d,er frän.kisch. n Herrscher mußte es s.ein - auch hier in<strong>de</strong>r Baar wie überall im Reich ~ die zahlreichen wildgewachsenen Eigen~kirChen <strong>de</strong>r unterworfenen AlemanlJen in ,eiule feste Organisationsformeinzuglie'<strong>de</strong>rn. 1I,a. Es kann te nämlich nieh t. i,rn In teresse <strong>de</strong>r fränkischenPolitik liegen- daß Gotteshäuser noch im Besitze <strong>de</strong>.re'r waren: die eben, erstunterworfen wur<strong>de</strong>n~ Diese ursprünglich, ale'mannischen Eigenkirchen gingensO' in <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>s Königs. über wur<strong>de</strong>n k6nigliche Elgenkirchen und


10 Ka l"olingische Königsgüterzugl,eich Mittelpunkt leines ganzen Pfarrbezirkes. Eine solche Urkirche o<strong>de</strong>rUrpfa,rrei hatte das "Reicht <strong>de</strong>s ,Hauptgottes.dienstes und <strong>de</strong>r 'Tauf'e für dasKirchenvolk <strong>de</strong>s Gaues o<strong>de</strong>r g,eines Unterteils I und erstere warlen oft mitGerichtsversammlungen verbun<strong>de</strong>n" 49. Z,wat wird auf'grund <strong>de</strong>r fortschrei ....te'TI<strong>de</strong>n Missionierung und <strong>de</strong>r siedlerischen Du.rchdringung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s imLaufe <strong>de</strong>r Zeit eine Auf- und Unterteilung notwendig: Großpfarreien wurd,enin zahlreiche kleinere Pfarrsprengel aufgeglIe<strong>de</strong>rt. Mlttelpunkt bliebaber 'weiterhin die alte Urpfarrei. Sie blieb dies nicht n,ur in kirchlicherson<strong>de</strong>rn auch in politischer Hinsi,cht ~ Jene Urkirchen weisen sich al l kö,niglieheEigenkirchen aus~ <strong>de</strong>nn ndie auf I~Öni.gsgut entstan<strong>de</strong>nen Eig,enkirchensind fast durchweg Martins,kirch,en u SD . M,artin aber w'ar <strong>de</strong>r NationalheiHge<strong>de</strong>r Franken und <strong>de</strong>r Martinsk.ult stand im 8. und 9. J ahrh,un<strong>de</strong>rt im, Fran-,kenreich in, großer Blüte. Al1grn,ein k,ann man daher ,annehmen. daß einealte Ma.rtinskirche auf königli1chem Bo<strong>de</strong>n stand, und daß sie kbnigli cbe,Eigenkirch,e war.Freilich dürfen die Patrozinien ruch . einseitig und als einzigles Kriterium,für das V 'orhan<strong>de</strong>nse ~ n von Kö.nigsgut herangezogen 'werd,en. Allein schonaus <strong>de</strong>r Existenz e ' er MartinskiI ehe Q,uf Königsgut schlIeßen zu wollen,,v·äre ein falsCher W'eg., Erst im Zusammenhang mit and,e,ren Q'uellen undgew'issermaßen als Ergänzung <strong>de</strong>rselben kann man zu einem zufrie<strong>de</strong>nstel~len<strong>de</strong>n Erge'bnls gelangen ~ Die zu sehr vera'bsolutierte An'nahme daß SanktMartin. 'I,innerhalb <strong>de</strong>r Grenzen <strong>de</strong>s Frankenreiches besitz,anzeigend für dasRelch und für <strong>de</strong>n. König sei s" darf niem,als C\ls ,einzige' ,Arbeitsgrundlagbenutzt werd,en.F. "Proprietas KegL ~, und G:rafen,gutBei <strong>de</strong>r Erf'assung <strong>de</strong>s karolingische'n ,Königsgutes in <strong>de</strong>r Baa.r gingenwir von <strong>de</strong>r 'weitesten und allgemeinste,n Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Begriifes tKö,nigs-,gut. ' aus. Als Kbnigsgut soll nämlich all das bezeichnet ,ver<strong>de</strong>n was siCh au,irgen<strong>de</strong>ine Weise direkt o<strong>de</strong>r indirekt als königlich,er Besitz a.usmachenl , a "ßt H~ 'b' r d- eh hl h t'r. h'l!" 'h ··ß d' k ' .1 . : ' }Ier .. el Wlr es ·') •. . WUI"., "aup, sac ,., .ne. um gro,· e-re O· e'r ,I,1 eln,ere ·Wi tsch.aitsgüt,el odr -höfe, hand.eln. Al' direkt na'chweisbares Köni,gsgutb,ezelchnn wir jreneB~ das sich ausschli,eßlich in <strong>de</strong>r H,and <strong>de</strong>s Königs befin<strong>de</strong>tund das in <strong>de</strong>n Quellen direkt nproprietas' <strong>de</strong>s Königs: ge'nannt wird.Zur Erklärung <strong>de</strong>ss,en, 'was unter indirekt nachweisbarem ,Könl,gs,gutverstand.en w'er<strong>de</strong>n soll bedarf' es eines kurzen Exkurses. Um einen zen-,


Ka ro 1 i.n gisehe K.ünlgsgü te r 1.1tralistisch aus,g.ericb.teten Verwaltungsapparat aufbauen und i.n 'Gang haltenzu können, brauchte·n die karolingis,chen }Ierrsch,er leine beträchtliche Anz.ah.lihne'n e'rgebener Leute~ dje an einem <strong>de</strong>rartigen Staatsauf.bau. mitalbeitenkonnten. Zur Verfü.,gung stan.<strong>de</strong>n Ihnen dabei u. a. die G· 1" a f e n ~ nDlerfränkische Graf war in. Deutschland meist nichts an<strong>de</strong>res als kÖlniglicherKom.missar zur Durchsetzun.g und Erhaltung <strong>de</strong>r fränkischen Herrschaftüber D leuts chI and;. seine i\.ufgabe \var daher dietaatspolitische Überwachung<strong>de</strong>s Volkes und seiner Einrichtungen~ Vileshalb er gera<strong>de</strong> an <strong>de</strong>n strategischentschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Punkten angesetzt wur<strong>de</strong> oh,n.e daß d,eshalb diebisherigen Einrichtungen r beson<strong>de</strong>rs die Gerichtsbarkeit a.ufg,ehört hatt. n;sie sind nur kontrolliert, wor<strong>de</strong>n, Seine Macht stützte si.ch. auf' das ihm,überwiesene K ·önigsgut~ . 52Sicher geht man z.u. weit '\;\renn man <strong>de</strong>n. fränkischen Grafen als ein.enVerwaltungsbeamten im mo<strong>de</strong>rnen. Sinne bezeichn'et~ Er wal" d,er 'Vorstehereines ihm vom König zugeteilten Bezirkes. Ein <strong>de</strong>rartiger Bezi.rk ist. aberwie<strong>de</strong>rum nicht ·ein abgegrenzter V,erwaltungsbezirk. im mod,ernen Sinne.Der Graf war i Vertreter d'er königli,chen Interessen in eine·m nur allgem,einbestimmbaren Gebiet, <strong>de</strong>ssen Ausd,ehnung durch das in Str,eulage befmd­I,iche Königsgut irgend\vie festgelegt w,ar ·. :51Aufgru:nd dieser n.ur allgemein bestimmten, <strong>de</strong>m Graf.en zufallend.,enAufgabe'n hat ma~n. au,ch anzunehmen daß dler Besitz d.es IGra en, G r a f' e n -g' u t, o<strong>de</strong>r wie man es bezeichnen mag, auf <strong>de</strong>'n K ,önig zurückgeht, mitand·eren Worten" es gehörte zwar nicht direkt <strong>de</strong>'m K.önig .als, propri,etaK .'es stellte aber i n cl ire 'k t ein,en Teil <strong>de</strong>s Konigsgutes da.r,. Aus diesemGrun<strong>de</strong>· kann man auch dort Gut <strong>de</strong>s Königs s ' hen., wo siCh dieses in <strong>de</strong>rHand eines Grafen b·efin<strong>de</strong>t· <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>s Grafen Macht "stützte sich a.uf dasihm Ü ber\·~li.esene Königsgut u . s~G. D,as Königsgut in. <strong>de</strong>r Haar1. Königsgut in d le .~ Centenc' A.i'tracbtalMittelpunkt <strong>de</strong>r 'Centeneist H'ONDINGEN. s5 In. ,einer 'U'rkund,e aus <strong>de</strong>mJahre 817 überträg Kaiser :Lud\\rig <strong>de</strong>r Dleutsche rule Einkünfte 'Von 47M'anse'n die bishier <strong>de</strong>m Grafen zugestan<strong>de</strong>n waren.'1 an. das Kloster St. Gallen~Darunter befin<strong>de</strong>t sich auch. eine, Manse jn Hondingenr... . in ministerio Frumoldi comitis m. ans um, Weifarii in. Huntingun ... iEs stellt silch die Frage. ob die glenannt.e Manse tatsächlich ein Teil <strong>de</strong>r, 56


12 Ka rol ingische Köni.gsgüterköniglichen Gü.ter zu Hon,dingen ist~ da. das genannte Gut si,eh in <strong>de</strong>l .H.an.d<strong>de</strong>s Gr,afen ·befin<strong>de</strong>t..Wie an<strong>de</strong>rs lieUe si.ch aber die Tat.saCh·e erklären, daßes <strong>de</strong>r K ö n i g 1St <strong>de</strong>r einen Teil <strong>de</strong>r daraus entspringen<strong>de</strong>n Einkünfte andas K.loster St. Gallen scllenkt? Auch <strong>de</strong>r König kann nur von seinem Be-,si tz schenken ..Bem.erk.ensw·ert ist in diesem. Zusammenhang, daß HOlndingen jahrhun<strong>de</strong>l"telangkirchlicher Mittelpunkt d,er Gegend war. Hondinge:n war .Mutterpfarreivon Fürstenberg Neidingen, Blumberg und wahrs.cheinlicb .auChvon Riedböhringen. Es han<strong>de</strong>lt si.eh also offe·n.bar um eine alte Urpfarrei<strong>de</strong>r Baar, zumal da. in ·einem. Ablaßbrief f'ür Hondingen aus <strong>de</strong>m Jahre13,53 57 <strong>de</strong>r hl~ M.artin. al .. Kirch . np'atron ge.n.an.nt wird~ Es ist daher anzunehmen.daß diese I


Ka 1'0 1 in gi sah e Kön ig'sgii t er 13,3 km) Reihen,gräberfeld von Iiintsclring,en 64. ,Sicherlich stellten die heutevoneinan<strong>de</strong>r getrennten Orte eh "mals ein e n Siedlungskomplex dar, un<strong>de</strong>s han<strong>de</strong>lte sich hier am Ausgange: <strong>de</strong>s Aitrachtales, von wo ein alter Wegin <strong>de</strong>n Hegau führt,e, um ein,en wichtige 'n ~ niebt zuletzt auch strategischenStützpun'kt d,er Alemannen <strong>de</strong>r später e,be'nfaIls für die Franken eine beson<strong>de</strong>reBe<strong>de</strong>utung hatte.Im Jahre 829 wird in GEISINGEN eine Urkun<strong>de</strong> über die Vergabungvon Besitz in Aulfingen an das. Kloster St. Gallen ausgestellt .. . . actum in villa, qui dicitur Gisinga tcoram misso Roacharii comitls. inpub 1 I C P I a c i t 0 . . . 65Get ingen ist also Versammlungs- und Gerichtsort an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Gral b,zw.sein Abgesandter erschienen ist um ein Rechtsgeschäft. abzusChließen. Bezeichnen<strong>de</strong>r\ve-se\\iur<strong>de</strong> die Urkun<strong>de</strong> nicht in Aulfingen selbst a,usgestellt,da kÖniglich,er B,o<strong>de</strong>n einem solchen Rechtsakt a.llei.n angemessen lers,chlen.Geising,en hatte s,eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>ut.ung aber nicht -erst im B. und9 ~ ,Jahrhun<strong>de</strong>rt. Es wur<strong>de</strong>n hier nämhch auch alemannische Reihengräberaus d,ern 7. J ahchun<strong>de</strong>rt freigelegt, beson<strong>de</strong>rs beachtenswert sind dabei dieangeschnittenen Pfostenlöcher \velche uns di,rekt bezeugen, daß hier schonin alemannis:ther ,Zeit eine Sied ,ung ge· tan<strong>de</strong>n haben muß+ ~,,NEUDINGEN: 6'1 Im Jahre 772 wird ",in c.ampo ubi di,citur Paum,carturn",61 eine Urkun<strong>de</strong> üb,er die Vergabung- vo.n B,esitz eines Siglhar zuWolterding'en an das Kloster St. Gallen ausgestellt 6'9~Im Jahre 870 ist in Neiding,en ,eine Urkun<strong>de</strong> ausgestellt wor<strong>de</strong>n- darinerhält Erfger eine Hufe' in Weigh,eim. von Abt Grimald von St .. Gall,en gegenseinen Besitz in <strong>de</strong>r Mark Tuningen. und 8 Jucharte für Ablösung <strong>de</strong>sdarauf haften<strong>de</strong>n Zinses ~.. ~ .. actum in Nidinga publice '..s ign ~ R u a d b e r t . 10Ein im Ja,hre 8a1 in Pavia ausgestellte Ur'kun<strong>de</strong> K ,aiser Karls 111. berichtetvon <strong>de</strong>r 1Jb,ertragung <strong>de</strong>r Kirche zu Kien,g.en an <strong>de</strong>n P'r ,esbyterRuodbert. ,Klengen liegein c 0 mit a tuN i d i n g Cl in pago Berthol<strong>de</strong>spara .. 71Am 13. Januar 888 soll, so berichtet Hermann von Relchenau, KaiserKarl IIL in N,eidingen gestorben sein:Karolus im,perio iam privatus, Deo <strong>de</strong>vote servi.ens inv i 11 aAl a man n i a e N i d i TI g a infirmatu.s~ et ut quidamperhi b:ent,. .a suis strangulatus Idus tT anua,rii vita mortali <strong>de</strong>cessit. 71Abweichend vom allgemeinen Grundsatze, nu.r jene Quellen a,nzufüh-


14 Ka'foli n gi sehe Kö nig~gjjte l'ren t die ,Königsgut nennen~ wur<strong>de</strong>n hiez für N,eidingen sam t 1 ich e Be~lege aus <strong>de</strong>m B. und 9~ Jahrhun<strong>de</strong>rt herang'ezogen., Dies hat seinen beson<strong>de</strong>renGrund.~Der üb,erwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r Literatur, die steh mit <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>rBaar be,faßt nennt Neidingen 'ein,e karolingisch,e Königs- o<strong>de</strong>r Kaiserpf a I z ~ Nirgends in <strong>de</strong>n Qu,ellen ist aber von einem "Palatium ~ : einer,curtis regia ~ etc. die Re<strong>de</strong>. Hat man Mühe! direkt aus <strong>de</strong>n Quellen. zuentnehm,en daß es si,ch nur um einfaches Kö,nigs,gut han<strong>de</strong>lt., so ist esvollends unmö,gli,ch, Neidingen als p ' f a 1 z wie etwa Uirn, Bodman o<strong>de</strong>rgar A,achen jaus.zumachen 1'3 .Es ist in<strong>de</strong>s klar, was zur Bezeichnung P'f'alz geführt ha.t~ Off'ensichtlichging man von d,er Tatsache aus daß in <strong>de</strong>r ,villa, Alamanniae Nidinga UKaiser Kar} <strong>de</strong>r Dicke gestorben ist nach<strong>de</strong>m ihn Arnulf von Kärnten, imJahre B87 abgeset ·· t und ihm Neidingen als Aufenthaltsort angewiesenha.tte. Als ab,g'esetzter Kaiser lebte Karl III ~ zwar ein ... zeitlang in Neidin,­gen;, gen.ügt a.ber d iese Tatsach,e schon anzunehmen, daß es sich um einePf.alz han<strong>de</strong>ln muß?' 'H,ätt . Karl l1I. sein,e letzten Tag,e in ein,er Pfalz zug,ebracht,so hätte H ,ermann von Reichenau sicher ,ein an<strong>de</strong>res Wort als dasallgem in übliche u villa' gebraucht,. Es s'ei also festgestellt, daß 'ür <strong>de</strong>n,Wohn- u'nd Zufluchtsort Karl d.es Dicken" 74. nirgends aus <strong>de</strong>n Quellen dieBezei,chnung Pfalz zu entnehm,en, 1st.. Immer ist nur von <strong>de</strong>r, villa ·' dieRe<strong>de</strong>. Eine ,villa" ist aber kein 1Ipalatium'. 75Nichts<strong>de</strong>stoweniger ist N'eidingen ein wichtiger Ort, an welche'rn manauf je<strong>de</strong>n Fall KÖnigsgut fin<strong>de</strong>n kann. Hierfür korrunen insbeson,<strong>de</strong>re dieUrkun<strong>de</strong> aus d.em ,Jahre 870 1die B ,ezeichnung ,com'tatus Nldinga~ 1 imJahre 881 sowie die Notiz Hermanns von Reichenau in Betrachta) Die Urkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 870Besagt es au'eh noch nicht viel ~ daß N eidingen <strong>de</strong>r Ausstellungsort einerUrkun<strong>de</strong> ist. so ist es d.och be<strong>de</strong>utungsvoll. daß <strong>de</strong>r Name R U 0 d b e r t,genannt wird.Es soll hi,er auf di-.· beson<strong>de</strong>re Rolle dieses I,Zeugenführers t . Ruodbertnäher eing,egangen wer<strong>de</strong>n~ ZunächBt konnte R. SPRANDEL 76 nachweisen.daß dieser Z!eug nführer Ruodbert, <strong>de</strong>ss, -n Name in <strong>de</strong>r genannten N eid,in,­ger Urkun<strong>de</strong> erstmals au'ftaucht und <strong>de</strong>r in, späteren, Ur:kun<strong>de</strong>-n Karls 11I.beispielsweise " dilectus ministerialis noste'rr, 3'7 o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r su b comite '~Formel eIner 882, ausgestellten Urk'und . missus imp .. ratoris in vic.emcomitis ( 78, be'z,eichnet '\Ilird, in einem ganz beson<strong>de</strong>ren und sehr engen Ver-


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16 Ka r 0 I inglsch,e Kilnl gsg U ter.. .. . ego in Dei nomine uadger ' tradidi a.d basilicam sancti Martini , ~Actum in villa 'quae di e i tUT eff' ng 'a ~.sign ~ B e r i n ger c e n t e n a r i i 91lDie Urkun<strong>de</strong> ist erstes sChri.ftliches Ze'u,gnis für <strong>de</strong>n Ort Löfiingen üb,erhauptjsie ist ab,er z,u,glel.ch auch ,erster rlinweis auf Kbnigsgu t ~ Einmal d,arfin Anbetracht <strong>de</strong>r frühen Erwähnung eIner ubasilica . <strong>de</strong>s ht Martin mi,Siche'rheit angenommen wer<strong>de</strong>n daß die genannte Kirche bis in das 7. J ahrhund,ert:zu rilckr eicht. '1 Zum an<strong>de</strong>rn '\vird in <strong>de</strong>r Signumzetle <strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong><strong>de</strong>r Centenar dieses Son<strong>de</strong>rbez"rkes genannt. Zweifellos war Löffingen <strong>de</strong>rSitz <strong>de</strong>s königlichen Unterbeamte'n~ <strong>de</strong>ssen Macht s.ich auf königliches Gutgründ. te,Sind. diese Hinweise auf 'K örugsgut auch noch u'nzureichend so wirddie Unsicherheit durch eine Urkun<strong>de</strong> Kaiser


K ,;rol i ngi sch e K lönigs gü tel' 17· l~ t d . .. . - t · Al . mrla '1 nos ro quas am r ,es CUln, manClpus conslsten es tn - ,emannla Incomitatu Nidi.nga in. p,ago Bere-htold-esbara in. villa C.henelng,a id es!recc eSl.am" quam. an "e ln .' en·e lClU.m -a ··Ul -. ,' oe qua:, 11 .' h auunus b' · . ~ ~1 . t . b [" h b . t h d . bpost suum vero obitum ad regiam rev'ertatur potestatem., nIm Jahre 888 bestätigt <strong>de</strong>r Nachfolger Karls <strong>de</strong>s Dick·en Arnol ) <strong>de</strong>m PresbyterRuodbert <strong>de</strong>n Besitz <strong>de</strong>r ihm von K .arl g'eschenkten Güter+• i • ut quasdam res J qu.as prius a venerandae memoriae patrui nostridono per praeceptum in prop riet atem. a.ccep,er.at, nostre auctoritate<strong>de</strong>nuo confirmaremus . ,. .eas<strong>de</strong>mque res" hoC' est quicquid nostri ju.ris pertiner,e vl<strong>de</strong>tur ad. cape'.llam.in pago Peractoltespara in villa Cheinga in honore sancti Martiniconstructam eum mancipiis et omni bus rebus nostrae -b'l<strong>de</strong>m potestatiso:mnlbus vitae suae diebus in proprium donavimus .' ~ . vaDer Besitz' in Klengen, zusamm,en mit <strong>de</strong>r Kirche, unterstan<strong>de</strong>n als.o· auchnach <strong>de</strong>r A.bdank.ung K.arls <strong>de</strong>s DiCken <strong>de</strong>m König. Die g,esamte'n Gü.tersind auf Arnolf übergegangen., HIer bestätigt sich erneut die Annahme; daß·elD,e ,. cl ', em .. hl .. " M" artIn ge·wel.. "ht.e K ' lrcue ' ....:..... In . d " en melS+ t en F"ll _ a en a,u f' : 'k·· .·onlg . 'r l: '" ch : emBo<strong>de</strong>n stand und daß sie Eigentu.m <strong>de</strong>s. Köni,gs, war+Wird di,e beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Bezirks um K.lengen für das 9 ~ Jahrhun<strong>de</strong>rtdurch lückenlose schriftliche Zeugnissebestäti,gt 1 so erhalten wirfür das 6 ~ und 7 ~ ,Jahrhun<strong>de</strong>rt A.n"haltspunkt.e durch IBin großes" zwischenKir,chdorf u.nd. Klengen gelegenes alem,annisch,es Gräberfeld. " ,4". Königsgut in d,er übrigen. WestbaarA1s einzige Na,chricht über kö:nigichen Besitz in VILLI ',: GEN k.ö,nn;enwir dje schon mehrfach h.eran,gezogene Urkun<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Jahre B17 be­'nutzen Darin überträgt Ludwig <strong>de</strong>r Fromm·e die Ein'künft;e <strong>de</strong>r Mansen<strong>de</strong>s lAnto und Heimo in Villingen an das Kloster St. Gallen. tOllVillingen w ,eist auCh .seIn hoh,es Alter als Siedlung durch lein'en um.fangreichenalemannischen Re-ihenfriedhof aus d,em 5. o<strong>de</strong>r 6. Jahrh. a.us+ 'unWesentlich <strong>de</strong>utlicher sprechen die [Quellen über Königsbesitz inSCH"WENNINGEN. Einmal ist es wie<strong>de</strong>rum die Urkun<strong>de</strong> aus d·ern Jahre817 . Der Kaiser schenkt die Einkünfte <strong>de</strong>r Ma.nse <strong>de</strong>s Liub lId an das Klos:terSt~ Gallen. '\Ol Zum an<strong>de</strong>ren spricht eine Urkun<strong>de</strong> Kbnig Arnolfs aus <strong>de</strong>mJahre 895 direkt von Kon.i,gsgut: Auf Fürsprache seines ,g treuen BischofsWiChing schenkt d.er 'König sein.ern K,anzler Ernst d.as Eig,entum <strong>de</strong>s A<strong>de</strong>ligenChunimunt in Ale'mannien an <strong>de</strong>n Orten S.unthausen und Schwennin: ...,g'en mits,amt einem T,eil <strong>de</strong>r Kirche ,am letzte.ren Orte'.


18 Karo], i ngi sehe K önJgsgü ter· · . Ernusto eancella.ri,Q. nostro qua s d a, m res i u r i nos tri inproprium donavimus~ Hoc est qui,cquid quidam nobilis vir IChunimuntnominatus in Alemannia et viHis Sundhusa et Suannlnga dictis proprietat.ishabuit euro portione' aeclesiae in Suannlnga curtilibus ~ ~ .10,3Lei<strong>de</strong>r ist ,nlcht ,Z,U erkennen, welch,e Stellung <strong>de</strong>r uuobilis, vir C:hu.nim,unt L •innehatt , e~ In St. Galler Urkun<strong>de</strong>n tauCht er dreimal in <strong>de</strong>r Zeugenreiheauf. 104 Mö,glicherweis,e han<strong>de</strong>lt es sich um <strong>de</strong>n Inhaber eines ihm vom,K6nig zuerkannt-'n privat ' n Eigens das nach seinem ,Ableben wie<strong>de</strong>r .an<strong>de</strong>n K'önig zurückfieL1m Jahre 8B9 w'ird in nÜRRHEIM ein placitum abgehalten auf \velehernBestimmungen 'Über Besitz und Verwaltung <strong>de</strong>r Kjrrne in Löffingenerlasse'n, w'er<strong>de</strong>n.,... factum est p 1 a c i t u m in pagO Jqui di,citur Para, in viUa nuncupataDurroheim coram Burghardo comite,! filio Adalbertl illustris" <strong>de</strong>ecclesia in Leffingon . , . ul'S:OffensiChtlich hand,elt es sich um eine alte Gerlcbts,stätte, <strong>de</strong>nn im späten1M1ttelalter noch t,a,gte in Dürrheim, ,g,ele,gentlich das L,andgericht d.er Lan,dgrafs,chaftBaar. Die Geirichtsst.ätte'n <strong>de</strong>r Karobngerzeit befan<strong>de</strong>n sich wohlausnahmslos auf königlichem B,o<strong>de</strong>'n 'Und stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mnach mit <strong>de</strong>m K,önigsgutin enger Be'ziehung.,106 Daß es sich um einen ganz beso,n<strong>de</strong>ren Platzhand,elte, besa.gt die Noti.z daß an obigem. placitum selbst dle ~,)pIimorespopu.li" . diaruntel Ruodbert teilnahmen.,Aber ul,cht erst .seit <strong>de</strong>m '9. Jahrhu'n<strong>de</strong>rt hat Dürrhei.m sein · b,eson<strong>de</strong>reBe<strong>de</strong>utung; schon im 6 ~ und 7E Jahrhun<strong>de</strong>rt muß hier eine umf,angr,eicheSiedlung gestand,en haben ~ <strong>de</strong>,nn es sind uns z'wei relativ g,roße ah~manfilS. eh .· ,e' Re'l" : '.. h"enf , , r .,le ." dh·' ',' . 0~· fe 1.. beka·· ' ··. nn t . n,DON A UESCHINGE'· . ~ So vieI wir ü her die heutige' i :ürstliche Resi<strong>de</strong>n.zstadtund <strong>de</strong>n Mittelpu.nkt <strong>de</strong>r Baar im hohen und s,pät1en Mittelalterwissen, so wenig erfahren wir über ihre Geschichte im BE und 9. J,ahrhun<strong>de</strong>rt,da die Quellen nur s-ehrpärlich fließen Abel'" <strong>de</strong>nnoch, vermag dasWe'nige fdas erh,a1tn ist 1recht erheblirhe A,nhaltspunkte zu geben ~ Ul!Die erste s,chriftlich,e :El"w'ähnung <strong>de</strong>r " villa ,Esginga': ist zugleiCh Hinweisa.uf k.arolingisches Königsgut., Im Jahr,e 889 sChenk.t Kön'ig Arnolf' <strong>de</strong>mKloster R.eichenau Güter in Don,aueschin,gen .., overint omnes fid,eles nostri, praesentes atque fu ·' uri. qualiter nosrogatu Hat.honis uene.rabilis ac dilecti abbatis nostri qua So d a m resi u r i s n 'Ü 5 tri in pago Pel ah toltes,p,a ,"a sitas, in villa Esginga qua.ead comitatu'm Ad,a.1perti, qu.i Skerra dicitur, 'Usque huc pertin,ebant, ad


Ka roHn gi sm e Kö n igs güt '. r 19m,onasterium. Sindleozzesouua dictum. cui i<strong>de</strong>m Hatho praeess,e ui<strong>de</strong>tur~ . . in proprium donavim.us. Hoc est: omn.es res qu.as i<strong>de</strong>m. A<strong>de</strong>lpe,rtusuenerabilis comes in supradieta uilla sub beneficio tenuit. ID9Es läßt sich lei<strong>de</strong>r nichts Näheres über das genannte gräfliche Lehen aus~machen! da keine djesbezügHche'n Quellen mehr zu fin<strong>de</strong>n sind. Jed:enfallsist aber nachgewiesen 7daß auch in Donaueschin,gen ein karohngischer Königshofgestan<strong>de</strong>n hat.,Aber nicht erst seit <strong>de</strong>m 9 ~ Jahrhun<strong>de</strong>rt ist ehvas übe.r die b,eson.<strong>de</strong>reB,ed,eutung bekannt. Donaueschingen besitzt nämlich zwei große alemannisch,e'Reihengräberfel<strong>de</strong> r aus <strong>de</strong>m 6. J ahrh 'un<strong>de</strong>rt ~ Noch wichtiger als diesescheinen mir di,e Pfostenreste zu sein., die im heutigen Stadtkern gefun<strong>de</strong>nWU.r<strong>de</strong>n. Es ist nämlich eine Seltenh.eit, daß Siedlungsreste aus <strong>de</strong>r alemannisch,enZeit noch in dieser Form erbal ten sind ~ 1 t ~PFORREN: "in ministerl0 Hruadharii comitis .. "ad Forrun ~ uberlrägtKaiser Ludwi,g <strong>de</strong>r Fromme 817 die bisher <strong>de</strong>m Grafen zukom.men<strong>de</strong>n Ein·­künfte <strong>de</strong>r Mansen dies Pruningus u~ Waningus ,an das Kloster St., Gallen. "'1Im Jahre 856 vertauscht König Ludw'ig <strong>de</strong>r Deutsche an <strong>de</strong>n ~'nobilispresblter nomine Otulfus'" <strong>de</strong>n dritten ITeil leiner C'urtis zu P'fohren gegen5 Jucharte an <strong>de</strong>mselben Ort~,. ,. ,. <strong>de</strong>dit namque mem,oratus presbiter Otulfus "per manus .advoc,ati suinomineWichardi ~ . ,. mansuetudine nostrae a d pro p r. i u m ju:gera,quinque et econtra recepit a. nobis in eo<strong>de</strong>m pago et in ea<strong>de</strong>m villaiuxta ,e.eclesiam ibi constructam tertiam. partem unius (! u r t i s quama qulbusdam gilstrionibus nostris Gundwino scilicet et Liudone lemeratinsuper ~ ut dictum est commutaverat . .. 1UIn P .fohre'n stand, nach <strong>de</strong>r obigen Urkun<strong>de</strong> zu schließen , eine königlichecurtis . die von zwei Verwalte'rn (,gilstriones) betreut wur<strong>de</strong>,. Da die curtis"iuxta ecclesiam u stand geht man sicher nicht 'feh ' mit <strong>de</strong>r Anna.hme. daßKirche und Königsgut zusammengehörten. Lei<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r alte Kirchenpatron.nicht mehr festzustel1en ~ Es ist aber bemerkenswert daß <strong>de</strong>r heiligeMich.ael j <strong>de</strong>r ebenfalls ein alter fränkischer Heiliger ist, große Verehrung:im Dorfe genoß. S'o stehen die königliche curtis und die 'kö,rugliche ecclesIadlchtnebeneinan<strong>de</strong> r~ 1'13Auch Pfohren .muß sChon in. vorfränkischer ,Z·eit eine wenn auch nurkleine; Siedlung gewiesen sein, wenn sich auch aus <strong>de</strong>m Vorh,an<strong>de</strong>nseinein·es, am Ortsausgangfreig·elegten IG-rabes aus <strong>de</strong>m 6. Jahrhun<strong>de</strong>rt keinendgültiger Schluß, zileh,en laßt. ~n ,,,HEIDENHOFEN: Im J ,ahr'e 857' bestätigt König Lud'\vig <strong>de</strong>r D'eutsche


20 K 1· . .... b. K ·· · .. t. ara lnglSI,;,ne .. onl.gsgu, ereinen Gütertausch zwischen sein.er Tochter Irmengard Äbtissin d.es KlostersBuchau und <strong>de</strong>m Abte Folkwin von Reichenau ~. . Nos vero eius petitioni {Irmen,gard) consentientes <strong>de</strong>dimus ex pro -'p r i eta t e n -0 s t r a hobas duas eum C'unctis appenditiis earum, etquicquid ad eas in presen b respicere vi<strong>de</strong>tur... sicut actenus haecomnia ad illalTI basilicam nostro iure pertinebant ... ", HiSUNTHAUSEN! Die eh,emaligen Eigentümer <strong>de</strong>s A<strong>de</strong>ligen C,hunimuntin Sunthausen befin<strong>de</strong>n slm 895 in königliche,m Besitz ~ König Arnulfschenkt sie auf Fürspra.ch. sein,es getreuen Bischofs Wiching seinem KanzlerErnst ~. .. cum curt"ilibus- ae,difitiis, f,amiliis et mancipiis omnibusque rebusparvis et magnis illuc iuste respi,ci.entibus r •• 11,6TUNIN'GEN: Auch hier überträgt Ludwig <strong>de</strong>r Fromme 817 die ,EInkünfte<strong>de</strong>r Mansen, clie bisher <strong>de</strong>m Grafen zukamen, an, das Kloster Sank.tGa.llen. Es sind dies die Mansen <strong>de</strong>s Amalo j Gerhartus Liutharius Wolfbertusund <strong>de</strong>s Nilo. 1UIPPINGE .· : Kaiser Karl 11I. schenkt 880 seinem Kapella,n - <strong>de</strong>m PresbyterRuodbert, dr,ei ~iansen aus <strong>de</strong>.m k1öniglichen Besitz zu Ippingen-+. '. • quia quidam presbyter nomine Ruodpertus adque custus capellaenostre <strong>de</strong>'praecatus est celsitudinem nostram ut qua s d a m res pro.­p r i i j u r i s nos trI sibi n proprietatem donaremus statimquenos postulationibus eius propter ii<strong>de</strong>litatem et insta.ntissimum illlUSobsequium satisfacere cupientes <strong>de</strong>crevhnus ita facere C,oncesslmusigitur ei<strong>de</strong>rn supranomina :'o presbytero In comitatu Para in villa Ipping.·"1 a . m····' an :.... . II -'us _' ~ . 111 1HI,I; !1 •a 'bwohl hier gesagt Vtlird wieviel vom königlichen Besitz weggenommenw ur<strong>de</strong> kann man wie<strong>de</strong>rum nichts über tatsächliChen Umfang undGröße <strong>de</strong>s g e sam t e n Köni,gsgutes erfahren. Wir k,önnen lediglich fest-11 d ß · I . d .. I • ~"te ,_en, . a .. l.n pplnge-n~quas ,am res proprn Jurls: cl es K··· ..... .onlgs · waren.Aus. <strong>de</strong>.r Z'Ed t vor <strong>de</strong>r schriftlichen Über liif:'!f TWl,g aus <strong>de</strong>m 6. Wld !7. Jh ~gibt uns <strong>de</strong>r archäologische Befund Kun<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Siedlung Ippingen undihrer unmittelbaren Umgebung. Bei <strong>de</strong>m etwa 3 km von Ippingen. ,entf.erntenÖftngen 11 '9 wur<strong>de</strong>n nämlich zwei bed.\euten<strong>de</strong> alemannisChe Reihengräberf'eld,erfreigele'gt. 12G ,Ähnlich wie HintsChingen und Kirch,en, sind auchÖfingen und Ippjngen zwei in alemannischer Zeit eng miteinan<strong>de</strong>r ver--,bun<strong>de</strong>ne O rt ,e~ 12.~SUMPFOHREN: Im Jähre 883 vertauscht Kaiser K,arl <strong>de</strong>r Dicke anAbt Hartmot 'Von St. Gallen eine Manse 'mit allen P ,ertinen7.ien zu Güttin-


gen gegen eine an<strong>de</strong>r,e in Sum,pfohren.Karoli,ngische Königs,güter 2]~ , ~ <strong>de</strong>dimus namque ad eun<strong>de</strong>m monasterium in villa, quae dicitur'Gutinga . mansum unum cum 'Omnibus ad eun<strong>de</strong>m mansum p,ertinen.ti-,bus, " ~ ~ et econtra accepimus in villa nuneupata Sundphorran alium'mansum, similI modo euro omnibus a.d eun<strong>de</strong>m mansum pertinentibusseu aspicienti bus. Ul'B,EHLA: Ebenfalls Königsgut läßt sich für das ca. 2 :km von Sum,pfohrenentf,ernte Behla naehweisen., König Arnulf schenkt im Jahre 8'90 seinemVasallen Egino 15 Hufen zu E,geshej,m , Be,hla THausen vor Wald-Ewattingenund Feldberg mit fünf F'amilien zu freiem Eigen.Comperiat cunctoI"um fi<strong>de</strong>lium Christi generalitas qualiter nos perinterven turn fi<strong>de</strong>lis com i tis nostri I ringl et E.rici ministerialis nostricuidam ii<strong>de</strong>li vasallo nostro r nomine Egino, in pagis t.ribu.'. PerahtoltasparaAlpagouve et ,P ,risagouve ln locis quinque Vaganesheim Pelaha:Husun lEgjpetingun et Ve1dperga nomina .is hobas XV eUID ,f,amiliisquinq ue J ure perenni in proprium concessimus. 123 11HAUSEN-VOR-WALD: In <strong>de</strong>rselben Urkun<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r B,ehla ,genanntWl - r ',d, , 1 -,8·· , t· ,- au : eh ,- -_ K' o·~nig- ,'_ sg· ut _ für _ Hausen __ bezeug', . t. 12SB,ezeichnen<strong>de</strong>rwei .. e Sind Peter und Paul, wie<strong>de</strong>rum alte fränkischeKirchenheilige, die Patrone von Hausen ~ Es muß daher wie,<strong>de</strong>rum auffallen,daß Königsgut und altes fränkisches Patrozinlum zusamm,engebör-en.EWATTINGEN: Obwohl nicht mehr direkt Zlun Bereich <strong>de</strong>r B,a,argehörig soll <strong>de</strong>r Vollstandigkeit halber d,as Königs,gut zu E'w'attingen'l von<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Urkun<strong>de</strong> für Hausen. und B,ehla gesproChen wird, erwä.hntwer<strong>de</strong>n. 126 Bezei,chnen<strong>de</strong>rw'eis-e steht in EVlattingen eine schon 797 genannteMartinskirche., 1:17TANNHEIM~ Auch für Tannheim is.t in <strong>de</strong>r U'rk'un<strong>de</strong> ,Kaiser Ludwigs<strong>de</strong>s Deuts,chen, aus <strong>de</strong>m Jahre 817 königlicher Besitz be ,ze 'ugt ~ Der Kaiserüberträgt die Einkün,fte <strong>de</strong>r Ma.nsen, die bisher <strong>de</strong>m GI afen ,zufielen, andas, Kloster St. Gallen. uaI\fUNDELFINGEN:: Für das Jahr 802 ist für Mun<strong>de</strong>lfing,en gräflichesGut bez 'eugt~Graf B,erthold und seine Mutter Ra.ginsind übertragen ihr'enBesitz in. ,AEe1lfingen u:nd Mun<strong>de</strong>lfingen an das Kloster St ~ G,allen., 12'Ego itaqu,e in Dei namine Pertoldus comis et m,ater sua n.omine- Raginsindatrado et donam,u.s '... VOblS a die presente in pago nuncupantiBertoltesp,a.ra e-t in villa <strong>de</strong>nomina taAsol vingas . .. et in alio locodonamus vobis in villa <strong>de</strong>oO'mi.nata Munolvingas quicquid mater m,eaibi habuit similiter tradidit. 130


........ 99Ka rol ingisch,e 'Kön igsgü t,erH . EXKURS:Mittel,punkte <strong>de</strong>r karoUngische,D Verwaltung in, <strong>de</strong>r BaarMethodischer HinweisIn einem 1"959 erschienenen Aufsatz gibt WOLFGAN,G METZ U1 H inweise~ welche'll Weg dle Reichsgutsforschung einzuschlagen habe, um, diekarolingis{n.'en K1önigsgüter m,öglichst vollständig erfassen zu können. Eshätte aber über <strong>de</strong>n Rahmen dieser Arbeit hinaus,geführt t hätte man alljene Gesich,tspun'kte berücksi1chtigen wollen die METZ ,a.nführt ~Es wur<strong>de</strong> daher nur auf eine bestimmte Art v'on Qu,ellen u'nd Hinweisezurückgegriffen und nur das her,angezogen "\vas. man. als ~ , z ,eitgenössischeQuellen" be,z iclmen kann~ So stützten sich die vorliegen<strong>de</strong>n Untersuchungenau.sschließlich auf ur'ku:nd ~ ches Qu ". llenmateriai aus <strong>de</strong>m 8. und 9. Jh.Ferner wur<strong>de</strong> im Zusam'menhan,g damit versucht anhand <strong>de</strong>r Klrchenol'gan,lsationund <strong>de</strong>r mit Ihr eng verbund nen Patrozini,enforschung Aufschlußüber königliche Güter zu, erhalten . Weiterhin bot auch, die Auswertung<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nfun<strong>de</strong> (Reihengräber <strong>de</strong>s 6. und 7 ~ Jahrh,und'erts) wichtIgeAnhalts.punkte. DagegEn, mußte ausgeklammert \ver<strong>de</strong>n'l 'was Metz .,dieAnw'endung <strong>de</strong>r ne,gativen Metho<strong>de</strong> durch Erfassung von Lückengebietenim Bereiche <strong>de</strong>r privaten S,ch,enkungen an die geistlichen G'rundherrschaften,I"bezeichnet ~ \vegfallen mußte ferner eine .;Erschlie.ß,ung von K ,önigsgutsbezi.rken'mit Hilfe <strong>de</strong>'T späteren P'farrei,gr1enzen ~I . 1]1AuswertungBetrachtet man inn,erhalb <strong>de</strong>s behan<strong>de</strong>lten Bereiches <strong>de</strong>r Baar die bleutevorhan<strong>de</strong>nen Dörfer und S,tädte im Hlnbhck auf ihre historische Be<strong>de</strong>,utungim 8., und 9 Jahrhu.n<strong>de</strong>rt, so blelben von <strong>de</strong>n. 60 noch 34 übr.ig die füreine Unt.ersuchung in Frage ,k.omm ,en~ Ety,.ra die Hälfte scheidlet also aus" da<strong>de</strong>ren Ersterwäh.nung in <strong>de</strong>n IQuellen nicht 'mehr innerhalb <strong>de</strong>s zu unter­,su,chend,en Zeitraumes [legt ~ 1:UVon <strong>de</strong>n, 3,4 schon im .8 . und 9 ~ J ,ahrhun<strong>de</strong>rt genannten D,örf'ern kann mitSiCherheit ges,agt wer<strong>de</strong>n, d,aß SIe schon zur alemannls.chen Landnahmez,elt'bestan<strong>de</strong>n haben, da di.e lneisten von ilrnen -ingen-Namen tragen , ~ Außer<strong>de</strong>m\vur<strong>de</strong>n in viel1en 'Fällen al· mannische Reiheng · aber aus <strong>de</strong>m 5. 16.und 7. Jahrhun<strong>de</strong>rt in ihrer Nähe gefun<strong>de</strong>n.Trotz ihres hohen Alters hatte aber von <strong>de</strong>n genannten 34 Dörfern undWeilern wf.e<strong>de</strong>rum nur ein Teil in karolinglsch-fr·· nklscher Zeit eine beson<strong>de</strong>reBe<strong>de</strong>utung. Für 22 von. d.en genannten ~, villae '" lassen sich direk t o<strong>de</strong>r•


indirekt '114Ka rol in.g i seh e K öni gs.g Ü tel' 23karolingische Königsgüter nachweisen. Deshalb läßt sich alserstes Ergebn.is obige,r Untersuchungen festhalten daß von <strong>de</strong>n h,.e u ti -gen Baardbrfern und Städten etwa ein Drittel im B. und 9. ,Jahrhun<strong>de</strong>rtkorugliche Höfe, also Stützpunkte <strong>de</strong>r fränldschen Herrschaft und sicherauch ,Zentren inner halb <strong>de</strong>r karolingischen. Reichsol ganlsation waren~Sei bst verständl ich hatten nieb t a11 e KÖ'nigshöfe die gleiche B,e<strong>de</strong>u tung.,Diese Tatsache läßt sich ohne weiteres aus <strong>de</strong>n Quellen entnehm,en,. Lei<strong>de</strong>r}edoch nicht in <strong>de</strong>r Weis 'e~ daß man genaue Angaben über Größe und Umfangein·er königlichen ~ c'ltrtis ~ e·rhielte·: so betrachtet Ist <strong>de</strong>r Aussage\vert<strong>de</strong>r Quellen sehr beschrä.nkt. Die Urkun<strong>de</strong>n sprechen imm.er nur von veTgabtem,~ aber nie von noch in d,er Hand <strong>de</strong>s Köni,gs verbliebenem Gut. Dasnicht vergabte Königsgut bleibt uns also weitgeh·end verborgen~ 'Wir sin<strong>de</strong>inzig in <strong>de</strong>r Lage! aus <strong>de</strong>r Tatsache, daß Teile königlichen Gutes verschenktwur<strong>de</strong>n t festzustellen. daß an <strong>de</strong>m betreffen<strong>de</strong>n G'rt Königsgut vorhand,ensein mußte.Zu Beginn wurd,e etwas näher auf das Problem <strong>de</strong>r Cente-nen eingegange'llund beson<strong>de</strong>rs auf <strong>de</strong>n Zusammenhang von Centene und ,Kbnigsguthinge'wiesen .. Am En<strong>de</strong>, bestätigt sich dann auch für die Baar die dort ausgesprocheneAnnahme. Innerhalb <strong>de</strong>r drei Centenenbezirk·e ,Aitrachtal, Lö.f-,fingen und Klengen lassen sich nän1.1ich am sichersten K,önig.sgüter nacllw,eisen,und zu<strong>de</strong>m geht aus <strong>de</strong>n Quellen h ,ervoT, daß es sich dabei um wirklicheSchwerpunkte <strong>de</strong>r karolingischen Herrschaft gehan<strong>de</strong>lt ,hat. 'Von Seiten<strong>de</strong>r Altstraßenforschung wäre es nun interessant festzustellen ob j,enesich als ein<strong>de</strong>utige Schwerpunkte ausweisen<strong>de</strong>n 01 te an \vichtigen Verkehrsstraßenli legen~ Lei<strong>de</strong>r kann :zu dieser Frage nichts Abschließen<strong>de</strong>sgesagt 'wer<strong>de</strong>n da darüber nur <strong>de</strong>r Spaten. o<strong>de</strong>r auch die FlurnamenforschungAufschluß geben könnt .. n ~ TrotZ' <strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong>n Unterla,gen mußman abe'r <strong>de</strong>nnoch annehmen , daß I{önigsgüter nur an wichtigen Verkehrs~w,egen a.ngelegt wur<strong>de</strong>n;. <strong>de</strong>nn es 'wäre ja sInnlos sich an einer von jeglichemVerk.·ebr abgelegenen Stelle nie<strong>de</strong>'rzulassen,. ~ ,tD 'er Aufga b'e <strong>de</strong>s K ,önigsgutes<strong>de</strong>n reisen<strong>de</strong>n Hof zu versorgen~ entsprach eine begünstigte V'erkehrslage,die daneben auch strategisch,en Gesichtspunkten diente~ij. 1~S Vielfachscheinen. dabei alte Römerstraßen <strong>de</strong>n Vorrang gehabt zu haben. Auchdie Ba.ar wur<strong>de</strong> von einer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Römerstraße durchquert; die 'vonVindonissa (Windisch) über B,rigobannae (Hufingen) nach Arae Fla,viae(Rottweil) führte. An ihr lagen die Königshbfe von Donaueschingen undS ,chwenningen~ Über die Lage <strong>de</strong>r übrigen ,Königsgüter an VerkehrswegenIä.ßt sich nichts sa.gen. Man kann jedoch vermub:~n daß z. B,. die Punkte•


24 K.aro 1 i ng ische Kö nigS.gü teI"Villingen, Klenge'n , Donaueschingen~ P'Iohre'n lNeid ~ ngen, Geisingen anern.ern V,erbindungsweg von <strong>de</strong>r B ,.aar nach <strong>de</strong>m H·egau lagen. Als SchlÜs-·selpunkt hätt.e dabei Kirchen~ am Aus,gange <strong>de</strong>s Altra,chtales gelegen Jzu.gelten. 136Versucht man anhand <strong>de</strong>.l" Q.uellenaussagel.n die einzelnen Königsgütertn ein.e gewisse IOrdnung elnzuglie<strong>de</strong>rn., so ergibt sich das folgen<strong>de</strong> Bild:1. IGüte ,welche dir e k t856 Pfohren857 Hei<strong>de</strong>nhofen8.80 Ipp ~ ngen881 Kleng·en883 Sumpfohrena86 Löffingenaa.a N .,eidingen889 Dona·ueschlng·en890 Behla890 Hausen vor Wald890 EwattingenB-9S Sunthausen895 Schwenningenin k,öniglichem Besitz sind. 13,]'SG 2,67W'U 1 ,~150SG 2 223/2,4S,G 2224SG 2,286SG 2257MG ~ SS. V~ s. 109FU 5;26SG ,2,2'7'6SG 2 -.276SG 2276WU 6.,4,32.wu 6· 43,:22. Gut.er ~ welche eInem G r a f le n770 Aulfin,gen802 Mun<strong>de</strong>lfingen.806 Kirchen817 lIondlngen817 Tannheim81 7 Tuningen817 Villingenunterstehen.SG 1,56S,G 1,161SG 1.180SG 1~217S'G 1~217SG IJ217'SG 1.21'73. Orte) an welchen ein placitu'm abgehalten w'ur<strong>de</strong>; in Anwesenheit <strong>de</strong>sGra.fen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r !~primores populi u .829 'Geisingen SG 1. 3.00SB9 Bad Dürrheim SG 2 275Vielerorts wird im,mer wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n engen Zusammenhang von karo-tnglsc emonlgsgut un , romlS enase I ore;n lngewlesen,. t, ' la ur ·H.:Hi · ~ h K ... , d ~ ., .' eh K' t 11 t h· . N' - t ~. 1"· ~.L


Karo 1 in,g ische Kön i gsg ü t.e rfin<strong>de</strong>t sich meiste'ns in <strong>de</strong>n Orten mit Königshöfen auch A<strong>de</strong>lsbesitz und anKastellorten Königsgut. Ausschlaggebend jedoch 1st die Funktion <strong>de</strong>r ang,esproche'n,en Königshöfe als Ver Vti r altun,gsmi ttel punkte o<strong>de</strong>r Aufenthal tsorte<strong>de</strong>r Herrscher. Hier sei lediglH~h. au ' dte Verhältnisse zum B,eispiel vonBregenzILustenau ~ HüfingenJNeidingen CannstattJWaiblingen, KembslKirchen RankwillFeldkirch usw hingewiesen ~ ~ iUOhne, im einzelnen a.uf das Problem <strong>de</strong>r Kontinuität von. d'er Antikezum Mittelalter einzugehen t ist es <strong>de</strong>nnoch notwendig d+ese Frage kurz zuberühren. K ,. SCHJ\ßD w'eist auf das Nebeneina.n<strong>de</strong>r von :Königshof Nei-,dingen und Römerkastell Hüfin,gen hin., Wie sich abe,r nun im Laufe uns'ererArbeit ergab ist es nicht nur <strong>de</strong>r Königshof Neiding,en, <strong>de</strong>r in. eng:emZusam,menhang 'mit <strong>de</strong>m KasteIl Hüfingen zu stehen scheint.. Zusammenmit Neidingen sind es näm1iCh nicht weniger als 6 Königshöfe, (Donauesching,enPfohr,en! Sumpfohren B,ehla" Haus'en vor Wald) 1 ,J~ , die sich halbkr,eisförmigin vier bis sechs Kilometer Entfern.ung um das ehemaligeRömerkastell Brl,goban.nae herumlagern ~ Freilich läßt sich aus. <strong>de</strong>n Urkund,enfür Hüfingen selbst kein Königsgut 'nachweisen· es muß aber <strong>de</strong>nnochauffallen daß nur in ganz gerin.ger Entfernung von <strong>de</strong>r 'ehemaligen romischenNie<strong>de</strong>rlassung karolingisChes Königsgut so massiert zu fin<strong>de</strong>n ist. 140BDLIGBFBDAFUHilbHZRhVblSGSchrift.enScb. Z. f. Gesch .~ZG'O (NF), =ZRGZWLGAhkürzungen~ Blätter für <strong>de</strong>uts,cl:t,e Lan<strong>de</strong>sgesch1.mte= Badische FundberichteD,eutsches AIThiv fÜr Geschichte <strong>de</strong>s Mittelalters:: Fürs ten be f'gis ches U 1" kund enbu ehH isto d ,sches J,ah rb um~ Historische Zeitschrift- Rhe inisuhf: Vie rte 1j a. h resblä t te r- St - 'G alle I." Ur kun<strong>de</strong>n buclISChrifte n <strong>de</strong>s Ve,rei I1.S für G,esch 1 eh t.e und Na tu r geschichte <strong>de</strong>r B,aarS ch\ve 1.z e r isch e Z ,e i tsch riet für 'G es,eh ich t.eZeitschrift für die Gesdl.ichte <strong>de</strong>s Oberrbeins (Neue: ]"Iolge)Ze,itsChrift 'für Rechtsgeschichte. V,Tenn nichts an<strong>de</strong>re.s angegeben,ge rmanis tisch e Abteil ung:::: Zei tschrift für w U r tte mb er gische Land esg es eh ich te


l{al'olln gi sen e Kö,ni g sgüte rDie karolingis.chen K,önigsgüter in <strong>de</strong>r B,aa.rOrtAulfingenE:I",vihn'Ung ,in !" Öin i gs u r k,und e D---Sonstig 'rHinwebt,au'f 'Königsgut.770 G rafen,gutSG' 1 -- 1 5'6', "BehlaDonauesching,en 8'89 }~U 5, 26DÜl't'heim____ .,...l __--- .;--- -E'\va ttingen 890 SG 2 , 27'6, '________ ~I -- - -88.9 SQ 2, 275797 SG l t137.816 SG 1; 211863 SG ,', ',,' 2 , 108•889 placltum in Anwesenheit,<strong>de</strong>r prirnore,spopuliSG 2. 275797 ".h a tl"ium sanctiMartini" SG.l 137'GeisingenHausen vor Wald- --,...--~-890 SG 2 276829 SG 1.1 300829 "pu bl leu mpla.cltum ~SO l. t300Petcr und PauliS ind Ki rchenpa tro n eHei<strong>de</strong>nhofen85,7 WU I, 150760 SO 1, 29IppingcnHondingenI 880S': G 2 2?'l_ '_ . ' ,_.:.IoJ817' SG 1- 217880 KapeUan RuodbertSG 2, 223f - ,-Martin istKirchenpatronKirch n764 SG 1 ~ 43l764 Albvj,nus tribunusBG 1, 43806, Grafen gutSG 1, 1,80Klengen817881888SG 1 ,217SG 2!, 224SO 2 t 266193 SG 1. 128I 821 SG 1, 254,8,8,8 "capella. . . inbon 0 re sa nc ti Mart in 1.I cons tru C'ta. ~ jSG 2, 266


Ka roll D g isch.e Kö n i g s,gü tel"'27.--LöUingen-M un<strong>de</strong>lfingen-Neidingen- -Pfoh:renSchwenningenSump·fohr,enTa.nnhelm- ----,1ßB6817856BI7895,SB3I 895I817g iG 2 257I819 SG 1. 232838 SG 1 351- - -- -SG I. 217SG, 2'1 167SG 1. ' 217WU .. 6 432s.G 2 . 236,772 SG· 1, 63B70 SG 2. 16689- ,...::>SG 1 273842 SG 2, 285-4 SG 2 , 49-IIJ------- -WU 6 I 432- - - - - -ISG 1 217!-819 Berin.ger cente-•narlUS SG 1. :232I 8..19 basilica sancUMart.ini SGI I802 Besitz; <strong>de</strong>s- -Grafe·n BertholdSG I. 161. - -888 K.arl <strong>de</strong>r Dickeges"o.rbBn M 'G SS. VS ~ 1098S1 comitatusSG 2 225870 Ruodbert alsZ·eug·en führe·1'"SG 2 ~166.I-Mfchael istKi.r-cbenp,a tron- -- - ----'r . uDlngen817SG Ir 217 I 818 SG I . 228797 SG· lr 138IVillingenI 817ISG 1 217-


28 K a rol in. gis eh e Kö:nigs güte r1 So beson<strong>de</strong>rs: Zur gesdüchtlichen und r ,@chUiclten Entwicklung d,er Baar in vorfürstenbe'rgischerZe'it. Freiburg 1937. Ehenso hat, s.ich Fra.u A,. LUTZ im JahI',e 19'46in einer d l ,r phU. Fakultät <strong>de</strong>r l Jni vlersität, Freiburg vorgellegten Dissertation mit <strong>de</strong>m'Them,a, beschäf.tIgt. Lei<strong>de</strong>r war es. <strong>de</strong>r VeTfasserin 'nicl:lt 'V,ergönnl, ihl"le .. i\rbeit nochomalsge.nauer durdlzuarbeiten und auf <strong>de</strong>'n dan1als jüngsten Stand <strong>de</strong>r Forschung zubringen weH. si,e .kurze Zeit später verstarb ~ Die Studie von Frau Lutz konn,te auch<strong>de</strong>s\\·egen 'unberü,r.k;sicb,tigt bleiben weB s,ie steh zur Ha'uptsache mit d,em Re'ichsgu.tim B rels ga u bef'a ßte un d n ur bei läu.f.ig auCh, auf die Kö n i gsgü ter in <strong>de</strong>r B,a a r zusprechen kam.,:z K SClDßID , Königtum, A<strong>de</strong>l und Klöster zwischen Bo<strong>de</strong>nsee und Schwarzwald.ln: Studien und Vorarbeiten zur Geschi,chte <strong>de</strong>s gIoßfl;änkis,chen Raumes, hgg ~ v. G.Telleobach. Freiburg 1957 ~ S 333. Vgl. jetzt .au.ch H. MA URER, Das - Bnd zwischenSchwarzwald und Ran<strong>de</strong>n ,im fruhen und hohen ,Mittelalter': KönIgtum A<strong>de</strong>l u ~ Klösb?l"als poHtis,ch wirksame Kräfte. In I Forschungen zur obeI"I'heln* Lan<strong>de</strong>sges,(hichte 1,6,Freiburg 1965~insb. S. 3,9 ff.l H . DANNF:NBAUER. A<strong>de</strong>l" Burg und. Herrschaft bei <strong>de</strong>n Germanen., in: HJb 61(1941) S. 1 ff.4 Der Begriff Staat soll hier i.n ehva so verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. wie ihn H . MITTElS<strong>de</strong>finiert hat~ i,Für di.e 'Geschi.chte ist Staat je<strong>de</strong> IOrdnung <strong>de</strong>s Vo,lkes zur Erl'eichungselner politischen Ziele~ (Staat <strong>de</strong>s hohen Mittelalters f, 0955) S., :t-sAuf <strong>de</strong>n Begriff Baar wird im f10lgen<strong>de</strong>n Kapi,tiel genauer e-ingegang n~6, Rthn is eh germ ani sches Korres p on<strong>de</strong>nzbla t.t 9. Ja h r g~ (1916,) N r. 1. Vo n besond ere. rBed e ut u ng si nd. da s Goldb la t tk'reU:t und <strong>de</strong>r Go Idr in g . Auf neu ere Fun<strong>de</strong> im Gebietd.er Baa:r so z. B". ,au'[ ein bei Iiü:fingen aufge<strong>de</strong>cktes ' iFü1"stengrab~' 'kann hi,er o.l,chteingegangen we,r<strong>de</strong>n j da si.e noch d,er archäolo,gischen A,uibareitung haI'I'an,7 '0. FEGER~ Zu.r Geschichte d.es ale:mann.ischen Herz'ogtums. ln: ZWLG 16 (1957)-;S . 56/57.I FEGER~ Alem. Her,zogtum" S. 57., R+ SPRANDE.L, Dux und COlne in <strong>de</strong>'I" Merow:ingerzeit. In : ZRG 74 (l9,57)~ S. 41 ,ff~tD. siehe 'unt!en B 2 ..11 Zu d! es,e r ,Fl~a ge· ist ,ne ben d,er umfan gr eich en Literat u l' bes 0 nd . f'S hera nz uzj oh,en :G,. TELLEN'B "A.,CH 1 Königtum, und Stämme in <strong>de</strong>I We,rd,ezeit <strong>de</strong>s, <strong>de</strong>utschen Reiches.In. : IQu,ellun, und Studjen ZUt' V,erfasiSungsg@,schi,wte <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Reichs in, ,Mittel-­alte'r und N'euz,eit VII Heft 4. Weim.a,r 1939.U Siehe dazu: 10. BAUMHAUER~ D ,EUii. Mo'nastet ium SancU " 'e'tri in. Marchtal und dieFa:miHen im Ra,um <strong>de</strong>r Ostb.ai:1r ~ Ein 'Beitrag zw" Geschicl1te AlemannJIE:ns in <strong>de</strong>rzweiten Hälft. <strong>de</strong>s, 8-., Jahrhun<strong>de</strong>rts. Phil.. Di"'s. Freiburg/B ~ 1'9'59 S. ,85.13 O. FEGER I Alem,. He'r-z:Q gtu m I S. 6814 E. FISCHER! Beiträge ,zur KultuTgeographie <strong>de</strong>r Baal" Nat. Diss. Freibutg!.Bt"_1936.15 F. L. BAUMANN 1 Die Gaugr,afs,chaften i,m wirtenbergischen Schwaben. Ein Beitrag.zur historischen Geographie ,Deutschland ~. Stuttgart 1879. Hjnge\v,iesen s.ei nochauf die von <strong>de</strong>n älteren Forschungsrichtung (so auch von K. WELLER) scharf abgel,ehn'te Arbeit va n. A. B,A UER Ga u un d G ra fsch a ft in Scl-l'\VU ben. In: Da rst. a. d. wttb g~Gesch. 17 Stuttgart U),27 ." K . S. BADER ~ Zum Problem <strong>de</strong>r ale'mannischen Baal"en. In: Z ,GO~ NF. 54 (1941) .S. 403 ff.n H. JÄNICHEN, Baar und, Huntari ~ In : Grundfragen <strong>de</strong>r alemannisclIen G'es,chichte."~o lI"tI"äge und. Forschungen 1 j Konstanz 1952. S. S3 f1 .


