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Dezember 2012 Liahona - Kirche Jesu Christi der Heiligen der ...

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KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEN DER LETZTEN TAGE • DEZEMBER <strong>2012</strong>Der Tempel verän<strong>der</strong>tHerzen und Familien,Seite 24, 28Mission, Freunde, Familie – dreiWeihnachtserinnerungen, Seite 40, 43, 44Vier Geschenke, die keine Verpackungbrauchen, Seite 54Was für eine Bedeutung hat <strong>der</strong>Weihnachtsstern?, Seite 66


© WALTER RANE, VERVIELFÄLTIGUNG UNTERSAGTIch verkünde euch eine große Freude, Gemälde von Walter Rane„In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde.Da trat <strong>der</strong> Engel des Herrn zu ihnen [und] sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine großeFreude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in <strong>der</strong> Stadt Davids <strong>der</strong> Retter geboren; er ist <strong>der</strong>Messias, <strong>der</strong> Herr.“ (Lukas 2:8-11)


31<strong>Liahona</strong>, <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong>BOTSCHAFTEN4 Botschaft von <strong>der</strong>Ersten Präsidentschaft:Entdecken wir erneutden Geist <strong>der</strong> WeihnachtPräsident Thomas S. Monson7 Besuchslehrbotschaft:Besuchslehren –ein ErlösungswerkUMSCHLAGBILDVor<strong>der</strong>seite: Foto des Mesa-Arizona-Tempelsvon Candace Read; Rückseite: Foto des Oakland-Kalifornien-Tempels von Billy Lynn Allen; Fotodes Sydney-Tempels in Australien und <strong>der</strong> Lichtervon Colin LigertwoodBEITRÄGE FÜRDIESEN MONAT10 Traditionen:Licht und ZeugnisEl<strong>der</strong> L. Tom PerryIm Mittelpunkt des Evangeliums<strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> stehen <strong>der</strong> Einzelne,die Familie und das Zuhause,und die <strong>Kirche</strong> ist dazu da, siezu unterstützen.16 Wie man Widrigkeitenhinter sich lässtEl<strong>der</strong> David S. BaxterWir können Widrigkeiten hinteruns lassen und mit <strong>der</strong> Hilfedes Herrn aus <strong>der</strong> Finsternishervorkommen.20 Propheten und dieWeihnachtszeitLaura F. WillesBegebenheiten aus dem Lebenneuzeitlicher Propheten zeigenbeispielhaft den Geist <strong>der</strong>Weihnacht.24 Eine heilige WandlungAaron L. WestWie sich ein Hügel gewandelthat. Wie sich eine Familiegewandelt hat.32 Das Halten <strong>der</strong> Gebotebringt Sicherheit undFriedenBischof Gary E. StevensonDas Evangelium <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong>birgt ein Rezept, das den Wegzum Glücklichsein aufzeigt.WEITERE RUBRIKEN8 Unser Glaube: Das Evangelium<strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> wurdedurch den Propheten JosephSmith wie<strong>der</strong>hergestellt31 Dienst in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>:Ich spürte Gottes Liebe,als ich jemandem halfMishelle Wasden36 Stimmen von <strong>Heiligen</strong><strong>der</strong> Letzten Tage74 Nachrichten <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>79 Anregungen für denFamilienabend80 Bis aufs Wie<strong>der</strong>sehen:Sonnenstrahlen, Öffentlichkeitsarbeitund die Freudeam EvangeliumEl<strong>der</strong> Quentin L. Cook<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 1


JUNGE ERWACHSENE40 Sie haben zu uns gesprochen:Weihnachten in unsEl<strong>der</strong> Jeffrey R. Holland43 Weihnachtlicher Schmuck,engelgleiche FreundeMary N. CookWeihnachten 1984 war einWendepunkt in meinem Leben.44 Das WeihnachtstaschentuchScott M. MooyWarum schenkte meine Muttermeiner Schwester jedes Jahr einTaschentuch?Suche den <strong>Liahona</strong>,<strong>der</strong> in dieser Ausgabeversteckt ist. Hinweis:Weihnachtsbaumschmuck4054JUGENDLICHE28 Die ewige Familie im BlickMindy Raye FriedmanZwei Jugendliche geben ihrenEltern ein gutes Beispiel.46 Ich habe eine Frage:Wie beantworte ich Fragenmeiner Freunde zum Tempel,wenn ich selbst nicht vieldarüber weiß?48 Was man Christusschenken kannPräsident Henry B. EyringDrei Geschenke, die demHeiland Freude bereiten.49 Poster: Kommt, lassetuns anbeten!50 Für eine starke Jugend:Miteinan<strong>der</strong> ausgehen –worum geht es dabei?Larry M. Gibson52 Das verdanken wirunserer FamilieHikari LoftusEnaw, Erin und Adina erzählen,warum ihnen ihre Familieviel bedeutet.54 Geschenke, die sich nichteinpacken lassenElyse Alexandria HolmesVier Ideen für unvergesslicheGeschenke – ohne Verpackung.56 Zeile um Zeile:1 Korinther 15:20-2257 Aus dem Missionsfeld:Nahrung für dieHungerndenDallin C. Wilcox58 Wir Diakone wachsengemeinsamSo verschieden sie auch sind –diese beiden Diakone habenzumindest eines gemeinsam.KINDER6059 Beson<strong>der</strong>e Zeugen:Wie kann ich ein Zeugefür <strong>Jesu</strong>s Christus sein?El<strong>der</strong> D. Todd Christofferson60 Mein Geschenk an <strong>Jesu</strong>sRachel Lynn BauerWie konnte ich <strong>Jesu</strong>s zeigen,dass ich ihn lieb habe?Die Antwort fand ich in <strong>der</strong>Familie.62 Unsere Seite63 Ein guter Gedanke64 Das Licht <strong>der</strong> WeltKimberly ReidWieso sahen alle, die die großeWeihnachtskrippe betrachteten,so glücklich aus, wenn<strong>Jesu</strong>s doch gar nicht verhin<strong>der</strong>te,dass etwas Schlimmesgeschah?66 Die PV bei dir zuhause:<strong>Jesu</strong>s Christus ist <strong>der</strong>Sohn Gottes68 Ein Gebet wird erhörtPeggy SchonkenPeggys Familie hatte an Weihnachtennichts zu essen.70 Für kleinere Kin<strong>der</strong>81 Figuren aus demBuch Mormon


DEZEMBER <strong>2012</strong>, 138. JAHRGANG, NR. 12LIAHONA 10492 150Internationale Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong><strong>der</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>der</strong> Letzten TageErste Präsidentschaft: Thomas S. Monson, Henry B. Eyring,Dieter F. UchtdorfKollegium <strong>der</strong> Zwölf Apostel: Boyd K. Packer, L. Tom Perry,Russell M. Nelson, Dallin H. Oaks, M. Russell Ballard, RichardG. Scott, Robert D. Hales, Jeffrey R. Holland, David A. Bednar,Quentin L. Cook, D. Todd Christofferson, Neil L. An<strong>der</strong>senEditor: Craig A. CardonBerater des Editors: Shayne M. Bowen, Bradley D. Foster,Christoffel Golden Jr., Anthony D. PerkinsManaging Director: David T. WarnerDirektor für Support von Familien und Mitglie<strong>der</strong>n:Vincent A. VaughnDirektor <strong>der</strong> Zeitschriften <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>: Allan R. LoyborgBusiness Manager: Garff CannonManaging Editor: R. Val JohnsonAssistant Managing Editor: LaRene Porter GauntPublikationsassistentin: Melissa ZentenoRedaktionsteam: Susan Barrett, Ryan Carr, David Dickson,David A. Edwards, Matthew D. Flitton, Mindy Raye Friedman,Hikari Loftus, Lia McClanahan, Michael R. Morris, Richard M.Romney, Paul VanDenBerghe, Julia WoodburyManaging Art Director: J. Scott KnudsenArt Director: Tadd R. PetersonDesignteam: Jeanette Andrews, Fay P. Andrus, C. KimballBott, Thomas Child, Kerry Lynn C. Herrin, Colleen Hinckley,Eric P. Johnsen, Scott M. Mooy, Brad TeareBeauftragte für Urheberschutz: Collette Nebeker AuneProduction Manager: Jane Ann PetersProduktionsteam: Connie Bowthorpe Bridge, Howard G.Brown, Julie Burdett, Bryan W. Gygi, Kathleen Howard, DeniseKirby, Ginny J. Nilson, Ty Pilcher, Gayle Tate RaffertyPrepress: Jeff L. MartinLeiter Druck: Craig K. SedgwickLeiter Vertrieb: Evan LarsenÜbersetzung: Axel GomannLokalteil: Siehe Impressum Regionale UmschauDeutschland und Österreich – SchweizVertrieb:Corporation of the Presiding Bishop of The Church of<strong>Jesu</strong>s Christ of Latter-day Saints, Steinmühlstraße 16,61352 Bad Homburg v. d. Höhe, DeutschlandTel.: 00800-2950-2950 (gebührenfrei)o<strong>der</strong> 49-6172-4928-33/34E-Mail: or<strong>der</strong>seu@ldschurch.org; online: store.lds.orgJahresabonnement:EUR 7,50; CHF 11,10Überweisung auf folgendes Konto: Commerzbank AG,Kontonr.: 07 323 712 00, BLZ 500 800 00Verwendungszweck: Abo-Nr. + Name + GemeindeBei Einzahlungen aus Österreich und <strong>der</strong> Schweiz zusätzlich:SWIFT: DRES DE FFIBAN: DE42 5008 0000 073237 1200Adressän<strong>der</strong>ungen bitte einen Monat im Voraus melden.Manuskripte und Anfragen bitte online an liahona.lds.org o<strong>der</strong> per Post an: <strong>Liahona</strong>, Room 2420, 50 East NorthTemple Street, Salt Lake City, UT 84150-0024, USA, o<strong>der</strong>per E-Mail an: liahona@ldschurch.org.Der <strong>Liahona</strong> (ein Begriff aus dem Buch Mormon, <strong>der</strong>„Kompass“ o<strong>der</strong> „Wegweiser“ bedeutet) erscheint aufAlbanisch, Armenisch, Bislama, Bulgarisch, Cebuano, Chinesisch,Chinesisch (vereinfacht), Dänisch, Deutsch, Englisch,Estnisch, Fidschi, Finnisch, Französisch, Griechisch, Indonesisch,Isländisch, Italienisch, Japanisch, Kambodschanisch, Kiribati,Koreanisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Madagassisch,Marshallesisch, Mongolisch, Nie<strong>der</strong>ländisch, Norwegisch,Polnisch, Por tu giesisch, Rumänisch, Russisch, Samoanisch,Schwedisch, Slowenisch, Spanisch, Tagalog, Tahitianisch,Thai, Tongaisch, Tschechisch, Ukrainisch, Ungarisch, Urduund Vietnamesisch (Häufigkeit variiert nach Sprache).© <strong>2012</strong> Intellectual Reserve, Inc. Alle Rechte vorbehalten.Printed in the United States of America.Text- und Bildmaterial im <strong>Liahona</strong> darf für den gelegentlichen,nichtkommerziellen Gebrauch in <strong>Kirche</strong> und Familievervielfältigt werden. Bildmaterial darf nicht vervielfältigtwerden, wenn dies aus dem Quellenhinweis entsprechendhervorgeht. Fragen richten Sie bitte an: Intellectual PropertyOffice, 50 East North Temple Street, Salt Lake City, UT 84150,USA, E-Mail: cor-intellectualproperty@ldschurch.org.For Rea<strong>der</strong>s in the United States and Canada:December <strong>2012</strong> Vol. 138 No. 12. LIAHONA (USPS 311-480)German (ISSN 1522-9203) is published monthly by The Churchof <strong>Jesu</strong>s Christ of Latter-day Saints, 50 East North Temple, SaltLake City, UT 84150. USA subscription price is $10.00 per year;Canada, $12.00 plus applicable taxes. Periodicals Postage Paidat Salt Lake City, Utah. Sixty days’ notice required for changeof address. Include address label from a recent issue; old andnew address must be included. Send USA and Canadiansubscriptions to Salt Lake Distribution Center at address below.Subscription help line: 1-800-537-5971. Credit card or<strong>der</strong>s(Visa, MasterCard, American Express) may be taken by phone.(Canada Poste Information: Publication Agreement #40017431)POSTMASTER: Send address changes to Salt Lake DistributionCenter, Church Magazines, PO Box 26368, Salt Lake City, UT84126-0368.Aktuell im InternetTHEMEN IN DIESER AUSGABEDie Zahlen geben jeweils die erste Seite des Artikels an.AaronischesPriestertum, 58Aktivierung, 28Auferstehung, 56, 64Bekehrung, 24, 32Besuchslehren, 7Buch Mormon, 8Dankbarkeit, 16, 54Dienen, 4, 31, 36, 48,54, 57Einigkeit, 58Familie, 10, 24, 28, 31, 38,39, 44, 52, 54, 60Freude, 32Freundlichkeit, 4, 36, 37,44, 48, 60, 68, 70Gebet, 68Gehorsam, 32, 59Geschichte <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>, 20<strong>Jesu</strong>s Christus, 37, 49, 56,59, 64, 66, 73Missionsarbeit, 40, 57, 80Opferbereitschaft, 37Propheten, 8, 20Segnungen, 16, 32Smith, Joseph, 8, 73, 81<strong>Liahona</strong>.lds.orgFÜR ERWACHSENENachdem Sie den Artikel „Prophetenund die Weihnachtszeit“ gelesenhaben (Seite 20), möchten Sievielleicht auch ein Video über einErlebnis von Präsident George AlbertSmith anschauen: „The Coat: AStory of Charity“ [Der Mantel – eineGeschichte über Nächstenliebe] aufchristmas.lds.org.FÜR JUGENDLICHEKevin und Jacqueline (siehe Seite28) sind Geschwister aus El Salvador,die mit an<strong>der</strong>en Jugendlichen bei<strong>der</strong> Feier anlässlich <strong>der</strong> Weihungdes San-Salvador-Tempels auftretendurften. In einem Video auf lds.org/go/temple12 wird gezeigt,wie die Teilnahme an dieser Feierihr Leben verän<strong>der</strong>t hat.Auf Seite 50 beantwortet Bru<strong>der</strong>Gibson von <strong>der</strong> Präsidentschaft <strong>der</strong>Jungen Männer einige Fragen zumThema „Miteinan<strong>der</strong> ausgehen“.Mehr dazu erfährst du unter For theStrength of Youth [Für eine starkeJugend] auf youth.lds.org.IN IHRER SPRACHEDer <strong>Liahona</strong> und an<strong>der</strong>es Material <strong>der</strong><strong>Kirche</strong> stehen unter languages.lds.org in vielen Sprachen zur Verfügung.Sühnopfer, 38, 39Tempel, 24, 28, 46Tod, 39, 64Traditionen, 10Verabredungen, 50Vorbild, 10Weihnachten, 4, 20, 38,39, 40, 43, 44, 48, 49, 54,57, 60, 66, 68Widrigkeiten, 16Wie<strong>der</strong>herstellung, 8Zehnter, 24<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 3


BOTSCHAFT VON DER ERSTEN PRÄSIDENTSCHAFTPräsidentThomas S. MonsonENTDECKEN WIR ERNEUT DENGeist <strong>der</strong> WeihnachtVor vielen Jahren wurde ich als junger Ältestergemeinsam mit an<strong>der</strong>en in ein Krankenhaus inSalt Lake City bestellt, um kranken Kin<strong>der</strong>n einenSegen zu geben. Als wir das Krankenhaus betraten, fielunser Blick gleich auf den Weihnachtsbaum mit seinenhell strahlenden Lichtern. Unter den breiten Zweigenlagen liebevoll verpackte Päckchen. Wir gingen durchdie Flure, wo wir von kleinen Jungen und Mädchen –manche mit Gips am Arm o<strong>der</strong> Bein, an<strong>der</strong>e mit einemLeiden, das sich nicht so leicht heilen ließ – mit einemLächeln begrüßt wurden.Ein schwerkranker kleiner Junge rief mir zu: „Wieheißen Sie?“Ich nannte ihm meinen Namen, und er fragte:„Bekomme ich einen Segen?“Wir gaben ihm einen Krankensegen, und als wir weitergehenwollten, sagte er: „Danke schön!“Wir waren schon ein paar Schritte weitergegangen,da rief er mir nach: „Bru<strong>der</strong> Monson, ich wünsche Ihnenfrohe Weihnachten!“ Er lächelte von einem Ohr zuman<strong>der</strong>en.Dieser Junge trug den Geist <strong>der</strong> Weihnacht in sich. Ichhoffe, dass wir alle den Geist <strong>der</strong> Weihnacht im Herzentragen und er Teil unseres Lebens ist, und zwar nicht nurzur Weihnachtszeit, son<strong>der</strong>n das ganze Jahr über.Wer den Geist <strong>der</strong> Weihnacht in sich trägt, besinnt sichauf den, dessen Geburt wir zu dieser Jahreszeit gedenken:„Heute ist euch in <strong>der</strong> Stadt Davids <strong>der</strong> Retter geboren; erist <strong>der</strong> Messias, <strong>der</strong> Herr.“ (Lukas 2:11.)Heutzutage spielt an Weihnachten das Schenken einegroße Rolle. Vielleicht würde es uns guttun, wenn wir unsfragten: „Was wünscht sich <strong>der</strong> Herr von mir ? Was kannich ihm o<strong>der</strong> meinem Nächsten in dieser schönen Weihnachtszeitschenken?“Ich kann mir vorstellen, dass sich <strong>der</strong> Vater im Himmelvon jedem von uns wünscht, dass wir ihm und seinemSohn Gehorsam schenken. Ich meine auch, dass er unsbitten würde, von uns selbst zu geben und we<strong>der</strong> selbstsüchtignoch habgierig o<strong>der</strong> streitlustig zu sein. Sein geliebterSohn erklärt uns im Buch Mormon:„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wer den Geist desStreites hat, ist nicht von mir, son<strong>der</strong>n ist vom Teufel, …denn er stachelt den Menschen das Herz auf, im Zornmiteinan<strong>der</strong> zu streiten.Siehe, es ist nicht meine Lehre, den Menschen das Herzmit Zorn gegeneinan<strong>der</strong> aufzustacheln; son<strong>der</strong>n es istmeine Lehre, dass Derartiges hinweggetan werden soll.“(3 Nephi 11:29,30.)In dieser herrlichen Evangeliumszeit, <strong>der</strong> Fülle <strong>der</strong>Zeiten, haben wir ja unzählige Möglichkeiten, liebevollvon uns selbst zu geben, und doch bieten sich unsdiese Möglichkeiten manchmal nur für einen kurzenAugenblick. Dem einen können wir Trost und Zuspruchschenken, dem an<strong>der</strong>en ein freundliches Wort, o<strong>der</strong>wir können tatkräftig zupacken. Es gilt, Menschen zuerretten.Der Geist <strong>der</strong> Weihnacht wurde einmal treffend sobeschrieben:4 <strong>Liahona</strong>


CHRISTUS UND DER REICHE JÜNGLING, GEMÄLDE VON HEINRICH HOFMANN, ABDRUCK MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNGVON C. HARRISON CONROY CO.Ich bin <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> Weihnacht:Ich trete dort ein, wo die Armut zu Hauseist, sodass blasse Kin<strong>der</strong> in freudigemStaunen die Augen aufreißen.Ich bringe den Geizkragen dazu, seineHand zu öffnen, und male einen hellenFleck auf seine Seele.Ich bringe die Betagten dazu, sich wie<strong>der</strong>jung zu fühlen und wie damals herzlichzu lachen.Ich halte im Herzen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> dasMärchen lebendig und versüße ihnenden Schlaf mit zauberhaftenTräumen.Ich bringe emsige Füße dazu, dunkleTreppen emporzuklettern und dorteinen bunt gefüllten Korb abzustellen,sodass manches Herz zu staunenbeginnt, wie gut die Welt doch ist.Ich bringe den verlorenen Sohn dazu,auf seinem ungezügelten Lebenswegein Weilchen innezuhalten, um denbesorgten Lieben daheim ein kleinesLebenszeichen zu senden, das Freudentränenauslöst und tiefe Sorgenfaltenglättet.Ich betrete dunkle Gefängniszellen un<strong>der</strong>innere vernarbte Seelen an das,was hätte sein können, und lenkeihren Sinn auf gute Tage, die nochbevorstehen.Ich betrete sacht das stille, weiße Hausdes Schmerzes, und Lippen, die zumSprechen zu schwach sind, zittern instiller, beredter Dankbarkeit.Auf mannigfache Weise bringe ich die Ermattetendazu, zu Gottes Antlitz emporzublickenund für eine Weile allesKleinliche und Dürftige zu vergessen.Ich bin <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> Weihnacht. 1Mögen wir alle den Geist <strong>der</strong> Weihnacht,ja, den Geist <strong>Christi</strong>, von neuem entdecken. ◼ANMERKUNG1. E. C. Baird, „Christmas Spirit“, zitiert in JamesS. Hewitt, Hg., Illustrations Unlimited, 1988, Seite 81WIE MAN GEDANKENAUS DIESER BOT-SCHAFT VERMITTELTWenn Sie mit<strong>der</strong> Familie überdie Botschaft von PräsidentMonson sprechen,könnten Sie vor allemauch auf seine Frageeingehen, was <strong>der</strong> Herrsich von uns wünschtund was wir ihm o<strong>der</strong>unserem Nächsten in <strong>der</strong>Weihnachtszeit schenkenkönnten. Regen Sie an,dass alle ihre Gedankendazu aufschreiben (o<strong>der</strong>aufzeichnen, falls dieKin<strong>der</strong> noch klein sind),wie man „den Geist <strong>der</strong>Weihnacht, ja, den Geist<strong>Christi</strong>, von neuem entdecken“kann.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 5


JUGENDLICHEDer perfekte Heilige AbendJerie S. JacobsIn meiner Kindheit war <strong>der</strong> Heilige Abend stets einer <strong>der</strong>Höhepunkte des Jahres. Meine Familie und ich backtenPizza, zogen Weihnachtslie<strong>der</strong> singend von Haus zu Hausund hielten dann zuhause eine Weihnachtsandacht ab.Wir sangen, wenn auch etwas wacklig, vierstimmig undließen mit einem bunten Sammelsurium von InstrumentenWeihnachtslie<strong>der</strong> erschallen. Zuletzt sprach stets meinVater über Weihnachten, und wir waren alle glücklich undgerührt. Schöner als zu Weihnachten konnte das Leben garnicht sein.Als ich etwas älter war, kümmerte sich meine Mutter auchum ein Nachbarskind namens Kelly. Kelly kam jeden Tag nach<strong>der</strong> Schule zu uns, während ihre Mutter Patty arbeitete. Kellyfolgte mir wie ein Hündchen – sie war laut und brauchte vielAufmerksamkeit. Ich war immer erleichtert, wenn Patty ihreTochter abholte und es bei uns wie<strong>der</strong> ruhiger zuging.Ich war entsetzt, als meine Mutter im <strong>Dezember</strong> Pattyund Kelly einlud, den Weihnachtsabend mit uns zu verbringen.Meinen Weihnachtsabend! Mutti lächelte und versichertemir: „Es wird wie immer.“ Aber ich wusste es besser.Sie würden uns die ganze Pizza wegessen, und Kelly würdesich über unseren Gesang lustig machen. Ich fand mich mitdem Gedanken ab, dass dies wohl <strong>der</strong> schrecklichste HeiligeAbend meines Lebens werden würde.Der Weihnachtsabend kam, Patty und Kelly waren da,und wir redeten und lachten und sangen. Meine Mutterhatte Recht. Es war perfekt wie immer. Um Mitternachtbedankten sich Patty und Kelly und gingen wi<strong>der</strong>strebendheim. Mein Herz war voll Freude, als ich zu Bett ging. Dennnun wusste ich, dass das, was an Weihnachten wirklichwertvoll ist, nicht dadurch geschmälert wird, dass man an<strong>der</strong>edaran teilhaben lässt. Es wird vielmehr noch schöner.KINDERFünf WeihnachtsgeschenkePräsident Monson hat vorgeschlagen, dass wir unsüberlegen, was <strong>Jesu</strong>s sich von uns wünschen würdeund was wir ihm o<strong>der</strong> unserem Nächsten schenkenkönnten.Kreise auf dem Bild die fünf Kin<strong>der</strong> ein, diejemandem helfen. Warum ist das, was sie tun,auch ein Geschenk für <strong>Jesu</strong>s?ILLUSTRATION VON ADAM KOFORD6 <strong>Liahona</strong>


