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1968: Prager Frühling - SLP

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gespielt. Nach außen hin entstand der Eindruck eines relativen Einverständnissesunter den sechs Partnern: Der Zusammenhalt des sozialistischen Bündnisseswurde bekräftigt und der Tschechoslowakei wurde das Recht auf eineneigenen Weg im Rahmen des Bündnisses eingeräumt. Die Vertreter der Sowjetunionlegten das Kommuniqué vor, das detailliert besprochen wurde. Darinkam unter anderem folgende bedeutende Passage vor: „Es ist die gemeinsamePflicht aller sozialistischen Länder, diese Errungenschaften, die dank der heldenhaftenAnstrengungen und der selbstlosen Arbeit eines jeden Volkes erkämpftwurden, zu unterstützen, zu festigen und zu verteidigen. Dies ist dieeinhellige Meinung aller Beratungsteilnehmer.“ Dieses Bekenntnis war dieBasis für die „Breschnew-Doktrin“, mit der die „Fünf“ später den Einmarschrechtfertigten und behaupteten, dass auch die Tschechoslowakei damit einverstandengewesen sei.Konflikt zwischen „Reformern“ und HardlinernDer Konflikt über die Reformen in der Tschechoslowakei wurde nicht nurauf internationaler Ebene mit den anderen Warschauer-Pakt-Staaten ausgetragen,sondern schlug sich auch innerhalb der KPČ nieder, wo „Reformer“ mitprosowjetischen Parteigenossen in Konflikt gerieten. Die Hardliner-Gruppewurde vom Chef der KSS, Vasil Bil´ak, angeführt. Weitere Angehörige warenu. a. Alois Indra und Drahomir Kolder. Diese Gruppe gab Informationen andie sowjetischen Beamten weiter und beschrieb die Situation in der Tschechoslowakeials „konterrevolutionär“ und „bedrohlich für den Sozialismus“. AusAngst, dass die Sowjetunion von einem Einmarsch absehen könnte, schriebensie Briefe an Breschnew, in denen sie „brüderlichen Beistand“ forderten.32 | <strong>1968</strong>: Der <strong>Prager</strong> <strong>Frühling</strong>

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