Ka ro li ng ische KÖ,n.igsgüte r2911 B A D · E.R~ t Bet a 'ren S. 407'9 Zur Frage <strong>de</strong>r Berthol<strong>de</strong>: 0 ,. B,A UMHA UER, Monslerium San,eh Petrl"0 be'ß .An m + 12).,lD K. S . BADER Baare'fl, S. 446:'21 S ie saIl Gege n sta nd vor li.ege n<strong>de</strong>'L Unters u eh un gen sein-22 BADER., Ba,at@TI, S. 43,5n <strong>de</strong>rs. a. a. 0., S. 439z" BAUMANN" Gal1gr,afs·chaften. S . 122lSDiese Erklärung bewegt sich aber iml Krelse:· <strong>de</strong>nn BAUMANN eI"k. ärt mjt. di.esemWorte die Gra·fsdlaflstheorie und mit <strong>de</strong>r Grafschaftstheorie das Wort.26 E Q C HS I B,a d i sch es W örter'buch S. 105:l1 An diesem, Punl,te wird u. 3 .. d.~utlichl 1.velohe Be<strong>de</strong>utung die 'Erklärung <strong>de</strong>s .Baarbegriff es fü runs e'f Them R ha b en kann.lol BADER. B,aaren s. 4~'j L Zum sprachlichen Befund vgl ~ auch die an Ba<strong>de</strong>r anscllli,eßen<strong>de</strong>nStudien von FRANZ BEYERLE t Zum Problem <strong>de</strong>r alemanniscb.en Baare.n..ZRG. 6'2 ge,rm, ,A bt~1942 S . 3'05 fr.. und KARL BOHNENBERGER, Zu d- n Baaren.,ebd.43 1943~ S. 319, If. In weiter ausholen<strong>de</strong>r F ,orm hat letzterer das Baar-Problem behaD d,el ins e ine n Arbe iten. über I j;I~r üha I ema nni sehe Lands tr ichsna m en ", Z.WLG. 7 .1943 ~ S. 99 ff+ u ~ 'i'La ndstrj chs- u. Ge biet sbez.e ich nungen in d. süd westdtsch. U rk un<strong>de</strong>nd . 8. - lOs .J ahrhu n<strong>de</strong>rts I '~. Z GO NF fi6, 1. 943 'r. S 1 f f Wei t ere er gä n.z.en<strong>de</strong> Literatur beiBADE,R, Die Lan,d,grafsCha1t Baa.r vor ltDd bei ihrem 'Übergang an das Haus Fürstenbp.rg,Schrifte'n 25; 1960 1S . 12.29 JANICHE I Baar und Huntari. S. 10.53(1 Auf die' Begriffe Centene und Huntare soU anschließend geson<strong>de</strong>rt eingegangenw,el<strong>de</strong>n.:11 Es konnte bei <strong>de</strong>n obigen Ausführungen lediglich darum gehen, die Prohlematikbe i d,er EI" kl ä t~ung <strong>de</strong>s Ba arbe gr if fes, au fzuz.e ig·en ~ n ich t da,rum" eine a bsch· ieß en<strong>de</strong>Losung zu fin<strong>de</strong>n.;'l' H.D A'NNENB A UER, C en t.en a un d Hun t.ari. HJ B 62/69! I (1949 J. S ~ 155 ff. F. S TEIN ~BACH,. Hun<strong>de</strong>rtscllar. Centen3 und z.entgericht. RhVbI 15/16 (1'951/5,2) S. 121 f1 . 'TH.MA Y,ER . So taa t und H Un <strong>de</strong>t'ts.ch,alt ,in ,f r ä.nkis ch,e'r Z e i t. Rh Vbl 17 (1952) l s ~ 344 :f f ~ V glau.ch A. BACH tn RhVbl 18 (1953) S., 17 fi'.n K. VERHEIM Studien zu <strong>de</strong>n Quellen zum Reichsgut <strong>de</strong>r Kal'olingrzeit. DA 10.(1953.), S ~ 313 f'f. W . METZ- Zur G,eschich te d.er fränkischen. ceIl.te 'na ~ ZRG 7'4. (1957)'1S" 234 ff.14 Es ginge über <strong>de</strong>n. Rahm,en dieser Arbeit hinaus auf das viels.,chiddige Pl·'obIem<strong>de</strong>r german'ischen Hun<strong>de</strong>rtschaften ein.zug ·~be 'n und <strong>de</strong>ren Fun,ktiooswandc] bis :ZllYka rol in gis eh en Cen ten _ hin zu v.er.f 01ge n.J,!ji G ., TELLENBACH'J I Die or<strong>de</strong>ntlichen Richter <strong>de</strong>s karo,llngischen Reiches sind du!G 1" a fen, 1· ud iees j und Z e ntena re" . (Könl gt U.rn und Stämme in <strong>de</strong> r We rd eze i t d.es<strong>de</strong>utschen, Reiches In: Quellen und. Studien zur Veriassungsge'schicbte <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenReiches 1n Mittelalter und N,euzeit VIII Heft 4 j '~ei.mar 19'39" S., 19).l6, 31 V gl. T H. MA YER l ' S'la a t und Hun d ertsch a ft S., 384 ~ Auf da,s Problem, von G'I" afund 'G nrfs chaft soll UD tell, kurz ein ge ga ngen \\' e r<strong>de</strong>'n,38 TH. MA YER Sta , at.~ 'und Hun<strong>de</strong>rtschaft. S. 363J9 A. D 0 PSC H, Die Wlrtsrnafts,ent w ick.l UD g d Ka 1"'01 i ng erze i't vornehml ich i. Deu t.seh,­land. 2 Bänd~ Wetm.ar 191'2. K ,. VERHEIM setzt sich sehr ausfUhl'lieh mit Dnp;$chsAusle,g'ung <strong>de</strong>s CV auseinan<strong>de</strong>r: Studien unCi Quellen zum Reichsgut d~r K.arolingerzeit.DA 10 {195 ~3} . S 313 ff.I!:g, G. L. von MAURE,R Einleitung z.ur Ge'schichte <strong>de</strong>r M.ark-" Hof'-, D'orf- und. Stadtverfassun,gund. <strong>de</strong>r ,offe,ntliCh,en Ge\v:alt München 1854. K. W . NIT'zSCH M.inisterialitätund Bürgertum. München 1859 .•


30 Karo 1.1 ng i.sche Kön igsg ü te'l"41 MG. cap. 1 Nr. 3..2 (ab,gekürzt CV).U DOPSCH, Wirtschaftsentv.;·f.ddung tS . 110/111.4,] <strong>de</strong>rs. 1a. a. O.t s. 114,4·4 d~rs., a . a. O.t' S+. 14~3 TB. rvIA,YER., Staatsauffa.ssu.ng in <strong>de</strong>r Karolingai",zeit HZ 173 (1953'), S ,47,ftq H. WEIGELj Ostfranken :im fl ühen MIttelalter. BDLG 95 (I9 :59) ~ s. 12947 A ,. DOPSCH Wil'tscl1.aftsentwi,cklung, S. 133/34. Damit wür<strong>de</strong> siCh au.ch die Mei~nung K. S. B,A'DERS d e clcen ,~ ndus W',ort villa <strong>de</strong>r latejnischen Urkun<strong>de</strong>nspracbe kanuDotf U.nd Dorfmark be.<strong>de</strong>uten i '. , In: D,as mittelalt@rlich'e Dorf als Frie<strong>de</strong>ns ... Wld RechtsbereichI ~ We imar 195,7'1 S . 20.40 H. E. FE,INE J Kircb.UChe Rechts,geschichte ,auf <strong>de</strong>r Grundlage von Ulrich Stutz.I. Bd.:, Dl~ k·atholis,che Kirche W'ejmar 1953 S ~ 137419' d· . el't'! .' q. CI.


Ka rolil1,g ische Kä ni gsgü tel' 31lieh ungen aus <strong>de</strong>'m FF. Arch iv 11 (1942) S. 269 ff +) Erst sie wä ren in <strong>de</strong>I' La ge ,A'uf.­schlüsse über das VQl'hall.<strong>de</strong>nsein einer ~,Pfa lz~ 4 zu geben.1., BAD ER Baal'en~ 5.. 45375 Zur Frage' d.es p,alaHum Li 1m allgemeinen beson<strong>de</strong>rs: J. FLEC,KENSTEIN, DieHofkapelle <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen ,König,e 1. Teil: Grundlegung. Dle karolingisChe Hofk:apelle(1959) in: Schriften <strong>de</strong>r MGH 16(1 (1959) S. 223/2416 R ~ SPRANDEL, Das Kloster 8t. GaUen in <strong>de</strong>r Verfassung <strong>de</strong>s karolingische,nReichs In: Forschungen z,ut oberrheinischen L.an<strong>de</strong>sges,chicht ' 7. Freibultg 1958, S~122ff.77 SG 2, 22471 SG 2 22919 'S:PRANDEL ,', , ' ," , a. ' a; 0 ~, S., 132 D'er v,on S pra nd el gep r ä gte B ,e:g't iff <strong>de</strong>s t! Z,eugens,eitberlgenLiteratur nicht unw'i<strong>de</strong>rsprochen geblieben j. führers ' ist in <strong>de</strong>rdoch isthier D,lch t <strong>de</strong> r 0 rt, steh mit ci iesern rech ts- UD d prozeßgescllich t1 i eh ~n Pr.o bl@m auseeeinan d e['zusetzen~R. SPRAN'DEL., Si. GalleD t S~ 1.3311 J. FLECKENSTEIN, Hofk.apelle S 192 ff,,B,J S G 2 223,113 Karl Ilr. belohnt ihn 880 für sein ~Jnstanti5simum obsequium ~ mi1 <strong>de</strong>r Kirche undTeilen, <strong>de</strong>s kö:nigliche:n Gutes zu Kl en g eIl.. S G 2 224;a4 SG 2- 225.!:5 J ÄNICHEN,. Baar und. Hun tari, S 12586 JÄNICHEN ebd. S., 125.~1 SPRANDEL! St. Gallen, S . 991 •UI G. TUMB,ÜL T t 'D as Dom i n i k aneT in n.en.ldosteI" 'r~A uf Hof u, zu N ei dingen (121',4-1560).ZG'O. NF. 26 (1911) s. 65 ff. Tumbtil.t sieht hierin einen direkten sprachlichen Hin.weisauf <strong>de</strong>n ehemaligen ItaroHngisch'en Konigshof. VgL auch K. G,LUNK, Die Flurnam,en,von N,eud.ingen und Fiirsten.berg. Sammlung und Auswertung,. PhiL Di ss~ Freibur,g1. Brsg. (1949).!\J' Ruadgar ist <strong>de</strong>r be,kannte Ruachar 'Graf <strong>de</strong>s Linz,gaues (828) Ai"gengau8s '(824-38)1Rh.ein,gaues (819)1 Th.urg,aues (820)Nibelgaues (820). 829' wa:r RUßchal' Vorstehe.f unser,esH un ta ren syst'ems: J AN leHEN. Ba a r un d Ii unts Ti S. 137.'0 SG 1, 232-1i'1 Nochmals wIrd die ,.. ec,c lesi a san cU Ma'rtini' in. einer U rk II nd e a u s <strong>de</strong>m .rah re 838g.enannt (SG 1, 351,).9,1 SG 2 1257n , 9. Scllnften 4; S. 214/15 BFB 3. 5 (t934). S. 172. G. T1J]4BüLT,. Forschungen zurältesteen Ge:~H~hi , rnte <strong>de</strong>r Stadt Löf'fingen" In:, Schriften 16, 0926), S. 3 II.9!ii SG 1, 21796 über die S te 11 un g I die R uod be rt. beg,aß, s. oben G 1 ,(an tel" Neu dingen).,97 SG 2 224.98 SG 2, 266" BFB 17 ( ·941-47) S. 345/46. KIRCHDORF ti/ar ursprünglich nur die Bezeichnungfür e in , ~ nOttsteil innerhalb <strong>de</strong>r Siedlung Klengen. Es han<strong>de</strong>lte ~ich also wn jenenTeil <strong>de</strong>r S iedlun,g, in <strong>de</strong>m d i-e K j rch e <strong>de</strong>r Ma 1: kun g stand. D'l e Si edl ung 1 i,e f zunäChstunter <strong>de</strong>m Namen. K liengen . V gl. dazu G,. TU b,liB üL T Der S t. Galle r Bes! tz an KirCheund Gütetn zu Kf.rchdo,rf und sein.e Geschi.cllte ZGO. NF. 42 (1929') S. 101 II.,'tOD SG 1, ,21710~ 'P. REVELLIQ'I Aus dr Ul- und FrUhgeschichte <strong>de</strong>r Baal' ~ Scl1'\~ enningen 19'32 ~S. 37/38url S G 1 217.1n WU 6! 43.2"I P" SG 1 1193. SG 2; 5., SG 2" 2.9 .•


Karolingische Konigsgüter10S SG 2" 21,5.10,ti H " MITTElS! D'e uts,clle Rech tsgesch.iCh te. Münchenl Be r li n 6{ 1960) , S. 49/50.1101 'R'EVE'LLIO ' . ..' ",", B a,;;l.r S 38 BF' B 3' 5 (.' l nI j ) , " jo . 34) S 1- 1""1'2 BFB "I} (195'1) S" ':l61" I!" 4 "., ' : ' i:J>, '.' ," ! ' l" IE " I ~ . ,I{.j : ' : - - , 111 _: ," . ~ ., ' .'.CI! S. 'RIEZLER j 'Gescb.ichte von Donaueschingen., Schrif'ten 2! S. 1 f-t.109 FU 5, 26.U(J: BFB, 1 7 (1927) S. 210, BFB 14, (1938 S . 25/26, H,FS 21 U95Bl S,. 27'6, RE'V'ELLIO!Baar, S., 3B ..", SG 1 , 217.In SG 2" i67.11.3 LAUER ,Kirchngeschichte', S r 1.6. Auch die Lage <strong>de</strong>r Kirche (auf einet" Anhöheüber <strong>de</strong>r Donau) s:pricht d ,afüt.114 BFB 14 (1938)1 S , 27,us WU 1, 1501+11& VlU 6, 4.3:2..tU SG 1~ ,217 ..118 S,G, 2 , 1223/24."9 Ö,iingen seih t wi,rd. erstmals im Jahre 1302 g,chriftUd'l erwähnt {FU 5 t216) ~12Q B,FB I. 4 (H126); S. 127. BFB 2 5 (19,30). S. 16g.. BFB a 10/11 (1'936)1' S. 384.u, Näheren Aufschluß kÖnnte einzig die Flu.rnamenforschung geben.1:2.l SG 2, 23ft12.l:il 12" SO 2, 276. Si ehe au eh; ,A r HA L L! B ehl a, G es eh ich te ~ in es B a,ardo,rfes im. Ra h­me,l'l <strong>de</strong>r Landschaft DO 'fH.l'Ue8clling~.n 195,8.125 SG 2 276.'~:U SG 2 27'6.1,21 SG I! 137;, s", auch Li\.UER KirchengesChichte S ~ 19.Ha SG 1 217.u, In diesem Falle ist es alJ rdings: auch ni.ö,gli1ch, daß <strong>de</strong>r ,g'enannte Besitz zumEigengut <strong>de</strong>s Grafen Berthold gehört.Hg S'G I J16L13.' W'. METZ Zum Stand <strong>de</strong>r Er,'fOl"schung <strong>de</strong>s karolingischen Reichs gutes .. HJB ;78(1959), s~ 1 ff;,U1 M' ET-Z , '0' ' S,' ,. I Cl __ ", ,a. a . ' '. ~ , . 8'11], Die Ersterwähnungen <strong>de</strong>r.' übrigen Baardörfer faUen durchweg erst in das lL~ 12~und 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt.1.34 Dazu oben Abschnitt F"'115 METZ, R,ei,chs gu t, S . 1401J6übel' die Lage von Kirchen s '. oben G Lur Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei unl Königs güter , 'weiche 'iproprietates no,stra,e i , -lrespf'Oprh j1uris nos tri ,~ o<strong>de</strong>r ! curtis~j genannt wer<strong>de</strong>n. Ferner befin<strong>de</strong>n sieb unter ihneneine Anz.ahl dje zwar nicht direkt np.ropl~ietates.~ <strong>de</strong>s König.s genannt wer<strong>de</strong>n, diesi.eh aber <strong>de</strong>nnoch ein<strong>de</strong>utig' als direkt d.em Köni.g zU,gehörigen. B'esitz ausweisen.1l'1 KlO SCHMID ~ Studien u ,nd Vorarbeiten IV 8. 310'tl' Si ehe Ka rte'iiHl Zu.r G,eschichte Ale:mann,iens ln römischel Zeit kann bes-on<strong>de</strong>rs herangezQ,genwer<strong>de</strong>n: H. NESSELHAUF, D'fe Besiedlun,g <strong>de</strong>r Ober.rhelnlan<strong>de</strong> in f'ömjs,c:her Z , eit~In: BFB 19 (1951) s ~ 71 ff.


Ka ro'I in g i sch e Kän ig~gü te r33,IjJ'JIIIIIJI,lI,'II'b I~ It I~ ' It.. Ir ,-(" I 1dnnh,tim1I •~ ," ,II, ,Yüling~n..---.//Jad·Pi}rrlinmoCenten eLiiffingen,.2" eJ."c.hen,eri2./,aF'u,l'.l.g---~~• .. Orl~ d 'el'lNl l«(Jf!'Ii!P':Y ~I' #J' J(~n/~ - lM!'zw.K~is~rvrk,t;lc 'l<strong>de</strong>n g~annt ' l l3ofo~ Oru Fn;f SfJ$lsNgen siC"her:~n Hm~'41en~ J(iJni gsfJ'u't• == 1


Baue'rnmUblen im Gebiet <strong>de</strong>r geschlosse:nen 'Hofgüterd . s mitflercn SclJw'arz,wal<strong>de</strong>svon Georg Sten.g,elmit 8 AbbildungenDie Bauernm,ühlen sind im Schwin<strong>de</strong>n begriffen. Mit <strong>de</strong>'n Mühlen, versinkta.uch <strong>de</strong>r Wortschatz ,"v'eI<strong>de</strong>n die Form,en und Gestalten v,ergessen,die mit diesen Mühlten z,usam,menhängen. Es ist Anliegen dieses B"eitra,ges,das ,Bild <strong>de</strong>r badischen Bauernmühlen im, Geblet <strong>de</strong>r ges,chlo.sse'nen Hofgüterfestzuhalten, \VO schon fast vergessen ist~ was Bauernmühlen. einstbe<strong>de</strong>uteten. Was in mehr als zeh'n Jahren <strong>de</strong>r HMühlen~~and ,erungen - ' <strong>de</strong>s'Verfa.ssers. nach <strong>de</strong>m Besuch von über 200 Mühlen aufgeschrieben undgezeichnet wur<strong>de</strong>, sei hier auszugswe.is,ez,usammengefaßt.Die Mittelsch;warzwäl<strong>de</strong>r B ,auernhöf,e um:fass'en <strong>de</strong>n ,e'ig .,ntliChen Hofmtt <strong>de</strong>m Wohnteil., <strong>de</strong>r S,cheune und <strong>de</strong>n Ställen sov.<strong>de</strong> verschie,<strong>de</strong>,ne Nebengebäu<strong>de</strong>"vor allem <strong>de</strong>n ,Speicher t( ,Spich'er") . das Leibgedingh'2.uS (lLibdin,g"),kleinere J.j8chöpfe und oft noch die schin,<strong>de</strong>lbe<strong>de</strong>ckt'e ,~Hausmühle ' .Diese, liegt meist etwas unterhalb <strong>de</strong>s zugehö'rigen ,Hofes ~;rahe dabei befin<strong>de</strong>tsich m.eistens <strong>de</strong>'r nSpannteichL' 7 <strong>de</strong>r im Landschaftsbild d'es Mi ttelsch:w'arzwal<strong>de</strong>sgera<strong>de</strong>zu typisch ist., Vom Teich aus <strong>de</strong>r oft gleichzeitig <strong>de</strong>rWiesenb,ewässerung dient, liefert ein B-ewässe,rungsgraben, das Antriebs­'wasser in <strong>de</strong>n meist hölzernen '1 ,~Kahnel l , welcher das Mühlrad ,speist (Abbild.1). Im Gegensatz zu diesen "oberschlächtigen UMühlrä<strong>de</strong>rn bei <strong>de</strong>nendas Treibwass,er von oben ,auf das Mühlrad in die Zellen <strong>de</strong>sse:Ib'en geleitet. d fIt di Z' I · t -b ~ d t ~L · l· · fit ~ M' ". hl- ~ dtWir ' ~ er 0 g _ ,.' e , tU_eI . llng .' el •. 'en ~I un '€rs'\":.n, ac " .'l,gen , .' U :' ra "ern vonunten d:urtCh, lelnen vom Fluß her ausge,grabenen Kanal.,Mühlen, die an Abhängen stehen, müssen aus angesammeltem Wasserdie Treibkraft mit <strong>de</strong>r Sch\\rere <strong>de</strong>s über das Mühlrad. fallen<strong>de</strong>n Wassers,gewinnen ~ ha,ben als'Ü oberschlächtige' Mühlrä<strong>de</strong>r. Hingegen herrschen beistarken. wa.ss,erreic.hen Bäch,en und Flüsslen. unterschlächtige Wasserrä<strong>de</strong>rvor, bei <strong>de</strong>nen das rasche Wasser aus <strong>de</strong>m zu'rn BaCh gleichlau'fend beigezo-,ge'nen Kan,al von hint,en drück,end das Mühlrad dreht Die B,auern nennenI' ... _I . "S olch" e : _ Ra" ' .. ' ,'. d e . r .~ 'f h ' i ~ nt-e , . rsch' .....'la++ 1_,_.C.l...tl" 11 g_!' , .Die B.auernmühlen sind nicht über <strong>de</strong>n ganzen ,SChwa,rz,wald verbreitet.Wie Abb 2 zeigt) sin,d sie ,an das Verbreltu.ng.sgebiet <strong>de</strong> geschloss,enen Hofg"ütergebun<strong>de</strong>n. 'Es hand,elt sich also um die Wasser,emzugsgeblete von-- - --~---


'Ba uernnlühlen. 1m mittleren Sch'\ivarz,"Vi. ald ,35' .Ab b. 1 Jogge Ih olm ilhle .im, Kir nba eh ta 1.


36 Bauel"nmühlen im mittleren Schwarzwald..,..~ ... ~ ".- .scnw~w~~I '"'•J?J '"'-~ - - _ .. 1I'ä.s8f!r~~i4Pt.-.,-~ " a.~hid Ml" 1J1U4'~"n miihlLn''!"I-If.''''I ~'~! I ....rt 1 1 I L - ,,'11:; '.~-=!inndt\,.::... ... I-Ior I'I;S -~,rS .....,~...• -I'· ...I ,r:'I..•I~ '.,.•'........,,"". ," -


Bauern mühle n im m. i t tI eJ,· en Sch w ·a, I"zwald 37Guta,ch-Wuta,ch, 'DTeisam-E:lz, Kinzig,. Rench und Acher um die Don,auquell:flüsse'und einige 'N'eckarzuflüsse. Über die West- und Ostgrenze <strong>de</strong>sSchwarzwal<strong>de</strong>s reicht das Mühlengebiet <strong>de</strong>r Bauernmühlen nicht hinaus.UrsprtingliCh sind die Bauernmühlen in <strong>de</strong>r bäuerlichen Arbeitswelt alsnotwendiges Gerat zur Mehlherstel1ung aus <strong>de</strong>m selbstgepflanzten Getrei<strong>de</strong>~ vor allem, <strong>de</strong>s Roggens., entwickelt wor<strong>de</strong>n. Sie dienen daher im wesent­llichen zur Selbstversorgun,g <strong>de</strong>s Bauernhofes. Neben diesen Hausm,ühlengibt es die sogen,annte'n, Kun<strong>de</strong>nm,ühlen" die bei technisch gleichem StandlA<strong>de</strong> die HausmüJllen auch für an<strong>de</strong>re Auftra.ggeber mahlen,. Mit d.·em .Aufkomm,en<strong>de</strong>r Walzenmahlstuhle und <strong>de</strong>r großen Z,all1 von Maschinent d~ezur IGewrnnung versChje<strong>de</strong>nster . liehlwaren dien,en, konnte allerdings dieBaue-rnmühle nicht mitsChreiten~ Die Zeit ist da, welche <strong>de</strong>m Bauern aUlrnim inne'rstlen Schwarzwald ermö.gliCht. seinen Roggen draußen im Landgegen 1ertig'es Mehl umzutauschen. So gehen die Bauern'mühlen von Jahrzu Jahr zurück.Die meisten 'T,eile <strong>de</strong>r Haus,rn,üblen sind aus Holz. Darum ist d·er Müh-,lenbau em beson<strong>de</strong>res Handwerk, das <strong>de</strong>r Zimmermann zu seinem Berufdazu lernt. ,Z,ur H'erstellung <strong>de</strong>"l Beutelsichter zum Mehlsieb,en gab es regelrechte,., Beu telsattler ~, und das dazu nötige Sei<strong>de</strong>ntuch '\VUr<strong>de</strong> in, einerW'eberei in Waldkireh hergestellt" die offenbar das gesamte' ,Mühlengebl,etmi,t Si.chterseid.e ve_-sorgte.Neben <strong>de</strong>n Mehlmühlen sind auch noch an<strong>de</strong>re ,Arten von Mühle'TI en -wickelt word,en. So gibt es Ölmühlen mit ,· orkelbetrleb (z. 'B. bei Waldkir,chJD'ettenbach) und Ölmühlen mit Pleuelbetrieb (z ~ B ~ in SiegeJau). Außel"<strong>de</strong>msind. die' Klopfsägen (z. B ~ in Schwärzenbach und dieWj1menho,f-Säge imFreilichtmuseum, Gutach) und Hammerschmie<strong>de</strong>n (z ~ B ,. in Kirchzarten) zuerwähnen~Im Gebiet <strong>de</strong>r W'utach- und Donauquellflüsse sind. die Täler gekennzeichnetduroh Doppelzweckmühlen. Dabei stehen die Mehlmiihle und dieSägemühle nahe beisam'men; haben manchmal sogar ein einzige·s .Mühlra,dfür hei<strong>de</strong> Mühlarten. Manch,e <strong>de</strong>r Kleinsäge'\\ol'"erke dienen hofeigenem Bedarf1 an<strong>de</strong>re· sind Kun<strong>de</strong>nsägewerke.Dias Mahlwerk einer Ba.uernmÜhle Ulnfaßt im, wesentlichen das Triebwerkund <strong>de</strong>n Ma.hlstuhl (Abb. 3). Das Mühlrad ist gemäß <strong>de</strong>n BestimmUIlgen<strong>de</strong>r Mühlenord.nungen meistens von einer n Radstube~' umbaut. Der soentstehen<strong>de</strong> Rä<strong>de</strong>rwerksrau'm ist eng' und düster. Dort sollen die 'Kobol<strong>de</strong>'ihren SChabernack getrieben haben. Hier ISt das Mühlrad 'Zusammen miteinem Kammrad auf einer gemeinsam,e,n Achse f<strong>de</strong>m "Wel1 baum i( aufg,ezo-


38 B.a. uern mühle n im mi tt leT en S eh \v a l" Z1N a 1 d,Abb. g""ntercI" Fahlenba,'che'f Hof bei Hammere'isenb.adl


Bauernmühlen im mittleren Schwarzwaldgen~ Vom I{ammradmit einer großen Zahl 'Von ,,-Kammen ,erfolgt eineÜbersetzung z,u,m nKumpf(', <strong>de</strong>r eine kleinere Zahl '\iOn Spin<strong>de</strong>ln trä,gt und<strong>de</strong>n , Läu-ferstein ' ~ antreibt.Die Mü,hlrä<strong>de</strong>r sind nach Größe und Konstruktion verschie<strong>de</strong>n4 Im allgemern,enhaben die Wasserrä<strong>de</strong>r 6 Arme~ Das Mühlrad <strong>de</strong>r Hausmühlevom Hermershof w(~icht davon ab Schon sein Durchmesser von 4 5 mistauffallend. Bei diesem Aus'maß ist es nieht ver'\vun<strong>de</strong>rlich daß das Wasserradseine Baufestigkeit mit z"veimal sechs Armen erreicht. Dazu wur<strong>de</strong>nzwei eiserne Radkr,änze hinterei.nan<strong>de</strong>r 'mit 10 cm Zwischenraum aufgc-• Jzogen und verkeilt. Das Mühlrad besitzt also einen vor<strong>de</strong>ren und eine:nhinteren Arm,kreis., ,Die hinte,ren Arme stehe'n versetzt in <strong>de</strong>,n Zwischenräum,en,<strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren ,Arme. l\uch in Z'~~ei and,eren Linachtäler 'M,ühlensind z~·ölfarmige Mühlrä<strong>de</strong>r gebaut wor<strong>de</strong>en, ,aber dort sind es Armpaiaremit parall,elen Armen, WIe sie im ganzen Mühlengebiet vorkommen~Die Außenen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Mühlradarm,e stecken in dicken Halteklötzen aul<strong>de</strong>r l\1itteIlinie <strong>de</strong>s Felgenbo<strong>de</strong>ns~ Die SchauI.eln, Zellen. o<strong>de</strong>r Kübel sin,ddurch schräge Bretter zwischen <strong>de</strong>n Felgenwän<strong>de</strong>n abgeteilt Bei <strong>de</strong>r Her ...mershof-Mühle sind es 48 Schaufeln ~ Je<strong>de</strong> Felgenwand ist aus 8 Teils'tück,enz,usammenge8etzt~ ,24 Spanneisenstäbe. siChern, <strong>de</strong>n Zusammenhalt <strong>de</strong>s w ,asserverkraften<strong>de</strong>nTeils <strong>de</strong>s Mühlra<strong>de</strong>s. Auch in d,en Radkränzen sind dieRadarme mit Stabschrauben festgeh,alte"n.,Die Kammrä<strong>de</strong>r C,Kammenrä<strong>de</strong>l"'U) sind ebenfalls recht verschie<strong>de</strong>n_ voral 'lern- I'n d-e Z'ahl r I • '. - "I' .. ' . " .:' ~ .. . . _. <strong>de</strong> "... .l. ''''" r K' ""'. am" m"en-4 I, . i '. ('A:' .".' 'b:'b " ": . 4)' ' : :. ~ a'b.Q.r' . . J~ ., , l'lm ; .-m- 'e'r han'l<strong>de</strong>'lt es sI-ch' um'= ) _. ,' .'. . , L. . ' ' . ' . . .. '. • , I .• ,eine Z\\7ÖlJerzahl. D'ie Kammenra<strong>de</strong>r haben ,meist sechs Arme.- Mit beson, ....<strong>de</strong>ren Zirkeln wer<strong>de</strong>n die Kammenkreise in von Arm zu Arm reichen<strong>de</strong>nT'eilkreisen konstruiert. T,eilkreise sind Kreise mit bestimmter Anza.hl vonTeilen z,. B. 60 I 72 o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Vo11kreiste1lungen passend in. die 360°­Teilungen. Diese Einteilung,en wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>'m Kammrad eingeritzt, eheman die Kamm,enJö:ch,er in <strong>de</strong>n Felgen ,ausbohrt. Ich zählte viele Kammenrä<strong>de</strong>raus und fand T,eilkreise mit 6'0, 72, 84_ 96 , ~ 108, 120 und 144 Kammen,.Du,reh ,Na.chahmen dieser 'rellkreisziI,keleiwurd,en 'mir wie<strong>de</strong>r alle SChwierigk,eitenbewußt, die solche Winkelteilungen ergeben. Uhre:nma,cher <strong>de</strong>r,ersten Zeit <strong>de</strong>s Schwarz'w ,äld,er Uhre,nma,che'rgewerbes haben auch diesenI '\.amp:. F f" um d' ·,Je p . raZISlon ..'" er I e bt •.. .' IDas Kammrad <strong>de</strong>r Mühl.e d'es Herm'ershofes hat, was selten vorkommt,8 Arme und einen Durchmesser von 3,20 m. Es trägt, was ebenfalls ung'ewöhnlichist . .8:4 Kammen~ Der dazuge,hö,rlge K,umpf trägt 6 Spin<strong>de</strong>ln. Das,ergibt eine übersetzung vom Kammrad zum Kumpf ums 14, fache. Dies


40 Bauernmüh]en i.m mlttl·. ren ScllwarzwaldAbb ~4 Triebwerk bei <strong>de</strong>r Flxenhofmühle, Unterprechtal


Bau '" rnm Uhlen im mittleren Sch w"ar,z\\'ald 41be<strong>de</strong>utet. daß <strong>de</strong>r Lauferstein sich 14 mal so sehn,ell dreht w'ie das Mühl-- ~rad,. Macht <strong>de</strong>r 'WellbauID, <strong>de</strong>r Träge von I\1ü.hlrad und Kam,mrad.. in d:erIvlinute 9 Umdrehungen so dreht sich <strong>de</strong>r Läuferst.ein in einer Minute 126ma"] herum. 'Das ist kein ausgefallenes Ergebnis.Der Mahlstuhl \vird über die Biettre'ppe --erreicht Von dort zieht <strong>de</strong>rBauer mit einem Stock das Wassel'gerinn,e über die Schaufeln <strong>de</strong>s oberschlächtigen Wasserra<strong>de</strong>s.Der Mahlvorgang bE'iginn mit <strong>de</strong>m Aufschütten <strong>de</strong>s Roggens in <strong>de</strong>n.,.Tre,mel' (auch Trimel ~ Tram.ei Trumel o<strong>de</strong>r Tromelle),. Unten im Tremelbefin<strong>de</strong>t sich ein Klappbrett. das hoch klappt ' ~enn er leer gemählen .ist.In manchen Mühlen dient dieser K,la.ppenm:echanismus gleichzeitig zurselbständigen Freigabe <strong>de</strong>s hölzernen Mühlgerin.n les. Dann läuft das Mühl~'wasser neben <strong>de</strong>ln, Mühlrad vorbei und die l\Il!ühle sb~ht stllt ~I 'anchmal~setzt das hoChklappen<strong>de</strong> Brett über ein Seil eine Glocke in Bewe,gung alsZeich1en z;um N achfüllen~Unter <strong>de</strong>m Tremel h,ängt <strong>de</strong>r ~ Rührtopf' , in <strong>de</strong>n das Korn hineinrieselt.Er wird au:ch Rüttler genannt* Er wird nach vorn geneigt\ bis die Geschwll=dig'keit <strong>de</strong>s Kornabflusses durch das "Läuferauge ' auf die MahlfläChe rich~tig ist. Der Rüh.rtopf wird ständig vom Rührnagel gestoßen. Oben im Läu-,ferauge ist ,e -u eiserner Ring mit ,3 Nocke'n fest eingefügt. Dre,h t sl'ch dieserLäufe ' in einer S kun<strong>de</strong> zVleimaI ~ so erfährt <strong>de</strong>r Rührtopf 6 Stöf3e in eInerSekun<strong>de</strong>~Die 'Roggenkörner sind zw,ischen die Mah, steine <strong>de</strong>n Läuferstei.n undd,en B<strong>de</strong>nstein g'eraten. Die uSChürfen ~~ in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Mahlflächen drangendas Gemahlene <strong>de</strong>m Außenrand <strong>de</strong>r Steine zu · Der Zargen verbirgt uns<strong>de</strong>n Zermahlvorgang. Nur dle mo<strong>de</strong>rnen KUIlBtmühlen gewähren <strong>de</strong>mIvlüller Elnblick in die einzelnen Z,ustän<strong>de</strong> während <strong>de</strong>s Mahlens~ In <strong>de</strong>rBauernmühle erfolgt die Beurteilung <strong>de</strong>s Mahlvorganges nach <strong>de</strong>m M,ahlgeräusch.Die ·es läßt sich regulierlen.Der Läuf'erstein. läßt sich nämlich Bruchteile eines Millimeters h,öhero<strong>de</strong>r tiefer e · 'nstelle 'n~ Dias geschIeht mj t einer '~ Steinhebeeinrichtun,g , ~ Fast<strong>de</strong>r einzige Eisenteil <strong>de</strong>r :&1ühle ist das . Langeise:n· ' ~ auCh, Mühlelsen .g,enannt.Es ist die senkrechte AChse <strong>de</strong>s Läufersteins und zugleich auch <strong>de</strong>rTräger dieses Steines. Bei<strong>de</strong> Steine ~ Läuferstein und Bo<strong>de</strong>nstein - sindin <strong>de</strong>r 1vlitte volalze'nförmig ausgehöhlt, Das Langeisen belastet mit d .'er gan-,zen Schwere <strong>de</strong>s Läufersteins die Mitte <strong>de</strong>s) Pfannensteges . Je eine Hälfte<strong>de</strong>s Läufergewichte. ' ist an <strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s P'iannensteges \virksam. Dasfreie' En<strong>de</strong> drückt mit <strong>de</strong>r halben Schwere <strong>de</strong>s Läuf'elsteinB auf die Mitte


42 Bauernmühlen im mittleren Sch\varzwald•er([).....


Bauernmühlen im mittleren Schwarzwald 43<strong>de</strong>s Qu·erstegs <strong>de</strong>r senkrecht zum. Pfa.nnensteg zieht, aber 'wie dieser lasthalbierendv~tirkt und <strong>de</strong>shalb mit nur einem Viertel <strong>de</strong>r Schwere <strong>de</strong>s Läu ­fersteins an einer Schr,aubenspin<strong>de</strong>l zieht~ MIt d,er nAufhelfschraube' läßtsich das Schraubenge'win<strong>de</strong> höher und tiefer stell,en. 'Dab,ei än.<strong>de</strong>'rt sich dasMahlge r"äusch . weIl die lieh te Weite <strong>de</strong>s ]\iah 1steinabstan<strong>de</strong>s verän<strong>de</strong>r t v.d.rd.Man muß staunen daß <strong>de</strong>r aus so grobem Balkenzeug gezimmerte Steinheberso fein. in <strong>de</strong>r technisch·en Wirk.ung ist. Die plumpe Müh.le 'kanu aufdie feinsten Unterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Ma'b.lgutes eingerich tet \\~ er<strong>de</strong>n ~ Solche U n­tersrnie<strong>de</strong> im. Mahlgut entstehen z+ B. dadun:~h , daß nicht je<strong>de</strong> Ernte gleichschwere Karner hel vorbringt. Im hörte, daß Iruher d.asRüttefeld. (R:eutield)im Jahr nach d,em. Rüttebrennen <strong>de</strong>n besten Roggen trug.Drei- bis viermal im Jahr muß <strong>de</strong>r Mühlstein frisch geschärft wel"<strong>de</strong>n. ~In manchen Mühlen stehen die Schürfdaten an <strong>de</strong>r Wand geschrieben,Zuerst wird <strong>de</strong>r Trem.el mit <strong>de</strong>m anhängen<strong>de</strong>n. Rüttler mL I ilfe einesB.r,echeisens entfernt ~ Dann wird mit bereitliegen<strong>de</strong>.m Holz ein Schürf bockgebaut T a.uf <strong>de</strong>n rn.an <strong>de</strong>n Ste"n mit <strong>de</strong>'m , . Kra.nen ~ ' legen k.ann. Verschie<strong>de</strong>neH.ämmer dienen <strong>de</strong>:m Schärfen: Die ",Bille"" wird in <strong>de</strong>n Bi]Iehalter ~ ' gestecktund wird für die tiefen Furchen gebraucht. Die feinen FurChen da.­zwiscl~en ,ver<strong>de</strong>n :mit <strong>de</strong>m -,Spitzh.ammer · bearbeitet. Mit <strong>de</strong>m Kronhammer"wird .zuletzt alles ,gekörnt H ~ Zum Sanda.bfegen nimmt man <strong>de</strong>nWisch·er. Die Mühlsteine haben ganz b·ezeichn.en<strong>de</strong> Furchenbil<strong>de</strong>r, 'va vonA· '. bb-·· - . '6·' 1.· ern ' .. en .' 'E· ·1' _' ndruck .. . V e· T ~m· I 1 tt· e In , MO'· ... " ge '. "~Dle Steine smd quarzreiche Buntsa.ndsteine ,~ die von <strong>de</strong>n I-löhenrücken<strong>de</strong>r Ostabdachung <strong>de</strong>s mittle·ren Schwarz\val<strong>de</strong>s stammen. Im Wieselbachtalsüdlich. <strong>de</strong>r alt,en V{~hre 'nbacher Straße bei Pfaffen'w'e.ller lie·gt ein"Mühlsteinb·ruCh · . Man sieht kelD·e steilen B,ruchwän<strong>de</strong>,. Es Hegen reCht,große Steine .za..hlreich im Wald herum. In solchen Waldstücken suchtendie Steinhauer früher Mühlsteine prüften. ihre Gute gruben sie au.s, hauten.sie zur1echt und brachten sie <strong>de</strong>m Käufer. Das F ~ F . Archiv D'onau·­e,schingen 'verwahrt Akten über Beschaffung, Bezahlung und Entlohnungim Steinhauerbe ,trieb ~Da- 'Gemahlen.e ist noCh kein GebrauchsmehL Esm,uß noch Futterschrtund Mehl für E.rot o<strong>de</strong>r .Mehlspeisen gesichtet w,er<strong>de</strong>nr Schon in frühgeschichtlicherZeit mußte die Magd das mühsam von Hand geriebene Schrotmehlsieben. W,enn man heute 1n eine Bauernmühle hineingeht 1sieht manoft einen beson<strong>de</strong>ren Kasten m <strong>de</strong>n. man mit Sieben verschie<strong>de</strong>ner Ma.­schenweite (Draht, Holzspa.n o<strong>de</strong>r SeI<strong>de</strong>) Fein.es o<strong>de</strong>r Grobes abrührt. Fastuberall in <strong>de</strong>n Bau.ernm·ühl n sieht man noch , Abred<strong>de</strong>'r" o<strong>de</strong>r ,jAbrächer'~


4,4Ba,'Uen'lmuhlen im m .itUeren SchwarzwaldFurc.h~e rtbU_<strong>de</strong>r UL f Ma hL f,'.6rJ1.e n.. dE r AAu· ~--_..... , r1.c!ulh ~r I..Z Cn,bll€ 'liL FiLe n..en. .. Si::Jl. W0'ge..... -, ". , R [ c h..~ La Et,t2L stei nen..•. . ~ "'- .I· .~ · ~, ........'--~Fr ei Cl'mt N t9 dgr,ra t(Ern m Qnd in9 P:rt..)...- ""'Lo_.tU wo. ld . Ha r ~r ':s'b'.uh.ra ,". ~--'-~t.", LI-.......--., ~I 0. ~ I.e r 6ha.t! l h:1.L(rrelbqra)Ab b . 6Don 0.ues.ctü"- ..oe'&Jn( ,' h,em. Stodtm tih li ,Fu rctI en bIl<strong>de</strong> r a ur Mu hIs tein en


Bauernmüblen im mittleren Sohwarz.wald45S(h..~n uck [ n Ba.LJ.i?r,rnu.rllen,• , I r~ I ' '.!Ff la.;: Il.fl e r ~ .. ~-==----, 2L(2r nBeu 'el -k tell1, ~neta Cf •• • :'. tJ .o tIJ ••.. ~•rI! • . •GI tI\, - \•-- - -Herc..l-u?rh.o · ./.,•, I~ I~~ .... .r • . . -~ ;. .r --.~ j r.- . .- I , , \ I ," p~""" '. '._ "- J I _ " r·., . I!" _ - ...... ..... . ~.' -~ .~ .. ..-: I.":: =~., ~ -,I~ r •. - ' , - " ~ I ):,,,Herc h.~rho r :-k ClpP;~A-a.l.~Ml"at:-A.bb .. 7Schmuck jn, Bauernmühlen


46 Bauernmühlen im mittleren Sch\.varzwald(Hch ~ als Kehllaut) also Rührgeräte~ D'leses Rühren bzw. Sieben erfolgt a.berheute weitg,ehend mechanisch durch die Sichter . Dabei treten zwei 'rypenauf, die Beutelsichter und dle Prism,ensichter (vgl. Abb. 3)~ Die m,eisten <strong>de</strong>rBsuernmüh.leen hab,en B·eutelsichter. D·as ist am Kleiemaul (vgl. A,bb ,5, 7 t 8)zu erkenn,en. D,er Beutelsichter wird in d.en MehJkasten einges.pannt~ DurChdas scheinbar eng,e !..Joch vorn am Mehlkasten geht <strong>de</strong>r ohere nStiefel'~ mlt<strong>de</strong>n Holz' eilen ins lnn,ere <strong>de</strong>s. Kastens. Der untere Stiefel mit einer Wulstum <strong>de</strong>n. eisernen Ring paß I genau in die Öffnung zum I{leiekasten ~ Mit <strong>de</strong>rBeutelklemme wird <strong>de</strong>r Beutelmund (nBittelmund ') fiestgehalten. :Ein , Bittelstock~''wird beim ,Einziehen durCh eine Öse gesteckt, Dies,er Bittelstoc'kist mit einer s,enkrecht im Rahmen stehen<strong>de</strong>n Spind.el verbun<strong>de</strong>n. <strong>de</strong>m~,Bittelmann' (vgl. Abb. 4 lInks), d-er mit einem Anschlagbrett zu einem 2-o<strong>de</strong>r 3-zähnigen Zahnkranz am J\rlühJeisen führt.. So bekommt <strong>de</strong>r Bitteln,,,ai'\ 'n,n ' va 'm'' SI·' " eh ". dre '", hend e n- " ZweI' ', :-:. s ,,::1.1 ..... t..lag ,,.' 4 o ' d! ·,er , I! n' "' l"'el' " schI ' ~~ _-,' ag U 'S'" ehl • ,,' a" ge .. ', di-e _ ' , er ,',auf <strong>de</strong>n Bitte1stecken und damit auf d.en sel<strong>de</strong>nen Beute' überträ.gt~ Im Taktstaubt das feine Mehl aus <strong>de</strong>m B,eut,el a,uf <strong>de</strong>n Mehlkasten,bo<strong>de</strong>'ß; währenddie Kleile erst aus <strong>de</strong>m, oft schön geschnitzten Kleiemaul o<strong>de</strong>r HK1eiekotzer'(vgl. Abb. 51 u. 7) in <strong>de</strong>n Kleiekast. n hina.brieselt.In <strong>de</strong>r Abb~ B wur<strong>de</strong> versucht, am Beispiel einer Bau,ernmühle imLinachtal die wichtigsten ITe~le und B!ez,eichnun,gen zusammenfass:end darzus te II e'n.~renn auch die Bauernmühlen nur ·eine , technische Magd" gewesensind stellen "ie doch inteTessa.nte Kultur<strong>de</strong>nkmäler dar., die nicht n,ur von<strong>de</strong>r Ar'beitswelt <strong>de</strong>s Bauern Zeugnis ablegen, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>n Konstruk-,tionsm,erkmalen , vor allem .aber auch in <strong>de</strong>n s,clmtücken<strong>de</strong>n Zutaten, (vgl~Abb. 7) manehe bezeichnen<strong>de</strong>n Züge <strong>de</strong>r Ei.genart d!es Wal<strong>de</strong>rbauern be-,\vahr,en.Wortschatz, zum Bild "Hermershof im Linachtal"1 ~ ITremel. (Trirnle , Tromelle)2. 'Rührtopf u ~nd Rührnagl3~ . I'romellenstuhl ITrem,elbock4~ Zarge (Hülse)5+ Läuferstein,6" Bo<strong>de</strong>nstein7. Keile, (Biss. n)


Ba tJ e rn n1 Ü h len im mi tt 1 eren Seh \v a l z. \v ald478+ Rahmen9. l\~ehl:rohr10+ Müh 1 en.bi-,et (i und e aneinan<strong>de</strong>r olgend. aussprechen)11., Holzzeug <strong>de</strong>s Schärfbocks12. Be:utelsi.chter (Bittel)'13 ~ Mehlkasten14. ,Kleietrog (Kleiekasten)1:5. Abrührbütte16. Kamm,rad (Kammenrad)17. Steinhebe _18. Biettreppe19. Billehalter?'O R·ch'· 'tlatte-;ö"iI , ' . , ,-1 - ,,[I; -21~ ,Zirkel22. Setzwaage23. B,ü,cki für Mehlvern'ahrung24. Sieb zum Abrühren von Hand25 altes I{ornmeßgerät26. Zeine mit Ersatzkammen27. Strohnapf (auCh Backnapf)28. Rohfo.rmen von Kamm-en u.nd29., Spin<strong>de</strong>ln30. Siehe Nl'" ~ 731. Pl'ofle32. Lehre, g braucht bei S,elbstherstellung von Kamm ' n33., Z w 'ei. chlag (bzw ~ ,Dreischlag)34. Sellscheib,e zur 'Üb,ertragung von Wasserkraft nach d.em Hof'.35. Leiter36-. Backmul<strong>de</strong>37~ Kehrbesen38. Mehlscharre.3'9 ~ Mehlsm.auiel40" Wis,che,r zum Sauberf.egen <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n i,n Mehl- und Kleiekäst-n undAbrührbütten4,1. Kronh,amm,er42.. Breithammer43~ ,S,pitzhammer44 ~ Ober- und Unterteil <strong>de</strong>r Beutelklemm'l?


48BaueI'nmühlen l 'mmittleren Schwarzwald.•,....•/.' -,/._-,•.." -'- - ..-"""•'" ..;•~~ ~/• •••r ,~l·"•,:1. ,r:' . '~ \" •'I .,'-" -. ".. 'I,""~~ , "',~ "-\. ..... i,.....'... '.. '. - - .",- _. - iliiir-~:: . . ..:'. \ \ -~ . ,.. '......I '\,; . ..\ ". '\,- "- \ I • -' '.,-... ".-:" .~ .. ' ..",:"'" ""' ''. ?:,' r f ,.\ - .~.: ' . ' - ~,r ,, -~ : 11 I-=..-J•••:: .J" • -,"'.~"I,. ."1o, ,I 'I .'4P\...... " -",." . .....i' ....~Abb. 8 Herm~ushQfnl'tihleim, Linachtal


B,a ueI·n mülllen, im mit He ren Sch wal"z\vald.4945. Sackbogen46., Triebwerk. Hinter <strong>de</strong>m Mehlkasten. im dunklen Triebwerkraum~a Wellbaum und Mühlrad und Kammenradb Mühle ~s en mit Kumpf u.nd Beutelsteckenm,echanikc Dreischlag, Anschla.g brett Bi ttelmännle, Bi ttelstecken~Fast ,alle Mühlen'teile sind aus Holz an,gefertigt.Die Herm,ershof-Bauernmühle ist nicht mehr im B,etrieb.Wichtigste Teilding,e, <strong>de</strong>r Mühle sind noch vorhan<strong>de</strong>n.SchrifttumABE'TZ K.: !tBä u eT lieh e Wal d wirtschaft I'. Ha mbur giB e rli n 1955AZQNE A.: " Der h.ohe Magistrat <strong>de</strong>r Stadt A,ach erläßt eine strenge Mühlenordnung1650., copiert 1.753 H ,ega u J g. g'l' S ing en 1964G LE I SSB ER G, H.: , TeChni.k ges eh ich te cl er G etr ei d em ühlen «,AbhandlWlgen! D'eutsches Mus,eum München~ 1956 (mit globalem Schrifttumsvel"ze iehn is il be r Mühlen wes en~)HE ID 'I H ~ : tAl'te Bau ernmühlen im Re nch t 31. '~ - Bad ische' H eim,a, t, J ,g. 221,Freiburg i. Bl'~, 193.5,KISTNER A.: ,,Die Schwa rz,walduh r-" I Kallsruhe 1927'LUTHER. G. ~ ),JDie technis,che und wirtschaftlirhe Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen MühlengewerbesB. LeipzIg 1909RICHTER, H., j D ,el" nie<strong>de</strong>rd~utsche Bauernhof u Bielefcld 19591SeRILLI. H.: .. Das Schw-arzwaldhaus H • Stuttgart 1953SCHILL,ING1E.: t,Das alte malerisChe Sch ,wa"rzwald.haus'~ . Frei.burg L BI" ~ 1915S T ÄH ELI, E+ ~ "Termin alog'ie <strong>de</strong>r BaUertImiihlen .i n WalUs u. Savoyen 1-'. S t. Gallen. 1951VIELI. R.; "Term i nologie <strong>de</strong>'f' }'1 üblen in Romanisch - Bün<strong>de</strong> n,"-!. ~ eh ur 1927.,Mar,ggraveschafft Ba<strong>de</strong>n unnd Hachberg gemeine Lands-Ordnung (darin auch die~,MillleI"ordnun g4' ') ,D ur 1 a. eh, 1622j"Fü,rstliCb F'Ürstenbergische Mühl ... Qrdnung" (R,echts.kun<strong>de</strong> und Termi,nologie damaJi,-ger Mühlen~) 175411 Badische Mtiller 0 rdn ung". Ka r ISl"'uh e 1820


Uber die 'Vegetationsentwiclclu.n.g d,er Baa.r'während <strong>de</strong>r' Vor·, und Frühgeschichte ")von Günther R. iCheltm't 5 Abbildung,enViele Darstellungen über die ,Landschaft <strong>de</strong>r Baar v·er.mitteln, <strong>de</strong>n Eindruckdaß die Vegetationsentwicklung eigentlIch. gut bekannt ist ~ Die Baarwäre <strong>de</strong>mna.ch zur Zeit <strong>de</strong>r ersten Landnahme ein siedlungsgünstiges vleilziem.lich offe'nes Lan.d mit zahlreiche'n Steppenh,ei<strong>de</strong>n einerseits un.d Seenu.nd Mooren an<strong>de</strong>rerseits gew·esen. Min<strong>de</strong>stens seit <strong>de</strong>m nK]lmasturz~ um800 v ,. ehr. wäre weiterhin die Baal" ein w ~ nterkaltesJ buchenat'mes Na<strong>de</strong>l ....holzgebiet; wobei die u.ngünstige Lage :im Lee <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rsch.la.gbringen<strong>de</strong>nWin<strong>de</strong> und di.e Mul<strong>de</strong>nform. eine klimatische B 'nachteiligung' beson<strong>de</strong>rseinleuchtend machen und ihrers,eits <strong>de</strong>n montan- kontinentalen Vegetationscharakterzu erklären scheinenGeh" man in.<strong>de</strong>ssen auf' die originalen rubeite'n zurück,. so erweist sich ·da.ß die aus ihnen bezogenen Schlüss,e ni,cht durch.v.reg stichhaltig sind o<strong>de</strong>rdoch \;\reiteler B,elege bedürfen. Dazu kommt, daß seit. <strong>de</strong>r fUr die Baar,gIll .ndltf~gen<strong>de</strong>n Untersu.chung von BROCHE (1929') übe·r die B.aarmoorelerhebliche' methodische Fortschritte in <strong>de</strong>r Pollenanalyse erzielt \vur<strong>de</strong>ndie ne'ue E,cmlttlungen dringend for<strong>de</strong>rn~ In <strong>de</strong>n letzten ,J ahren sind einig,eMoore pollenanalytis·ch neu bearb,eitet wur<strong>de</strong>n, so daß ,ein:e noch aussteh'en<strong>de</strong>kritis,che und. differenziertere Auswertung auf b eiterer Basis als vor<strong>de</strong>'mmÖ,glich ist ~Wie wichtig die Ke·nntnis <strong>de</strong>r ursplün.gli,chen Ve,g'etation und ihrerWandlung bis heute auch ür kulturgeographische und historis·ch · Fragestellungenist; hat E" FISCHER (19'36) in einer g'ründ.lichen. U'nd an.regen<strong>de</strong>nStudie über die Kulturlandscha.ft <strong>de</strong>r Baar dargetan,.Wir haben zunächst vor all'e'm die Wandlungen <strong>de</strong>r Pfianzen<strong>de</strong>cke festzustellenund mö,glichst die Gründ,e dafür aufzuzei,ge · n~ Dabei wäre nochmals.z.u prüfen., ob <strong>de</strong>r heute so hohe Na<strong>de</strong>lholzanteilIm 'Waldbild <strong>de</strong>r Baal,natürlich" o<strong>de</strong>r aber mind,estens teIlweise durch die Wirtschaftsweise <strong>de</strong>sMens,chen bedingt ist. Forstgeschichtliche Ermittlungen. reichen wegen <strong>de</strong>rwahrscheinlich ' rühen. Einflußnahme' d.es Menschen nicht 'weit genug zuruck,um diese Frag hinreichend klären zu können. Es wäre auch zu prü­.fen, ob die unb·e·streitbare Klima'ungunst <strong>de</strong>.r B ·,aar die primäre Vorausset-1} Herrn n·t'. EDGAR FISC ,'[ER, Gö'UJ.rlig:n zu seine:m 6€J. G~burtstag am. 2ft 9. 1968und in Erinn rung' an seinen Beitrag zur Udandsch,tdtsfoI's·chung In <strong>de</strong>r Baar.


'Vegetati onsen tw i ck lu n g <strong>de</strong>r .B aar 51zung für ihren montan-kontinentalen 'Vegetationscharakter ist, wie manzunächst annehmen möchte o<strong>de</strong>r ob n.icht heI<strong>de</strong> umge'kehrt au:ch die Folgefrüher und starker Eingriffe in die' Vegetation sein können.Endlich wären möglichst fundierte Angabe:n über die V'eg'etation <strong>de</strong>rfrüh,en Siedlungsplätze zu maChen. Von hier' aus könnte man unbelastetdurch, gewohnte Hypoth,esen die Frage ,na.ch <strong>de</strong>n Grün<strong>de</strong>n für die Wahldieser Plätze angehen. Wahrscheinlich ließen sich auch Hinweise auf dieWirtschaftsweise und das Maß <strong>de</strong>s Eingriffs in die Vegetation gewinn,en,.E- rs,-re_,ens,we t b rt ' ' 'war,e ·· eIne · K oor din -' a t· Ion ffil · t ' ar eh " ao, ' m '} OglS • eh en F -un, d ~en1m, folge'n<strong>de</strong>n B,eitrag liegt das Schwerge-\Vlcht auf <strong>de</strong>m, ersten Teil <strong>de</strong>rFragen, Immerhin 'ergeben, sich auch erste b,e<strong>de</strong>uts.ame Hlnw'elSe zur Be-- -antwortu~g d.er an<strong>de</strong>ren,. FreiliCh bedürfen insbeson<strong>de</strong>re die Daten z,urKoordinie'Tung mit archäologischen Befund,en <strong>de</strong>r Üb,erpruiung Wld Erweiterung,bevor aus ihnen allgemeinere Schlusse abgeleitet w ',er<strong>de</strong>nkönnen"]~ Zur Metho<strong>de</strong>Die VegetatIonsentwicklung wird im w'esentliChen durCh Pollenan,alysenrek.onstruie'rt. Dabei wer<strong>de</strong>n Torf'- und Rohhumusschichten auf ihren Gehaltan Blütenstaubkörnern untersucht. Aus <strong>de</strong>r Zahl und Art <strong>de</strong>'r P'ollenkörner,einer Probe ergeben sich Aussagen 'üb,el die Vegetation zur Z'eit <strong>de</strong>rPollenabla,gerung und aus <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Pollenme'nge'n und <strong>de</strong>rArtenzusammens,etz,ung in <strong>de</strong>n untersucht.en Schichten von unten nach 'ObenAussagen über die Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Vegetatio.n im Laufe <strong>de</strong>r Zeit.,Allerdings stimmen die gefu.n<strong>de</strong>ne'n Pollen,w,erte ,mCht mit <strong>de</strong>r Zus,ammensetzung<strong>de</strong>r 'Vegetation überein ~ D'as wird 'häufig tiberse,hen. Seit<strong>de</strong>n frühen Arbeiten sind inzwischen empirisChe Regeln gefun<strong>de</strong>n wor<strong>de</strong>n,die bei <strong>de</strong>r Interpretation von Pollendiagramme'n zu b,erücksichtigen sind.Ein.ige' s'eien kur.z genannt ~L Bei kleine'ren M,ooren ~ n Waldg,ebiet.en überwiegt Pollen aus <strong>de</strong>r unmittelbare:nUmgebung bis O~5 km Entfernung o<strong>de</strong>r ,auch Na.hflugpollen ,(0,5 -10 km,), häufigstammt <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschla.g s.ogar aus <strong>de</strong>n Moorgehö!zen ,o<strong>de</strong>r R,andgehölzen selbst(BruChwäl<strong>de</strong>r:!}. Weitflug-, und Fe:rnflugpollen tr1e'ben hingegen zurüCk.2. In waldarmen ,Gebieten treten <strong>de</strong>mgegenüber Weitflug- und F,ernflugpolJen her'Vor ,~vor allem Kiefe'I" und Flehte. N,o eh 300 km, va m, F ich ten wald en tf.ern t 'lilvur<strong>de</strong>n, 2-8%Flehten-Pollen gefun<strong>de</strong>o!3 S.tark übervel't'reten im V'ergleich zum 'tatsäcllJichen Baumbestand s,ind Kiefern-,H.asel-, und B,lrkenpoll'en. Etwa im richtig,en Verhältn'is erscheinen Tannen-, Fleh,­teu'" und Hain buch . n pol1en~ Stark unte rvert l elen sind E iche,n -, B u.rnen -I Li n<strong>de</strong>n­Wei<strong>de</strong>n-" Ahorn.- und UlmenpoUen.