BESUCHSLEHRBOTSCHAFTBefassen Sie sich gebeterfüllt mit diesem Lesestoff und besprechen Sie ihn mit den Schwestern, die Sie besuchen,wie es Ihnen angebracht erscheint. Überlegen Sie anhand <strong>der</strong> Fragen, wie Sie Ihren SchwesternKraft geben können und wie Sie die FHV zu einem aktiven Teil Ihres Lebens machen können.Glaube,Familie, HilfeFOTO VON ROBERT CASEYBesuchslehren –ein ErlösungswerkDas Besuchslehren gibt den FrauenGelegenheit, übereinan<strong>der</strong> zuwachen, einan<strong>der</strong> zu stärken und einan<strong>der</strong>zu lehren. Es ist wahrhaftig einErlösungswerk. Als Besuchslehrerinnenwirken die Schwestern im Auftrag desErlösers und unterstützen die Frauen dabei,sich für die Segnungen des ewigenLebens bereit zu machen.„Wir sollen ‚warnen, erläutern, ermahnenund lehren und alle einladen, zuChristus zu kommen‘ (LuB 20:59), wie<strong>der</strong> Herr es in einer Offenbarung gesagthat“, erklärte Präsident Spencer W. Kimball(1895–1985). Weiter sagte er: „IhrZeugnis ist ein wun<strong>der</strong>bares Werkzeug.“ 1Wenn wir als Besuchslehrerinnenunsere Erkenntnis von den wahrenGrundsätzen des Evangeliums immermehr vertiefen, stärkt und stützt unserZeugnis die Schwestern, die sich auf dieTaufe und die Konfirmierung vorbereiten.Wir helfen neuen Mitglie<strong>der</strong>n, imEvangelium fest verankert zu werden.Unsere Besuche und unsere Liebe tragendazu bei, „diejenigen zurückzugewinnen,die abgeirrt sind, [und] das Herz <strong>der</strong>erzu erwärmen, <strong>der</strong>en Begeisterung fürdas Evangelium abgekühlt ist“ 2 . Und wirermuntern Schwestern dazu, durch denTempelbesuch zu Christus zu kommen.„Sie werden Seelen erretten“, versichertePräsident Kimball den Besuchslehrerinnen,„wer kann schon sagen, obnicht viele von den guten und aktivenMitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> heute deshalbaktiv sind, weil Sie sie zu Hause besuchtund ihnen einen neuen Ausblick, eineVision vermittelt haben. Sie haben denVorhang zurückgezogen. Sie haben ihrenHorizont erweitert. …Sie retten nämlich nicht nur dieseSchwestern, son<strong>der</strong>n vielleicht auchihren Mann und ihre Kin<strong>der</strong>.“ 3Aus den heiligen SchriftenLehre und Bündnisse 20:59; 84:106;138:56Was kann ich tun?1. Wie bereitet mich die FHV auf dieSegnungen des ewigen Lebens vor?2. Wie kann ich den Glauben <strong>der</strong>erfestigen, über die ich wache?Mehr dazu finden Sie unter www.reliefsociety.lds.org (in englischer Sprache).Aus unserer GeschichteAls <strong>der</strong> Prophet JosephSmith die Frauenhilfsvereinigunggründete, trug er denFrauen auf, nicht nur denArmen zu helfen, son<strong>der</strong>n auchSeelen zu erretten. Er erklärteebenfalls, dass die Frauen in <strong>der</strong><strong>Kirche</strong> eine wesentliche Rolle inGottes Erlösungsplan spielen. 4Geleitet von den Grundsätzen,die <strong>der</strong> Prophet Joseph Smithdargelegt hat, können wir alsFHV-Schwestern zusammenarbeiten,um Frauen und <strong>der</strong>enFamilie für Gottes größte Segnungenbereitzumachen.Präsident Brigham Young(1801–1877) hat gesagt: „Wirwollen miteinan<strong>der</strong> Mitleid habenund die Starken die Schwachenzärtlich pflegen lassen, bissie stark sind, und diejenigen,die sehen können, die Blindenführen lassen, bis sie den Wegselbst sehen.“ 5ANMERKUNGEN1. Spencer W. Kimball, zitiert inDie Töchter in meinem Reich:Die Geschichte und das Werk<strong>der</strong> Frauenhilfsvereinigung,Seite 129f.2. Eliza R. Snow, zitiert in Die Töchterin meinem Reich, Seite 933. Spencer W. Kimball, zitiert inDie Töchter in meinem Reich,Seite 1324. Siehe Joseph Smith, zitiert inDie Töchter in meinem Reich,Seite 1905. Brigham Young, zitiert inDie Töchter in meinem Reich,Seite 119<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 7


UNSER GLAUBEDAS EVANGELIUM JESU CHRISTI WURDE DURCH DENPROPHETEN JOSEPH SMITHWIEDERHERGESTELLTNach <strong>der</strong> Kreuzigung <strong>Christi</strong>und dem Tod seiner Apostelän<strong>der</strong>ten die Menschen somanche Lehre und Verordnung desEvangeliums. Auch wenn viele guteMenschen an <strong>Jesu</strong>s Christus glaubtenund bemüht waren, sein Evangeliumzu verstehen und zu lehren, war dochdie Fülle <strong>der</strong> Wahrheit nicht mehrvorhanden. Dies hatte zur Folge, dasssich die überlebenden Christen mehro<strong>der</strong> weniger vom ursprünglichenGlauben entfernten. Sie kanntenviele Wahrheiten, doch nicht einerbesaß die Fülle <strong>der</strong> Lehren <strong>Christi</strong>,<strong>der</strong> heiligen Handlungen und desPriestertums.Der Vater im Himmel wusste, dassdie Wahrheit allmählich verlorengehen würde. Daher bewahrte er dieFülle des Evangeliums <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> ineiner Sammlung alter heiliger Schriften,ähnlich <strong>der</strong> Bibel. Anfang des19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurde Joseph Smithvon einem Himmelsboten namensMoroni kundgetan, wo diese heiligenSchriften seit Jahrhun<strong>der</strong>ten verborgenlagen. Diese Schriften, die aufGoldplatten graviert waren, enthieltendie Aufzeichnungen von Propheten.Sie gaben Bericht vom Umgang Gottesmit den früheren Bewohnern desamerikanischen Kontinents. Durchdie Gabe und Macht Gottes übersetzte<strong>der</strong> Prophet Joseph Smith dieseAufzeichnungen. Diese Schriften sinddas Buch Mormon – ein weitererZeuge für <strong>Jesu</strong>s Christus.Im Zuge <strong>der</strong> Übersetzung desBuches Mormon wurde Joseph Smithin Gottes Lehren unterwiesen, wobei<strong>der</strong> Heilige Geist sein Lehrer war unddas Buch Mormon das Lehrbuch.Wenn Joseph Smith eine Fragehatte, wandte er sich im Gebet anGott und dieser offenbarte ihm dieAntwort. Dadurch lernte JosephSmith, ein junger Mann mitwenig Schulbildung, wichtigeWahrheiten kennen, die fürseine Berufung als Prophet<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellungunerlässlich waren. ◼Weiteres dazu finden Sie in denVeröffentlichungen Grundbegriffedes Evangeliums, 2009, Seite 99–106,107–114; Treu in dem Glauben,Seite 140–145, 173–177, 202–206;Gary J. Coleman, „<strong>Jesu</strong>s Christus steht imMittelpunkt <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung desEvangeliums“, Der Stern, Januar 1993,Seite 38Wir glauben, dass JosephSmith ein Prophet Gotteswar, aber wir verehrenunseren Vater im Himmelund seinen Sohn <strong>Jesu</strong>sChristus.VON LINKS: PREISET DEN MANN, GEMÄLDE VON JON MCNAUGHTON; JOSEPH SMITHS ERSTE VISION, GEMÄLDE VON GREGOLSEN, VERVIELFÄLTIGUNG UNTERSAGT; JOSEPH SMITH ÜBERSETZT DAS BUCH MORMON, GEMÄLDE VON DEL PARSON © 1996;PROPHET DES HERRN, GEMÄLDE VON DAVID LINDSLEY, VERVIELFÄLTIGUNG UNTERSAGT; AUSSCHNITT AUS DEM GEMÄLDE DIEWIEDERHERSTELLUNG DES MELCHISEDEKISCHEN PRIESTERTUMS VON LIZ LEMON SWINDLE, VERVIELFÄLTIGUNG UNTERSAGT; DIEGRÜNDUNG DER KIRCHE JESU CHRISTI IM JAHRE 1830, GEMÄLDE VON JOSEPH BRICKEY, VERVIELFÄLTIGUNG UNTERSAGT; SEHTEURE KLEINEN, GEMÄLDE VON DAVID LINDSLEY © 19838 <strong>Liahona</strong>


Der Prophet Joseph Smith gibt Zeugnis1. „Ich hatte tatsächlich ein Lichtgesehen, und mitten in demLicht hatte ich zwei Personengesehen, und sie hatten wirklichzu mir gesprochen; und wennman mich auch hasste undverfolgte, weil ich sagte, ichhätte eine Vision gesehen,so war es doch wahr; … daswusste ich; und ich wusste, dassGott es wusste; und ich konntees nicht leugnen, und ich wagtees auch gar nicht.“ 12. „Durch die Macht Gottesübersetzte ich das Buch Mormonvon Hieroglyphen, <strong>der</strong>enBedeutung die Welt nicht mehrkannte. Bei dieser wun<strong>der</strong>barenArbeit stand ich allein da – einungebildeter junger Mann, <strong>der</strong>mit einer neuen Offenbarungdie weltliche Weisheit und dievervielfachte Unwissenheit aus18 Jahrhun<strong>der</strong>ten bekämpfensollte.“ 23. „Ich habe den Brü<strong>der</strong>n gesagt, das Buch Mormon sei das richtigstealler Bücher auf Erden und <strong>der</strong> Schlussstein unserer Religion,und wenn man sich an dessen Weisungen halte, werde mandadurch Gott näher kommen als durch jedes an<strong>der</strong>e Buch.“ 3ANMERKUNGEN1. Joseph Smith–Lebensgeschichte 1:252. Lehren <strong>der</strong> Präsidenten <strong>der</strong><strong>Kirche</strong>: Joseph Smith, Seite 673. Lehren: Joseph Smith, Seite 704. Lehren: Joseph Smith, Seite 5685. Lehren: Joseph Smith, Seite 2146. Lehren: Joseph Smith, Seite 704. „Ich … habe unter <strong>der</strong>siegelnden Macht des MelchisedekischenPriestertums dieSchlüssel des letzten Reichesinne, die Evangeliumszeit<strong>der</strong> Fülle von allem, wasvon allen heiligen Prophetenseit Anbeginn<strong>der</strong> Welt gesprochenwurde.“ 4 (Siehe LuB27:12,13.)5. „Die <strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong><strong>der</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>der</strong> Letzten Tagewurde auf direkter Offenbarunggegründet, so wie es diewahre <strong>Kirche</strong> Gottes … immerwurde, und durch den Willenund die Segnungen Gottes warich bislang ein Werkzeug inseiner Hand, um die Sache Zionsvoranzubringen.“ 56. „Im [Buch Mormon] wirdberichtet, dass <strong>der</strong> Erretter nachseiner Auferstehung auf diesem[dem amerikanischen] Kontinenterschienen ist. Hier hat erdas Evangelium in all seinerFülle, seinem Reichtum, seinerMacht und seinen Segnungeneingepflanzt.“ 6<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 9


Sorgen Sie für Vielfalt im Familienleben. Schaffen Sie Traditionenzu beson<strong>der</strong>en Anlässen, auf die sich Ihre Familie freuen kannund die Sie als ewige Familie enger zusammenschweißen.10 <strong>Liahona</strong>


El<strong>der</strong> L. Tom Perryvom Kollegium <strong>der</strong> Zwölf ApostelTRADITIONEN:LICHT UND ZEUGNISFOTO VON JOHN LUKE © IRIDie <strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> <strong>der</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>der</strong> Letzten Tage ist wahrlicheine weltweit tätige <strong>Kirche</strong>. Dennoch darf man nicht vergessen,dass sich die <strong>Kirche</strong> ohne die Entstehung einer großenNation, nämlich <strong>der</strong> Vereinigten Staaten von Amerika, nie zu dem hätteentwickeln können, was sie heute ist. Der Herr hatte ein neues Lan<strong>der</strong>weckt, das Menschen aus aller Welt anzog, die nach politischer Freiheitund Religionsfreiheit strebten. Dieses neue Land war mit starkenFührungspersönlichkeiten gesegnet, die sich <strong>der</strong> Aufgabe verschriebenhatten, eine Staatsform aufzurichten, die jedem Menschen das Rechtgewährte, Gott nach eigenem Gewissen zu verehren.Die Grün<strong>der</strong>väter <strong>der</strong> Vereinigten Staaten waren überzeugt, dassReligion und Glaube wesentliche Grundlagen für die Entstehung einerstarken Nation sind. Mittlerweile haben jedoch viele Menschen in <strong>der</strong>Welt vergessen, welch zentrale Bedeutung religiösen Anschauungenbei <strong>der</strong> Entstehung von Richtlinien, Gesetzen und Regeln zukommt.Beispielsweise ist vielen Amerikanern nicht bewusst, dass die Grün<strong>der</strong>väterdavon ausgingen, Religion werde in unserer Zeit eine ebensogroße Rolle spielen wie damals. Für die Grün<strong>der</strong>väter waren Religionund Moral nicht einfach nur ein theoretisches Gedankengebäude.Vielmehr erklärten sie nachdrücklich, dass diese unerlässlich für guteStaatsführung und das Glück <strong>der</strong> Menschen seien.George Washington, <strong>der</strong> erste Präsident <strong>der</strong> Vereinigten Staaten,bekräftigte diese Haltung in seiner Abschiedsrede. Er sagte:„Religion und Moral sind unverzichtbare Stützen einer jeden Neigungund Gewohnheit, die zu politischem Gedeihen führt. … Lassenwir Vorsicht walten bei <strong>der</strong> Annahme, sittliches Empfinden könne ohneReligion aufrechterhalten werden. … Vernunft und Erfahrung lassenden Schluss zu, dass unter keinem Volk sittliche Grundsätze vorherrschenkönnen, wenn die religiösen Grundsätze fehlen.Es gibt keinen Zweifel daran, dass Tugend und Moral notwendigeTriebfe<strong>der</strong>n einer jeden Herrschaft des Volkes sind.“ 1Die Vereinigten Staaten sind jenes verheißene Land, von dembereits im Buch Mormon die Rede ist – ein Ort, wo inspirierte Menschenunter göttlicher Führung die notwendigen Voraussetzungen fürdie Wie<strong>der</strong>herstellung des Evangeliums <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> geschaffen haben.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 11


Wohin wendeich mich, um zuerfahren, wie icheinen Krisenplanfür die geistigeSicherheit meinerFamilie aufstellenkann? Ich haltemich an die <strong>Kirche</strong>,die das Gerüstbildet, mit dem icheine ewige Familieaufbaue.Die Geburtsstunde <strong>der</strong> Vereinigten Staatenläutete auch gleichzeitig das Ende des großenAbfalls vom Glauben ein, einer Zeit, in <strong>der</strong> dieWelt in Finsternis lag, weil es we<strong>der</strong> Prophetennoch offenbartes Licht gab. Es war keinZufall, dass nur wenige Jahrzehnte nach <strong>der</strong>Gründung <strong>der</strong> Vereinigten Staaten <strong>der</strong> herrlicheMorgen <strong>der</strong> ersten Vision folgte.Die erste Vision löste eine Flut offenbarterWahrheit aus. Die Kenntnis vom Wesen <strong>der</strong>Gottheit wurde wie<strong>der</strong>hergestellt. Eine neueübersetzte heilige Schrift wurde zum zweitenZeugen für <strong>Jesu</strong>s Christus. Die Wie<strong>der</strong>herstellungdes Priestertums stattete die Menschheiterneut mit <strong>der</strong> Macht und Vollmacht aus, imNamen Gottes zu handeln, heilige Handlungendes Priestertums zu vollziehen und die<strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> abermals auf <strong>der</strong> Erdeaufzurichten. Wir sind wahrlich gesegnet, weilwir <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>hergestellten <strong>Kirche</strong> angehören.Sicherheit in geistigen BelangenLebende Propheten sind eine <strong>der</strong> Segnungen<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>hergestellten <strong>Kirche</strong>. PräsidentHarold B. Lee (1899–1973) hatte eine klareVorstellung davon, was wirklich wichtig ist.Er erklärte: „Vieles von dem, was wir [in <strong>der</strong><strong>Kirche</strong>] in organisatorischer Hinsicht tun, ist …ein bloßes Gerüst; im Bemühen um den Einzelnendürfen wir das Gerüst niemals mit <strong>der</strong>Seele verwechseln.“ 2Präsident Lee wollte damit keineswegs dieAufgabe <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> bei <strong>der</strong> Errettung einesMenschen o<strong>der</strong> einer Familie herunterspielen.Vielmehr erklärte er mit Nachdruck, dass<strong>der</strong> Einzelne, die Familie und das Zuhauseim Mittelpunkt des Evangeliums <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong>stehen und dass die <strong>Kirche</strong> dazu da ist, siezu unterstützen. 3 Die <strong>Kirche</strong> ist also das Gerüst,das uns dabei hilft, eine ewige Familieaufzubauen.Ich bin ein Nachfahre <strong>der</strong> weit verzweigtenFamilie Wing. Den Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> FamilieWing gehört das älteste Haus in Neu-England,das noch immer in Familienbesitz ist. Mannennt es das Old Fort House. Stephen Wingund seine Familie lebten dort, nachdem sieum das Jahr 1635 in Amerika angekommenwaren.Die Mitte des Hauses war als Bollwerkgedacht. Die Wände sind über einen halbenMeter dick. Dafür wurden Eichenstämme inden Boden getrieben, wie bei einem typischenFort. Zwei getrennte Wände wurdengebaut. Der Zwischenraum wurde zum Schutzvor Pfeilen und Kugeln mit Sandstein aufgefüllt.Dieses Fort war <strong>der</strong> Mittelpunkt desHauses. Als die Familie größer wurde, wurdeauf beiden Seiten des ursprünglichen Fortsangebaut. Aber das Fort blieb ihr Bollwerk, ihrsicherer Hafen.Vielleicht sollten wir alle in Betracht ziehen,für unsere Sicherheit in geistigen Belangen einBollwerk zu errichten, das frei ist von den Einflüssen<strong>der</strong> Welt – einen Ort, wo wir unsereFamilie beschützen und ihr beibringen können,wie man in einer Welt zurechtkommt, diestets die grundlegenden Werte des Evangeliumsbedroht. Ich bin lieber optimistisch undILLUSTRATION VON DAN BURR12 <strong>Liahona</strong>


hoffe daher weiterhin auf Verän<strong>der</strong>ungen zumGuten in <strong>der</strong> Welt. Ich bin aber auch Realist,und deshalb schmiede ich einen Krisenplanfür den Fall, dass Verän<strong>der</strong>ungen zum Gutenausbleiben. Mein Krisenplan für die geistigeSicherheit muss alles berücksichtigen – Guteswie Schlechtes –, was uns durch verschiedeneMedien aufgedrängt wird. Wohin wende ichmich, um zu erfahren, wie ich einen solchenKrisenplan aufstellen kann? Ich halte mich andie <strong>Kirche</strong>, die das Gerüst bildet, mit dem icheine ewige Familie aufbaue.Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe,weshalb mir Präsident Lees Gedanke so gutgefällt, dass die <strong>Kirche</strong> das Gerüst für den Aufbauunserer ewigen Familie bildet. Zunächsteinmal weiß ich dadurch, was die <strong>Kirche</strong> ist.Zweitens, und das ist ebenso wichtig, weißich, was die <strong>Kirche</strong> nicht ist.Inwiefern die <strong>Kirche</strong> das Gerüst ist, kommtvielleicht am besten in den Worten des ProphetenJoseph Smith zum Ausdruck, <strong>der</strong> überseine Rolle als Führer <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> gesagt hat:„Ich lehre sie die richtigen Grundsätze und sieregieren sich selbst.“ 4 Ewige Grundsätze sinddas Gerüst, das die <strong>Kirche</strong> bereitstellt. Dieseewigen Grundsätze sind in den Lehren desGottesreiches verankert und kommen in Gottesewigem Plan des Glücklichseins zum Ausdruck.Wir kommen als Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>zusammen, um einan<strong>der</strong> die Grundsätze <strong>der</strong>Rechtschaffenheit zu lehren und voneinan<strong>der</strong>zu lernen und um errettende heilige Handlungenzu empfangen, damit das Gerüst fest undstabil bleibt, während wir unsere ewige Familieaufbauen.Beachten Sie, dass die <strong>Kirche</strong> nicht dieArbeit <strong>der</strong> Eltern übernehmen soll. Vielmehrleitet sie die Eltern bei ihrer Arbeit an. Die<strong>Kirche</strong> bietet uns eine ewig gültige Vorlage an.Für den Aufbau unserer ewigen Familie wirduns durch Verheißungen zugesichert, dassunsere Anstrengungen den Schutz und dieSicherheit bieten werden, die wir für unsereLieben anstreben, wenn wir uns an diese ewiggültige Vorlage halten.Es liegt an uns, die <strong>Kirche</strong> als Gerüst zunutzen, um eine Familie aufzubauen, die ingeistiger Hinsicht ebenso stark o<strong>der</strong> nochstärker ist als das Old Fort House. Wie schaffenwir das?Traditionen sind von großer BedeutungIch vergleiche Familientraditionen mit denEichenstämmen, die in den Boden getriebenwurden, um das Old Fort House zu bauen.Legen Sie Ihr Leben lang großen Wert darauf,Familientraditionen – Traditionen an Feiertagen,an Geburtstagen, am Sonntag, beimAbendessen – zu bewahren sowie neue insLeben zu rufen. Beachten Sie sie, schreibenSie sie auf, und halten Sie daran fest. Studienzufolge schließen sich junge Menschen deswegeneiner Bande an, weil sie Traditionenund Rituale brauchen und Teil von etwas seinwollen, was größer ist als sie selbst. Genaudiese Funktion sollte die Familie erfüllen. SorgenSie für Vielfalt im Familienleben. SchaffenSie Traditionen zu beson<strong>der</strong>en Anlässen, aufdie sich Ihre Familie freuen kann und die Sieals ewige Familie enger zusammenschweißen.Uns muss klar sein, dass dies keinesfallseine leichte Lösung ist. So wie Rom nichtan einem Tag erbaut wurde, entstehen auchFamilientraditionen nicht über Nacht. SolcheTraditionen können festen und dauerhaftenHalt bieten, aber man muss sehr viel darumherum aufbauen. Womöglich entfalten sie ihrepositive Wirkung nur dann, wenn sich je<strong>der</strong>einbringen kann und alle gemeinsam zu <strong>der</strong>Tradition beisteuern. Das bedeutet, dass dieFamilie Zeit miteinan<strong>der</strong> verbringen und lernenmuss, zusammenzuarbeiten. Wenn es darumgeht, Zeit mit <strong>der</strong> Familie zu verbringen,gibt es keine Qualität ohne eine bestimmteQuantität.Bei <strong>der</strong> Wahl Ihrer beruflichen Tätigkeitsollten Sie beispielsweise darüber nachdenken,wie viel Zeit Ihre Arbeit jeden Tag vonIhnen for<strong>der</strong>n wird. Werden Sie 14 StundenFamilientraditionenentfalten ihrepositive Wirkungnur dann, wennje<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Familiedabei eine Aufgabeübernimmt undsich alle gemeinsamdarum bemühen,die Traditionenzu entwickeln.Das bedeutet, dassdie Familie Zeitmiteinan<strong>der</strong> verbringenund lernenmuss, zusammenzuarbeiten.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 13


Wir müssenunerschrockenunsere Überzeugungkundtun,dass <strong>Jesu</strong>s Christus<strong>der</strong> Sohn Gottesist. Unsere Mitmenschensollenwissen, dass er füruns im Mittelpunkt<strong>der</strong> Menschheitsgeschichtesteht.am Tag arbeiten müssen und erst nach Hausekommen, wenn die Kin<strong>der</strong> schon längst imBett sind? Ich will damit nicht sagen, dass einesolche Arbeitsstelle überhaupt nicht in Fragekommt, aber wenn Sie sich dafür entscheiden,müssen Sie Mittel und Wege finden, IhrerFamilie nahe zu bleiben. Das Gerüst, das die<strong>Kirche</strong> aufstellt, erinnert Sie stets daran, wasaus ewiger Sicht Vorrang hat.Ich entschied mich für den Einzelhandel.Unsere Läden waren sechs Tage die Wochevon 10 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Ein normalerArbeitstag umfasste für mich mindestens 10Stunden, manchmal 12 bis 15. Ich musste sehrdarauf achten, Zeit für meine Kin<strong>der</strong> einzuplanen,und die Vorstellung, dass die <strong>Kirche</strong> dasGerüst ist, hat mich stets daran erinnert, wasmeine Prioritäten für die Ewigkeit sind.Ich ließ beispielsweise alle meine Kin<strong>der</strong>auf Teilzeitbasis in unseren Läden mitarbeiten.Meine älteste Tochter hielt die Verkaufszahlenauf dem Laufenden, sodass meine Bücherimmer auf dem aktuellen Stand waren und ichdie Zahlen von Jahr zu Jahr vergleichen konnte.Mein Sohn kümmerte sich im Sommer um dieKreditorenbuchhaltung. Meine jüngste Tochterwies ich an <strong>der</strong> Kasse ein, und sie arbeitetein Teilzeit als Kassiererin. So konnten wir unstagsüber sehen, mehrmals in <strong>der</strong> Woche gemeinsamzu Mittag essen und ich konnte wertvolleZeit mit jedem einzelnen Kind verbringen.Die schönste gemeinsame Zeit war <strong>der</strong> täglicheWeg zur Arbeit und nach Hause.Ein Gerüst für das BerufslebenIch bin <strong>der</strong> Meinung, dass die <strong>Kirche</strong> unsauch für das Berufsleben ein Gerüst gibt. AlsMitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> <strong>der</strong> <strong>Heiligen</strong><strong>der</strong> Letzten Tage vertreten wir den Erlöser undseine <strong>Kirche</strong>. Für uns reicht es nicht aus, sogut zu sein wie jemand, <strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>en <strong>Kirche</strong>angehört. Präsident George Albert Smith(1870–1951) hat dies deutlich gemacht:„Im letzten Jahr hatte ich die Gelegenheit,mit zwei Männern, die hier [in Salt Lake City]wohnen und nicht unserer <strong>Kirche</strong> angehören,zusammenzukommen und mit ihnen überdas Evangelium zu sprechen. Der eine wohnthier seit 20 Jahren; ein Mann, dessen Lebentadellos ist, ein guter Bürger, ein hervorragen<strong>der</strong>Geschäftsmann, <strong>der</strong> unserem Volk wohlgesonnenist. Er erzählte mir, dass er … zudem Schluss gekommen sei, dass wir genausogut wie unsere Nachbarn seien, die an<strong>der</strong>en<strong>Kirche</strong>n angehören. Wir seien in keiner Weisean<strong>der</strong>s.Meine Brü<strong>der</strong> und Schwestern, ich möchteIhnen sagen, dass ich das nicht als Komplimentauffasse. Wenn das Evangelium <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong> keinen besseren Menschen aus mirmacht, dann habe ich mich nicht so entwickelt,wie ich sollte. Und wenn unsere Nachbarn,die nicht dieser <strong>Kirche</strong> angehören, Jahrfür Jahr unter uns leben können, ohne einenDER HERR JESUS CHRISTUS, GEMÄLDE VON DEL PARSON © 1983 IRI; FOTO © IRI14 <strong>Liahona</strong>