Vegetati,onsent\vickllJug <strong>de</strong>I" Baal'4. Pollen sAnd vers,Chie<strong>de</strong>n erhalt.ungsfähig. Zersetzung macht sich beson<strong>de</strong>rs. beiScbjlf- Bru.chtorfen 'und Rohhumu's, 'Wle- in d 'I" Baar meist vorh.an<strong>de</strong>n.! bemerkbar,.RcdTt wi.<strong>de</strong>nstandig sind FiChten-" Kid tfi-, u.nd Tannenpollen. BUCh L.in<strong>de</strong>npoUen..Leicht ze'Tsetzt wer<strong>de</strong>n " sche'll-, Hainbumen- "und auch Buchenpollen.5. Die Bewald.ungsdi


Ve,geta Uons:en hvicldung <strong>de</strong>r Baal 53folgten wie<strong>de</strong>r Birken" "\vobei aufgrund <strong>de</strong>r NB'P-Werte un,d <strong>de</strong>r Begleitfloraeine Waldsteppe bestan<strong>de</strong>'ll hab,en muß.4 .. lOter'e Kiefernzeit (== Allerö,d == IIJ ~ Zwischen 10 000 und 8'800 v. ehr.herrschten in Süd \\. est<strong>de</strong>u ts'chla nd Kiefern vläl<strong>de</strong>r mit TA' aldgrenz,e llllSchw'arzwald bei 900 ~ 1000 m,.a. Jüngerle Tundrenzeit (IlI): Zwjschen 8800 und 8100 v. ehr sank dieWaldgrenze in1 Schwa.rzv,tald und <strong>de</strong>r Alb um 200~500 m ab, so daß dieHöhen über 400 700 m wied,er alpin,e Vegetation t.rugen., Nur in <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nseegegendblieben Kiefern\väl<strong>de</strong>r bestehen ~6 , ~ Kiefe:rn ... Birken-Zeit (IV)': BIS 7000 v. ehr . . tie,g die Waldgrenze schnellan und führte in Südwest<strong>de</strong>utsehland Kiefe'rn. und Birken zur Herrschaft.Dazu traten Sanddorn und Wei<strong>de</strong>n-Alten~7 Kiefern-Hasel-,Zeit (== Frühe Wärm,e'zeit = V): Bis etwa 5500 v. Ch.r.treten neben die Kiefern hauptsächlich Iiaselsträu ,cher ,~ w~ ahrscheinIi(h inei.gen,en Bestan<strong>de</strong>n~ Daneben kommen, Eichen JUlmen, ,Eschen und Ahornvor. Spätestens jetzt muß mit einer geschlossenen Wald be<strong>de</strong>ckung bIS ein,­schließlich <strong>de</strong>s Hochsclrwarzw'aJ<strong>de</strong>s ge'rechnet \\rerd'en. Die Baumpollendjchteist so groß~ daß. die Annahme größeret' waldfreier FlaChen o<strong>de</strong>r auchdle ein,er ParklandschaIt kaum mög 'ich ist. Damit stimmt üb'erein, daßTOBIEN (1938). in <strong>de</strong>r m.ittelsteinzeitlirnen Falke'nsteinhöhle' eine ",rein'eWaldfauna~~ fand. Die Holzkohlebestimmungen an <strong>de</strong>n. mesolithischenFundplätzen. bei Beuron, und In'zigkofen (HOLDHEIDE 1941) ,veisen in di,egleiche, Rich tun.g ~8. Eichenmi.sch'wald -Hasel-Zeit 1(== Mittlere W ,ärmezeit ,== VI, VII): J letztbreiten sich die wärm,elieb,en<strong>de</strong>n EiChenmis,chwaldarten aus. Zur vorherrsChen<strong>de</strong>nEiche gesellen sich vor allem Lind'en~ ferner Ulmen~ Ahor.n undEs ,chen~ Sehr bezeichnen<strong>de</strong> Arten dieser Z'eit sind aber auch Efeu undMistel so'wie die Stechpalm ,e~ Sie bezeugen eine im ganzen. h ,ö,here Sommerwär:meals heute" <strong>de</strong>uten aber zusan1men mit an<strong>de</strong>re'n, atlantisch,en Artenund <strong>de</strong>n nun zahlreich entstehend,en Versumpfungsmoore'll, au,eh auf höhereNie<strong>de</strong>rschläge. Anhalts.punkte für ein,e gr,ößere Verbreitung von ns,teppenhel<strong>de</strong>n ~l fehl en.Die j'ungsteinzeitliche Landnahme, <strong>de</strong>utet sich in <strong>de</strong>r Sch\veiz (Egolzwil)und bei Witislingen/Donau zwischen 4,200 und 3,2'00 v. ehr. an.9t Eichen'm.i.s,cbw,aldiilB'ueh,e:n-Zeit (== Späte Wärmezeit ==Ierenziert sich die Wal<strong>de</strong>ntwiCklung in Südwest<strong>de</strong>utschland. Im Südscll'warzwald,dler westh,chen Bo<strong>de</strong>nseegegend (Schaffhausen)~VIII)':' Nun dif-,<strong>de</strong>m Hegauund <strong>de</strong>r Südwestalb kommt die Weißtanne zu beherrsehe'n<strong>de</strong>r Stellie. Das


54 Ve,getationsentwicklung <strong>de</strong>;r B,aarist seh,on auf <strong>de</strong>r Alb bei TuttH.ngen (HAUF'F 1.960) nich <strong>de</strong>r Fall. N'och,stärker als in <strong>de</strong>n ,g,enannten Gebieten breitet sich hier die Rotbuche bis,zur 'Voiherrschlaft aus, während die Eichen und and.eren Eicb,enmischwaldartenTangs,am ,zurücktreten.,Diese n Ta n n le 'n z e i t ' ist von LANG (l9515} durch C 14 -Bestimmungen(radioaktiver Kohlenstoff) für <strong>de</strong>n Schwarzwald und s,eine Nachbargebieteauf die Zeit zwischen 3000 und rBOO v., ehr. fixiert 'wor<strong>de</strong>n. Auch in diesenG'ebieten ,g'e'w'innt die Rotbuche schnell an Be<strong>de</strong>utung. In tieferen. Lagenerrei,cht sie sogar schon vor <strong>de</strong>r Ta,n,ne einenrst,en ,kurz-en Gipfel. DieFichte bleibt in allen G,ebieten 'noch zuruck und erreiCht ho,chstens Werte-, V-on ' ,,'-. el! ,nl:.,e -.'g n , b· -15 100,~.J~In dies,em Absch:nitt treten auf' <strong>de</strong>r Alb, bei Schaffhausenu'nd i.m, niedrig'enHotzen,vald Unkrautpoll,en (S,pitzwegeriCh) und Getrei<strong>de</strong>pollen auf'.'Die ]ungste,inzeitliche Landnahme (B and keramiker; Cort.aillod .... Leute, 'RösseneI'lMichelsb ,erger~ Schussenl'ie<strong>de</strong> , Horgener), ist in vollem Gange, undin <strong>de</strong>r' zweiten Hälfte <strong>de</strong>rT'annenzeit beginn,en die Ku.pfer-Bronze-Kultu ...ren <strong>de</strong>r Glock,en,be·cherleute und Hüg'elgräber-Hirtenbauern. Davon ist imSüdschwarzwald noch nichts, z:u bemerken,.,Als sIcher darf' gelten, daß auch :in dieser Z,eit ,die häufi,g' als bevorzugteSiedrelo.rte ,angeseh _Den t,Steppenhei<strong>de</strong>n uim fraglichen Ge'biet h,öchstensauf die steilsten und t.rockensten Standort,e beschränkt waren ~ D'as giltauch für die "" Steppenhei<strong>de</strong>-,Wäl<strong>de</strong>r n (Cytt .o~Plneten) ' . LO"DI (1955) kommtfür die S,chweiz ebenfalls zu <strong>de</strong>r Auffassun.g daß sich keine Hi.nweise aufxerische Vegetationstypen in dieser ,Zeit e,r-geben" sond.ern daß Buche:n­Tanne'n""Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r regionale Waldtyp wa,ren. Im Gebiet <strong>de</strong>r Alb find.en.- - ,sich, in <strong>de</strong>r Falkensteinhöhle bronzezeitliche Holzkohlen aus E-iche , Ulme,Esche J, Buch,e und Lin<strong>de</strong> ~101 BudJenzeit (= Alter,e Nachwärm,ezeit =- IX) : In <strong>de</strong>r Folge steigen inallen Gebieten die Buchenpollenwerte an. In <strong>de</strong>r Südwestalb wer<strong>de</strong>n über70~/D Buchenpollen gefun<strong>de</strong>n im Südschwa,tzwald ,einschlIeßlich <strong>de</strong>s BaarsChwarzwal<strong>de</strong>szwischen 30 und 4'0°/0 , Letztere Werte sprech,en w'egen d.,e,rUnterrepräsentation <strong>de</strong>r B'u'chenpollen. noch im:mer für ein Vorherrschendieses Ba,umes. Während aber auf <strong>de</strong>r Südw'estalb die Tannen keine nen~ ,nenswerte Rolle ,spielen, stehen <strong>de</strong>r,en Pollenwerte im Südschwarz'waldkau'm hinter <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Buche zurüCk, SOl daß man, bier von Buchen-Tannen­Wäl<strong>de</strong>rn sprech,en, muß. Ähnhch vollzieht s.ich die Entwicklung bei Schaffhausentwo die Buchen allerdings wah.rscheinIich infolge m,ensl::hlicher Ein-,wirkung' (LüDI 1951) zurückbleiben ~


Ve,geta tionse,n tw(ck;lung <strong>de</strong>"f' Baar 55In diesem Abschnitt, <strong>de</strong>r von etwa 800 v. Chr~ bis 5,00 n. ehr. gedauerthat gewinnen die Fichtenpollen an Be<strong>de</strong>utung , bleiben aber im Schwarz­\vald unter 10°/0, bei Schaffhausen so\vie auf <strong>de</strong>r Alb b,ei höchstens .5 0/0 .D,emnach spielte die 'Fichte in <strong>de</strong>n genannten Gebieten, nur ein,e' Nebenrolle.Besied1ungsspuren und durch <strong>de</strong>n Menschen bedingte Vegetationsverän<strong>de</strong>rungenlassen siCh im Bo<strong>de</strong>nsee- und H'egaugebiet~ bei Scbaffhausen'und auf <strong>de</strong>r Alb erkennen. D'as ist im Schwarzwald außer im Hotzenwaldnoch nicht <strong>de</strong>r Fall.11 .. Buche'o -Tanne,n-Fichte'n, .. Zeit (Jüngere Nachy.rärmezeit z. T. == Xa)l:,Jetzt wer<strong>de</strong>'n die Rodungszeig'er (Unkräuter Getrei<strong>de</strong>pollen) ,allenthalben<strong>de</strong>utlicher. Gleich.zeitig sinken die, Buchen- und Tannenpollenwerte ü.berallab~ Der Eichen- und Haselpoll,en nimmt vor <strong>de</strong>m endgültigen Rückgangnochm,a'ls zu. Die Fichtenpollen steigen ziemlich .stetig und die ... BP-'Werteauch. Das sind Zeiche,n <strong>de</strong>r :zunehmend.en menschlichen Einflußnahm,e,w,enn auch im einzelne'n noch nicht ausdiskutiert ist, ob d,er Bu,cbenrückgangund Fichte.nanstieg nicht auch klimatisChe Mitursachen hat .. 2. Waldbaiuzeit (Jüngere Nachwärmezeit ,z. T. == Xb): Die oberst,en Probenlassen dort., wo diese Schichten überhaupt erhalten sin.d, eine schnelleZunahme <strong>de</strong>r Fichten- und Kief,ernpolle'n erkennen. Alle an<strong>de</strong>ren Waldbäume',verd,en überall weit überflügelt. Buche und Tanne erreichen nurnoch wenige ProZ'ent~ D'aß diese Ve'rän<strong>de</strong>rung entschei<strong>de</strong>nd durch d.en Mensch'enbedingt sind~ steht .außer Zweifel. Sie sind ,Ausdr'uck planvoller För-,<strong>de</strong>rung dieser ,Holzarte.n durch die Forstwirtsehaft selt <strong>de</strong>m ,späten Mitte'lalter~Soweit die 'Grundzüge <strong>de</strong>r Vegetati.onsent\vicklung,. Es wird nun darzulege,nsein wie sich die Haar in diesen Rahmen infügt und wo Abweichungenvon <strong>de</strong>r Entwicklung in <strong>de</strong>n Nachbarlandsrnaften vorkommen~ßl. Die V,egeta,ti.o,D.sentwi.cklung in <strong>de</strong>r HaarFruhere z'Usam,menfassen<strong>de</strong> Arbeiten über die LandsCh ,aftsg ,es(~hichte<strong>de</strong>r Baar unter ihnen die Studien von E., FISCHER (1936) und F. REIN­HOLD (1'956) mußten siCh ganz auf die Er,gebnisse von BROC,HE (1929) undK. BERTSCH (19'31) aus <strong>de</strong>r Frühzeit <strong>de</strong>r Pollenanalyse stützen. Erst LJ\N'Gb-e-rucksichtigte 1953 Im Blumenmoos bei Frie<strong>de</strong>nwetler die Nichtbaumpollen.,.HAUF,]-· 'erstellte 1957 ein Profil <strong>de</strong>s kleinen Waldmoores ,Pfeiferloch·1bei Villingen es folgten seine weiteren Analysen aus Waldmoorenund Rohhumusauflagen im ~B.aars ,chwa .rzwa.ldi zwischen Körugs.feld und.B,räunlingen (I960b und 1967a). G'ÖTTLI CH, untersuchte 1965 das Sch\iven-


56 ' - . .Veg etationsen t wl cklu:ng <strong>de</strong>r Baal'ninger Moos erneut unter voller Berücksichtigung <strong>de</strong>r Nichtbaumpollen~HAUFF (lQS7a) konnte auch aufschlußreiche Analyse ~n im, Platte'nmoos beiPfaffen.w·eiler und im Wuhrho1z 'bei Hüfin,gen j also in <strong>de</strong>r ,eigent.lichenBaar-Hochmul<strong>de</strong> durchführen. Bei<strong>de</strong> erbrachten e.ndlich die erwünschtenbuchenz:eitlichen Po llenschichten , was vorher nur einmal im SchwenningerMoos ,gelungen 'war) 'weswegen dieses Einzelergebnis immer nur mit Vorbehaltherangezoge·n 'wur<strong>de</strong>~Die Zahl <strong>de</strong>r untersuchten 1vloore is ' erfreulich hoch. Trotz<strong>de</strong>m wärenw'eitere und noch genauere Untersuchungen nötig, die vor allem die .Nichtbaumpol]lenstärker b er ü,cltsi eh ti ge.n., S,pürba.re Lück.e:n bleiben auch 'nochin <strong>de</strong>r 'Westbaar und im Läng,e-R,and,en-Gebiet.Bislang wur<strong>de</strong>n die vorlieg'en<strong>de</strong>n Po[lenanaly~en noch nicht zu einer um ....f,assen<strong>de</strong>ren 'Übersicht über die regionale Ve,getationsentwicklung <strong>de</strong>r Baarausge:wertet. Dazu soll im vorliegen<strong>de</strong>'n Beitrag ein. Ansatz unternommenwer<strong>de</strong>n.,Fü.1" die Rekonstruktion <strong>de</strong>r r e' g ion al e n ·Vegetationsentwicklun.gmüss·en wir aus m:ethodischen 'Grün<strong>de</strong>n (vgl S .. 51) die kleinen und klein·-·st1en Waldmoore zunächst ausklammern. Wir k'önnen sie aber gut zur Rekonstruktiond:er lok ale n. ·Ve.getation ·heranzi,ehen. Weiter schei<strong>de</strong>n dievon B,ROCHE untersuchten Moore bei <strong>de</strong>n Immenhöfen und Mittelmeß(Pfohren I und '(1), beim Unterhölzer und im Zollhausried <strong>de</strong>sweg'en \veit­,gehend aus, weil 'nialge von. Torfzersetzung die selektive Pollenzerstörungwa.hrscheinlicho die Na<strong>de</strong>lholzpollen a.uf Kosten an<strong>de</strong>rer Holzarten begünst.igt:hat. Die aus di.esen Untersuchungen abgeleitet,en. Folgerungen an<strong>de</strong>rerAutoren müssen <strong>de</strong>shalb .anh,and <strong>de</strong>r neueren Befund,e nochmals überprüftwer<strong>de</strong>n ('vgl~ FIRB.AS 1952~ S. 55).Ein exakter Vergleich <strong>de</strong>r verschiedlenen Untersuchungen is.t weiterzunämst dadur(!fl erschwert, daß die Po: len·werte· von v,erschie<strong>de</strong>n·en Autorena.uf r,echt verschie<strong>de</strong>ne Grundsu.mmen bez . gen. wer<strong>de</strong>n. DIaher muß,ten dieAnalysen. ,grdßtenteils n'eu berechnet wer<strong>de</strong>n. Es wu.r<strong>de</strong> davon ausgegan.­gen" daß die Beurteilun.g d1er regionalen, Vegetationsentwicklung a:m b'esten:möglich ist w'enn die P'oHen <strong>de</strong>r BruChwaldarten (Erle, Birk·e , Wei<strong>de</strong>). und<strong>de</strong>r Hasel in manchen Fällen auch die Kiefernpollen nicht in di,e Grunds'ummeeinbezogen werd·en. Darum wur<strong>de</strong>n meist als Grundsu:mme dieGehölzpoUen Eich·e. Lin<strong>de</strong>, Ulme~ E .s.che I HainbuChe. Ahorn., Buche, Tanneund FiChte genommen und all,e u.brigen Pollenarten d.arauf bezogen. Fürdie B,eurteilung <strong>de</strong>r lokalen. VegetationsentwIcklung wur<strong>de</strong>n. hingegen alleG·eh,ölzpollen außer Hasel in die IGrundsu:m·m .,e eingerecbnet+,


Vegetat10tlscntwicklul:lg <strong>de</strong>r Baar 571. Entv~rick:lungsgeschichte <strong>de</strong>r Baarmoor,e,Einen überblick über die Stratigraphie u,nd die Entwicklung'sgeschichte<strong>de</strong>r Baarm,oore gibt G'ÖTTLICH (1964" 19 1 65)1., Die Ergebnisse sind hier n,urinsofern on Belang" als sie Auskünfte geblen können ü,ber die Vegetation<strong>de</strong>r Moore in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Abs,chnitten <strong>de</strong>r WaldgeschiChte ' ~ Vor all,emist wichtig zu \vissen, ob und wann die großen Baarmoore waldal"m o<strong>de</strong>rvorwiegend bewal<strong>de</strong>t waren,. Das läßt si,eh teils aus <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Ablagerungen"teils aus <strong>de</strong>n Pollenanalysen ersehließen. Unter Auswertung <strong>de</strong>rArbeiten von BROCHE tge,n<strong>de</strong> Übersicht:,-W'a ld gc sm. Sch \\1'en n j nge rAbscbnittxIXVIII1 ___-VIII_­IV]v!'M'o,osGÖTTLICH, :HAU'FF und ,LANG ergibt silch fol~PI'Untcrbölze'r ~ luuh' .. .. attenmoos .' - ,h '1 '"'v r · 0 ·Z1 I (B] I" k e n r ied.} moosI~I_Blumen-1- I H,ochmo ol" mii HochrnüQT m . I B i rkel.1ffiOOI' Flc:hten-Kie- i Klefern-K.! -fel"n! E.il"k en~ 1 Ki r '"rn, Erle n, z. T ~ fe:rn-Forst. WaldmoorI E ~rlen Birken Zw.isChenm. Zwi. chenmoor I m - Birk@nI H'QchmoOl' m . Zwi, 'eh ;.lnmOOi" ,Flachmoor I 1..,) , . eh " . ~ . ' B" ~ "'k ' -lEI 'B - '1- B' k B · k L' .. a .1UOOI m. . U '.en-· 1~ ,eu, ,u·i.\.,en m . : ,Ir, en. U- ' U" • en- R "d'·"d'K' - ... . E 1 'b ..... 1-. · ,an W,a,j · moorI u. '. leIern . r en rut.::u I- ---- - - ----- .. - .• -----Erlen- u + Bil- Flachmool- Z . T. ~']achmoQrI." Flacl"lm.o.or m.I k~nbruch , (auch Birkcnbtucl1 tz. T . B;ruch , ~ l·andL Brum- ErlenbrumEichen) I Erle wald u . Auev .ra.ld_. ----- - ------;---I grlenbruoh rn. ErlenbI t!ch FladlIlloor . Flachmoor lEI b ehB'i rke n " Z ,o T. I ln, .•"t B·t-p'k· e._!l z. T ~ Schilf- z,. T ,. Sehilf., . r Be~ ,'. kl"U ,I L 'mo lr 'enFlachmoor .röh richt Rand\vald I IFlachmoor u ..._l.., ·li .. h ·chtSOll '.ro rl "Verlandlt!n.d,erSaBruch ~r.; al dtB - Ir . H ", )l _ 1, _\..1." ,aso .See (?)! Röhricht Schilf---S"ee (1) -I. '. ... .-~--I•II-IVSee'?•?•IRecht ähnlich verlief die Entwicklung <strong>de</strong>'T an<strong>de</strong>ren B,aarmoore,. In viel,enFällen ,entstan<strong>de</strong>n die Moore durch V'erlandung, die jüngeren Moore hingegendurch Versum .'pfung ~ Die Seen \varen spätestens in <strong>de</strong>r EMW-Zeitverlan<strong>de</strong>t. Abgesehen vom, Sch.·\v'enninger 'Moos und vo'm Plattenmoos wur<strong>de</strong>ein Hornmoorzustand nirg'ends e'rreicht. Im Baal'sch'warzwald herrschtendurchvveg Waldmoore ~ Schilfreiche Flachmoore, die von B ~ rken- undEllenbruchwäl<strong>de</strong>rn durchsetzt waren, <strong>de</strong>hnten siCh in <strong>de</strong>n versumpftenNi,e<strong>de</strong>run.gen. zwischen TrQssingen und Schwenningen~ südlich und nördlichvon Bad Dürrheim, zwischen "l\.asen und Dona.uesChin.g·en bis südlich Hüfln-,


58 Vgeta ti ans ntwicklung <strong>de</strong>r Haarge'n un.d weiter nach Osten bis Pfohren. und Sumpfohren sowie zwischenOberb ,aldingen~ Pfohr,enund <strong>de</strong>m Unt rhölzer-Wartenberg-Zug. Das gleicheBild bot sich im Aitrachtal um, Z,ol1haus. D'ieser Zustand erhielt sich in <strong>de</strong>nwaldgeschichtliChen ,Abschni tten VI 'bis 'VIII, die offensichtlich <strong>de</strong>r Versump~ ,fung b'eson<strong>de</strong>rs g'Ünstig ware'n, in man'chen Mooren auch länger. Viele <strong>de</strong>r,Flachmoore wur<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n AbschnItten IX o<strong>de</strong>r X von Auelehnleno<strong>de</strong>r Auemergeln über<strong>de</strong>ckt, we'Ich in <strong>de</strong>r Riedba.ar eine M'ächtigk,eitvon 1 ~ 3 m erreichen. Darau'f ist noch zurückzu 'kommen ~ ,2. Die re,gion.ale Vegetationsentw'icklun.g'Tundrenzeit bis Kiefern-Birkenzei' ( ' ~ IV): Die ältesten Abschnitte<strong>de</strong>r V'egetationsentwicklung hat GÖ'TTLICH (1965) im, Schwenninger Mooserfaßt 2),. Allerdings, sind die P'ollen stark vermischt, zum Teil auch mitResten interglazialer Flora (T ;5uga j luglan ,). Die jüngere Tundrenzeit (111)zeichnet sich, durch die- hohe NBP-Summe (über 400°/0) sowie durch <strong>de</strong>n.Rutenstrauch (EI ,h e,dra) durch Beifuß ( Aftenlisitd, Sonnenrösch,e-n (H'elial1 th,enltnn)',Gipskra.ut (GYP ~I,,'opllila ) . und Sanddorn ( -:yppopbae) a'ls Steppe' o<strong>de</strong>rWa.ldst.epp'e <strong>de</strong>utlicher ab. In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Kiefern-,Birken Zeit (IV) warenbereits groß Teile <strong>de</strong>r B,aar ,mit r\usnahm,e <strong>de</strong>r schon verland,en<strong>de</strong>n Se,en. t b ~ .. ß ers t' I t' GI" ..... ~I .... f- 11'1 D " p ' 11von geschlossenen Wäld,ern. ,aus Kiefern und Bjrken be<strong>de</strong> ,ckt ~ Die NBP­Summ,e bleibt unter 100 % <strong>de</strong>r ,B,P ', wobei bis über 40'°/0 auf Riled,gräser (eyper1ceen) entfallen" also vom Moor selbst stammen. dürften. Die meistenBa.armoore beginnen erst später, <strong>de</strong>nn in allen Profilen mit Kiefern-Dominanz tritt bereits Haselpollen in, geschlossene'r Kurve au:f'.Schon jetzt ergeb,en sich H "nwejse auf' die Anwe,senh'eit <strong>de</strong>s mittelsteInzeitlichenMenschen ~ n <strong>de</strong>r Ba,ar. So konnte S,TRöBEL (1959) in Schwenningen( , HInterer Se,e U ) Beckenknoch,en eines Auerochsen mit noch ein-rs t :e ck , en, d er Pf : " el 1 SPI cZe ,ergen ~ eIn au I,. se, 'ener ' ,U~S '8 _ ~ , le ; 0 enanalysen<strong>de</strong>r Fundschiebt lassen nach freundlicher Mitteilung 'Von HerrnDr. 'G. LANG Karlsruhe, eine Datierung in die Kiefern-B,irken-Zeit (IV)zu, 'was einem Alter von etwa 8000 v' ehr. entspri:cht.Kiefern ... Has,e,I ... Zeit (V): W'ährend im Schwe,nninger Moos die Kieern­Hasel-Zeit wohl infolge st.a.rker Durchmisrnung d ' r p 'ollen (Seespiege:lschwankun.gen?)ni,cht ,genauer erfaßt wer<strong>de</strong>n kon.nte, zeicllnet sie sich beiPfohren und am ,BirkenrIed ,so'\vie im Zollhausried etwas bes,ser ab. Lei<strong>de</strong>rlassen SIch aber keine Angaben über dte' B,ewaldungsdichte machen, daBROCHE die NBP nicht gezählt hat. In Übereinstimmung mit <strong>de</strong>n bena,ch-,barten Gebieten wer<strong>de</strong>n neben Kief ,rn.- und Haselpollen auCh E ,ichen~


Vegetations,enh:vicklung <strong>de</strong>r BaarUlmen- Lind,en- und. Eschenpollen (Scllwenninger Moos) gefun<strong>de</strong>n Örtlichtritt auch die E,rle stärker auf (Birkenried, Pf'ohren). Die Hasel schien beiirühe,ren Untersuchungen \VenigeI häufig als im, Schwarz\vald zu s'ein+BRO'C,HE, w.1es beson<strong>de</strong>rs au.f das Fehl.en eines H.aselgipfels hin 'und, hatlmöglich'e klimatis,che Ursachen hierfur diskutiert. Inzwische:n konnte'HA,UFF (19'67a) bei Bräunlingen einen hohen Has ' ~ ,lgipfel (64 % )1 in V nachweisen~ , <strong>de</strong>r sich in VI und VII nochmals wie<strong>de</strong>rholt ~ Auch im Zollhausried(BRÜCHE) und auf <strong>de</strong>r Alb bei Tuttlingen (HAUFF 1'960,a) wler<strong>de</strong>n ähnlich'hohe o<strong>de</strong>r höh:er,e Hasel-Werte in VI und VII erreicht. Au.ch LANG, (1954)zäh'lt dte höchste'ß Hasel-Werte im Hotzenwald erst in. VII die in <strong>de</strong>r Höhe'<strong>de</strong>nen von. Bräunlingen entspre,che'ß" Im ,Pla,tterrmoos er,mittelt HAUFF(1967a,) sogar H,aselwe,rte von 133°/a <strong>de</strong>r B'P in VII. Damit entf,ällt die An,­nahme 'w~es:entlicher Unte'rschie<strong>de</strong> in <strong>de</strong>'r Zus.ammensetzung <strong>de</strong>'r Vegetation<strong>de</strong>'r verglichenen Ge bIete. Klimatische Un tJerschle<strong>de</strong> zwischen Baar S,ch\varzwald.und Alb lass,en si,cb in <strong>de</strong>n Pollenanalysen nIcht ein<strong>de</strong>,utig erkennenund S,chlüsse auf ein'e, auch damals in <strong>de</strong>r Haar h,errschen<strong>de</strong> grö,ßere' Winterkälte'fin<strong>de</strong>n kei.nen. Rü,ckh,al t.Man da.rf aus <strong>de</strong>m, V'ergleich mit. <strong>de</strong>n Nachbarlandschaften ableiten, daßauch die Baar in dies.er Zeit von Wald be<strong>de</strong>ckt w ' ar~ , ausgenommen die lei ...ge:ntlichen Versum,pfungs,gebi.ete die abeT weniger a.usge<strong>de</strong>hnt als späterwaren und sich ,auf die tektonisch bedingten Mul<strong>de</strong>n und Kleinbecken beschränktenrIm Sch,vennin,ger Moos, Plattenmoos~ Zollhausried, ,zwlSchenPfohren und <strong>de</strong>m Unterhölzer, vielleicht auch, südli,ch ,Dürrheim und ostlI ·ch ." D , onaues clri' ,'., ng,en" 'b ' estan. d ·' en noc h ' 0 ff e'n 'e W' '" asser flUch ' a ' " en , d , .le '· la 'b .' ,er In .,Verlandung begrtffen waren~:E,iche,nmisch:wald-,Hase'I .. Zei.t ('lI ~ VII)I: Nnch <strong>de</strong>utliche,r gelingt dieRekonstruktion <strong>de</strong>r Vegetation in <strong>de</strong>r Eichenmischwald-Zeit zwischen 60.00und 3000 v. ehr. Bezeiclmend ist <strong>de</strong>r .starke' Rückgang <strong>de</strong>r Kiefernpollenund das ,Ansteigen <strong>de</strong>I Eich' ' nponen~ die nun über SOO1/o <strong>de</strong>r Baumpollen,a usmachen. Im BaarschVii~arzwald (BI umenmoos) treten bis ißB,m/o und 1mPlattenmoos bis 67 % Eichlenpollen a.uf. Demna.ch, ist zu dieser Zeit d.ie 'Eichew,eit vorherrschen<strong>de</strong> HolzarL Da.neben ist die Ulme zeitw,eise von großerBe<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>nn ihre Pollen wer<strong>de</strong>n im S,chwenninger Moos in VI b,ei 15,°!Dan,getroffen, faUen allerdings im Verlauf von VII a.uf di,€ H,äl1te. Auch imVillinger und im Br.äunli,ng'er Stadtwald scheint die Ulme stärker vertreten,g . wesen zu sein (bis '9°/o1~ doch ist das BräunHng,er D'iagramm wegenstarker Rohhuffiuszersetzung schwer <strong>de</strong>utbar. Im Blumenmoos v,.rer<strong>de</strong>n 5(/0)in <strong>de</strong>n übrige'n M,ooren noch 'W"eniger Ulmenpollen gefun<strong>de</strong>n. Da aber Ul-


60 Vegetntionsentvl/'icklung <strong>de</strong> r Baarm,enpollen meist unterve-rtreten sind t ist eine e'rhebliche Beimischung vonUlmen in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Eichenmischwaldzeit anzuneh ,men~ Später folgtdie Lin<strong>de</strong> wetteifert mit <strong>de</strong>I' Ulme und selbt mit <strong>de</strong>r EicheF Ihre Pollenerreichen am Plattenm,Qos sogar 400/o~ bei V'illingen 'und Bräunling,en um30°/0, im Schwe,nnmger Moos wenig üb'er 10 % und im Blumenmoos um 5°/o~Im ,Zollhausried wer<strong>de</strong>n umgerechnet um 20°/0 bei Su,mpfo'hren um 10%gezählt Man h,at bel <strong>de</strong>n hohen Wert,en die möglich'e selektiv1e Pollenzersetzun,gund große Erhaltungsfähigkeit <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>npollen ,zu berücksichtigen,aber <strong>de</strong>nnoch darf ,als sicher gelten, daß die Lin<strong>de</strong> an d,er Z,usammensetzun,g<strong>de</strong>r wärmezeitliehen Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Baar ganz erheblich beteiligt wa .. ~wobei unbekannt bleibt, ob es sich 'um, Sommer- od,er Winterlin,<strong>de</strong> ge,han,­<strong>de</strong>lt hat"FIRBAS (194'9 TS. 223) und REINHOL'D' (195,6) beton,en, d,aß die Fichte indieser Zejt in. <strong>de</strong>r B,aar offenbar reichlicher vorkommt als im Schwarz,v\arald.Die neueren Profile lassen hingege,n Werte zwis.chen 1,~ 4'-;CI sowohl imBaarsrnw.arzwald als aueh in d,er zentralen Baar erkennen., Das entspricht<strong>de</strong>n Werten auf <strong>de</strong>r Alb bei ·' ·uttlingen (HAUFF l '96o.a) und 1m nördlichenBod,enseegebiet. Auch im Südschwarzw,ald (B,reitn,au" Erlenbruck Grafenmatt;Heiterlnoos) wur<strong>de</strong>n schon von BRO,CHE Werte von 1 - 5°/'0 gefun;o;,<strong>de</strong>n~D " ·. mg ,egenübe:r errech,net LAN'G (1954) im, Hotzenwald im Mittel ge­:rlngere Werte (unter r~/DI ) und ein durchschnittliCh späteres Auftreten <strong>de</strong>rFi,chtenpollen. Klimatis,che F'olg,erungen fur die Baar dürften aber aus .so,geringen und verschie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utbaren Unterschie<strong>de</strong>n nicht gezogen wer<strong>de</strong>'TIkönne'n . Hingegen sind die Fu,nd,e von Efeupollen im Blu:menmoos (LANG1953) und das reichliche VOl"komm,en <strong>de</strong>r Stechpalme' (Hex), <strong>de</strong>s G:eißblatts(Lonicera pc.rycle:111e.uulll) <strong>de</strong>s Zw'eizahns (Bi<strong>de</strong>l1s) und <strong>de</strong>r Schnei<strong>de</strong> (Cladlurn)im Schwenninger 'Moos (GÖTTLICH 1965): von Be<strong>de</strong>utung. Diese Pflanzenerlauben, nämlich Aussagen über das Klima <strong>de</strong>r damaligen Zeit, Danachwar das Klima <strong>de</strong>r Baar recht wintermild und nach Ausweis <strong>de</strong>r nun weithIneinsetzen<strong>de</strong>n Versumpfung vlohl auch feuchter~ Man hat je<strong>de</strong>nfalls mitGÖTTLIC'H (1'965) festzuhalten ndaß das Kli'm,a, <strong>de</strong>r B,aar damals keinekontin,lentalen Züge hatte; die morphologisch,e Ungunst <strong>de</strong>r Hochmul<strong>de</strong>nlagewar durch die allgemeine Erwärmu,ng k,om,pensiert. ··'.Im ganzen waren B,aar und Baarschwarzw'ald also von EiChenmischwäl<strong>de</strong>rnbe<strong>de</strong>ckt. Nur die großen Sumpfgebiete wie d1asS,chwenningerMoosverraten dUI eh die große Zahl <strong>de</strong>r NBP vor allem <strong>de</strong>r Riedgrä.ser (m.eistüher 1000/o)~ daß h ' er größere- Riedfläch,en bestan<strong>de</strong>n haben. Das gleiche'müss'en wir uns na:ch <strong>de</strong>n stratigraphisehen Befun<strong>de</strong>n für die' Pfohren-


T/,d-r' :r.. 2(1 40 20. Ic:m,20 '0 fj(J 10 25 50 75 100•,150vm '~.3 0.00 y. (hr.1-7090WO '1'15~-------..--- -I,VIIiKrJUur -Zf'; ' fl'Abb.l Pollendlagralnm vum Scbo'wenning'e'f Moos (Ausschnitt). N,ach GÖTTLICH (1965),umgerechnet auf die Grundsumme Eaum,pollen ohne Sträume·r undBruchwaldarten '= 100°/0 ", Es fehlen d i,e Abschnitte I - V.


62, Vegetationsen twi.cklung d 'r Haar.Unterbaldin.ger Zone die Riedbaar um das Wuhrholz und das Zollhausriedvorstellen ~ Hingegen waren die T1alung um das. Plattenmoos, das Breg- undBri,gachtal. die Neckarta1.ung zwisChen Schwenning,en und Bun<strong>de</strong>sbahnhofTrossin.gen sowie die Moore <strong>de</strong>s Baarschw'arzwal<strong>de</strong>s graßtenteils vonB,l"uchwaldund A,uewald eingenommen. Größere offene Wasserflä.ch'en hat esnicht mehr geg,eben.In diese Zeit fallen die spä.ten mittelstein,zeitlichen 'Kulturen aber gegenEn<strong>de</strong> von VII treten a,n <strong>de</strong>r Dona.u und in <strong>de</strong>r S,rnw,eiz berelts. neolithischeBa,ue'rn auf., die Viehzucht un,d Ackerbau. trieben,. Von größ.ter Be<strong>de</strong>u.­tung für die 'Frage d,er Erstbesiedlung <strong>de</strong>r Baar ist <strong>de</strong>r Nachweis von Spitz ....wegerich- u.nd Getrei<strong>de</strong>pollen im Schw'ennin,ge'r Moos (Abb ~ 1).. "Wie in dienmeisten an<strong>de</strong>ren Gebieten beginnt dabei Plantago lanceolata (zusammenmit an<strong>de</strong>ren Unkräutern wie Beifuß und A,mpfer) . twas vor <strong>de</strong>n GetreI<strong>de</strong>pollen.Seit IVERSEN (1.'941 und folglen<strong>de</strong>) hat sich inzwischen Imm,er <strong>de</strong>utheh,ergezeigt daß Spitzwegerich als Kulturzeiger zu bewerte'n ist, <strong>de</strong>r aufVlebweid'e hin<strong>de</strong>utet. Anschli . ße'nd folgen Getrei<strong>de</strong>pollen in geschlossenerK UTV'e bis z,um Profilen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sch\venninger Moo8es~ das noch in d,er Eichenmis-chv.laldzeit,a.ber nicht weit vom Begin,n <strong>de</strong>r Tannen,zeit (VIII) ll,egt. Da<strong>de</strong>r B,eginn <strong>de</strong>r T'annenz,eit durch LANG (1955.) für <strong>de</strong>n nahen Schwarz­\vald. auf die Zeit zwische,n 3000 und 2500 V i ehr. fixiert wur<strong>de</strong>, dürfen dieE.l"sten Zeugen m,enschlich'er .B'esiedlung im Schw,:nninger Mnos zwischen3500 und 3000 Vi ehr. angesetzt wer<strong>de</strong>,n,. GÖTTLICH (19 1651 ) <strong>de</strong>l~erstellte, meint tdas Profildaß .. s sich um aus <strong>de</strong>m obe'ren Neckartal ,heraufgewehteGetrei<strong>de</strong>pollen han<strong>de</strong>ln könnteE Dafür liegen ab r die Po'llen'wer ·e mit2 - 14°!Q über 6 Spektren hinweg viel zu hoch Solche hohen Werte wer<strong>de</strong>nsonst er.s in <strong>de</strong>r jungsten Sledlungszeit durch. windbl'Ütige Getrei<strong>de</strong>sorten(Roggen!) erreicht. Diese hat es im Neolithikum noch nicht gegeben ~ Dahermu.ß angenomme'n wer<strong>de</strong>n, daß ,es sich bei <strong>de</strong>n Getrei<strong>de</strong>pollen im SchwlenningerMoos um einen neo 1 i t his ehe n A c k e .r b a, u in a 11 e r .n ä, c h -s t erN ä h e <strong>de</strong>s M 0. 0 r 'e S 0 <strong>de</strong>r i n die sem, s. e 1 b s t h,an<strong>de</strong>lt. Esliegt nahe,. die Pollenquel!e in <strong>de</strong>r' Siedlung "Dicke'nh.art U am, nordwestlichenRa.n<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Moores (1 :km von Moormitte entfer.nt) 'zu s'uchen. Hier fandHerr Dr~ ,STRÖB,EL "unt.er einem Hallstattgrabhügel eine mit humosemLehm, Kohle, bandke'l'"amische:n Sch,erben und Feuersteingeräten gefüllteGrube~' ,(frd.t schri.ftl. Mitteilung) ~ Für diese Zuordnung spricht außer<strong>de</strong>m<strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>s Ackerbaus. Es käme au'ch <strong>de</strong>r Lage nach die etwas weiterentfernte (4 km) Moorsiedlung ,tiOberried'" südlich Bad 'Dürrheim, in, ...frage, da die heutig '· und vermutlich auch d.amalige Hauptwindrich-


V,e g eta bon oS en tw ickl u n g d er Ba a r 63tung <strong>de</strong>s Gebietes W bis SW' ist. Lei<strong>de</strong>r gesell,ah die Gra,bun,g nicht sehrsorgf.ältig (vgl. E. FISCHER 1936 S. 70)~ so daß genaue Altersstellung undKulturkreis unsicher sind. Das ist umso bedauerlicher- als es sich offenbarum eine reiche Fundste:lle gehan<strong>de</strong>lt hat. Neben Pfahlreihen von Häusern,Steinbeilen und "ir<strong>de</strong>nen Geschirren" 'wur<strong>de</strong>n auch Reste vom Urrind"Reh, Hirsch, Pferd) Dachs und Hund fest,g:estelltWenn das Sch'wenninger Moos die Grenze zwischen bandkeramischerB'esie-dlung necka.raufwärts und Mich,elsberger (-Scbussenrie<strong>de</strong>r?') sowieHorgener Moorbauern von Sudosten markiert, so w ',äre auch an MichelsbergerBauern Z,ll <strong>de</strong>'nken. Die nächst.e Siedlung bel Tayngen-Weiher(GUYAN 1955) dürfte um ehva 2750 v., ehr,., diejenige von E,hrenstein(GRQ'SCHO,PF 1961) um, ,3200 v. ehr. bestan<strong>de</strong>n haben. Hinw'eise auf' dieseKultur feh 'en aber in <strong>de</strong>r Haar_ Für d.ie Anwese'nheit von Horgen ... Sipplingernergeben sich hingegen mehrfache Anzei,chen. So s.chreibt STRÖBELeinem im Glasb,achtal bei Buchenberg-Mü.hle gefun<strong>de</strong>nen SCherben I <strong>de</strong>ssenFundumstan<strong>de</strong> er freilich nicht für völlig geklärt hält, <strong>de</strong>r I-iorgener Kulturzu (Bericht .ans Amt für Bo<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nkm,alspfieg'e F reiburg). Moglich,erweise,gehört auch di.e erwähnte Siedlung , Oberried südL Dürrheim hierher(vgl. ECKERLIE: 1956). Horgener "Pfahlba.u~~-Siedlungen sind allerdings sojung ' ~ daß sie zur Erkläru.ng d,er fraglichen Getr-ei<strong>de</strong>pollen v;,rahrsch:einlichnicht rn,ehr in B,etracht kommen (um, 2000 v. Chr ~) Demnach ist die Annahm,e<strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>polle'nquelle in <strong>de</strong>r bandkeramischen SiedlWlg Dicken-,hart am wahrscheinlichsten.Uber <strong>de</strong>n Vegetationscharakter <strong>de</strong>r Siedlungsorte ergeben sich aus <strong>de</strong>nPollenanalysen wlchtige Anhalts,punkte,. Der mächtige verschwemmte KeuperlehmbeIm DiCkenha.rt trug während <strong>de</strong>r ersten durch Spitzwegerich undGetrei<strong>de</strong>pollen belegten Siedlungszeit einen gesChlossenen Eichenmischwaldmit v iel Ulmen , Lin<strong>de</strong>n und Eschen sowie Pflanz,en eines wintermil<strong>de</strong>n,eher ozeanisclle,n als kontinentalen ,Klimas (z,. B. /lex )" Der Standortwar nicht trocken son<strong>de</strong>rn min<strong>de</strong>stens frisch sowie nährstoff~ und ba-,senrl';üch. Wa'1därmer waren nur die zentralen Teile- <strong>de</strong>s eigentlichen MooreswoErlen-Birken-Bruchwäl<strong>de</strong>r .m.it Flachmooren \vechselten.Auch für die Wirtsmaftsweise dieser ersten, vermutlich band.kerami oeschen Siedler' liefern die, Pollenanalysen Indizien. Es waren B,au-ern, dieViehzucht, begleitet o<strong>de</strong>r gefolgt von ausge<strong>de</strong>hntem Ackerbau" t rieben Wegen<strong>de</strong>r niedrig bleibe'n<strong>de</strong>n Spitzwegerlch-Werte ist "\\Tohl nicht mit Freiwei.<strong>de</strong>größeren U,mfangs zu rechnen. D,as Abfallen <strong>de</strong>r Ulmenwerte auf dieHälfte nach <strong>de</strong>m, Auftreten <strong>de</strong>r ersten Kulturzeiger so\-vie die vorüberge-


64 Veget.a t ions,entw i cld.ung <strong>de</strong>'r Ba a rhen<strong>de</strong> Abnahme <strong>de</strong>r Esch,enwerte spricht für Laubfütterung. Ulmen-~Eschen- und Lin<strong>de</strong>nJ' ub wur<strong>de</strong> auch in Schweiz,er Moorsiedlun.g·,en ve.rfüttert(v,gl. GUY AN u" a. 1955). Vielleicht ist die gleichzeitige Zunahme<strong>de</strong>r Eichenpollen auf För<strong>de</strong>rung dieses Baumes infolge Eichelmast. z.urück,­zuf'ühren. In die ' gleiche Rieh tung \veisen die, Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Blr kenundHaselwerte; in<strong>de</strong>m einem Eichengipfel ein Birkengipfelt dann ·ein Ha~selgIpfel folgt~ DarIn darf rn,an mit .IVERSEN 1(.1941) vielleicht eb,enfalls einZeiChen für Waldwei<strong>de</strong> mit nachfolg,end,er Lichtung s,ehen. Auch die Tat~sache, daß die Buchenpollen sich umgek.ehrt ·wi.e d.ie Getrei<strong>de</strong>pollen. verhaltenw ,äh.rend. die Hainbuche ihlen wärmezeItlichen Hochstwert zugleiChrrut <strong>de</strong>.n höchsten Getrei<strong>de</strong>pollenw·erten. erreicht,. <strong>de</strong>ute't a.uf' eine N'utzungund Rodung <strong>de</strong>r Wäld·er hin. D1ie Parallelität d.ieser Erscheinungen konn.t'eauch 1" MüLLER (1947) fur drei vorgeschichtlich,e Si1edlungsperio<strong>de</strong>n imFe<strong>de</strong>rseegebiet zeigen. Hinweise auf Brandrodung _e·hlen.Der starke Rückgang <strong>de</strong>r Getrei<strong>de</strong>pollEn in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n obersten Proben<strong>de</strong>s Sch.wenninger Profils spjegelt wohl einen Rückgang <strong>de</strong>s Ackerbau.so<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Besiedlung wi<strong>de</strong>r. Ob Siedlun.gsverlegung infolge Wan<strong>de</strong>rfeldba.uso<strong>de</strong>r .an<strong>de</strong>re Ursa.chen dafur infrage Kommen., bleibt unge\viß ~Tannenzeit (VIII) : Wl . schon BROC:HE (l'929) wah.rscheinlich maChte,schließ.en si,ch di.e Baar un.d die Südvvestalb (.:.... Ran<strong>de</strong>n. und Baaralb) andie EntwiCklung im SChwarz\\tald ' nsofer.n an als die Tanne auf Kosten<strong>de</strong>r EiChen.mlscllwald-Arten jetzt hohe Werte erreichL Das wird auch durChalle neueren Profile <strong>de</strong>s Baarschwarzwal<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Riedba,ar belegt~ So"rer<strong>de</strong>n im Plattenmoos 40-'70'°/0 1 , 1m Blumenmoos und ~m VilHnger StadtwaId50-.70°'/0 Tannenpollen gezählt (Abb . 2).Im WuhrhQlz (Abb. 3) glaube ich di.e Grenzen etwas a.n<strong>de</strong>rs als HAUFF (1967a)z,iehen zu müssen. Wegen <strong>de</strong>r rela.t1.v hohen Eichenmischwaldwerle' und <strong>de</strong>m UbeI"~\\fiegen d.er T'annenpollen. übel" die Buchenpollen, gehört nl,., E. <strong>de</strong>r D·ia.grammteilzwIs.chen 47 und 40 C.m noch zur Tannenzeit, währe'nd die Spektr,en zwis·Chen 20 und15 ,ern zum; folgen<strong>de</strong>n Abs.chnitt IX zu rechnen sind, weil dh:~ Buch ·n:werte nicht nurhoch bleiben. son<strong>de</strong>rn die Tann,enwerte übersteigen~ weil w ',eiter ein kleiner Haselg.lpf:el'Vor <strong>de</strong>m endgültig . n Rückg·.ang vo,t"liegt und weil schlie·ßhch ,kein Fic-,ht'enanstiegzu be·merken ist. Erst das Spektrum in. 10 cm. Tie'fe ,gehört sicher zur Jünge:ren Nach-·wä.rme.zei t fX}" fJ..J~ ie .a.m .R ückga n g von Buche und T,anne , an. cl e.r Zunahme von Kieferund Fichte und am stärkeren Auftreten von Getrei<strong>de</strong>poUen zu erkennen. ist. HA UFFselbst hatte seine Da ti,erung mit Fr;5lgez,eichen versehen.Trifft dieU'mdatierung ZU idann scb1einen in <strong>de</strong>r zentralen Baar (Wuhr ....holz und Schwenninger Moos) die Tannenpollenwerte mit rund 40'% amniedrigsten zu liegen. Zwar fand. BROCHE am Birkenried höhere Werte(6,5·-81 D/o) , doCh muß hier w'egen d.er ungewöhnlich niedrig'en BuCh·en- und.


Abb. 2 P'Qllendiagramm vom Pla.ttenmoos" 7:53, m NN.N 3,m, H A'U F F ,( 1967' a J Tab. 14) für dIe Abs eh nl tte, VI '- VII um ge rech.n.et a urdi. Grundsumm,e Baumpoll,en ohne Hasel; Erle und Birke == 100"10 ,,Ba umpollen ohne Hasel, E,rle, Birke und Kief'er == 100 % •,Ab VIII•


if'f~ern"l- !II2020 40 80 120 ;0 20 5 520 «J 20"20 4() 60 5 5 20 401020405,0-_ .- --, -Aschenf,~ ; {eh (!In-1- , - ,kei ne Polten-IXt~lDe~~~ - '. - ~ ~ Vln? uXJo v.Chr: .---60- - -+--- -_r----i­I•70~-..ILLt1l"13:t, ' -SQj!LlJ~~ - ,-\.,.~....'Cb~OJ,~ . ~ " , ~LUOJ " ~liI;JCL!CLsEl: 'ILe- LU .c::~b ..c: u E.:::JCu :::llI ~ 'I .....-rw"V)'w -'I:l.!I.c:-.-q..~ 1)'ilJ 1./,-".Q.c' e:-.. Gi~ c: ~!-! i.l


'Vegeta,tionsentwicldung <strong>de</strong>I: Haar 67EiChenmisch'waldpollen und wegen d,es z'ersetzten Torfes mit selektiverPollenzersetzung gerechnet 'wer<strong>de</strong>n.Nach allem ist a.uch die Buche entgegen bisherl,ger Erwartung schonin diese-r Zeit von großer B,e<strong>de</strong>utung. Wohl hatten auch schon BRO,CHEund BERTSCH im Schwenninger Moos Werte von über 30 % gefun<strong>de</strong>n,abe'r wegen <strong>de</strong>s Feblens o<strong>de</strong>r spärlichen Vorkom,mens von Buchenpollen in<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>re'n Mooren verhielten sich spätere Autoren skeptisch. 3) Nun zeigtHA,UFF (1967a.) im Plattenmoos am En<strong>de</strong> von VlII etwa 25 % Buchenpoll,en ,und .im Wuhrholz- wo dIe größte klimatische Ungunst zu eI"Vl3rten wärezählt er ,3'6 ... 40D/o~ Auch im Bräun]inger Stadtw~ald~ also schon im Ba,arschwarzwald,fin<strong>de</strong>t HAUFF' einmal 21 'fJ/o, Buchenpollen. Demg'egenüb1er erschein.tdie 'Buche im Blumenmoos (LANG) nur mit Werten um 10'°/tD was"\vohl auch nach HAUFFS übrigen p 'roben allgemein 1m, Baarschwarzwaldüblich w"ar. OBERDO'R'FER t(1931) fand am Schluchsee 17 D /Q BuchenpoUe 'n ~Im ganzen. ergibt sich daraus, da.ß in <strong>de</strong>r Tannenzeit neben <strong>de</strong>r Tann'edie Bu.che Ha.uptholzart in d.er Baar-HoChmu.l<strong>de</strong> gewesen ist~ .Au grund<strong>de</strong>r Untervertretung ihrer Pollen ist sogar wahrsch,einlirn- daß sie dortsichon hä,ufi,ger als die Tann,e w'ar. Hingegen scheint im Baarschwarzwalddie RotbuChe eine zwar wichtige' aber <strong>de</strong>r Tanne unterle,gene Holzart,.gewesen Z,U se:ln ~'Fichtenpollen treten ub·erall in geschlossener Kurve auf. Sie erreichenim Ptattenmoos im Mittel 3,.3 D / O (1-8°/0), im Sch"\venninger Moos ,4 % (1-7°10 im Profil v. BE 'RTSCH) ~ im, Wu'hrholz (me.ine Ei.nstufung angenom.m,en)10 ;5~/o , .a.m Unterhölzer 2,6°10 1(1-4 % ) ~im , Zollhausried 6,,5,°/0 (2- I 0 0 / 0 ')1) wobei bei<strong>de</strong>n letzten bei<strong>de</strong>n Mooren selektive Pollenze-rsetzung eher für noch niedrigere'Werte splricht. Im Baarscltwarzv\rald wur<strong>de</strong>n 1m Blumenmoos. 2 D /o(0.-4°/0 ) und in <strong>de</strong>n kleineren Vermoorung,ell z\vischen Bräunlingen undVilling'en 2-4 % (höchstens BU/o)1 gefun<strong>de</strong>n~ Vergleichsweise konnt.en imSteinatal z,wisch· n 2, und 10'tt/o (DIETERICH~ 196,7 und IiAUFF 1967a) undam Schluchsee 8 % (16-13,'°/0. nach OB,ERDORFER 19'31) gezählt wer<strong>de</strong>n.HAUFF (1:9'60a) fand in <strong>de</strong>r Hegaualb nur 1~3 'Ota , FiC'htenpol1en ~Fassen wir zusammen, 5iQ 'ergibt sich für die Tannenzeit zwischen ,3000und 800 v. Chr ~ etwa fol,g,endles V,egetat.ionsbild in <strong>de</strong>r Baar:Es herrschten auf frisChen bis mäßig trocken,en Standorten allgemeinB u ehe n - T a n n e n ... W ä 1 d ,e r, wobei <strong>de</strong>r ,Anteil <strong>de</strong>r Buchen, in <strong>de</strong>rzentralen Baa,r ,erheblich gr1öß.er war als im westli,ch an,grenz,en<strong>de</strong>n BaarschwarzwaldzcwisChen Villin.gen und B,räunlingen und kaum :niedriger alsauf <strong>de</strong>r Heg.a,ualb bei 'Tuttlingen. Dabei war <strong>de</strong>r Buch:enanteil nach allen


68 Vegetation.s~ 'Dtwicklung <strong>de</strong>r BaarErfahru.ngen eh·er größer als <strong>de</strong>rjenige' <strong>de</strong>r Tanne. Hingegen dürfte imBaarschwarzwald. die Tanne ein<strong>de</strong>utig dom'inie·ren<strong>de</strong> Holzart gew,es,en sein.Die Arten. <strong>de</strong>s Eichenmisehwal<strong>de</strong>s, vora"b <strong>de</strong>r Eiche, aber au,ch <strong>de</strong>r 'L'in<strong>de</strong>und .Esche haben noch ,ansehnliche Werte so daß auf <strong>de</strong>n frischen bis fe'u,chtenTalbö<strong>de</strong> eie h e n r eic 'h e Mi s c h w ä 1 <strong>de</strong>r gestockt haben dürften.Die· Fichte spi Ite in <strong>de</strong>n. W'aldu.ngen noch ke'ln · große Rolle. Noch diehöchsten Werte wur<strong>de</strong>n bisher im Wuhrholz m'it 10,,5 % {Mittel) gefun<strong>de</strong>n.D'a aber g·erad.e hier zur Tannenzeit noch. ein größeres Flachmoor bestand('~lährend die an<strong>de</strong>l-',en Moore schon von Bruchwäl<strong>de</strong>rn eingenommen wur<strong>de</strong>n)'tist ein Teil dieser W'erte s"cher als Fernflugpollen zu <strong>de</strong>uten, <strong>de</strong>r jain w'aldfreien Gebieten hervortritt. 'Ein allg,emein größerer Fichtenanteilin d.er zentralen. Baar ist hieraus aber wohl n.icht abzuleiten, zumal am'U'nt,erhölzer, am Plattenm ····os und 1m Schwenninge'r Moos wesentlich geringereWerte gefun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n.Wegen. <strong>de</strong>r ·· tarken Ausbreitungo <strong>de</strong>r Buch,e neben <strong>de</strong>r Tanne muß einegege·nüber <strong>de</strong>n Nachb-arlands·ch.aftenbestehe-n<strong>de</strong> k.lim,atisch·e Benachteiligung<strong>de</strong>r Ba.a.r t et~?a im Sinne einer größ,eren Winterkälte~ verneint wer<strong>de</strong>n.Belege fü.r ein kurzes Vorauseilen <strong>de</strong>r Buche vor <strong>de</strong>r T'a,nne, wie im Hotzenwaldund bei Schaffhau.sen" fin<strong>de</strong>n sich :ni.cht.Auffallend sind wie<strong>de</strong>r Zeugen menschl.i,cher Besiedlung. ·Wenn. meineG'renzziehung bei Profil Wuhrholz richtig ist so <strong>de</strong>utet sich in <strong>de</strong>r Tannenz,eitwie<strong>de</strong>rum Aekerhau entwe<strong>de</strong>r in ,größerer Entfernung od,er von geringerIntensität, an~ Vielleicht <strong>de</strong>utet <strong>de</strong>r Rückgang von Erle und. B·irkeauf' Rodung <strong>de</strong>r feu·chten Wäld,erE Leid·er wur<strong>de</strong>n We.gerichpollen niChtberücksichtigt. In<strong>de</strong>ssen sprechen Aschenteilchen am, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r T'annenzeitf'Ü~ einen Brand im Moor o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ss,en Nähe,. HAUFF (1967a) verm,erkt imBräunlingel Stadtwald ebenf'alls in dleser Zeit Koh.lereste,. Es ist aber nochzu früh . um entsch.ei<strong>de</strong>n. zu können, ob dies·e Ers,cheinung auf Brandrodun,gdu'''ch bronzezeitli,che o<strong>de</strong>r \v.ahrsCheinlich s,chon haHstattzeitliche Viehzüchterzurückgeht. HhTvY~ ,eise auf Waldnutz,ung ergeben sich auch im ProfilPlattenm.oos (Eichenanstieg und Rückg ·ang~ . Birken-Haselgipfel) am En<strong>de</strong>von VIII~ also um 800 v. ehr .. B,estattungsfun<strong>de</strong> dieser Zeit sind im ganzenBa,argebiet h.äufig und auch aus nächster Nähe' <strong>de</strong>:r .Kohlefun.dorte bekannt..So z. B. aus Donaueschingen an <strong>de</strong>r Br.iga.ch. vom Ried südlich Aasen undvon Bräunlingen-Waldhaus ,en~ 'wo 26 ·Gra.bhügel <strong>de</strong>·n Gedanken an eineumfa.ngreiche Rodungstätigk.eit nahe legen. Auch ,östlich <strong>de</strong>s .Plattenmoosesliegen Hügelgräber.Sicher ist ldaß sich diese Siedler nicht von offenen Vegetationsstel1.en