Beweis für die Vorteile zu finden, die wirdadurch haben, dass wir die Gebote Gotteshalten, dann muss Israel sich bessern.“ 5Ein Mitglied, das tempelwürdig ist, sollteimmer herausragen, in welchem beruflichenUmfeld es sich auch bewegt. Trauen Sie sich,an<strong>der</strong>s zu sein. Machen Sie sich keine Sorgen,dass jemand Anstoß nehmen könnte, wennSie sich an die Grundsätze <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> halten.Ich verheiße Ihnen, dass es Ihnen in je<strong>der</strong>Situation, in <strong>der</strong> Sie sich befinden mögen, einSegen und kein Schaden sein wird, wenn Sienach den Grundsätzen leben, die für einenTempelschein notwendig sind.Wir müssen das Licht des Erlöserswi<strong>der</strong>spiegelnWenn ich tagtäglich die Nachrichten leseund höre, bin ich entsetzt, welche Schwierigkeitenwir uns selbst einbrocken. Währendsich die Zeiten und die Umstände än<strong>der</strong>n undimmer komplizierter werden, scheint es immerweniger Menschen zu geben, die in <strong>der</strong> Lagesind, die Aufgabe zu schultern, positive Verän<strong>der</strong>ungenherbeizuführen. Ich for<strong>der</strong>e Sie,die Sie <strong>der</strong>zeit Führungspositionen innehabeno<strong>der</strong> künftig innehaben werden, auf: MachenSie sich bewusst, dass sich die Welt rasantverän<strong>der</strong>t. Wir brauchen dringend Führungspersönlichkeiten,die fähig und mutig genugsind, die enormen Schwierigkeiten, vor denenwir heute stehen, anzugehen.Das sittliche Fundament jüdisch-christlicherAusprägung scheint in den Vereinigten Staatenund an<strong>der</strong>swo zu zerfallen. Dieses Fundamentberuhte auf Gerechtigkeit, Mitgefühl undAchtung vor <strong>der</strong> Würde des Menschen. SeineGrundlage waren nicht Gesetze und Richtlinien,son<strong>der</strong>n das Licht <strong>Christi</strong>, das in jedemguten, anständigen Staatsbürger zu finden ist.Die Anzahl <strong>der</strong>er, die an diesen Ansichtenund Werten festhalten, schwindet, aber Sieund ich bleiben diesen Werten treu. Wir habendem Erlöser gelobt, ihn zu vertreten. Indemwir <strong>Jesu</strong>s Christus vertreten und das Licht<strong>Christi</strong> in unserem Leben wi<strong>der</strong>spiegeln, könnenwir vielen unserer Brü<strong>der</strong> und Schwesternhelfen, sich dieses jüdisch-christlichen Erbeszu erinnern.Wir müssen unerschrocken unsere Überzeugungkundtun, dass <strong>Jesu</strong>s Christus <strong>der</strong>Sohn Gottes ist. Unsere Mitmenschen sollenwissen, dass er für uns im Mittelpunkt <strong>der</strong>Menschheitsgeschichte steht. Es geht in <strong>der</strong>Bibel und in den an<strong>der</strong>en Büchern, die wirals heilige Schriften betrachten, um seinLeben und seine Lehren. Das Alte Testamentbereitet den Weg für das irdische Wirken<strong>Christi</strong>. Das Neue Testament beschreibt seinWirken hier auf Erden. Das Buch Mormonist ein weiterer Zeuge für sein irdischesWirken. <strong>Jesu</strong>s Christus ist zur Erde gekommen,um – als Fundament für die gesamteMenschheit – sein Evangelium zu verkünden,damit alle Kin<strong>der</strong> Gottes ihn und seineLehren kennenlernen können. Er hat seinLeben gegeben, um uns Erlöser und Erretterzu sein. Nur durch <strong>Jesu</strong>s Christus können wirerrettet werden. Deshalb steht er für uns imMittelpunkt <strong>der</strong> Menschheitsgeschichte. Unserewiges Schicksal liegt seit jeher in seinenHänden. Es ist wun<strong>der</strong>bar, an ihn zu glaubenund ihn als Heiland, Herrn und Meisteranzuerkennen.Vergessen Sie nicht, was die <strong>Kirche</strong> fürSie und Ihre Familie leisten kann, leistet undbereits geleistet hat. Und denken Sie daran:Dies ist nicht bloß irgendeine <strong>Kirche</strong>. Es ist diewie<strong>der</strong>hergestellte <strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong>. ◼Aus einer Ansprache, die am 24. Januar <strong>2012</strong> bei einerAndacht an <strong>der</strong> Brigham-Young-Universität Idaho gehaltenwurde. Den englischen Text finden Sie in voller Länge unterweb.byui.edu/devotionalsandspeeches.ANMERKUNGEN1. Washington’s Farewell Address, Hg. Thomas ArkleClark, 1908, Seite 142. Lehren <strong>der</strong> Präsidenten <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>: Harold B. Lee,Seite 1483. Siehe Lehren: Harold B. Lee, Seite 148f.4. Lehren <strong>der</strong> Präsidenten <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>: Joseph Smith,Seite 3145. Lehren <strong>der</strong> Präsidenten <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>: George AlbertSmith, Seite 8f.Vergessen Sie nicht,was die <strong>Kirche</strong> fürSie und Ihre Familieleisten kann,leistet und bereitsgeleistet hat. Unddenken Sie daran:Dies ist nicht bloßirgendeine <strong>Kirche</strong>.Es ist die wie<strong>der</strong>hergestellte<strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong>.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 15


El<strong>der</strong> David S. Baxtervon den SiebzigernWIE MANWIDRIGKEITENHINTER SICH LÄSSTEs kommt dieZeit, da wirWidrigkeitenhinter uns lassenkönnen undmit <strong>der</strong> Hilfe desHerrn aus <strong>der</strong>Finsternis hervortretenin dieFülle des Lichts.Eines <strong>der</strong> schönen Lie<strong>der</strong> über dieWie<strong>der</strong>herstellung wurde von ParleyP. Pratt verfasst und beschreibt, wie diedunklen Vorhänge des Abfalls vom Glaubenzurückgezogen werden und die wie<strong>der</strong>hergestellteWahrheit als herrliches Licht erstrahlt:Der Morgen naht, die Schatten fliehn,seht, Zions Banner ist enthüllt! …Es dämmert über jenen Höhnzum schönen Tag <strong>der</strong> ganzen Welt.Der reinen Wahrheit göttlich Lichttreibt fort des Irrtums lange Nacht, …denn Gott, <strong>der</strong> aus dem Himmel spricht,hat seines Bundes noch gedacht. 1Interessanterweise verwendet <strong>der</strong> ApostelPaulus ebenfalls das Licht als Sinnbild, um zuerklären, warum er bezeugen konnte: „Vonallen Seiten werden wir in die Enge getriebenund finden doch noch Raum; wir wissenwe<strong>der</strong> aus noch ein und verzweifeln dennochnicht; wir werden gehetzt und sind doch nichtverlassen; wir werden nie<strong>der</strong>gestreckt unddoch nicht vernichtet.“ (2 Korinther 4:8,9.)Und er legt dar, wie er all dem geradenoch entkommen konnte: „Denn Gott, <strong>der</strong>sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!,er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damitwir erleuchtet werden zur Erkenntnis desgöttliches Glanzes auf dem Antlitz <strong>Christi</strong>.“(2 Korinther 4:6.)Die meisten von uns bekommen irgendwanneinmal die frostigen Winde irgendwelcherWidrigkeiten zu spüren. Stürme brauensich zusammen, Winde wehen, <strong>der</strong> Regenfällt, die Fluten steigen. Es mag uns so vorkommen,als sei kein Ende in Sicht und alsstünden uns nur noch Beklommenheit undZweifel, Prüfung und Bedrängnis bevor.Neben gelegentlichen Gewittern kann manauch schreckliche Wirbelstürme und gewaltigeTurbulenzen erleben, die das Vertrauen zerstörenund das Selbstwertgefühl erschüttern.16 <strong>Liahona</strong>


ILLUSTRATION VON ALLEN GARNSAlles, was uns lieb und teuer ist, kann uns plötzlich sovergänglich vorkommen, als rinne es uns durch die Finger.Einschneidende Verän<strong>der</strong>ungen können uns völlig ausdem Gleichgewicht bringen.Vielleicht führt eine unerwartete Entlassung zu langfristigerArbeitslosigkeit, vielleicht engen finanzielleZwänge unseren Handlungsspielraum ein o<strong>der</strong> eineHypothekenkrise stürzt uns finanziell ins Unglück. Möglicherweisebringt <strong>der</strong> Ruhestand nach einem langen,betriebsamen und produktiven Arbeitsleben ein Gefühldes Verlustes mit sich. Vielleicht fühlen wir uns aufgrundeiner plötzlich aufgetretenen Krankheit o<strong>der</strong> einerschlimmen Behin<strong>der</strong>ung wie „eingesperrt“ – hilflos, hoffnungslosund verunsichert. Unter solchen Umständenstellt sich leicht Furcht ein, und es mag schwerfallen, amGlauben festzuhalten.Ich habe all dies selbst erlebt. Als ich mich von einerOperation erholte, bei <strong>der</strong> zwei große Hirntumore entferntworden waren, war ich aufgrund <strong>der</strong> seelischen und mentalenBelastung phasenweise sehr nie<strong>der</strong>geschlagen undbedrückt. Ich musste feststellen, dass ich nicht so unverwundbarwar, wie ich früher gedacht hatte. Medikamentesprachen nicht an, und ein, zwei Rückschläge machtenmich noch mutloser. Langsam verfiel ich in Selbstmitleid.Beschließen Sie, glücklich zu seinDoch dann geschah nach und nach Wun<strong>der</strong>bares.Gute Freunde und treue Führer <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> standen mirverständnisvoll zur Seite, und ich öffnete mich ihrem Ratund ihren aufmunternden Worten. Als ich einmal spät amAbend unserem jüngsten Sohn meine Nie<strong>der</strong>geschlagenheitbeschrieb, meinte er: „Weißt du, Papa, ich bin bisherimmer davon ausgegangen, dass wir uns dafür entscheidenmüssen, glücklich zu sein.“ Und er hat Recht.Mehr und mehr brachte ich meine Dankbarkeit für alldie Segnungen zum Ausdruck, die mir geblieben waren.Ich fand heraus, dass „diese Art [von Prüfung] nur durchGebet und Fasten ausgetrieben werden“ konnte (sieheFußnote zu Matthäus 17:21).Ich spürte die Kraft, erneuernde Macht und Liebe desErlösers. Wie Paulus freute ich mich über die Erkenntnis,dass we<strong>der</strong> Bedrängnis noch Not o<strong>der</strong> Gefahr mich von<strong>der</strong> Liebe <strong>Christi</strong> scheiden konnten (siehe Römer 8:35).Glücklicherweise haben wir die hoffnungsfrohe<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 17


Selbst wenn unserGlaube zuweilennicht größer zusein scheint als einSenfkorn, wird GottesFürsorge undFührung uns jedenSchritt des Wegesbegleiten. Wennwir Gott um Hilfebitten, erhalten wirsie auch – vielleichtsogar auf ganz unerwarteteWeise.Zuversicht, dass wir Kraft und neuen Mutfinden können, was immer auch geschehenmag. Unsere Last kann leichter gemachtwerden, selbst wenn sie uns nicht sofortgenommen wird. Wir können auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>enSeite des finstersten Abgrunds als stärkere,entschlossenere und bessere Menschenhervorkommen.Nachdem wir uns in <strong>der</strong> Feuerprobe <strong>der</strong>Bedrängnis bewährt haben, haben wir einenCharakter entwickelt, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lageist, künftige Schicksalsschläge zu meistern.Zudem können wir unsere Erfahrungen dazunutzen, an<strong>der</strong>e einfühlsam aufzurichten.Unser Durchhaltevermögen kann eineman<strong>der</strong>en Hoffnung schenken und unserer Familieein gutes Beispiel geben. Wir sind dannbesser für die Zukunft gerüstet.Auch wenn Widrigkeiten uns nicht unbedingtleicht loslassen, können wir uns dochje<strong>der</strong>zeit dafür entscheiden, sie loszulassen.Wie Alma und seinem Volk inmitten schrecklicherVerfolgung, verheißt auch uns <strong>der</strong> Herr:„Erhebt das Haupt und seid voller Trost,denn ich weiß von dem Bund, den ihr mirgemacht habt; und ich werde mit meinemVolk einen Bund machen und es aus <strong>der</strong>Knechtschaft befreien.Und ich werde auch die Lasten, die euchauf die Schultern gelegt sind, leicht machen,sodass ihr sie nicht mehr auf eurem Rückenspüren könnt.“ (Mosia 24:13,14.)Überdies hat <strong>der</strong> Herr uns zugesagt:„Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen,son<strong>der</strong>n ich komme wie<strong>der</strong> zu euch.“( Johannes 14:18.)Bitten Sie Gott um HilfeHilfe von Gott ist möglicherweise nichtgleich offensichtlich. Wir sehen o<strong>der</strong> merkenvielleicht nicht sofort, dass Lasten, die uns aufunserem Lebensweg erwartet hätten, von unsgenommen o<strong>der</strong> abgewendet worden sind.Der Herr versichert uns: „Aber siehe,wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Meine Augenruhen auf euch. Ich bin mitten unter euch,und ihr könnt mich nicht sehen.“ (LuB 38:7.)Natürlich ist es notwendig, mit an<strong>der</strong>enund mit uns selbst äußerst geduldig zu sein.Oft dauert es einfach eine Weile, bis allessich zum Guten wendet. Selbst wenn unserGlaube zuweilen nicht größer zu sein scheintals ein Senfkorn, wird Gottes Fürsorge undFührung uns jeden Schritt des Weges begleiten.Wenn wir Gott um Hilfe bitten, erhaltenwir sie auch – vielleicht sogar auf ganz unerwarteteWeise.Wir finden die nötige Kraft, dankbarzu sein für das, was wir haben, anstatt zubeklagen, was wir verloren haben. Es istinteressant, dass Menschen, die durch eineNaturkatastrophe, etwa einen Waldbrand,eine Überschwemmung o<strong>der</strong> einen Wirbelsturm,allen weltlichen Besitz verloren haben,oft den gleichen Gedanken zum Ausdruckbringen. So oft hört man von ihnen: „Zumindesthaben wir immer noch das, was wirklichwichtig ist.“Das Zeugnis des Paulus macht Mut:„Ich habe gelernt, mich in je<strong>der</strong> Lagezurechtzufinden: Ich weiß Entbehrungenzu ertragen, ich kann im Überfluss leben.In jedes und alles bin ich eingeweiht:in Sattsein und Hungern, Überfluss undEntbehrung.Alles vermag ich durch ihn, <strong>der</strong> mir Kraftgibt.“ (Philipper 4:11-13.)Und es heißt: „Alles, was im Leben ungerechtist, kann durch das Sühnopfer <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong> wie<strong>der</strong>gutgemacht werden.“ 2Wie unsere Umstände auch aussehen mögen– es kommt die Zeit, da wir Widrigkeitenhinter uns lassen können und mit <strong>der</strong> Hilfedes Herrn aus <strong>der</strong> Finsternis hervortreten indie Fülle des Lichts. ◼ANMERKUNGEN1. „Der Morgen naht“, Gesangbuch, Nr. 12. Verkündet mein Evangelium! – eine Anleitungfür den Missionsdienst, Seite 5918 <strong>Liahona</strong>


JUGENDLICHENie alleinAndrea Dayne Quilla-SoletaIn den vergangenen drei Jahren bin ich geprüft worden.Mir ist bewusst geworden, dass man, ganz gleich, wasman durchlebt, es nicht alleine bewältigen muss, wennman Gott an seiner Seite hat.Kurz nach meinem 16. Geburtstag stellte ich fest,dass sich bei mir ein Ekzem entwickelte. Es war schwer,jeden Morgen im Spiegel den Ausschlag sehen zu müssen,<strong>der</strong> meinen Körper bedeckte. Aber ich nahm mirvor, dies als Bewährungsprobe zu betrachten. Anstattmich selbst zu bemitleiden, bemühte ich mich, die Auffor<strong>der</strong>ungmeiner JD-Lehrerinnen zu befolgen, nämlichmir trotz meiner Prüfungen jeden Tag meine Segnungenbewusst zu machen. Meine Haut ist auch jetzt noch nichtgeheilt, doch ich bin dankbar für meine Familie, meineFreunde und mein musikalisches Talent. Ich bin dankbar,dass ich zwei Beine, zwei Hände undzwei Füße haben, dass ich sehenund hören kann. Ich weiß, dasswahre Schönheit von innenkommt und nicht vonaußen.Das Ekzem machtemir aber immer mehr zuschaffen. Ich war nichtmehr so freundlich wiesonst und lächelte nichtmehr. Die vielen Ärzte,die ich zu Rate zog, warensicher, meine Haut werdenoch vor Weihnachtenwie<strong>der</strong> makellos sein.Dem war aber nicht so. Ich betete jeden Tag um die Kraft,die Schüchternheit zu überwinden, die durch meine Hautkrankheitentstanden war.Alle rieten mir, ich solle einfach gar nicht daran denkenund mich ganz normal verhalten, so als ob mit meinerHaut alles in Ordnung wäre. Das ging aber nicht so leicht.Meine Mutter erzählte mir einfühlsam immer wie<strong>der</strong> Geschichtenaus den heiligen Schriften, mit denen sie michtrösten und mir Mut machen wollte.In Lehre und Bündnisse 24:8 steht: „Sei geduldig in Bedrängnissen,denn du wirst viele haben; aber ertrage sie,denn sieh, ich bin mit dir, ja, bis ans Ende deiner Tage.“An diesen Worten hielt ich mich fest. Ich habe sie auf Lesezeichenund in Notizbücher geschrieben und in meinemZimmer angebracht. Dieser Vers gehört nun zu meinenLieblingsschriftstellen und motiviert mich,trotz meiner Prüfung mein Besteszu geben.Diese Prüfung zuertragen ist nicht leicht,aber ich bin jetzt besservorbereitet auf die Prüfungen,die mir noch bevorstehen.Der Vater imHimmel hat mich vorbereitet,sodass ich jeglicheSchwierigkeit meisternkann. Ich weiß jetzt, dassich alles, was ich durchlebe,nicht alleine bewältigenmuss. ◼DAS VERLORENE SCHAF, GEMÄLDE VON DEL PARSON<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 19


Laura F. WillesPropheten und dieWeihnachtszeitDie Lebensweise <strong>der</strong> sechzehn neuzeitlichen Prophetenspiegelt den Geist <strong>der</strong> Weihnacht wi<strong>der</strong>und lenkt unsere Gedanken zu dem unvergleichlichenEreignis hin, das sich vor über zwei Jahrtausenden ineinem Stall in Betlehem zugetragen hat: die Geburt unseresErlösers <strong>Jesu</strong>s Christus. Wir liegen immer richtig, wennwir dem Beispiel <strong>der</strong> Propheten folgen – gerade auch anWeihnachten.Liebevolle HilfeMenschen, denen es nicht so gut geht, liebevoll beizustehen,das zeichnet die Propheten aus, gerade auch in <strong>der</strong>Weihnachtszeit. 1931, zur Zeit <strong>der</strong> Weltwirtschaftskrise, warHarold B. Lee Präsident eines großen Pfahles in Salt LakeCity. Präsident Lee wollte herausfinden, was die Mitglie<strong>der</strong>seines Pfahles benötigten, und sich nach besten Kräftendafür einsetzen, ihre Not zu lin<strong>der</strong>n. Er ließ eine Befragungdurchführen und erfuhr, dass über die Hälfte <strong>der</strong>Mitglie<strong>der</strong> des Pfahles, nahezu 5000 Menschen, auf Unterstützungangewiesen war, darunter fast 1000 Kin<strong>der</strong> unterzehn Jahren. Er rief die Mitglie<strong>der</strong> dazu auf, Spielsachenzu sammeln, und veranlasste, dass in Arbeitsgruppen alteSpielsachen repariert, gereinigt und neu bemalt wurdeno<strong>der</strong> neues Spielzeug angefertigt wurde, damit jedes Kindan Weihnachten ein Geschenk bekam. Außerdem wollteer dafür sorgen, dass alle Familien im Pfahl an Weihnachtenetwas zu essen hatten, und bat daher um Lebensmittelspenden.1 Als El<strong>der</strong> Lee dann Apostel war, wurde er gebeten,das Wohlfahrtsprogramm <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> auf die Beine zustellen, das auf ebendiesen Grundsätzen basiert, nämlichDienst am Nächsten, Opferbereitschaft und Arbeit.Als Präsident Thomas S. Monson noch ein Junge warund seine Familie mit den Weihnachtsvorbereitungenbeschäftigt war, stellte ein Freund ihm eine überraschendeFrage: „Wie schmeckt denn Truthahn?“ Er antwortete,Truthahn schmecke wie Huhn, doch dann wurde ihm klar,dass <strong>der</strong> arme Junge wohl auch noch nie Huhn gegessenhatte. Tatsächlich hatte die Familie des Jungen überhaupt20 <strong>Liahona</strong>


FOTOS VON WELDEN C. ANDERSENnichts zuhause, woraus man ein Weihnachtsessenzubereiten konnte. „Ich überlegte, was zutun sei“, erzählt Präsident Monson. „Ich hattekeinen Truthahn, kein Huhn und auch keinGeld. Aber ich hatte zwei Kaninchen. Ichnahm meinen Freund bei <strong>der</strong> Handund rannte mit ihm zum Kaninchenstall,steckte die Kaninchenin eine Kiste und gab sie demJungen mit den Worten: ‚Hier,nimm diese zwei Kaninchen. Sieschmecken gut – so ähnlich wieHühnchen.‘ … Mir stiegen Tränenin die Augen, als ich die Tür zum jetztleeren Kaninchenstall schloss. Aber ich war nicht traurig.Wärme und unaussprechliche Freude erfüllten mich.Dieses Weihnachtsfest habe ich niemals vergessen.“ 2Die Familie rückt zusammenZu Präsident Ezra Taft Bensons schönsten Erinnerungengehörte Weihnachten im Jahr 1923. Damals kehrte er anHeiligabend nach einer zweieinhalb Jahre dauernden Missionin England auf die Farm seiner Eltern in Whitney inIdaho zurück. Das freudige Wie<strong>der</strong>sehen mit seinen Elternund seinen zehn Geschwistern war von <strong>der</strong> Vorfreude aufWeihnachten begleitet. Um ihm eine beson<strong>der</strong>e Freudezu bereiten, erlaubten ihm die Eltern, aufzubleiben undbei den Weihnachtsvorbereitungen zu helfen, nachdemdie an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> schlafen gegangen waren. Während erseinen Eltern half, erzählte er von seinen Erlebnissen aufMission. An diesem „ganz beson<strong>der</strong>en Abend“ in seinemElternhaus konnte er die Tränen nicht zurückhalten. 3Das Beispiel <strong>der</strong> Propheten spornt uns an, uns in <strong>der</strong>Weihnachtszeit beson<strong>der</strong>s unseren Angehörigen zuzuwenden.Präsident Joseph F. Smith erzählte von einemWeihnachtsfest, als er als junger Vater kein Geld hatte –keinen Cent –, um Geschenke für seine Kin<strong>der</strong> zu kaufen.Kurz vor Weihnachten ging er aus dem Haus, schlen<strong>der</strong>tedie Straße entlang und betrachtete die wun<strong>der</strong>schönenSachen in den Schaufenstern, wohl wissend, dass ernichts davon kaufen konnte. Verzweifelt zog er sich ineine stille Ecke zurück und „weinte wie ein Kind“, weilihm das Herz so wehtat. Doch dann wischte er die Tränenfort, ging nach Hause und spielte den ganzen Taglang mit seinen Kin<strong>der</strong>n, „dankbar und froh allein ihretwegen“.4 Er konnte zwar seinen Kin<strong>der</strong>n zu Weihnachtenkeine Geschenke kaufen, hatte ihnen aber das Größtegeschenkt, was ein Vater überhaupt schenken kann:seine Liebe und seine Zeit.Der Prophet Joseph Smith verbrachte Weihnachten1838 im Gefängnis zu Liberty in Missouri. Er und mehrereseiner Weggefährten wurden in einem kleinen Kerker imKeller gefangen gehalten. Das Verlies war kalt, schmutzigund voller Rauch, weil sie auf offenes Feuer angewiesenwaren. Die Decke war so niedrig, dass man nicht aufrechtstehen konnte. Trotzdem gab es an Weihnachten aucheinen Lichtblick. Emma, die Frau des Propheten, durfteJoseph kurz vor Weihnachten besuchen und einige Tagein Liberty bleiben. Und sie hatte sogar ihren Sohn JosephSmith III mitgebracht. Die Liebe seiner Familie veranlassteJoseph Smith, den <strong>Heiligen</strong> aus dem Kerker diese aufmunterndenWorte zu schreiben: „Wir rühmen uns unsererDrangsal, denn wir wissen: Gott ist mit uns.“ 51937 musste sich Präsident Joseph Fielding Smith aufdas Leben ohne seine vor kurzem verstorbene Frau Etheleinstellen. Ethel hatte Jessie Evans, eine alleinstehendeFrau mit einer wun<strong>der</strong>schönen Stimme, gebeten, bei ihrerBeerdigung zu singen. Dadurch lernten sich Jessie Evansund Joseph Fielding Smith näher kennen, und aus gegenseitigerSympathie erwuchs Liebe. Kurz nach Weihnachtennahm sie seinen Heiratsantrag an. Präsident Smith schriebüber das, was ihm Weihnachten 1937 geschenkt wordenwar: „Ich habe [ Jessie] sozusagen als Weihnachtsgeschenkbekommen, wofür ich sehr dankbar bin.“ 6 Sie heiratetenim darauffolgenden April.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 21


Präsident David O. McKay unternahm mit seinen Enkelnjedes Jahr zu Weihnachten eine Schlittenfahrt. Dergroße Schlitten wurde von einem schönen Pferdegespanngezogen, und natürlich durften die Glöckchen nichtfehlen. Diese Schlittenfahrt war eine ihrer schönsten Familientraditionen.Präsident McKay fuhr noch in seinenAchtzigern im Schlitten mit. Gegen die Kälte trug er seinenlangen, dicken Waschbärmantel und dicke Handschuhe.Die kleineren Enkel saßen auf dem Schlitten, aber die älteren„sausten auf ihren eigenen kleinen Schlitten hinterher“,die an den Pferdeschlitten angebunden waren. Manchmalscharten sich alle im Anschluss an diese unvergesslicheSchlittenfahrt noch um das Klavier und sangen Weihnachtslie<strong>der</strong>und das Lied „Wo die Liebe wohnt“. 7Das Zeugnis von <strong>Jesu</strong>s ChristusWas aber wohl am wichtigsten ist: Die Weihnachtserlebnisse<strong>der</strong> Propheten spornen uns an, unser Zeugnis von<strong>Jesu</strong>s Christus zu vertiefen und ihn in den Mittelpunkt desFestes zu stellen. 1876 stand <strong>der</strong> St.-George-Utah-Tempelkurz vor <strong>der</strong> Fertigstellung. Für die Weihung des Untergeschosses,des Hauptraums und des Siegelungsraums war<strong>der</strong> 1. Januar 1877 vorgesehen. 8 Da die Weihung nur siebenTage nach Weihnachten stattfinden sollte, arbeitetenviele in St. George emsig mit, damit <strong>der</strong> Tempel rechtzeitigfertig werden konnte.Präsident Wilford Woodruff, <strong>der</strong> erste Präsident diesesTempels, notierte in seinem Tagebuch, dass am Weihnachtstagdie Männer eifrig mit Kreissägen arbeitetenund vierzig Frauen den ganzen Tag lang im TempelTeppiche nähten. Sie verlegten Teppiche und brachtenVorhänge an. 9Fast wären sie nicht rechtzeitig fertig geworden, aberihr Einsatz an den Weihnachtstagen hatte sich gelohnt. DieArbeit im Tempel war ihre Art, Weihnachten zu feiern. Am1. Januar sprach Präsident Woodruff vor 2000 Anwesendendas Weihungsgebet für einzelne Bereiche des Tempels –über 30 Jahre nachdem die <strong>Heiligen</strong> <strong>der</strong> Letzten Tage denNauvoo-Tempel hatten aufgeben müssen.Im Zweiten Weltkrieg wurde in vielen amerikanischenStädten nachts <strong>der</strong> Strom abgestellt, um Heizöl zu sparen.In Salt Lake City wurde daher auch das Flutlicht amTempelplatz ausgeschaltet. Jahrelang stand <strong>der</strong> Tempelnachts unbeleuchtet in einer dunklen Stadt. Als in Europa<strong>der</strong> Waffenstillstand ausgerufen wurde, ordnete PräsidentHeber J. Grant an, das Flutlicht am Tempel wie<strong>der</strong>einzuschalten.Für Weihnachten 1945 wollte Präsident George AlbertSmith eine inspirierende, aussagekräftige Weihnachtskarteherausbringen. Vorn waren die drei östlichen Türme desSalt-Lake-Tempels abgebildet, gegen den dunkelblauenHintergrund wun<strong>der</strong>schön beleuchtet, mit <strong>der</strong> Statue des22 <strong>Liahona</strong>