Ve,getations,entwicklung d[er Baar 69wie Ste:ppenhei<strong>de</strong>n haben leiten lassen, son<strong>de</strong>'rn vorwiegend <strong>de</strong>n r,ei,ch bewal<strong>de</strong>tenTalungen folgte,n und überhaupt gut mit <strong>de</strong>m damaligen 'Urw'aldfertig '\vur<strong>de</strong>n.BumCDzeit (IX): Z[wischen 800 v. ehr. und 500 n. ehr. liegt die 'Buchen~zeit ~ Ga.nz allgern,ein gilt von ihr, daß hier die Wäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Zu tand amnächsten kam[en, ",<strong>de</strong>n wir von <strong>de</strong>r Beobachtung <strong>de</strong>r heutigen V',egetationausgehend als <strong>de</strong>m je zigen Klima entsprechend als "natürlich' ,ansehenj,~(FIRBAS 1949, S. 292). In <strong>de</strong>r Baar ist diese Zei.t erst durch, neuere Untersuchungen<strong>de</strong>utlicher prfaß t wor<strong>de</strong>n., Das liegt teils dara.n- d.aß dIe Torfschichten<strong>de</strong>r jüngsten Abschnitte durch Stich und Kultivierun.g z,erstörtwur<strong>de</strong>n sind o<strong>de</strong>l' aber daß die Ve-rsumpfu'ngsge'biete- mit DeCklehmen über ...srnüttetwur<strong>de</strong>n diePollenanaysen unmöglich 'machen.Aus <strong>de</strong>r B,.aar-Hochmul<strong>de</strong> lie,gen nun dIe D1lagranlffi[e vom Plattenmoos,vom Wuhrholz (HAUF,F' 19'617,a) und vom Schwenning,er Moos (B'RO'CHE192[9, BE-RTS,CH 193.1) vor (vgL Abb. 1-4)~ Überieinstimmend kommen inihne'ß die Buchenpollen. gegenüber <strong>de</strong>n Tanne-npollen zur Dominanz ~ Über­.all li,egen die Buchenpollenwerte zwischen 35 und 42 % . währ,end die Tannenpollennur 27- 331.1/0 ,errei[chen. Das be<strong>de</strong>utet einte klare Vorherrschaft<strong>de</strong>r Buch,e in <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Baar angesIchts <strong>de</strong>r üblichen Untervertretungihrer ,Pollen . Demgeg:enüber erzielen die Fichtenpollen nur '4-10%~ Da-,zu ko.mmen Kiefernpolle·n von 10.-21°/0 , die .aber teilweis[e <strong>de</strong>r ,örtliche[nMoorvegetation entstam·me,n und außer<strong>de</strong>m gew~öhnlich stark über ,. ertre ....ten sind. :DieEiche:n.mischwaldwerte liegen z\\rischen 6 und, 11 5 %unterFührung <strong>de</strong>r Eiche~ Bem rkenswert ist auch <strong>de</strong>r ,Anteil <strong>de</strong>r Hainbuchenpollenmjt 1-2 5 ()!o'Demnach war di[e innere Baar regional von Wäl<strong>de</strong>'rn mit vor h 12' r r ,­s c h, end e r Rot b u ehe bei r ichlicltem Vorkommen <strong>de</strong>r Tanne be<strong>de</strong>ckt.Eie h e 'E s [c h e - L i n d -e und Hai n b u ehe 'waren entwed,erwichtige Ne'benh.olzarten .o<strong>de</strong>r traten ,g·ehäuft i n <strong>de</strong>n fe u c h t e r e ·n,A, u e w a 1. d s t a n cl 0 r t e n au.f. Fichte und Kiefer waren wohl vorhan<strong>de</strong>nbh[ebe-n aber entv.,re<strong>de</strong>r spärlich beigesteHt o<strong>de</strong>r b,eschrärikten sich aufbestimmte Standortek,alter 'und dichter Bö<strong>de</strong>n, z" B ~ auf und an r.ilooren~Es ist dabei auch zu berü[Cksichtig,en, daß schon relativ dichte BesIedlungbestand und bei oifenen Flächen Pollen aus <strong>de</strong>m Baars,chwarzv,rald einegrößere Rolle spielten. Besond'ers bemerkenswert ist, d.aß die Fichten,werteweit hinter <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Südschwarzwal<strong>de</strong>s (Schluchsee. Hor·bach) und <strong>de</strong>nen<strong>de</strong>s Gebietes Breltnau-Hinterzart[en (16-190./0.) zurück.bleiben.Im Baars[chwarzwald sind die Buchenpollen geringer vertreten. Immer-


70 Ve :·· ~tationsentwickIung <strong>de</strong>r Baarhin. zählten. LANG :im Blu:menmoos li.nd HAUFF im Bräunlinge,r Stadt\Y',ald.29-33°!(l Buchenpo'llen~ In <strong>de</strong>n kleinen W.aldmooren. auf Buntsandstein beiOberb.ränd~ Bräunling'en und B,ubenbach verz,eichnet HAUFF Werte um20°/0. Auch an <strong>de</strong>·!" Grenze zum Grundgebirge fin<strong>de</strong>t er bei Villinge-n ähn-,,Hirne We:rte ~ Nur 15 % Buchenpollen erreich.en. dIe z. T . kleinsten Wald,­moore auf Buntsa.ndstin. zwischen VilUngen \lnd Königsfeld .. Die. T'annenpollenerlangen 1m, Blumenmoos und bei Bräun.lingen nur etwa. die gleicheGrößenordnung wie die Buche. während sie in <strong>de</strong>'n. übrig,en Waldmooren.,\l•J-- .. .....,Brailr­Schwar zw~/dI•/•- --- -~...... ,/((--'AlbBfiar sHo.'c hmlJ I d~ ')(/~I'A'OrfIIIl\\II\. /"\ /l .,..,..,., //,-._-L,....'",,_7'- &d 5u _-•'-.. • Wu/ac:/)fand\•)•5chw«rzwald ~ ~ .•Ost!laum )/"r/'()H6gjJI t1 -Be/j'/drJd•Abb.4: z'usamme.ns,ctzung <strong>de</strong>r Pollenspektren <strong>de</strong>r Baal" in <strong>de</strong>l späten Bucbenze:it(nach ehr .. G·ebUlt bis ca~ 500 n.. Cbr.~ ,. DIU1'chscltn.ittsspektren BUS <strong>de</strong>n letztenProben .mit etwa gieichbleibe'nd hohen Buchenwerteo. vor <strong>de</strong>m Buchenfa.ll.Bu.che {s.chwarz,) Eü:henmjschwald und H.a.inbuch,e (scb.raffiert) I Tanne (grobpunktiertl,Fichte (f einp,u.nk t iert) und Kiefer hveiß) = 1 Ooo/~ •


VegetntiOl1sentwkklung <strong>de</strong>r Baar '71<strong>de</strong>s Baarschwarzwal<strong>de</strong>s mit 50-60% absolu vorherrschen. In <strong>de</strong>r Verbr,eitun.gähn1ich erscheint di.e ,Fichte. Ihre gerjngsten Werte erzielt sie 1m. Blumen·­moos (2-13°/0). wird .ab,er bei Bräunlingen. (17-21 °/0)1" Oberbränd 1(14-25U/o )·und ViIHnge·n (lO-25,C)!o; Ausnahme Schlege-Iwald 11:' 1-8°/0) mit gleicherGrö,ßenordnung wie die Buchenpollen gefun<strong>de</strong>n . . Zum Vergleich sei. erwähnt,daß am S·chluchsee undl bei Horbach 12 bzw. 12,8:°/0 Fichtenpolle·ngezählt wur<strong>de</strong>n.Diese Werte lass,en nicht unbedingt auf einen schwächeren A.nteil <strong>de</strong>r'B,uehe und einen. stärkeren. von Tanne und. Ficht,e g'allZ ~region.aI im Baar~s·chwarz.wald schließen. Es han<strong>de</strong>lt sich nämlich mit A.usnahrne <strong>de</strong>s großenBlumenmooses um teilweise sehr klein .. Wald.moo1.e' die in erster. Linie <strong>de</strong>:nö,rtlichen und Umg,ebungsnie<strong>de</strong>rschlag (bis 0 5 'km) sov\i'"ie 'Nahflugpollen auffangen.Man darf aber sag'en, daß <strong>de</strong>r Buntsandstein offenbar schon da­.mals zur V'erdichtung und Vernässung (Missen) netgte und daß auf diesenStandorten Tann,e und Fichte eine· größere Be<strong>de</strong>utung hatten als \lvahrscheinlicllim regionalen Wald~ Die Kief'erpollensumme:n sind außer im, Blumenmoos(20-,25°/1) . " ~lO sie zur Moorv'egeta tion gehören, mit meist u.m o<strong>de</strong>runter loo/~ recht ,gering un.d sprechen. nicht für einen be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n An.tBam Aufbau <strong>de</strong>s damaligen Wa.l<strong>de</strong>s im Baarsch\varz·\va.ld. D·arauf weisena.uCh OBERDORFER und LANG (1953 S. 171/1'72) am, Beispiel <strong>de</strong>s Blumen ....mooses hin.Beachtenswert ho·eh bleiben ,auch im Baarschwarzwald noch die Werte<strong>de</strong>s Eichen'misch.\vald·es- beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Eiehe, die an vielen Stellen zwischen10 und 15 13 / 0 erreichen. und wohl ·auf A uew äl<strong>de</strong>r sowie feuchtere und \vasserzügigeHangstandorte verweisen.Klimatische Aussagen sind in beschränkte;m MaUe m ·öglich. D'j,e in <strong>de</strong>rTannenzeit herrschen<strong>de</strong> Ten<strong>de</strong>nz zur B,uchenausbreitun.g wir'd fortgesetzt,während die, Tanne vor allem in <strong>de</strong>r Baar-Hochmul<strong>de</strong> zurückgeht. Anzeichenfür ,ein,en ,.Klim,asturz ergeben sich nirgends. Der Rückgang <strong>de</strong>rTanne ist im Baarsch"'larzwald nicht so eindrucksvoll wie in <strong>de</strong>r zentralenB,aar. Ausdru,ck einer Klimaversehlechterung ist er nicht unbedingt+ DieFich'tenpoilil en treten kaum reichlicher auf als in d,er 'rannenzeit tlnd auch.die Häufi..gkeit <strong>de</strong>r spä tfroste'mpfi'ndlichen Rotbuche in <strong>de</strong>r Ried baar sp.richtein<strong>de</strong>u.tig ggen die Annahme ei,nes beson.<strong>de</strong>rs winterkalten Klimas mit <strong>de</strong>rZunahme von Spätftösten und gegen eine klimatische Benachteiligung <strong>de</strong>rBaar infolge <strong>de</strong>r Lee-Kontinentalität und Mul<strong>de</strong>nlage "). WahrscheinliChbleibt ·ein,e allmähliche Abnahme <strong>de</strong>r Somme:rtemperaturen '\;\rie überall in<strong>de</strong>n Nachbar.g·ebieten. SrhwielI'ig ist die Deutung <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschlagsverhält-


72 Vegetationsentwlckll1.ng <strong>de</strong>r Baal'nisse. Aus <strong>de</strong>r Zunahme <strong>de</strong>r Buche gegenüber <strong>de</strong>r Tanne ist von verschiel-'l<strong>de</strong>n,en Autoren sowohl auf Nie<strong>de</strong>rschlagsabnahm,e als. a,uch auf Nie<strong>de</strong>rschlagszun.ahmegeschlossen wor<strong>de</strong>n (vgL FIRB,AS 1949, S. 259 f),. Vielleicht1k ' onne ++ t d .. le ' voru "b" · erge h ' en d . e Z ·.una h me d' ,'er EId . r en- un ·.. . B"' 'ir k . enpo11 en In . ·.len dmeisten Diagramm,en unseres IG'ebjetes zu Beginn von IX im Sinn1e einerNie<strong>de</strong>rschJagszunah.me gew,ertet wer<strong>de</strong>n (v,gl. O'B,ER'DORFER und LANG1953). Das ist a'ber sehr unsicher ~ So spri-cht im Plattenmoos die ReiheIß'-'folge ,Eichenmischwaldrückgan,g-Birkengipfel-Haselgipfel- (schwacher) Eichenmischwaldanstiegeher für Waldr'odung" zumal gleichzeitig Getrei<strong>de</strong>pol1e'nz:usammen mit hohen Hainbuchenwerten auftreten (Abb,. 2). Lei<strong>de</strong>rfelhlen Zählungen von SpitzwegeriCh- un.d Unkrautpollen4 Ein Zusam"men-,hang .mit <strong>de</strong>n 1-4 km entfernte.n H'allstatthügeln östlich, P ',faffenw'eiler undbei V'.iUingen ist kaum von <strong>de</strong>r Ha' d zu weis,en., Bemerkenswert sind auchdie Holzkohlefun<strong>de</strong>, die HAUFF im, Bräunlinger Stadtwald erneut zu Be'­ginn von IX re·gistrieILDie mehrfach erwähnte ,Auelehmschuttung in. dien V,ersumpfungszonen,entla,ng' <strong>de</strong>r DOß.a.u und b·ei Pfohren-U'nterbaldingen ist mit, Sicherheit niChtvor <strong>de</strong>r BUlchenzei·', erfol,gt. Darauf <strong>de</strong>'uten Holzkohlefun<strong>de</strong> ,an <strong>de</strong>r Basis<strong>de</strong>r Lehme zWIsChen Donaueschingen und Pfohr,en (REICHELT 1953} undKulturschichten unter Lehm bei <strong>de</strong>n Immenhäien (Torfrind zit. n. STAR'K1912)~ 'BALZER 1(1904) teilt einen eisenzeitlichen {wah'rscheinliCh La Tene)'Grabfund im, Brändbachtal bei Bräunlinge'n 1,8 m unter <strong>de</strong>m B,o<strong>de</strong>n mitund ber·chtet von einem mit Metallbeilen gearbelteten Knuppeldamm im,gleichen Tal unt.er It5 m mäcllti,gen Ablagerung,en. die <strong>de</strong>mnach frühestensim Laufe <strong>de</strong>r Buchenzeit nach 500 v. ehr." vielleicht auch erst in <strong>de</strong>r jüngerenN,aChwärmez,eit (X)I ang'esch.wemmt wur<strong>de</strong>n~ BALZER fand auch einunvers,ehrtes Tongefäß unter fast 2,5 m :mäch'tigein Kiesen. <strong>de</strong>r Breg unterhalbvon Bräunlingen ~ GROS,CHOPF 1(1961) b'eriChtet, daß bei Ulm unter4 m Dronauaufschüttungen eine durch Äxte behau,ene Eiche gerundien wurd..' e. M 1lan k ' onn "· t e gen,elg . t· seIn, aus sn l~t.. '(:.uen b .'e t ra ·· chtlich- " ···· eu A .., u f s eh" . U t' ~ t '_ ungeu ,...;..,eine'n Klimasturz a,bzuleiten, zumal ähnlich umfangreiche Sedimente von.vielen Gebieten Mitteleuropas a.us ungefähr dler gleichen ,Zeit bekanntsin,d (vgl. RElCHELT 1953 S ~ 251 f)l. Das ist abeI' nicht stichh,altig, weilstarke Aufs,Chüttun,gen .auch noch wesentFch. später erfolgten. Im Oktober1967 konnten unter 2 mAuelehm und Ton ,an <strong>de</strong>r Donau bei Gutmadingenexakt zug,esägte , frühestens. mittelalterliche Bre,tter (aus Probelächern anläßlich<strong>de</strong>s Baues <strong>de</strong>r Umgehungsstraße Wartenbe"rg) geborgen. \ver<strong>de</strong>n.,Solche Aufschüttunge'n sind also auch ohn,e Annahme ein'es. katastrophalen


Vegeta Uonsen twidd ung d.er Baar 73Klim,as't'urzes möglich~ wenn etwa die Siedlungsintensität mit <strong>de</strong>r Folge <strong>de</strong>rHangentblößung und dam.it leichterer ,Abschwemmbarkeit <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns inReChnung gestellt wird~ So kann das 'Vorkomm,en erheblicher Auelehmbildunge'llw'eit eher al - Indiz für weitgehen<strong>de</strong> Entwaldung d,er Hänge infolgeBesiedlung <strong>de</strong>nn als Klimazeuge ge\vertet wer<strong>de</strong>n (vgL REICHELT 1953JAEGER 1962).Die Siedlungsspuren in <strong>de</strong>r Buchenzeit slnd ~ wie anged,eutet ~ unverkennbar.Getn.:d<strong>de</strong>pollen sind im Wuhrholzt imPlattenmoos lbei Königsfeldund im Oberholz bei Hubertshofen durch I-IAUFF' (1967a) nach,g,ewiesen.Bei Bräunlingen fand er ,~ \vie erv,:rähnt ~ , zu Be,ginn von IX Holzkohle~Spitzwegerich und an<strong>de</strong>re Unkrautpollen 'wur<strong>de</strong>n nicht unterschie<strong>de</strong>'n,so daß bislang nur 'LANG (19 ~ 53) solche jm Blum,enmoos zu En<strong>de</strong> <strong>de</strong>rBuchenzeit ~ vor <strong>de</strong>m ersten Auftreten <strong>de</strong>r G.etrei<strong>de</strong>pollen fand. Wie imBlumenmoos fehlen aueh im Südschwarzwald im IGegensatz zurB,a,ar und<strong>de</strong>m Baarschwarzv,raldrand Getrei<strong>de</strong>pollen während <strong>de</strong>r Buche'nzeit. NurSpitzwegerich.pollen treten als Hinw,eis auf Waldwei<strong>de</strong> - im Hotzenw'aldau,ch schon zu.r Tannenzeit - auf. Damit ist dler Unterschied z'wischen alt ..und. jungbesie<strong>de</strong>lten La.ndschaften pollena.nalytisch bezeichnet.In übereinstimmung mit a.rchäologischen und archivalisch,e:n Forschungenerweist sich die Baar schon spätestens .zu Beginn <strong>de</strong>r Buchenzeit um800 v. lehr. b,esie<strong>de</strong>lt w,ährend für <strong>de</strong>n Schwarzwald, abgesehen vom süd-,lichen Hatzen'wald, <strong>de</strong>n großen in ihn hineingreifen<strong>de</strong>n Tal\veitungen 'und<strong>de</strong>m Randgebiet zur Baar r bis zum En<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Buchenzeit noch kein Zeichend,auernd.'er menschlicher Besiedlung vorliegt.Was laßt sich über die Bewaldungsdichte aussagoe:n? 1m Laufe <strong>de</strong>r Tan, ....nenzeit 'und verstärkt in <strong>de</strong>'I Buehenzeit 'nehmen die Nichtbaumpollen imPlattenmoos von unter 10°/0 bis a.uf 76°/D trotz nächster Nahe <strong>de</strong>s geschlossenenBaarschwarzwal<strong>de</strong>s zu. Auch im Wuhrholz . wo a,m Rand mit g'rö,ßerenAue- und Bruchwäld,ern zu rechnen ist, wer<strong>de</strong>n rund 40 %NBP ,gezählt..ÄhnU,ch stei.g,en die NB'P bei BräunUngen von 11 % in VII a.uf 25°/0 in VIIIund ru.nd 40 1%in <strong>de</strong>r Buche:nzeit. Angesichts <strong>de</strong>r Waldbe<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>rmei­.sten Moore in dieser ,Z,eit : pricht das für eine Zunahme offenen Lan<strong>de</strong>s. in<strong>de</strong>r 'weiteren Umgebung' ~ "ber <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>'r Offenheit kann im Hinblick:auf da.s Verh,alte'n <strong>de</strong>r " BP' in <strong>de</strong>n noch jüngeren Abschnitten keine gesicherteAngabe gemacht wer<strong>de</strong>n. Immerhin wer<strong>de</strong>n im Wuh.rholz undPlattenmoos dUlchschnittlich höhere NBP-Summen als später erreicht. Dasscheint zu bestätigen~ daß die Rodun,gstätigkeit in d,er Z,eit zwischen 800v., ehr. bis etw'3, ehr+ Geburt beson<strong>de</strong>rs intensiv \,rar und daß vielleicht auf


74 Vegetationsentwicklung <strong>de</strong>r Haar<strong>de</strong>r inneren. 'Baar zeitweise' eine größere Offenheit bestand als letwa um500 n., ehr. Geburt.Gewisse A:nh.altspu·nkte liefern "Wied,er di,e D·ecklehm·e über dien T'orfenvon <strong>de</strong>n I'mmenhöfen (BROCHEs 'iPfohren I ') und von Sumpfohren/N'eudingen.Sie überlagern nämlich tannenzeitliche Torfe, sind ,also frUhes; ensbuchenzeitlich. Da abe.r Buchenpol len bei <strong>de</strong>n Proiil~n völlig fehlen, obwohlTorfe unter .Lehln gewöhnlich gut konserviert 'we'r<strong>de</strong>n, hat die Lehmschüttungnicht wese·ntlich spater als. die Bruche·nzeit einges.etzt. Allerdings hatdiese Lehmschüttun,g noch in jüngerer Zeit angedauert" w,a ,z~ B,., die siChererst mittelalterli.chen (o<strong>de</strong>r jüngeren) Bretter im Auelehm bei Gutmadingenbelegen. Je<strong>de</strong>nfalls setzt <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r Auelehmsedimen.ta.tion das V'orhan<strong>de</strong>nseinoffener Flächen an <strong>de</strong>n Hängen voraUSr Es hat aber <strong>de</strong>n i\.n~schein" daß die Ent'\valdung doch. nicht allgemein w ,eit fortges·chritten war,.son.<strong>de</strong>rn erst lange nach 500 n., ehr. größeren Um.fang, annahm. Dafürspricht vor ,allem, die Tatsache. daß <strong>de</strong>r g'rößere Teil <strong>de</strong>r Decklehm.e an <strong>de</strong>rDonau erst n.ach <strong>de</strong>r Buche·nzeit. früh,estens mitt ·. ~lalterlich~ abgesetzt ·wur<strong>de</strong>.Nach freundlicher Mitteilung von Herrn Dr. GÖTTLICH konnte er 1967das Alte , <strong>de</strong>r D'e'cklehme üb·er Torf bei WeiteI"dingen/Hega.u durch C'·'-Da-­tierung·en mit 1166 ± 60 Jahren ermitteln" Demnach wäre dort die Entwaldunggrößeren Ausmaßes zwisclu~n 725 und 845 n. ehr. erfolgt. D.aspaßt durchaus zu unseren V'orstellungen für die Baar (vgl. GLUNK überdie karolingischen Königsgüter in. diesem He"ft)., Eingehen<strong>de</strong>re we ·~tere Untersurchung'en.wären r~1 , E ~ lohnend!Die jü ngsten Entwicklungen (Xa und X.b)·: Di.e <strong>de</strong>r Buchen zeit folgen<strong>de</strong>nAbschnitte sind gekennzeichnet durch die zunehm.en<strong>de</strong> Ta.tigkeit d·es M,ens·chen.In <strong>de</strong>r Buchen-Tannen-Fichten-Zeit (Xa) wer<strong>de</strong>n nun in allen MoorenG.etre,i<strong>de</strong>pollen und zwar häufiger a.ls in <strong>de</strong>r Bucbenzeit angetroff'en(1 - ·4°/D) •. Unverkenn'bar sind auch die an<strong>de</strong>ren ,Zeicl1.en. menschlicher Einnußn,ahme~ Die Bucheno;; und Tannenpollen fallen, während die FichtenundKief.ernpollen zunachst leicht und in. Xb s,ehr stark zunehmen. Ganzkurz beleben sich nochmals di1e Eichenpollen vor 'ihrem praktischen Versch'\vin<strong>de</strong>n,und auch die H.aselpollen errei,cllen. einen letzten kleinen Gipfel(10 ~ 30 % ) be·vor sie auf' wenige Prozent absinken~ .Allnthalben gehenendlich die Erlen,. Birken un.d Weid·en stark. zurück"1 was. auf Rodull,g <strong>de</strong>rmeisten feuchten Standorte schließen läßtA.11e dies,e Merkmale sprechen fü.r eine neuerliche Erw·eiterung <strong>de</strong>s Siedlu.n.gslan<strong>de</strong>s,die vor alle.m die innere Baar betra.f ~ Das z igt . ich auch an <strong>de</strong>rNBp-,summ,e im Plattenmoos UJld Wuhrholz wo mit 30 - 54 fJ /fj, NBP das


Vegetatj onsentwicklung, d er Baar 75Mehrfa.che <strong>de</strong>r NBP .... Sun~me i:m, Ba.arschv.rarzwald erreicht wird (Ausnahme:U'mgebung von Bräunlingen; dort bil<strong>de</strong>n aber Hei<strong>de</strong>krautpollen <strong>de</strong>n. .Haupt~teil <strong>de</strong>r NBP). Trotz<strong>de</strong>m ist die ,Zunahme <strong>de</strong>r NBP' 1/;lenig überzeugend.Auff'älIi,g ist au·eh die in allen Mooren <strong>de</strong>utliche Abnahme d'er NBPgera<strong>de</strong> In <strong>de</strong>n obersten Proben. D'ies.eTend,enz w'ird verständlich. durch dieseit über 150 Jahren planm,äßig erfolgen<strong>de</strong> N,eub·egrün.dung von Wald.be' ...stän<strong>de</strong>n. Ein Bliek auf ältere Darstellungen unserer Gegen.d (Pirschgerichtsk.arten,Gemäl<strong>de</strong> und Stiche vgl. Abb. 5) läßt die gründliche Umwandlungseit j,ener Zeit erkennen. Statt einer parkartig gelichteten., von Wei,dfeld'ernbeherrs,chten LandBchaft besbmmen heute klar 'begrenz.te und syste'matischbewirtsChaftete diChte Wäl<strong>de</strong>r und Forsten einerseits, IGrünland und Äcker.andrerseits das Bild., Vielleicht llegt darin zugleich die Erklärung <strong>de</strong>r relativnie'drigen NBP ... W·erte auch vorher. Nirgendwo während <strong>de</strong>r Siedlungszeitwar die Lands·chalt baumlos. Überall unterbra:chen Weidbä.ume, Feldgehölzeund alte Hecken die offenen Flächen. D'azll. kom,mt noch daß. infolge<strong>de</strong>r starken allgemeinen Be\veidung eine'Tseits und <strong>de</strong>s .ACkerba.u.s zum ao:-·<strong>de</strong>rn die' Pollenproduktion <strong>de</strong>r ,-', B,P eingeschränkt ist. Bez,eichnen<strong>de</strong>rw,eiseüberwiegen Hei.d.ekrautge~~ächse die p 'ollen von I{räu.tern und Graser.n~Auch ist zu berückBich.tig ,en~ daß das Platte'nmoos nur 1 k'm, und das W'uhrho1z10 :km VO.n <strong>de</strong>n. g'eschlossenen V-laldunge:n. <strong>de</strong>s Baarsch\var,zwal<strong>de</strong>s ingü.nstigster Windri.chtun,g entfernt liegen" .' 0 daß <strong>de</strong>r von dort sta"m:m.e'n.<strong>de</strong>Pollen von Fichte" Tan.ne und. Kiefer durchaus, noch zum Nahflugpollen ge,­h·ört.,.'limmt man noch hlnzu· da.ß die untersuchten :&'Ioore zu dieser Zeitmin<strong>de</strong>stens teilweise bewal<strong>de</strong>te Moore w'are'n" die hauptsächlich d.en örtlI,ehenlmd Umgebungsnie<strong>de</strong>rschlag au:ffangen . so erscheint verständlich!daß die relativ of' ene Baar nicht so hoh·e NBP ·~Werte aufweist ~ \lilie manvon offenen Landscha.ften. sonst erwartet.G·anz kurz sei noch das Problem. dies F'ichtenanstiegs und <strong>de</strong>r Klim,aungunst<strong>de</strong>r Baar erörtert. Die Fichtenpollen. bleiben in <strong>de</strong>r Baat' bis n.ach<strong>de</strong>r B·uchenzei t mit un t,er 10°10. niedr ig und steigen erst in. X <strong>de</strong>utlich an.Genau so liegen die Vrhältnisse im Hotzenwald ,~wo LA ~- G (1954 t S. 37)eine stärkere För<strong>de</strong>rung erst -n <strong>de</strong>n letzten Jahrhun<strong>de</strong>rten feststellt. ImBaarschwarzwald und im übrigen ·Südsch\varz\vald nehm.en die Fichtenpollenteilweise bereits in <strong>de</strong>r ITannenz,eit t teds 1m. Verlauf <strong>de</strong>r Bu,Chenzeit(IX) ZU ~ Letzteres ist auch in <strong>de</strong>r H·egaua.lb <strong>de</strong>r Fall ..Wenn die Fichtenausbreitung zu verschie<strong>de</strong>nen Zleiten ,erfolgt, dannkann. sie nicht a.ussch: ießlich klimatisch bedingt sein Tso sehr es richtig seinmag, das Klima seit <strong>de</strong>r Buchenzeit ,als fichtengünstig,er gegenüber vorher


76 V,egetationsentv. idtlung <strong>de</strong>r Baaranz'Use,hen. Es is,t daher slche'r richtig, die Fi.chtenf,ör<strong>de</strong>rung wie <strong>de</strong>n Buchen,­Tannen-,Fall h auplsä chI ich, <strong>de</strong>r Wirtschaftsweise <strong>de</strong>s Mens,chen. zuzuschr,eiben.Für die Baar zeigt si.eh. außer<strong>de</strong>m, daß die Rotbuche bis 500 n. ehr. dieBaarwäld·er beherrschte und noch länger (bis etwa 1200) 'wichtige Holzartwar. 'Die Verdrängung <strong>de</strong>r Buche 'und die För<strong>de</strong>run,g d'er Fichte und Kieferbis zur h,e'utigen Dominanz ist daher erst in <strong>de</strong>n letzten B J ahrhun.<strong>de</strong>rt.en g,eschehen.Dieser Vorgang zeichnet si,ch in allen Pollendiagrammen <strong>de</strong>r ,Ba.arganz beson,<strong>de</strong>rs kraß ah, während <strong>de</strong>r F'ichten-Kiefern-Sp,rung und d.er entsprechen<strong>de</strong>Buchenfall im Süd .... und Nordschwarzwald kontinuierlicher zuverlaufen scheintIst n,un dieser l,et.zte "Sieg'eszug" <strong>de</strong>r FiChte un.d Kiefer eb,enfalls durch<strong>de</strong>n Menschen bedingt o<strong>de</strong>r muß man hierfür eine mittelalt,erliche Klimaverschlechterungin Anspruch nehmen wie sie für die Su<strong>de</strong>ten. und <strong>de</strong>nBayerischen Wald. für das 14. - 16. Jh+ mit Schw'erpunkt um 1,550 nachgewiesenw'ur<strong>de</strong> (FIRB,AS & LOSERT 19-49, TRAUTMANN' 1952)1HAUS,BURG (1967) zeigt für <strong>de</strong>n Nordschwarzwald, daß die mittelalterlicheFichtenausbreitung schon vor <strong>de</strong>r KILmaverschlechterung um. 15,5,0(nach :FLOHN, 1950) begann, so daß durch die Klimaän<strong>de</strong>rung höchstenseine Verstärk.ung <strong>de</strong>s Phänomens erfolgt sein kann. Aueh LAN,G (1954)find,:et im Hotzenwald keine Bele,ge für eine Klimaän<strong>de</strong>rung zu Beginn <strong>de</strong>rNeuzeit.In, <strong>de</strong>r Baar dominieren Fichten und ,Kiefern unter <strong>de</strong>n, Gren.zbäume,n<strong>de</strong>r Rott\veiler 'Waldungen schon um 1579 (HAUFF:p. 1954) währ,end die Rotbucheausgesprochen selten ist (außer z . B~ im Unterhölzer Wald). Das istalso zu einer Z,eit rW'O sich die Kli,maa:n<strong>de</strong>rung' ,noch ni.cht im Waldbild ausgewirkthaben kann" ÄhnliChes gilt für <strong>de</strong>n, Baarschwarzwald um 160'0(RO,DENWALD,T u. HA,UFF 1957). DemnaCh ist auch in d·er Baar <strong>de</strong>r Vorgangmin<strong>de</strong>stens anthropogen eing'eleitet und zwar sicherlich in ersterLinie inf'olge Beweidung .. Diese w'sr in <strong>de</strong>r Ba.ar sehr ausge<strong>de</strong>hnt. Wei<strong>de</strong>prozessesind schon im 13. Jn. bek.annt iund RODENWALDT (19,57) beri,chtet,daß um 1800 täglich etwa 7000 Stück, Großvieh aus VUlingen und Um.­gebun,g in <strong>de</strong>n Wald getrieben wur<strong>de</strong>n. Eine daraus folgen<strong>de</strong> Fichte'n ... 'Kiefern-Begünstigungist ebenso sicher wie eine Benachteihgung von Ta.nneund B,ucherDaß di,e häufig in BegleUung von Kiet,er u.nd, W'achhol<strong>de</strong>r au.ftr,eten<strong>de</strong>n 'uSteppenhe'i.<strong>de</strong>n.~ (und an<strong>de</strong>ren Hei<strong>de</strong>n} ebenfalls durch die Bew,eidung l,hre eigentliche A.us.­breitung bis zum heutigen Umfan.g erfahren haben~ somit also eigentlich anthropogen


Vegetationsentwiddung <strong>de</strong>r Baar 77si n d list beute kaum no eh z w e j felhaft an ges ich ts ihres R ück:g a ngs bei Aufhören <strong>de</strong>rBeweidung (vgl. E ~ FISCHER. 1.936 S. 60f~ REICHELT" 1966).Dennoch sei nochmals betont daß d,er Fichten-Kiefern-Sprun.g in <strong>de</strong>rBaar beson<strong>de</strong>rs ausgeprägt ist., Außer<strong>de</strong>m zeigt sich daß w .. · Bu,ehe heutein forstlichen. Kulturen, nur sch,ver und in schlechter Bonität hochzubringenist (Ausnahme,: Unterh,ölzer Wald und and'ere größere Waldungen) undzwar offenbar lnfol,g,e <strong>de</strong>r Winterkälte und <strong>de</strong>r häufigen Spätfröste.Ob wirklich vO'l,"wiegend das ,.Baarklima" auch für da,s Kümnlern <strong>de</strong>,r Buch.en. imVi n i n g:e l' Ba a rscll W a rzw a Id ve ra nt u*o.rtli eh, ist, wie ROD E N W i\.LD T < 195,7) mein to<strong>de</strong> rnicht doch h.auptsächlich die teils wei,<strong>de</strong>bedingte ""erdichtung <strong>de</strong>r Buntsandsteinbö<strong>de</strong>n.kann hier da h inges te II t bleibenSoweit aber dle Klimaungun.st und <strong>de</strong>r mont.an-kontinent.ale Vege a­tionscharakter im Pollendjagramm durch <strong>de</strong>n Fichten-Kiefern-Sprung ausgedrückt,erscheine'n sind bei<strong>de</strong> nicht erst d.ur,eh die ,mitt,elalterlichreKlim,aän<strong>de</strong>rung hervorgeruf'en, son<strong>de</strong>rn höchstens durch diese verstä.rk.twor<strong>de</strong>n+ Fü,r die Annahm,e' einer Verst.ärkung in.folge <strong>de</strong>r Klimaän<strong>de</strong>rungspri,cl1t in <strong>de</strong>r Tat <strong>de</strong>r gegenüber <strong>de</strong>n N'achbargebieten auße"rg,ewöhnliehstark.e Fichten-Kief'ern-Sprung ..Man wird ihn kaum, mit Fernflugpollenaus waJ,dreichen Gebi . ten allein erklären k,önnen.I~t di,ese Ableitung richtig so ergibt .sich zwangsläufig die Fulgerun,gjdaß <strong>de</strong>r Mensch die Endursa,che <strong>de</strong>r extrem,en, Klimaungunst <strong>de</strong>r. Baar ist.,Die M'ul<strong>de</strong>nform und die Leekontinentalität konnt.en sich <strong>de</strong>mnach erststärke'!c auswirken" als di,e' 'Entwaldung <strong>de</strong>r ,Baal' stark fort,geschTitte,n war.Damit 'wur<strong>de</strong> ntcht nur etn leichterer Zufluß von Ka.ltluft von Hö,hen u'ndTälern <strong>de</strong>r Um,gebung möglich, son<strong>de</strong>rn die, entblößten, Hänge stellen ,auchzusätzliche Kühlflächen dar (pLAETSCHKEI 1'953) . Daß dadurch di'e Temperaturextrem,everschrärft 'wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Folge besondrerer Spätfrosthä.ufigkeit,hat PLAETSCHKE überzeug,end dargelegt. Auch in <strong>de</strong>rgege:n"'''3r ... t" 1gen V . ege t 'a t' IOD fIn - d · en Sl 'eh ' ~ ' mran eh - "e B . ':e 1 rege f" ur '_ drl le ' hi -,,''er vorgetrageneAuffassung. Man sollte d.as Beispiel <strong>de</strong>s 'Unterhölzer Wal<strong>de</strong>s(und an<strong>de</strong>rer Waldungen z. B,. <strong>de</strong>s Schellenberges Uß.d Buchberges) und dieVe,getation <strong>de</strong>r Hecken einm,al unter diesem Gesichts.punkt betraChten., D10chfuhrt das über <strong>de</strong>n Rahmen <strong>de</strong>r vorgelegten Arbeit hlnaus~J re<strong>de</strong>nfalls hat sich die Klimaungunst <strong>de</strong>r Baar" so 'weit sie sich in <strong>de</strong>nPollenanalysen ausdrückt erst im letzten Jahrtause,nd und weitgehendals Folge m ,enschli.Cher Einflußnah,m,e auf die Vegetation eing,estellt.


78 Vegetationsent\vicklung dar BaarScltr ifttumAICl-iINGER.! E.: Die Waldv~rhältnlsse SOdba<strong>de</strong>ns Karlsruhe· 1937ALBRECliT', .1. ~ Zu d.en nn tüdichen W'aldve-rhältnis.sen an <strong>de</strong>r Olstabdachu.ng <strong>de</strong>sSc.h\vQ .. rz ·wal<strong>de</strong>s ~ Allg. Forst- u. Jagdztg+ Frankfurt 1942 S. 13tl-1S7BA' ·ZER) E.: überreste . ines Pfahlbaus und Gräberf\Uld.e b i BI"aunling·en. Schri.:ftend. Ver., f. Ge·seh, u ~ N,aturgesch d., Baar, XI, 1904BE.RTSCH K.:. Beib'a,g zur Waldgeschichte Württe:mberg . Jh. d. Ver. f. ~·· aterl.. Naturk<strong>de</strong>. . i. Württemberg l 86~ S . 127- 155 j 1930BRO,eHE, W.: Pollenanalytische Untel'such ungen an Mooren <strong>de</strong>s sUdljch~n Schwarzw'ai<strong>de</strong>sund <strong>de</strong>I' Baal', Bel". d, na turf. G,es. z., }'reiburg 1. 29, S. 1- 24.3 119129FIRBAS, F : 'Waldge-schichte lVlitteleUl"OpaS, Bd, I, Jena 1949, Bd. 2+ 19,52FIRBAS! F . und H. LOSERT: U'ntersuchungen über die Entstehung dr t eutlgenWaldstu.!en in <strong>de</strong>n Sud'eten . . Planta 36 1.949FISCHER, E_ ': J3,eit.räge zur Kul tUI"geographie <strong>de</strong>r Baa r ~ Bad. G,eogr. Abh . 16 Freiburg1936'; dort \veitere Literatur- z 'Ur- Ur Frühgesrn.icht'e.ECKERLE , A.: Zur Besiedlung <strong>de</strong>r Baar in ur-, und :[rühgeschichtlicl1cl" Ze·it. SChI", d _L·~ndkr . DonauE,schingen t- 8 1956FLOIHN. H ,.: KUma.schwa n kun.gen im Mittelalter und ihre htstor.isch-geographiscbeBe<strong>de</strong>utung ~ " rs'ch. z. dt. 'Land~8k<strong>de</strong> 8, 1950DIE TE'RI CH~ H.: Ei n neu €'s nllenp rofU a.us d e'm Fo t s tb ezir.k B 0 nndo ri., .M i tt. Ve r . f.'forsU. Standortk<strong>de</strong>. u . Forslpflanzenzüchtg. 17! 1967, S '4.0-41GÖTTLICH, K., H.: ZU,l'· St.ratigraphie, EntwiCk;lungsg,eschlchte und Typologie <strong>de</strong>rMoore 1n <strong>de</strong>r Baar. Beih~ . z. Phyto]ogie (Festschr. H. WALrrER) Stu.Ugal"t 1964GO'TTLICH 1 K~ H.: Di@ Entwü1tlungsgesch.ichte <strong>de</strong>s Srnwe'nn.lnge· !trioo'res und eini,ger\vichUge'f M·oo.l.·e <strong>de</strong>r Ba.a:r. In. .Die Natur- LInd Landscha,ftsscl1'utzgebi'ete .Ba<strong>de</strong>n­Württ mberg-g lBd_ 5'f 1968 (i. Dru,ck)j Mskt. 1965LGROSCHOPF P : Beiträge zur Holozänstf'atigraphie SUdw,est<strong>de</strong>utschlands nach CU­Bestimmungen,. Jh. geol. La.nd samt B,a<strong>de</strong>n-'Vürttemberg, 4. S, 137'·-14a, 196,1GUY AN' , w. U.: Dias jungsteinze-ltliche Moordorf von Thayngen-We·ier. In lDas PfahlbaupI'oblem 4)'! Eas~l 1955GU'YAN" W·. U'. :(Hl'sg ~ l Das P.fBhlbau.proble·!n. Mon.ographi.en z . U1"- u Frühges,ch. d.Sm we I z: Bdd XI, Base I 1955HA.UFF R.: Ein .Rottweiler Waldbeschreibung von 1579 ~ Jb. f. St.a.t. u ~ Ldsk<strong>de</strong>. v ..B ad en-'W ürttem'berg 1, 3, 1954·HAUFF, R.: Dlrei neue Poll,enprofile aus N'oni- und Südwü:rttemberg. l\1titt. d. Ver.. f.forstl. St.andol·tkd.e. u., Forstp.Uanze.nzilch tg. :9 116·-,26, 11960aHA UFF ~ R. : Die huchenzeitlichen PolJ.enprofil. a,us Nord- und SüdwürUemberg. Mitt.d. Ver, i forstl. Standortlt<strong>de</strong> u. Far.stpfJanzn:z;Üchtung j 9 26-30~ 1960bHAU.FF jR .:N'ach.wärme,ze.ttliche' .P lolle.nprofile allS Ba<strong>de</strong>n-WÜ.rttelnbergisch.en Fors,tbezirken.11 .. Mitt.. d. Ver. f. forstL Standortk<strong>de</strong> ~ u. For.stpttanzenzüch'tung , 11. 1961HAUFF 1R. ~ NachwärmezeitUche Pollenprofile aus: Ba<strong>de</strong>n-,Wtirtte'mbergischen Forstbezh'kenIII'. MUt. d. Ver. 1.. forsU. Standortk<strong>de</strong>' u. F'orstpfianzc·nzüchtung. 17, 1967aHAUF'F JR.: Die buchenzeitlichen Pollenprofile aus dien Wuchs,gebieten "Sch.\varzwald'~und ,Baar- Wutach j \ Mit!. d . Ver. f. forstL Standol'tlt<strong>de</strong>. u. Forstpflanzen~zü.chtung. 17. 1967bHAU'FF s R. undU. R,ODEN'W'ALDT: si.ehe R.ODENWA.LDT und HAU'FF 1957HAUSBERG'" H'+ D I ~e Aus'breltung <strong>de</strong>r Fich.te. :im Hornlsgd.n<strong>de</strong>=Knlebis-MurggebietFOI."st­<strong>de</strong>s Nordschwarzwald . SI bis etv.'a 1800+ Mitt., d. V'er. f. forstl. Standortk<strong>de</strong>. u ~pflanzenzücht.g, 17 , 1967.


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8,0 Ve geta ti o.ns,en tw i ck lu ng <strong>de</strong>'f Baa r1) Herrn Privatdo,z,ent Dr. K. H ,. GÖTTLIC,Hji S,]gmarlngeo fdanke ich herzlich fur di"überlassung sei,nes M,anuskriptes und bereitwillig erteilte Auskünfte.3) Die. Vermutung von LANGER (1962. S. 7) daß <strong>de</strong>r hohe BuchenpollengehaU imProfil S,chwennln.ge'r Moos a.uf <strong>de</strong>n Einfluß <strong>de</strong>r Ba,aralb zurückgeht twi'rd - a,bgese'henvon an<strong>de</strong>ren überlegungen - du'reh die ErgebnIsse von I-IAUFF (l,96'l'a) Im Platteen-,moos dh':ek't ,a:m Rand <strong>de</strong>s Baarscl1warz\val<strong>de</strong>s hinfällig,. Entspr,ech,end zu korrigierenwären daher auch di.e, darauf' basieren<strong>de</strong>n Ableltungen zur Ursache <strong>de</strong>r Buchenarmutin d r Baal·. LANGERs Profi] von <strong>de</strong>r oberen EsChach bei Winzeln ist schWer zu beul:teilenzumal e~ offenbar n,icht ganz ungestbrt ist~ wie wle<strong>de</strong>rholte Sa.n<strong>de</strong>jnlagerun.~gen an<strong>de</strong>'uten. Die B.eurteilung <strong>de</strong>r Klimaentwi.cltlung ist hier u.msoweniger zuverlässig"als schon mit <strong>de</strong>m Einsetzen <strong>de</strong>r Moot'bildung Ul. 'VII mit <strong>de</strong>"m. Einfluß .nlenschli...eher Wirtschafts, '!~ve ÜH! gerechnet w r<strong>de</strong>n m'uß: Ne,olithische' Streufun<strong>de</strong> (StelnbeHe z.B.) liegen aus dieser Gegend von Bef:fendor,f (\.Stellenwi~ ,sen"!) und Sulgen-Vierh,äuservor.4) Verschie<strong>de</strong>ntlich [tz. B. FIRBAS 1949 S. 223) wur<strong>de</strong> versu.cht" im VerhäHnf,s vonFiChtenpollen zu 'Tann~n:pollen einen AusdruCk <strong>de</strong>r Wi.nt~rkä]t Je zu sehen. Für dieBuchnzeiterg,eben sich. nach HAUF'F (1'967b) in <strong>de</strong>r B,aar im Verglelch zu Nadibargebiete.rlfolg .n<strong>de</strong> Beziehungen:l-IBaarHöhe u. N. N.F lch te.n/Tan nen-V'a r h ä ltn is-----9 ' 39 (Extreme ~ 6 ~ 37 ~ in : 43)RottweU-Obe'rndorf,erGäuplatte66'027 · 45B,re i tna'U~ H in tel' za rte n875- . 975 .18 ; 42 (Extr.: 16 : 46;i 19 : 41)Kan<strong>de</strong>]1000--1200----- ---'2 : 31Träf're die Annahme zu dann müßt.e man für die .a.m wenigsten winterkalte undspätf I"ostgefähr<strong>de</strong>te Gäuplatt,e an <strong>de</strong>r Escllach die größte, KontinentaHtät folgern!A" b'bL"ldun' g 5·' ...• ' 0"'" • ". ' ~AussChnitt BUS einer I{arte aus <strong>de</strong>m Jabre Hi20 (sogen. , ~ BaarkaI'tl!!· ', F.F ~ Archiv1 MappeB 108). Darg,es"tcllt i~t die 'Gegend zwisChen Donaueschingen HUfingen und Hau.sen V01"Wald m i.t <strong>de</strong>m, Bri gachtal,r d e.m. Sch e 11 en b er g, <strong>de</strong>m Bregta 1 <strong>de</strong>n Ge\van ne'Jl Ra us rhar{nen(Hü.finger W'ald), Deggenreusruen und Schlee\vlesen mit <strong>de</strong>m Hüfinger Weiher. Manerkennt <strong>de</strong>n gegenüber heute 'wesentlich größeren U'mfang <strong>de</strong>r Geholze, Die Wi rtscllaftsflächensind v n HeCken gesäum,t u:nd von We:idbäumen (meist Laubbäumenpa. r käh nl ich durch setzt.


Die He'ckenlandsmaft <strong>de</strong>r Westbaarvon Werner Krausem,it 9 Abbildungen.Die ROf;' ist ohne ,~.rarum ·; sie blühet ,\reil. .sie blühet,Sie ach. t C nicht ihrer s elbs ' p ,f r a.gt n h:ht ~ Q,b m an sie si ehet.Angelus SUesius._":- ,,' -Wo die Sttaße Freiburg-Dnnaueschingen <strong>de</strong>n Schwarz\vald verläßt und<strong>de</strong>n Blhck über die ·Ba.ar freigibt~ fühlt sie <strong>de</strong>n Autofahrer hald zu <strong>de</strong>nHecken die bei L,öffin.gen die Äcker säumen, Je,d.e ein'zeine dieser schmalenGebüsch.reihen. ist .nicht mehr als ein,e Linie im Gelän<strong>de</strong> doch wie sie sich.auf <strong>de</strong>n Hügeln hintereinan<strong>de</strong>rschlebe.n, vermögen sie die Tiefe dies,erLandschaft<strong>de</strong>s weiten Horizontes und <strong>de</strong>s. hohen Himm.els noch zu erweitern.Wer ein entferntes Ziel erreichen \vill, wird zuerst, auch v.. enn ihndie ,Heck.en, schon zu e.inem .Besu·ch verlockten wollen, das Abbiegen von <strong>de</strong>rglatten F'ahrbahn. scheuen. Die Löf ' inger Heck.en .ge·hören zu <strong>de</strong>n Dingen,an <strong>de</strong>n,en die Straß vorbeiführt. Hat er sich endlich hingefun<strong>de</strong>n kommt<strong>de</strong>m. Besucher erst reCht. zum Be\vußt.sein, daß· sie nicht seiner Alltagsweltang·ehören. Die Stille, die· er fin<strong>de</strong>t, er.sche.int eher vertieft als gestört durchd,a.s ferne· D1röhnen <strong>de</strong>r schn .. ellen Fahrz1euge' wie 'beruhigend wirkt es~ un,­siChtbar zwis'chen <strong>de</strong>n Gebüsch.wän<strong>de</strong>n z,u stehen 'und die' Urh,eber <strong>de</strong>r Un ...ruhe ,a.uf die enge Straße gebannt zu wissen .. Ein SinnbIld dieser Geborgen ....heit ist au,eh das vom .Dor.nstrauch 'unangreifbar geschützte 'Elsternest mit<strong>de</strong>m von Elternfül"sorge zeugen<strong>de</strong>n aus Zweigen zusammeng"efügten Sonnendach"Und zu je<strong>de</strong>r Jahr,es.zeit wird die Vielfalt <strong>de</strong>r Gewächse Erstaunenwe,cken. di .hi.er kraftvoller in. die Höhe stre'b,en un.d farbiger blüh·en als


Heclcenlandschait <strong>de</strong>r Westbaar 83wir es sonst k.en:nen. Im Winter lassen die .Büscll.e das Linienspiel ihrerabenteuerlich gewu.n<strong>de</strong>nen Z'weige sehen t das zuerst un.entwirrbar erscheint-doch <strong>de</strong>m gena·uen Hinsehen unverkennbare Eigenheiten enthüllt.Im ·Frühlings- ·und S,om·merbild h.errschen die hellen Blüten beginnend miteinem. weißen Hauch. über sChvlarzen Schleh d o rn.z w'eigen t dann gesteigert,bis im Juli die übe.l"mannshohen Rosensträucher unter Blüten fast versch.'win<strong>de</strong>nund Holun<strong>de</strong>r, Wolliger S·chneeball, Hartriegel ihre BlütJensträußeaufsteCken. Zuletzt ·m,acht d·erHerbst mit schwarzen" ·blau,en undroten B,eeren aus <strong>de</strong>r Hecke e·in von Gärtn,ers Gna<strong>de</strong>n unabhängiges Obstspalierdas eine herbe, Vög,eIn und an<strong>de</strong>ren Tieren willkommene Erntebe'rei thält.,Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r dlesen. Reichtu.m zu seh.en bereit :ist, wird bald ·überzeugtsein~ daß hier ein Stück altüberkommene Natur eine Zuflucht vor <strong>de</strong>mwachsend'en Anspruch <strong>de</strong>r Technik .gefun<strong>de</strong>n hat~ Er mag Partei ergreifenwie er ,"rilt- diese Span,nung wird eI selten stärker erfahre'n als zwischen<strong>de</strong>n w~eltabgeschie<strong>de</strong>nen Hecken neben <strong>de</strong>r vielbefahrenen Autostr,aß.e. Dochso s,ehr eine alte Heckenlandschaft, verglichen mit Industrie- und Verkehrsbautenals reine N atur e 'rscheint~ ohne Z·utun <strong>de</strong>s Mens,chen ist sie nichtentstand,en. Auch in <strong>de</strong>r Ba.al'" haben sich die Gebüschreihen auf Lesesteinenanges.ie<strong>de</strong>lt, die von ·Bauern. in, <strong>de</strong>n Äckern ges,ammelt und an <strong>de</strong>n Ra,in.enaufgesChicht.et wur<strong>de</strong>n ~ Die .ge·v.,Jollte Aufschüttung zu erkennen, genügt ,einBlick in das G,ebüsch .. Das Wurzelbett <strong>de</strong>r Pflanzen ist aber nicht :nur inseiner Substanz vom Menschen beeinilußt~ auch seine Form, mag sie einenerhöhten Steinriegel bild,en od,er al.· Anschüttung eine Stufe zwischen zwei.Äckern b ,e<strong>de</strong>ck,en.,. ist das Ergebnis :menschlicher Tätigkeit.. Überall in <strong>de</strong>nHecken bieten Material und Ob,erflächenform <strong>de</strong>n P'ßanzen an<strong>de</strong>re Befeuchtungun,d an<strong>de</strong>re Erwärmung ais d,er n,atürlich gelage,rte Bo<strong>de</strong>n. Ebensosicher ist aber ,au·ch, daß die St.eine aus <strong>de</strong>r nächsten Umgebung stamm'en,also keine Fremdkörper bil<strong>de</strong>n.H,ecken auf "Lesesteinen. haben sich am Ostrand <strong>de</strong>s Schwarzwa.l<strong>de</strong>s dortangesie<strong>de</strong>lt, wo harte, schwer verwittern<strong>de</strong>· Schlchte:n <strong>de</strong>s Mus.chelkalkeszutagetreten ~ Ihr charakteristische,s Bild und ihr häufigster Strau,ch verhalfendies,en. Landschaften zu ihrem ··, am.e·n , Hecken- und Schlehengäu '.Er schließt die Vorstellung eines kar,gen steinigen Bo<strong>de</strong>ns ein und fin<strong>de</strong>tseinen Gegensatz im IStrohgauU auf Lehmbo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r keinen .An]aß zumSteinesamme]n gibt., Auch unter g·a.nz an<strong>de</strong>ren Lebensbedingungen~ z ~ B" in<strong>de</strong>r Näh,e d,er ·Küsten Jbesteh.en cha.rakteristisch.e Heckenlandschaften, wieC. TROLL (1951) darstellt. Die Heckenpflanzen- das darf mit GewIßheit


H4I e cH:'enl a ndschaf' <strong>de</strong>I' 'Wes t b a ar.ang1enommen wer<strong>de</strong>n w'u.chsen schon, vor <strong>de</strong>r Landnahme durCh <strong>de</strong>'n. M,en-,sehen m <strong>de</strong>r N'aehbarschaft und sie<strong>de</strong>lten s.päter auf die Steinriegel über ~Dort konnten sie si.ch b,is h,eute ha1te-n" während sie im da,zwischenliegen,­<strong>de</strong>n Kulturland versCh"ran<strong>de</strong>n ..Die Lebensbedin,gungen, die sie am neuen Standort fin<strong>de</strong>n., sind in v.erschl,e<strong>de</strong>nerBezieh,ung eigentümlich ~ es fä.llt nicht schw'er sich von ihneneine Vorstellung zu bil<strong>de</strong>n ~ Eine Hecke ist i.m, Grun<strong>de</strong> nichts an,<strong>de</strong>res als einWaldrand ohne 'Waldinneres, das Hecken- und Schleheng,äu ein ühe,rgroß,erWaldr.and, von Menschen in die Ä.cker gestellt , die' sie auf ,Kosten <strong>de</strong>s Waldiesgero<strong>de</strong>t habe'n. Aus <strong>de</strong>m Zusa.m.:mentreffen. von Waldrand und Ackerentsteht d'erBauplan <strong>de</strong>'f Heckenlandschaft.Am Waldrand empfangen die Pflanzen mehr Licht als i:m Inneren. WennHeck:en aus 'Wald. entstehen; verschiebt sich das Kräft.everhältnrs zVlisch,enschattensuch.en<strong>de</strong>n und ichtbedürftigen Pflanzen, das u'nt1er einem Kronen,­dach <strong>de</strong>n Lichtpfianzen e 'ntgeg 'enwirkt~ Wenn sich hohe. stark schatten<strong>de</strong>Bä.ume , z. B,. Buchen o<strong>de</strong>r Fichten zusa,mmenschließen geraten die' Lichtpflanzensogar ganz 'lns Hintertreffen und gehen his auf unscheinbareKümm,e,rlinge zurück. In<strong>de</strong>s verschwin<strong>de</strong>n sie nicht so bald und w'en.n Windwurf'o<strong>de</strong>r Schneebruch die 'B,äum,e lichten t erstarken sie wied,er. In <strong>de</strong>nHecken an<strong>de</strong>rerseits~ die <strong>de</strong>m Licht frei ausgesetzt sind ,gerät eine elnseitige,Ausles:e <strong>de</strong>r lichtbedtirftig,en Pfanzen, die sich im Wa.1<strong>de</strong> gerad,e noch mühsamd.urch,bringen, allein, zur IIerrschaft ~ W,enn wir dazu im. Auge behalten.daß zugleich die SchattlenpHanzen in <strong>de</strong>n Hecken wei zurückgedrängt sindv,erschV!rl'in<strong>de</strong>t das Befremdliche <strong>de</strong>r Vorstellung, die Löffinger Hecken kö,nntenaus <strong>de</strong>'n Na<strong>de</strong>lwäl<strong>de</strong>r.n d,er Baa.!'" hervorgegange:n sein ~ Äußerlich habe'n.zwar bei<strong>de</strong> nichts miteinand,er gemein, doch enthalten dIese Wal<strong>de</strong>r) auch<strong>de</strong>r Deggenreuscllen-Rauscha-chen auf Gemarkung Hüfingen vereinz,eltund v'esteckt alle Stra,ucharten <strong>de</strong>r Hecken. Di,e' von. O ,ERDO'RFER (1948/49) ,zusamme.ngestellte Pflanzen lste <strong>de</strong>r Tannen ... Fichtenwäl<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Baar,die alles ,aufzählt, was auch in <strong>de</strong>n H'ecken ge<strong>de</strong>iht, führt ohne 'Gedankenakrobatik:zu <strong>de</strong>r F'olglerung j daß das Abholzen <strong>de</strong>r Na<strong>de</strong>lbäum,e, die bishervorherrsChen<strong>de</strong>n Schattenpflanzen dieser Wäl<strong>de</strong>r zum VersCh\vin<strong>de</strong>n bringen,ein gleichzeitig er, olg -n<strong>de</strong>s Anhäufen von Steinrieg,e]n <strong>de</strong>n bisherzurückgedrängten H --.ckensträuchern das heste Ge<strong>de</strong>ihen e'rm,ögliChen wür-,<strong>de</strong>o Naeh <strong>de</strong>m SpTa,chgebrau,cll <strong>de</strong>r Politik sind auf <strong>de</strong>r Baar die Heckensträucherim, feindlich-dunklen F'ichtenwald vormals in <strong>de</strong>n Untergrundg'egang,en und hab'en sich dor t in Be'reit-schaft gehalten. um bei g,eg1ebenerGele'genheit 'wie<strong>de</strong>r aktiv w'erd n zu k.önnen ~ Sobald wir übrigens die Löf-


Hecltenlandschafl <strong>de</strong>l: Westbaar 85finger Heckenlan'dschaft von einem. Aussichtsp'unkt aus betraChten I <strong>de</strong>r w,eitenüberblick .gewährt, bemerken wir' in <strong>de</strong>n tie.fhinte:reinan<strong>de</strong>rgestaffelten.GebüschI"leihen nicht wenige einzelnstehen.<strong>de</strong> Fichten. Als einzige Vertreter<strong>de</strong>s hohen Baumwuchses machen sie die übereinstim.mung 'mit <strong>de</strong>,n Na<strong>de</strong>lwäl<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>r Baar unmittelbar anschaultch, die so lau.ge ausgeschlossen erscheint. wie v .. rir nahe vor einzelnen Hecken stehen und nichts als .Schlehen-~Rosen .... und .Haselsträucher sehen.Auf Hecken prallt d,er WTind m:t beson<strong>de</strong>rer Wucht. Am h,eftigsten triffter di,e vor<strong>de</strong>rste von mehreren, doch sind auch die folgen<strong>de</strong>n., da sie einenStreifen freies Gelän<strong>de</strong> vor sieh haben \venJgeI" gesChützt als das Innere.eines Wal<strong>de</strong>s., 2,unächst wirkt <strong>de</strong>r Vo,.Iind austrocknend'· da die ll,ecken beiheiterem Himmel außer<strong>de</strong>m kräftig besonnt und ,erwärmt wer<strong>de</strong>;n, bietensie ihren. Be'\vohnern stärker \vechseln<strong>de</strong> Lebensbedingungen als das Wald·­'innere.. W'ahrscheinlich. liegt im schroffen. IGegensatz z"\vischen Erwärmun,gund Abkiihlung, Befeuchtung und Austrocknung eine d,er Ursachen fUr dasG'e<strong>de</strong>ihen "Von Gebirgspflanzen in <strong>de</strong>n L,öffinger Hecken die ohnehin <strong>de</strong>m'Voralpenland angehören aber zusätzlich ein gebirgsnahes Lokalklimabieten.Zugleich trägt d:er Wind leichtes Getreibsel" Laub und Staub hera.n aufdie das dichtgest,ellte Gebüsch wie ein Filter \virkt. Die anse,hnliehen Laubmengendie im Winter und Frühling am Fuße <strong>de</strong>r H,eek:en liegen, v,ermittelneine Vorstellung von <strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>s Windtransportes. Laub undStaub ergeben das Ausgangsmate1rial für eine .nat.ürliche KompostbildungI'die <strong>de</strong>n üppigen Pfl.anzen",tuchs auf <strong>de</strong>n verm,elntliCh m.ageren Steinriegelnzu er klären hilft.Auch sonst läßt siCh di.e Annahme beson<strong>de</strong>rer Bod·enungunst auf Kalk~steinschutt nicht .aufrechte'rhalten. Z\var bleibt <strong>de</strong>r große Raum- <strong>de</strong>n dieSteine ausfüllen, <strong>de</strong>n Wurzeln verschlossen. doch mil<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r kalk,gesättigteMull <strong>de</strong>r sich in <strong>de</strong>n .Zwisch,enräumen bil<strong>de</strong>' und eine'rn guten 'Gart.enbo<strong>de</strong>ngleichkommt- die Folgen <strong>de</strong>r Einengung. Auch unter Wassermangel habendie Wurzeln w -niger zu lei<strong>de</strong>n als d.er .äußere Eindruck glauben. macht Derst1einig'e Oberbo<strong>de</strong>n läßt wenig Wasser verdunsten und schützt die 'W'urzeler<strong>de</strong>vor <strong>de</strong>:m A.ustrocknen. Dazu. bewirken d.ie v"ielen. Tiere- die in <strong>de</strong>nHecken U'nterschlliupf suchen teine a.ns·ehnbche Düngung. Ein augenl.älliges.Zeugnis <strong>de</strong>s Tierlebens bieten die 'Vogelnester~ die v~rir aber :nu,r im Winterannähernd vollzählig fin<strong>de</strong>n w ,erd.en ~Eine Vorstellung vom Aufbau und <strong>de</strong>r Ordnung <strong>de</strong>s Pflanzenwuchseszu gewinnen fällt zunächst schwer; zu oft än<strong>de</strong>rt sich das Bild aui kurzerStrecke lwenn wir an einer Hecke entlanggehen ~ SteBenvveise ge<strong>de</strong>ih·t nichts


86He ckenla ndsch.aft d e 1"' Wes·t ba.a t••, • ,. ,\.. I" /~... . ~.~Goldgelber Kälberkropf (C.haelopJ1,y 1lun1 QUreUnl) Winterzustand.


H,eckenlandschaft <strong>de</strong>r \V'estbaar 87als 'Gebüsch,. mehrere Meter tief und so dichtgestellt daß kaum ein Bliek,noch 'we'niger ein Weg ins Innere freible i bt~ Untel solchen Strauchdlcldchte'nbleibt <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbewuclls kümm,erlich. Hler herrsCht sogar in <strong>de</strong>r Heck,ea.n .. h '1< 1 eh ~ , e D' ,' UD k' ' e Ih ,' eI · t v.,1'le ~ 1m . W , a I d· Inneren,.! D . cht d ane b 'en, Wo d ,as G' ',e" b us .. eh 'sich lichtet, fin<strong>de</strong>n '\vir einen buntgemischten Rasen) <strong>de</strong>r ein' ,n ganz ,an<strong>de</strong>re,nAnblick bietet als die Kulturwiesen+ Weil nicht. gemäht \vird, sind die,Pflan­,zen im Sommel überständig .... strohig tra,gen aber prächtige Bluten; dieseerr,eichen bei m,anchen eine Größe, die '\vir sonst höchstens. von Alpenwiesen.kennen., Für d,erartige Wiesen auf Kalkstein die Kargheit <strong>de</strong>r Spross,e undReich turn <strong>de</strong>r Blüten. miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n , ist <strong>de</strong>r N am,e uKalktrocken,­rasen gebräuchlich.An <strong>de</strong>r Grenze zwischen Rasen und Ge'büsCh arbeiten sich Kletterpflanz,enin die H,ö ,he~ Oft verweben sie ihre Sprosse zu. eInem blütengeschmückten.schwer lasten<strong>de</strong>n Ma,ntel, <strong>de</strong>r di,e Sträucher bis in Meterh,öhe und weiterhinauf umkI,ei<strong>de</strong>t., Auffällig ist bel Löffingen die großblütige Wil<strong>de</strong>'Platterbse(Lat1JYru,s silvestris) t <strong>de</strong>r.en Tracht an ein verwil<strong>de</strong>rtes ,Ziergewächs<strong>de</strong>nken läßt. Ihr gesellen sich zw'el Wick,en, mit kleineren, ebenfalls <strong>de</strong>kora-,tiv,en Blütenstän<strong>de</strong>n (Vicia cracca,.V. sepüun) und das weiße Labkraut(GaliUlTI Inollugo), das hier lange' K,Ilm,msprosse bild.et, die ihm a.n seinen,ge,vöhnli,chen Wiesen.standorten fehlen+,Unvermittelt stehen wir a.uch vor Steinriegeln, die nichts bieten als alltäglich,enAcl{,err,a,n.d ohne Gebüsch und ohne bunten T ockenrasen. Sie erinnernuns daran 1daß 'zum Wes€'n <strong>de</strong>r HeCke die Berührun.g mit <strong>de</strong>m Ackerge 'hört ~ Hier herrschen B:re-nnessel, QueCke und eine auf <strong>de</strong>'l" Ba.ar ;anRainenund an Dä-rfern verbreitete Dol<strong>de</strong>np.flanze, d.er Goldgelbe Ka.lberkropf(Cl1aelophylJw11 aureun1)" Haben wir <strong>de</strong>n Bewu.clls. <strong>de</strong>s rein,en, Ackerran<strong>de</strong>s[erst einmal erkan.nt fin<strong>de</strong>n. wir ihn auch dort VYTO uns zunächst auffallen<strong>de</strong>rePflanzen ablenken. Der Goldgelbe K ,älberkropf ge<strong>de</strong>iht überall auf<strong>de</strong>m Saum z\vischen Acker und H,ecke.Bald 'wer<strong>de</strong>n wir geVilahr daß Waldrand u:nd Acker an <strong>de</strong>n He,ckenselten an einer glatten Grenzlinie zusammentreffen~ Z\var bil<strong>de</strong>t das ZIUsammentreffen<strong>de</strong>n. Grtmdvorgang" aber er verwiI~k.licht sich ia.st immer inStufen die vom dichten Geh,ölz über aufgelockert s Gehölz" <strong>de</strong>n S,aum <strong>de</strong>rI{Iettenpflanzen und <strong>de</strong>n nahezu, gehö,lzfrcien Trockenrasen bis zum, u'nkrautbevvachsenenAckerrain führ .fl.. W'enn wir uns j-etzt ,erinnern, daßHecke und Waldran:d nahe 'mite-inan<strong>de</strong>r verwandt sind wird es uns nichtmehr überraschen zu hören, wie z, B . MüL'LER (196,2) darstellt. daß ,echt,enatürliche Waldrän<strong>de</strong>r ~ <strong>de</strong>nen ü,ber Jahrhun,<strong>de</strong>rte o<strong>de</strong>r Jahrtausen<strong>de</strong> Zeit•


88 H cl{c'n 1. a n d sch,a ft <strong>de</strong>r Wes t.b a d:l rgelassen war, ihre wesenseigen Gestalt anzunehmen <strong>de</strong>n. gleichen Aufbauzeigen,. In <strong>de</strong>.r Heimat fin<strong>de</strong>n wir _ i, an <strong>de</strong>n ,Steppe,nhei<strong>de</strong>~~ 'äld !ern '~ <strong>de</strong>rSchwäbischen Alb o<strong>de</strong>r Thüringens, weiter abliegend im WaldsteppengebietOsteuropas~' a,ch<strong>de</strong>m, uns <strong>de</strong>r feingli. drige Auf'bau <strong>de</strong>r ,Heck.en, zum :S,ewußtseingeko,mmen ist wun<strong>de</strong>rn wir uns, diesen Reichtum an Formen und L ebens-,äußerung,en auf zus.ammengetrag~nen ·t , inhaufen zu fin<strong>de</strong>n. Wir glaubendoch zu wissen, daß die Menschen ,mehr zur Verödu.ng als zur ,B,ereiche,rung<strong>de</strong>r Natur beitragen., I-Ieute tun sie da', tatsächlich und elreiche'n damit."VI,Tachsend,en E,rIol,g. Doch hat sich dieses Ergebnis ihl'er TätigkeIt 'erst spät,eingestellt; ,es folgt aus <strong>de</strong>I gleichmäßig intensiven Nutzung groß.er Flächendie ihrerseits durch <strong>de</strong>n zunehlnend'en technische'n Forts,chri tt ermöglichtU 'ld durch d.en Drang zur Erzeugung großer Men,gen gleichartiger Produkteerzvifungen '\v ird. Ein Beispiel gibt dieI'" Ru "kgang <strong>de</strong>r Ackerunkräuter innerhalb<strong>de</strong>s letzten. Jahrzehnts.. Noc'h vor kurze'rn w'aren. Mohn und Kornblumeselbstverständliche Be\lvohner unserer Getrei<strong>de</strong>fel<strong>de</strong>,r, heute verschwin,<strong>de</strong>nSl,e und ihr,esgleichen ähnlich wie Drescl1flegel und Pfer<strong>de</strong>ge-,spann aus unselem '... ,esichtsltl'eis'Vergleichbare Verödung ent·teht niCht im, Gelolge schwachwirkend,ero<strong>de</strong>r von Ort zu Ort wechseln<strong>de</strong>r Wirtsch,aftsformen.. ,Zu ihnen gehört di.eGemeins,chaftsbeweidung <strong>de</strong>r AHm nd .· I <strong>de</strong>r Ackerbau mit z\vischenges,chalteterB,rach,e und minimaler Düngung~ die F Idb-esteHung durch liandarbeitahn ,starke ,Z,ugkräfte, ganz beson<strong>de</strong>rs abet die Universa.litä - <strong>de</strong>s: altenBauernhofes, <strong>de</strong>I alle Lebensbecl"irfn "sse aus eigenem. Ge\~'l'äChs erf'ül1enkonnte und dazu sein Land in eine Vielzahl Itleiner! unterschiedlich hewirtschafteterFlachen. aufteilt . ., Die v ~ ' "' lfäl tige Abwechslung z\.vlschen Wald,Acker Wiese . iei<strong>de</strong>, Hecke und a.n<strong>de</strong>re,rn, 'was \Vlr als Na ur li.eben , 1-a,merst dUl eh dlese frühen t in vielfacher Abstufung Y.lirken<strong>de</strong>n Eingrif '. <strong>de</strong>sMenschen ,zustan<strong>de</strong>. Bevor er von un,'erer Heim · t dtlrchgehend Besitz er;.­griff1en hatte und diese üb,erwie,gend \:va.ldbe<strong>de</strong>Ckt 'w'ar bot sie wie alte bisheute erhaltenen ursprünglichen Waldg'e'bi€>te bezeugen ein monotoneresBild als die von alt,ertümliche:r ''rutzung g ·prägte Kulturlandschaft. Vondieser wie<strong>de</strong>rum hat sich. vieles bl.s hute erhalten und v ' e ,~ harrt mit Zähig~k,eit" Doch, vermögen sich die Üb rbleibsel nicht zu erneuern, w'enn sie a.nihrer alten Stelle vernichtet vler<strong>de</strong>n* Auch die Hecken kann dieses Los unversehenstreffen, 'W"ie e in elner Gemein.d · <strong>de</strong>I Schwäbisch,en Alb geschah.D,ort hatte man belDoe'rkt daß in <strong>de</strong>'n St i.nriegeln Schott-r für <strong>de</strong>n St'ra.ßenbauliegt. Für mo<strong>de</strong>rne Masch.inen. w'a.r es kein Pr ble.m die SträuCher bei-


'Heck'enlandschaft <strong>de</strong>r Westbaar 89seite,zulegen und die Steine fortzubring·en.Beim DurChstreifen <strong>de</strong>r Hecken f.ällt die Vielzahl <strong>de</strong>r Strauch,arten au.f'die hier nebeneinan<strong>de</strong>rstehen,. Auf 200 m Länge sie<strong>de</strong>ln in einer Hecke imGewann. ,~Bahnholz ; c nördlich Löffin,gen nicht weniger als elf verschie<strong>de</strong>neGehölze+Schleh 'Has1elbuschBlaugrüne RoseW·eißdornHartriegelWolliger SchneeballPfaffenhütchenFeldahornKreuzdornRote Hecke.nkirscheSch "\I\7'arzer Hol u nd erPrun uspin ' S OlCorylu s avellandROll ,glau 'QCrataegu , IJ101l0gYl1GCo rn IlS S, UIgU i.n eaVibufIlUlll lantanl1EvonYJI1U8 europaeu~~Acer call1pestreR..h GI lnus ca tlIdrticllLon.i c e Ta xy 1" os te U n1SanJbucus nigravorherrschendvorherrschendhäufighäufig'häufighäufigvereinzeltve·r,einzeltve einzeltvereinzeltvereinzeltNeu.n diese.r Sträuche·r tragen BeereD r die Vögeln o<strong>de</strong>r Vierfüßle'rn 'Z,llTN .' a h .. rung d .. le · ·nen ~ d· .· 1e T'· lere· sorgen d ,· aml· . t f·· "ur d· ... le V' . er'. 'b cel . t 'ung .. d er B ,.. USal,e. ....,.:1-JL.I\uch die Haselnuß wird von Tieren verschlep.Pt~ Demnach ist die Pflanz.engesellsch.aftd·er Heck1en mit ihren tierischen. Bewohnern und Gästen in,einem zweise-itig,en Verhältnis verbun<strong>de</strong>n,. Die Sträu,cher g'eben <strong>de</strong>n Tieren·Schutz und lock·en sie ,an; die Tiere besorgen die Verbreitung d'er Sträucher~Bereits ,~ ,enn er noch nicht nennensw'ert be-w'aehsen ist, bietet ein SteinriegelmIt seinen vielen Höhlen Unterschlupf für kl ine Vierfüßler die ihmSamen zu.tragen ~ Je mehr sich danach Gebtisch ansie<strong>de</strong>lt; <strong>de</strong>sto mehr wächstdie .Anziehungskraft auf die ·Vd-gel· die zuneh'men<strong>de</strong> Samenzufuhr läßt dasarte'nreich gemjschte 'Geb'üs,ch entstehen .~ das wir he·ute, fin<strong>de</strong>n. - Als ein,­ziger Heckenstrauch bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Feldah10rn keine auffallend zum Verzehrenem . 1 a.' d en d _en B ., eeren o d .,er .. 'N' .. uss-e, ,.. D' , 0 eh 'k '·~ . F'l ~~ If' i .'-- .. onnen s·elllie .. uge.' ruc ht ,' e b l eI. . S' .. t ur.mv,on eIner . ,'H ,e'c k ",e zur an.· d .eren gew'e ht .-. - w ·er d' .enr A' .: U.·· eh . 15 ~ t ' lli. +cht aus.zUSUl .~LI I,e · ' ß -endaß das unschein.bare Nüßchen, das <strong>de</strong>n Keimlin,g' umschließt von kl1elnenTler,en gefr,essen u:nd gelegentlich unv,ersehrt versehleppt wir·d,.Die HeCken am, uBahnholz~ " bei LÖ1ffingen, in <strong>de</strong>nen die 11 Sträuchervon <strong>de</strong>r Schlehe und d1em Haselbusch bis: zum Holun<strong>de</strong>r w'achsen, liegenauf einer flachen <strong>de</strong>·m Wind und <strong>de</strong>r Sonne ausge.setzten starker Austrocknungunterworfenen. Kuppe. Nach Nordos.ten senkt sich. die .Anhöhe al1-,


90 H,eckcn, lands,cha ft <strong>de</strong>r Wes t ba al"mahlich zu [einem, feuchteren t im Winter schneereicheren windgeschütztenSchattenhang <strong>de</strong>,m d.ie schroffen klimat.isChen Ge,g[ensätze <strong>de</strong>r freien Lag ,fehlen. An bei<strong>de</strong>n [Standorten bil<strong>de</strong>n die }Iolz ,p.ftanz ,en ~ die w'ir a.uf <strong>de</strong>rKuppe k.ennenlernten J<strong>de</strong>'n. Grundb[estand. d,es Gesträuchs., Doch kommenam Schattenhan,g mehre,re hinzu, die ob:en fehl n ':EscheFichteEberescheSalwei<strong>de</strong>MehlbeereAlpen-Geiß blattB erg -.loh annis beere'-Traubenholun<strong>de</strong>rF.r,axinu. exce]. iOTP,ic.ea. abi eSorbu ' aucupad'l81ix capr[ea'Sorlus anaLonicera alpigel1QRib6 a Ip,in UR1S'l rnhucils racenlO ~aAlle, bevorzugen feucht-schattige, grundfrische St.andorte; d.ie meiste [fühlen SIch. im, [Gebirge am wohlste'n Das Alpen-Geißblatt ist eine Pflanzed,es Voralpenlan<strong>de</strong>s. Wir bemerken also daß auf <strong>de</strong>r freien Kuppe die~no rm.ale~ ' ~ , auf <strong>de</strong>m anschließen<strong>de</strong>n Schattenhang eine cihnlich[e aber durch<strong>de</strong>n 'Besitz beson<strong>de</strong>rer Pflanzen a.bweichen<strong>de</strong> ,Ausbildungsfolrn <strong>de</strong>r ,Rosen­Schlehen-H,aselstrau.clihecke sie<strong>de</strong>lt. Die Z.ahl <strong>de</strong>r Arten die be '~; <strong>de</strong> voneinan<strong>de</strong>rzu unterschei<strong>de</strong>n erlauben., erhöht sich wenn wir auch die Kräuterin Betra,cht .ziehen. Am Nordhang ge<strong>de</strong>ihen. min<strong>de</strong>stens vier, die ,"vir .auf'<strong>de</strong>r Kuppe vergebens suchen ~W'aldsto rclts chna belSterndo.l<strong>de</strong>Blauer EisenhutGelber 'Enzian", rcrallÜ.UTI s.ilva ti cu 111As tran Lia ,lnajoIAconi tU1n nape.llusGenliana futeaDurch,'we'g sind es hooowü[rnsi,ge, großblättrl,ge Stau<strong>de</strong>n l<strong>de</strong>ren Heimatin feuchten .. bis weit in das Frühjahr schneebe<strong>de</strong>ckten GebÜs,che.n liegt, \viesie auCh in <strong>de</strong>n Karen <strong>de</strong>s Feld'bergs vorkomm[en.Der Hecke <strong>de</strong>s SChattenhanges, die sich durch Gebirgsstau<strong>de</strong>n und-sträucher auszeichnet; sollte n,ach <strong>de</strong>n Regeln <strong>de</strong>r Wahrs.cheinlichkeit aneh ,. t[ t S .. dhl • • ~ges · u lz 'en , 'U . ' angen eIne .·,US, A' b- 1 ·ld" .. ,un,gs.' f orm en t spreu:I>en ... 1..In·[ d er SII" eh. \varmebedürftigePflanzen wohlfüh.1en. U'nmittelbar bei Löfflngen fehlen <strong>de</strong>r­..artige Standorte, sie fin.<strong>de</strong>n sich aber bei Mün.cb.ingen östlich Bonndorf und


",He·ckenlandsC'haft <strong>de</strong>r Westbaar91.. . .'~ ' ........... '...\ , ~',\.,B re i tb 1 ä ttrig es Las er k rau t (La se Ip i ti U III la ti fol i 1.1 1'17 ) IWinterzustand. Durchmesser <strong>de</strong>r großen Dol<strong>de</strong> rd . 40 cm.Fruchtstand<strong>de</strong>s Türkenbun<strong>de</strong>s(Lilium martagon),


92 Hecke nl a nd scll a .. t <strong>de</strong> r Wes tba.,a,l"auf <strong>de</strong>n Höhen über Stühhngen gegen die Alp~ Dort ge<strong>de</strong>ihen In <strong>de</strong>n Rosen-,Schlehen-Haselhecken Pflanzen, die am Bahnholz bei Löffingen fehlen:H:ohgew'äChseSüßkirscheL,igusterBerberitzeKräutllrWil<strong>de</strong>r MajoranWirbeldostMittlerer KleeM,ehlige KönigskerzeTüpfel-JohanniskrautSch,varznesselWild'e Rese<strong>de</strong>Rosenmalve,K ,eb ... LabkrautJllunus tJViUIHLi aus t ru rJ'J vulgar (!,Bcrberi ~~ vuJgarisOIi,ganunl' vulgar .·Calan1'l11 tba clin opo,diu,BlTrifoliunJ ,11 1 ' ed~uluVerbaCUJH JychnitisHypericunl perforatull]Ballow nigraR ,e ~~eda luteaMalva. a.lceaGaiium apar111 ~Der Liguster ist einwärmeliebend'er Strauch <strong>de</strong>s, tiefgelegenen Hügel-,lan<strong>de</strong>s. Die vier Kräuter von OlrigallUZJl bi , Ve.rba,


stert die archite,ktonisCh,e Aufgabe~ übergroße Las en in Gestalt ihrer sm werenBlütenstän<strong>de</strong> auf starken Sprossen zu halten" ohne da.ß die Lasten ,zudrüCken u.nd die Stützen mühsam zu tragen scheinenr Aus <strong>de</strong>r 'Näh'e gesehenlost sich das Schwere an. ihr nochmals a.uf an<strong>de</strong>re Art ins Leichte auf;die Dold!en" so viele FrüChte sie zur ReifezeJ,t aueh zu tragen hab,en, ,gleichzeitigsind sie doch nicht nlehl ,als das Z,usammenspiel einer Unzahl nah,ezuschwerelos,er Linien. Wächst das Laserkraut zu Dutzen<strong>de</strong>n] vielleicht Hu :n~<strong>de</strong>rten auf einer kleinen FläChe I dann entste,ht ein urweltlich-großartigesBild, das unsere ge'zähmte 'Natur nicht oft überbieten kann., - Auch <strong>de</strong>rTurkenbund (LiliuI1J' lTIalta , ~on) hebt sich in <strong>de</strong>n Lichtungen <strong>de</strong>r H ,ecken zue:iner Hohe u.n.d einem Blütenreichtunl, die sirh nur in <strong>de</strong>n Alpen wied ,er~holen. Die kräftigste Pflanze, die mir begegnete, hatte ein1en Sproß von2,10 m Hdhe mit 42 Blüten getrieben. An<strong>de</strong>r e Iarbenplächtige großblumig,ePflanzen sind die Pfil'sichblättrige Glockenblume (CatnpaJ:1u.!a pE-Isi~.i.fol1Q)das Sonnenräs,chen He lin 11 tbem fun nUll] I1HJ 1 ali urn) ,die N elkend. uften<strong>de</strong> So.m ..m1elwurz (O'lobanme cQlyophyllace , ). Eine ausführliche A .. te.nJiste d,er LÖJfingerHe'cken gibt OBE.RDORFER (1957 S. 52 , 1) ~Wo. von Hecken gesprochen wird ist von <strong>de</strong>r Dämpfung d,es Win<strong>de</strong>sdur'cll, die Strä.ucher die R.e<strong>de</strong> ~ ihr "vird eine li/erbe serung <strong>de</strong>r Wuchsbedin-·gungen auf <strong>de</strong>,m ;z,wischengeschalteten Kulturland zuge5chrieben~ U,rn überdIe beson<strong>de</strong>ren Zustän<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>r '\vindausgesetzten Baar Auskunft g,ebenzu k'önnen wären unmittelbare Windmessung und Ertragsbestimmung notwen,dig.Doch führt schon die Beobachtung <strong>de</strong>r Pflanzen an das Problemheran. Anhalts.punkte bieten die vom Wjnd hervorgerufene Verformungd,er Büsche 'und das Vertroekn,en ih,rer Zweige a.n Windkanten. Unter <strong>de</strong>nnichtholzigen Pflanzen ,geben. die Flechten Auskunft über Windwirkungen ~Die großen~ laub- o<strong>de</strong>r bandartig geformten Flechten bil<strong>de</strong>n '\venn sie ungestörtwachsen könne n teine porze11anartig glänzen<strong>de</strong> Ober"läche; ihrKörper ist in wenige zungenförmige Lappen zert.eilL Wenn. sie starkemWind ausg,esetzt sind ~ wird ihre Oberfläch,e rauh o<strong>de</strong>r löst sich in eine Un~zahl dünner Aus'wü'chse auf unter <strong>de</strong>nen die ursprünghchen Umrisse veI'­sch,win<strong>de</strong>n. Derartige Flechten sind im Gelän<strong>de</strong> leicht zu erk'ennen. AusgeprägteWindformen wachsen im Gewann Weissebühl _ üdwesllich Lö.f~fingen auf d,en Schlehenbüsehen <strong>de</strong>r am weitesten nach We_ien. vorgescho-,benen ,Hecke, die dml über eine baumfreie. leicht ansteigen<strong>de</strong> Fläche unbehin<strong>de</strong>rtan:weh,en<strong>de</strong>n Wind mit ihrer Breitseite auffängt. Schon <strong>de</strong>n wenigeM'et,er zurücklie,gen<strong>de</strong>n Büs,che'n <strong>de</strong>s. Weissebühl fehlen sie.Der Flechtenbewuchs ist abel- nicht a.llein vom Wind. abhängig ' ~ Um ihn93


94 HeCk e:nla.nds,chaft <strong>de</strong>r Wes t h~ , a.r<strong>de</strong>ut.en zu kö,nne'D Ibedarf es ,eines Blickes auf Bau und Rin<strong>de</strong> <strong>de</strong>r bewach,­senen Zweige. An jungen Sprossen fin<strong>de</strong>n Flechten keine gunsti,ge Unterlage,weil die glatte Rin<strong>de</strong> ihnen das Festsetzen €'rschwert und. 'weil diese,Zweige schnell wachsen und dabei ihre Rin<strong>de</strong> ne,bst alle-m, was siCh d.araufangesie<strong>de</strong>lt hat, ln kurzen Abstän<strong>de</strong>n abwerfen. ,MeIst bietet ,ein. einzigerabgestorbener knorriger Ast eine t"elchere Flechtenausbeute als viele lebend,eTrägerpflanzenr Dieser Gegensatz tritt olt im Gezwei,g' eines einzigenBusches zutage. Er ist also mit Sicherheit .auf das Alter <strong>de</strong>,r TrägerästezurückzufÜ'hren.,Zu,gleich bieten die vers,chie<strong>de</strong>'nen Straucharten <strong>de</strong>n Flechten unterschiedlicheLebensbedin,g'ungen. Die Zweige <strong>de</strong>s "aselbu.schs sind selbst imAlter glatt und. abweisend; ihr Bewuchs bleibt spärlich.. Die Schlehe bil<strong>de</strong>tan jungen, Zweigen ebenfalls glatte Rin<strong>de</strong>~ doch treibt sie J, and'ers als <strong>de</strong>rHaselbusch" schon im jtingsten Alter viele abstehen<strong>de</strong> S itensprosse, diesich ihrerseits weiter verzweigen. Ein Schlehenzweig ist von Anfang an einverwinkeltes~ staubfangen<strong>de</strong>s G ,ebil<strong>de</strong> ~ das auch die sta'Llbfeinen Flechte,n-Die gra ue Lau bflech te Hypogyn] n ,ia phvso<strong>de</strong>:s.Links Normalform" rechts Windform aus <strong>de</strong>n Heck,en., Ver,gr, a. fach.


jHecke nla n cis cha ft cl er Wes tba ar 95,keime festhält. Wenn die ,Rin<strong>de</strong> zuletzt noch die Rauhigkeit <strong>de</strong>s Alters annimmt,schlIeßt sich <strong>de</strong>r Bewuchs zu eine'r alles umgr,eifend,e'ß Hülle, dievom Trägerast nicht mehr viel sehen läßt.. Geschlossene Flechtenmäntelhaben sich au,f <strong>de</strong>n knorrigen, vom Wind ,getöteten Schlehenästen <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>rstenHecke am 'Weissebühl gebil<strong>de</strong>t.Nochmals an<strong>de</strong>rs verhält sich <strong>de</strong>r Holun<strong>de</strong>r. Seine Rin<strong>de</strong> ist von Jug,endan rauh ~ als Unterlage für Flechten beson<strong>de</strong>rs geei,gn.et.. Au'eh läßt sie eineauffällig gelbgefärbte Fle'chte in großen. Siedlungen ge<strong>de</strong>ihen., dle wir ,ana' len an<strong>de</strong>ren Heckensträuchern kümmerlich entwickelt fin<strong>de</strong>n., Ihr Vorkommenist dies lehrt uns ein Rund,gang b,ei <strong>de</strong>m wir <strong>de</strong>,n Bewuchs verschie<strong>de</strong>nerSträucher vergleich,en und auf die Zugänglichkeit für <strong>de</strong>n Winda.chten, mit Sicherheit nicht an <strong>de</strong>n Wind o<strong>de</strong>r das Alter <strong>de</strong>s Z'weiges" vielrn,ehr,an die Trägerpflanz,e gebund,en. Wenn wir also die WindformenDie goldg'elb-e L,8ubfleChteXan thDria pmietinaI Bevorzugte Tr.ägerp'flanze ' ~I Holun<strong>de</strong>r (Saulbucu . nigIa)Vergr. 8 fachrjclltig <strong>de</strong>uten wollen, genügt e-s nicht , allein ihr Fehlen .o<strong>de</strong>r Vorhan<strong>de</strong>nseinzu beachten~ Wir können erst urteilen wenn 'wir sicher ind daß sichkeine an<strong>de</strong>re'TI Wucbsbedingungen neben <strong>de</strong>m 'Win<strong>de</strong>tnfluß einmischen. Wirsollte,n also Z'" B . immer nur ältere Schlehenzweige vergleichen.Die Feststellung daß junge. glattrindige Triebe eines bestimmtenStrauChes ,an<strong>de</strong>ren Fleclttenbewuchs tragen als alte rissige Äste, führt zueinem Thema ~ das die Flechtenkundigen s.eit lange:m besch,äftigt. Der Be­'wuchs eines je<strong>de</strong>n Zwei ,'es ma.cht eine Entw icklung durch, die mehr um-,faß - al:s die Ansiedlung beliebiger junger Keim,e und <strong>de</strong>ren Heran"rachsenzu voller Größe. Eingeschlossen ist auch das Kommen und Gehen verschie<strong>de</strong>nerFlechtenarten z'\vischen <strong>de</strong>r ersten Ansiedlung und <strong>de</strong>m Endz,ustand..Den Beginn machen immer glatte" <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong> fest anha,ften<strong>de</strong> Krusten.Ihnen folgen kleine, <strong>de</strong>r Rin<strong>de</strong> ,ebenfalls noch angedrüekte Laubflechten.


96 Heckenlandschaft d.er WestbaarAls letztre stellen sich. die' band- o<strong>de</strong>r fa<strong>de</strong>n.artigen :Formen ein die wie Bärtean d.en Ästen hängen.Auch, die 'Löffinger Hecken bi,eten diese dreifach gestufte' Abfolge. Auf.junger Rin<strong>de</strong> sie<strong>de</strong>ln h.ellgraue unscheinb,are Krusten~ <strong>de</strong>ren häufigsteDie Krustenflechte LectJ.l1ora cllrpin e.aauf einem jungen Haselzweig.Oben die dunkle Rin<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zweigsdarunter <strong>de</strong>r helle \y,achsen<strong>de</strong> Saum<strong>de</strong>r Flechte rechts unten ihre Fruchtkö,rper.V€"·gr. B fach.durch ihI e viele n ~ .als braune Pu nkt.e sichtbaren ·Fruchtkörp.er a.uf'fäll t . Aufälterer Rin<strong>de</strong> folgt eine G,esellschaft kleiner grauer und. ,gelber Bl,attflechten,d:eren ~ " Personalbes.chreibung · 1 b,es.agt, daß si1e trockene, helle~ windoffeneStand.orte in Kalkgebi . ten bevorzugen (KLEMENT 1955" S~ 148 ff.) , ~Als eine Grundlage ihres Ge<strong>de</strong>ihens gilt <strong>de</strong>r St.aub" <strong>de</strong>·n ihnen <strong>de</strong>I Wind zu.­weht; er enthält di,e Nährstoffe, die sie' a.uf ihren. luftigen Zweigen hochüber <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n sonst nicht fin<strong>de</strong>n. De·n B.eschluß mach'en die Band- und.Bartflechten. Sie sind s,el ten bei Löffingen; ich . and sie nUI auf I<strong>de</strong>.r vor<strong>de</strong>rstenHecke im WeissebühL Diese Pflanzen brauchen h he Luftfeuchtigkeit,die sie im Schwarz\rvald, nich't auf <strong>de</strong>r B·aar fin<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m fühle.n sies~ ,ch in kalk.armen Gebieten am wahlsten im S,chwarzwald gehören sie zumalltäglichen Bewuchs <strong>de</strong>r Straßenbäume,. l.lielleicht ge<strong>de</strong>ihen sie an ihremFundort auch <strong>de</strong>swegen, weil di,e vor<strong>de</strong>rste Hecke ihrer Schwarzwaldheimatnäher liegt. ,als alle übrigen. und ihnen einen Rest heimatlich·er


H eckenland.schafl <strong>de</strong> r Westba a 1'97Zw,el,g <strong>de</strong>r BartflechteU' D ea co 111 tU1 ' tu.Vergr a fach


•98 f.leckenlandschaft <strong>de</strong>r Wes:tbaarLe'bensbedingungen bietet" Dje farbige V'egetationskarte d·es MeßtisChblattesLenzkirCh I(LANG u~ OBE·RD10RFER 1960)1, die d·en Westteil <strong>de</strong>s Lö-ffingerHeckengebiets '. inschließt j vermittelt einen Eindruck von diesemNa,chbars·chaftsverhältnis. Sie g"bt a.uch Auskunft über <strong>de</strong>n KJimagegensatzzwischen Schwarzwald und Baar ..Fragen ·wi.r zum Schluß" worauf die Anziehungskra.ft beruht" die' von<strong>de</strong>n Hecken <strong>de</strong>r B,aar a.uf <strong>de</strong>n Besucher ausgeht, so 'wird die Antwurt lautenmüssen: sie beruht auf <strong>de</strong>m ReilChtum an Lehewes,en und L:e:bensformendie sich auf engs em Raum in sinnvoller Ordnung zusammenfin<strong>de</strong>n. Diegeordnete Vi.elfalt ist ein Wesenszug <strong>de</strong> sen; was \vir Natur nenncn~ rn.ages das Zusammenleben vieler Organisme·n in Freiheit o<strong>de</strong>r das Zusam'menspiel<strong>de</strong>r Organe in einem Organismus s ,ein~ Bei <strong>de</strong>n Hecke.n kommt hinzu,daß <strong>de</strong>r Mensch an ihrer Entstehung bet iligt war. D·as erinnert uns an die~überzeugten Naturfr,eun<strong>de</strong>n. bisweilen entfallene Einsicht. . daß in unseremdichtbevölkerten L,and unberührte Natur n.~cht mehr b,esteht. Wenn <strong>de</strong>rMensch es fertigbringt, die natürljche Harm.onie· nicht zu z.erst:ören dannhinterläßt er, wie' die HeCken <strong>de</strong>r B·aar :erw' .isen, lein Vermächtnis~ an <strong>de</strong>.mwir 'noch immer dieser H'armonie nachspüren. k,önnen .. Dies zu tun. wird unsauf lang,e SIch ,auch im praktislooen L:eben \\I"eiterbrlngen obwohl eineRosen- und Schlehe'nhecke z,unächst nur s.chön aber IDlcht weiter nutzbringendist ~SChrifttum.K.LEMENT i 0.: :Frodro m us. <strong>de</strong>r mi tt-ele u ro p ä isch en Fl ech teng es:ell.scn a fte n. - Repef'~tOTlum s,pecierum nOVfH um regni vegetabiHs., B ihefte 135 1 1955.LANG. G . u. OBERDORFER, ·E .:·Vegetations,kundlicb.e K.art.e d·es oberen Wutachgebi1etes(Ostsch.warz\V'ald-·Baar), 1 : 25 OOO ~ - Lan<strong>de</strong>svermessung.samt Ba<strong>de</strong>n.­Wli. rttembe·r.g, S tu ttg.a rt 19610.MüLLER." TH.:: Die Saumgesellschaften <strong>de</strong>r Klasse T.ri"folio-1Ge:ranje:te.a sanguinei. -Mit teil u ngen d.e.r Florist isch. -S Q·ziolog 15 ehen A .rb e i tsgem.ei nschaft N. F,, :9 S * 95~ 140 ~sto lzena u[W es el~ 1962.,OBERDORFER tE.: Die Pflanzengesellschaften <strong>de</strong>r Wutachachlumt ~ B,eitr.öge zurna tu!" kundlichen ,Fa["sm UD gin Südwest d eu ts chla n cl. 8, S . 22 - .sO 1948{49OBERDO'RFER . E .. : Süd<strong>de</strong>utsch.e. Pfianzengesellscha.-ten. ~ P:fla.nZ€l'llSQziologie 10J ena 1957.TROLL, C.: Heckenlandschafte n im 'marl'timen 'GrÜDlandgürtel1..1.nd im G·auland Mitteleu1'0 pas ~ - 'Erdku n <strong>de</strong> 5, S. 152-'157, 1951.,


Anh,ang zu <strong>de</strong>n Fl.emteng,esellscltaftenH eck"enI andsclla ft <strong>de</strong>r West ba a r 99Zur Ergänzung d.es Textes folgen die Artenlisten einiger t.ypischerFlechtensiedlungen. Bestandsaufnahme Nr. 1-3 zelgen drei Altersstufen. aufSchlehe Nr ~ 4, eine Siedlung auf <strong>de</strong>r flechtenabweisen<strong>de</strong>n Rin<strong>de</strong> <strong>de</strong>s WOIlbgenSchneeballs!, ,'r. 5 auf <strong>de</strong>r besiedlungsfreundlichen. Rin<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schwar ...zen Holun<strong>de</strong>rs. Prozentzahlen geben die F1ächenbe<strong>de</strong>ckung d,er betreffen<strong>de</strong>nFlechte auf <strong>de</strong>r Rln<strong>de</strong> <strong>de</strong>s untersuchten ,Z\veiges. Das Zeichen + be<strong>de</strong>utetspärliches Vorko,mmen.Die Besti,mmung <strong>de</strong>r Flechten, ve'l'danke l'ch Herrn Dr. h. c~'7971 Kreuzthal-E isen bach übel'" Le ulk irch.OSCAR KLE1\iENT inAbkürzun,gen:K Krustenflechte'nB BartflechtenL LaubfleChtenW Windformen1 K,rustengesellschaft (Lecanolet1.Un~ . ub fusc,'le '. auf zweijährigen nochglän ~z,end glatten Z,v.teigen <strong>de</strong>r S,chlehe I PIun UL . pinvsa). Besiedlun,gvon <strong>de</strong>n Winkeln <strong>de</strong>r Seitenzweige (Kurztriebe) ausgeh ,end ~HOO!o3 Q /Q....L ,++KKKL'LLeClillora arpineaLecatlOfQ dllaroterllLecano! a su,bfu' c l1 t ClPhyscia . tellarisPamlelia ac.:etabulum2,. L aubflechtengesellschaft Pbyscietilln .ascen<strong>de</strong>ntis auf mäßig alten nochgla tten, Schlehenz,w'eige'ß ,5,0 % L2 % L2°/0 L+ L+ LPhyscia stellallsX'an tn ort a pari e ti n t.1Xall thoria POlyclIIpara rD.l e.l ia ~ ul ca taHypogynlnia physo<strong>de</strong>s3. Laubflechtengesellschaft Parlnelietum furfuraceae auf se'hr alten J, z. T ~abgestorbenen w'in<strong>de</strong>xponierten Schlehenzweigen. Bewuchs dichtgeschlossen:;Windfor.men herrs,chen vor.


10080°/, LW7 1 /0 LW3 10 /0, LW2,% LW2. G /o L2°/uL,2 D /o L,+ L+ B+ KH eck.e n la n dscn s;ft <strong>de</strong>r Wes tbaa 1"HYPo,gymnia pI1 yso<strong>de</strong>...~ fo~ gJanulo'..~aPseu<strong>de</strong>vernia furfuracea 10. scobicinaEvern ' u~ prunas:tri fo. yen tosaParmelia sulcata to. TU undaP arnl e,li Q exas p era tul'l1P'l11melia fuliginosaHypogynlni.a physo<strong>de</strong>s {o, ~ubulos ,aParmelia la.etevirensu'Sl1ea corn osaLe G.lIll ara calp i 1llea4. Krustengesellschalt Le "anoIetum sub.juscae aul älteren Zweigen <strong>de</strong>sWolligen Schneeballs (VibunU.l111 lan , ana). Rin<strong>de</strong> glatt und papierdünn tsehneil abblätte.rnd ~ Bewuchs sehr lückenhaft.2 U !o K2 % K+ L+ L+ LLecanOlQ calpine"-lLecanoTa chlal' telaPb vsci,{j' ,,' t,(~ 11 a risParme.Iia ,ulcatt:1EveIniCi p tunaaS tri5., LaubfleChtengesellschaft Pby ,ci,etuul l~ sceIlcle.nt'is auf a!te,n Zweigen d.esSchw,arzen, Holun<strong>de</strong>rs "Slllnbucus nigra) , Rin<strong>de</strong> tief rIssig und hart., nahezu,lückenlos besie<strong>de</strong>lt. B,un.tfarbig,er FI,e,chtenbew'uchs mit großen gelbenF}'ecken. <strong>de</strong>r X tJtb ria pfJrietina.30 % L Pllyscia stelJaris2,5 rJ/D L Physcia ascen<strong>de</strong>n ··+ L Pllyscia aipolia+, L Pl1yscia o rbiculmis35 O /Q L• •Xanthoria paneuna.2°!- Q" ,.L P,a tU.1 Blia Juli g;i n osa2°10 L Parmelia, eXil' peratul'a2°/0 L Pannelia sulcata+ L Can<strong>de</strong>lariel1a QUle.lla+ L Ptumelia sn baunf er a3 % , K Leca,l _ora carpIn ea1 % ,K LeCaDOltl pyracea+ K Buellia pu n eti formis


·Beil.räge zur Gewässe,rkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Baa'r (I)von Alfred G. Benzing.mit B KartenIm gew,ässerkund ' lehen Schrifttum fin<strong>de</strong>n. sich zahlreiche Angaben~ dieunseren Raum. betreifen Es 1St unsere Absicht, diese Daten für die B·aarzusammenzutragen zu sichten und mit einigen eigen[en Untersuchungenzusammlengefaß.t darz.ust1el]ien; so daß dar,aus im Laufe <strong>de</strong>r Zeit eine r[egionaleGewässerkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Baar erwäch .t.I!'FG . e"7[asserAllgemeinesNatürliche Seen b'esitzt die Haar seit g[escllichtlicher Zeit nicht mehr.Am Westr[and unserer Kartenaussch.nitte (vgl. BENZING 1966) tref'fe,n wird·en Schluch.see (heute zum Stausee vergröß,ert), <strong>de</strong>n Ursee (im ·Urse'e-Moo.r)und <strong>de</strong>;n Blin<strong>de</strong>nsee (im Blin.<strong>de</strong>nsee-Moor). Stauseen für Elektrizitätserzeugungsind auße'r <strong>de</strong>·.m, Schluchsee <strong>de</strong>r B·rändbaclJ.-Stausee (Kirnberg:see)" d.erLinaChstausee und <strong>de</strong>r SchliChemstausee, . . Es gibt aber noch eine ,g,anze .Anz.ahlweiterer Staus ~e [en (z.. B ~ <strong>de</strong>n Bad D'Ürr:heimer Salinensee) und Teiche(meist 'Weiher ge.nannt)..tGrößere Aus<strong>de</strong>hnung haben. die Moore (s~ K.a.rt[e 1), d[eren Studium in<strong>de</strong>n letzten J ,ahren neuen Aufschwung' genommen hat (s. TH. MULL ER,1968) Vorbereitung <strong>de</strong>r ,M'oorkarte von Ba<strong>de</strong>n-Württemberg ," durch ,K. H.GÖ'TTLI'CH, Kartenblä.tter 1 : 50 OOO ~vgl. auch G. REICHELT im vorliegen<strong>de</strong>nHeft).Grundwasser und Quellen wer<strong>de</strong>n vom Hydrogeologen, 'Chemiker und,Zus[ammenfassungen fin<strong>de</strong>t man in <strong>de</strong>rnHydrogeologischen übersichtskarte" 1 ~ 500 000 (m~ Erl.) von ANDRES undBiologen (Hygieniker) erforscht ~,PFEIFFER 1(1955) und HASEMANN undPFEIF,FER (1955),.Unsere Fließg,ewässer sind Rinnsale Bäche, Flüsse. Die Ab,grenzungzwischen <strong>de</strong>n Begriffen ist nicht festgelegt. Das Wort lFluß~' dient ,auch als'Oberbegriff iur .alle Fließgewässe'r ohne Rück' tebt auf ihre [Größe.Flußdicbt'eWie die Gewäss·erkarte (Karte 1) z·eigt, sind die ,Flüsse ungleich im Ge-·biet verteilt. Von. Nor<strong>de</strong>n naw Sü<strong>de</strong>n bzw. von NO nach S'W ziehen zwei


-102 Gewässerkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r BaarStreifen mit auffällig w'enig Wasserlaufen hindurehr Sie <strong>de</strong>cken sich mit <strong>de</strong>rVerbleitung <strong>de</strong>s Oberen Musch,elkalks und <strong>de</strong>s Weißen Juras, ,also klüftigenKalksteingebieten (Ver karstung)l.Die Unterschie<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Flußdichte können auch zahl,enmäßig ausgedruckt\\rer<strong>de</strong>n als Quotint d,er Gesa.mtlänge aller Flüsse ,eines. bestimmten Gebietesdividiert durCh seine Fläche j a,n<strong>de</strong>rs ausgedrückt a]s x km Wasserlaufje' k,m,1'. Für die 552 km 2 ' <strong>de</strong>slattes L 79'16 Schwenningen wur<strong>de</strong>n ermittelt:G,ebiet'GrundgebirgeB,un tsandsteinUnt. u ~ Mittl. MuschelkalkOb,. Muschelkalk u+ LettenkeuperMittlerer KeuperS,chwarzjuraBraunjuraWeißjura,GesamtgebietFlußdi,chte (km/km l )2)20,91,00,,41-4091,7OjOl~OO'brigeßs geht dIe obige Definition <strong>de</strong>r Flußdichte ,auf <strong>de</strong>n Freiburg'erGeographieprof.essor L~ NEUMANN (1900) zurück, <strong>de</strong>r :in, seiner Arbeit dasDon,aug,ebiet <strong>de</strong>r B,aar etwa bis Imme,ndingen b,ehan.<strong>de</strong>lt hat, allerdingsunter Zug-run<strong>de</strong>legung <strong>de</strong>r Ni. <strong>de</strong>rsch.lagsgebi,ete.Fluß klassifik ationrGewöhnliche übersi.chtskarten lassen viele o<strong>de</strong>r die meisten Flusse aus.Maßgeblich für d e Auswahl sind dabei m,anni,gfache oit nur tra.ditionelleGesichtspunkte . . Eine vollständige 'Gewäss,erka.rte (hydrographische :Karte;K. 1) bietet daher zunächst ein üb el"'raschen <strong>de</strong>s Bild,.Die amtlich.e Flußklassifikation untersChei<strong>de</strong>t Ströme und Nebenflüsse,verschie<strong>de</strong>ner Ordnungen! wie folgend,es B,eispiel zeigt: Rhein (Strom)Wutach (I. O .rdn . ) ,~ Gauchach (11. Ordn.).! Tränk-ebach. (111. Ol"dn ~ ) uS'w .. DieseKlassifikation ist willkürlich, weil für die Entscheidun,g . welches <strong>de</strong>r Hauptundvvelches <strong>de</strong>r Ne-benfluß ist~ nIcht die Natur das Maß gibt t son<strong>de</strong>rn diekulturelle üb,er. ieferung <strong>de</strong>s Flußnamengutes (Beisp. NeCkar ESrchaCh).In <strong>de</strong>r Karte- K ~ 2 klassifizieren wir gera<strong>de</strong> umg,ekehrt I(nach <strong>de</strong>mSystem von R+ E . HO ,RTON ~ a.us G ~ 'DURY 1963):Fluß 1. Stufe:' Quellflüsse ohne Zuflüsse (moSt. Rinnsale od. Bäche)


Gewässprkun<strong>de</strong> d,er Haar 1032,. Stufe: nu.r Zuflüsse 1. Stufe j ,3. Stufe: nur Zuflüsse 2. Stufe 'und 1. Stufe4. Stufe· nur Zuflüsse 3. Stufe und nie<strong>de</strong>rer Stu.fe; usw,.Di,e untersten Stufen di.eses Systems hängen allerdings noch ab von, <strong>de</strong>rBeurteilung und Kartierung kleiner Rinnsale, die auf unseren a,mtl topographischenKarten nicht einheitlich gehandhabt ist. Die Blätter 1 : 25 000<strong>de</strong>s badischen Lan<strong>de</strong>steiles unterschei<strong>de</strong>n sich von <strong>de</strong>n württembergis,chendie Geologische Übersichtsk,a"rtel: 200 000' hat ein genaueres Gewässernetzals die Karte d.es Deutschen R,elches I : 200 000 (nach letzterem sind aberdie ,,' Ge'w ässer kundlime Ar bei tskarten U 1 : 500 000 hergestell t). Die neu,eTopographische Ka.rte 1 ~200 000 übernimmt das Ge'\vässernetz aus <strong>de</strong>rTop. I


104 Ge\vässe·!'ku.n<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ba,arDas Nie<strong>de</strong>rschlagsgebiet <strong>de</strong>r DonauBrigach l-tnd B·reg b,ringen bekanntlich, die Donau zuweg. Daran hatauch <strong>de</strong>r vor ,eini.gen Jähren inszenierte Wirbel nichts geän<strong>de</strong>rt, auCh wenner sogar einige obe're Lan<strong>de</strong>sbehör<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>n Lan.dtag 'beschäftigt hat(vgL G. REICHELT }t966)~ Bei<strong>de</strong> Quellflüsse kommen aus <strong>de</strong>r MittlerenSchwarz\~lald-Ostabdachung und vereinigen sich in <strong>de</strong>r Baar .... Huch.mul<strong>de</strong>b·ei Donau.eschin,gen zur Donau. Zwis.chen Wartenberg und Län.,ge (GeisingerPforte) tritt <strong>de</strong>r Fluß in die Baar-,Alb ein~ Das Nie<strong>de</strong>rschlagsgebi.et bisTuttlingen (P I ~ Tuttrngen u~ Elta P. Wurmlin.gen) 'umfaßt 9'74 km 1 (vgL':ganz,er l{artenausschnitt = 2750 km!, Lkr. Donaueschingen 766 km!).D'ie Wass·erschei<strong>de</strong> hat auf <strong>de</strong>'m Bre'nd (1149 m) ihren Höhepunkt. DiePässe in <strong>de</strong>r Mittle'ren Schw,arzw·.ald-·Qstabdachung liegen,:1095 m Martinskapelle1000 m . b, . . Furtwängleho1050 .In Escheck.1.02·5 m b. Fuchsfall875 m Somm.e:rau806 m zw·. Peterzel1 u. Königsfeld981 m b. Ober-Ha,usebe:ne-Hoi(östl. N'eukirch)1.02·0 m. Kalte' H,erberge10,6-5 mLach"enhäusle1030 m sw Höchstgt <strong>de</strong>r übergang ,am nie<strong>de</strong>rsten zum Neckar­In <strong>de</strong>r ·Baa.r-Hoch.mul<strong>de</strong> H ~system im Schwenninger Muos '706 m ü. M* zur WutsICh 7',37 m (zwis,chen,Hausen v ~ w. und Mun<strong>de</strong>lfing·cn)l.In <strong>de</strong>r Alb (Heube'rg-Alb)' erreicht die W,asserschel<strong>de</strong> b.z\v. 'Grenze <strong>de</strong>sNie<strong>de</strong>rschlagsgebietes nochmals leinen Höhepunkt auf d.em Le'mberg (1015m.)und Oberhohenberg (1011 m) mit sch 'off m Abfall zum Neck,arland sowieauf <strong>de</strong>m Witthoh (860 m) l ~ Am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Baar-.Alb sind ausg,esprocheneTalw'asserschei<strong>de</strong>n .:685 m PrimIFaulenbach C,.Spaichinger PforteU)703: m S,chleife-nbächlel Aitrach (",Blumberg,er Pfort,e ').Das Nie<strong>de</strong>rschlagsgebiet <strong>de</strong>s HochrheinsIm Sü<strong>de</strong>n. errei,Cht unser Kartenausschnitt Stucke <strong>de</strong>s Nie<strong>de</strong>rsChlagglebiet.es<strong>de</strong>r Radolfzeller ,Aach <strong>de</strong>r Biber, <strong>de</strong>r Fulam, <strong>de</strong>r Durach, d .'erWuta,ch td.er Alb Zur Baal" gehö,rt davon nur ein kleiner Teil <strong>de</strong>s Wutachgebietes.Die Wutach tragt ihr .n :Namen vom Zusammenfluß <strong>de</strong>r Gutach(Titisee-Gut.ach) mit <strong>de</strong>r Haslach an,


G' \vässel·kun<strong>de</strong>. <strong>de</strong>r Baarl05D,as Ni,e<strong>de</strong>rschlagsgebiet <strong>de</strong>s Q'berrheinsAm NW,-Rand <strong>de</strong>r K,arte entwässern zwei sChmale Streifen, zur Elzbzw. Wild-Gutach und Elz., ,Es folgen im Nor<strong>de</strong>n d.as Einzugsgebiet <strong>de</strong>rKinzig (Gutach und Berneck-Schiltach) und <strong>de</strong>s Neckars. Die Wasserschei<strong>de</strong>zwischen <strong>de</strong>m Kinz.igsystem einers,eits und <strong>de</strong>m Escha,chsystem an<strong>de</strong>rerseitsist ausgesprochen schroff' z.um Kinzigsystem und flach zum älteren Eschachs.ystem(ILG 1967)" D'er Neckar selbst hat sonst nur größere Zuflüsse vonr,echts: Prim und Schlichem, die zur europäischen Wasserschei<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>rAlb hinaufgreifen., Die NO,-Eck,e schließlich e.ntwäss.,ert zur Eyach.AbflußDie Abflüsse an au.sgesuchten ,Flußquerschnitt,en wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n 'Wasservlirtschaftsämternüberwacht und gemessen., ,Für in 'unserem Karten,­ausschnitt 'Karte 3 liegen<strong>de</strong>n P'egel sind die Wasse,rwirtschaftsamte'r Donaueschingen, Offenburg, W'aldshut Konstan.z und. Rottweil zuständig. DieDaten wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sstelle für Gewässerkun<strong>de</strong> und, wasserwirtschaftlichePlanung gesam'meJt und in Son<strong>de</strong>rheften <strong>de</strong>s Deutsch'en GewässerkundhchenJahrbuches veröffentlicht.In Karte 3 sind neben je<strong>de</strong>m Pegel die Jahresdur.chschnittsabflüsse(MQ) in m,3ls angegeben,. Die mehrjährigen. Mittelwerte beziehen sich alllerdin.gsauf verschie<strong>de</strong>ne Perio<strong>de</strong>n; sie entstamm,en <strong>de</strong>n neuesten Jahrbuchheftenbis auf' 16, unveröffentlich te Werte) die w'ir <strong>de</strong>m W',asserwirts,ch.a.ftsamtRottweil verdanken.In <strong>de</strong>r Ba,ar wird die D'ona,u zum ab'flußstärksten Fluß und füh,rt vor<strong>de</strong>r Versin'kung 121 m 3 /s+ Allein auf <strong>de</strong>r VersinkungsstreCke' zwisch,en Im--Ingen · und o M""h ', 0 ringen · vier l ler ' t SIe .' d - urQu;-)~ ....'t.. ..... ch .nl'tt'l'ch 1 , 0 a m 3/- ' s* Üb ' ...l'::mend I er weDonauversinkung gibt es bekanntlich schon eine umfängliche LLiwratur(s. ERB 1956). Übrige'ns hat auch die Bre,g leine Versink'Ung~ lJnd zwar inihrem Mu.schelkalkabschnitt (HO'PFG,ARTNER 1885 und WUNDT 1951).An <strong>de</strong>r Südgrenze <strong>de</strong>r Baar bringt ,es die Wutach knapp auf 6 ml/s" am,Nordrand <strong>de</strong>'I" Neckar bis 'Rottweil auf 5,5 m3/s ~Im Kartogramm <strong>de</strong>r Karte 3 ist auch das Abflu,ßverhalten im Sahreslaufdargestellt, und zwar in Form von. Stabdiagrammen.. Das jeweiligeJ'ahresmlttel ist gleich. 1 5 0.0 gesetz:L D'ie einz,elnen Monatsmittel sind entsprechend,<strong>de</strong>r Skala unten rechts darauf be'zogen., Von links nach rechtsbe<strong>de</strong>uten die 12 Stäbe die Monatsfolge Nov., Dez." Jan. ~ J Febr., Mär.z, April(W"nterhalbj,ahr) und Mai Juni, Juli 1Aug. tSe'pt.; Okt~ (Sommerhalbjahr).Ganz allgemein übertreffen die Winterabflüsse die <strong>de</strong>s S.ommerhalb-


106 G,ewässe.rkun<strong>de</strong> d:or B.aarjahres. Offensichtlich fallen die abflußstärksten Monate auf Winteren<strong>de</strong>lF · ühjahrsanfang, also au die Zeit <strong>de</strong>r Schneeschmelze (auf die beson<strong>de</strong>renVerhältnisse <strong>de</strong>r Radolf'zeller Aach im. Hegau br,auchen wir hj1er nicht ein­:·v.alem Ab­zugehen). Bei solchem Verhalb:!n. spricht PA.RDE vonpluvi.o ..· ,,flußregime u •Zur Zeit <strong>de</strong>s Frtihjahrshochwassers kommt es beson<strong>de</strong>rs im Brigachtal(vor <strong>de</strong>m Eintritt in die Obere-MusChell


G,ewässerkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Baat: 107A,bflußAllgemeinesJe<strong>de</strong> Stoffglie<strong>de</strong>rung wirft Fragen auf. Der Abfluß ist schon im, flußkundlichenKapitel berücksichtigt und wird nun nochmals besprochen.Jetzt betrachten w'ir nicht mehr die einzeln,en Flüsse . son<strong>de</strong>rn die ,ganzen'Flußgebiete, darüber hinaus <strong>de</strong>n Abfluß in <strong>de</strong>n Lan,dsch.aften ohne Wassersch,ei<strong>de</strong>nbegrenzung,D1er Bahnbrecher dteser Arbeiten 'war WALTERWUNDT (1883 ~ 1967; 19.28 - - 191'33 Direktor <strong>de</strong>r Oberrealschule Sch.wen·­ningen, nach <strong>de</strong>m Krieg'e :P'rofessor an <strong>de</strong>r Universität Freibur,g i. Er.).Abflußspen<strong>de</strong>B,Bzi,eht man die an <strong>de</strong>n P'egeln g·emessene.n Abflüsse' (meist ausge'­drückt in ml/s) auf die Flä.che·neinheit <strong>de</strong>r Einzugsg·8·biete r so erhält mandie sog. Abflußspen<strong>de</strong> (Mq ausgedrückt in 1tr. s/k.m 2 ). Ausgehend von <strong>de</strong>n. fürdie einzelnen Teile <strong>de</strong>r Flußgebiete ermittelten Abflußspen<strong>de</strong>n gewinntman Kartendarstellungen <strong>de</strong>r Ahflußgleichen (Abfluß-Gleichenllnien} ~Karte 6 bietet einen Ausschnitt aus <strong>de</strong>r Karte' <strong>de</strong>r Mittleren .Abflußspen<strong>de</strong>nfür das Winterhalbjahr~ Während im Baar-Sch\varzwald 20 -3,0 IJs km l abfließen fsind es in <strong>de</strong>r Baar-Hochmul<strong>de</strong> nur 12 - 15 und in <strong>de</strong>rB·aar ~Alb e·her noch v.·eniger.Im Som.merh.albjahr beträgt die .Ab,flußspen<strong>de</strong> nach~ Karte 7 für <strong>de</strong>nBaar-Schwarzwald nur die Hälfte <strong>de</strong>r Winterabflußspen<strong>de</strong>) in <strong>de</strong>r Ba.ar~Hochmul <strong>de</strong>· sind es B - 10 Vs km·2! in <strong>de</strong>r Baar-.Alb um 10 1/8 k ,ml ~Wir hoff.en. durch die neueren zusätzlichen P'egel auch durch die nichtim Gewässerkundlichen Jahrbuch veröffen hebten Meßreihen <strong>de</strong>r Wasserwirtseha.ftsamterdies '. Unterschie<strong>de</strong> nocl-l strenger fassen. zu kö·nnen.AbflußhöheDie Abflußspen<strong>de</strong>n kann man ln .}\bflußhöhen (mrn) UmreChJlen und soleichtier mjt <strong>de</strong>n ebenfalls in mrn ge:messenen. NIe<strong>de</strong>rschlägen (1 :mm =:111m 2 ') vergleiche·n (das Durchschnitts'kalen<strong>de</strong>rjahr hat 81 SS7 000 sec).. D'ieWUNDTschen Kart,en beziehen sich auf <strong>de</strong>n Zeitraum 19:21/1950. die , j 1e<strong>de</strong>rschlagskarten<strong>de</strong>s 'Dt ~ -y"T etterdie'nstes auf ] BB 1/1930 doch bri.ngt daskeine .allzu großen 'Fehler in d'en. Ve'rgleich,. Die Gen.auigkeit <strong>de</strong>r K,arten-·darstellungen wie Karte· 8 darf allerdings auch nicht uberschätzt wer<strong>de</strong>n .Nach W . WU'NDT selbier (münd1.) ist z. B,. <strong>de</strong>r Verlauf <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n 300 mID­Kun"en in <strong>de</strong>r Haar recht unsicher.