Engels Moroni oben auf <strong>der</strong> Spitze. Darunterstand „Weihnachten 1945“ und „Die Lichtersind wie<strong>der</strong> an“. 10 Nichts hätte die Freudebesser wie<strong>der</strong>geben können, die man nach sovielen langen Jahren voll Tod und Zerstörungempfand.Mit dieser schönen Weihnachtskartegab Präsident Smith aber auch Zeugnisvon <strong>Jesu</strong>s Christus und <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellungdes Evangeliums. So wie das Ende desKrieges Frieden und Licht an dunkle Ortebrachte, gingen durch die Wie<strong>der</strong>herstellungdes Evangeliums nach jahrhun<strong>der</strong>telangemAbfall vom Glauben für alle Menschen auf<strong>der</strong> Erde die hellen Lichter <strong>der</strong> Wahrheit„wie<strong>der</strong> an“.Das Beispiel <strong>der</strong> neuzeitlichen Propheten,ihre Liebe, ihr Dienst am Nächsten, ihr Glaubeund ihre Opferbereitschaft bezeugen, dassman in <strong>der</strong> Weihnachtszeit wahre Freudeempfindet, wenn man so lebt, wie Christusgelebt hat. Mit den Worten von PräsidentHoward W. Hunter: „Das wahre Weihnachtenerlebt <strong>der</strong>, <strong>der</strong> Christus als treibende, dynamischeund belebende Macht in seinem Lebenangenommen hat. Der wahre Geist <strong>der</strong> Weihnachtist im Leben und in <strong>der</strong> Mission desMeisters zu finden.“ 11 ◼ANMERKUNGEN1. Siehe Larry C. Porter, „Remembering Christmas Past“,BYU Studies, Band 40, Nr. 3, 2001, Seite 94ff.2. Thomas S. Monson, „Christmas Gifts, ChristmasBlessings“, New Era, <strong>Dezember</strong> 1986, Seite 73. Siehe Porter, „Remembering Christmas Past“,Seite 104f.4. Joseph F. Smith, „Christmas and New Year“,Improvement Era, Januar 1919, Seite 2675. Joseph Smith, zitiert in Porter, „RememberingChristmas Past“, Seite 536. Joseph Fielding Smith, zitiert in JosephFielding Smith Jr. und John J. Stewart, TheLife of Joseph Fielding Smith, 1972, Seite 2557. Siehe David Lawrence McKay, My Father,David O. McKay, 1989, Seite 70f.8. Die endgültige Weihung des fertiggestelltenSt.-George-Utah-Tempels fand vier Monate späterstatt, vom 6. bis 8. April 18779. Siehe Wilford Woodruff’s Journal, Hg. ScottG. Kenney, 9 Bände, 1983–1985, 7:29710. Siehe Albert L. Zobell Jr., „It Being Christmas“,Improvement Era, <strong>Dezember</strong> 1949, Seite 826f.11. The Teachings of Howard W. Hunter, Hg. ClydeJ. Williams, 1997, Seite 269<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 23


Aaron L. WestHauptabteilung PublikationenEINE HEILIGEWandlungDer San-Salvador-Tempel in El Salvador hat nicht nur das Landschaftsbildverän<strong>der</strong>t; sein Einfluss verän<strong>der</strong>t Herzen, Familien und ein ganzes Land.Die Wandlung eines HügelsAm 20. September 2008 versammelten sich etwa600 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> auf einem vom Regendurchnässten Hügel in San Salvador. Der Boden,auf dem sie standen, war viele Jahre lang als Plantagegenutzt worden. Unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Präsidentschaftdes Gebiets Mittelamerika beteten die Mitglie<strong>der</strong> undgaben einan<strong>der</strong> Zeugnis. Einige von ihnen nahmen mitneuen Schaufeln den ersten Spatenstich in <strong>der</strong> alten Erdevor – in Erwartung einer Verän<strong>der</strong>ung, die sich bald andiesem auserwählten Ort vollziehen sollte.Am 21. August 2011 begrüßten sich tausende Mitglie<strong>der</strong><strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> in andächtiger Freude auf diesem Hügel. DerHügel diente nicht länger als Plantage. Vielmehr hatte ersich zum heiligsten Ort in El Salvador gewandelt. Die Menschenscharten sich dort um den Tempel. Gespannt erwartetensie die Ankunft eines Propheten, Präsident HenryDer ersteSpatenstichfür den San-Salvador-Tempel in ElSalvador war<strong>der</strong> Beginneiner heiligenWandlung andiesem Ort.FOTO VON ZACH GRAY, VERVIELFÄLTIGUNG UNTERSAGT24 <strong>Liahona</strong>


B. Eyring von <strong>der</strong> Ersten Präsidentschaft, <strong>der</strong>den Tempel dem Herrn weihen sollte. Einlangjähriges Mitglied <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> sagte leise,fast flüsternd, man spüre, dass sich dieser Ortvon seiner Umgebung abhebe, denn er sei„ein kleines Stück Himmel auf Erden“.Die Wandlung einer FamilieIm April 2010 war Evelyn Vigil voll Sorge,ihr Mann Amado könne den Glauben verlieren.Er hatte seit elf Jahren keinen Gottesdienstmehr besucht, da er zu dem Schlussgekommen war, dass die wahre <strong>Kirche</strong> nichtexistiere. Evelyn dagegen hatte nie aufgehört,an Gott zu glauben. Sie ging von einer <strong>Kirche</strong>zur nächsten, weil sie sich danach sehnte,Gottes Wort zu hören, war aber nie ganzzufrieden mit dem, was sie dort vernahm. Eskam vor, dass sie morgens weinend erwachte.An solchen Tagen flehte sie den Vater im Himmel um Führungan. Sie fragte ihn, warum sie in keiner <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>n,die sie besucht hatte, das Gefühl hatte, dort richtig zu sein,obwohl sie sich doch so sehr danach sehnte, etwas vonGott zu lernen. Sie betete darum, dass ihre Familie einesTages in einer <strong>Kirche</strong> vereint sein möge.Am 23. August 2011 hatten Amado und Evelyn Vigileine Wandlung erlebt, die sich mit <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung vergleichenlässt, die sich auf dem Hügel in ihrer Hauptstadtvollzogen hatte. In Weiß gekleidet, betraten sie mit ihrerneunjährigen Tochter Michelle und ihrem dreijährigenSohn <strong>Christi</strong>an den Siegelungsraum. Sie waren die ersteFamilie, die im San-Salvador-Tempel für Zeit und Ewigkeitgesiegelt wurde. So wie <strong>der</strong> Tempel, den sie betraten,eben erst geweiht worden war, hatten auch sie sich erstvor kurzem dem Werk des Herrn geweiht, und diesen Weggingen sie als Familie nun gemeinsam.Familie Vigils Geschichte„Unsere Geschichte beginnt damit, dass wir zwei Missionarekennengelernt haben“, erzählt Amado, „o<strong>der</strong> vielmehr:Sie haben uns gefunden. Wir verließen gerade dasHaus von Evelyns Eltern und trugen Einkaufstüten. Wirbemerkten, dass die Missionare uns gesehen hatten undüber die Straße auf uns zukamen. Einer fragte freundlich,ob sie uns helfen könnten.Wie das Landverän<strong>der</strong>twurde, umdarauf denSan-Salvador-Tempel in ElSalvador zuerrichten, än<strong>der</strong>tesich auchdas Leben vonAmado undEvelyn Vigildurch dasEvangelium<strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong>.Sie fragten auch, ob sie uns besuchen dürften.Ich sagte zu, aber vor allem aus Neugier.Bis dahin hatte ich nicht viel über die <strong>Kirche</strong>gehört, nur die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Bemerkungvon an<strong>der</strong>en Leuten.Nachdem ich die Missionare zu uns nachHause eingeladen hatte, sagte ich zu meinerFrau: ‚Mach dir aber keine Hoffnungen. Dubrauchst nicht meinen, ich würde mich irgendeiner<strong>Kirche</strong> anschließen. Ich will eigentlichnur wissen, was sie zu sagen haben.‘Von da an besuchten uns die Missionareregelmäßig. Ich hatte mir vorgenommen, siehöflich zu bitten, nicht mehr wie<strong>der</strong>zukommen,sobald sie etwas sagten, was mir nichtrichtig vorkam. Aber sie waren sehr freundlich,und es beeindruckte mich, dass sie nieschlecht über an<strong>der</strong>e <strong>Kirche</strong>n sprachen. Siewaren bei all unseren Gesprächen liebevollund sehr bemüht, und sie waren geduldig, wenn ich vieleFragen stellte. Wir schlossen sie bald ins Herz.“Schritt für Schritt bereiteten sich Amado und Evelyndarauf vor, durch Taufe und Konfirmierung Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> <strong>der</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>der</strong> Letzten Tage zu werden.Evelyns größte Hürde war das Wort <strong>der</strong> Weisheit.Der Gedanke, für immer auf ihren Kaffee verzichten zumüssen, machte ihr zu schaffen. Amado brauchte keineGewohnheiten aufzugeben. Er musste nur lernen, an <strong>der</strong>Wahrheit festzuhalten. Er glaubte das, was die Missionareerklärten, und ihm war bewusst, dass viele Lehren undGepflogenheiten <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> gerade das waren, was ihmund seiner Frau in an<strong>der</strong>en <strong>Kirche</strong>n immer gefehlt hatte,wie etwa die ewige Familie, Taufen für Verstorbene o<strong>der</strong>die Gemeinschaft und die Organisation innerhalb <strong>der</strong><strong>Kirche</strong>. Dennoch zögerte er, sich taufen zu lassen. Er warbesorgt, er könne sich <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> anschließen und kurzdarauf feststellen, dass es die falsche Entscheidung gewesenwar.Doch seine Bedenken zerstreuten sich bald. Evelynbetete um Hilfe und schaffte es, sich das Kaffeetrinkenabzugewöhnen. Sie meinte: „Der Kaffee soll mich nichtdavon abhalten, Segnungen zu empfangen.“ Zwei Monatelang war Amado noch unschlüssig, doch dann war er bereit,sich taufen zu lassen. Inzwischen hört ihn seine Frauhäufig sagen: „Man muss die Lehre annehmen.“<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 25


Der Tempelwird weiterhinLebenund Herz <strong>der</strong>Menschen inEl Salvadorverän<strong>der</strong>n.Verän<strong>der</strong>ungen und SegnungenAmado, Evelyn und Michelle wurden Anfang Juni2011 getauft und konfirmiert. „Vom Tag unserer Taufean konnte ich spüren, wie sich nun alles verän<strong>der</strong>t“,berichtet Evelyn. „Meine Familie war in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>vereint. Wir hatten das wie<strong>der</strong>hergestellte Evangeliumgefunden. Wir haben seither Prüfungen und Krankheiterlebt, aber <strong>der</strong> Vater im Himmel hat uns viele Segnungengeschenkt.“Amado meint dazu: „Als Erstes fiel mir die Einigkeit in<strong>der</strong> Familie auf. Das heißt nicht, dass wir zuvor große Problemegehabt hatten, aber nun herrschte mehr Einigkeit.Die Lehren des Evangeliums waren hilfreich. Als wir vonden Führern <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> hörten, wie heilig die Familie ist,machten wir uns mehr Gedanken darüber, welchen Stellenwertwir ihr einräumen sollen.“Ihr Bischof, César Orellana, bemerkte ebenfalls Verän<strong>der</strong>ungenbei Familie Vigil. Bald nach <strong>der</strong> Taufe gingAmado auf Bischof Orellana zu und sagte: „Wir wollenden Zehnten zahlen, wissen aber nicht, wie.“Bischof Orellana erklärte ihnen, <strong>der</strong> Zehnte seien zehnProzent ihres Einkommens. Amado war beunruhigt. Zu<strong>der</strong> Zeit hatte Evelyn Arbeit, er aber nicht. „Das Geld reichtnie aus“, erklärte Amado dem Bischof, „aber wir wollenden Zehnten zahlen.“Bischof Orellana erwi<strong>der</strong>te: „Bru<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Herr hat vieleVerheißungen gegeben.“ Sie lasen zusammen einigeSchriftstellen über die Segnungen, die man empfängt,wenn man treu den Zehnten zahlt, unter an<strong>der</strong>em auchdas, was <strong>der</strong> Herr durch den Propheten Maleachi verkündethatte: „Bringt den ganzen Zehnten ins Vorratshaus …Ja, stellt mich auf die Probe damit, spricht <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong>Heere, und wartet, ob ich euch dann nicht die Schleusendes Himmels öffne und Segen im Übermaß auf euch herabschütte.“(Maleachi 3:10.)Nachdem sie diese Schriftstellen gelesen hatten,wandte sich Bischof Orellana an den Neubekehrtenund sagte: „Wenn Sie entwe<strong>der</strong> nur den Zehnten o<strong>der</strong>nur Wasser und Strom zahlen können: Zahlen Sie denZehnten! Wenn Sie entwe<strong>der</strong> den Zehnten o<strong>der</strong> die Mietezahlen können, zahlen Sie den Zehnten. Selbst wenn Siedann nicht genügend Geld haben, um Ihre Familie zu ernähren,zahlen Sie den Zehnten. Der Herr wird Sie nichtim Stich lassen.“Am nächsten Sonntag ging Amado wie<strong>der</strong> auf BischofOrellana zu. Dieses Mal stellte er keine Fragen. Er überreichteihm einfach einen Umschlag und sagte: „Bischof,hier ist unser Zehnter.“Bischof Orellana sagt rückblickend: „Seit damalshaben sie immer treu den Zehnten gezahlt.“ Solangedie Familie finanzielle Schwierigkeiten hatte, bekamsie Waren aus dem Vorratshaus des Bischofs. Doch <strong>der</strong>Herr segnete sie, sodass sie bald für sich selbst sorgenkonnten. Evelyn wurde beför<strong>der</strong>t, und Amado fand einegute Anstellung. Später verlor Evelyn ihre Arbeitsstelle,aber sie zahlten weiterhin den Zehnten und empfingen26 <strong>Liahona</strong>


aufgrund ihrer Glaubenstreue geistige undmaterielle Segnungen. Einmal fragte BischofOrellana, wie es <strong>der</strong> Familie finanziell gehe.Amado erwi<strong>der</strong>te: „Wir kommen gut zurecht.Manchmal haben wir nicht viel zu essen,aber wir haben genug. Und vor allem vertrauenwir auf den Herrn.“Nachdem Evelyn und Amado bereits eineZeit lang den Zehnten gezahlt hatten, unterhieltensie sich mit Bischof Orellana darüber,inwiefern sie gesegnet worden waren. AufMaleachi 3:10 anspielend, erklärten sie: „Wirhaben den Herrn auf die Probe gestellt.“Und wie Bischof Orellana es ihnen verheißenhatte, hat <strong>der</strong> Herr sie nie im Stichgelassen.Eine neue PerspektiveEvelyn und Amado sprechen sehr bewegtvon dem Tag, als sie und ihre Kin<strong>der</strong> imSiegelungsraum knieten. Sie hatten befürchtet,dass ihre Kin<strong>der</strong>, die ja während desEndowments warten mussten, bis zur Siegelungschon unruhig sein würden. Ihre Sorgegalt vor allem dem lebhaften dreijährigen<strong>Christi</strong>an. Doch die Kin<strong>der</strong> kamen ruhig undandächtig in den Siegelungsraum, als ob sieganz genau wüssten, warum sie hier waren.Und als es dann so weit war, dass die Kin<strong>der</strong>an ihre Eltern gesiegelt wurden, ging <strong>Christi</strong>anohne jede Auffor<strong>der</strong>ung zum Altar und knietesich neben seine Eltern.Evelyn erinnert sich an das Bild ihrer Familiein den Spiegeln des Tempels. Auch Amado hat einBild vor Augen, nicht nur im Tempel, son<strong>der</strong>n auch imAlltag. Er ist dankbar, dass sein Leben nun davon geleitetwird, dass sie den Blick auf die Ewigkeit richten – unddiesen Blick auf die Ewigkeit scheinen auch Michelle und<strong>Christi</strong>an im Haus des Herrn gespürt zu haben. Und dieserBlickwinkel weitet sich immer mehr. Mittlerweile hatFamilie Vigil ein weiteres Kind bekommen: Andrea, die imAugust im Bund geboren wurde.Ein Licht auf einem BergFamilie Vigil hat durch das Sühnopfer <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> unddurch den Einfluss des Tempels in ihrem HeimatlandAls erste FamiliewurdeFamilie Vigilim San-Salvador-Tempel nachdessen WeihungimAugust 2011gesiegelt.eine grundlegende Wandlung erlebt. Weileine Plantage in heiligen Boden umgewandeltwurde, ist auch ihr Zuhause heiligergeworden.In vielerlei Hinsicht steht Familie Vigil fürdie verheißungsvolle Zukunft des gesamtenLandes. In El Salvador leben Millionen guter,redlicher Menschen, die tagtäglich vom Lärmund den Verlockungen <strong>der</strong> Welt bestürmt werden.Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> in El Salvadorlieben ihr Heimatland, und <strong>der</strong> Tempel desHerrn, <strong>der</strong> hier gebaut wurde, macht ihnenHoffnung. Die Worte, die Präsident Eyring imWeihungsgebet gesprochen hat, stimmen siezuversichtlich:„Wir bitten darum, dass dein Segen aufdem Land El Salvador ruhen möge. Berühredas Herz <strong>der</strong>er, die regieren, damit die MenschenFreiheit und vielerlei Chancen genießenkönnen. Möge Frieden in diesem Landherrschen.Lass dein Werk in diesem Land gedeihen.Möge die Botschaft des Evangeliums das Herz<strong>der</strong> Menschen im ganzen Land berühren.Mögen sie zu den Wassern <strong>der</strong> Taufe kommenund glaubensstark und dir treu bleiben. …Mit dankbarem Herzen widmen und weihenwir dieses heilige Gebäude und dasdazugehörige Gelände <strong>der</strong> Verwirklichungdeines Willens und <strong>der</strong> Erfüllung deines ewigenWerkes. Möge <strong>der</strong> Einfluss dieses Tempelsim ganzen Land wie ein Licht auf einem Bergerkennbar sein.“ 1Ein großer Teil dieses Einflusses ist sicherlich am Engagementund Beispiel von Menschen wie Familie Vigilerkennbar. Mit belegter Stimme und Tränen in den Augenspricht Amado Vigil von den Missionaren, die den Wegbereitet haben, damit er und seine Familie zu Christuskommen und die Segnungen des Tempels empfangenkonnten. „Wir hoffen, dass unsere Kin<strong>der</strong> einmal aufMission gehen“, sagt er, „damit sie an<strong>der</strong>en FamilienGutes tun können, so wie diese jungen Männer unsSegen gebracht haben.“ ◼ANMERKUNG1. „‚May Peace Reign in the Land‘ – Dedicatory Prayer for El SalvadorTemple“, Church News, 27. August 2011, ldschurchnews.com<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 27


DIEEWIGEFAMILIEIM BLICKDer Bau des Tempels in El Salvadorwar ein großer Segen für zweiGeschwister, die ihren Eltern halfen,in die <strong>Kirche</strong> zurückzukommen.


Mindy Raye FriedmanZeitschriften <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>JUGENDLICHEKevin und Jacqueline S. aus El Salvador sind nicht nurGeschwister, son<strong>der</strong>n auch die besten Freunde. Siegehen miteinan<strong>der</strong> durch dick und dünn. Sie liebendas Evangelium und ihre Familie sehr. Sie wünschen sich,dass ihre Familie für immer zusammen sein kann.Als Kevin und Jacqueline noch jünger waren, fragtenMitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinde ihren Vater manchmal: „Wannlasst ihr euch im Tempel siegeln?“ Er antwortete dannimmer: „Wenn es in El Salvador einen Tempel gibt.“Gebete für ihre ElternDoch als 2007 <strong>der</strong> San-Salvador-Tempel angekündigtwurde, gingen Kevins und Jacquelines Eltern schon nichtmehr in die <strong>Kirche</strong>. Kevin, <strong>der</strong> inzwischen 18 ist, und diefünfzehnjährige Jacqueline gingen weiter in die <strong>Kirche</strong>und beteten darum, dass ihre Eltern eines Tages zurückkehrenmögen.„Ich habe nie aufgehört, zu beten und den Vater imHimmel zu bitten, dass sie wie<strong>der</strong> in die <strong>Kirche</strong> kommen“,erzählt Jacqueline. „Ich weiß, dass <strong>der</strong> Vater im Himmeldas Beste für uns möchte. Er möchte, dass wir eine ewigeFamilie werden.“Sie bemühten sich auch, ihren Eltern ein gutes Vorbildzu sein. „Ich habe die Hoffnung nie aufgegeben“, erklärtKevin. „Ich habe immer in den Schriften gelesen undgebetet, und das haben meine Eltern gesehen. Sie habenauch gesehen, dass ich heimlehren o<strong>der</strong> zu Veranstaltungen<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> gegangen bin. Ich habe mich bemüht, dieGebote zu halten und Fortschritte zu machen, und meineEltern haben das gesehen.“„Meine Eltern sind zwar nicht mehr zur <strong>Kirche</strong> gegangen,sie haben aber die <strong>Kirche</strong> und das Evangelium trotzdemals etwas Heiliges betrachtet“, erklärt Kevin. „Als wirden Tempel betraten, erklärte mein Vater meinen Schwesternund mir, dass man im Tempel weiße Kleidung trägtund dass hier heilige Handlungen vollzogen werden.“Kevin war erstaunt, dass seine zweijährige Schwester,die sonst sehr lebhaft ist, ganz leise war, während siedurch den Tempel gingen, und er bemerkte, dass seineMutter Tränen in den Augen hatte, als sie die Räume unddie Gemälde betrachtete. Als die Familie in den Siegelungsraumkam, erklärte ihnen <strong>der</strong> Gästeführer, dass hierFamilien für immer aneinan<strong>der</strong> gesiegelt werden.„Daraufhin zeigte unsere kleine Schwester auf jedenvon uns und sagte: ‚Meine Mama, mein Papa, mein Kevin,meine Jacqueline‘“, erzählt Jacqueline. „Es war, als ob <strong>der</strong>Vater im Himmel durch sie sprechen würde, um uns zusagen, dass wir alle zu ihr gehörten.“„Sie umarmte uns, gab uns Küsschen und zeigte aufdie Spiegel“, berichtet Kevinweiter. „Wir sahen unsalle dort in den Spiegeln. Eswar unbeschreiblich. Als wiran diesem Tag den Siegelungsraumverließen, setztenwir uns zum Ziel, hierherzurückzukommen.“FOTOS © IRIDer Geist des TempelsAls <strong>der</strong> Bau des Tempels fast abgeschlossen war, zeigtenKevins und Jacquelines Gebete für ihre Eltern allmählichWirkung. „Als die Weihung und die Feier angekündigtwurden, luden wir unsere Eltern dazu ein“, berichtetKevin. „Wir erzählten ihnen, dass wir mit an<strong>der</strong>en Jugendlichenan einer Aufführung teilnehmen durften. Das motiviertesie, sich wie<strong>der</strong> mit geistigen Belangen zu befassen.“Die Familie nahm nicht nur an <strong>der</strong> Feier teil, son<strong>der</strong>nbesichtigte den Tempel auch an den Tagen <strong>der</strong> offenen Tür.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 29