108 Gewäss,erkun<strong>de</strong> d,cI" B,aarVe,r'dunslungWähr,end Nie<strong>de</strong>rs1chlagsverteilung und Abflüsse an zahlreIchen Stationenglemessen wer<strong>de</strong>n kann man d·e Frage wieviel Wasser aus Gewäss'ern;<strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n. <strong>de</strong>r Pflanzenwelt insgesam,t verdunstet nur sch,wer beantworten.V'erd unstungsmessungen sind m. W ~ i.n <strong>de</strong>r Haa.r noch nieht angestelltwor<strong>de</strong>n~so. daß wir nieht einmal wjssen., ' b die im Tiefland g,ewonnen,enVorstellungen über die prozentuale Verteilung <strong>de</strong>r Jahr-e-sverdunstung aufdie' einzelnen Monate auch für unse're Landschaft gelten~Wenn, sich in, längeren Jahrreihen die unters.chiedliche ]'ährliche Wasserspeicherung(Bo<strong>de</strong>n und Grundwasser) ausgleicht! könn,en wir dieGrundgleichung <strong>de</strong>s Wasserhaushalts einfach schreib,en:Nie<strong>de</strong>rschla.g := Abfluß .. VerdunstungN == A+VDann ist die Verdunstung == Nie<strong>de</strong>rschlag minus Abfluß (V -:- N- A).So be-trug beis.pielsweise (rGew. Jb. f. 11965 s. ,] 04) <strong>de</strong>r mittlere J ahresnle<strong>de</strong>rsch1ag-(Z,eitraum, 195,2/1965) im Nied,erschlagsgehiet <strong>de</strong>s 'Brigach-­Pegels Donaueschin.gen (1'94 km~) 1047' ,mrn: 1die :mittL Abflußhöhe im, g'leiehenZ,eitrau'm 49,2 mm. Der Unter!=;chiedsbetr,ag 55,5 mm darf als mittt Ge, ...bi-etsverdunstung angesehen "rer<strong>de</strong>n.Nach, Karte 4; und Karte 8 sind als Verdunstun,g für das Gebiet <strong>de</strong>rRiedbaar 450 mrn, anzuneh,men., D1:le Unte lagen erlauben ,allerdings nochkeine feiner,e Darstellung nach Linien glelcher V1erdunstung für das Ge ..,sa,mtgebi:et unserer Karten.a ,usschnitte ~


G·ewässerkund.:!I. <strong>de</strong>r B·aal 109Wünsche an die LeserD,er geneigte Leser m 1ö,ge nun <strong>de</strong>m Verfassel zwei AnT,egungen ,g·estattren..a) Unse'r,e Karten stellen. Quellen. und Gewässer nicht immer nach<strong>de</strong>m jetzigen Stan<strong>de</strong> dar* Vielleicht fin<strong>de</strong>t mancher Lust , sein,e Umg·ebungdara,ufhin dllrchzumustern und das Er,gebnis schriftlieh festzuhalten Es\\rird e'mpfohlen, daß man sich d.abei auf die amtl. Topographische Karte'1 :, 5'0 000 bezieh t.b) Gevlässernam,en <strong>de</strong>r Ba.ar sollten. ges.a.mm·elt wer<strong>de</strong>n. Die- Sammlungd,er Gewässernamen hat sowohl einen. reIn praktischen Z'werk als ,au·ehW'ert für die Sprach- und Ku]turgeschichte~ Lei<strong>de</strong>r vernachlässigen mancheSammlun.gen z. B. auCh di.e im. Erscheinen begriffene ,.".Hydronymia Germaniae~'1 die Lautform völlig. Wir möchten nun möglilchst viele Leser mallen Teilen <strong>de</strong>r Baar aufrufen die· rGewässrernamen in. ihrer G'emarkung.möglichst vollzählig mit gen aue r B e s ehr e 1 b u n g d ,e rAu s ....s p r ach. e n ach <strong>de</strong>r ö r t 1 1 rC h e n M und art (Betonun.g r Läng'en,Kürzen usw· .) schriffbch festzu .halten ~ Der Verein für Geschichte 'U. 'NaturgeschiChte<strong>de</strong>r Baar' w'ür<strong>de</strong> dieses M,aterial sammeln und. einem Fa:chm.annzur 'weiteren Bearbeitung übergeben.S.ch ri.f t turnANDRES G. und PFEIFFER D.:. Hydrogeologische Ubersichtskart'e 1 : 500 ()(JO BI.Augsbur.g" m. E·rl. 'Remagen 1955.A ICH·EL·E f H . ~ St a u - und Lee \viI" kung in <strong>de</strong>r B,a a r . Kle:illkli ma tische N ie<strong>de</strong> l"sChlags.­studlen J·ahresber. u. Mitt+ d. Bad. Lan<strong>de</strong>s\,vetterd.i.enstes 1951/52 .. S. 33 ff.BENZINIG .AH Gewäss·el"kun<strong>de</strong> im Unterricht, Zeitnah Schularbett 12/65, 369 =408S tu ttga rt l:965~BENZI.NG s ' A.: Das mutmaßlicl1eEinzugs.gebiet <strong>de</strong>r KeckqueUen Das He.imatblättle2/66 1-4 1 Schvtrenningen 1966, (a.).BENZING. A ,, : GesJChtspunkt · ZU1~ naturräumliclu:n Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Baar Sehr. d.Ver- f ~ Gescb . ~ u Nat .. gesch . ~ d. Baar XXVI, 123-137 Dona.uescb.ing'en 1966 (b).D e' u t s ,e her W e t t erd i e n s t 7 KlimaaUas von Ba<strong>de</strong>n-Württembe'rg,B ud K i'ss.i ng n 1953. .D,UR Y ~ G.: The Face, 0 f the E,a rth i Pengu in B 0 0 ks A. 447, Harnl0nd.s-wo tth 1963..ERB. L.: D-onauversickerung ·und. .AachqueJUe Sehr. Landkr. Donaue:schingen 8, 21-23,.D eschl TI gen 1958 (do rt "N,e i te re Li 1..)GEIGER" R.: M ressung <strong>de</strong>s ExposUfonsklimas- FOIstwirtsch. C. '9 (1927), 50 (192B,L51 (1929) . insges. 9 Teile Z·. T, aufgen. in.·GEIG·ER R.: Das Klima ,<strong>de</strong>r bo<strong>de</strong>nnahen Luftsc-lücht. Bra.unschwei,g: 4. Au.f}. 1961 , bes.ältere AuIl.. n.icht mehr .in <strong>de</strong>n neueste'n .G·ERMAN .. R ..:. Taldi,cht .. e und. Flußdichte in Süd\lvest<strong>de</strong>ulsChland lB@:r. z. dt. La.o.d.es-


110k<strong>de</strong>· 1, 31 J 12-32 Bad-Go<strong>de</strong>sberg 1963 ( == Studien z.ur südwest<strong>de</strong>'utschen Lan<strong>de</strong>skd ~JjF'estsoori.ft Hu ttenlocher).H,ASE1\JIANN W', und PFE I F,FE,R , D.: Hyd ogeologisch übersichtskartel: 500000 BtFrcibul'g i. BI., n1, Erl. Remagen 195-5-.HONSELL, M .: Die Flächeninhalte <strong>de</strong>r Flußgebiete <strong>de</strong>s 'Großherzogtums Ba<strong>de</strong>n, Beitr ~z. Hydrogr., d. Gh t. Ba<strong>de</strong>n hgg. v . Centralbureau .f. Meteoru1ogie u. Hydro,gI'aphie!,4 - H.. Ka r ls,ru he 1886 (K,a rte, 18·85)HOPFG,ARTNER" A ,.:' Das Versitzen <strong>de</strong>s Bl"egwasi;"er.; oberhalb Hüfin" en!, Sehr. d. Vet"of. Ge-srn. u Naturg',esch. d. Baar, V, 131~132 " 188,5.ILG ,A.: D er Schramberger TalkesseI~ in . ,Das ist Schr,amberg l lhgg. v Stadt Schramberg, 8-23 Scll ra mb reg 1967.KELLER, R ~ : , Ge Y,läss er k undH ehe Arbe i ts ka rten 1 : 500 000, :Rema ge 0 , ] 95 2.KEL 'ER, ,R.: G'·.wässer und. Wasserhall8ha.lt <strong>de</strong>s Festlan<strong>de</strong>s! Eine, Einfilbrung in dieHydl'ogeogr aphie 1, B,erhn 19-61.La n d ,e s s.telle i . Ge w ä ' ~ e rkd 'e. u. Vil' a 88 el"W i1" ts eh . Pla n an g :.Dt. GewässeI'kundl. J,ah I b. Son<strong>de</strong>rh. Bad.-Wütttbg". Ba<strong>de</strong>n u , Wtirttemberg, Ab-,f _ ußjahre 1960 u. 1965.lVIU'LLER 'Th., (Hg.): Das Sch"venning~l' Moos ~ ~ . I Die Naturschutzgebiete in Ba<strong>de</strong>n~Württemberg, Bd. 5! Ludv~d_gsburg 1968 (i. Dr.).NEUl'IIANN, L.: Die Dichte d.es Flußnetzes im Schw~lIl'zwald, Gerl Beitt z ~ Geophys.IV, 2.19-240, 1900.REGELM .. 4 ,NN. G ~ : Flächeninhalte' <strong>de</strong>r Flußge'bietc Württembergs, Stuttgart 18a3~REICHELT, G.: Scheinplobleme o<strong>de</strong>l"; über <strong>de</strong>n U'rsprung <strong>de</strong>r D _nau, Sehr. d. Ver~ f .Gesch ~ u. Na"urgescl"lr d. Haar XXVI! 20'0-201, D onauesching'en H166.SCHIRMER. M", Mittler,e Jahressummen <strong>de</strong>s. Nie<strong>de</strong>rr:H.111ags für das Gebiet <strong>de</strong>' l~ Bun<strong>de</strong>s:r@publikDeutschland 1 ; 200000 j Dt. Wetterdi,enst 19'55.SCHIRMER! H.: ~'I ittlet~ Nie<strong>de</strong>rsch.1agssumm~n (mm.) "tU l' die ERD, Jabr und Hydrologi~cheHalbjahr'e'!, Offenbach 1960, (I : 1 Mio).SCHlR1\1ER. H.: V€'rhältnfS von Sommer~ zu Winternie<strong>de</strong>rsch1ag (0/0) ,aus Mitt.elw'e,rten<strong>de</strong> t' Hyd I"ol 0 gIs eh e n Hai b j ab re I 0 If e nb a cll 1964.SCHLENKER, H. : Ge\vässer l ,Quellen und Brunnenr VII. T. v. "Schwenningell undsein n ächs te U m,ge'bung ,im Über blick u, Das He ima tblä t tl ~ 1.2/1964, 2 ... 3,Schwennin,gen 19ü4.WUNDT, 'W+ : Gl'undwasse,rvo.l'kommen hn Gebiet <strong>de</strong>r oberen Donau GW,F 92,141-146, 19,:n.WUNDT; W.: Gewässerkun<strong>de</strong> , Berlin-GÖtt.-Hei<strong>de</strong>lbg.; 19053W'UNDT', W . : Die mittleren Abilußhöhen und ,Abflußsp·,n<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Winte ' rs~ <strong>de</strong>s. Som~mers und <strong>de</strong>s lJahre', i,n <strong>de</strong>r BRD Forsch., z.. dt. Lan<strong>de</strong>sk<strong>de</strong>. 105, Rem,ag'en 1958.


'Gewässer k u.n<strong>de</strong> d er Ba a r 111,,...-- -' -~-'-I--- l~'~ ~:_~;11 " .1( .,... -_.'---' -.. -1 .......-L ---.., ,--', ,....----1 ;..__ ~- :1,~...-_ --'- I )rr- , _ _ .... .... I• 1 ~-- .....s',(..,. • - ..!. , ~ ;.. -- - -:.~ - '(_I .----)..;,;.:.-- -.. -...)' .. -). .. -- !' - ... ~rl' 1 ~ ;0./ I ~~ . -:::........- ./. . ""/ ..,~ ' .I- .. ...- - 11-" ., - ~~ 'i,.-- ; : __ '... ',J' r' ' .' ,~~. I~~- rr~~-~ . 1 -rI .. • t _L.1 •. I ' .. 1_ • _: _ • ..J' -.....-=:_,.. .,.- -- -----_ .J!I .ir _--",L )",-, ,1""T'.J. •- ..r •"" . --- .. .. ;r, '--r • •'Kart ~"'t,~ .. !I~.~ .I-~ .-- I"'-.. ~r•-- ,.... -... I .. · ~ .-,••I~ -- ~-... A-------.' ,I>-,. r-r-·.. .-._' I,--_Po .. -...... , 'I\\\-_.--., ,•-- ~r~---i,J-.::0"-J.. - __ I'-'--".' I,-:..... - '. I-~ ' .'-' '. '• t ;i,.,"'~~---J'G ewäs seT ka. rte (l\'loor e pun k tiert)H el'kunfts'nachwei.:; fü r !{. 1-0 siehe T ext.....,\' ,'.jjIII'" "'"~.... ; , iL,.•- '•,'. I...._ ''''Ii" "}- ,----"~, I-....,. ~r \--...' ~~,I .. .....\ -'l1Karte 2Fl uB k lass i fika t i on u ud Nie<strong>de</strong>rschl.a,gsg,ebiete•-_........ .5•'1 --.-, -I, '--.... ... ...- ---\" I.~-...--...-- --- 'b., •-;lL.Karte 3,rIuJ"-.'., , _o:l;uL~ ..r - .•,-,,'" .....lJ,I,,, "1Lq l't, ~ -J - ,1111 Ir- ' I " ~ I~-~ ii I ""!a ' " rm=" ...A,bflüsse (MQ in m,3/s) U.nd mona tUche(Nov,.-Okt.}A b:fl ußlc 0 effizi el1 t en, i .... •',I' , '~~" ......., 11',i\~!~-- ,l""--r-~-----.. '.. " II i I~ I _ .. • 11\ .. ' \.. I ... 1t. J I1,• I••-."--r" ., •!II Ir. "I I1 ~ I(- 1 1 ..-_~. .! 1 1 .---r -... _ , ~ ~ i'o~ ... • __ i i I ,lI i i .. ...... . . _-/',_ ,"1 ~ 1'- '• ~I h ~ . _... \" '\ I ~ ".) "r __ _ .-- "",~ - - ~r ~! \ I ' ~ ~ -.~--r '---, , -II, - ,-.{'I ~"i l '.~ I . I ",t .. , I •. I•..•',lII ,}; .}i ' I, ,.. .. - __ I I--~t - r- J " .. : It (_ ~ . -,~. , ~ ~• 'I J ..~ .. .I ,, I,- ~r ..... .(1,1 --" r. ':,.' \{ '--......tJ .- . I '"- -.'"-l!'I, ~I.'·~ I ;7,"),• r((\ " ~~1 _,.,JO• -~"", l{1,1 • I I ... .\-0/ ~~ l :t , Ir- - ~ .- -' ,r. i l..I - ~.. .. ': 11 ~ I :io. - - .: -:;; .,," :'" -1 1 I 11 d}, "", 1 1 c....!,•..----I, ",-'....... \\- ...... ß-,'--,~ - ,- ,['; i '- ,- 2_' ____ ,;...;: •.: I (, I, J, ) .--,... , '!~/...,'" \1r" ';.w-:"'.-. -,...... ~~;,- - .:;;. ;:s!r~ -'--'. -' 1• r.•- i:. ~ ,",.r-CJ' :--- , ~ , ~" I • f I .. "' ___ . ~..I' ':P "\ 111 .\ ~ \," '. "I . ' -..... ...... J-- .. -.-- ..,. • ,." ~ ....\ {"1 \ 1~i,,.-J -'i!ll• r ,,--" •.lI.'} . I~ - _.. ) _-:!.-- ..---- {' ~ ------­";r .JoI ,- -:. ..,:-- - - --1'.... ...- .I"i' : .. I,.... ~L:"'"I' / f ~i..rJt - " - I ..~ . -~- r~ I!. , ,, ' - l'1 •I ... ". . .' - '-; : \,t"/"~ J l' '- ', ..-'1 1' ; 1~ . ~ J. I j- - ~ II .~- f .' I : " / \ .... j \~!' ~_--,-/ __·;,a:.t _r.::__ ~ ____ ~i.c..../ IKarte 4JahrE'sDie<strong>de</strong>rschläge (nun .T !.L JI . ,


.:'112 Gewässerkun<strong>de</strong> <strong>de</strong>'f Baar.I. ,f~ ,,I[",_", '- '."r,."" '1iI. . " J, , 9___..... - -.. :'. J~ "M~ ~~ I,-... '#'• t •.'\I \ . ..\, ", ,I, ,I ,. . ,. ~ .,\, I" \.,,.,~\. ,., ,,.. . J,. ,-I' / . ; , "",-",-J,,• I, t ~I\, "\'\' ,' \ .'-- ,7.,"w" ~ .... 'Ii "0,:-,. , • \I, 'I ',I ', .Karte 5Verhäl tnis von Sommer- zu Winter­.ni e<strong>de</strong>rschlag........ ....1 " '\1"'" ,...._.... -.. ~;z~ , , ...... Jio ,/ "..... ; ,l1li ,t~.... \ \· ~8 ' ,.", '11 ,40, .. ' I I ,~ .... '~ • . , .. IoIIi '...,. ., "", ' ,.... ' .... I ,.... 'il\ , I '" ' :.IJ f ; ,J J I I '.. .. """ , , ,'' I!&,,- I . I II I, ~ ,J", " 1' IJ$~ I,,' , ' ,'""" .I~ o;;r, ,., I ." ,.- , , I.,. I I,rf ,{"r•If...., .. I,;•II,••,t '. ,O?!-I;•tI,•r-II•II\I,•",,Ka,rte 6Mi t'tlere A,bfl ußsp@n<strong>de</strong>njahr (l/s ~ km 1 )II~ II :/~,If.'!, I~•I• IfI I"•,..'.;~,••I,III ,,, 1,III .... -,,-., ,. ,,"I,''


Kleinere Mjttel ~lungeD ,Erg'än:zung'en und Hin,weise zur Baar-GeschiChteI. Straße und ,Siedlung im Gebiet d'es Königshofes NeidingenD'ie alem,annischen Gräberfun<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r G,em,arltungsgrenzeGeisingenlGutmadingen oberha.lb Heerweg und Herrenrain t werfe'n einigeProbleme auf, die nicht nur <strong>de</strong>n Archäologen, son<strong>de</strong>rn aUtch d,en Mittelalterhistorikeran,gehen. Unsere folgen<strong>de</strong>n überlegungen und Hinweisewollen einzig d,em Ziel dienen, bei <strong>de</strong>r Aufbereitung <strong>de</strong>s 'Grabungsmaterialsmitberücksichtigt zu wer<strong>de</strong>n; es wird für Archäologen und Frühh. t ~ k U - •,1S' orl "ieT nutz; 1,', eh sein,. · d , le ' F _' rages, t e 11 : ung I" d er M ,,', e cl ,., 13V1S .. ~ . t en zu 'k: "' ,enn.en ,~bevor st,e ,an Sichtung und Deutung <strong>de</strong>r Fu'n<strong>de</strong>' gehen können.Von größtlem siedlun,gsgeschiChtlichem Interesse' ist di.e Lage <strong>de</strong>r Fund~stellen zwischen zwei zw,eifellos alten, und ,ech,ten ingen- a 'rten. Da.'bei ist zubeachten: Geisingen, mit vorgeschichtlichen Fun<strong>de</strong>n im Ostteil dies heutigenStadtgebietes und mit einem ale'mannischen Friedhof in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>rheutigen Pfarr.kirche als kontinuier lieh'er Siedlun.gspla tz ausgewiesen" lie',gtlinks <strong>de</strong>r Donau; d.asselbe gilt ,für <strong>de</strong>n unweit <strong>de</strong>r alten~ jüngst dureh ein'enGroßbrand in Mitlei<strong>de</strong>ns,chaft gezo,g,enen Stadtm,ühle gelegenen und n,urnoch durch dIese M'Ühle heute ausge,viese'nen Sie<strong>de</strong>lplatz Weller (u 'Weiler~m .. üh' ~ - 1'·u .e', 'd er seI -'. 'It I' 3'3'3,'1 ' .'.. " "b'·' ezeug- - " t e ' N' . ame " , ,) l D ~ , , s· , d '1' '}.' t', G', ~ ' les 'e . te ·· e .p a zer .. eHilngen un d' .,! " -, "" I'Weile'r, sind einem Straßentrakt zuzuordne'n <strong>de</strong>r im Kötachtal v on Geisingennach <strong>de</strong>n hei<strong>de</strong>n Baldingen in die n,ordösthche B,aar führt \vahrend dieVerbindung mit <strong>de</strong>m am Höhen- o<strong>de</strong>r Herrenrain. entlang führen<strong>de</strong>n Heerwe,g- und damit mit Gutmadingen und Neidingen - nur mittels einerFurt du,reh die Donau her,gf'stellt. wer<strong>de</strong>n konnte. 3 Die von , etdin,gen'unm' , 1· ttelbar a' n K· 0·' nigshof od- Pf ' " 1 U Auf'· H'o' f p, latz <strong>de</strong>s Klost' eT"C' M" a-r -l i . .. • .". , ._ . . '.. . . . ' , ' , .11. ' . . ." .' .... er ~ . . a z .....' ... ' ~ .. ,... ,.. '.',-, ... . I -", . .... .;j . . ,. ' a -hof und <strong>de</strong>r heutige'TI fürstenbergischen Grablege, vorüber na.ch Gutmadingenund von dort 'nach Kirchen(-Hausen) führen<strong>de</strong> Straße" in urkundlichen,Zeugnissen 'und Volkssprach,e doppelsinnig als Heerweg o<strong>de</strong>r Herrenwegbezeichnet ist, SO\Velt es sich um Früh- und Hochmittelalter hand.eltein<strong>de</strong>uti..geinem Wegesystem zuzu\veisen, das di.e Verbindung <strong>de</strong>s Königshofesmit <strong>de</strong>:m :Hegau und <strong>de</strong>m InsleIkloster Reichenau ~ nach Sü<strong>de</strong>n. ü'berHondingen-Riedböhringen mit <strong>de</strong>m 'Klett.,gau :~ nach Westen. über HUfin,g'enund BräunUngen mit <strong>de</strong>m Breisgau ,sicherstellte. In\lJiew'eit dileses W'ege-


114 Kl ei ne re :Mi t teil ung-e:n.netz in kontinuierlichem Zusammenhang mit [eInem römischen Straßenzugvon Bri.gobanne-Hüfing·en in das Donautal steht, muß vo]:erst mang'·elsein<strong>de</strong>utiger Fun<strong>de</strong> unbeantvlortet bleiben. 3:Was di.e· G·rabfun<strong>de</strong> oberhalb Geisingen am. Herrenr,ain (Hee·,· weg.-Herrenwe·g)für die Si,edlungsgeschichte <strong>de</strong>s Raumes <strong>de</strong>r Königspfalz be<strong>de</strong>utsamma.cht ist in<strong>de</strong>ssen die auffällige Grenzlage zwischen z"vei s.päterenDorfmarke.n ('Geising ·en~Gutmadingen). Denn die Erscheinung 'wie<strong>de</strong>rholtSi . eh " ". ge' t reu 1-. .......:L.. ~ G . h G ' d ' cl -N ~ d~LUf Im .' ren,zsaum ZW.lSC ' n .' utma· Ing·,en. un '· ," eF 1lngen. W'Ogleich zwei ingell ~ Siedlungen., Him.mling·e-n und Gossingen, in ähnli,cherLage an d·er Straße nachgewiesen sind .. 6 Der Unterschl,ed ist zunächst nurcl .er, d .', a ß' ' W'll'" ~ .' f ur ·· Hi , mrn I" lngen un d .· G' osslngen ·· urun~ k~ dl'ch , ·} ·e B ·e·_e.ge 1 un'.amltd~ d ·die Siedlungsnam.en, bisher aber keine ar·ch.ä.ologischen Fun.<strong>de</strong>, insb. keinealemannischen Frie'dhöfe . kennen. .B·eim neuren Fundort ob Geisingen lie­,gen dIe Dinge gera<strong>de</strong> umgekehrt: <strong>de</strong>r Name dieser nun archaologis·ch nach~gewi€seneln Siedlung bleibt uns unbek.an.nt. Ob 51 .. langere Ze,it über o<strong>de</strong>rnur vON'hergehend bestand? .Dles zu beurteilen, 'wird Sache d.er archäologisch·e·nAuswertung sein . Für uns ist wichtig' festz.ustellen: entlang <strong>de</strong>r straßevon Neidingen gen O'sten liegen mehrere alemannische Siedlungen, durchw·eging,en Orte wie an einer Perl schnur aufgereiht~7 Sind sie altalemannisch.o<strong>de</strong>r ein.e von <strong>de</strong>n Franken zur StraßensiCherung' geschaffne Zutat'?sBen'ütze-n sie vielleicht sogar ein


Kleinere Mitteilungen 1.15s,chen Hauskloster ge'wor<strong>de</strong>nen F'rauenklosters Amtenhausen. sind durchdie jüngere Forscllung gesichert. 9 Etwelche Z\veifel bestehen dagegen be ....züglich <strong>de</strong>r Herkunft <strong>de</strong>r Funktion,en <strong>de</strong>r Geisingen-Wartenber,ger. Wahrschelnlichist. einiges davon aus ihrer ,Rolle als Bezirksvögte- <strong>de</strong>r ReichenauerKlostergrundherrschaft in, <strong>de</strong>r Ostbaar abzuleiten.'€J Ungelöst an<strong>de</strong>rerseitsdie Problem,e ihrer doppelten 'Verankerung in Obe,rschwaben undBaar, ihr vielleicht mtt ständischer Einbuße zusammenhäng,en<strong>de</strong>r Rückzugaus <strong>de</strong>r B,aar in das Donauta.l um Wil<strong>de</strong>nstein und ihre Hilig,funktion alshäufige' Stellvertreb~! 'r im Sulzer Hofrichteramt zu Rottweil ~Im, folgen<strong>de</strong>n soll es sich nicht darum han<strong>de</strong>ln~ diese Fragen zu lös€'n~son<strong>de</strong>-n <strong>de</strong>n Quellennach,riChten, die B,AUMANN mitgeteilt hat, in lock,ererSammelarbeit vieler Jahre erbrachte Belege und Ergänzun,gen! ohne irgendwelch,enl\nspruch ,auf Vollständigkeit t mitzuteilen. BAUMANN selbsthat in sein,ern Vorw'ort zu <strong>de</strong>n Regesten die Erwartung' ausgesprochen."recht viele Nachträge" zu seinem Material zu erhalten~ Das ist offenbarzu Zelten s.e-ines Donaueschingel~ ,Archiv amts nlcht .gesChehen und er kam,auch nicht dazu 'wie er dam,als hoffte, ~ - die Geschi,Chte und <strong>de</strong>n Stamm ba um<strong>de</strong>s Hauses Warte.nbe'rg, sowie ,eine eingehen<strong>de</strong> D'arstellung seIner Besitzungenund seiner Stellung zu'rn Rottvleiler Hoigerj,cht und zur Landgrafschat 'B,aar bieten zu können~" Immerhin sind über di,e 'Regesten hinaus ~und diese teil wei 'Oe in ergänzter und verbesserter Form - zusätzlich'eNachrichten über dIe Wartenberger in das Fürstenb T,gische 'Urkun<strong>de</strong>nbuCh(FUB.) aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Wichtige Ergänzungen brachten sodann <strong>de</strong>rCo<strong>de</strong>x S,a emit.anus ;; und die Regesta Episcoporum Constanti,e'nsiu'm n diealso ,stets herangezogen ,,,,,er<strong>de</strong>n m,üssen, w'enn man die B,aumann ·schenWarten,berg-Reg'esten benützt..1138 o. T., (BAUMANN Nr. 8): Schenkun.g eines liber homo <strong>de</strong> Baldin,genan Kl. St. Genrgen. J ,etzt besser wie<strong>de</strong>rgegeben, F'UB,. V n. 68, S . .38 f~Zur ,Z,eugenliste,: neb,en Conradus <strong>de</strong> lV,artenberg sind 'Bertholdus <strong>de</strong>Gutmadin,g-en 'und mehrere' Personen ohne Herkunftsbezeichnung ge~nannt. Unklar ist, 'wie auch in an<strong>de</strong>ren U rkun<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>nen W',artenbe'rgerals Zeug,en vorgeführt 'wer<strong>de</strong>n, das Verhältnis zu <strong>de</strong>n nachgenannten.Ein Ministeriale,nverhä.ltnis darf nicht ohne weiteres angenommen,\ver<strong>de</strong>n; d . r wartenbergisch@ Dienstmannenverband bedarf weite~rer Untersuchung.1.140, o. 'T. (BAUMANN Nr. 9): S,chenkung eines Hug an St. Georgen. ,Jetzt:FUB,. VI n~ 68 S. 39. Geschenkt wer<strong>de</strong>n Güter in Brunneh.oubiton (beiBalingen) und in Baldinge,n . Neb,en Cuur,adus <strong>de</strong> 'Warte'nberg kommt


116 Kleinere MJtteUungen.Ar'noldus d'e Balingen, offenbar d.erselbe Arnoldus 7<strong>de</strong>r auch, 1]38. genanntwur<strong>de</strong>f als Zeu.ge vor;, im übrigen w ,eist die Zeugenliste aber aufOrte im G,ebiet <strong>de</strong>,r Schwähischen Alb. Han<strong>de</strong>lt ,e's si.ch 'bei Baldingen um<strong>de</strong>n (noch un.,geteilten) Ort oberhalb Geisingen o<strong>de</strong>r nicht vielleicht um,Balingen?1169 März (BAU MANN Nr.. 10):, Conr,adus <strong>de</strong> Wartell'berg ,Zeuge einerSchenltung <strong>de</strong>s Rudolf von. Vaz an Salem,. ~ Das Regest ist nur verstruldlich,w'enn CDS ~ n. S. 22 beigezogen wird. Im Iiaupttext <strong>de</strong>r Ur~kun<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>r Wartenb,erger nicht genan,nt; daher bleibt Q,uch FUB,. V,n. 101 für siCh ,genom,men unverständlich"1205~ April 16 (BAUMANN N'r. 13): Streit <strong>de</strong>s C'bonradus d,e War'iinberch'mit Kl. Schuss[e,nried. - Zur Fälschungsf'ra.ge vgL die Hinweise inREC. n 1197.1215, o. T'. Ulm: Cuonradus <strong>de</strong> W [arte,oberc et '1-aillrieus, frater suus, alsZeugen ein, T Reichenau,er Urkund'c-. - Das von B,AUMANN Nr~ 14mit,geteilte R ,egest ist e'lner späte'n ,Münchner Handschrift entnommen.Z,u zwei ,A,usf'ertigunge,n im, GLArchiv Karlsruhe U 4 zum, G'egenstandvgl. E., DOBL,ER" :Die He'rren von Fri,edingen als reich,enauisch.e 'Vö,gt.evon Radolfzell und Schienen, He,gau 11/1:2 (1[9161) S. 24.1242 . März 10 (BAUMANN Nr. ,21): Verkauf w'artenbe ',gischer Gü ,er lnRiclt. nba,ch b ~ Winterthur an die Grafen v" Kiburg ~ ~ Zur Datierung(1243:) vgl. UBr Zürich 11 B4, u. 176.12,62, o~ T ~: Der in. einer Urkun<strong>de</strong> d,es H. 'V. Lupfen als Zeuge gena.nn.teC~ von, Wirtenberg ,geh[ört <strong>de</strong>n 'Wartenbel'gern zu:, FUB. V n,. 168 mitR,", W AIS, Die H,erIen von Lupfen !(19'61) ,Si 126 n ~ 19; hier als Tag <strong>de</strong>r9 ~ November angegeben.1270 JJuni 5 (nicht bei B.): Konr,ad v. Wartenberg' als 1\fitschiedsrichter inStreit zwischen, ICl. Kathar'nenthal u. H ~ v ~ Güttingen: Thurg. UB. -I In . 557 == ZGOberrhein. 98 (1950) S. 216.1277~ Dez. 2'7 (nicht bei B.):, be'rre Heinrich <strong>de</strong>r Strus von Wartenberm, ber­'re Cuo.o.rat. v'on Wartcu.'her-g mit an<strong>de</strong>ren "Herren'" (daruntier alsbaldna.ch <strong>de</strong>n W'arten bergern. berre' ß~erman. v'on Sunthu.sen), als Zeugen ein,erUrkund.e Ober <strong>de</strong>n Ve'rkauf d,er Burg Ra.d.e'rach (bei 'Überlingen) ,anNellen.burg: REC. n ,2446. ~ Wichtig für die Frage <strong>de</strong>s wartenbergisch:enDienstmannenv rban<strong>de</strong>s.1278; Mai. 9 (nicht bei B ..),: Pfand bestellung auf Burg Ra-<strong>de</strong>r,ach. Unter <strong>de</strong>nZ, ugen: Hermannus comes <strong>de</strong> Sulze, (H) <strong>de</strong>t. Struz et Cuonr., nepos SUu.sdni <strong>de</strong> 'Warten'berg': 'REC., n+ 246,2.


K l,ein.e.re M j tt e i] u n ge n 11 71290~ Jan. 29 (nicht bei B ~ ): C·uonradus <strong>de</strong>' Warten'bergJ, n..oh.ilis et milesurk.un<strong>de</strong>t zu Tuttling'en weg·e·n eines .Ze·hnten zu Hemmenho.f.e·n, L,ehen<strong>de</strong>s KL st.. G·allen zugunsten <strong>de</strong>s Kl., Feldbach.: REC. n .. 274:2 == UB ~KlSt. Gallen. IV Anh ~ n. 1 ,40 ~ Aus.führL Regest: Thurg. UBi 111 n ~ 810 ~1297 o~ T . (nicht bei B·.) : Hiltrud ' .. Wartenberg: Wirte'mberg. UB.XI n . 4944.13'00) Jan., 20 (nicht bei B ~ ) : her Cuonrat von Warf.e:nberg ve,rkauft mit Zustim.mungs·eines Sohnes Hainrich G·ülten aus <strong>de</strong>m Fronhof zu Nendingenan Konrad v . Balgingen, B,ürger Z,U Rottweil: UB,; Stadt Rottweil I(189·6) Dr 63 (Abdruck in vollem Wortlaut. Man beachte die .Z.eugenli.st~).1305 .. April28 (ni,cht b,ei Bi): AnD,a von Wartenbe'rg verkauft Lehen' e,chtezu Lohn u . . Bibern: Sch,affh. URe.gister n. 308. = Thur.g. UB,. IV ni 1061.Vgl. dazu (und zu BA'UMANN Nr ~ 100) SChaffh .. URegister n. 3,54 u .Thurg. UB. IV n . 1163.1317, .Juni 13, (nicht bei B): H,einrich v~ Wartenberg siegelt Urk . <strong>de</strong>s Tuttling,er.Kellers Heinrich :Konra.d: J. FORDERER TuttHngen im. Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>'rZeiten (1949) S ~ 261, .nach. <strong>de</strong>m Orig. im HStAr,Ch . ~ Stutt,gart.1320· März' 22 ·(ni.Cht bei B .. ): Graf Kon:ra.d von Geisingen (I) stellt <strong>de</strong>m, KLA'm ten.hausen Seh uldbrief aus über 13 M ~S.: Mitt., d.. Ba.d., Rist. Komm.24 (1902) S . . m 33. Die Notiz wäre hochbe<strong>de</strong>utsam für das Grafenamt<strong>de</strong>r W'artenberg,er auch nach <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzun.g .mit Fürsten'berg,'wenn nicht hächstwahrscheinlich ein Lesefehl,er vorläge für KOD.rad <strong>de</strong>n'Graw'e 'Von Geisingen~ vg]. HASELIER in. ZGObe:rrhein 105 S 5168 f.1325, Aug.23 (B,A'UMANN Nr. 109): :Burchhard. vo.n Triberg, Ritter u'ndDi.enstma.nn <strong>de</strong>s Reiches nennt sieh nicht nur in dieser Urk.un<strong>de</strong>' alsSohn ,.;<strong>de</strong>ss'en Mutter eine von \\rartteberg war ' - son<strong>de</strong>rn auch in zweiweiteren, dje BAUMANN unbe·kannt geblieb,en. sind: 1324: Febr. 1 (, <strong>de</strong>,zmuoter von WOl'temberg was"),. VB Stadt Rott~"eil I n . 126 S. 60; wo dieZeitangabe bei GLATZ in ,ZGOberrhein 30 n ~ 10 S. 178 berichtigt ist~ferner 1324, Dez. 12: "Burkard von Trlberg t Ritter von d,em ·e<strong>de</strong>ln, blut<strong>de</strong>r herren vo.n Warfenberg abstammend'· anläßlich einer Altarstiftung ~so nach REC . n. 4021. - Die Urkun<strong>de</strong> ist be<strong>de</strong>utsam fÜI die Frag·e <strong>de</strong>rständische.n Entwicklung <strong>de</strong>s Hauses Wartenb,erg das nachmals in <strong>de</strong>nDienstmannenrang abgestIegen zu sein s,cheint. Daß hier ein Reichs·-·ministeriale die Abkunft von eIner e<strong>de</strong>lfreien Mutter hervorhebt (u.ndgleich in drei ganz verschie<strong>de</strong>n.en Urk.un<strong>de</strong>n. bel <strong>de</strong>n,en <strong>de</strong>r Rang an sichkeine Rolle spiel t,. .zum Ausdruck bringt) ist auch 'wiChtig für die SeI bsteinstufungeines Dienstmannes d,es Reich.esm'Wir kdnne'n d.a.mit unser ·· Ergä.nzungen zur älteren Geschichte <strong>de</strong>s


118 l


Klein · re Mitteilu.ngen 119<strong>de</strong>n bei Blumberg hingewiesen wor<strong>de</strong>n,. <strong>de</strong>r in Namensformen B.islin,g,en,B'Üslingen u. ä sich tn <strong>de</strong>n Blumberger Flurnamen bis zum, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s17 ~ J ahrhund,elts erhalten hat und mit <strong>de</strong>m Hegau-Dorf Bü.sslingen niChti<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n darf. D'ank Hin,weisen aus <strong>de</strong>m, Staatsa.rchtv SChaff'­hausen 1~ lassen sich, heute w'enigstens einige \veitere P'räzisierungen g·ebe'n.Im U rkun<strong>de</strong>nmate'rlal <strong>de</strong>s Klosters A,lIel heiligen zu S,chaffh,ausen fin<strong>de</strong>nsich mehrere Namennennungen, die auf Z:ugeh,örigkeit zu uns1erem Wüstungsortzu prüfen, sin.d. Die Abklarung' ist jedoch im 'einz,eln,en s,cl1wierig,weil nicht nur an das heutige Dorf B,üsslingen zu. <strong>de</strong>nken ist. son<strong>de</strong>rn auchan, die abgegangene Siedlung Berslingen (zv"ds,chen Merls,hausen undSchaffhausen) W'elcher Siedlungsort nun jeweils gemeint ist . ist von Fallzu Fall zu entschei<strong>de</strong>n. W"chtl,g ist:, daß gera<strong>de</strong> für '- ine sehr frühe Nen,­nung ka.um ein Z'\veifel bestehen kann: bei <strong>de</strong>r Abgrenzung <strong>de</strong>s Vogteibezirksin <strong>de</strong>r Muntat= 'wie sie die Urkund,e vom 30 ~ Ma,i 112,2 vornimmt, 11t.auchen als Grenzpun,kt€. auf "Hemmilltal eum Ioels in coruiniol Randin,positis vi<strong>de</strong>lieet Stetib,ach" Bisi lingin, Morinshu · in, Crizbach,. Peringin. ~ ~Die Nennung von Bisilingin unmittelbar nach Stetibach (=S.tepP8,cher Iiofunterhalb Blumberg i.m Aitrachtal) kann sich nur ,auf unser B.Jslin.gen beziehensowohl Büsslingen (Hegau) wie Berslingen (Schaffhausen) schei<strong>de</strong>n.a.us räumlichen bzw'. sprachlichen Gründ.,en a.us~ Ein wichtiges 'Verbind'ungs-,glied zum späten Vorkommen in <strong>de</strong>n Flurnamen steHt sodann ein Eintragim Schaffhauser Stadtbuch dar das als ganzes zwar im ,Jahre 1385, zusammengesChriebe'n1st, jedoch Nachträge enthält, darunter einen aus <strong>de</strong>r Zeitum 1470 t w'orin eine tuszaichnung <strong>de</strong>s kraiß <strong>de</strong>r montaut am, Ran.d ,en'~ undzu lesen, steht: ~ . i die Wuotach uff' und. uff biß gen Hetz,enhoven li,t zw ' ü.~sehen Fuetzhain (Fützen) und Ahdorff' u.nd von Hetzenhoven, <strong>de</strong>n Buoch·­berg uff durch die schneeschlaiffi biß uff <strong>de</strong>n Buochberg und übern ruggenuff <strong>de</strong>m Buochberg biß uff Galga in d,en b,!'unnen und usserm brunnen bißKremhiltenweg biß an da.s Riet, und von <strong>de</strong>m, Riet abnen, harin durch.Be,rslin,gen über Luog'en uf'f <strong>de</strong>r höhi biß in Ebersbrunnen. ... ~ '18 'Daß hierBer~;lingen als Verschrieb für unser Bislingen anzuseh,en ist nimmt auch<strong>de</strong>r Herausgeber. KARL SCHIB~ , an;. in, <strong>de</strong>r Tat kann, es sich hier nich.t um,Berslingen han<strong>de</strong>ln da die Nachb,arnamen - .auf Galg'en Kriemhiltenweg",(Aitracher) Ried - 'weitab von B,ersling'en und direkt an <strong>de</strong>r Muntatgrenzeauf Blu'mberger Banngebiet Hegen. 'Kennz,elchnend ist di-e: Verscrueibung,weil um 1470 offenbar <strong>de</strong>m Schreib:er zwar :noch, B,ersling-en, nicht mehraber Bislingen be'kannt war.,D,anach is.t zu hoffen- daß bei weiterer sorgsamer Untersuchun,g di.e'


,,'120 K,]eine:te Mittejlung . ngenaue Lage unserer Wüstungssiedlung Bislinge,n zu kläre'n ist; man darfnur eben nicht allein die einheimischen Quellen befragen. snn<strong>de</strong>rn mußauch in <strong>de</strong>r schweizerIschen Na,chba,rschaft Umschau halten.lVii Die Anfänge d,es Eisenwerks, HammereisenbacbIn seiner Arbeit über das Eisenw'erk liammereisenbach spricht ,H~ ,J .WORRING die Vermutung aus 1~, daß das Gründ:ungsdatum für das H'Üttenv/erkIm "Hammer l über <strong>de</strong>n 27. Juli 1523 ~ <strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>r erst1en bekannte'nVerleihung dies Werkes an P hilipp von Almendshof',en , hinaus zurückreiehe. weil <strong>de</strong>r Tex , <strong>de</strong>r Lehn,surkun<strong>de</strong> ,au! schon vorhan<strong>de</strong>ne Anlagenhin\;\leise. Die 'Vermutung ist begrün<strong>de</strong>t und läßt sich dank ein,em .an un ...erwarteter Stelle aufgetauchten Quellenfund naCh,w'eisen. Am 10~ Ok,tober1523 versprechen n ,ämlich Philipp von Alme:ndshofen zu Imm 'ndingen undJö,rg von Hornstein gen~ Hertenstein ,zu S,unthausen ihrem Schwager bzw~Bru<strong>de</strong>r B,althasar von rlornstein, <strong>de</strong>r für sie um ,2,400 fl rho H.auptgut mitJahreszins von 120 fL gegenüber Konr'ad Mock~ Kommissar 'zu Rottweil amdortigen :iof,gericht, Bürge ge'wor<strong>de</strong>n, ist als sie diesem seine Bergwerksgereclt i igk,elt, im • isenb.ach und Fahl.enba,ch ab k aufte.:n 1I für diese Bürgs1chaftSchadloshaltung. 1o Mit ,diesem Kau, hängt vermutlich auch em Darlehensgeschäftzusammen~ das an<strong>de</strong>rthalb Jahz e späte ' geschlossen wur<strong>de</strong>': J'örgvon Hornstein-Hertenstein und PhiIipp von Almendshofen bestätigen, daßFriedrich von Enzberg zu Mühlheim für sie gegenübe.r Konrad ,Moclt, U'rteilssprecher,am B ,.fgeriCht: zu Rott\'Veil, Mitgülte (d. h., selbstschuldneri,­scher B,ürge) gwor<strong>de</strong>n ist:; als ,si"e von diesem 600 fL Ha.upt,gut geg,en Ja.h;­reszins von 30 f1 aufgenommen haben~ltDemnach ist <strong>de</strong>r erste bisb,er bkannte Inhaber <strong>de</strong>s fürste'nb,ergischenBergwerks im Hamm r ,eben dieser Konrad Mock, <strong>de</strong>r gewiß, kein gelernterBel gfachmann gewesen ist. Man w ird ann,ehmen dürfen daß <strong>de</strong>r Rott­Vi/eUer Urteilsspre-cher lediglich als Finanzmann aufg,etreten, und da.ß hucher nicht als Grün<strong>de</strong>r anzuse'hen lst. Wie hä,ufig in d,er Frühz'eit unsererheimischen Berganlagen \vechselten dil" ,Pächter 10ft in kurzen Abstän<strong>de</strong>n.En<strong>de</strong> 1525 verltaufte <strong>de</strong>rID auch Philipp von Allmendshofen seme Gerechtig'keit,an s . inen Geschäftspartner Jörg von Hornstein, <strong>de</strong>r seinerseits dan,ne':nen österreichischen Bergwerksunternehmer und Spekulanten, Jac'obTänzl zu Tratzberg, als Consorten auf'nahm. ll Die Anfänge <strong>de</strong>s. BergwerksHammereisenbach, reichen höchstwahrsch,einlich in das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 15. Jh. ,\venn nicht sogar \veiter zurück~


Kle inere Mi t t.eil ung':en 121v. Zu.r Vo:rgesclrlr:bte r<strong>de</strong>s FÜ'rstlich Fürs·tenbergismen. ;;, Haup tarch,ivs t ' .Ober die Vorläufe'r <strong>de</strong>s 1744 aus <strong>de</strong>n Teilarchiven <strong>de</strong>r fürste-nbergischen.Linien. - mit Ausnahme <strong>de</strong>r bähmisch·en Sekundogenitur u.nd <strong>de</strong>r landgräflich-fü'rstenbergismenWeitraer Linie ~ zusammengezogenen Fü.rstliehFürstenbergischen Archivs \vissen wir w·enig. Während wir von. da anüber die Archivgeschlchte gut unterrichtet si.nd, .. n ist über Bestän<strong>de</strong> 'Ordnungund Verwaltung <strong>de</strong>r Zweigarchive in Stühlingen, M,eßkirch und auj'Heiligenberg wenig, in ,<strong>de</strong>r Hauptsache nur Sporadis·ches überliefert;GEO,RG ITUMBüLT hat leine Reihe solcher Einzelnotizen :zusammeng'etragenEDas mit <strong>de</strong>n Linien jeweHs wechseln<strong>de</strong> Seniorats.archiv., das g·emäß<strong>de</strong>n Hausverträgen die das Gesamthaus betreffen<strong>de</strong>n Urkund·en .ZU ve:rwahrenhattel 'wur<strong>de</strong> nun mit <strong>de</strong>n übrigen zu einem , Hauptarchiv(~ inDonauresrchingen vereinigt 1.1 das s·einen Nam,en bis 1883 bewahrte; seit<strong>de</strong>mwird nur noch sChli,cht vom ".Fürstlich. Fürstenbergischen Archiv ug',esproche'nmAuf .merkwürdige Weise stießen '\vir im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r kritischenSichtung <strong>de</strong>r Jur~dic ,a-B ,estän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r F.F .. Hofbibliothek auf ein,enbisher un.bekannten Versuch . die N'achteile <strong>de</strong>'r als solche fortbestehrend,enlTeilarchive <strong>de</strong>r drei Hauptlinien dadurch zu beseitigen! daß man zwarnoch k·ein gern.einsames Archiv aber ein,en g e m ein sam. ,e n Are h i -v a ,r bestellteE Unter <strong>de</strong>r Vielzahl <strong>de</strong>r juristisch,en Werk.'e welche die Hofbiblioth,ekin Donaueschingen besitzt" fand. sich eine größere Anzahl von:Bänd.en., die einen gewissen 'FRANZ RICHARD ,als Vorbesitzer aufweisen.D'ie Person dieses Bucherliebhab,ers war in <strong>de</strong>r fürstenbergischen Hausge ~sChichte praktisch v,erschollen. Dann gaben aber d~e Dienerakten (d. h. dieim F .. F~ Archiv verwa.hrten P'ersonalakte'n fürstenbergische'I" Beamter undAngestellten.) Aufschluß: Franz Rich,ard \var bevor eI Ar,chivar wur<strong>de</strong>Furstenberg-Meßkirchischer Hofrat. Ober seine Person und seinen BuchbesItz,wer<strong>de</strong>n wir an<strong>de</strong>rwärts berichten;U es gi.bt noch eine Reihe an<strong>de</strong>re'rBuchvorbesitzer <strong>de</strong>ren Einträge und Exlibris uns allerlei über ihren Wer<strong>de</strong>gangberichten}' Heute seL da sie für die Geschichte <strong>de</strong>s Archivs von'wesentlicher Be<strong>de</strong>utun,g ist nur die Ernennungsurkun<strong>de</strong> für Richard vom2. Mai 1717 namens aller Li.nien <strong>de</strong>s Hauses,. ausgestellt vom agnatisch,enSe-nior Fürsten. Froben Ferdinand" bekannt gegeben. l1.IN a.ch<strong>de</strong>m Wir 21 sa.mentlich w·ahrge'nommen daß aUe A,rchiven. unseres Hausesm·ehristen Theils <strong>de</strong>r. Ursachen .in keine:r ,genu.gsamen Ordnun.g und fast in ,eineC,o'nf'usion. 'und V,el"wlrrung g'erathen sIeyen, ","veile.n wegen <strong>de</strong>r ln d.iesen La.n<strong>de</strong>'D schon


122 Kü:~ i nere .Mi t b~i lu n ge nlange gedauerten Kriegs.zeUen solche öfters (!i.n.- und aus,gepackt, hin LLnd. her geführtgefluch'h!t und in Sicherheit. gebracht lve.r<strong>de</strong>n. J,nüssen, :mi.thin aucl, cons.i<strong>de</strong>r.irt~ .daß ehen di.es.erhalben und daß man die· Acta u.nd Documenta nicht gleich auszusuchenund zu findn waiß,. man in vielen Vorfallenheiten nicht allein mIt sattsame.n Funda­In·ent ni.cllt p1"'oc-ediren son<strong>de</strong>rn zum.ahlen auch bey dieser Bewandtnis Unserem Hauseallerhand Prejudit.ia nach und nach ganz ; eic.htlichen zuwachsen kön'nen; als habena.ll d :lesel be w·egHdl


K1.e inere M :i, t te i1 ung,en 123i\nmer klingen1 Anläßlich <strong>de</strong>r Erdarbeiten für die Führ'ung <strong>de</strong>r Zubringerstraße zur AU'tobahn fNovembe,l' 196:7. Nach , iittleHung <strong>de</strong>s ,Krcispftcgers G. Goerhpp Don.aueschingen und,se ines Mi ta r be i t ers Ar cll i te,k t W. G la tz, BI um b er g an das S taa U. Amt ' ti r Ur"" undFrühgeschichte in Freiburg 1. Br,~ han<strong>de</strong>lt e ~ s ich vOl'läuIig um ca., 25 Grabst.ellen!<strong>de</strong>ren Zahl sich aber,· im nÖl'dli.ch <strong>de</strong>I Straße g~legE"aen Feld noch erböhen kann.1 A. VETTER. G~isingen~ e·ne Stadtgründung d€":r E<strong>de</strong>Hrei~n von Wa ,rtenb~rg (1964),S. 43 ff~mit 'weiteren Nachweis,en.j VgI. die FN. Fu:rtäcker und Herrenstraßein <strong>de</strong>r StuTIlnlung von K S. BADER IDi.e Flurnamen von Gutmadingen ( ~ Bad Flurnam,en 1 1 1 1 1933) S. 19 ,no 94 1S. 21 n~ 146,.ot Zur hier offen zu las,s'endc'.Il Ftag ~ ob es s ich in Neidingen U1TI ,eine echte P ,falzo<strong>de</strong>r um eine cu ·· i a:\ r e g .i s geringerer B~<strong>de</strong>'Utung han<strong>de</strong>lt, vgL letzt <strong>de</strong>n .in, diesemBand veröff "' ntH,chten ,Aufsatz, v'- n M. G L U ,NK v.,'o auch die reiche ältere Litera tU!g~nann.t. und gewertet isLs G. RIEGER~Die rÖlnischen A,1tertunu~ r <strong>de</strong>r badiscl1en BaaT" Schriften Baal X (1900)S., 11.2 vermutet~ daß diie Str,aße sich oberhalb Gutm,.adingen (FN be jJ d, e r a 1. t e nB, r ü C' k e; vgL HUch BAD ,ER~ FN. v. Gutn~ading~n s. 16 n. 43) nuf' die linke Donau.­seite bügebe,n habe: .~Die Römer~pul'en~on da donauab'Vvär'ts lil;'g~n bis Tuttlin,genlast ausna hmsloL a.uf d ,,m linken Ufer. i:' Zur VI ib~l·fÜlb.I ung im Tl-akt Tuttlingen­Si,gmaringen. vgl. jetzt a um PH. FILTZIN'GER. Die römische StraßenstatIon bei Slgm,aringen, Zs~ 1. Hohenzoll. Geschü:::hte 31967) S. 19 ff.& K. GL'UNK Die Flurnam,en von Neudinge.n u. Fürstenbel g, phiL Diss. F'reiburgi. Br. 1949 (un,gedruCkt). Eine el~~Ü:~ AU$\\ ertung bei BADER, D(:ls mitlelalte,d. Dorf alsFrle<strong>de</strong>ns- u RedTtsberClch (1957) S 29.1 Zu f E rgänl. ung sei a n gem ,el~ k t ld i;lß G, u tma d i n gen seI bs t wi e<strong>de</strong>l' um z \ve i S.ie<strong>de</strong>lplätzt!a ufweis't; das in <strong>de</strong>I'" N'ähe <strong>de</strong>r heutigen Ki rcbe lieogen<strong>de</strong> ~ Al.the ,im~· (l341 Z alt =te n : BADER Flurn. Gutnlad. S. 3.4, u . 364) und eine zwischen <strong>de</strong>,m ,e.hemaiig,enM'ei'er.hof (a.n d1er Geisinger' Straße) u.nd d.er Flur amI a n. g e TI g ,e e ren (ebd. S ~ 19n. 99,) ge lege ne Sie dl u ngse i.n h ei t j Ul heu t:i g,en U ,n te l'dol· f ~ Wen n. man sieh <strong>de</strong> n ,eigen-,a rtj gen s eh on v leien, St ra ße n b en Li tz e rn Z um V e l'hä n gn i s ge wor<strong>de</strong> n,e n. S t ra ß enkn icki m G ,ä ß I e (Straß,e :Neuding :n-Gutmadingen) v..regdcnkt, dnnn führte die alte Straßedirekt auf ,",Althei ,m ' ~ zu. Zv;ri.schen. Stra ßenbi,egung im Gä ßie und Zal tteD wur.cl e einbisher nicht 'weite r erfo r s eh t~s G r,ä beI: fe 1 d von P Re velJ i 0 a TI gesch n, i t ten+8 Dazu 'BADER" Zur poliUsChe'n u- rechtlichen Ent\vicklung d [!l" Baal" in vor.f'ürs ,ten~bel~gischet· Zeit (193,7); <strong>de</strong>r ·· . Di ~ Landgra,fsdla,ft Ba,ar vor und bei ihrem Obel·gan,gan das Hau s Fti rs te' n.b er g! Sch ]"i fte'n Ba arXXV (1960) 1 S~ 9 ff. V gl. auch VETTER 1 t'Geising@n 'üben Anm~ 2) S . 55 H~ G. LEIBER" Da' Landgericllt <strong>de</strong>r Baar Verf.a.ssungu . Verfahren z , wisch~fi .Reichs- und Lan<strong>de</strong>srecht 1283-1632 ( = Ve'rÖff'enU. aus d . F+ FArdli v 18 (1964), insb. S. 31 ff.9 :BADER~ Kloster A:mtenhauseD in d er Baar (== \; ,eröffentl. a~ d. F. F ~ Ar,cb.iv 7 1940}t1s. Uj, ff '~:v ',gl . a.uch die .Karte das. S. 93~ 'VE'TTER, :Geisingen S. 69 rLUJ K. 0 , l\lIüLIJER, Eine u.nbekannte Steue'rliste in <strong>de</strong>r öst1iclu~'n Baar Zs ~ f'. Wttbg.Lan<strong>de</strong>sgesch. 6, {1942 S, 2,78 f'f~, 1 Cod.ex, Dlplom,aticu Sale,m.itan,us, U:B. d. Cisterzienserabtef Salem" ed. F ,. v. Weech,1/111 (1883-95): ,abg . k. ens.n Re'g sta Epi, cop. Co.nstantie ' n~ ium, Regesten d. Bischöfe v . Konstanz 517~1496 , I(1 B9'5): Z1 t~ 1.1l i.t Re ges ten n um mc'r RE C.U Geschichte <strong>de</strong>r Freiherren von Bodman ~ b~i:u b. v. J. L. Frh. v. u. z~ BOD~1.AN (1,894).14 Ve.nllerkt. sei no,ch . daß die von BAUMANN als Regest Nr. 2;3.8 aufgenommeneSage, \vie sjc. lD ein,er Kurzfassung Abt, Georg 'Gaisse:r zu. St. Georgen be ,:nchtet ~ ,ein,er mo<strong>de</strong>rnen Spätfassung als nD,@r' Brau1raub~ " v('röffentHcht ist bei V'ETTER,in,