DAS WICHTIGSTEZIEL„Wenn Sie noch nichtim Tempel waren o<strong>der</strong>wenn Sie bereits imTempel waren, abermomentan keinenTempelschein erhaltenkönnen, gibt es keinwichtigeres Ziel für Sie,als sich tempelwürdigzu machen. … Diewichtigsten und krönendenSegnungen <strong>der</strong>Mitgliedschaft in dieser<strong>Kirche</strong> sind jene, diewir im Tempel Gottesempfangen.“Präsident ThomasS. Monson, „Der heiligeTempel – ein Leuchtfeuerfür die Welt“, <strong>Liahona</strong>,Mai 2011, Seite 93Wie<strong>der</strong> ein Ziel vor AugenNach dem Besuch des Tempels an denTagen <strong>der</strong> offenen Tür verän<strong>der</strong>te sich manchesin <strong>der</strong> Familie. „Seit wir im Tempelwaren, hat unsere Familie wie<strong>der</strong> ein Ziel vorAugen“, sagt Kevin. „Jetzt halten wir wie<strong>der</strong>den Familienabend ab, und unsere Elternfahren mit uns zur <strong>Kirche</strong> und sitzen mituns in <strong>der</strong> Kapelle in <strong>der</strong> ersten Reihe.“Im August 2011 genossen Kevin und Jacquelinees sehr, mit ihren Eltern im Pfahlzentrumdie Übertragung <strong>der</strong> Tempelweihungsehen zu können.„Als <strong>der</strong> Tempel 2007 angekündigt wurde,hatten sich meine Eltern von <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>entfernt, und ich dachte, ich würde niemalsmit ihnen gemeinsam die Weihung erleben“,sagt Kevin. „Als sie nun neben mir saßen,spürte ich, dass <strong>der</strong> Vater im Himmel meineGebete erhört hatte. Die Weihung gemeinsammit meiner Familie zu erleben, war eine<strong>der</strong> größten Segnungen, die ich je empfangenhabe.“„Das Erlebnis mit dem Tempel hat mir vielKraft gegeben“, meint Jacqueline. „Vor allemhat es mir viel Kraft gegeben, dass ich miterlebendurfte, wie <strong>der</strong> Tempel einen Menschenverän<strong>der</strong>n kann. Meine Eltern sind durch denTempel wie<strong>der</strong> aktive Mitglie<strong>der</strong> geworden.Jetzt haben wir das Ziel, im Tempel gesiegeltzu werden. Ich weiß, dass <strong>der</strong> Vater imHimmel sich das Beste für uns wünscht.“ ◼WO DIE LIEBE WOHNTKevin und Jacqueline verstehensich sehr gut. Sie habendie Erfahrung gemacht, dassFreundschaft zwischen Geschwisternetwas sehr Wertvolles ist. Sieunterstützen einan<strong>der</strong>:Jacqueline erklärt: „Mein Bru<strong>der</strong>hilft mir bei meinen Aufgabenim Haushalt und bei den Schulaufgaben.Er unterstützt michimmer, und ich weiß ohne jedenZweifel, dass er mich lieb hat undimmer für mich da ist. Wenn ichtraurig o<strong>der</strong> unzufrieden mit mirbin, macht er mir immer Mut.“Kevin meint: „Wenn ich malnie<strong>der</strong>geschlagen bin, hilft mirmeine Schwester und macht mirMut. Sie sagt mir, was sie an mirmag, und dann fühle ich michgleich besser. Ich habe viel vonihr gelernt. Wenn mein Glaubemanchmal nachlässt, sagt siemir, ich solle nicht zweifeln, amEnde werde alles noch besser alserhofft.“Die beiden Jugendlichen genießenihre gute Beziehung unddie Tatsache, dass sie nicht – wieviele an<strong>der</strong>e Geschwister – häufigstreiten. „Manche finden dasvielleicht komisch, aber ich bindem Vater im Himmel dankbar,dass ich mich mit meiner Schwesterso gut verstehe“, sagt Kevin.30 <strong>Liahona</strong>


DIENST IN DER KIRCHEICH SPÜRTE GOTTESLIEBE, ALS ICHJEMANDEM HALFMishelle WasdenFOTO VON WELDEN C. ANDERSENNoch zwei Wochen bis Weihnachten,und ich war, wieimmer in <strong>der</strong> Vorweihnachtszeit,sehr beschäftigt. Ich mussteGeschenke kaufen, den Weihnachtsbaumschmücken und vielen LeutenWeihnachtsgeschenke vorbeibringen.Schon seit Monaten fühlte ich michals Mutter von fünf kleinen Kin<strong>der</strong>nvon meinen täglichen Aufgabenüberfor<strong>der</strong>t. Selbst in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> warich eigentlich nur damit beschäftigt,meine Kleinen auf <strong>der</strong> Bank einigermaßenruhig zu halten. Ich sehntemich danach, vermehrt den <strong>Heiligen</strong>Geist zu verspüren und geistigeErlebnisse zu haben.Etwa zu dieser Zeit kaufte meineSchwester in einem angrenzendenBundesstaat ein Haus und wollte vorWeihnachten möglichst alles eingerichtethaben. Das wäre für jedeFamilie ein hartes Stück Arbeit, aberin ihrem Fall war es noch schwieriger:Meine Schwester war im achtenMonat schwanger, hatte zwei kleineKin<strong>der</strong> und kümmerte sich zudemum ihren Mann, <strong>der</strong> an Armen undBeinen gelähmt war.Da mir klar war, wie schwierig dieserUmzug für sie sein musste, rief ichsie an, um zu erfahren, wie die Dingestehen. Sie freute sich auf den Umzugund hoffte darauf, dass sie vonMitglie<strong>der</strong>n ihrer neuen GemeindeHilfe bekommen würde. Am Endeunseres Gesprächs wünschte ich ihralles Gute und legte auf. Ich überlegtejedoch, wie ich ihr aus über 600 KilometernEntfernung helfen könnte.Am Abend kam mir immer wie<strong>der</strong>in den Sinn, dass ich dort sein müsse,um mit anzupacken. Aber nach einemBlick auf meinen Terminkalen<strong>der</strong>verwarf ich diesen Gedanken undging schlafen.Als ich am nächsten Morgen aufwachte,empfing ich dieselbe Eingebung.Dieses Mal war das Gefühlso stark, dass ich es nicht leugnenkonnte. Ich rief meinen Mann anund sagte ihm: „Ich muss zu meinerSchwester und ihr helfen.“ Prompterwi<strong>der</strong>te er: „Ich hatte den gleichenGedanken.“Ich rief meine Schwester an, berichteteihr von meinen Plänen undbuchte einen Flug für den Nachmittag.Rasch packte ich den Koffer, küsstemeine Kin<strong>der</strong> zum Abschied und sahzu, dass ich zum Flughafen kam.In den nächsten drei Tagen packteich Kartons aus, brachte in den einzelnenZimmern alles in Ordnung undhalf mit, den Christbaum zu schmücken.Nachdem fast alle Kartons ausgepacktwaren, setzte ich mich mit meinerSchwester und ihrer Familie hin,und wir bewun<strong>der</strong>ten den schönenBaum. Meine fünfjährige Nichte freutesich, dass nun alles für Weihnachtenbereit war, und rief aus: „Das wird einschönes Weihnachtsfest!“Auf dem Rückflug wurde mirbewusst, dass ich dadurch, dass ichdieser lieben Familie etwas von mirEIN FÜR DIE EWIGKEITSO WICHTIGER DIENST„Die wohl geläufigsten und wichtigstenBeispiele für selbstloses Dienenund Opfern finden wir in unserenFamilien. Die Mutter widmetsich <strong>der</strong> Erziehung und Versorgungihrer Kin<strong>der</strong>. Der Ehemann widmetsich <strong>der</strong> Aufgabe, für den Lebensunterhaltseiner Frau und <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong> zu sorgen. Die Opfer, diezu dem für die Ewigkeit so wichtigenDienst in <strong>der</strong> Familie gehören,sind zu zahlreich, um erwähntzu werden, und zu alltäglich, umeiner Erwähnung zu bedürfen.“El<strong>der</strong> Dallin H. Oaks vom Kollegium <strong>der</strong>Zwölf Apostel, „Opferbereitschaft“,<strong>Liahona</strong>, Mai <strong>2012</strong>, Seite 22gegeben hatte, den <strong>Heiligen</strong> Geistverspürt hatte, wonach ich mich jaso gesehnt hatte. Ich spürte ihn, weilich meinem Nächsten geholfen hatte.Es ist leicht, davon zu reden, dassman in <strong>der</strong> Weihnachtszeit seinemNächsten dienen soll, solange allesin den Terminkalen<strong>der</strong> passt und unsnicht viel abverlangt und solange esuns nicht aus dem gewohnten Trottherausreißt. Wollen wir aber denwahren Geist <strong>der</strong> Weihnacht spüren,müssen wir mehr geben. Dann verstehenwir besser, wie sehr <strong>der</strong> Heilandjeden von uns liebt. ◼<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 31


Bischof Gary E. StevensonPräsidieren<strong>der</strong> BischofDas Halten <strong>der</strong> Gebote bringtSicherheit und FriedenDie Wahrheiten und die Muster, die wir im Buch Mormonfinden, sind verständlich und lehrreich, klar und kostbar.Wenn wir bei Rechtschaffenheit und Gehorsam beginnen,erwarten uns am Ende Segnungen und Freude.In diesem Zeitalter digitaler Information scheinen keine 24 Stunden vergehen zukönnen, ohne dass in den Nachrichten in steter Wie<strong>der</strong>holung wie<strong>der</strong> ein neuesKapitel einer altbekannten Geschichte Erwähnung findet. Die Protagonisten <strong>der</strong>abgedroschenen Handlung haben meist durch außergewöhnliches Talent als Schauspieler,Sportler, Politiker o<strong>der</strong> Geschäftsmann Ruhm und Berühmtheit erlangt. Dochdann werden das jahrelange Training, das große Engagement, all die Opfer, die siein ihrem Betätigungsfeld bis zum Höhepunkt ihres Erfolgs gebracht haben, durcheinen Skandal zunichtegemacht.Das ernüchternde Ende ihrer Laufbahn sieht dann oft so aus, dass die Betroffenenmit Tränen in den Augen die Richter, Aktionäre, Wähler, Angehörigen, Freunde o<strong>der</strong>Fans wegen ihres Fehlverhaltens um Verzeihung bitten. Letztlich zieht die Angelegenheiteine ganze Reihe unbeabsichtigter Folgen nach sich – Kummer, Schandeund Unglück, die we<strong>der</strong> den Betreffenden noch dessen Angehörige o<strong>der</strong> Weggenossenverschonen.Die klare, doch tiefgründige Mahnung des Propheten Alma aus dem Buch Mormon,die er an seinen Sohn richtete, trifft heute im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t ebenso zu wie vorüber 2000 Jahren: „Schlecht zu sein hat noch nie glücklich gemacht.“ (Alma 41:10.)Für nahezu jeden Skandal heutzutage gilt, dass sich die berufliche o<strong>der</strong> privateKatastrophe hätte verhin<strong>der</strong>n lassen, hätte man die Gebote des wie<strong>der</strong>hergestelltenEvangeliums gekannt und befolgt.ILLUSTRATIONEN VON DILLEEN MARSH32 <strong>Liahona</strong>


Glück(Freude)SegnungGESETZSiehe 2 Nephi 2:11-27Gehorsam(Rechtschaffenheit)Ungehorsam(Schlechtigkeit)StrafeUnglück(Elend)<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 33


Das Rezept zum GlückDas Evangelium <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> birgt ein Rezept, das denWeg zum Glücklichsein aufzeigt. Es ist eine klare undkostbare Wahrheit, die sich durch das ganze Buch Mormonzieht. Sie wird beson<strong>der</strong>s deutlich beschrieben vomPropheten Lehi, <strong>der</strong> gegen Ende seines Lebens noch einmalzu seinen Söhnen spricht. Seinem Sohn Jakob erklärter: „Denn es muss notwendigerweise so sein, dass es inallen Dingen einen Gegensatz gibt.“ (2 Nephi 2:11.) Einpaar Verse weiter fügt er hinzu: „Menschen sind, damit sieFreude haben können.“ (2 Nephi 2:25.)Was Lehi hier seinem Sohn Jakob ans Herz legt, lässtsich leicht zusammenfassen: Gehorsam und Rechtschaffenheitführen zu Segnungen, die ihrerseits dann zu Freudeführen. Umgekehrt führen Ungehorsam und Schlechtigkeitzu Strafe, die dann zu Kummer führt. Der Erlöser ist<strong>der</strong> große Mittler für alle Menschen. Er hat uns den Wegzu Glück und ewigem Leben bereitet. Der Teufel ist <strong>der</strong>elende Vater <strong>der</strong> Lügen. Er hat den Weg zu Gefangenschaftund Tod bereitet.Zweifellos weiß <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>sacher, dass sich niemand bewusstfür Gefangenschaft und Tod entscheiden würde. Daer aber für immer elend sein wird, trachtet er danach, dassauch alle Menschen elend werden (siehe 2 Nephi 2:27).Zu diesem Zweck verdreht er die Folgen von Sünde undUngehorsam. Auch aus diesem Grund wird er <strong>der</strong> Vater<strong>der</strong> Lügen genannt.Präsident Spencer W. Kimball (1895–1985) hat gesagt:„Sie alle … wissen, dass es den Satan gibt, den Vater <strong>der</strong>Lügen. Sie wissen, wie er Wahrheit in Lüge verkehrt. Erschmückt das Böse, damit es wun<strong>der</strong>schön, angenehm,leicht und sogar gut erscheint.“ 1Der Satan will uns glauben machen, dass das Rezeptzum Glücklichsein seinen Anfang bei Schlechtigkeit undSünde nimmt. Wir werden warnend darauf hingewiesen,dass seine Verlockungen so schlau verhüllt sind, dass erselbst sogar bisweilen wie ein Engel des Lichts erscheinenkann (siehe 2 Nephi 9:9). Der Herr hat den Fall und dieAbsichten des Satans folgen<strong>der</strong>maßen beschrieben:„Darum, weil jener Satan sich gegen mich auflehnteund danach trachtete, die Selbständigkeit des Menschenzu vernichten, die ich, <strong>der</strong> Herr, Gott, ihm gegeben hatte,und weil ich ihm auch meine eigene Macht geben sollte,ließ ich ihn durch die Macht meines Einziggezeugtenhinabwerfen; und er wurde <strong>der</strong> Satan, ja, nämlich <strong>der</strong>Teufel, <strong>der</strong> Vater aller Lügen, die Menschen zu täuschenund zu verblenden und sie nach seinem Willen gefangenzu führen.“ (Mose 4:3,4.)Der Weg zum Glücklichsein beginnt mit Rechtschaffenheit– damit, dass man die Gebote befolgt. Die Gebotesind uns von Gott als Anleitung gegeben und sollen unsvon vielen Gefahren des Erdenlebens fernhalten. Der Herrhat in den Anfangstagen <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> verkündet: „Darumhabe ich, <strong>der</strong> Herr, <strong>der</strong> das Unheil kennt, das über dieBewohner <strong>der</strong> Erde kommen soll, meinen Knecht JosephSmith jun. aufgerufen und aus dem Himmel zu ihm gesprochenund ihm Gebote gegeben.“ (LuB 1:17; Hervorhebunghinzugefügt.)Halten Sie die GeboteManch einem leuchtet es überhaupt nicht ein, dass dieGebote gleich am Ausgangspunkt des Weges zum Glücklichseinstehen und nicht erst unterwegs dazukommen.Dass dem aber so ist, wird durch ein Erlebnis aus meinerZeit als Missionspräsident in Nagoya in Japan deutlich.Meine Frau Lesa und ich lernten damals eine jungeFrau kennen, die neuerdings den Englischkurs <strong>der</strong> Missionareim Gemeindehaus besuchte. Sie war offen, vollerSchwung und hatte ihr Leben fest in <strong>der</strong> Hand. Sie hatteeine gute Arbeitsstelle, einen langjährigen Freund undihre Familie. Der Umgang mit den Missionaren und denMitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> im Englischkurs weckte ihr Interessean <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>, und sie hörte sich an, was die Missionarezu sagen hatten. Ihr Zeugnis von <strong>der</strong> Wahrheit deswie<strong>der</strong>hergestellten Evangeliums schien bei jedem Treffenmit den Missionaren weiter aufzublühen. Als sie das BuchMormon las und über alles, was darin stand und was sieerfahren hatte, nachsann und betete, wusste sie, dass diesalles stimmte.Als die Missionare ihr die Gebote erläuterten, war ihrklar, dass sie sie befolgen musste. Sie machte mit ihremFreund Schluss und kündigte ihre Arbeitsstelle, bei <strong>der</strong> siesonntags arbeiten musste. Sie hielt sich an das Wort <strong>der</strong>Weisheit und nahm das Gesetz des Zehnten an. Ihr Glaubewar so stark, dass sie förmlich in dem Augenblick, da sievon einem Gebot erfuhr, anfing, sich daran zu halten.Als sie ihrer Familie mitteilte, dass sie sich für die <strong>Kirche</strong>interessierte und sich mit dem wie<strong>der</strong>hergestellten34 <strong>Liahona</strong>


Evangelium befasste, erklärten ihre Eltern,dass dies für ihre Beziehung Folgen habenwürde. Innerhalb weniger Wochen nachdemsie die Gebote angenommen hatte, stand sieohne Arbeit, ohne Wohnung und ohne Unterstützungihrer Familie da. Offensichtlichschien ihr Gehorsam verheerende Auswirkungenauf ihr Leben zu haben.Ich machte mir große Sorgen um sie.Nach einem hektischen Tag gingen Lesaund ich einmal zu später Stunde noch einwenig miteinan<strong>der</strong> spazieren. Überraschen<strong>der</strong>weisekam uns an einer verkehrsreichenKreuzung diese lebensfrohe junge Frau mitdem Fahrrad entgegen. Sie begrüßte uns miteinem herzlichen Lächeln und einer Umarmung.Wir wun<strong>der</strong>ten uns, dass sie so spätnoch unterwegs war, und fragten sie, was sievorhatte.„Ich bin unterwegs zu meinem neuen Job.Ich habe die zweite Nachtschicht am Drive-in-Schalter eines Fast-Food-Restaurants“, erklärtesie fröhlich.Dieser Job war in je<strong>der</strong> Hinsicht – wasEntlohnung, Aufgabengebiet und Arbeitszeitbetraf – weitaus schlechter als ihr bisheriger.Doch trotz <strong>der</strong> schwierigen Prüfungen undRückschläge in den materiellen Belangen ihresLebens strahlte sie vor Freude. Schließlichteilte sie uns mit, dass ihr Taufdatum bereitsfeststand. Auf dem Weg zurück zum Missionsheimunterhielten Lesa und ich uns staunenddarüber, wie ihr Glaube und ihr Gehorsamgegenüber den Geboten, die sie eben erstkennengelernt hatte, sie zu wahrer Freudegeführt hatten.Ein paar Wochen später ließ sie sich taufen.Einige Zeit später versöhnte sich ihreFamilie wie<strong>der</strong> mit ihr und sie fand auch einebessere Anstellung. Ein paar Jahre nach ihrerTaufe ließ sie sich im Tokio-Tempel an einenzurückgekehrten Missionar siegeln, den siebei einer Veranstaltung für junge Erwachsenekennengelernt hatte. Nun sind sie eine ewigeFamilie und haben unlängst einen Sohn bekommen.In einem kurzen Lied wird beschrieben,was sich in ihrem Leben durch das Befolgen<strong>der</strong> Gebote ereignet hat:Gottes Gebote will ich befolgen,dann wandle ich sicher,dann finde ich Ruh,Gottes Gebote will ich befolgen,wie’s <strong>der</strong> Prophet sagt: Gottes Gebote,sie geben mir ewiges Heil. 2Die Wahrheiten und die Muster, die wir imBuch Mormon finden, sind verständlich undlehrreich, klar und kostbar. Wenn wir bei Rechtschaffenheitund Gehorsam beginnen, erwartenuns am Ende Segnungen und Freude. ◼ANMERKUNGEN1. Spencer W. Kimball, „The Blessings and Responsibilitiesof Womanhood“, Ensign, März 1976, Seite 702. „Gottes Gebote will ich befolgen“, Gesangbuch,Nummer 204Überraschen<strong>der</strong>weisekam uns an einer verkehrsreichenKreuzungdiese lebensfrohe jungeFrau mit dem Fahrradentgegen. Wir unterhieltenuns staunenddarüber, wie ihr Glaubeund ihr Gehorsam gegenüberden Geboten, diesie eben erst kennengelernthatte, sie zu wahrerFreude geführt hatten.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 35


STIMMEN VON HEILIGEN DER LETZTEN TAGEWIE BEKOMMEN WIR SO VIELE SATT?Als FHV-Leiterin wusste ich kaum,wie ich den vielen Nöten undSchwierigkeiten so mancher Familienin unserem kleinen Zweig gerechtwerden konnte. Die Zeiten warennicht leicht, und einige Mitglie<strong>der</strong>hatten ihre Arbeit verloren.Außerhalb <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> sah man invielen Augen Mutlosigkeit, Kummerund Hoffnungslosigkeit, denn vieleschafften es kaum, ihre Familie zuerhalten. Sogar Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichenwaren Unsicherheit und allgemeineUnruhe anzumerken.Die Führungskräfte im Zweig wolltenden Allerärmsten gern ein wenigHoffnung und Liebe schenken und etwasunternehmen, was den Menschenin unserer Stadt zeigen würde, dass<strong>der</strong> Vater im Himmel sie liebt, vonihren Nöten weiß und über sie wacht.Als Weihnachten näherrückte,schlugen wir vor, die ärmsten Kin<strong>der</strong><strong>der</strong> Stadt zu einem Essen einzuladen.Der Zweigpräsidentlegte das Geld aufdie Theke. In diesemMoment wurden ihreGebete erhört.Mitglie<strong>der</strong> des Zweiges sammeltenGeldspenden, um bei einer RestaurantketteEssen zu kaufen, und bereitetendas Gemeindehaus für die Gästevor. Alle machten mit, auch die PV-Kin<strong>der</strong> und die Jugendlichen.Wir bestellten das Essen bei einerFast-Food-Kette und nahmen Kontaktzu Sozialarbeitern auf, um festzustellen,welche Familien am bedürftigsten waren.Die Sozialarbeiter gaben uns eineListe von etwa 100 Kin<strong>der</strong>n – viel mehr,als wir erwartet hatten. Wir ließen denMut nicht sinken, aber es schien unmöglich,genügend Geld für eine Mahlzeitfür so viele Kin<strong>der</strong> aufzubringen.An dem Tag, da das Essen stattfindensollte, machten sich <strong>der</strong> Zweigpräsidentund einige Diakone mitdem gespendeten Geld auf den Wegzum Restaurant. Sie fragten sich, wiewir mit den wenigen Mitteln, die unszur Verfügung standen, so viele Kin<strong>der</strong>satt bekommen sollten. Unterwegsbeteten sie und überlegten, ob manvielleicht nur die kleinsten Kin<strong>der</strong>einladen, die Portionen halbieren o<strong>der</strong>das Ganze absagen solle.Im Restaurant legte <strong>der</strong> Zweigpräsidentdas Geld auf die Theke. Und indiesem Moment wurden ihre Gebeteerhört.Der Filialleiter lächelte und meinte,das Restaurant wolle gern alle Kin<strong>der</strong>mit einer Mahlzeit versorgen, ohnedass die <strong>Kirche</strong> dafür zahlen müsse!Die Freude, die wir bei dieser großherzigenGeste empfanden, lässt sichnicht beschreiben. Jetzt konnten wireiner großen Gruppe armer Kin<strong>der</strong>ein wenig Aufmunterung – und vielzu essen – geben!Dank <strong>der</strong> Großzügigkeit <strong>der</strong> Fast-Food-Kette konnten wir nun mit denGeldspenden noch Lebensmittel kaufenund für die bedürftigsten FamilienLebensmittelkörbe zusammenstellen.Aus dieser Erfahrung haben wir gelernt,dass keine Mühe vergebens ist,wenn wir mit guten Absichten unsereFähigkeiten einsetzen, um für unsereMitmenschen da zu sein. Unser Zeugniswurde gestärkt, und wir wusstennun: Der Herr öffnet Türen, wenn wirunser Bestes geben. ◼Marta Fernández-Rebollos, SpanienICH HOFFE,JEMAND WIRDSIE LIEB HABENAls mein Sohn drei und meineTochter vier Jahre alt waren,besuchten sie eine privat betreuteVorschulgruppe in <strong>der</strong> Nachbarschaft.Diejenigen von uns, die dieGruppe leiteten, beschlossen, indiesem Winter eine WeihnachtsaktionILLUSTRATIONEN VON BRIAN CALL


durchzuführen, wozu auch gehörte,dass jedes Kind ein Spielzeug für einebedürftige Familie spendete.In den Wochen davor sprachenwir mit den Kin<strong>der</strong>n oft darüber, dassman glücklich ist, wenn man dankbarist und mit an<strong>der</strong>en teilt. Ich trug meinenKin<strong>der</strong>n auf, sich schon einmalzu überlegen, welches Spielzeug sieverschenken wollten. Mir war wichtig,dass sie es selbst auswählten.Wir mussten mit recht wenig Geldauskommen, und ich war neugierig,welche ihrer wenigen Spielsachen siehergeben würden.An einem Samstagmorgen sagteich meinen Kin<strong>der</strong>n, dass sie nunein Spielzeug zum Verschenkenauswählen sollten. Ich half Hunter,den Lastwagen einzupacken, dener ausgesucht hatte, und ging dannzu Mikelle, um zu sehen, wie weitsie war. Was ich von <strong>der</strong> Tür ausbeobachtete, trieb mir die Tränenin die Augen.Mikelle hatte ihre LieblingspuppeMella im Arm, <strong>der</strong> sie das schönstePuppenkleid angezogen hatte, undsang ihr etwas vor. Dann legte sieeine kleine Decke unten in eineGeschenktüte. Sie lächelte die Puppean, drückte sie an sich und küsstesie. Dann legte sie sie liebevoll in dieTüte. Als sie mich entdeckte, sagtesie: „Mella ist bereit, Mami. Ich hoffe,jemand wird sie lieb haben.“Da ich wusste, wie sehr meineTochter an dieser Puppe hing, konnteich kaum glauben, dass sie sie verschenkenwollte. Es lag mir schon auf<strong>der</strong> Zunge zu sagen, dass sie dochnicht ihre Lieblingspuppe hergebenmüsse, aber ich hielt mich zurück.„Sie hat verstanden, was gebenbedeutet“, dachte ich. „Sie gibt dasBeste, was sie hat.“An einem Samstagmorgensagte ich meinen Kin<strong>der</strong>n,dass sie nun ein Spielzeugzum Verschenken auswählensollten. Was ich von <strong>der</strong>Tür zu Mikelles Zimmeraus beobachtete, trieb mirdie Tränen in die Augen.Plötzlich wurde mir bewusst, dassich nur zum Teil bereit war, zu gebenund zu teilen – wenn es nämlich nichtmit zu großen Opfern verbunden war.Ich setzte meiner Nächstenliebe Grenzen,und mir war klar, dass ich michän<strong>der</strong>n musste.Ich dachte daran, wie <strong>der</strong> Vater imHimmel seinen einzigen vollkommenenSohn hingegeben und zugelassenhatte, dass er für mich litt und starb.Ich stellte mir vor, wie <strong>der</strong> Vater imHimmel seinen geliebten Sohn küssteund ihn als Baby zur Erde sandte unddarauf hoffte, dass wir ihn lieben undihm nachfolgen würden.Der Erlöser selbst hielt nichtszurück. Er gab alles, was zu geben war.Ich fragte mich, ob Mikelle es sichbis zur Weihnachtsfeier, bei <strong>der</strong> dieSpielsachen gespendet werden sollten,noch an<strong>der</strong>s überlegen würde,aber sie tat es nicht. Ich fragte mich,ob sie später ihre Entscheidung bereuenund traurig sein würde, aberauch das war nicht <strong>der</strong> Fall.Meine Tochter hatte mir gezeigt,wie <strong>Jesu</strong>s handeln würde, und ichfasste den Entschluss, von nun an immerfrohgemut mein Bestes zu geben,wenn sich die Gelegenheit bot – ganzgleich, ob es nun viel o<strong>der</strong> wenigwar, was ich zu geben hatte. ◼Brittney Pyne, Utah<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 37


Stimmen von <strong>Heiligen</strong> <strong>der</strong> Letzten TageSIE HABEN AUS DEM HERZEN GESUNGENIm <strong>Dezember</strong> 2000 bereitete sichunser Pfahlchor darauf vor, einChorfestival auszurichten. Mehrerenamhafte Chöre aus Posadas inArgentinien hatten ihre Teilnahme zugesagt,und wir erwarteten ein großesPublikum. Wir hofften, durch unserenBeitrag von <strong>der</strong> Geburt <strong>Jesu</strong> Zeugnisgeben zu können.Als Leiterin unseres Chors war ichein wenig nervös. Meine Nervositätwurde noch dadurch gesteigert, dassich im achten Monat mit Zwillingenschwanger war. Bei <strong>der</strong> Generalprobe,eine Woche vor dem Konzert,hatte ich Schmerzen und musste imSitzen dirigieren.Als die Probe zu Ende war, konnteich überhaupt nicht mehr stehen.Mein Mann Carlos und mein Vatergaben mir einen Segen. Dann brachteCarlos mich ins Krankenhaus, wo dieÄrzte feststellten, dass die Babys nocham selben Tag auf die Welt kommenwürden. Ich hatte Angst, aber Carlosriet mir, auf den Herrn zu vertrauen.Bald durchdrang <strong>der</strong> Schrei einesNeugeborenen den Raum. Innerlichjubelte ich schon, doch dannbeugte sich <strong>der</strong> Arzt zu mir und sagte:„Das ist Kira, aber Abril hat es nichtgeschafft.“Die Gefühle, die mich überkamen,lassen sich nicht beschreiben. Baldwurde ich in ein an<strong>der</strong>es Zimmergebracht, wo mein Mann auf michwartete. Weinend nahmen wir einan<strong>der</strong>in die Arme.„Dafne, wir wissen nicht, auswelchem Grund <strong>der</strong> Herr Abril zusich genommen hat“, tröstete michCarlos. „Aber wir müssen stark sein,seinen Willen annehmen und gläubigvorwärtsgehen.“Kurze Zeit später hielt Carlos diewinzige Kira im Arm und segnete sie,38 <strong>Liahona</strong>dass sie leben möge. Sie blieb amLeben, musste aber wegen Komplikationenweitere zehn Tage im Krankenhausbleiben.Ich durfte in <strong>der</strong> folgenden Wochenach Hause. Da ich immer wie<strong>der</strong>zum Krankenhaus fuhr, um bei Kirazu sein und sie zu stillen, dachte ichüberhaupt nicht mehr an den Chor.Am Abend vor dem Festival fragtemich mein Vater, ob ich mich schonentschieden hätte, ob ich dirigierenwolle. „Bete darüber, Dafne“, riet er.„Ich bin mir sicher, dass du dann dierichtige Entscheidung triffst.“Ich dachte an Kira, die immernoch im Krankenhaus lag. IchAls sich die Stimmen mit den Instrumentenvermischten, war ich erfülltvon dem Gefühl, an einem wun<strong>der</strong>schönenOrt zu sein.dachte an die Chormitglie<strong>der</strong>, diefür dieses Konzert so fleißig geprobthatten. Ich dachte an den Heiland,seine Geburt, sein Leben und seinOpfer. Und da wusste ich, was ichzu tun hatte.Unsere Familie war tief berührtvon all <strong>der</strong> Freundlichkeit, die uns dieChormitglie<strong>der</strong> am nächsten Abendentgegenbrachten. Die Einigkeit, dieim Chor herrschte, weckte in allenden Wunsch, den Zuhörern das Herzzu rühren.Da wir die Gastgeber waren, sangunser Pfahlchor als letzter. Als die einleitendenTakte des Liedes „The FirstNoel“ auf dem Klavier und <strong>der</strong> Geigegespielt wurden, rannen mir Tränenüber die Wangen. Als sich die Stimmenmit den Instrumenten vereinten,spürte ich tief im Herzen, dass ich hieran einem wun<strong>der</strong>schönen Ort war.Als wir geendet hatten, wandteich mich zum Publikum um undbemerkte, dass viele Tränen in denAugen hatten. Menschen, die vielleichtnoch nie die Botschaft desEvangeliums vom Frieden und von<strong>der</strong> Liebe vernommen hatten, hattendurch unsere Musik die Schönheitund das Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Geburt desGottessohnes gespürt.Nach dem Konzert sagte <strong>der</strong> Leitereines an<strong>der</strong>en Chors zu uns: „Wir habentechnisch gut gesungen, aber Siehaben aus dem Herzen gesungen.“Am Heiligabend dankten meinMann und ich Gott dafür, dass eruns Kira gesandt und dass er seinenSohn zur Erde gesandt hatte. Dankdes Sühnopfers <strong>Jesu</strong> und unsererSiegelung im Tempel wissen wir, dassAbril eines Tages wie<strong>der</strong> Teil unsererFamilie sein wird. ◼Dafne Analia Romero de Tau,Misiones, Argentinien


POPCORN,PIONIEREUND FRIEDENMeine Mutter hatte im Ofen Ziegelsteineheiß gemacht und inTücher gewickelt. So blieben unsereFüße warm, während wir ohneHeizung im Auto unterwegs waren.Man schrieb das Jahr 1935. Wirfuhren Anfang <strong>Dezember</strong> die knapp100 Kilometer von Salt Lake Citynach Payson, um meine Großelternzu besuchen. Es herrschte sanftesSchneegestöber, das vor uns auf <strong>der</strong>Straße aussah wie kleine Wirbelstürme.Mein älterer Bru<strong>der</strong> Fred undich waren in warme Mäntel, kratzigeWollsocken und dicke Schals eingemummelt.Mir als Siebenjähriger kamdie Fahrt endlos vor.Diese Fahrt unternahmen wirjeden <strong>Dezember</strong>. Die Weihnachtszeitbegann eigentlich erst, wenn wir beiOma und Opa Tanner in <strong>der</strong> warmenKüche saßen und Popcornkugelnmachten. Opa schürte das Feuer,und Oma füllte einen Drahtkorb mitMais, den sie kräftig über dem Feuerschüttelte, bis er sich mit flockigem,weißem Popcorn füllte. In einem großengusseisernen Topf schüttete Omadann heiße Honigbutter über dasPopcorn und mischte Erdnüsse unter.Wenn die Mischung abgekühlt war,tauchten wir mit gebutterten Händenhinein und formten weihnachtlicheKugeln, die wir dann an Angehörigeund Freunde verschenkten.Doch dieses Mal war Weihnachtenan<strong>der</strong>s. Eigentlich saßen Fred undich im Auto immer auf dem Rücksitz,aber dieses Jahr saßen wir zwischenunseren Eltern eingezwängt auf <strong>der</strong>Vor<strong>der</strong>bank. Auf dem Rücksitzstand ein kleiner weißer Sargmit dem Leichnam unsereseinjährigen Bru<strong>der</strong>s Gerold. Zu denMasern war eine Lungenentzündungdazugekommen, die sein jungesLeben ausgelöscht hatte. Vor <strong>der</strong> Abfahrthatten wir den kleinen Holzsargaus <strong>der</strong> Leichenhalle abgeholt.Auf <strong>der</strong> zweistündigen Fahrt sangVater mit uns Weihnachtslie<strong>der</strong>. UnsereEltern sangen zweistimmig, unddie schönen Lie<strong>der</strong> trösteten uns inunserer Trauer um den Kleinen.Als wir bei Opas Haus eintrafen,erwartete uns die sonst so fröhlicheGruppe von Verwandten in ernster,feierlicher Stimmung. Der Sarg wurdevom Rücksitz geholt und in Omasblitzsaubere gute Stube getragen. DerBischof meiner Großeltern sprach einpaar freundliche Worte, und dannging es im Auto zum Friedhof, wowir alle weinten, als <strong>der</strong> liebe kleineJunge in den gefrorenen Boden gelegtwurde.Doch dann kam wirklich Weihnachten.Das Feuer wurde geschürt,Popcorn zubereitet, und die weihnachtlichenPopcornkugeln wurdenmit Opas Pferdeschlitten ausgeliefert.Auch wenn an diesem Tag Trauerherrschte, verspürte ich doch auchtiefen Frieden, während ich meinenglaubenstreuen Großeltern lauschte,die die Geschichte von <strong>der</strong> Geburt<strong>Jesu</strong> vorlasen.Die Eltern meiner Großelternwaren Pioniere gewesen und hattenviele ihrer kleinen Kin<strong>der</strong> begrabenmüssen. Meine Familie trauerte zwarum den Verlust, wandte sich aber, sowie es unsere Vorfahren getan hatten,dem Sohn Gottes und seinem Wortzu. In diesem Jahr nahm ich die Weihnachtsgeschichtean<strong>der</strong>s wahr, denndank des Kindes, das im Stall geborenworden war, würde das Kind, das wirbegraben hatten, wie<strong>der</strong> leben undeinst wie<strong>der</strong> zu uns gehören.Viele Jahrzehnte sind seitdem vergangen.Jedes Jahr an Weihnachtengieße ich Honigbutter über Popcorn,mische Erdnüsse unter und forme dieMischung zu Kugeln, und Erinnerungenwerden wach. ◼Shirlee Hurst Shields, UtahAuf <strong>der</strong> zweistündigen Fahrt sang Vater mit uns Weihnachtslie<strong>der</strong>. Unsere Elternsangen zweistimmig, und die schönen Lie<strong>der</strong> trösteten uns in unserer Trauer.


SIE HABEN ZU UNS GESPROCHENEl<strong>der</strong>Jeffrey R. Hollandvom Kollegium<strong>der</strong> Zwölf ApostelWeihnachtenIN UNSHalten Sie an IhremGlauben fest.Sehen Sie das Gutean Ihrer jetzigenSituation. MachenSie jemandem eineFreude. Suchen SieChristus – abseitsvon Geschenkpapierund Lametta.Wahrscheinlich erinnert sich je<strong>der</strong> an daserste Weihnachten fern vom Elternhaus.Vielleicht war man auf Mission o<strong>der</strong> beimMilitär, o<strong>der</strong> man war wegen seines Studiums o<strong>der</strong><strong>der</strong> Arbeit an Weihnachten nicht zuhause. Aus welchemGrund auch immer, das erste Weihnachtsfestfern von daheim bleibt wohl jedem klar in Erinnerung.Meine Erinnerung an diese Erfahrung widmeich all denen, die schon einmal Weihnachten fern von40 <strong>Liahona</strong>


ILLUSTRATION VON PAUL MANNzuhause verbracht haben o<strong>der</strong> diesesJahr fern von zuhause verbringen.Ich war damals auf Mission. 19Jahre lang hatte ich Weihnachtenim Kreis meiner Familie und meinerFreunde verbracht. In meiner jugendlichenSelbstbezogenheit war mirsicher nie <strong>der</strong> Gedanke gekommen,das Weihnachtsfest könne auch einmalan<strong>der</strong>s verbracht werden.Doch als im Jahr 1960 die Weihnachtszeitanbrach, war ich einehalbe Welt weit entfernt von meinerFamilie. Ich war noch keine dreiMonate in England und wurde am1. <strong>Dezember</strong> ins Missionsbüro beor<strong>der</strong>t,um El<strong>der</strong> Eldon Smith abzuholen,<strong>der</strong> gerade aus Champion inAlberta, Kanada, eingetroffen war. Erwurde mein erster Juniormitarbeiter.Wir wurden beauftragt, in <strong>der</strong> konservativenStadt Guildford in Surreydie Missionsarbeit aufzunehmen. Indieser Gegend waren noch nie Missionare<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> gewesen,und unseres Wissens gab es nurein einziges Mitglied irgendwo dortin <strong>der</strong> Gegend. Wir waren jung, unerfahrenund ein wenig eingeschüchtertvon <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> Aufgabe, abernicht verzagt.Wir meldeten uns bei <strong>der</strong> Polizeibehörde,suchten nach einer Unterkunft,und da es uns zunächst nicht gelang,das einzige Mitglied zu finden, stürztenwir uns in die Arbeit, die uns vertrautwar: Wir klopften an Türen. Wirklopften morgens an Türen, wir klopftenmittags an Türen, wir klopftennachmittags an Türen, und wir klopftenabends an Türen. Wir fuhren mitdem Fahrrad durch die Straßen, unddas im wohl verregnetsten englischen<strong>Dezember</strong>, den es je gegeben hatte –o<strong>der</strong> zumindest kam es uns so vor.Wir waren morgens nass, wir warenmittags nass, wir waren nachmittagsnass und wir waren abends nass, aberwir klopften weiterhin an Türen. Undfast niemand ließ uns hinein.So ging es weiter bis Heiligabend,an dem die Menschen noch wenigergewillt waren, zwei Missionaren „ausden Kolonien“ zuzuhören. Am Abendkehrten wir erschöpft, doch demHerrn treu ergeben, zurück in unsergemietetes Zimmer und hielten eineWeihnachtsandacht ab. Wir sangenein Weihnachtslied und sprachen dasAnfangsgebet. Wir lasen einan<strong>der</strong>aus den heiligen Schriften vor undhörten eine Kassette mit dem TitelDie wahre Weihnachtsgeschichte an.Dann sangen wir ein zweites Weihnachtslied,sprachen das Schlussgebetund gingen schlafen. Wir waren zumüde, um von weihnachtlichen Köstlichkeitenzu träumen.Am Weihnachtsmorgen studiertenwir wie sonst auch in den heiligenSchriften und öffneten dann die zwei,drei Pakete, die trotz unserer Versetzungbei uns eingetroffen waren.Dann gingen wir hinaus, um wie<strong>der</strong>uman Türen zu klopfen. Wir klopftenam Vormittag, wir klopften amMittag, wir klopften am Nachmittagund wir klopften am Abend. Niemandließ uns hinein.Dafür, dass es so ereignisloseWeihnachten waren – zweifellosweniger festlich als alle vorherigenund alle seither –, will es schon etwasheißen, dass diese Weihnachtszeit1960 bis heute (nach über 50 Jahren!)noch immer zu meinen schönstenJUNGE ERWACHSENE<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 41


Sie haben zu uns gesprochenWeihnachtserinnerungen gehört. DerGrund dafür ist wohl, dass ich damalszum ersten Mal im Leben wirklichverstanden habe, was Weihnachtenbedeutet, anstatt es nur zu genießen.Zum ersten Mal war die Botschaft von<strong>der</strong> Geburt und dem Leben <strong>Christi</strong> –seine Botschaft und seine Missionund sein Opfer für an<strong>der</strong>e – wirklichzu mir durchgedrungen.Eigentlich hätte mir dieser Zusammenhangschon in jüngeren Jahrenbewusst werden müssen, aber demwar nicht so, zumindest nicht deutlichgenug. Aber an jenen Weihnachtstagenin England habe ich es – als stetsfrieren<strong>der</strong> und durchnässter, ein wenigüberfor<strong>der</strong>ter 19-Jähriger – endlichbegriffen. Meiner Mission habe ich eszu verdanken, dass Weihnachten, wieauch viele an<strong>der</strong>e Aspekte des Evangeliums,mir seit dieser Erfahrung vonJahr zu Jahr immer mehr bedeuten.Ich grüße von Herzen in dieserWeihnachtszeit alle Missionare, alleMilitärangehörigen, alle Studentenund alle Angestellten und Reisenden,die an Weihnachten nicht zuhausesein werden, wie es in einem bekanntenenglischen Weihnachtslied heißt. 1Halten Sie an Ihrem Glauben fest.Sehen Sie das Gute an Ihrer jetzigenSituation. Machen Sie jemandem eineFreude. Suchen Sie Christus – abseitsvon Geschenkpapier und Lametta.Und Sie werden feststellen: Ungeachtetaller äußeren Umstände istWeihnachten – ebenso wie das ReichGottes – in Ihnen (siehe Fußnote zuLukas 17:21). ◼Aus dem Artikel „A Mission Christmas“, ChurchNews, 17. <strong>Dezember</strong> 2011, Seite 10ANMERKUNG1. James „Kim“ Gannon, „I’ll Be Home forChristmas“, 194342 <strong>Liahona</strong>


FOTO © BUSATH PHOTOGRAPHY; ILLUSTRATION VON SCOTT SNOWWeihnachtlicherSchmuck,engelgleicheFreundeIch machte mich daran, den Christbaumzu schmücken, und öffnete einenKarton mit Weihnachtsschmuck,den ich einige Jahre lang nicht benutzthatte. Ich durchstöberte den Kartonund entdeckte zwischen Lichterkettenund Tischwäsche eine Schachtel mitChristbaumschmuck, den ich gesammelthatte, als ich alleinstehend warund als Lehrerin arbeitete. Unter an<strong>der</strong>emfand ich darin eine Schmuckkarte,auf die mit Kreuzstichen gestickt war:„Tag <strong>der</strong> offenen Tür – Weihnachten1984“. Ich erinnerte mich gut an diesesJahr. Ich war nicht verheiratet undwar mit einigen Bedenken von einerGemeinde für Alleinstehende in einenormale Gemeinde umgezogen.Obwohl ich Weihnachten sehrmochte, hatte ich mich in manchenJahren doch sehr einsam gefühlt. Ichwar über dreißig, alleinstehend undhatte keine Kin<strong>der</strong>, und manchmalfühlte ich mich vergessen. Es warleicht, mich selbst zu bemitleiden undin das von mir so genannte „Ich-armeskleines-Ding-Syndrom“zu verfallen.In jenem Jahr hatte ich jedoch bewusstdie Entscheidung getroffen, diesesSyndrom zu besiegen und über deneigenen Tellerrand hinauszuschauenund herauszufinden, wie ich an<strong>der</strong>enein frohes Fest bescheren konnte.Ich war noch recht neu in <strong>der</strong>Gemeinde. Daher hielt ich es für einegute Idee, an<strong>der</strong>e FHV-Schwestern inmeine kleine Wohnung einzuladen,wo wir ein wenig Weihnachten feiernund einan<strong>der</strong> besser kennenlernenkonnten.Als ich nun an diese Tage zurückdachte,sah ich den kleinenWeihnachtsbaum vor mir, <strong>der</strong> mitdem Schmuck aus dieser Schachtelgeschmückt war. Ich erinnerte michan den Duft <strong>der</strong> Plätzchen, die ich mitan<strong>der</strong>en Alleinstehenden gebackenhatte, und an Muttis leckeren „weißenWeihnachtspunsch“, den ich meinenGästen servierte.Während ich die bunte Vielfalt anWeihnachtsschmuck betrachtete, empfandich tiefe Liebe und Dankbarkeit,als ich an die vielen engelgleichenFreunde und Freundinnen dachte,jung und alt, die mich liebevoll durchschwierige Zeiten begleitet hatten.Ich nahm eine Schneeflocke ausgestärkter Spitze in die Hand, dieeine ältere Frau für mich gehäkelthatte, und dachte daran, wie liebevollsie stets gewesen war. Das erinnertemich an die älteren Schwestern inden vielen Gemeinden, zu denen ichbereits gehört hatte, die ihr Wissenan mich weitergegeben hatten. Vondiesen lieben Schwestern hatte ichhäkeln, stricken, nähen und SpitzeMary N. CookErste Ratgeberinin <strong>der</strong> Präsidentschaft<strong>der</strong> Jungen Damenhäkeln gelernt. Sie hatten Zeit undvor allem Geduld aufgebracht, damitich mich an dem erfreuen konnte,was ihnen Freude bereitete.Nun hielt ich ein winziges Horn in<strong>der</strong> Hand und dachte an die begabteChorleiterin, die mich als Jugendlicheeingeladen hatte, in Vorbereitung aufein beson<strong>der</strong>es Konzert an frühmorgendlichenChorproben teilzunehmen.Ihr Vertrauen weckte in mir dieLiebe zur klassischen Musik und gabmir so viel Selbstvertrauen, dass ichim Laufe meines Lebens immer wie<strong>der</strong>in einem Chor mitgesungen habe.Lächelnd holte ich den Mickey-Maus-Schmuck aus <strong>der</strong> Schachtel.Wie dankbar war ich doch für dasEhepaar, das mich am Leben seinerkleinen Kin<strong>der</strong> teilhaben ließ! Ihre Kin<strong>der</strong>wurden meine Kin<strong>der</strong>. Ich hielt siein <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> auf dem Arm, las ihnenvor, spielte mit ihnen und liebte sievon ganzem Herzen, was die schmerzlicheLeere in mir mil<strong>der</strong>te.Der Erretter erklärt in Matthäus10:39: „Wer das Leben gewinnen will,wird es verlieren; wer aber das Lebenum meinetwillen verliert, wird esgewinnen.“Die bewusste Entscheidung im Jahr1984, mein Leben „zu verlieren“, indemich mich an<strong>der</strong>en zuwandte, wartatsächlich <strong>der</strong> Wendepunkt auf meinemWeg, mich selbst zu finden. Alsich über vergangene Zeiten nachsann,wurde mir bewusst, dass umgekehrtauch viele an<strong>der</strong>e die Worte <strong>Jesu</strong> befolgtund für mich ihr Leben verlorenhatten. Der weihnachtliche Schmuckerinnerte mich an viele engelgleicheFreunde. ◼JUNGE ERWACHSENE<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 43


DasWeihnachtstaschentuchScott M. MooyZeitschriften <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>Als Jugendlicher half ich meinerMutter jedes Jahr beimVerpacken <strong>der</strong> Weihnachtsgeschenke.Ich hatte 5 verheiratete Geschwisterund 13 Nichten und Neffen,das Ganze war also recht aufwendig.Trotz des kunterbunten Durcheinan<strong>der</strong>sfiel mir auf, dass wir für meineSchwester immer ein Taschentucheinpackten. Auch wenn Ann von meinerMutter ein Nachthemd, eine Bluseo<strong>der</strong> etwas Praktisches für die Küchegeschenkt bekam, durfte das Taschentuchnie fehlen. Sicher war einTaschentuch etwas Praktisches undPreiswertes, aber mit <strong>der</strong> Zeit fragteich mich, was meine Schwester wohldavon hielt, immer wie<strong>der</strong> das gleicheGeschenk zu bekommen.Einmal im <strong>Dezember</strong> sagte ichschließlich zu meiner Mutter: „Schonwie<strong>der</strong> ein Taschentuch für Ann? Duschenkst ihr doch fast jedes Jahr eines.Kann es nicht sein, dass sie inzwischengenug davon hat? Wie viele braucht siedenn? Und die Versandkosten für dasPaket steigen dadurch auch ein bisschen.Ist das wirklich nötig?“ILLUSTRATION VON SAM LAWLOR44 <strong>Liahona</strong>


Meine Mutter legte die Scherebeiseite. „Ich muss dir etwas erzählen.Dann verstehst du es sicher. Es hatsich zugetragen, als du noch nichtauf <strong>der</strong> Welt warst.Du weißt, wie ich hierher nachAmerika gekommen bin?“ (Daswusste ich. Die Familie meiner Mutterwar schon überrascht genug, alsmeine Mutter einen Witwer mit vierKin<strong>der</strong>n heiraten wollte, aber sie warregelrecht entsetzt, als sie erfuhr,dass sie deshalb Holland verlassenund in die Vereinigten Staaten ziehenwürde.) „Aber es gibt manches,was du noch nicht weißt. Als wirhier ankamen, hatten wir nichts. DasLeben war hart. Dein Vater hatte zweischlecht bezahlte Jobs. Ich wusch undbügelte für an<strong>der</strong>e Leute. Trotzdemreichte das Geld nie.Ann war damals 17 und wusste,wie viel Geld uns fehlte. Sie wollteuns helfen und ging arbeiten. In <strong>der</strong>Innenstadt fand sie eine Anstellungin einem Süßwarenladen. Sie musstemit dem Bus hinfahren und stand dortden ganzen Tag lang an <strong>der</strong> Theke.Sie gab uns fast ihren gesamten Lohnund behielt nur, was sie für den Busund das Mittagessen brauchte. Siedurfte nämlich kein Essen in denLaden mitnehmen.Ann sagte mir immer, dass sie frohwar, dass sie diesen Job hatte unduns mit ihrem Lohn helfen konnte.Sie sagte mir aber nicht, dass sie sichum ihre kleinen Brü<strong>der</strong> sorgte. Weihnachtenrückte näher und die neuenamerikanischen Freunde <strong>der</strong> Jungssprachen immer von den Spielsachen,die sie sich vom Weihnachtsmann gewünschthatten. Wenn nun <strong>der</strong> Weihnachtsmannuns gar keine Geschenkebrachte?Ein paar Tage vor Weihnachtengab mir Ann ein wenig Geld. Es waraber nicht am Zahltag. Ich fragte sie,woher sie das Geld hatte. Sie sagtemir, sie habe es angespart, indemsie auf das Mittagessen verzichtethabe. Es war nicht viel Geld, aberich wusste, dass sie dafür wochenlangkein Mittagessen gehabt hatte.Sie trug mir auf, mit dem Geld Weihnachtsgeschenkefür ihre Brü<strong>der</strong> zukaufen. Sie vertraute mir, ihrer neuenStiefmutter, dass ich das Richtigekaufen würde.Ich konnte nur Kleinigkeitenkaufen. Aber ich beschloss, dassdie ganze Familie zu Weihnachtenbeschenkt werden sollte. Ich kaufteMandarinen, Seife in <strong>der</strong> Form vonTeddybären, Buntstifte, kleine Spielzeugautosund Socken für deinen Vater.Und ich kaufte Ann ein Taschentuch.Es war ein schlichtes Taschentuch,aber ich blieb spätabends nochauf und bestickte es. Ich freute michso sehr, dass meine neue Tochter unsdieses Weihnachtsfest schenkte. Ichwollte auch ihr etwas ganz Beson<strong>der</strong>eszu Weihnachten schenken.Weihnachten kam. Zu unsererÜberraschung bekamen wir von unserenFreunden in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> einenWeihnachtsbaum und eine Kistevoller Geschenke. Sie entschuldigtensich dafür, dass es nur Kleinigkeitenwaren, in Zeitungspapier eingewickelt,aber für uns war alles wun<strong>der</strong>schön!Viel Nützliches war dabeiund leckeres Essen. Dann kam diezweite Überraschung, die Ann undich uns heimlich ausgedacht hatten:Der Weihnachtsmann hatte uns etwasgebracht! Deine Brü<strong>der</strong> waren außersich vor Freude! Schon bald saßensie auf dem Boden in dem kleinenWohnzimmer und ließen ihre Autosüber das Zeitungspapier flitzen unddarunter hindurch. Überall Zeitungspapier!Ann öffnete ihr Geschenkund holte ein Taschentuch hervor. Sieweinte. Ich musste auch ein bisschenweinen.Nun bereiteten wir das Weihnachtsessenzu. So viele leckere Sachenhatten wir schon lange nicht mehrgegessen! Anschließend räumten wirauf. Ann wollte ihr Taschentuch einstecken.Aber es war nicht mehr da.Wir suchten überall. Dann fiel mir ein,dass dein Vater das Zeitungspapierins Feuer geworfen hatte. O nein! Wardas Taschentuch im Feuer gelandet?Wahrscheinlich, denn wir haben esnie gefunden. Aber Ann beklagtesich nicht. Was geschehen war, wargeschehen. Sie sagte, sie sei glücklich,weil ihre Brü<strong>der</strong> glücklich seien.Im nächsten Jahr schenkte ich Annzu Weihnachten wie<strong>der</strong> ein Taschentuch.Ich achtete darauf, dass es nichtverloren ging. Als sie geheiratet hatteund fortgezogen war, schickte ich ihrzu Weihnachten ein Taschentuch mit<strong>der</strong> Post. Ich schenke ihr das Taschentuchnicht, weil ich meine, dass sie einesbraucht. Ich schenke es ihr, damitsie weiß, dass ich nie vergessen werde,was sie an unserem ersten gemeinsamenWeihnachtsfest für uns getan hat.“Ein paar Jahre nachdem mir meineMutter diese Geschichte erzählt hatte,feierten wir Weihnachten mit <strong>der</strong>gesamten Familie. In all dem Durcheinan<strong>der</strong>beobachtete ich, wie meineSchwester ihr Taschentuch auspackte.Ich sah die Tränen in ihren Augen,als sie meiner Mutter kurz die Handdrückte. Und da verstand ich. Esging nicht um das Taschentuch. Eswar ihre gemeinsame Erinnerung anLiebe, Geschenke und Opferbereitschaft.Und mich erinnerte diese einfacheGeste daran, warum wir Weihnachtenfeiern: weil uns aus Liebeund unter Opfern ein wun<strong>der</strong>baresGeschenk gemacht worden ist. ◼JUNGE ERWACHSENE<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 45