124 Kleine.re Mitteilunge'nGeisingen aaO. S. 32911/4'1 19'34 i S . 35 f.)..ff {n.aCh BADER., Die Flurnamen v _ Wartenb rg) Bad Flurn~1S Schriften Baar 26 (1966) S. 73 f. ~ vgl. la'um das. S i 16·8 f.1& Herrn Altstaatsarchival' 'Dr. Retnh::l'rd F·raue.nfel<strong>de</strong>.l· in Schaf!h au~ ·en habe i,chfür die Mitteilung seiner Beoba,c-h.tun.gen zu dank,en ebenso Herrn I' rns.t Rüedin da.­~elbst für sein bI"le:flich.en l\iltteilungen.'n F ~ L . BAUMANN, Die ältest@n Urltund,en 'Von Allerheiligen. usw"'. QueHn zu.r'schwej l.e r ,Ge,sch I I I, 18&3 n. 60 JS. ][ 01.U~ Rechtsquelle'D d.. Kt. 8-chaffhaU. en I Stadtreohte' 2 (1967} n.. 260 S i 157.1 IH I H. J ~ W'ORRIN:Q Das Fürstenbel~gischeEisenwe :rk Hummel',eisenbacll und die angegli~<strong>de</strong>rtenSchm lzhütt·en Ippingen-Bachzimmern u . Kriegerthal lil <strong>de</strong>n "Jah.ren1523-1367 1(:::: Veröfferttl. a. d. Fr F. Archiv 14 1 19~4} S. 21 mit MUt. a., d F. F. ArchlV I(1894) n. 165.'D .H.. f\!IAURER, D'as A'rchi v' d. Fr . jherren v. Reischacl1. 1m Schloß zu SchlaU u . K.r.Inventar T;l. ~ n. U 0.7 (beigeg. zu Hegau 21/22, 1966).:u ebd. n, U'. 8:9.22 WORRING S. 24. Zum gesamten fürstenbel~gi.schen ELenerzbel'gbau vgl~ auchBAD'ER Eisen\.verke im IGebie-t ,z\-viscb.en HOlchrhein u. oberer D(. na.u. ,Festschrift fürRobert Durrer (1965) S ~ 219 rI. Zu, d,en kurzfrisUgen L . ~thvef'tl'ägen G,. D', MAUSSRegal, Rechte u ~ Leiheformen in~ mittel ut'o'p.äischen Bergbau u . bes. 'Berücksichtigungd. Eisenindustrie (lur. Diss. Züdch 1967) .. 23 G. TU.MB'()'LT, D'as Fürstl. Ftlrstenberg. Archiv In Dona-u.e, -cbingen. Arch'iva1. Zs.3. Folge 11.1 (1915) S ~ 189 1f. BA,'DER Armlv u. geschichtliche Lan<strong>de</strong>sfo·rschung· E,i.nJahrhun<strong>de</strong>'l't wissenschaft!. Arbeit 1m Fiirstenberg-A'rchiv zu Donaueschingen 50/51(1955) S. 57' f . Ii. WIESE,R .. Das .F. F . . Archiv .zu DonauesChingen, lein Beitrag .zur Saug. eh i clrte, Schriften B aa ~25 (1960) S , 223 f.E.2-4 ''rUMB"OLT J Fi F ~ Arm.iv S. 196. Als .Hauptarchiv·! wur<strong>de</strong> schon. ZUVOl' <strong>de</strong>r Archivb~standbezeich .net~ <strong>de</strong>r das gesamte Fürstliche Haus b -traf,2.$ Hi


KI e-in e reM it teil u.Dgen 125Zur Problematik d.e·s B.iedböhringe·r· Crucifixusmit 2 AbbildungenAn <strong>de</strong>r große·n Verkehrsa<strong>de</strong>r, die vom. Hochrhein die Wutach aufw'ärtszu <strong>de</strong>m Quellgebiet von Donau und N'eckal'" (Baar) führt liegt unweit <strong>de</strong>rLänge~ d·ern westlich·en En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schw'äbischen Alb, die Pfarrgemein<strong>de</strong>Riedböhringen. Westlich von d.ort, am Nordfuß <strong>de</strong>s Eichberges. stoßen wirmitten im Wald .a uf ein großes bä uer liches AnVlt~esen~ <strong>de</strong>n Heil ~ gkreuzhof ~Er führt seinen Namen <strong>de</strong>r erstmals 156,4 urkundii,ch erwähn ~vird voneiner Wallfahrtskapelle die 18·46 abgebrochen \,\Tur<strong>de</strong>. D'as Gna<strong>de</strong>nbild dieserKapelle soll lein Crucifixus gewesen seln- <strong>de</strong>r am Hochaltar gestan<strong>de</strong>nhabe und von <strong>de</strong>n Baulern <strong>de</strong>s benachbarten Hofes naCh <strong>de</strong>r Zerstörun,g<strong>de</strong>s Gotteshauses in Obhut genomm.en. wor<strong>de</strong>n sei. 1938 hat. <strong>de</strong>r da.maligePfarrer von Riedb,öhrin.gen .. DT. H~ .HAHN, das Kreuz von einem Landwirt<strong>de</strong>r es ln Ve·rwahrung hatte. übernomme·n. Seither befin<strong>de</strong>t es sich i.m B,esitz,d.er Pf,arrei Ried.böhr,ingen.'Der 'Gekreuzigte. ist aus hleller Bronze gegossen und trägt an sein,erleicht porösen IOberfläche eine e'lueuerte Feuerv'ergoldung Vor _9'38 besaßler eine: dick aU'fgetragene Öl bronzierung. Sein.e I-Iöhe beträgt einschlie.ßlich<strong>de</strong>s Suppedan.e'ums (Fußstütze) .22 ·ern seine Spanne 19'.,7 cm. Rück.w ·.ärt~ssch,ein.t das Corpus ausgehöhlt. Drei eiserne Nägel befestigen es an. ein'. chmi.e<strong>de</strong>i ·enes Kreuz, das 39 tl em hoch (mit Dorn 51. cm) u.nd .24,.9 cmbreit ist.Der Christus trägt sein I-Iaupt leicht nach links. ,geriChtet~ jedoch aus·­gesprochen erhoben ~ Sein Antlitz ist baltlos~ Das in <strong>de</strong>I- Mitte gescheitelteHaar fällt hinter <strong>de</strong>n kleinen- 'hoch angesetzten Ohrn rechts und links inSträhnen über die Schultern. Die Arme sind leicht gewinkelt. die Fin.gergestre·ckt nur die Daumen legen sich scheinbar um <strong>de</strong>n I agel. Der B.auchwölbt sich unter einem. bogen 'örmigen Umliß stark nach vorne. An <strong>de</strong>rrechten Brustsleite erkennt rn,an da'·· nu · leiCht eingeritzte ·Wundmal. VomBauch abwärts bis zu <strong>de</strong>n I


126 I{ Te in ere .Mi ttet 1 u n genseinen Aus.führungen Schwierigkeit n bereitete, erschwert auch heute' nichtnur w'egen <strong>de</strong>r Erneuerun.g· <strong>de</strong>r Vergoldung eine e,xakte B,eurtellung <strong>de</strong>s.Blldwerks+ ,es ist nämlich nicht ausgeschloss.en daß d,er Crucifix:us auchüb·erarbeitet wor<strong>de</strong>n. ist Jum Form,en, die' w'en'ig <strong>de</strong>utlich in Erscheinungtraten stärker zu betonen. Vor allem die Halspartie ist abgearbeitet. AuchAugen und an<strong>de</strong>re Z,üge im Gesicht k.önn.ten nachgeritz - :i.ein. Ganz sicherist dies 'bei <strong>de</strong>n. H,aaren und Teilen <strong>de</strong>'s Faltnroclts <strong>de</strong>r Fall, aU.eh. die Sei~tenwun<strong>de</strong> könnte da.mals hinzugefügt 'W · r<strong>de</strong>n sein. Das Suppedaneum '\ovaroifenb,ar ursprünglich länger~ D,je FlaChe für das jetzige Nagelloch ist grobin die Fratze ,ein.g,esclmitten, \vas. man <strong>de</strong>utlich an <strong>de</strong>n abbrechen<strong>de</strong>n Formen<strong>de</strong>r Mund.wink,el (Schnurbarten<strong>de</strong>n?) erkennen ]{an .n ~ Wann diese Verän<strong>de</strong>rungengeschah.'en läßt sich niCht sagen.D-ieser unklar'e Befund maCh . eine zeitliche und 'werkstattmäßige Einordnung<strong>de</strong>s Crucifixus außeror<strong>de</strong>ntlich schwierig und ich muß offen gestehle·:ndaß ich trotz. eingeh,en<strong>de</strong>r Nachforschung'en keine ein<strong>de</strong>uti,g gü.ltigen.Lösungen fand. Bei oberfläChlicher Betra.,chtung ist ma.n. geneigt, 'wege'n<strong>de</strong>r quellen<strong>de</strong>n Formen <strong>de</strong>s Kdrpers aber auch 'wegen <strong>de</strong>r B,artlosigkeit<strong>de</strong>s Chr.istuskopies ~ ·eine frühe Da · ie·rung anzunehmen; man wird an <strong>de</strong>nBickenhausener ... Holzcrucifixus (Anfang 11 ~ Jahrhun<strong>de</strong>rt) e,rinnert', meintaber ,auch Parallelen 1'0 karolingischen. Miniaturen. zu fIn<strong>de</strong>n, wie in <strong>de</strong>rKreuzigungsdarstellung a.us dlem sogenannten Evangeliar Franz lL (9. Jh.) 5Ich glaube j . doch, daß diesel erste Eindruck +rreführend ist; <strong>de</strong>nn. wir habenes vermutlich mit späten Formen zu tun) die Zeichen von E,klektiz.ismusaufw isen 'wi,e er bis\!veilen in <strong>de</strong>r z'Vileiten Hälfte dies 12 ~ Jahrhun<strong>de</strong>rtsau.fta.u.cht ~ Es ist~ \v'as einen etwaigen We'rkstat tzusalnm.enha.ng betrifftnicht z,u üb:erseh.en, daß so wichtige Merkmale wie die grobnasige Gesichtsbildungun.d starkgefaltete Beklei.dung· mit FOl'men an <strong>de</strong>n Nowgoro<strong>de</strong>rBr nzetür,en verwandt sind, die ,115·2/54 :in Mag<strong>de</strong>burg entst In<strong>de</strong>n. 6Die verdienstvolle Veröffentlichun.,g von U. E' GELM.ANN faßt zumerstenmal die sizd-west<strong>de</strong>utsche.n Crucifixe zusammen 1, Es scheint mirdaß <strong>de</strong>r 'Riedböhringer Crucifixus in diese.m Raum ein ausgesproche·nerFrem.dkörper ist. Dies wird erst recht <strong>de</strong>utlich" wen.n man ihn mit <strong>de</strong>r fürSüdwest~Deutschland so cha.rakteristischen Hirsaue'r Plastik <strong>de</strong>s 12. Jahrhun<strong>de</strong>rtsvergleicht" die G. HIMMELHEBER a.usfiihrlich behan<strong>de</strong>lt hat 8,Lei<strong>de</strong>r bietet di "· Ges1chlchte <strong>de</strong>r Wallfahrtskapelle zum Heiligen Kreuz beiRiedböhringen außer <strong>de</strong>n obgenan.nten Daten keine Anhaltspunkte. DIeW .allfahrt ist wohl erst im. Zuge <strong>de</strong>r Gegenreform.ation entstand·e:n.Dennoch möchte leb a.uch wenn ich mir 'über dIe Schwierigk,eit einer


K 1 eine re Mi t. te il ung,en 127richti,gen Beurteilung we,ge-n, <strong>de</strong>s E,rhaltungszustan<strong>de</strong>s klar bin, meinend,aß die Formen d'es Crucifixus auf eine Entstehung im, nord<strong>de</strong>'utschenRaum (Ma.g<strong>de</strong>burg?) im dritten Viertel. <strong>de</strong>s 124 Jahrhun<strong>de</strong>rts hinweisen.Abschließend sei gesagt, daß es mir notwendig schien~ in einem kurzenAufsatz die Forsch'un,g wie<strong>de</strong>r auf dieses problem,atische Werk religiöserPlastik aufmerksam, zu machen we ~l eine An.zahl von Fra.gen noch offenstehen und nur durch weitere Bearbeitung gelöst wer<strong>de</strong>n könnten.Christian Altgraf zu SalmAnm:erltungen'I FÜI"stl. Fürsten'bez.'gisches Ar ,chiv Dona,ueschingen.:Eccl. 48/ Fase. V 7 und VI, 617!20.-P . RE,VELLIO,: Hciligk.rem 'bei Ried.bÖ brin gen. In: Smriften <strong>de</strong>s Vere,:ins f. Geschim. eund Na turgeschic.hte d,er Baar und <strong>de</strong>r angrenzen<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>st.eBe in 'Donau~eschingeJ1~ XIII, 1913; S+ 157 ff.H . FEUERSTEIN: Alte Kunst in d@:r Baar, im: BadisChe Heimat, XXV, 1938.Die .Baar S,. 14'7.H. 'HAHN: Me inen Fre'und e n zum 25 ,J ah rest a. g 'me ine r Pries terweihe (}ii'~,a ltb la tt)!Donauesmingen 1953.'U. ENGELMANN . Chri.stus 3m Kreuz. Romanische Kruzifixe zwischen Bo<strong>de</strong>nsee undDonau. BeuI'on 1966 S. 15~ ,60.~ Die se Fratze, stell t entwe<strong>de</strong>r da Si Böse, an sich 0 <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n ,.,a 1 ten Ad.a m ,n da I. auf <strong>de</strong>m<strong>de</strong>,r neue Adam (Christus), steht. 'V gl. da,zu: G,. SCHÖNERMARK, Das FußbeU am.Kreuze eh ris t:t In: Zei tsmrift für cllris 11 iah,e Ku n st. XX, 19,07! S. 78 ff',3 Die Da 1's tell ung ehr is ti a.m Kreuz mit off e,n,en A ug,en und. <strong>de</strong>r Sei t en w und-e kommtauch an<strong>de</strong>rswo vor u.nd wird symbolisch so ge<strong>de</strong>utet t daß <strong>de</strong>r Körpc'r zwar 'tot sei(S~Ji.te.nwlln<strong>de</strong>), die AU,gen jedoch, als Symbol <strong>de</strong>r Gottheit Chl"isti, offenstehen. VgLdazu. ~ R . I-IAUSS IERR- D~r lo,te Christus ,am Kreuz. PhH. D.i.ss~ B,onn 1963" S . 10 ff... Dieser Crucifixus befind,et sicl:l im U,D,iversitäts-Museum in M.arburg!Lahnr VgLP. TIiOB Y' 'Le, CrucUix,. Suppl,ement, N antes 1963 Nrn. '405, 406 ~s Das Eva:ngellar wird in <strong>de</strong>r Bj,blioth@que Nationah:~ In Paris, ver""'W ,a.hrt~ Vgl. p~THQBY, Le Crucif'jx. ,Nantes 1959' Nr. 27.6, V gl. W. s'A UER L,Ä ND ER,; Die B ro nzetti '[" von N ' o,~!,.gorod. M ü n clle'fl 1'963.t ENGELMA.NN" a ~ a,. O.B G . HIDßl.\fE:LHEBER, Bild\verke <strong>de</strong>s Iiirsauer Kunsfkr,eis.es,. [n: Zeitschrj,ft fürK,unstgeschi,oot '. 24 t 1961. S+ 197 ff.


12,ß Kleinere Mitteilungen,I,Ab b. IVo ra n si eh t <strong>de</strong>s Ri ed böh ri nge r Cruc i f ix u.s (phot. G., Goer lipp}- - - --


Klei n ere lVI i tte il u n ge n 129•Abb.2Seitenansicht d.es Riedböht"i:ngerCrucifixus(phot. G. Goer]. i pp,)


130 Kleinere lVIitte.H ungenNotizen z.ur Eiebbergruts.mung bel Ach,d.orfvom ,Januar' 1'96,8mit 3 Karten und 6 AbbildungenIn d·er Nacht d,es 7 ~ Januar gerieten die Hänge <strong>de</strong>s Eichbergs unter <strong>de</strong>r"Bleiche' in Bew,egung. An,vohner wollen ein Knirschen o<strong>de</strong>r Rumoren,et,va wie bei Erdb·eben 7geh6rt haben ~ G,egen 3 Uhr war die Kreisstraßezw i.schen Eschach und Achdorf durch zahlreiche. Querspalten unpassierbargewor<strong>de</strong>n. 1m. L,a.ufe <strong>de</strong>s Morge'n5 schoben si.ch dle-i Erdwülste gegen dieStraße vor. DeI' südlichste drückte die :Bitumen.<strong>de</strong>cke zus.ammen und hatteabends die- Straße überschoben" Die Rutschung griff weiter bis, ZU.m. Gegenhangübe r~ Sie hob die Sohle <strong>de</strong>s Krottenbachs um meh.rereMeter an,was Z'U bedrohhchen Stauhaltungen führte. WeItere große Staus,een. bil<strong>de</strong>tensich späte'r auch oben am Eichberg zwischen <strong>de</strong>m große·n Abriß an<strong>de</strong>r Bleiche und. <strong>de</strong>r abgerutschten :M:asse; sie waren teilw,eise über 100 mlang 1 , 30m breit 'und über 5 .m. tief. Auch weiter unterhalb im Bereichmeist neu entstan<strong>de</strong>iner Senken. traten größere 'Wasse,r,ansammlung,en auf.Ein schier unüb,ersehbares. 'Gevvirr von Spalten und Klüften vers·chi ·<strong>de</strong>nerRichtung Wülste j zahlreiche Abbrüche mit Rutschstreif,en und Schollenfel<strong>de</strong>rmit Staffel und Grabenbrü·chen b·e<strong>de</strong>ckten d.as Rutschgebiet. Ein,enbezeichnen<strong>de</strong>n AussChnltt gibt das Ltrltbild <strong>de</strong>r Abb. 1 wIe<strong>de</strong>r ~,' aeh Aug'enzeugenberiChten w,a.r die Bew·egun.gsgesehwindigkeit amVormittag <strong>de</strong>s 8 ~ 1. am größten,. Sie wur<strong>de</strong> am südliCh ten Straßen\vulst mitüber 1 mIh gesChätzt, nahm nachmittags: schnell ab und betrug am Nachmittag<strong>de</strong>s folgen<strong>de</strong>n Tages noch 3 ~ 4 cmlh. Nachrutschungen dauerten biswel "t· m · d en. ,'. S o:m.m,er h·· . lneln,.Die' hurizontalen und verb,k,alen. Verschiebungen sind beträchtlich . Lei<strong>de</strong>runterblieben bislang photogrammetrische Aufnah.men o<strong>de</strong>rVermessungen,.die genauen Aufschluß über di,e Massenverlagerungen geb,en könnten.Aus <strong>de</strong>r Lageverän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>-- Masten einer H . chspannungsl.eitllng ,ergabensich horizontale Gleitstrecken von 12 bis .28 m. im, ,nördliche·n. T·eild.er Rutschu'n.g (vgl. SAUER 1966). Dl,e Gleitstrecken <strong>de</strong>r imposante'n ",Stra'"ßenwülste'l betrugen nur zwischen 6 m und 10 m. Di.e größten vertikalenVerschiebungen kannten an <strong>de</strong>n oberste'n AbrißsteIlen im Wald Z\vischenlO und 25 m. Spr un,gh1öhe festgestellt wer<strong>de</strong>n erreiche'n aber auch an <strong>de</strong>·nunterhalb gelegenen, meh . fach z,vlschen 10 und 15 :m .Im, Ga:nz,e,n. wur<strong>de</strong> ein Gebiet von m .. hr als 70 ha betroffen .. Besond,ers


Kle j,nere M i tb~ i1 ul1gen 131


132 .Klein re MitteilungenAbb. 1. (SeHe 131) "Das nördliche RutschungsfeldIn <strong>de</strong>:r Bildmitte die Abrißspalten <strong>de</strong>r "Stl"aßenschulIen"\, <strong>de</strong>ren, Wulste die Straßedre'hen o<strong>de</strong>r (j.be'fschieben. Man erkennt auch die typische· Abfolge Spalten.- - Wülstp..,c­S palte n-·W üls te als K.en Pt e 1 eh,en s i.ch üb etsch i e ben<strong>de</strong> r Se ri.e l'U-U ts eh u.n g. Am linkenRand <strong>de</strong>r Rutschung und .irn Vor<strong>de</strong>rgrund reclits verlaufen Verscbiebungsklüfte inRichtung <strong>de</strong>s Ha.nggefän~s. Tm 'Wald Abrisse <strong>de</strong>I' nlitUeren und obe'ren Tei1rutschung.(Luftbild': Bin<strong>de</strong>r-Aviatik KG, Fl ugp] atz D'onauesching,en-VilHngen; freigegeben durchInnenminfs.terhnn, Ba.<strong>de</strong>n~'Vü.f'tt,embe-rg Nf ~ 44jl06 '\ln lL L 66),·797,5iZ!I8004769,5 .835,3o 500 1000· m ------,,",'....' ...... J ....6'1'=-.1'_ . .....___I'f !l _10., .... r ~-. - ..• ~ " ...... ~., ...... v-~ .~~ ~~~ ... .. ~ . ~: .:Abb. 2 Lag, <strong>de</strong>r Rutschge'biete,


:Klein. re .MIt teilungen133• • AI Ii . ,,~_~~~~~-+..,~ ~--~~~~~------+-------~•~ .I~----. 579,8L·t;).OO........................ ........\AA,........ A...... ...............A A.. ,"'\/">../"o,./">, ",A A ........ '..,.. ............... A......... ........ A. .. ./'0" ~ A A........ A ·..... ;- _ .-.Cl 2000r , , ,C]JlitÄ12~5~ 1 6[Z] '7.a.ß"§?] 10! 1 11~l2Abb .. 3 Geologlsch.e Skizze (n. d. Ka.rHerung v~ SCHALeH,)1 Rutschung·en 19.66' 2 Anstehen<strong>de</strong>s iniolg~ Rutscllungen unsicl1.er; 3 postglazi.aleAu:{ftillung 'bZVt;. Wür.msChotter; 4 Malm 2; 5 Malm.merg'el l '~ 6 Callovien''7 Bathonie·n u. Parkinsonf; 8 Subfurcaten 'U~ OstrerenkalIte; 9 SO 'w lerbyi-Sch~'1. 0 M lll"rn inso nae-S eh. ~ 11 0 pa 1 inus ton~; 12 0 b e 1'{' r Li a L,j ,


134gro ß " waren d le · S , eh" a d en 1m . nor ...' d} lC ' h en R ' U t' s eh _ ungs f e Id ,. SOWie .. 1m H- -' erel · eh :'<strong>de</strong>r Schollen unter <strong>de</strong>m Hauptabriß. im Wald- Rund 8 ha Wald und 12 halan.dwirtschaftlicher Nutzfläche "vJur<strong>de</strong>n f.ast gan.z vernichtet, etw'a 17' haÄcker und Grünland wur<strong>de</strong>n stark ,aber wie<strong>de</strong>'r herstellbar beschädigt(nach 'frdL Auskunft <strong>de</strong>s Lan ' W 1 rt.8dlaftsanJ l'es Dorul'uesdJ ingßll). D,ie ,erst.a.usgebau te K.reisBtraße wur<strong>de</strong> auf einer Län,g,e von et\-va 5 km durch, Risse , 213 le 1eheLeisten mit~ G,e'ge'noo Hchung+2o 100 200m. ,~. ' •. ,.. W lfi B te .....,.. ~ . t~. 'f!\a,l ' an-- 1!l Me. B'ten nach• d .Rut.achung~ Bruchschollen"."" A h:r 1 B se" 1m Hang<strong>de</strong>r Bachkerbeo'B 0 h.runge nAbb.4For01'ele:ment'e <strong>de</strong>r Ruts,Cbu,ng


K le-i fiere Mi tt eil ungc nS,enkungen und Ve'rschiebungen erheblich beschädigt und auf ein,er StreCkevon 500 m völlIg zerriss ,e:n~ verstellt o<strong>de</strong>r beiseite gesChoben. Allem hierfür'wer<strong>de</strong>n die Wie<strong>de</strong>rherstellungskosten (nach freundl. Auskunft <strong>de</strong>s Stra ßen·­bauanl t,.f) D1ont]ues(]ülJ gen auf 5,00 000 DM vera,nschlagt. Ein·e in Durchf'ührungbefindliche Sanie'Tung <strong>de</strong>s gesamten betroffenen Gebietes wird ganz:erheblich höhere S,ummen erfor<strong>de</strong>rn.Die Lage <strong>de</strong>s IGebietes zeigt Abb. 2. Aus <strong>de</strong>r geologIschen Skizze <strong>de</strong>rAbb . 3 geht hervor daß sich <strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>r 'Rutschun,gen innerhalb <strong>de</strong>rOpalinuston:e d,es Dog'g.ers '(Brauner J 'U ra) vollzogen h.a.t. ,Zugleich wird<strong>de</strong>utlich, daß die Rut.schungen in einer Zone großer Reliefe·nergi.e abgingen.Eine K,artierung <strong>de</strong>r wichtig~sten Formelemente erm,öglichte ein -. genauereÜbersicht über die· Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rutschung (Abb. 4) ~ Dabei z,eigtsich ei.ne period:ische Wied.erholung <strong>de</strong>r Formelem:E!nte. So wechseln vonobecn .nach unten Abrißnischen und -Spalten mit Wülsten o<strong>de</strong>r Falten-·scharen ab~ Ein System von Verschiebungsklüften und -Sp·alten verlä,uftquer dazu in Richtung <strong>de</strong>s Hanggefalles und unterteilt die Rutschung' ineinzelne Streifen wechs'eln<strong>de</strong>T B,reite. Demnach rutschte die Masse in verschie<strong>de</strong>nenPaketen C Rutschelem,enten'" n . SCHMASSMANN, 1'95,3) unter ....schiedliCher Größe~ Geschwindigkeit und Rieb tung tal wärts~, .- -,.. .... I" 11. ' :t.... ..... 1-'" I •-... .. II~I I .~ '~ ~01 .. . .. ~I .... ~~ .:...... "'"-____ __ ... ~'I 1 .... ' -- -..,. ....... _ .~~ .........", • P _ _ . .... .. . . 11''''- ~, 1- . II _.. .. _~ . ./. "I "II' .~ ...--",., --~ . ~ - -A .bb ~ 5 Typis.che FOl'm,engruppe <strong>de</strong>r Eicl:Ibe.rgrutschung: etwas cdl1ematisch. (nichttiberhöht !) 1 ungestörte G"esteinsschichten ; 2 im Verband. <strong>de</strong>r Sah.olle' gedrebt;.3 Trümmer und K,lein.stscho1l.en im Bereich d.er übe"rschobenen i nachgesacktenSchollensUrn.NaCh a llen Beobachtungen rutschte'n die Schollen nicht einfach parallelzur Hangoberfläche; son<strong>de</strong>rn drehten sich auf gekrümmten Gleitflächen im.Uh . rzelgersmnevg. ' · (' 1 ~ A' - bb .' , 5) .' ~ D' _'l ese anna r' h -ern.' d k .'I elS . f-·a, ormlgen . '- GI ,el tfl . - ,a~en "' ch•


136 Kleinere MitteHungenkonnten bei kleineren Schollen im Geland,e beobachtet weI<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>ngroßen Scholle.n W '3r nur <strong>de</strong>r oft konkave Abriß sichtbar, teilw'eise mitschönen ~ Rutschstreifen t ,(Abb. 6)r In <strong>de</strong>r Schollenm~tte wur<strong>de</strong>n di[e Gleitflächendur'eh Bohrungen <strong>de</strong>s geologischen Lan<strong>de</strong>samtes zwisch,en 20 undüber 30 .ln unter <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> erm.ittelt. Den gleichen, Wert lieferte,n Konstruktionsversuche[auf Grund d,er Formenkartierung (R.E:rC,H.EL'T I 1967) .. Daß die Rutschung tatsächlich i'm ul-esen.tlichen ,als Drehung <strong>de</strong>r einzeln,enSr' hollen erfolgt[e., zeigte sich auch dar an daß früher },otrecht'e Objekt­(Bäume z., B.) naCh <strong>de</strong>r Ruts[chung gegen <strong>de</strong>n Hang geneigt walen, Aus <strong>de</strong>mdurchschnittlichen Neigungsgrad konnten sogar die Drehwinkel berechnetweI <strong>de</strong>n die von Schollre zu Scho.lle vers,chle<strong>de</strong>n zwischen ,3 Q und 17 0 lag"en.'Wabrs[cl1einlimer Ablauf <strong>de</strong> Ruts,mun.gDie oberste Scholl[e an <strong>de</strong>r !Bleiche u löste sich entlang <strong>de</strong>n Klüftenaus <strong>de</strong>m Zusa.mm · nhang mit <strong>de</strong>m Fels und begann sich zu drehen. Solche­Drehung'en wur<strong>de</strong>n auch bel frü.h cren Rutschungen am SJrneffheu als <strong>de</strong>reigentliChen. Rutschung vora.usgehend beobachtet. Dabei überschob ,sieb di.eScholle auf die närnstuntere. noch ruhen<strong>de</strong> Sch . olle~ Dies ' Belastung löste<strong>de</strong>ren Rutschung aus ~ Gleichzeitig sackte die Stirn <strong>de</strong>r Qlb rsten Schollenach \.vobei sIch Abbrüch,e und Spalten bil<strong>de</strong>ten (Abb. 7). Die Drehung <strong>de</strong>rzweiten Scholle bewirkte .aus <strong>de</strong>n [gleichen Gründ.en die Bewegung <strong>de</strong>rjevveils W'eiter unter:halb gelegen,en lwobei. wied . rum im Ivlaße d,er fortsch:reitendn Drehung bei<strong>de</strong>r e·in Abhrech,en und ,Abgleiten. d.e.r sich überschieben<strong>de</strong>nSchollen fronten erfolgte. So pflanzte s ich die Ruts:cbung üblerdie Scholl,en oberhalb <strong>de</strong>r Stra.ße bis zu <strong>de</strong>n untersten Schollen am Krottenbachfort clie auch nach <strong>de</strong>n Beobachtuß[gen zuletzt in B·ewegun.g kamen.Die Gleitung dauerte fort, bllS ein Gleichgewichtszustand. erreicht war.Nachrutsch:ungen <strong>de</strong>s Sommers und das Aufleben, <strong>de</strong>r Bev,:qegungen schon.bei germgen Ein,griffen (Straßenbau) zei ,gten~ daß die Stabilität noch nichtseh r groß war. Es bild.eten si.ch auch, seku.ndäre Scllollen . ~ Die. Teile, die sich"auf dle nächstuntere.n. Scholl,en uberschoben, blieben meist als Wülste o<strong>de</strong>rFaltenschar,en sichtbar (A.bb. 8) .. Dur,eh untierschiedliche Gesch'\ivindigkeito<strong>de</strong>r ve'rschie<strong>de</strong>nre Rutschzeiten. z\veier 'nebeneinan<strong>de</strong>r liege'n<strong>de</strong>'r Schollenentstandlen zwisch,en. bei<strong>de</strong>n V·erschiebungsk.lufte (Abb. 9).Ru tschu.ngsurs:H,menIiangn.eigu.ug und geologischer Untergrund. Sicher be·günstigt die sta.rkeHangn.eigung Rut8chungen erheblich. Dazu kom 'mt~ daß die sehr quellungs-


KIeinere 1\111 Ueilungen1.37Abb. 6 Abriß,spalte mit Rutschsh'e ifen ~ phot ~ 9 ~ 1~ 1966Ab b . 7 'B roch scholl Rn feld Mi t v a rgela,g.ert em Wulst (Fa 1 te n scha r , n ) imB'ere ich cl e r n.a chg,es ackJ en Sch olle nfron t pb ot. gi 1. 196'6


138Kleinere MitteilungenAbb.8 E,in Wulst hat sich über die Straße g~schoben.Di,e nächst untere Scholle dreht s~ ,ch lnfolge B,elastun.g.Abb+ '9 An. <strong>de</strong>n Grenzen vers.Chie<strong>de</strong>n bewegter Schollen bU<strong>de</strong>n sichVerschiebu.ngsklillte ~ phot. 9. 1 1966•


Klein~ rc 1\.1 i t t 1.1 u.ng ~n 139fä.higen Opalinustone, die ,geologisch Unterlage f'ast <strong>de</strong>s gesam_ten Rutschgebietesbil<strong>de</strong>n (Abb ~ 3). Eine Quellung setzt die Wi<strong>de</strong>rstandskräfte an <strong>de</strong>rGrenz1e zum nicht gequollenen U'ntergrund 'entschei<strong>de</strong>nd herab . Sie ist bedingtdurch die' Wasserühr'ung <strong>de</strong>s Untergrun<strong>de</strong>s die wie<strong>de</strong>rum hauptsächlichvon <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rschlägen geregelt wird,."', ie<strong>de</strong>rschlagsverhältnisse~ Regelmäßig geht <strong>de</strong>n große'n R,utschungeneine längere Nie<strong>de</strong>rsc:hla.gsperio<strong>de</strong> vorau (SCHMASSMANN, }9'53).Nach Ausk·unft. <strong>de</strong>s Wetteranlte8 Freibllrg fielen in <strong>de</strong>r Zeit vor und w,ährend<strong>de</strong>r 'Rutschung bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Ei,eh,berg nächstgelegen,en Station Donaueschingen(700 m NN, 1,2 km nördlich <strong>de</strong>r Rutschung) folgen<strong>de</strong> Nied,erschläge:Donaueschingen 700 m .. ·N Oktober ,November I Dezember J'anuarNie<strong>de</strong>rschläge in rn,rn 14 B I 1481'5 I 1.58.,5, 64 ,9~- --- ---------% <strong>de</strong>s langjähr. Mittels 23 I 263. 299 13.&IDas sind in <strong>de</strong>n 2 Monaten vor <strong>de</strong>r Rutschung außergewÖhnlich hoheNie<strong>de</strong>rschläge! Daz,u kommt rdaß nach kurz,er Pause in <strong>de</strong>n letzten D,ezembertag'enin. <strong>de</strong>r Woche vor <strong>de</strong>r Rutschung nochmals 144°/0. <strong>de</strong>r g,esamtendurch.schnittlichen J an uarnie<strong>de</strong>r schläge '(einschließlich t.a uen<strong>de</strong>r D,ezem ber­'nie<strong>de</strong>rschläge) als w'sh rsCheinlich letzter ,."Anstoß ~ .anfielen ~ Diese gew ai tigenNie·<strong>de</strong>rschlagsmengen wirkten. nach Versickeru.ng als Schmiermittel <strong>de</strong>rGleitflächen.Die Versickerung wu <strong>de</strong> im Gebiet durch ve,rschie<strong>de</strong>ne Umstän<strong>de</strong> beson<strong>de</strong>rsbegünsti,gt. Einmal liegen die Wurzeln <strong>de</strong>r Rutschung in <strong>de</strong>r F'elswandI1 Bleiche", <strong>de</strong>ren Kalksandsteine und oolithischen Mergel stark geklüftetund von Verwitterungssp,alten sowie S,chl,chtfugen dur,chzogen si.nd.Diesen verstärkten Versickerungsmbglichkeiten stehen w'asserstauen<strong>de</strong>Schichten in <strong>de</strong>n lie,gend,en Tonen gegen.über. Wahrscheinlich konnte<strong>de</strong>r dadurch auftreten<strong>de</strong> .hyd.rostatis,che SeitendruCk·' in <strong>de</strong>'n g,palten dieLostrennung <strong>de</strong>r .obersten Scholle von <strong>de</strong>r Wand b,ewirken und damit dieDrehbewegung einleiten.Dazu kommt d,aß die Versicke'I"ung im Wald beson<strong>de</strong>rs groß ist (woraufja gera<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Wohlfahrts\virkungen <strong>de</strong>s Wal<strong>de</strong>s. beruhen) u.nd meistüber 90°/0 <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschläge aus,macht, während Wei<strong>de</strong>land nur Versickerun,gsbeträ.gezwischen 22 und 50 0 /D <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rschläge aufw ,eist ~ Es bestehe'na.uch Anhaltspunkte dafür. daß, ein hoherA.,ckeranteil wie er im Gebiet


140 'K] ein e r e Mit t ,n ung e n<strong>de</strong>r Rutschung bestand sich ebenfa11s ln diesem Sinne ausge'wirkt hat, weildie Versick'erung :in off'enen und ,gepflügt,en Böd,en fast so groß sein kann. .. . . ',1-.-WIe · m . W", '.' ",' ald 1',. ,Eine wichtige Mitursache ist au.ch. daß im Rutschgebiet beson<strong>de</strong>rsmä,Chti,ge Schuttmänte,l von bis zu ,m ,ehr als 30 m MäChti.gkeit liegen, dieziemlich durchlä.ssig sind. und bei Versickern von, Nied.erschlä.gen <strong>de</strong>nScherwi<strong>de</strong>'rstand an d,en Gleitflächen zw'ischen Scbutt und anstehend,eInTon vermin<strong>de</strong>rn könn,en.,.,Keine <strong>de</strong>r genannten Ursachen allein macht ,die Lage und da.s Ausmaß<strong>de</strong>r Eicllbergrutschung verst,ändlich Offenbar \\"irkten alle Ursachen zusammenund erklär:en ers in ihrer Ges,amtheit diese bisher grö,ßte Rutschungin hlstorischer Zei.tGünther Reichel'tSchrifttum,ACKERMA 'NN~ E,.: Der- Abtragu.ngsmechanismus bei Mass,envEl'rlagerunge,n an <strong>de</strong>rWelle:nkalk,-Schich'tstu,fe',. Z,e'its,rhr. f. Geomo.rphologie'l 'N. F. 1959GERBER j E und A. SCHEIDEGGER: Bew gung,en in Sch,uttmantclhängen., Geograp.hicaHelvetica , 1. 1966IiÖLDER, H~ : ErosloosfOr'men aln Trauf <strong>de</strong>r Schwäbischen, Al.b" N. Jb. GeoL Palä­- ntologie" .. ~bh. 97, 1953REICHELT, G.: Die Rut~chu.ngen a,m Elchborg bei Achd.o,rf (Wütach.) - ETscheinungs,­fonnen 1 Mechanik, Ursach.en., . ErdkuD<strong>de</strong>l~ , ,Al chi v .f. wi.ss, .nsth ~ ftl. Geographje,21 3 19,67.SAUER K.: Die Rut.~chungen auf 'Gel'markung Achdorf (L[lndk:r~ Donaueschinge.n)Ml tt. Bad. L'1; n <strong>de</strong>s ve 1 '. Na tu.t I'$:, U ~ Na tu rsch tltz N. }i". 6 i F're i bu r g 1 n56SAUER, K. : D er Erdrutsch vom Januar 1966 am Eichbel g ~ In nDer ' andl.u eis DonaueschingenB (I{. WACKER), Bd.. 26~ d. Schriften d LandltreiS0Q Donauescrüngen,Konstan.z 1966.SCHMASSMANN H~ + Die Rutschung ,am Südwestabhang <strong>de</strong>s Wartenbcrg.s. Tätigk.­he r i d ~ Da tu ri.. G e's, B as ellan d 19! Liest a 1 1953TERZAGHI K. V. : Berg,stürze und Erdrutschungen; in REDLICH 11KAMPE: Ingenieur.·g . ologie Wien u + Be'rlin 192-9.TERZAGHI jFür die überlassung <strong>de</strong>r KlischeEs zu d@'Q. Abbildungen 1 2, 3 und 0" danke ich <strong>de</strong>nH'e ra.usgebern <strong>de</strong>r ERDKUNDE~ Archiv fü , wissenBchan1ich~ Geographie, Bonn ~


K 1 eine r e Mi ite i 1 u n gen. 141A.r'chä.ologische Nu·tizen aus <strong>de</strong>r .B,aarIn <strong>de</strong>n letzten Jahren hat dIe ur- und frühgeschichtli.che .Ar bei t in <strong>de</strong>rBaal" einige neue Beobachtungen ermöglicht.Entgegen fl üheren Ansichten z.eigten die planmäßigen Unt.ersuchungenin <strong>de</strong>r römischen. Z.ivil~iedlung in H Ü. f i n gen . daß sicl:1 aus <strong>de</strong>mursprünglichen Lager dorf ein,e Handvlerk,ersi dlung en twickeltE~A.uch die Datierung muß eine Korre'ktur erfahr'· n .. Während bisher angenommenwur<strong>de</strong>, die Siedlung sei nur von kurze,r Dauer (En<strong>de</strong>' 1 ~ bis Anfang2~ Jh.) g,ewesen, beweist die Bearbeitung <strong>de</strong>I" Tierknochen daß· hierp lanmäßig Rin<strong>de</strong>rzucht getriebe'n wur<strong>de</strong> was in einer kurzlebigen Nie,<strong>de</strong>rlassungniCht m.öglich 'war. A·uß,erd.em kann die Bergung von Münz,en aus<strong>de</strong>r MItte <strong>de</strong>s 3. Jh. als vi/eiterer Beweis für eine längere Benützung <strong>de</strong>rNie<strong>de</strong>rlassung herangezogen v..rer<strong>de</strong>n~.Diese Ergebnisse fin<strong>de</strong>n eine '"veitere Stutze im han.d\verklichen Teil<strong>de</strong>r Siedlung~wo eine umfangreiche Töpferei. nicht nur <strong>de</strong>r Deckung <strong>de</strong>sEigenbedarf gedient hat son<strong>de</strong>rn sich.er auCh eine ,veitere U'mgebu:ng be-'lieferte.,Daneben sind W'erkplätze <strong>de</strong>s Schmie<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>s Bronzegießers f,estgestelltword.en..Da dle 'Grenzen <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>r.]assung durch d'ie Aus,grabunge.n. noch keines"\vegs.erreicht sind und <strong>de</strong>r Begräbnisplatz ,noch niCht e'ntd·eckt. läßt sichnoch kei n abschließen<strong>de</strong>s Ergebnis absehen.Auch die K.onservierung <strong>de</strong>s viele Tonnen umfassen<strong>de</strong>n Fun.dm.ate-rialswird noch. Jahre daue·I'TIEines äber läßt sich mjt Bestimmtheit sagen: die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r römischenZivilsiedlung in Hüfingen. ist sicher größer als bisher angenon-Lmenwu.r<strong>de</strong>.A Eckerle, FreiburgEine größere Studie von Dr phi! BEAT RUDOLF JENNY Basel . über<strong>de</strong>n fürstenbergischen Kanzler Matthias Rast <strong>de</strong>ren Druck für dieses Heftvorg'esehen war · konnte \vegen l.angwieriger Erkrankung <strong>de</strong>s Verf,assersbis zum Redaktionsschluß nicht. d.ruckfertig gemacht werd.en ~ Wir hoffen,di1e Arbeit ~ die eine interessante Persönlichkeit aus <strong>de</strong>m Humanistenkreisum Elra.smUs, on ,Rotterdam schil<strong>de</strong>rt, im nächsten R ieft publizieren. Z.llk .· ~.önn.en ··· ..K~ s. B .


142 Kleinere MitteilungenHeima tg,cschichtll,ches S,eb,rift tu mu. ,BERGE MANN , Die Geschichte <strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>sherrlich,en Jagdhoheit in <strong>de</strong>rGrafschaft Zollern, Gamlnertingen 1964(== Hohenzollerische Ja,hreshefte)Die Freiburger rechtsgeschichtliche Dissertation hat das Ziel ve'rfolgt,die Entwicklung <strong>de</strong>r Ja,gdhoheitsrechte an einem, beson<strong>de</strong>rs ,gea,rt,eten Bei-,spiel <strong>de</strong>r GI'afschaft Zollern - <strong>de</strong>r späteren gefürsteten Grafschaft Hoben,­zoHern-,Hechingen - darzulegen t\VO <strong>de</strong>r Z,usammrenprall zwischen lan<strong>de</strong>s,­herrlich.em ausschließUchrem Jag'dhoheits.anspruch und <strong>de</strong>m ,Anspruch <strong>de</strong>rUntertanen auf das - nur für <strong>de</strong>n s,chwäbischen Raum typische - Recht<strong>de</strong>r "Freien Pürsch' zu einem unheilvollen Untertanenstreit von 1690-1798führte ~ Dieser Streit bes,chränkte. sich unglücklicherweise nicht nur aufeinen Prozeß vorm Reichskamm,erg,ericht son<strong>de</strong>rn zerrüttete durch Au.f ...,ruhr- un.d Repress:alienwellen die gesamten Le,hensumstä.n.<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Fürsten: ...turns. Ausgangspun,kt <strong>de</strong>r Möglichkeit eines solche,n Streits war dIe Tatsache"daß die allodiale Grafschaft Zollern - im, Geg,ensat.z .zu d,en an<strong>de</strong>r,enGrafschafb::~n <strong>de</strong>s Donau-Alb-Bo<strong>de</strong>nseegebietes niemals :mit einem 'I Wildbann'mbelehnt wur<strong>de</strong> so daß die Jagdhoheit erst durch die einseitig lan<strong>de</strong>sherrlich.ausgerich.tete Lan.<strong>de</strong>sordnung von 1550 .tatul1ert wer<strong>de</strong>n mußtet umdas fortlebend,e- alte ,ger,manlsch-rechtliche Prinzi,p <strong>de</strong>s ,freien Tierfangesaufzuheben, hz'w. das Recht auf fl·eie Pürsch d,es benach'b,arten ,A<strong>de</strong>ls <strong>de</strong>s, .. ' eckar-Sch'warzwald vi.ertels einzu.schränke.n~Diese extreme Problemsituation stellt <strong>de</strong>r Ve'rfass,er in. <strong>de</strong>n Ra.hmen <strong>de</strong>rJa,gd-Hoh,eitsentwicklung <strong>de</strong>r benachbarten Grafschaften Sigm.aringen",Fri dberg ,NIellenburg, :H, henber'- (alle kürzer o<strong>de</strong>r läng1er habshurgiseh)und Heiligenberg (nicht habsburgisch)~ die alle zwischen Interregnum und<strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s 15~ Jahrhun<strong>de</strong>rts m"t <strong>de</strong>m Wildb,ann als Mittel <strong>de</strong>r habs.burgisehenT'erritorial-,Politik in Schwaben" das alte Her.zogtum als Basis ,einer<strong>de</strong>utschen ,Kö,nigs,m,a,cht 'wie<strong>de</strong>rherz,ustellen , belehnt wur<strong>de</strong>n" da eine engeBeziehung zwischen einer zu. Reichsleh.en ,ge,ge'benen, Grafschaft und. d,emWildbannregal best.and. ,(E,b,en <strong>de</strong>shalb erhlelt die ~ allodiale - GrafschaftZollern dies R'egal nicht!)In. 'ein,er dankenswerte'n, Einl1eitung legt <strong>de</strong>r Ve'rfasser dar" wie' die Entwicklung<strong>de</strong>s ,Jagdhoheitsregals seit <strong>de</strong>n ersten, die aHlgemeine volksrechtlieheJagdfreiheit aufheben<strong>de</strong>n -Einforstungen U<strong>de</strong>r 'm,erowingisChen und


Klein · l eFvli tteilun.gen. 143karolingisch.en .Könige zu <strong>de</strong>r Verleihung von !.,·Forsten" und ~ Wildbannen'durch die sächsischen und salischen K.ö,ruge (Schv";erpun ~kt <strong>de</strong>r Einiorstu'ngenim stidwest<strong>de</strong>utschen Raum': Nordwürttemberg . 'Wildbanne': H:ochstlft.Augsburg Bischof von Basel in. einem 'Teil <strong>de</strong>s Breisgaus) verlief. (In diesemRahmen wird di.e Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s t"Forestis' -begriffs für die Rechte <strong>de</strong>rWaldnutzung und Jagdhoheit eingehend diskutiert und in Beziehung zumLandausbau gestellt). Die Staufer setzten die wildbannfreudlge Polii,iknicht fort" son<strong>de</strong>rn schufen im sch\~äbischen Raum dIe "Freien Pürsch.en t,t ,die also offenbar nicht auf germanisch-r.echtliChe Jagdfreiheit zurückgehen ~.Diesem interes.sante.n Problem ist ein .eigener 'Dtskurs über die veTschie<strong>de</strong>n.enStandpunkte in <strong>de</strong>r Ltteratur g'ewidmet;, mit fol,g,en<strong>de</strong>m E,rgebnis:die ältesten Fr'eipürsch.gebiete (Ulm Rottweil" .L.eutkirch) stan<strong>de</strong>n in engsterBeziehung zu kaise·rlichen Landgerichten:' die späteren Verleihungen.an königstreue Städte könnten als Mittel <strong>de</strong>r Stauler verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>nim Herzogtum Schwaben mit ihrrer Hilfe Neugrundungen und Aus<strong>de</strong>hnungenvon Wildbä.nne'n durch die weltlich,en und geistlIchen Großen zu verhin<strong>de</strong>rn.Im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt erfolgten weitere Bestätigungen z. B. aufwürttembergische'm Gebiet in Ebingen und B, alin.g ·en~ sowie <strong>de</strong>r Z'usammenschluß<strong>de</strong>r adlig,en Pürschverwandten <strong>de</strong>s Neckar .... und Schw'arzwaldvieltels.Im. Gegensatz da.zu Vlar dü~' in Zollern beanspruchte FreIe PürsCh nie­'mals mit kai ·:erlichem Privileg ausg·esta ttet und ohne lan<strong>de</strong>sherrli,cheng,chutz (wie in Württe.mberg)j sonaern letzter Ausflu,ß <strong>de</strong>s freien Jagdrechtsin nicht mit Wildbann belehnten Gebie,· en.Die 'Errichtung <strong>de</strong>s land.esher ~]ichen Jagdre.gals erfolgte dann 'überallin Deutschland im 16. und 17 J ahl hun<strong>de</strong>rt durch Erlaß von Forst- undLandordnungen und war häufIger Anla.ß von Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen undWirren,. wohl aber (mit Ausnahme <strong>de</strong>r Bauernkri gel kaum 0 traurigerwie in <strong>de</strong>r Grafschaft Zollern.Dieser kurze A.briß kann nicht die Vielf.alt <strong>de</strong>r ,A,n.alysen wie<strong>de</strong>rgeben.wie sie sowohl. in allg:e:nlein recbtsgeschichtlichen Ableitu,nge'ß. wie in region.al-geschichtlicher Dars l_,ell ung vomVer.:fasser geboten, bzw. ang,eschnitten.wer<strong>de</strong>n - immer mit <strong>de</strong>m weiten. Horizont <strong>de</strong>r ,.pezifische·n E,utwicklungsten<strong>de</strong>nzenim südwest<strong>de</strong>utsch,en Raum. Die ein,gehen<strong>de</strong> und verdi,enstvoU.e.A_rbeit .kännte Anlaß wer<strong>de</strong>n auch in an<strong>de</strong>ren Teilen unseres Raum.es ein.e.unter ·mo<strong>de</strong>rn.en Gesichtspunkten .neu zu konzIpieren<strong>de</strong> Bearbeitung d.es sO'reichlichen Quellenmaterials durchzuführen.F. Reinhold


144 Kleinere Mitteil tJ.ngen.PETER KU,RZ,; 200 Jahre Scllw"enningel.' Uhren 1765-1965. Mit einem. Vorwortvon Oberbürgermeister 'Dr. G. Gebauer (== Schriftenreihe d,erGroßen Kr,elSstadt Sch'wenningen a. N~ "n Verbindung mit d. SchwenningerHeimatve'rein, Bd. 4). Herausgeg. v~ d. Stadtverwaltung Schwenningena .. N. Druck-· u. Ve ~ :rlagsha.us H~ Kuhn KG. Schwenningen 1965.Nach ,einer Einleitung durch <strong>de</strong>n Oberbürgerm·eister <strong>de</strong>r Stadt S·chwennin·­gen führen uns FETER KURZ und ,eine ReIhe w'eiterer Autoren ~ Dipl.­Ing. H. F. BERTSCH, Dipl.-Ing., ROLF CHARRIER., Gen,eraldirektor i R,.G ~ EHNES~ OStDi,rektol' A. ER ",,; ST', Prof., Dr .. P G,EHRING, Rechtsan'waltM. GRÜNER, Direktor E . J UNG j M. KAISER, G. KOPP, H~ LORZ, Ehre·npräs.d. Industrie- u. Ha.n<strong>de</strong>lskamm,er Rottweil V. LUS'CHKA, E. MA YER JP ,. MELCHGER (Leiter <strong>de</strong>s HELLMUT-KIENZLE-Uhrenmuse'ums); StR.atD' · r. R ' ~ M' _ "'EHN'E _- .. ~t R' _,I U' TH _. , e M'E- ... , ; '._ S"'SN'ER ....... . - KO' . / C' . 'H . , p. . ra k " H .. . ... S' C-HLENK ......' '" 'E-R- D - T . H- ; .SCHWENKER~ D'r. R. STRÖB·EL - durch di Geschichte zweier Jahrhun<strong>de</strong>rted,er Uhrmacherei in Schwenningen. D'ank <strong>de</strong>r gebotenen vielfältigen,Aspekt,e g,eht das W,erk weit üb:er rein örtliChe Be,<strong>de</strong>utung hinaus. Naturgemäßrichtet es sich zuerst an d,enjeni.gen J<strong>de</strong>r an Schwenningen als Stadt:'ntereSSlert ist. Keinem wIrd dabei die Uhrmacherei entg'ehen~ da heute j.a,5,ol1jt <strong>de</strong>r Weltproduktion an Uhren hier hergestellt wer<strong>de</strong>n. Das Werk führt<strong>de</strong>n Les,er zuerst durch die Geschichte d,er wichtigsten örtlichen Industriebetrieb,eund gev1lährt sodann ein·en kurzen Blick in die Z:ukunftNicht geringeres Interesse kann das anzuz,eigen<strong>de</strong> Buch aber auch b,ei<strong>de</strong>m b ,eansp.ruchen ~ <strong>de</strong>r an Uhren im allgemeinen und an <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>rUhrmacherei interessiert ist. Hierzu seien einige Al'tik·el beson<strong>de</strong>rs he'rvorgehoben.R ~ STRÖBEL versteht es meisterhaft~ , auf etwa 40 Seiten die Geschichted,er Uhrmacherei und <strong>de</strong>ren hauptsächliche Erfindung,en vor unse;o,ren ,Augen abrollen zu lassen,. P. KURZ steuert ;"Einige Thesen zur Entwiek.ung <strong>de</strong>r Uhrmacherei in Schwenningen und <strong>de</strong>ren kritische Würdigungbei" R. STRÖBEL schreibt wie<strong>de</strong>i um, 'über die B,emalun,g <strong>de</strong>r Zifferblätter~und. beson<strong>de</strong>rs aufschlußreich R . MEHNE, über d ',e Entstehung einerSchwenning'€r Uhrmachersprache. Ein Kapitel berichtet über das Leb,envon Pionleren wie Johannes B,ürk Friedrlch Mauthe o<strong>de</strong>r Jakob Ktenzle.Der Les'er wird durch Höhen und Tiefen eines Handwerks geleitet" dasvor wenig mehr als 100 Jahren seinen Platz <strong>de</strong>r Industrie raumen mußte;BegleiterscheInungen dieses Wand,els waren, soziale Unruhe'n t Strei.ks Kriegeund Wirtf.a~:haftskrisen. Heute jedoch blü.ht die Uhrenin,dustrie in Schwennin.g',en. Das beweisen die rund B Millionen 'Uhren, die, eine doch verh.ä.ltnis-,m,äßig kleine Stadt mi t .3.:J, 000 Einwohn·ern j ähr lieh in alle W'elt versChickt.