Ich habe eine Frage„Wie beantworte ich Fragen meiner Freunde zumTempel, wenn ich selbst nicht viel darüber weiß?“Es ist schwierig, über etwas zu sprechen, wovon mannoch nicht viel versteht, und im Hinblick auf denTempel gibt es vieles, was man erst begreift, wenn manselbst durch den Tempel geht. Außerhalb des Tempelsachten wir sorgsam darauf, wie wir über die Tempelverordnungensprechen, weil sie heilig sind. Man kann aber überdie Segnungen und den Zweck des Tempels sprechen. Man kannseinen Freunden sagen, dass die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> im Tempelewige Wahrheiten erfahren und heilige Handlungen empfangenund dass diese heiligen Handlungen auch stellvertretend für ihreVorfahren und an<strong>der</strong>e Verstorbene vollzogen werden.Je mehr du über den Tempel weißt, desto besser bist du vorbereitet,Fragen deiner Freunde zu beantworten. Sprich mit deinen Elterno<strong>der</strong> Führern <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>, um mehr über den Tempel zu erfahren.Du und deine Freunde könnt auch die Son<strong>der</strong>ausgabe des <strong>Liahona</strong>szum Thema Tempel lesen (Oktober 2010); außerdem findet ihrAntworten zum Thema Tempel auf Mormon.org unter „FrequentlyAsked Questions“ [häufige Fragen].Natürlich kannst du auch darüber sprechen, was dir <strong>der</strong> Tempelbedeutet. Wenn du bereits im Tempel warst, um dich für Verstorbenetaufen zu lassen, o<strong>der</strong> schon einmal auf dem Tempelgeländewarst, kannst du deinen Freunden beschreiben, welchen Frieden dudort verspürt hast.Wenn deine Freunde fragen, warum nicht je<strong>der</strong> in den Tempelgehen kann, kannst du erklären, dass nur diejenigen, die geistig vorbereitetsind und einen gültigen Tempelschein besitzen, den Tempelbetreten können, weil dort ein heiliges Werk verrichtet wird. Eheein neuer Tempel geweiht wird, kann je<strong>der</strong>mann an den Tagen <strong>der</strong>offenen Tür den Tempel besichtigen und mehr darüber erfahren.Nach <strong>der</strong> Weihung des Tempels ist das Gelände um den Tempelweiterhin allen zugänglich. Falls es möglich ist, lade deine Freundeein, einen Tempel an den Tagen <strong>der</strong> offenen Tür zu besichtigen,o<strong>der</strong> gehe mit ihnen übers Tempelgelände.Lebe so, dass du für denTempel würdig bistIch würde meinen Freunden sagen, was ich mit demTempel verbinde: Freude, Stärke, Opferbereitschaftund ewige Familie. Ich würde erklären, wie manwürdig lebt. Wenn sie sehen, dass ich so lebe, dass<strong>der</strong> Tempel zu meinen wichtigsten Zielen gehört,merken sie, welchen Einfluss <strong>der</strong> Tempel hat.Die äußere Schönheit des Tempels ist fürjeden sichtbar, aber durch meine Lebensweisekann ich meinen Freunden zeigen, welcheHoffnung und Freude <strong>der</strong> Besuch des Tempelsmit sich bringt.Emma R., 18, UtahFrage deine Freunde, ob siemehr darüber wissen wollenSage deinen Freunden alles,was du weißt – alles, worüberman sprechen darf. Erkläre ihnen,dass wir über manches, was denTempel betrifft, nicht sprechen,weil es heilig ist. Wenn sie etwas fragen, was dunicht weißt, sag ihnen ehrlich, dass du es nichtweißt. Und wenn sie mehr darüber erfahrenwollen, lade sie ein, in die <strong>Kirche</strong> zu kommen.Sag ihnen, dass Gott alle, die seine Gebotehalten, mit größerer geistiger Erkenntnis segnet.Wir glauben daran, dass man Geistiges Zeileum Zeile und Weisung um Weisung lernt.Carmela B., 18, PhilippinenBete darum, dass <strong>der</strong> Heilige Geistdir eine Antwort eingibtBevor ich solche Fragen meinerFreunde beantworte, bete ichzuerst zum Vater im Himmel,damit ich weiß, was ich sagensoll. Man braucht ein wenigGeduld, aber es lohnt sich, darauf zu warten,dass <strong>der</strong> Geist dir eingibt, was du sagen sollst.Geh außerdem zur <strong>Kirche</strong> und zum Tempel,um geistig mehr Erkenntnis zu empfangen.Als meine Freundin Fragen zum Tempelgestellt hat, habe ich ihr erklärt, dass wir unsfür verstorbene Vorfahren taufen lassen, dieauf Erden nicht die Gelegenheit gehabt haben,das Evangelium anzunehmen. Im46 <strong>Liahona</strong>Die Antworten sollen Hilfe und Ausblick geben, sind aber nicht als offizielle Lehre <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> zu verstehen.


Himmel können sie entscheiden, obsie die heilige Handlung annehmenwollen o<strong>der</strong> nicht.Lydia P., 13, FloridaFrage deine Freunde, ob siesich mit den Missionarenunterhalten wollenWenn Freunde mir Fragen zum Tempelstellen, erkläre ich ihnen, dass <strong>der</strong>Tempel das Haus des Herrn ist, wo beson<strong>der</strong>eheilige Handlungen vollzogenwerden, durch die wir dem Vater imHimmel nahebleiben und einmal zuihm zurückkehren können. Ich fragemeine Freunde auch, ob sie von denMissionaren noch mehr darüber erfahrenwollen. Wenn sie das nicht wollen,schreibe ich mir ihre Fragen auf undfrage die Missionare selbst. Dann sprecheich mit meinen Freunden darüber.Auf diese Weise erfahre ich auch selbstmehr über den Tempel.Kimmie H., 13, MontanaSprich mit deinen ElternSuch nach Antworten.Lies in den heiligenSchriften und fragdeinen Sonntagsschullehrer.Jede Frage kannbeantwortet werden; du musst nurnach <strong>der</strong> Antwort suchen. Bete darüber.Wenn ich Fragen zum Tempelhabe, frage ich meine Eltern. Mitihnen kann ich gut reden, und siehelfen mir gern.Bryson B., 18, UtahGeh in den TempelWenn wir versuchen, so oft wie möglichin den Tempel zu gehen, entwickelnwir eine bessere Beziehungzum Vater im Himmel. Das bedeutet,dass wir im Gebet mit ihm über dieFragen unserer Freunde sprechenkönnen. Wenn man nicht so viel überden Tempel weiß, muss man sicheben mehr damit beschäftigen. Bevordu in den Tempel gehst, kannst duüberlegen und beten, worüber duim Tempel nachdenken sollst. Dannweiß man auch, was man sagen kann,wenn man gefragt wird, was für einGefühl es ist, im Tempel zu sein.Sara T., 14, IdahoHEILIG DEMHERRN„Der Tempel ist einOrt <strong>der</strong> Schönheit, einOrt <strong>der</strong> Offenbarung,ein Ort des Friedens. Erist das Haus des Herrn.Er ist dem Herrn heilig. Er sollte auchuns heilig sein.“Präsident Howard W. Hunter (1907–1995),„Ein Volk, das gern in den Tempel geht“,<strong>Liahona</strong>, Oktober 2010, Seite 38JUGENDLICHEZeig Bil<strong>der</strong> vom TempelIch mag Bücher, indenen Bil<strong>der</strong> von Tempelnaus aller Weltabgedruckt sind. Alsmich eine Freundineinmal zum Tempel befragt hat, wussteich, dass meine Erklärungen nichtausreichten. Also brachte ich ihr allmeine Bücher über den Tempel undzeigte ihr, welchen Zweck <strong>der</strong> Tempelhat und wie dankbar wir sind, dass wirin den Tempel gehen können. Ichbeschloss auch, sie am Sonntag in die<strong>Kirche</strong> einzuladen. Dort konnte sie vonden Missionaren und dem Sonntagsschullehrermehr darüber erfahren.Jessica A., 18, IndonesienDIE NÄCHSTE FRAGE„Wie kann ichVersuchungenwi<strong>der</strong>stehen?“Bitte schickt uns eure Antwort bis zum15. Januar 2013 online unter liahona.lds.org,per E-Mail an liahona@ldschurch.org o<strong>der</strong> anfolgende Anschrift zu:<strong>Liahona</strong>, Questions & Answers 1/1350 East North Temple Street, Room 2420Salt Lake City, UT 84150-0024, USAWir behalten uns vor, Antworten zu kürzen o<strong>der</strong>klarer zu formulieren.Die nachstehenden Angaben und eine Genehmigungmüssen enthalten sein: 1.) vollständigerName, 2.) Geburtsdatum, 3.) Gemeinde/Zweig,4.) Pfahl/Distrikt, 5.) eure schriftliche Genehmigungo<strong>der</strong>, wenn ihr unter 18 seid, die schriftlicheEinwilligung eurer Eltern (E-Mail genügt),dass eure Antwort und euer Foto gedrucktwerden dürfen.


WAS MAN CHRISTUS SCHENKEN KANNPräsidentHenry B. EyringErster Ratgeber in <strong>der</strong>Ersten PräsidentschaftWIE JUGENDLICHEDIES IN DIE TATUMSETZEN„Ich lade immer einenFreund zur <strong>Kirche</strong>, zueiner Aktivität <strong>der</strong>Jugendlichen o<strong>der</strong>zum Abendessen ein.Mit ein klein wenigAufwand kann manjemandem zeigen,dass er einem vielbedeutet.“Armand F.„Ich schreibe denMissionaren aus<strong>der</strong> Gemeinde.“Jenny R.Der Geist <strong>der</strong> Weihnacht pflanzt uns denWunsch ins Herz, an<strong>der</strong>en Freude zubringen. Weihnachten zu feiern hilftuns, unser Versprechen zu halten, immeran <strong>Jesu</strong>s Christus zu denken und an dieGeschenke, die er uns gemacht hat. DerGedanke daran weckt in uns den Wunsch,auch ihm etwas zu schenken.Er hat uns gesagt, womit wir ihm Freudebereiten können. Erstens können wir ihm,weil wir an ihn glauben, ein reuiges Herzund einen zerknirschten Geist darbringen.Wir können umkehren und heiligeBündnisse mit ihm schließen.Zweitens können wir ihm das Geschenkmachen, etwas für an<strong>der</strong>e zu tun, was erfür sie tun würde. Im Matthäusevangeliumgibt es eine lange Liste von Möglichkeiten.Wir lesen dort die Worte unseres Erlösers,die wir hoffentlich alle hören o<strong>der</strong> sagenwerden, wenn wir ihm nach diesem Lebengegenüberstehen:„Dann werden ihm die Gerechten antworten:Herr, wann haben wir dich hungriggesehen und dir zu essen gegeben, o<strong>der</strong>durstig und dir zu trinken gegeben?Wann haben wir dich fremd und obdachlosgesehen und aufgenommen, o<strong>der</strong> nacktund dir Kleidung gegeben?Und wann haben wir dich krank o<strong>der</strong>im Gefängnis gesehen und sind zu dirgekommen?Darauf wird <strong>der</strong> König ihnen antworten:Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meinergeringsten Brü<strong>der</strong> getan habt, das habtihr mir getan.“ (Matthäus 25:37-40.)Damit macht <strong>der</strong> Herr deutlich, mit welchenGeschenken wir ihm unsere Dankbarkeitzeigen können. Jede gütige Tat für einenan<strong>der</strong>en ist eine gütige Tat für ihn, weiler alle Kin<strong>der</strong> des Vaters im Himmel liebt.Und weil ihm dies solche Freude schenkt,erfreut es auch seinen Vater, dem wir unermesslichenDank schulden.Viele von Ihnen nutzen in <strong>der</strong> Weihnachtszeitbestimmt die Gelegenheit, dieHungrigen zu speisen. Wenn Sie das tun,bereiten Sie dem Herrn Freude. Er hat unsjedoch auch erklärt, dass es eine Möglichkeitgibt, ein wahrhaft unbezahlbares,dauerhaftes Geschenk zu machen. Er hatgesagt: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zumir kommt, wird nie mehr hungern, und weran mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“( Johannes 6:35.) Von allen gütigen Taten,die wir ihm schenken können, besteht diegrößte darin, die Menschen, die wir liebenund denen wir dienen, zu ihm zu führen,<strong>der</strong> einzigen Quelle ewigen Lebens. ◼Aus <strong>der</strong> Ansprache „Der Erretter – ein Geschenk an uns“,die 2010 bei <strong>der</strong> Weihnachtsandacht <strong>der</strong> Ersten Präsidentschaftgehalten wurde.FOTO VON CHRISTINA SMITH„Manchmalreicht es schon,jemandem, <strong>der</strong>Hilfe braucht,einfach einFreund zusein.“Ryan B.48 <strong>Liahona</strong>


SIMEON ERWEIST DEM CHRISTUSKIND EHRERBIETUNG,GEMÄLDE VON GREG OLSEN © 1987, VERVIELFÄLTIGUNG UNTERSAGTKOMMT, LASSET UNSANBETEN!„Wir freuen uns über die Geburt <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong>, <strong>der</strong> das Licht <strong>der</strong> Weltist und uns alle eingeladen hat, zu ihm in sein Licht zu kommen.“El<strong>der</strong> Patrick Kearon von den Siebzigern, „Kommt, lasset uns anbeten!“,<strong>Liahona</strong>, <strong>Dezember</strong> 2011, Seite 42


FÜR EINE STARKE JUGENDMiteinan<strong>der</strong> ausgehenLarry M. GibsonErster Ratgeber in <strong>der</strong>Präsidentschaft <strong>der</strong>Jungen Männer– worum gehtes dabei?Wenn man echte Freundschaftenaufbauen will, muss man denpersönlichen Kontakt pflegen undmiteinan<strong>der</strong> Zeit verbringen.Ich hatte die Gelegenheit, mich mit vielenJugendlichen in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> zu unterhalten,und habe oft gehört, dass sehr viele voneuch gute Freundschaften mit jemandem voman<strong>der</strong>en Geschlecht aufbauen wollen, abernicht recht wissen, wie sie das anstellen sollen.Eigentlich sollten wir ja bei all den sozialenNetzwerken leichter gute Beziehungen aufbauenkönnen als früher. In mancher Hinsichtführt die Technik jedoch dazu, dass unsereBeziehungen oberflächlich bleiben. Nur durchTwittern, Schreiben von SMS und E-Mails undOnline-Freundschaften lässt sich keine wahre,ausgewogene Beziehung entwickeln. Wennman echte Freundschaften aufbauen will,muss man den persönlichen Kontakt pflegenund miteinan<strong>der</strong> Zeit verbringen.Daher ist es wichtig, dass ihr Jungen undMädchen euch verabredet und etwas unternehmt,um Umgang miteinan<strong>der</strong> zu pflegen –mit an<strong>der</strong>en Worten, dass ihr mit jemandemvom an<strong>der</strong>en Geschlecht ausgeht.Antworten auf häufige FragenViele von euch haben Fragen zumMiteinan<strong>der</strong>-Ausgehen und den Ratschlägenin <strong>der</strong> aktualisierten Broschüre Für einestarke Jugend. Hier findet ihr einige Fragen,die mir gestellt wurden, und dazu dieAntwort aus dieser wertvollen Anleitung.Ich weiß nicht, ob ich schon bereitdazu bin, mit jemandem auszugehen.Gibt es denn konkrete Gründe dafür,warum ich es tun sollte?Es gibt mehrere gute Gründe für dasMiteinan<strong>der</strong>-Ausgehen. In <strong>der</strong> Broschüre Füreine starke Jugend heißt es dazu: „Wenn einJunge und ein Mädchen miteinan<strong>der</strong> ausgehen,heißt das, sie verabreden sich, um einan<strong>der</strong>besser kennenzulernen. In einem Kulturkreis,wo es üblich ist, dass junge Menschen miteinan<strong>der</strong>ausgehen, könnt ihr dabei zwischenmenschlicheFertigkeiten erwerben und entfalten,Freundschaften schließen, Spaß haben undletztlich einen Partner für die Ewigkeit finden.“ 1Es heißt immer, man soll frühestensmit 16 mit jemandem ausgehen undkeine feste Beziehung eingehen, wennman noch jung ist. Warum?Dazu steht in <strong>der</strong> Broschüre Für eine starkeJugend : „Geht frühestens mit jemandem aus,wenn ihr 16 Jahre alt seid. Geht bei den erstenVerabredungen mit einem weiteren o<strong>der</strong>mehreren Pärchen aus. Geht nicht immer wie<strong>der</strong>mit dem- o<strong>der</strong> <strong>der</strong>selben aus. Wenn ihr zufrüh eine feste Beziehung eingeht, kann dieseuren Freundeskreis begrenzen und unterUmständen zu Unsittlichkeit führen.“ 2Ein Junge möchte mit mir ausgehen;ich glaube aber nicht, dass er die gleichenGrundsätze hat wie ich. Wie sollich mich verhalten?In <strong>der</strong> Broschüre Für eine starke Jugendsteht dazu: „Geht nur mit jemandem aus, <strong>der</strong>hohe sittliche Grundsätze hat und in dessenGesellschaft ihr euch an eure Grundsätzehalten könnt. … Wenn ihr jemanden bittet,mit euch auszugehen, o<strong>der</strong> eine Einladungannehmt o<strong>der</strong> ablehnt, seid freundlich undrespektvoll.“ 3Manchmal fällt mir für eine Verabredungnichts an<strong>der</strong>es ein, als einen Filmanzuschauen. Was kann ich da machen?FOTOS VON PUBLISHING SERVICES UND DAVID STOKER © IRI50 <strong>Liahona</strong>


JUGENDLICHEIn <strong>der</strong> Broschüre Für eine starke Jugendfindest du diese hilfreichen Anregungen:„Plant etwas Ungefährliches, Schönes undPreisgünstiges, wobei ihr einan<strong>der</strong> kennenlernenkönnt. Haltet euch nur an Orten auf,wo ihr eure Grundsätze wahren und demGeist nahebleiben könnt.“ 4Diese vier einfachen Kriterien – ungefährlich,schön, preisgünstig und dem <strong>Heiligen</strong>Geist nahebleiben – lassen Raum für vielegute Unternehmungen.Meine Frau und ich haben an unsereeigenen Erfahrungen mit Verabredungen zurückgedachtund festgestellt, dass die schönstenUnternehmungen diejenigen waren,die nichts o<strong>der</strong> wenig kosteten, bei denenwir mit wenigstens einem an<strong>der</strong>en Pärchenunterwegs waren und bei denen ein regerGedankenaustausch stattfand.Je<strong>der</strong> schützt die Tugend des an<strong>der</strong>enZum Abschluss möchte ich eine weiterewichtige Aussage aus <strong>der</strong> Broschüre Für einestarke Jugend zitieren und dem noch etwashinzufügen. Erstens: „Denkt daran: Wenn einJunge und ein Mädchen miteinan<strong>der</strong> ausgehen,haben sie die Pflicht, die Würde undTugend des an<strong>der</strong>en zu schützen.“ 5 Wennihr mit jemandem ausgeht, dann verhalteteuch auf jeden Fall so, dass ihr euch euresVerhaltens nie schämen müsst. PräsidentThomas S. Monson hat dazu gesagt: „Wennihr mit jemandem ausgeht, dann behandeltihn mit Respekt, und erwartet auch von ihm,dass er euch mit Respekt behandelt.“ 6Miteinan<strong>der</strong> ausgehen und um jemandenwerben – gibt es da einen Unterschied?Wenn Jugendliche miteinan<strong>der</strong> ausgehen,bedeutet das nicht, dass sie umeinan<strong>der</strong> werben.Es heißt auch nicht, dass sie eine festeBeziehung eingehen o<strong>der</strong> nicht mit an<strong>der</strong>enausgehen können. So wie wir in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>es verstehen, erfüllen solche Verabredungenden Zweck, dass man Umgang mit an<strong>der</strong>enpflegt und viele Freundschaften aufbaut.Wenn man erwachsen wird – bei einemjungen Mann beispielsweise nach seiner Mission–, gilt, was <strong>der</strong> Herr sagt: „Im Herrn gibtes we<strong>der</strong> die Frau ohne den Mann noch denMann ohne die Frau.“ (1 Korinther 11:11.)Dann geht es bei Verabredungen darum,einen Partner zu finden. In <strong>der</strong> BroschüreFür eine starke Jugend heißt es dazu: „Machtes zu einem eurer wichtigsten Ziele, einenPartner zu finden und zu heiraten. Suchteinen Partner, <strong>der</strong> tempelwürdig ist und anden ihr für Zeit und alle Ewigkeit gesiegeltwerden könnt. Die Eheschließung im Tempelund die Gründung einer ewigen Familie sindin Gottes Plan des Glücklichseins von entscheiden<strong>der</strong>Bedeutung.“ 7 ◼ERZÄHLUNS DEINEGESCHICHTEWas hast du erlebt, alsdu Ratschläge aus <strong>der</strong>Broschüre Für eine starkeJugend zu diesen Themenbereichenbefolgt hast?• Dienst am Nächsten• Sexuelle Reinheit• Zehnter undOpfergaben• Arbeiten und selbständigesHandelnSende uns deinen Erfahrungsberichtper E-Mail anliahona@ldschurch.org; gibals Betreff „For the Strengthof Youth“ [Für eine starkeJugend] an. Deine E-Mailmuss deinen vollständigenNamen, dein Geburtsdatum,Gemeinde und Pfahl enthaltensowie die schriftlicheEinwilligung deiner Eltern(E-Mail genügt), dass deinBeitrag gedruckt werden darf.ANMERKUNGEN1. Für eine starke Jugend,2011, Seite 42. Für eine starke Jugend,Seite 43. Für eine starke Jugend,Seite 4f.4. Für eine starke Jugend,Seite 45. Für eine starke Jugend,Seite 46. Thomas S. Monson,„Standards of Strength“,New Era, Oktober 2008,Seite 57. Für eine starke Jugend,Seite 5<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 51


Hikari LoftusZeitschriften <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>Keine zwei Familien sind gleich,doch Gott hat als „wichtigste gesellschaftlicheEinheit in Zeit undEwigkeit“ die Familie festgelegt. 1 Wodu auch lebst und wie deine Familieauch aussehen mag, das Evangeliumkann dir helfen, stärkere Beziehungeninnerhalb <strong>der</strong> Familie sowie geistigeStärke zu entwickeln, weil es die Familieglücklicher macht. Hier kannst dulesen, was Jugendliche aus aller Weltdarüber zu sagen haben, warum ihnenihre Familie so viel bedeutet.Das verdanken wir unsererFAMILIEHast du schoneinmal darübernachgedacht, aufwievielerlei Weisedu gesegnet bist,weil du zu einerFamilie gehörst?Die Familie ist ewigErin aus North Carolina in denVereinigten Staaten und ihre Familie(links) hatten schon immer das Ziel,eine ewige Familie zu werden. ErinsVater gehörte aber nicht <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> an.„Natürlich wünschten sich meineMutter und meine Geschwister auchfür meinen Vater die Segnungen desEvangeliums. Das Evangelium <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong> machte uns glücklich, und wirwollten dieses Glück mit Vati teilen.Wir sehnten uns auch sehr danach, alsFamilie aneinan<strong>der</strong> gesiegelt zu werden“,erzählt Erin.Da sie entschlossen waren, eineewige Familie zu werden, gaben Erin,ihre Geschwister und ihre Mutterihr Bestes, um die Gebote zu haltenund tiefen Glauben zu entwickeln.Gemeinsam beteten sie dafür, dassdas Evangelium das Herz ihres Vatersberühren möge.Es dauerte einige Jahre, dochschließlich ließ sich Erins Vater taufenund konfirmieren. Zehn Tage nachseiner Taufe konnte er Erins jüngereGeschwister taufen. Bald hat die Familienun auch ihr Ziel erreicht und wirdim Tempel gesiegelt werden.52 <strong>Liahona</strong>