~----------------------------------------------~~~----------------------------- --Kleinere ,Mitteilungen 145Zum, Abschluß sei noch darauf hingewiesen Jdaß das Werk. mit u~g 'efähr160 sorgfäl ti,g a.usge'w ähl ten Illustratione,n ausg'esta ttet ist.,M. Vire'daz Pullv/L,ausanne....SC'HULZ" ,', '"G-'Ic -,Ge ' SC.llll:ne ~1...":~ ,Lt d er e h -~ema 1" _lgen K"·· onlg · l'·eh 1 ', W' ' U i'rt' tem b ;ergls . eh~ enSaline Wilhelmshall bei Schwennin,gen a ~ N . .1823-1865Schwenningen 11967, 124 SiIn diesem 7, Bd. <strong>de</strong>r Schriftenreihe <strong>de</strong>r Großen K.reisstadt Schlh"enningenbehan<strong>de</strong>lt ein sa,chverstandiger Hydro,g,eolog'eI' Regierungsdirektor im Freiburg,erGeologischen :Lan<strong>de</strong>samt , in ,allgemein gut lesbarer Form e.in VM"eiteresK,apitel. <strong>de</strong>r Wjrtscha,ftsgeschichte von <strong>de</strong>r 'Geologie z,u r Te,chnologie,von <strong>de</strong>n betriebswirtschaftlichen zu <strong>de</strong>n sozialen 'Verhältnissen.,A 'BenzingJ OHANNE,S VOLKEB WAGNER , GrafWilhelm, von Fürstenberg 1491-15·49und die politiscll-geistigen Mächte seiner Z·eit ( =--- Pariser HistorischeStudien herausgeg. vom Deutschen Historischn Institut in Paris~ , Bd.4)..Verlag Anton H,iersemann Stuttgart 1966. Gr. B.o XIl, 318 S. ,3 Bildtafeln.Graf 'Wilhelm .zu .Fü,rstenbe.rg ist dank. ,einiger Z,eugnisse, die 'über <strong>de</strong>n.Kreis fachwissensChaftlichen, SchriJttums hinausreichen, <strong>de</strong>m, historischenBewu.ßts·ein seiner engeren Heimat verhaftet. g'eblieben: <strong>de</strong>m Leser <strong>de</strong>'rZimmeris,chen Chronik. begegnet Wilhelm ,als venvegener., martialischerKriegsmann l<strong>de</strong>m allierlei Anekdoten angehängt w ler<strong>de</strong>n ~ <strong>de</strong>m :Besucher<strong>de</strong>s ; Rittersaals lauf Schloß HeiH,genberg tritt in <strong>de</strong>r stattlichen Reihe <strong>de</strong>rfürstenber'gischen Ahnenbil<strong>de</strong>"l das überlebensgroße Bildnis <strong>de</strong>s ",wlld.enGrafen ~ entgegen, <strong>de</strong>sse'n rechte Hand dien Knauf eines symbolhaft ries.igenSchwertes umfaßt; im an 'Vereinfachungen und Verzeichnungen rei~ch,en konfessionellen S,chrifttum <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts taucht Graf Wilhelmals StreiteT für di.e Sach,e Luthers und als Anhä.nger <strong>de</strong>s SchmalkaldischenBWl<strong>de</strong>s, unter lan<strong>de</strong>sgeschichtlichen A'kze:nten auch als - im E"rg',ebnis er-,fol,gloser - Reformator <strong>de</strong>s Kfunzigtals auf. Die heim,at,- U.nd lan<strong>de</strong>sgeschichtlicheLitera.tu.r hat. sich. um die G'estalt <strong>de</strong>s Grafen <strong>de</strong>s öftere:n ange·­nom,men , ohne daß es ihr ,g,elungen \väre'- die imposant.,e F~gur rH::htig 'u'ndvor allem in die größeren Zusamm,enhänge <strong>de</strong>r politischen EntwiCklung<strong>de</strong>r erst'en Hälfte <strong>de</strong>s 1[6. Jahrhun<strong>de</strong>rts einz.uordnen. Hier vermag' das umfass,en<strong>de</strong>Bu·ch W,A[GNERs . eine S,aarbrUcker hlst~-philos ~ Diss,ertation ,


146 Kleinere l\'iUteilungenauch für uns1ere landschaftliche politische und Personeng'es,chichte eine bis-,her spürbareL'Ücke zu schließen.,Dem Verfasser geht es um dreierlei: überze'u,gt. daß n,ur' el.ne HPolitiseheLebensbeschr ,eibung ' ~ (S , ~ 5)" d,. h. eine wesentlich biograp'hisch aus,gericht,ete'Arbeit, in <strong>de</strong>r Lage sei, Person und Werk <strong>de</strong>s Gra'fen mit <strong>de</strong>nGeschehniss.en <strong>de</strong>I großen Welt von dam,als zu verknüpfen. we'n<strong>de</strong>t sichWAGNE'R zunä,chst Persönlichkeit und , ,~Lebensbahn~ ' <strong>de</strong>s Grafen zu' dannversucht er" die nun erkennbar g,evlor<strong>de</strong>ne Gestalt in ihrer "1,Bedingtheitund A,bhangigk.,eit von <strong>de</strong>n Zeitumstän<strong>de</strong>n, in (ihrer) Verflochtenheit ,mit<strong>de</strong>r ,eu.ropäischen Politik ' (s. ,2) zu zei,gen; sChließli,ch soll Graf Wilhelm zuFürstenberg als repr'äsentativer Vertreter seines Stand,es ge<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n .. Da. an dieser Stelle, wo es sich um die Einordnung in die heImatliche Geschichtehan<strong>de</strong>lt~ nicht ,ausführlich auf di,e g,anze Problematik dieser Gestaltund ihrer Wirkung eingegangen 'wer<strong>de</strong>n kann,. sei zusammenfassend festgestelltdaß es W AG ... -ER in allen wesentlichen Stücken gelunge'n ist, s.ein~ für e-ine Dissertation ~ weitg~ esteck.tes Ziel zu erreich.en~Nur mit einigen 'wen.i.gen, Strich,en sei hier zur Einführung I<strong>de</strong>s Lesersnuch einiges hinzugefügt. Die· biographischen T.a.tsachen- insbeson<strong>de</strong>r,e soweit,es sich um ,die fürstenbergische Haus- un.d Familienges,cbichte han<strong>de</strong>lt,sind, ,,,ie· nicht and,ers zu erw'arten vom Verfasser rucht wesentlich ber-eichert'wor<strong>de</strong>n:; für diesen Sektor war das Material schon weitg,ehend auf ....b,ereitet o<strong>de</strong> · lag in <strong>de</strong>n Veröffentlichung'en a.us <strong>de</strong>m Fürstenberg-Archivgriffbereit. Neu und wichtig aber ist die Einordnung in die großen, Zusammenhän,gevor alle.m auch in das. an Fra,gwurdigkeiten und Wi<strong>de</strong>rsprüchenso reiche <strong>de</strong>utsch-franz,ösische Verhältnis ~ Deutlicher hätte vielleicht her-,ausgearbeitet wer<strong>de</strong>n kön,ll,en, wiev1.el Wilhelm, Sproß einer s.chwäbischen.Familie, nach<strong>de</strong>m er seiner Freiburger Stud,entenzeit wenig Geschm.,ack ,abgewinne'Dkonntet <strong>de</strong>m zwischen DeutsChland und Frankreich am En<strong>de</strong> d,es15., ,Jahrhun<strong>de</strong>rts vermitteln<strong>de</strong>n burgundischen Kulturkreis verd,ankteine Tatsache die auch manches Wi<strong>de</strong>rsprüchliche in Wilhelms Lebensfüh:­rung ,erklärlen mag. Au,ch das 'mü.tterliche E,rbe - W'ilh,elm war <strong>de</strong>r ältesteSohn <strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>.m, E.:rzhaus Habsburg e,n "g v·erbun<strong>de</strong>nen, Gra,fen, Wolf'gangund <strong>de</strong>r tGräfin Elisabeth von Salms ~ ' hatte woh.l etw,as näh1er unte'rsuchtund dargestellt wer<strong>de</strong>n sollen, sosehr WAGNER b,eizustimmen ist; daß vorallem dle Heirat mit einer Tochter aus b'urgundischer Famlli1e <strong>de</strong>n Grafenmit diesem Zvtischenbereich europäischer Kultur in geistige und territorialpolitischeV.erblnd.ung gebracht hat. Richtig ,gesehen ist i ,erner" daß Wilhelmals Kri,egs,ma:nn einen eige,nen Typus darstellt und sich, vo.n italienischen


Kle inere- MI t te il un,gen 147'Con.dottiere-Gest,alten sein,er Z·eit ty·pisch. unterschei<strong>de</strong>t', ob man ihm ein.t.reuherzig-kindliches Gemüt zuschreiben darf mag dahing'estellt ,sein, Aufdiplomatisch.1e·m Feld hat d'er Graf dur,chw'eg versagt., Dazu fehlte es ihm anbeh.arrlicher Geduld und an cha , raktt~ 'rlicher B,eständigkeit. Sein 'Verhältniszu <strong>de</strong>n religiös-konfessionellen Problemen seiner .Zeit bleibt letztliCh undurchsichtig';ganz vermochte er sich. bei seinem Anschluß, an dle reformatorischeBewegung' von d,en Traditionen <strong>de</strong>r eigenen Familie doch nicht,zu lösen. SOl ist er im Rahmen <strong>de</strong>r fürst,enbergisrnen Geschichte ein Außens.eitergeblieben - für das gera<strong>de</strong> im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt stark emporstreben-,<strong>de</strong> Haus Furstenberg eher eine Gefahr als ein Ge 'winn~ T'rotz<strong>de</strong>m gehörtGraf Wilhelm zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten G.estalten~ di,e Ußser,e eng,ere Heimatan <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> vom Mittelalter zur Neuzeit h,el'vorgebracht hat , und wirdürfen dankbar dafür sein daß uns das wichtige B·u·eh von WAGNER dl,es·eGestalt in neuen., erweiterten und schärferen Umrissen vor Aug·en stellt ~Zü'richJDon auesching,enKarl S. Ba<strong>de</strong>rN aturku.ndl.icbes Schl'ifttu I. Allge' ' , .. •. me'l'ne ':; , '. 'und .', m' .• onog I,' r aphl" '.,: . s eh , ' e S'ch'l, ,.. ". rl 'ft· ' en. .BENZING· A. G ' ~" Die naturräumliche.n Einh:eite,n auf Blatt 186 Konstanz.Geographische Lan<strong>de</strong>saufnahme 1 : 200 000, Bun<strong>de</strong>sanstalt f. Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong>'und Raumf·orschung., Bad Go<strong>de</strong>sberg 1964, 44 S~ 1 Karte1 : 200000A.ufgru.nd <strong>de</strong>r räumliche.n Vert1eilung' <strong>de</strong>r Gesteine, Oberflächenforrne'n, <strong>de</strong>sRegionalklimas" <strong>de</strong>s Wasserhaushalts, <strong>de</strong>r B,ö<strong>de</strong>n und. <strong>de</strong>r Vegetation wird'eine Glied,erung <strong>de</strong>r LandsChaft i.n. naturraumliehe Einheiten vorgenomm.en.Di-e so g,efa.ßten Landschaften. wer<strong>de</strong>n charakterisiert, Erfaßt wirddas Gebiet z·wisch.e.n Zin<strong>de</strong>lstein (Breg) im Westen und M :eßkirch-Pi'ullen·~dorf im Osten~ die südliche Be,grenzung <strong>de</strong>s Blattes 'wird etwa durch dieOrte Tienge'ß, Schaffhausen, Konstanz, Meersburg gegeben~HOCKE,NJO'S, F., (Hrsg.) Wan<strong>de</strong>rführer durch die Wutach- und GauchachschluCht.Rombach-Verla,g Freiburg 145 S" 7 Abb, (1'9·67)Eine 'wissenschaftlich verläßliche, dabei gut lesbare Ejnführung in die geologischenV,erhältnisse. die Vegetation un.d Tierwelt <strong>de</strong>s genannten, Gebietesfür die namhafte Fachleute gewonnen. wur<strong>de</strong>n. Den übe'rsi,cht'enmit 90' Selten folgen auf etwa 50 Seiten genaue Wegbeschreibunge'n mit


148 Klein: t" - !\In t te il ungenHinweisen aui die jeweiligen naturgeschichtlich,en und historischen Beson<strong>de</strong>rheiten.'Ein Llteraturverzeichnis. ,erm,öglicbt tieferes Eindrin,ge,n in diespezielleren P 'robleme~ Vermehrte Abbildungen, wür<strong>de</strong>n das wertvolleBändchen noch anzieh,en<strong>de</strong>r machen.!INNENMINISTERIUM UND WIR,TSCHAFTSM!NISTEB' UMBADEN-WllKTTEMB,ERGLandkreis Donaues,chlngen. Die Stadt- und L,andkreise Ba<strong>de</strong>n-'Württembergsin Wort und Zahl Heft 21, 25 S. 4 Karte.n,.Das Heft enthält knappe Abschnitte zur GesChichtet zu geog ~aphischenVerhältnissen einschließlich geologischer und klimat.ischer Daten" ,zur VerkehrslageJ ,Siedlung 1 Bevölkerung, zur Erwerbstätigkeit und sozialen Glie<strong>de</strong>rung,zur Pen<strong>de</strong>l\~an<strong>de</strong>rung un.d zur Wirtscha'tsstruktur. Land- undForstwirtschaft 1 Industrie, Handw'erk und Han<strong>de</strong>l wei<strong>de</strong>n ebenso berücksichtigtwie kulturelle Beson<strong>de</strong>rheiten (auch w,enn <strong>de</strong>r Frem<strong>de</strong> die b,e,ach-,tens\vert,e,n nZinngiebel' <strong>de</strong>r Ackerbürgerhäuser - s. ,ß - wahrscheinlichlange vergebens sucht)., 29 Tabellen und 4 farbige ,Karten ,zu,r Bevölkerungsentwicklung,land'wirtschaftl. Erzeugung und realen Steu,erkraft vervollst.ändig,endie komprimierte Schrift, die wichtiges M,at.erial zu einer zuver­.lässig'en Orientierung bereitstell t~MVLI"EB, TI"", (Hrsg.) Das Schwenninger Moos. ,.Die Natur- und LandschaftsschutzgebieteBa<strong>de</strong>n-Württembergs" Bd., 5" Ludwi,gsbur',g 1968.Die grü'ndliche Mono,graphie über dieses interessante,. lmmer wie<strong>de</strong>r zumForschen anregiend,e Moor enthält Beiträge m,ehrerer Verf,ass,er. A. B,EN­ZING sehil<strong>de</strong>rt zunächst <strong>de</strong>n landschaftlichen 'Rahmen <strong>de</strong>r Baarmoore.K". H . GÖTTLICH berichtet ,~die Entwicklungs.geschichte! <strong>de</strong>s SchwenningerMoores und einiger wichtiger Moore <strong>de</strong>r Baar (vgl~ S. 50 f. <strong>de</strong>-s vorlie,g. Heftes).,H., BIBINGER bringt Beiträge zur Flechtenvegetation <strong>de</strong>s Mooses undG. PHILIPPI geht <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Vegetation <strong>de</strong>s S,chwenningerMoores unter <strong>de</strong>m Ein luß <strong>de</strong>s Menschen in zwei Jahrhun<strong>de</strong>'rten nach,. Sehrwichtig ist auch <strong>de</strong>r Beitra,g von SABINE GöRS zur Flora, <strong>de</strong>s Mooses.G. SCH:M1D folgt mit einer Übersicht über die Mollusk.'enfauna, H ,. HERR­M,ANN' berichtet über die Großschmetterlinge u.nd H ~ KAISER über die'Vogelwelt <strong>de</strong>s geschützten und weiterhin dringend schutzbe


Kleinere Mith?ilun gen 149PAEFF'GEN, H" (Hrs,g.) Landkreis Villingen. lW-Verlag H. Paeffgen,; Lauterbachbei S,chram,berg 68 S., 75 Abb. (Ohne ,Jahr).PAEFFGEN .. 81 (Hrsg ~ ) Landkreis Rottweil. IW,-Verla,g H ~ Paeffgen , Lauterbachbei Schramberg ~ 52 s. 65 Abb. ('Ohne Jahr).Kurz gefaßte Übersichten zur G'eschichte- zur Geolog ~ e und Landsch,aft,zur Kunst und zum Brauchtum für <strong>de</strong>n Kreis Vi I1ngen auch zur Wirtseh,aftLand wirtg,..",l...aft UL _ ' ~ ' FOTS, _, 't w irt _ s "eh ", _, ' a' " ft , und zu ' ,:' m F -, em,- d'. en e ke" h, ':" 't, e"hen.c r", ., ,, v r r:s " _<strong>de</strong>n Heften voran. Es folgt eine kurze Charakterisierung <strong>de</strong>r einzelnenStädte U.nd Gemein<strong>de</strong>n mit Bem,erkungen zur Ges,chlehte und zu Beson<strong>de</strong>'r ­heiten. Die Hefte sind eine brauchbare Hilfe zur ErstoOrientierung.PLANUNG:SGEMEINSICHAFT SCHW ARZWALD·,BAAK-HEUBERG(Hrsg.) Forstlicher Fachplan. 135 S. , 11 Luftbil<strong>de</strong>r 112 Karten,Schwenningen 196,7Vorgele,gt wird. ein sehr ,gut ausgestattetes 'Werk ~ Ziel ist ein,e Darlegung'<strong>de</strong>r forstlichen Planungsziele unseres Raumes, doch sind diese ~ nicht nurauf <strong>de</strong>n Wald beschränkt, son<strong>de</strong>rn umfassen <strong>de</strong>n gesamten L,andschaf'tshaushalt.Damit ist das Werk von ganz allgem,einer B,e<strong>de</strong>utung ist weit m,ehrals ein bloßer "Fachplan ' <strong>de</strong>r Forstbehör<strong>de</strong>n angeht!Die Arbeit beginnt mit einer ,~ , Bestandsaufnahme' 1 ) <strong>de</strong>r eine Strukturdiagnoseeingeglie<strong>de</strong>rt ist. Einer "Analyse <strong>de</strong>r E,ntwicklungste'n<strong>de</strong>nzen"folgt schlie.ßlich die -forstliche Planung~ zunäehst allgemein und in eine,rnletzten Teil speziell für die einzelnen nRaumschaften i.Die B,estands,aufnahme macht nach <strong>de</strong>.nkl ich,. So wird behaupte't, daß dieheuti.ge Baumartenv,erteilung in d,er ,Baal" im wesent.lichen <strong>de</strong>n natürlichenBestockungsverhältnissen entspricht (S~ 16). Eine kühn ~e Aussage angesichtsd ~er wesentlich wirtscl1aftsbedingten Umkehrung <strong>de</strong>s Verhältnisses vo.nTanne und. Fichte und <strong>de</strong>r Verdrängung <strong>de</strong>r Buche in d,en letzten Jilhrhun<strong>de</strong>rten!Ganz ,entsprechend. velllzeirnnet Karte '6 a.ls "natürliche W,aldgese.JIschafteni ,' <strong>de</strong>r Baar nur nsubbor.eale und boreal-montane'" Na<strong>de</strong>lwäl<strong>de</strong>r,ob'wohl schon aus Karte B h,ervorgeht, daß dIe Baar leinen. höherenBu,chen- und Laubholzanteil aufw'eist als etwa die zum "submontanenBuchen-,Eichen-Tannen-,Wald ~ ,gerechnete Raumschaft Rottweil.Es rn,acht auch stutzig~ daß einers,eits die Laubholzarten ",aus biologi­.schen Grün<strong>de</strong>n" (S,. 17) eine För<strong>de</strong>run,g erhalten sollen, andrerseits in <strong>de</strong>nLaubholzgebiete'n <strong>de</strong>r Länge und <strong>de</strong>.s 'Ran<strong>de</strong>ns ein stärkerer Anbau vonFichte, T'anne, und Dou.glasie angestrebt wird.


,15'0 Klein,ere Mitteil unge'nGroUer Raum w ird <strong>de</strong>n Wohlfahrtswirkung'en <strong>de</strong>s W'al<strong>de</strong>s, eingeräumt,wobei Pauschalurte ile ' ~ die keinerlei Rü,ckhalt im strengen Experimentfin<strong>de</strong>n, nicht fehle'n. Mit Überzeugung werdien "Windscllutzpflanzungen"empfohlen. Aber <strong>de</strong>r Hinweis auf angeblich <strong>de</strong>taillierte ,~Untersuchungen "(z. B . S. 28f)1 täuscht Erg,eb'nisse vor, die niCht vorhan<strong>de</strong>n sind. Soweit wirklichfundierte Erg'ebnisse' vorlie,gen" versprechen Windschutzstreilen, we<strong>de</strong>rsicher eine 'Verbesserung d.es Lokalklim,as n och ,etw'a gar <strong>de</strong>r land,virtsrnaftlichenErträge,. Ein~ Propagierung <strong>de</strong>r Anlage von 'Windschutzpflanzungen~ entsprechen<strong>de</strong>s gilt für die si,cher eher schädlichen nFlurholzpflanzungenI! in <strong>de</strong>r Donaunied.erung bei IGeisin,gen, und. Pfohren - entbehrtin Ba<strong>de</strong>n-Württemberg weithm <strong>de</strong>r Grund.lagen (vgl. ,RezensionT. MüLLER, 196,4 in diesem Heit und Rezension t,Windschutz,H in H . 26;S. 209).Es ist bemerkenswert, wie stark sich ein forstlicher Fachplan <strong>de</strong>r Belange<strong>de</strong>r Landschaftsp.ßege annimmt. Es wäre zu wünschen" daß hier auf<strong>de</strong>r Grundlage landschaftsäkologischer Forschung gehan<strong>de</strong>lt wird,. Bei <strong>de</strong>nst.ändi,g geford,erten Pappelpftanzun.gen und <strong>de</strong>r auch weiterhin <strong>de</strong> factovorangetriebenen V,erflchtung Jangesichts <strong>de</strong>s ziemlich allgemein behaupte-,ten Vorteils von Pflanzungen überhaupt, sind aber in dieser Hinsicht größteVorb,ehalte am Platze!Die im Vorwort erbetene U n t e r s t ü t z u n, g <strong>de</strong>r Zielsetzungen <strong>de</strong>sFa,chplanes durCh die Öff'ent1ichkeit 1 kann bei niIherer Einsicht in, dle ökologischen,Zusammenh,änge einer LandsChaft k e i 'D e s f a 11 s gen e r e 11g e W ,ä h r t '\-ver<strong>de</strong>n. Hier sollte man vor Ausführ ung kostspieliger Maßnahmenzunächst ein'mal die zuständige Landschaftspfleg,estelle um Erar,-,beitung ,eines dri.n.gend notwendigen Landschaftspflegeplanes in Zusamme'n.arbeitmit an<strong>de</strong>ren Fachbehör<strong>de</strong>n ersuchen~ Erst danach wird. man d.enForstbehör<strong>de</strong>n, seitens <strong>de</strong>r Gemeind,en und <strong>de</strong>r Öf'fentli,chk-eit mit bessererAussicht auf Erfolg <strong>de</strong>r teuren Maß'nahmen ,grünes Licht geben durfen.- G. ReiChei 'RE1CHELT, G.: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 185 Freiburg imBreisgau. Geographische Lan<strong>de</strong>sau'inahme 1 ~ 200 000, Bun<strong>de</strong>sanstalt f.Lan<strong>de</strong>skun<strong>de</strong> u. Raumforschung, B,ad Go<strong>de</strong>sberg 1964, 47' S 1 Karte1 : 200 000.Auf <strong>de</strong>n Prinzipien <strong>de</strong>r ,na:_urräumlimen Glie<strong>de</strong>rung' beruhen<strong>de</strong> Unterteilungund 'BesChreibun,g <strong>de</strong>r Landschaftseinheiten zwischen <strong>de</strong>n Punkten


.KI e in.e re. Mi t te il ung en 151.B:reisa.ch und Hammere:isenbach (im. Nor<strong>de</strong>n) sovrlie Basel und Tien,g,en.(im Sü<strong>de</strong>n)~WACKER, K., Der Landkreis Dlonaueschingen .. S,üdkurier .... Verlag Konstanz382 S., 60 Abb . Zugleich Bd~ 2,6 d+ Schriften <strong>de</strong>s Landkreises Dona.ueschlngen.,Konstanz 1966,.Es W'ird ein zusam.menfassen<strong>de</strong>r Überblick über Landschaft und Geschichte<strong>de</strong>s Landkreises erfreulich unorthodox geboten. W'eitere Einzelbeiträgeverschie<strong>de</strong>ner Autoren behan<strong>de</strong>ln Kunst und Kultur~ ge\\rerbliche Wirtschaft~Land- und Forstwirts't!haft sowie das Schulwesen <strong>de</strong>s Kreises.Es ist schmerzlich)' daß <strong>de</strong>r so unerwartet schnell verstorbene Verfass·ersein ei.gentliches Lebens\\terk nicht mehr auf <strong>de</strong>n neueren Stand <strong>de</strong>r naturwissenschaftli(~hen·Erkennt.niss.e bringen konnte'.Das We'rk birgt eine Fülle interessante,r Einze,lheiten und offenbart dietiefe Liebe <strong>de</strong>s A:utors .zu <strong>de</strong>r Gesamtheit einer in <strong>de</strong>r T.at liebensweJtenund erforsch ~ungswürdigen Landschaft.Für die historischen Teile <strong>de</strong>s .Bu·ches vgl. <strong>de</strong>n Nachruf auf ·K.arl WaCkerin Heft 26 <strong>de</strong>r Schriften.PAUL,. ·W. Zur Morph.oge_nese <strong>de</strong>s Sch'warzwal<strong>de</strong>s 11. Jahreshefte <strong>de</strong>s GeologischenLan<strong>de</strong>samt.es B.a<strong>de</strong>n-Württemberg 3~ Freibur,g 1958PAlTL, W. Zur Morphogenee <strong>de</strong>s Schwarzwald,es Ir1 a. Jahreshefte d. G,eo-·logischen Land.esa,mtes Ba<strong>de</strong>n-·Württe:mberg 6, F;reiburg . 963, 1(1965)Wer tiefer in die ·ungem,ei.n kom.plizierte·n geolo,gische'ß Verhältnisse <strong>de</strong>rBaar eindringen will! ,vird nicht gut an <strong>de</strong>n Sehriften von PAUL vorübergehenkönnen. Die Probleme dieser Schlchtstufenlandsehaft und ihre Ver ....knüpfung mit d,ern. Bru,chsystem <strong>de</strong>s Bonndorfer [Grabens und salztektonisehenVor,gängen, mit d:er Flußges·chichte und mit <strong>de</strong>n Erosions- und Denudationsleistungenin <strong>de</strong>n klimatisch so vers,chie<strong>de</strong>nen Perio<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Tertiärsund Pleistozäns werd·en hi,er erstmals gleichermaßen <strong>de</strong>tailliert wie umfassendfür die Baar dargelegt und ge<strong>de</strong>u tet.PAU"L, W'. Zur Frage <strong>de</strong>r Rißvereisun.g' <strong>de</strong>r Ost- und Südostabdachung <strong>de</strong>s


K le i:n e.re Mitte i 1 unge:nScltwarzwald,es ~ Jahreshefte d. Geol. Lan<strong>de</strong>samtes Ba<strong>de</strong>n-Württemberg7 Frei bu.rg 19'165PAUL .. W. Zur F'rage <strong>de</strong>r Rißvereisung <strong>de</strong>r Ost-· und Südosta,bdachung <strong>de</strong>sSchwarzwal<strong>de</strong>s (II)m Mitteil. d. Bad , Lan<strong>de</strong>svereins f. Naturkun<strong>de</strong> u .Naturschutz, N. F., H. 2, Freiburg 1966,PF.AN.NENS;T1EL,. M . U ," G. RAHM Nochmals ,zur Vergletscherung <strong>de</strong>sWutachtales, während <strong>de</strong>r Riß,eiszeit. Jahreshefte d. G,eot Lan<strong>de</strong>samtesBa<strong>de</strong>n-W~urttembeTg, 8 , Freiburg 1966.\Vie im Heft 26 dieser Schriften (S. lO.Bf'f.) dar,gelegt wur<strong>de</strong>, stimmen die'Ansi,chten <strong>de</strong>r verschi,e<strong>de</strong>nen Be.arbeiter über das Ausm,aß <strong>de</strong>r Rißverglletsch'erungIn <strong>de</strong>r Baar nicht überein. Vor allem sind dIe Auff.assungen voneiner bis ~ n die Blumberger Pforte hin inreichen<strong>de</strong>n Eiszunge <strong>de</strong>s Wutach.­glets,chers nicht ausreich,end belegt ~ PAUL kom'mt bei einer überprüfu.ng<strong>de</strong>r Befun<strong>de</strong> von PF A,NNENSTIEL und RAH'M zu <strong>de</strong>m 'Ergebnis, daß .fÜreinen WutaChglets'cher im Raum Achdorf-Blumberg kein·erlei Beweise vor ....lie-gen und daß allen Folgerungen <strong>de</strong>r Verfasser einschließlich <strong>de</strong>rjenigenzur Frage <strong>de</strong>r Wutachablenkung , d.ie Grundlage völlig entzog '.en~~ sei ~Die Gegenäu,ßerung <strong>de</strong>li Verfasser weist zwa.r alle wesentliCh.en Einwän<strong>de</strong>von PAUL zurück und räumt nu'f' im Nordfeld <strong>de</strong>s WutachgletsChersgewisse Zugeständnisse ein, läßt ab·er <strong>de</strong>utlich. erk,ennen, wie sehr verlä.ßlicheMetho<strong>de</strong>n fehlen, um falsche Deutungen auszumerzen4.Angesichts <strong>de</strong>r offenbaren Mehrglie·drigkeit <strong>de</strong>r .fluviatilen Schotterkörperan <strong>de</strong>r WutaCh (d+e bisher immer ,fur w'Ü.rmzeitlicl1 geh.alten wurd'en)läßt sieb ·aber nicht mehr bezweifeln t daß ein rißzeitlicher Wutachgl,etscherwesentlich b,eschei<strong>de</strong>nere' Ausmaße gehabt haben muß, als PFANNEN­STIEL und RAHM an:nehmen. In sehr na.he'I" Zeit ist lauCh f''Ür die·senBereicheine eind.eutige und differen"ziertere- Klärung zu erwart.en ..REICHE.LT t G.. D:ie Rutschungen am Eichbe-rg bei Achdorf (Wutach) ~Erscheinungsfor.men Mechanik j UrsaclH~n. Erdku.n<strong>de</strong> Bd. 21 . LlgE 3)Bonn 196,7.SAUER" K~DIe Rutsrnun,g,en auf Ge'markung Achd.or,f (Landkreis Donaueschin.geri)~Mitt ~ d . BadisCh,en Lan<strong>de</strong>sver. '_ . Naturk'u'n<strong>de</strong> u ~ Naturschutz tN . F., 6, F'reiburg 1956


Klein.ere MiUeilungen. 153SA·UER,. K ,~ Der .Erdrutsch vom, Januar 1966 am Ei.chberg ~ In. 1De'I"' LandkreisDonaues·chingen ", Südkurie-r-Verlag- Konstanz 1966 .Zu diesen Arbeiten vgL <strong>de</strong>n. Beitrag im vorlieg,en<strong>de</strong>n Heft (Si 180 f) ..STEMl\IER, J. B,erg und Tal. ~Der Landkreis Rottweil' Heft 3 herausgeg,ebenvon <strong>de</strong>r Kreissparkasse Rottv.;eil Rottweil 1967 ~Auf 2,8 Seiten wird eine knappe, verständlich g·eschriebene Darstellungüber die Geologie d.es Landkreises Rott\veil g 'eboten~ , die für .Lehrer - undSchulen überhaupt - eine ge,eignete Einführun,g ist.,SeHR'EINER" A.,"; Ob,er wenig b ,ekannte vu.lkanische Gebil<strong>de</strong> zv,;ischen Baa.rund Hegau . Mi'tt. B,ad. Lan<strong>de</strong>sver. N'aturk . u~ .N,aturschutz ·N. F;, 9 S;; 11-20 Freibur,g 196,6D " 1· ch- V" h ~W lt ~ d R d-' lk d 0 t b..;'':''L ·l~ b +'Ie geo!o,gLS en . er ' a : nIsse ' er 'an ,envu .,- ane, '." es. · s ; ~ er, ' u.JJ.JJS ~ ,elLeipferdingen ~ <strong>de</strong>s Hinterrie<strong>de</strong>s bei Geisingen und <strong>de</strong>s Travertins von Riedöschingenwer<strong>de</strong>n beschrieben ~Kli,mato.logie und BiokUmatologi.eAIC 'HELE~ , Ht, Stau,- und Leewirkung in <strong>de</strong>r ·Baar. Kleinklim.atische Nied.erschlagsstudien~ Jahresbericht mit Abhandlunge·n d., badischen 'Lan<strong>de</strong>swetterdienstes1951/1952, S. 33. Freiburg 1'95,3Der Verfasser ~"eist nach, daß an d.,en Stufen <strong>de</strong>r g ,chichtglie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Ba.ar<strong>de</strong>utliche Stau'wir kun,gen a'Uftr 'eten ~WAGNER, M'" Die Nie<strong>de</strong>rschlagsverhältnisse in Ba<strong>de</strong>n ... Württemberg imLichte <strong>de</strong>r dynamischen Klimatologie, Forsch. z. dt. Land,esk<strong>de</strong>,. Bd~ 13.5Textband und Kartenband) Bad Go<strong>de</strong>sberg 1964.B.aar nur spä.rlich. im T'e'xt e'rwähnt, doch allg'emein wichtig auCh für unserGe-bieLVegeta.tionskun<strong>de</strong> u'o,d StacDdortkund.,eDIETERICH , H.",Ein neues PoU.enprofil aus <strong>de</strong>m 'Forstbezirk Bonndorf.Mi tt ~ V'er ~ f. forstl. Standort kun<strong>de</strong> und ForstpHan .zenzüchtg ' ~ 1'7, 1967 Is. ~ 40 - 41


'Kleinere MitteilungenGÖTT'LIeH, K. H~: Di.e Entwicklungsgeschichte <strong>de</strong>s Schwenninger Moor,esund einiger wIchtiger Moore <strong>de</strong>r B,.aar. In , Die Natur- und Landschaftsschutzgebiete,B,a<strong>de</strong>n-Württembergs' Bd. ,51 1968 (I. Drllck) l ~ Mskr. 1965.HAUFF, R.: Drei neue Pollenprofile aus Nord- und Südwürttemberg.Mitt~ d,. Ver. f. forstl,. Standortkd.e~ u. Forstpflanz.enzü(TLtg. 9, 16- 26,11960HAUF,F, R.: Die buchenz,eitlichen ,Pollenprofile' aus Nord- und Südwürttember,g .. Mitt ~ d . Ver. f. j;orst '. Stand.ort'k<strong>de</strong>. u.. Forstpflanz,enzüchtg., 9 ,26~30 J 196,0 ·HAUFF" Rt: Nachwärmezeitliche Pollenprofile aus: Ba<strong>de</strong>n,-WürttembergisehenFor.stbezirken 11 Mitt d ~ Ver. f. f'orst!. Standortk<strong>de</strong>. u. Forst.pflan~zen.züchtung, 11 1'961EIAU,FF, K.: Nachwärmez-eitliche Pollenprofile a.us Ba<strong>de</strong>n-WürttembergisehenForstbezirken 111. ,Mi tt~ d. Ver. f.. forstl. Standortk<strong>de</strong> u F'Orstpflanzenzüchtung.17, 1967·IAU'FF, R~: Die buchenzeitlichen Pollen,pro.file aus <strong>de</strong>n Wuchsgebieten,1lSchwarzwald' , un,d nBaar-'Wutach ~ .' Mitt. d. V'e,r .. f ~ forstI .. Standortk<strong>de</strong>.u. 'Forstpflanzenzüchtun,g ~ 17, 1.967•RODENW'A' DT; U. und HA ,UFF~ R.: Die Waldgeschichte <strong>de</strong>s VillingerStadtwal<strong>de</strong>s (Sch w arzw'ald-Ba,ar). A llgem~ Forst.- u . J agdztg. 128. 1,Fra.nkfurt 1957Die angezeigte:n Arbeiten ent.halten wertvolle Beiträge zur pollen,analytisehenErforschung <strong>de</strong>r Waldgeschichte. Mit Ausnahme <strong>de</strong>r Arbeit vonGÖTTLICH wäre allerdings eine g,enauere Erfassung <strong>de</strong>r NiChtb,aumpollen'wu nsch,ensw'ert.Die Ergebnisse fügen sich zu einem im wesentlichen wi<strong>de</strong>rspru,chsfreienGesamtbild <strong>de</strong>r Vegetationsentwicklung' in <strong>de</strong>r Baar. Hervorzuhebenist <strong>de</strong>r Nach'weis <strong>de</strong>s groß'en Buchen- und Laubholzan,teils noCh in gesChichtlicherZeit und <strong>de</strong>r - - von <strong>de</strong>'n Ver.fasliern allerdings 'nicht berück ...sichtigte - , frühe erkennbare Einfluß <strong>de</strong>s Me'nschen. (VgI ~ <strong>de</strong>n Beitrag zurVegetationsentwicklung in diesem Heft) Rt ~


K.lein·ere Mi tteilung·enMVI.J41t;RI TH .. ~ Ergebnisse von WindsChutzversuChen in Ba<strong>de</strong>n-Württem.­berg'. Veröff~ d ~ Lan<strong>de</strong>sstelle f. Na tursch u tz u .. Lan.dschaftspflege H. 32,'Ludwigsbur,g .1964, S. 71 - 126.Die Windschutzversuch.e <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s \ver<strong>de</strong>n statistisch ausgewertet. 3 davonliegen in <strong>de</strong>r Haar (Ziegelhof' Bertoldshöfe, NOr lds,tettenl ~ Ergebnis: F1ür allgemeinpositive Auswirkungen von ·Windsch·utzpila.nzungen ergeben sichkeine ,g,esicherten Belege. Empfehlung ~ Vermeidung schematischer "W.ind ....s,chut.zsysteme". Pflanzung von Einzelbäumen , Bau.m.- und. Gebüschgruppenlängs natürlicher B·epßanzungsUnien (Gräben., Bäche Wege) 'Böschungen)!.SE GER, E, .." Standortkartierung im Baarschwarzwald und ', n <strong>de</strong>r Baar.Mitteilungen d ~ Vereins f. Forstliche Standortkun<strong>de</strong> u ~ Forstpßanzen­.züchtung Nr. 17 St ut.t,gart 1967. 17 S. 11 Abb.Einer knappen Schil<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Standortverhältnisse folgt ein kurzer Ab­.schnitt zur Vegetation und Waldges·chi,chte. D·er A utOl" legt dar, d.aß ausge-,<strong>de</strong>hnte WaldweI<strong>de</strong> und 'Großkahlschläge die entschei.d·en<strong>de</strong>n. Grü"n<strong>de</strong> fürdie waldbaulieh sch\vie-rige'n Verhältnisse im untersuchten .R.aum sind. Fürweite T,eile <strong>de</strong>s 'B,aarschwarzwal<strong>de</strong>s werd·en <strong>de</strong>r Bergwerksbetrieb vonHamm 'erelsenbach ~ <strong>de</strong>r Glashüttenbetrieb von Bubenb.ach und , tannenwidrigeforstwirtschaftliche Maßnahmen ~4- als Hauptursache <strong>de</strong>s Tannenrückg.an,gsgenannt ~ D,er Autor zieht auch, Konsequenzen ,aus. <strong>de</strong>n Ergebnissen<strong>de</strong>r Pollenanalysen in.<strong>de</strong>m er als tR·egional\valdg'esellscha.ft <strong>de</strong>rBaar <strong>de</strong>n ~,subborealen Tannen- ,Buchen-Fich.tenvlald~ 1 vorstellt·: Eine beachtliCheStelle·nw'·ertverschiebung für die Buche, d.ie noch <strong>de</strong>utlicher ausfallenwür<strong>de</strong>, wenn <strong>de</strong>r Autor b'erücksichtigen wür<strong>de</strong>. daß Buchenpolle'n ge­,g'cnü ber 'Tannen- und Fichte'npollen e'rheblich untervertreten sind 1 ImUnterschied zu"m Forstlichen F ,aChplan (vgL dort!) stellt er au,eh ausdrücklichfest~ daß :in <strong>de</strong>r Baar d,as WaJdbild durch <strong>de</strong>n Menschen "noch stärkerals im. Baars,chwa.rzwald < zu ungunsten <strong>de</strong>s Laubholzes verän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>nist.SEGER char.a.kterisiert dann die ·Standorteinheiten <strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r, 'erörtertdie wa1dbau'lichen Probleme (Wuchsstockungen und Rotfäule' <strong>de</strong>r FichteSturmholz, Schneebruch , Dürr- u . Insektenholz), wobei er die 'entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Konsequenz zieht: E ~ ne weitere Fortsetzung <strong>de</strong>r fast reinen Fichten·­wirtschaft wür<strong>de</strong> die Rotfäule kaum abschwäche·n ! Es folgen Empfehlungenund. Betriebszieltypen-Vorsch]ä.ge dte' auf eine V·erstärkung <strong>de</strong>s Tannenanteilsin beid.,en Teilbezirke·n bei Einbrin,gung von etwas" Buche undan<strong>de</strong>ren .Laubhölzern 'Vor allem in <strong>de</strong>r Baar, abh,eben .


156 Kleine re Mi t teil u.n ge n,Die Arbeit ist ein 'W,ichtig,er Beitrag zur <strong>de</strong>taillierten Kenntnis <strong>de</strong>rIorstwirtschaftlichen . a,ber auch <strong>de</strong>r vegetationskundlichen und ö,ko]ogisehenVerhältnisse <strong>de</strong>r Baar. Rt ~F,lor,a und Fauna,BENZING, A., Ober ein bemer]{enswert,es Vorkommen <strong>de</strong>s Alpen-B,ärlapps(L,yc'opodium alpinum) bei Königsfeld im Schwarzwald, Veröf f~d. Lan<strong>de</strong>ssL f . Naturschutz u ~ Landschaftspflege B,ad,,-,Württ. H. ,33,·Ludwigsburg 1965 tS, 218 ... 2,22.,HERRMANN. H.~ Orchi<strong>de</strong>en <strong>de</strong>r Baar. "Das. Heimatblättle~~ ,Nr ~ 2, 3, 4 5, 6,7. 13 S. 44 S :chwarzweißbil<strong>de</strong>r ~ 14 Fa.rbbil<strong>de</strong>r, Schwenningen 1967lIERRMANN" H., Orchi<strong>de</strong>en um Schwenningen. "IDas Heimatblättle ij' Nr.'7, 8, 9t 1964 sowie Nr. 11 1 966 ~ Schwenningen. 196,4 und 1966Der Verfasser ,gibt einen umfassen<strong>de</strong>n Überblick fiber das Arten.inv,en'tarHervor­<strong>de</strong>r Orchi<strong>de</strong>en in <strong>de</strong>r Baar, e nschließliCh <strong>de</strong>r wichtigsten Bastar<strong>de</strong> ~zuheben ist die außergewöhnlich reiche A,usstattung <strong>de</strong>r Auisatzfolge, in<strong>de</strong>r sämtliche Arten in erstklassigen Aufnahmen <strong>de</strong>s Verfassers vorgestelltwer<strong>de</strong>n. Wertvoll sind die Bestan<strong>de</strong>szählungen a.uf' verschie<strong>de</strong>nen ,Musterstandortenüber 12 ,Jahre ,hinweg. D'aß m ,anche Bewertunge'n , etwa zumVerbreitungsgebiet <strong>de</strong>r Arten und zur Ökolog e, noch nicht ,gesicherte V,ermutungensind, schmäle'l <strong>de</strong>n Wert <strong>de</strong>r Arbeit nicht, son<strong>de</strong>rn kann nur zunoch intensiveren U'ntersuchungen anregen.Rt..JiESS Bi E., L,ANDOLT, E .., RlBZE,L, R., Flora <strong>de</strong>r Schw'eiz und angrenzen<strong>de</strong>rGebiete, Bd,. I, 858 S .~ Bir'k'häuser Verlag Basel u . Stuttgart1967 (D'M 118 ,~).Nach wie vor ist die uPflanzensoziologische Exkursionsflora für Süd<strong>de</strong>utschlandund die angrenzen<strong>de</strong>n Gebiete " ~ von E lOBERDOIRFER, <strong>de</strong>.m Direktor<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>ssammlung,en für Naturkun,<strong>de</strong> in Karlsruhe, Stuttgart 1962~ dasunentbehrliche Handb'uch für je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich mit <strong>de</strong>r (höheren) Flora <strong>de</strong>rBa.ar beschäftigt. Zwei Botanikprofessoren (systematische Botanik undGeobotanik) d,er ETH Zürich haben nun mit, <strong>de</strong>r Hera,usgabe einer 3-bändigenFlora begonnen ,~ <strong>de</strong>r,en Gebiet nicht nur die Baar ausdrückliCh n1it


Kleinere Mitteilungen 157u'mfaßt, son<strong>de</strong>r ,auch die weiteren Exkursionsg"ebiete <strong>de</strong>r Baaremer Pflanzenfreun<strong>de</strong>von <strong>de</strong>n V'ogesen bis zum, B ,o<strong>de</strong>nsee~ Der 1. Band enthält Einleitungsartikelüber Entstehungsgesch~chte und Verbreitung <strong>de</strong>r Flora <strong>de</strong>sGebietes (S ~ 2148)-" über St.andortsverhält.ni.ss,e und Ve.getation (S. ,49- 92)und bringt dann die pnanzensippen na.ch <strong>de</strong>m herkömml ehen Syst.em von<strong>de</strong>n Farnen, bis zu d.e'ß Nelkeng,e ;w ,äcllsen ~ mit Bestimmungss,chlüsseln;, fastalle A,rten sind in sorgfältigen Strichzeichnungen, z. T .. auch mit Ei .. Dze]­m,erkmalen dargestellt Etlich,e ,P 'flanz'ennam@ll weichen von <strong>de</strong>,nen beiOBERDORFER ab. Z ~ B. wer<strong>de</strong>n Tag-Lichtnelke und Kuck'ucks-Lichtnelkezur Gattung Silene (statt MelandlJUl11 und Lycbnis) gestellt. Manches hatsich gegenüber ,OBER,DORFER vereinfacht: So ist die S,am'melart Vogel­Knöterich (Po.lygonU1T1. aviculuIe), bei OBERDORFER 5 Arten- hier 'kritIschzu nur 2 Art.en geschmolzen. Bel <strong>de</strong>n Fu'ndortsangaben ist unser Gebiet öftersgenannt, so bei H,art.mans Segge (Carex nart111all1) und bei <strong>de</strong>r Str,au,chbirke(Betula ,humilis). Letztere, kommt. angeblich nim badischen Grenzgebietwah rs,cheinlich nicht mehr vor (Meliorationen!). h Gelegentlich WUß'''<strong>de</strong>rt man sich auch über die Formulierung; wie z. B,. bei unserer Kleinen,Traubenhyazinthe Muscari botryo.i<strong>de</strong>s ~,lm Ge'biet selten und nur in warmerenGegen<strong>de</strong>n (besond,e,rs reichlich in, <strong>de</strong>r Baa.r)"; Sicher ist ] e<strong>de</strong>nfalls,daß uns das im,posante ,Schweizer We'rk zum intensiveren Studiu,m <strong>de</strong>rBaarflora heraus.f'.or<strong>de</strong>rt. Es ist nur scha<strong>de</strong> ~ daß <strong>de</strong>r ,Preis trotz Su bventionie'rungaus öff,ent'licllen Mitteln s.o hoch ist daß er für je<strong>de</strong>n ei.n O'pferbed,eutet. Allen Pfianzenfreun<strong>de</strong>n ~ die Kosten und Zeit für <strong>de</strong>n vielbändigenuHe,gi' nicht .aufbringen k'ö,nnen, kann zu d,ern Scllweizer Werk gerate'nwer<strong>de</strong>n.A. BenzingVereinschronikDas vorliegen<strong>de</strong>' Heft. möchte die' Tradition wie<strong>de</strong>- aufnehmen t Datenzum Vereinsge'sch,ehen in <strong>de</strong>n 8chriften <strong>de</strong>s V,ereins festzuhalten. Auchwird künftig wie<strong>de</strong>r (ab He.ft 2,8) Edn Mitglied,erverzeiChnis erscheinen.Möge damit die Verbindung <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r zum ",Ba.arverein" noch eng'erwer<strong>de</strong>n!LMit <strong>de</strong>m, To<strong>de</strong> von Rektor Karl Wacker (1962) und Drr Eduard Johne(1964) verlor <strong>de</strong>r Verein die Vorsitzen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>r Abteilungen. Ihre- Person•


158 Kleinel'1e Mitteilungenund ihr Werk wur<strong>de</strong>n im letzten Heft 26 gewürdigt.Die Mitglie<strong>de</strong>rvers,ammlung vom 14". 10 ~ 196,4 wählt,e Dr. C'hristian Altgr.afzu Salm zum l ~ Vorsitzen<strong>de</strong>n (geschichtliche ,Abteilung) und ,Dr. GiJ,nthe'rReichelt zum 2,. Vorsit.zen<strong>de</strong>n (naturg'eschichtliche Abt,eilung)4In <strong>de</strong>n V'orstand wur<strong>de</strong>n berufen:als. Schriftführer: H. Sattlerals Rechner:' H. Wieserals engere Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r: Dr~ Helmuth Bad.er" P'rnf. D1" .. K. S. Ba<strong>de</strong>rt H. B r üstle G. Gaerlipp, Dr. N . HäBler Dr ~ E. Huber, A. Mall, G.Schafbu,ch; Dr. A. Williard~in <strong>de</strong>n erweiterten Vorstand wur<strong>de</strong>n gewä.hlt:'S. D. Joachim, Erbprinz: zu, Fürstenberg ,(Protektor), E ~ Herma.nn D'eka',' • _. n. 1I 'Hornung, H. König, Dr ~ R. L1enhart, M. Rieple~ R Schrempp.11.'De'rn neue,n Vorsta.'nd wur<strong>de</strong> aufgegeben, möglichst bald ein neues H'e1t<strong>de</strong>r Vereinsschriften h,erauszubringe'n" da das Heft 25 bereits 1960 erschiene:nwarE Die S,chriftleitung übernahmen Unlv. Professor Dr ~ K ~ S. Ba<strong>de</strong>rfür die g'eschichtliche Ahteilung und Gymn Professor Dr. G. Rei,cheltürdie na.turgeschichtliche Abteilung. D'as :H:eft 26 ersChien im ,März 19616 ineiner Auflage' von, 540 E'xemplaren. Es erfuhr freundlich,e Beachtung imIn- und Ausland und ist inzwischen fast vergriffen,. Das vorliegen<strong>de</strong> Heft ,27stand unter <strong>de</strong>r gleichen Schriftleitung. Es erscheint in einer Auflage von600 EXlemplaren.III.Die finanzIelle Lage nötigte zu überlegungen; wie <strong>de</strong>m Verein dieMöglichk,eit zu regelmäßigen Vortr,ägen, Exkursione'n, und V'eröffentlichung" n g'esichert wer<strong>de</strong>n konnte. Daher wur<strong>de</strong> ein,e neue Satzung z·us,ammenmit Herrn Rechtsanw.all Dr. jur~ 'G,. Leiber vorbereitet. Si,e ging von einerUmwandlung dies Vereins in einen eingetragenen~ g'emeinnützigen Vereinaus. Dadurch w'er<strong>de</strong>n u. a ~ Mitgliedsbeiträge und Spen<strong>de</strong>n steue'rabzugs­,fähi,g. Außer<strong>de</strong>m sollte, die neue Satzung die Unterrschie<strong>de</strong> zwisehen Donaueschingerund ausw'ärtigen Mit,gli'e<strong>de</strong>rn hinsicl1tll'ch <strong>de</strong>r B,eitragszahlun,gb . ~ D f" d k" ltt" d' H fc t eh M" l~ chk - I • t k t 1 f iieseltl,gen. I a ur wer'> en ; uni 19 - le e ' ,nao,g 11 " . . el' -, :_osen OS uralle Mitglie<strong>de</strong>r sein. Die S,atzung die im übrige'n auch einig'e Um ·· t.ändlich,­:keiten <strong>de</strong>r bisherigen S,atzung b:eseiti,g'en sollte, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rver ....sam.mlung vom 19 .. lO ~ 1966 von Dr ~ Reichelt u'ndDr. Leiber vorgetra,gen


Kleine're Mitteilungen 159und erläutert. Sie wurd.e ,einhellig angenommen,. Die 'Versammlung stimmteauch geschlossen einer Beitragserh,öhung von jährlich DM 5,- aufDM 10,~ für Donau,eschinger und ausw,ärtig'e Mitglie<strong>de</strong>r zu. Di.e EintragungIn das Vereinsregister erfolgte unter <strong>de</strong>r Nr+ 4 durch das AmtsgerichtDonauesching'en, a,m 14,. 3. 19,674 Das Finanzamt Donaueschingen bescheinigtedie G'emeinnützigkeit am 9 ~ 5., 1967.IV.In <strong>de</strong>r gleichen. Mitglie<strong>de</strong>rversammlung vom 19. lO ~ 196,6 wur<strong>de</strong> lentsprecllend<strong>de</strong>r neu:e,n ,Satzung <strong>de</strong>r Vorstand. neu gewahl.t. Die bei<strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>nwurd,en b ,estätigt~ A,uße.r<strong>de</strong>'m setzte siCh <strong>de</strong>r Vorstand Wle folgtzusammen:Schrif'tführerin: Fräulein Hil<strong>de</strong>,gret SattlerRechner: Anstelle von Herrn H ~ Wieser, <strong>de</strong>r seine Wie<strong>de</strong>rwahl aus Gesundheitsgrün<strong>de</strong>nablehnte, wur<strong>de</strong> Herr Georg Goerlipp ne'u ,gewählt.Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r: Prof. Dr. K. S~ Ba<strong>de</strong>r 7H~ B,rüstle" Dr. 'Häßler, A. Mall"G. SchafbuCh und Dr. ,A. Williard (f'ür die Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Gymnasiums).In <strong>de</strong>n Beirat wur<strong>de</strong>n berufen,: S. D. Joachim E,rbprj,nz zu Für.stenberg,Dr. A. Hall, E., He·rmann" Dekan Hornung" Dr. E. Huber~ H. Kö ,nig,Dr. K. Kwasnitschka, Dr~ J., La,ule,. H. Längin;. Dr. R. Lienhart, M. Rieple,R. Schrempp, H. 'Wieser.v.In <strong>de</strong>r nächsten Mitglie<strong>de</strong>rv,ersammlung vom 18. 1'0., 196,7 erstattete <strong>de</strong>r,2. Vorsitzen<strong>de</strong> auf' Bitte <strong>de</strong>s 1. Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n T ,ätigkeitsbericht. Erkonnte einen guten Erfolg cl·er Umstellungsmaßnahme'n im Zusammenhangmit Satzung,sand,erung und Beitragse,rhöh,ung mitte'ilen. Ferner g.ab ereinen überblick über durchgeführte Veranstaltungen ,(v.gI. VIII und. IX)sowie über <strong>de</strong>n Sta.nd <strong>de</strong>r Vorbereitungen .zu'm, Druck d .'es Heftes, 27E Erle,gte die Absicht d,es Vorstan<strong>de</strong>s dar, künftig alle zw·ei J'ahre ein Vereinsheftim U,mfang von, ,etwa 200 Seiten herauszubringen. Aus <strong>de</strong>r anschließend,enAnalyse <strong>de</strong>'r .Mitglie'<strong>de</strong>rb,ewe'gung ergab sich:, daß die beträchtlich,e·Zahl <strong>de</strong>r alters.bedingten Abgänge durch Neuanmeldun,.gen aufgefangenwer<strong>de</strong>n konnte, so daß <strong>de</strong>r Verein, ein,e recht günstige Altersstruktu.r zeigt(vgl. auch VII).Die W'ahlen ergaben keine V'erän<strong>de</strong>ru,ng im Vorstand ,ge,genüber <strong>de</strong>'mVorjahr~ In <strong>de</strong>n B,eirat wur<strong>de</strong>n neu berufen die Herren F~ K ~ Wiebelt undK. Moser, b'ei<strong>de</strong> .aus Villingen.


-.160 Kleinere MitteilungenEinen früheren Brauch au fnehmen.d , schloß sich ,an die Sitzung einVortrag an. Herr RealschullehT,er Rolf Laschinger berichtete in ·einem Lichotbil<strong>de</strong>rvortrag''Über "einheimische- Orch.i<strong>de</strong>en' .VI.Der 'Vere'n hatte viele- Tote 'Z'U beklagen Ihrer sei ,an dieser Stellenochmals gedacht:Dr~ Edua.rd JohneRekto-r Karl WackerDir. Walter H,ensleOberlehreri'n H.elene Maier1962 ~ 1964Fried.rich Freiherr Ki ttli tzvon OttendorfDirekt.or ErWln Schäfe'1"Malermeister Karl StierStadtpfarrer Helmut BaumgärtnerOberfors:tr,at a . D .. Hans Mü.llerProf .. Dr~ Hermann Ginter WittnauB·ankdirektor W·alz 1Villing'enGeistl~ Rat L . Beringer GurtweilKarl BrombergeI T HüfmgenFerdinand Moog HüfingenDr,. Emil Prinz zu Fürstenberg.,Kl,af·terbrunnng. J ohann Hasenfratz . IvIannhelm,Pfa.rrer Faller, .Mun<strong>de</strong>lfingen'Gustav Wallz'er·, NeustadtRe·ktor Eduard 'Ege, ,KonstanzOberlehrer Joos. Ko.nstanzJ ~ B. Blessing, V.HlingenSchulrat Wohrlin, VillingenStadt amtmann Erich .H611Hotehe.r .Karl Selten·reichDr med. Helmut. Bad,erEmilie BühlerQberforst.rat Fritz Elnwald­ImmendingenDirektor Wilhelm .Etzel .Ba<strong>de</strong>·n-Ba<strong>de</strong>n1967Dr. med. Rudolf GanterEmil Hau,ger Wolter·dmgen'Geistlicher' Rat H"ermann Kast,H:üfingenPaul Rexroth, BlumbergAlfred ScheYJ' FreiburgZibert ,Sorg', Vöhrenbach'VII.D'ie Mitglie·<strong>de</strong>rb·ewegung ,seit 1'964 ge·h.t aus <strong>de</strong> folg,en.<strong>de</strong>·n Tabelle hervor.Als Stichtag wur<strong>de</strong> jeweils <strong>de</strong>r Termin <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammJunggewähl t Für 1968 war <strong>de</strong>r .Stichtag <strong>de</strong>r 1. 5. 1968,.


Jahr Mitg'lie<strong>de</strong>r G·emein<strong>de</strong>n Abgäng'e Eintritte1'964 350 201'96·6 3,44 27 .52 4,61967 338 27 26 201968 361 27 14 37Die Zahl <strong>de</strong>r wissen.schaftlicl1en Tauschvereine nahm von 1,20 im Jahre19'64 auf 1.28 im Jahre 196,7 zu.'VIII,.Die früher erfolgreiche, in <strong>de</strong>n letzten ,Jähren unterbrochene Vortragstätigkeitwur<strong>de</strong> versu.chsweise 'wi'e<strong>de</strong>r aufge'nommen und zwar in Zusam,­menarbei mit <strong>de</strong>r Volkshochschule, und <strong>de</strong>m L,an<strong>de</strong>sverein )}'Badiscll'e Heimat". Das Verfahren hat sich be,wä:hrt. Abgesehen von <strong>de</strong>r großen Beachtung',die fast alle Vorträge in sämtlichen. Zeitungen (Badische' Zeitung,Schwarzvläl<strong>de</strong>r Bote, Südkurier), erfuhren waren auch die Besucherzahle,nrech,t ermu.tigend., In <strong>de</strong>r' folgen<strong>de</strong>n Zusamm,enstellung wer<strong>de</strong>n die Besu-,cherzahlen aufgrund <strong>de</strong>r Pressemeld'ungen beigefügt.2.2. 3. 1966 ,., Mit. <strong>de</strong>r Ka.mera a.uf Pirsch ~ L I Farbfilm 'Über Pflanzen und'Tiere um Achdorf und ,Blumbe'rg von Kar] Zimm ·ermann ~Blumberg (100 B"esucller)20~ 4 ~ 1966 ",Das. Schwarzwaldhaus" . Farblichtbil<strong>de</strong>rvortrag von StudienprofessorHermann SchBli; Freibur,g (.80 Personen)1. 6. 1966, Der B,erg·rutsch am Ei,chberg vom Januar 1966'\ FarbliCht-,bil<strong>de</strong>rvorlra,g von. Gymn ... Prof. Dr .. Güntb,er Reichelt, D'O,n,au,­escbing,en (150 Personen)24. 5 . 1967 ;~ Münzen .ais Wegweise'r auf <strong>de</strong>,m Gebiet <strong>de</strong>r HeimatgeschiChte " ~mit Liehtbil<strong>de</strong>rn" Hauptkonservator Dr. riedrich Wi,elandt jKarlsruhe' (50 Personen)14. 6. 1967 Rauhfußhühner in Ba<strong>de</strong>n u 'Vortr.a,g von He'rrn Furstpräsid'entL R~ Leonhard Freiburg mit Film über Auerwild von H'errnW. S.attler. Freiburg (70 P 'el'sonen).2'9. 6. 1967 ~,Die Anfänge <strong>de</strong>s Klosters St. Ge'orgen im Schwarzwald'\Vortrag von Herrn Archivar Dr. Hans Jase . Wollasch,. 'V i llin-,gen (3.5 Personen)18,. 10. 19'67 nEinheimische lOrchi<strong>de</strong>enu , Farblichtbil<strong>de</strong>rvortra.g von HerrnRealschulle'hr-er Rolf Laschinger (45- Persunen)161


162 Kl inere MHteilungen8. 2~ 1968 ,Probleme <strong>de</strong>'l heimis,ch -n ForstwIrtschaft , Vortrag mit Licht~bU<strong>de</strong>rn von Herrnorstdirektor Dr" Karl Kw'asnits,Chka­'Donaueschingen (60 Personen)20. 3. 1968 I Die Wutachschlucht ' FarblichtbIl<strong>de</strong>rvortrag von Herrn. Ober ....forstra. ' F ritz Ho cke-nj os" St .. Märgen (135 'Personene}25,. 4. 1968 uDa~ Blumberge'r Ried Farbfitm, von Herrn Karl Zimmerulann,Blumberg ('60 Personen).IX.Neu belebt wur<strong>de</strong>n auCh die, J ahresau flüge <strong>de</strong>s Vereins,. Absichtlich'\vur<strong>de</strong>n Zjele in <strong>de</strong>r nächsten Umgebung <strong>de</strong>r Baar ,aufge: ucht.. Zwischenrule Fahrs,_ recken vlu.r<strong>de</strong>n klinereW'an<strong>de</strong>rungen eingeschoben+ Fachleutegaben Erläuterungen zur Geschichte und Kunstges,chichte, zu e-rdwisseüschaftlichenwie vegetationskundlichen FIngen. F 1gend . ganztägige Exkursion.enwur<strong>de</strong>n durchgefiihl t:27. 64 1965 Nördlicher Hegau und Linzgau. An <strong>de</strong>r Flihrung ,yaren beteiligt:Pro ~ . Dr Ba<strong>de</strong>r ('M'önchhöfe, Dorf und Stadt Aach)Dr. Alt,graf Z,ll Salm (Scltenken'bergka,pelle , Kirche Stadt Aach)GProf. Dr + Reichelt (Howenegg", vegetationskundliche Wan<strong>de</strong>·­rung im Ramberg, A,aChtopf)Es nähmen 80 Personen teil.3. 7 ~ 1966 Wutachlan,d und ,östl1cher Südschwa zwald. An <strong>de</strong>I Führungwaren beteiligt: Prof., D: . Ba<strong>de</strong>r (Stadt Blumberg)Dr ~ E. Huber (Kilche Riedböhringe'n),A.rchivrat Dir. ,M ,aurer , Konst.anz (Klöster G ,rafe 'n .hausen ,~ Rie<strong>de</strong>rnBerau)G,Prof. DrE Reichelt r(Wu.tachablenkung ,EichbergrutschungWan<strong>de</strong>rung Berau,-Allmuthsteg)Es nahmen 100 Pe'rsonen teiL2. 7.19[67 Jv.littlerer Schwarzwald. An <strong>de</strong>r Führung waren bet€ilig ':Pro f~ Dr .. Ba<strong>de</strong>r (Klö ter St. Peter St. Märg,en)Dr. E~ Hub· r (Kloster u~ Klosterkirche St+ Peter)GProt Dr. Reichelt (Kalte Herbrge, Kan<strong>de</strong>l u. a.)Rektor i. R~ Georg St -ngel I(Hausmühle LandwasSel€ek)Oberstudienrat · , Wal dvo-i,eI (SL Peter)Es nahnlen 74 Personen teil.


Kleinere- M:itteUunget1x.Im Rahm,en <strong>de</strong>s Vereins wur<strong>de</strong> ~ine ,Arbeitsgemeinsch.aft zum Schutzund zur Erforschung heimischer O'rchi<strong>de</strong>en und an<strong>de</strong>rer seIt, ner P ,flanzen ;,gegrün<strong>de</strong>t. Sie wid'met sich <strong>de</strong>r s. rstema tischen Dauerbeobachtung von,Musterstandorten und <strong>de</strong>r Kartierung zum Zwecke <strong>de</strong>r Erforschung <strong>de</strong>rLebensbed~ngungen und zum SChutz <strong>de</strong>r Pflanzen. Eine dringen<strong>de</strong> Aufga.beist ferner die Anlage von Lehrpfa<strong>de</strong>n durch orchi<strong>de</strong>enreiche Gebiete.Es besteht Zusam,menarbeit m,it <strong>de</strong>r D,eutschen Orchi<strong>de</strong>en: ... Gesellschaft und<strong>de</strong>n zuständIgen Naturschutzstel1En~ Die Geschäfte führt Herr Rolf La-,schinger.Zur Erfa s ~ung <strong>de</strong>s Formenschatzes d,er Palmsäulen und <strong>de</strong> ' l~ damit imZusammenhangtehen<strong>de</strong>n Gebräuche am Palmsonntag 'wur<strong>de</strong>n a.Ue Schulen<strong>de</strong>s Schulkreises Donaueschingen-Villingen gebeten ~ Fragebog"en z,ubearbeiten die Herr Georg Goerlipp aufgestellt hat. Es gingen 80 Fragebogenmit wichtigen Angaben., Skizzen und Photographien. ein so daß nuneine fast vollständige übersieh·' für alle Orte <strong>de</strong>r Baar lnöglich ist. Das.J\IIa tenal harrt freilich noch, <strong>de</strong>r Auswertung. Für die eifrige Mitar beitdanken "vir hiermit <strong>de</strong>n Damen und Herren <strong>de</strong>s Staatli,chen SchulamtesVillingen, vorab Herrn Schulamtsdirektor Heinrich sowie allen beteiligtenLehrern h,erzlichBitt.c=Das nächste Verein heft \\ird als Jubiläumsheft" 100 Ja.hre nach Erscheinen<strong>de</strong>s ersten eigenen Heftes unserer 'JSchriften ' im Jahre 1970 herauskommenEs soll na,ch Inhalt und Umfang wirklich ein Jubiläuinsheftwe'r<strong>de</strong>n. ' ,eben einem vollständigen Mitglie<strong>de</strong>rverzeichnjs wird darin auchein Register ,aller bisher erschienenen ,Arbeiten und Autoren enthalten se 'in~Wir weI<strong>de</strong>n zu <strong>de</strong>m umfangreielten und b,eson<strong>de</strong>rs vielseitigen ,Heft (steuerabzugsfähige)Spen<strong>de</strong>n unsere1" Mitglie<strong>de</strong>r und Freun<strong>de</strong> nö 19 haben! S,chonjetzt bitten wir unsere itg1ie<strong>de</strong>r außer<strong>de</strong>m, uns bei <strong>de</strong>r S,uche nach 'B,il<strong>de</strong>rnvon rüheren Ver· lnsvorsitzen<strong>de</strong>n) Vereinsveranstaltw1g,en (z,. B . auch Exkursionen)und an<strong>de</strong>-ren ZeItdokumenten für . ine Vereinsgeschichte zuunterstü tzen.G. R'L


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