ABDRUCK DER FOTOS MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER FAMILIENUnsere Familie unterstütztuns und gibt uns HaltSeit Elizabeth und ihr Bru<strong>der</strong>Enaw aus Kamerun in Afrika ihrenVater verloren haben, verlassen siesich ganz auf ihre Mutter. „Sie hatuns seit dem Tod unseres Vatersimmer beigestanden. Gott hat unsin allem, was wir unternommenhaben, gesegnet und behütet“,sagt Elizabeth.Elizabeths Familie (oben) rücktenach dem Tod des Vaters noch engerzusammen. Als sie sich im Jahr 2010<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> anschlossen, erfuhren Elizabeth und Enaw auch von <strong>der</strong> ewigenBedeutung <strong>der</strong> Familie.„Etwas sehr Wichtiges haben wir[durch das Evangelium] gelernt, nämlichdie Bedeutung <strong>der</strong> Familie“, sagtElizabeth. „Meine Familie ist mir sehrwichtig, denn durch meine Familiebin ich zu dem geworden, was ichheute bin.“In <strong>der</strong> Familie kann ich mich weiterentwickelnund Frieden findenAdina aus <strong>der</strong> Schweiz hat dieErfahrung gemacht, dass man durchsinnvolle Freizeitaktivitäten einan<strong>der</strong>helfen kann, Talente zu entwickeln. 2Ihre Familie unternimmt einmalmonatlich einen gemeinsamen Ausflug.Dabei lernen alle die Hobbys<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en besser kennen. „UnsereGeschwister sehen dadurch, was unswichtig ist und was für Interessenwir haben“, erklärt sie. Einmal hat ihrVater <strong>der</strong> Familie gezeigt, wie manHunde abrichtet (unten). „Es warschön, seine Begeisterung zu sehen –wie viel Freude es ihm macht, unssein Hobby näherzubringen, das ihmso viel bedeutet“, berichtet Adina.Durch solche gemeinsamen Aktionenhat sich Adina bereits viele Fertigkeitenangeeignet. Sie hat auch mehrinneren Frieden gefunden: „In <strong>der</strong>Familie kann ich mich vom Stress desAlltags erholen und ruhig durchatmen.Sie gibt mir Kraft, weil ich weiß, dassich nicht allein durchs Leben gehenmuss. Dafür bin ich dankbar, denn dieWelt ist schnell und laut geworden. Ichbin froh, dass es einen Ort gibt, wo ichmich erholen und ausruhen kann.“Die Gründe mögen alle verschiedensein, doch alle diese Jugendlichenhaben die Erfahrung gemacht,dass ihre Familie immer für sie da istund sie liebt und dass sie in <strong>der</strong> FamilieFrieden finden. ◼ANMERKUNGEN1. Anleitung für die Familie, Seite 12. Siehe „Die Familie – eine Proklamationan die Welt“, <strong>Liahona</strong>, November 2010,UmschlagrückseiteENGA-GIERTEFAMILIEN„Der wichtigsteursächlicheGrunddafür, dass wir leben, ist dieFamilie. Wenn wir uns diesemeigentlichen Grund widmen,verbessert sich unser Leben inje<strong>der</strong> Hinsicht, und wir werdenals Volk und als <strong>Kirche</strong> einBeispiel und ein Leuchtfeuerfür alle Völker <strong>der</strong> Erde sein.“El<strong>der</strong> M. Russell Ballard vom Kollegium<strong>der</strong> Zwölf Apostel, „Auf dassdie Verlorenen gefunden werden“,<strong>Liahona</strong>, Mai <strong>2012</strong>, Seite 98JUGENDLICHE


GESCHENKE,DIE SICH NICHTEINPACKENLASSENElyse Alexandria HolmesAn Weihnachten macht man sichviele Gedanken darüber, wasman den Menschen, die manliebt, schenken kann. Denk aber daran,dass zu den schönsten Geschenkendie gehören, die man nicht einpackenkann. Hier einige Vorschläge, wiedu deinen Eltern ein unvergesslichesGeschenk machen kannst.HilfeMit das schönste Geschenk,das du machenkannst, ist deine Hilfe.Deine Eltern werden begeistertsein.• Putz das Haus.• Biete an, auf deinekleinen Geschwisteraufzupassen.• Deck den Tisch undräum ihn ab.• Bereite das Essenfür deine Familie zu.• Spül das Geschirro<strong>der</strong> wisch denBoden.• Hilf deinen Geschwisternbei denHausaufgaben.• Schippe Schneeo<strong>der</strong> jäte Unkraut.FOTOS VON PUBLISHING SERVICES UND ROBERT CASEY © IRI54 <strong>Liahona</strong>


Zeit mit <strong>der</strong> FamilieDu bist zwar vielbeschäftigt,nimm dir abertrotzdem Zeit für deineFamilie. Wenn du Zeit mitdeiner Familie verbringst,unterstützt du deine Eltern.Sie sind dir bestimmt dankbardafür.• Mach beim Familienabendmit (ohne dassman dich dazu auffor<strong>der</strong>nmuss).• Spiel mit deinenGeschwistern.• Komm pünktlichzum Essen.• Unterhalte dich mitjemandem in <strong>der</strong>Familie, und höre zu.• Nimm am Familiengebetund amgemeinsamenSchriftstudium teil.• Verbring auch Zeit mitdeiner Familie, nichtnur mit Freunden,o<strong>der</strong> lade Freundeein, wenn ihr alsFamilie etwas unternehmt(falls deineEltern es erlauben).ZielstrebigkeitZeige deinen Eltern,dass du wichtige Zieleernsthaft verfolgst. Daswird am besten dadurchdeutlich, dass du schonjetzt damit beginnst, daraufhinzuarbeiten, und nichtlocker lässt.• Bereite dich auf eineMission vor (das giltfür junge Männer).Fange, wenn möglich,jetzt damit an, dafürzu sparen.• Lies täglich in denheiligen Schriften.• Leg von deinen Einkünftenein wenigGeld beiseite.• Gehe ohne zu murrenin die Schule un<strong>der</strong>ledige pünktlichdeine Hausaufgaben.• Nimm am Seminarteil. Wenn du frühmorgenszum Seminargehst, steh selber auf,ohne dass dich jemandwecken muss.• Bereite dich aufeine Tempelehe vor.Schreibe wichtigeEigenschaften auf, diedein zukünftiger Ehepartnerhaben soll,und mach dich daran,diese Eigenschaftenselbst zu entwickeln.EinstellungDeine Eltern sind dankbar,wenn du zu ihnenund deinen Geschwisternfreundlich bist.• Sei positiv.• Kritisiere deine Elternund Geschwisternicht wegen kleinerSchwächen.• Gewöhn dir an, dichzu bedanken, auchfür Kleinigkeiten.• Bedanke dich beideinen Eltern ineinem Brief für alles,was sie für dich tun.• Löse Konflikte mitdeinen Eltern o<strong>der</strong>Geschwistern, ohnewütend zu werdeno<strong>der</strong> zu streiten.• Mach dir deine Segnungenbewusst.Schreibe auf, was dualles tun und erreichenkonntest, weil deineEltern dich unterstützthaben. Lies ihnen dieListe vor. ◼JUGENDLICHE<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 55


ZEILE UM ZEILEErden binden wirst, das wird auch imHimmel gebunden sein, und was duauf Erden lösen wirst, das wird auchim Himmel gelöst sein.Johannes 17:3Johannes 14:15Johannes 10:16Joh1 Korinther 15:20-223 Das ist das ewige Leben: dich, deneinzigen wahren Gott, zu erkennenund <strong>Jesu</strong>s Christus, den du gesandthast.15 Wenn ihr mich liebt, werdet ihrmeine Gebote halten.In diesen Versen erklärt <strong>der</strong> Apostel Paulus, dass infolge<strong>der</strong> Auferstehung <strong>Christi</strong> alle auferstehen werden.16 Ich habe noch an<strong>der</strong>e Schafe, dienicht aus diesem Stall sind; auch siemuss ich führen und sie werden aufmeine Stimme hören; dann wird es nureine Herde geben und einen Hirten.17tunvone1 Korinther 15:2929 Wie kämen sonst einige dazu, sichfür die Toten taufen zu lassen? WennTote gar nicht auferweckt werden‚warum lässt man sich dann taufenfür sie?Nun ist Christusvon den Totenauferwecktworden„Im gesamtenchristlichen Schrifttumgibt es keineWorte, die mir mehrbedeuten als diejenigen, die <strong>der</strong> Engelzur weinenden Maria aus Magdalaund zur an<strong>der</strong>en Maria sprach,als sie sich dem Grab näherten, umden Leichnam ihres Herrn zu versorgen:‚Was 3:16,17 sucht ihr den Leben-2 Timotheusden bei den Toten? Er ist nicht hier,son<strong>der</strong>n er ist auferstanden.‘16 Jede von Gott eingegebene Schriftist (Lukas auch nützlich 24:5,6.) zur Belehrung, zurWi<strong>der</strong>legung, zur Besserung, zurErziehung in <strong>der</strong> Gerechtigkeit;5617 <strong>Liahona</strong> so wird <strong>der</strong> Mensch Gottes zujedem guten Werk bereit und gerüstetsein.Mit diesen Worten wurde verkündet,dass alle, die gelebt haben undgestorben sind, alle, die jetzt lebenund eines Tages sterben, und auchalle, die noch geboren werden undeinst sterben werden, eben gerettetworden waren.Der Sieg <strong>Jesu</strong> über das Grab hat zurFolge, dass wir alle auferstehen werden.Das ist die Erlösung <strong>der</strong> Seele.“Präsident Thomas S. Monson, „Er ist nicht hier,son<strong>der</strong>n er ist auferstanden“, <strong>Liahona</strong>, April 2011,Seite 1 Korinther 4 15:20-2220 Nun aber ist Christus von denToten auferweckt worden als <strong>der</strong> Erste<strong>der</strong> Entschlafenen.21 Da nämlich durch einen Menschen<strong>der</strong> Tod gekommen ist, kommt durcheinen Menschen auch die Auferstehung<strong>der</strong> Toten.22 Denn wie in Adam alle sterben, sowerden in Christus alle lebendiggemacht werden.Der Erste <strong>der</strong> EntschlafenenDer Apostel Paulus erklärt hier,dass <strong>Jesu</strong>s Christus <strong>der</strong> Erste <strong>der</strong> Toten(<strong>der</strong> Entschlafenen) war, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>auferstanden ist, und dass nachihm noch viele auferstehen werden.2 Timotheus 3:1-51 Das sollst du wissen: In den letztenTagen werden schwere Zeiten anbrechen.2 Die Menschen werden selbstsüchtigsein, habgierig, prahlerisch, überheblich,bösartig, ungehorsam gegen dieEltern, undankbar, ohne Ehrfurcht,3 lieblos, unversöhnlich, verleumde-In Christus werdenalle lebendiggemacht„Ich frage mich,ob wir die enormeBedeutung unseresGlaubens an einebuchstäbliche undallgemeine Auferstehung wirklichgenug schätzen. Diese Zusicherung<strong>der</strong> Unsterblichkeit ist die Grundlageunseres Glaubens. …1 Auf Korinther unserer 10:13 ewigen Reise ist dieAuferstehung <strong>der</strong> mächtige Meilenstein,<strong>der</strong> das Ende <strong>der</strong> Sterblichkeit13 Noch ist keine Versuchung überund euch den gekommen, Beginn <strong>der</strong> die Unsterblichkeitden Menschenanzeigt. überfor<strong>der</strong>t. … Wir Gott wissen ist treu; auch er aus wird neuzeitlicheausversucht Offenbarung, werdet. Er dass wird wir euch ohne innichtzulassen, dass ihr über eure Kraft hin-die Wie<strong>der</strong>vereinigung Versuchung einen von Ausweg Körper schaffen,Geist sodass in <strong>der</strong> ihr sie Auferstehung bestehen könnt. keineund‚Fülle <strong>der</strong> Freude‘ empfangen können(LuB 93:33,34).“El<strong>der</strong> Dallin H. Oaks vom Kollegium <strong>der</strong> ZwölfApostel, „Die Auferstehung“, <strong>Liahona</strong>, Juli 2000,Seite 17f.Wie in Adam alle sterbenWeil Adam und Eva gefallen sind,müssen alle Menschen den körperlichenTod erleiden (siehe 2 Nephi9:6; Mose 6:48).2 Thessalonicher 2:1-3Anmerkung des Herausgebers: Diese Seite istnicht gedacht als umfassende Erklärung <strong>der</strong>ausgewählten Schriftstelle, son<strong>der</strong>n nur als1 Brü<strong>der</strong>, wir schreiben euch über dieAusgangspunkt Ankunft <strong>Jesu</strong> für dein <strong>Christi</strong>, eigenes Schriftstudium.unseres Herrn,und unsere Vereinigung mit ihm undbitten euch:2 Lasst euch nicht so schnell aus <strong>der</strong>Fassung bringen und in Schreckenjagen, wenn in einem prophetischenWort o<strong>der</strong> einer Rede o<strong>der</strong> in einemER LEBT, GEMÄLDE VON SIMON DEWEYRö16EvGozuGrEp11ApPran12ihrAu13


AUS DEM MISSIONSFELDJUGENDLICHEDurch kleine Mittel konnten wir wertvolle Hilfe leisten – zeitlich sowie geistig.Dallin C. WilcoxNAHRUNGF Ü R D I EHUNGERNDENILLUSTRATION VON CAROLYNN VIBBERTIm <strong>Dezember</strong> 2004 war ich als Vollzeitmissionar in Linsin São Paulo in Brasilien tätig. Die örtlichen Gemeindenbeschlossen, sich an <strong>der</strong> jährlichen Aktion „Natalsem Fome“ (Weihnachten ohne Hunger) zu beteiligen.Gemeinsam mit mehreren an<strong>der</strong>en Gruppen – darunterSoldaten <strong>der</strong> brasilianischen Armee, Postboten und Mitglie<strong>der</strong>an<strong>der</strong>er <strong>Kirche</strong>n – sammelten wir in verschiedenenStadtteilen Lebensmittel, die später an Bedürftige verteiltwerden sollten. Wir nutzten die Gelegenheit auch dazu,Informationskärtchen über die <strong>Kirche</strong> weiterzugeben.„Freundschaftskärtchen“ nannten wir sie. Insgesamt wurdenetwa 2000 Kärtchen verteilt.Viele Mitglie<strong>der</strong> berichteten von dem guten Gefühl, dassie begleitet hatte, als sie unter <strong>der</strong> heißen brasilianischenSonne diesen Dienst verrichteten und den Geist <strong>der</strong> Weihnachtverbreiteten. Ich fand es beeindruckend zu sehen,wie die Soldaten, die ja nicht unserer <strong>Kirche</strong> angehörten,unsere Kärtchen verteilten.Eine Woche später hatten wir 127 Bestellungen <strong>der</strong>Weihnachts-DVD des Tabernakelchors Freu dich, oWelt erhalten. In <strong>der</strong> nächsten Woche folgten weitere22. Mein Mitarbeiter und ich sprachen mit vielen dieserLeute, und viele von ihnen baten uns auch herein.Ich werde die Freude und die Liebe nie vergessen,die wir gespürt haben, als wir mit dieser Aktion dasEvangelium verbreiteten und notleidenden Familien Lin<strong>der</strong>ungverschafften. Geistiger und körperlicher Hungerwurden gestillt.Ich weiß, dass durch Kleines und Einfaches (wieein Informationskärtchen) viel Großes und Wun<strong>der</strong>bares(wie die Errettung <strong>der</strong> Menschenseele) zustandegebracht wird. Dieses Erlebnis zeigt, dass wir anWeihnachten und auch zu an<strong>der</strong>en Jahreszeiten vieleGelegenheiten haben, dieses wun<strong>der</strong>bare Werk voranzubringen.◼Die DVD Freu dich, o Welt sowie die Kontaktkärtchenfür den Film sind über den Online-Store store.lds.orgerhältlich.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 57


1.8 M(6′)1.4 M(4′8")WIR DIAKONEWACHSENGEMEINSAMDiese beiden jungen Männer sehenganz unterschiedlich aus, habenaber vieles gemeinsam.WIE MAN EINIGKEIT IMKOLLEGIUM FÖRDERTSobald ihr, wie Tyler und Gerrit, zum Diakon ordiniert werdet,gehört ihr zu einem Priestertumskollegium. Hier einige Anregungen,was ihr zur Einigkeit in eurem Kollegium beitragen könnt:• Lasst niemanden am Randstehen.• Leistet gemeinsam Dienstam Nächsten.• Macht einan<strong>der</strong> Mut.• Hört einan<strong>der</strong> zu.• Befolgt die Weisung eurerPriestertumsführer.• Helft einan<strong>der</strong>, nach denGrundsätzen des Evangeliumszu leben.Tyler W. ist 1,80 Meter groß, hat rote Haare und trägtSchuhgröße 47. Gerrit V. ist 1,40 Meter groß, hatbraune Haare und trägt Schuhgröße 35. Trotz ihresunterschiedlichen Aussehens werden sie von ihren Familien„die Zwillinge“ genannt, weil sie so gute Freundesind und vieles gemeinsam haben.Gerrit und Tyler sind beide 12 Jahre alt und gehörenzum selben Diakonskollegium. Beide treiben gernSport, verbringen gern Zeit mit <strong>der</strong> Familie und sindaufgeschlossen dafür, Neues zu lernen. Außerdem habenbeide ein Zeugnis vom Evangelium und sind bestrebt,das Aaronische Priestertum zu ehren. „Man muss seinePriestertumspflichten erfüllen, wenn man Fortschritt machenwill“, meint Gerrit.Beide erfüllen diese Aufgaben gern. Sie teilen dasAbendmahl aus und sammeln das Fastopfer ein.Sie kümmern sich auch um an<strong>der</strong>e Diakone in <strong>der</strong>Gemeinde und laden sie ein, zu Christus zu kommen.„Wenn jemand nicht kommt, schreibt ihm einer von unsin einem kurzen Brief, was wir in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> besprochenhaben. Dann bringen wir ihm den Brief und laden ihnfreundlich ein, in die <strong>Kirche</strong> zu kommen“, erklärt Gerrit.Gerrit und Tyler arbeiten auch am Programm Pflichtvor Gott. Beide haben einen Plan aufgestellt, um mehr inden heiligen Schriften zu lesen. „Das Schriftstudium stärktden Glauben und das Zeugnis“, meint Tyler.Diese jungen Diakone sind nicht an<strong>der</strong>s als du undan<strong>der</strong>e Diakone, die du kennst. In mancher Hinsicht sindsie verschieden, in an<strong>der</strong>er Hinsicht sind sie gleich. Vorallem aber sind sie Kin<strong>der</strong> Gottes, und ihm wollen siedienen, gemeinsam mit ihrem Priestertumskollegium. ◼FOTO VON MINDY RAYE FRIEDMAN58 <strong>Liahona</strong>


El<strong>der</strong> D. ToddChristoffersonvom Kollegium <strong>der</strong>Zwölf ApostelDie Mitglie<strong>der</strong> desKollegiums <strong>der</strong> ZwölfApost el sind als beson<strong>der</strong>eZeugen <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong> berufen.BESONDERE ZEUGENWie kannich ein Zeuge für<strong>Jesu</strong>s Christussein?KINDERILLUSTRATION VON BECCA SCHOLESWir sind Zeugen <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong>, wenn wir soleben, dass wir seineLehren wi<strong>der</strong>spiegeln.Unsere Handlungsweise,unsere Ausdrucksweise,unser Gesichtsausdruckund sogar unsere Denkweisesollen ihn undseine Eigenschaftenwi<strong>der</strong>spiegeln.Wir sind Zeugen <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong>, wenn wir mitan<strong>der</strong>en darübersprechen, was wirfür ihn empfinden.Wir sind Zeugen <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong>, wenn wir einefreudige, lebensbejahendeEinstellunghaben, aus <strong>der</strong> hervorgeht,dass wir an ihnglauben.Wir sind Zeugen <strong>Jesu</strong><strong>Christi</strong>, wenn wir an<strong>der</strong>enZeugnis gebenund ihnen helfen, vonihm zu lernen und ihmnachzufolgen.Nach dem Artikel „So werden wir ein Zeuge <strong>Christi</strong>“, <strong>Liahona</strong>, März 2008, Seite 58–63<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 59


Rachel Lynn BauerNach einer wahren Begebenheit„Kin<strong>der</strong> Gottes, kommt, betet an,seid voll Liebe ihm zugetan!“(„Lied <strong>der</strong> Hirten“, Der Stern,<strong>Dezember</strong> 1993, Kin<strong>der</strong>stern,Seite 8)Zeit für den Familienabend!“,rief Papa.Ich rannte insWohnzimmer. Beim ersten Familienabendim <strong>Dezember</strong> machtenwir immer etwas Schönes.Meine jüngere SchwesterMichelle war schneller und hüpftein den weichen blauen Sessel.„Das ist unfair!“, rief ich empört.„Du hast schon letzte Woche hiergesessen. Jetzt bin ich dran.“„Ich war als Erste da, also sitzeich auch hier“, beharrte sie. „Dukannst auf dem Sofa sitzen.“„Ich will aber nicht auf demSofa sitzen“, schnauzte ich sie an.Ich stapfte ärgerlich zumSchaukelstuhl und drehte ihn soum, dass ich Michelle nicht ansehenmusste. Manchmal macht siemich so wütend! Sie meint, sie kannimmer alles haben. Und wenn ichmich beklagte, sagt Mama, ich sollenicht egoistisch sein.Nachdem wir ein Lied gesungenund gebetet hatten, sagte Papa:„Weihnachten ist eine aufregendeZeit, aber wir dürfen die wahre Bedeutungdes Weihnachtsfestes nichtvergessen. Heute Abend fangenwir damit an, <strong>Jesu</strong>s Geschenke zumachen.“Unser Geschenk an <strong>Jesu</strong>s. Dashatte ich ja völlig vergessen!MeinGeschenk an„Wir feiern Weihnachten, weil<strong>Jesu</strong>s geboren wurde“, stellte Papafest. „Dank ihm können wir dasallergrößte Geschenk bekommen,nämlich ewiges Leben beim Vaterim Himmel.“„Und was wünscht er sich dafür<strong>Jesu</strong>svon uns?“, fragte Mama.„Wir sollen ihm folgen und seineGebote halten“, antwortete meinBru<strong>der</strong>.Mama gab jedem eine Karte undeinen Stift. Wir sollten aufschreiben,wie wir <strong>Jesu</strong>s zeigen wollen, dassILLUSTRATION VON LAURA ANDROS60 <strong>Liahona</strong>


KINDERmacht. Ich wusste: <strong>Jesu</strong>s wollte,dass ich meine Schwester lieb habe.Also schrieb ich: „Ich werde nettsein zu Michelle.“Wir legten unsere Karten in eineSchachtel, die mit Goldpapier überzogenwar. Die Schachtel legten wirunter den Weihnachtsbaum. JedesMal, wenn wir die Schachtel sahen,sollten wir daran denken, was <strong>Jesu</strong>suns geschenkt hat und was wir ihmschenken wollten.Ein paar Tage später bemerkteich, dass Michellemein Lieblings-T-Shirt genommenhatte, ohne michzu fragen. Ich wolltesie anschreien. Dochdann sah ich die goldeneSchachtel unddachte daran, wie sehr ich<strong>Jesu</strong>s lieb hatte. Ich konnteihm meine Liebe zeigen,indem ich nett zu meinerSchwester war.Ich sagte: „Du siehstheute hübsch aus,Michelle.“Sie lächelte. „Es tutmir leid, dass ich nichtgefragt habe, ob ichdein T-Shirt anziehendarf. Du warst nicht da, als ich michangezogen habe, und ich wolltemich für die Weihnachtsfeier in <strong>der</strong>Klasse heute hübsch machen.“Mir war ganz warm ums Herz.Ich war froh, dass ich beschlossenhatte, nett zu sein und nicht wütendzu werden.Den ganzen Monat lang dachteich immer wie<strong>der</strong> an dieses guteGefühl und an mein Ziel, wie <strong>Jesu</strong>szu sein. Ich schaffte es immer öfter,geduldig und freundlich zu sein.Am Heiligabend las Papa dieGeschichte von <strong>der</strong> Geburt <strong>Jesu</strong> vor,und wir spielten sie nach. Ich gabmich damit zufrieden, <strong>der</strong> Engel zusein, anstatt mit Michelle darüber zustreiten, wer Maria spielen durfte.Als Nächstes öffneten wir diegoldene Schachtel und lasen unsereGeschenke an <strong>Jesu</strong>s vor. Als ichmeines vorlas, sagte Mama: „Mir istaufgefallen, dass du beson<strong>der</strong>s nettzu Michelle warst. Ich bin sehr stolzauf dich.“Ich war auch ein bisschen stolz.Ich hatte noch keines <strong>der</strong> Geschenkeausgepackt, aber ich hatte schonetwas Beson<strong>der</strong>es bekommen: DerHeilige Geist ließ mich spüren, dassich es richtig gemacht hatte. ◼wir ihn lieb haben. Das war unserGeschenk: Wir wollten etwas tun,um mehr wie <strong>Jesu</strong>s zu sein.Ich wusste sofort, was ich ihmschenken wollte. <strong>Jesu</strong>s hat gesagt,dass wir einan<strong>der</strong> lieben sollen,selbst wenn uns jemand wütend„Ich hoffe, dass wir bei all unseren vielfältigen Weihnachtstraditionenin dieser Weihnachtszeit vor allem anden Herrn <strong>Jesu</strong>s Christus denken.“El<strong>der</strong> Russell M. Nelson vom Kollegium <strong>der</strong> Zwölf Apostel,„Christ the Savior Is Born“, New Era, <strong>Dezember</strong> 2006, Seite 2<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 61


Unsere SeiteSIE FREUEN SICH AUF DEN TEMPELDie PV-Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinde La Florida 3 inSantiago in Chile haben mit <strong>der</strong> PV-Leitungund Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Bischofschaft das Tempelgeländebesucht. Sie gingen durch die schönen Anlagen undsprachen über den Zweck des Tempels, und sie sangendas Lied „Ich freu mich auf den Tempel“ (Lie<strong>der</strong>buchfür Kin<strong>der</strong>, Seite 99). Sie sahen auch einen Film überdas Leben <strong>Jesu</strong> an.KOMMT ZUMTEMPELIch sende Grüße vomTempel. Es war ein wun<strong>der</strong>schönerTag, als ich und diean<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> aus dem PfahlLibertad in Ecuador das Geländedes Guayaquil-Tempelsin Ecuador besucht haben.Wir laden alle Kin<strong>der</strong> auf <strong>der</strong>ganzen Welt ein, sich einenTempel anzuschauen, wennes möglich ist. Der Tempel istein wun<strong>der</strong>schöner Ort.Aida V., 10, EcuadorEs ist Weihnachten – <strong>Jesu</strong>s ist geboren,Zeichnung von Oluchukwu O., 9, NigeriaICH ERZÄHLE DIR VOM PROPHETEN JOSEPH SMITHDer heilige Hain,Zeichnung von Axcel C.62 <strong>Liahona</strong>In <strong>der</strong> PV haben wir das Lied „O wie lieblichwar <strong>der</strong> Morgen“ (Gesangbuch, Nr. 16) gelernt,und jetzt ist es mein Lieblingslied.Wenn ich einmal Missionarbin, erzähle ich den Menschendie Geschichte vom heiligenHain. Ich habe <strong>Jesu</strong>s Christusund den Propheten JosephSmith lieb. Ich weiß, dass die<strong>Kirche</strong> wahr ist.Axcel C., 5, PeruSIE MAG DEN FAMILIENABENDHelena C., 9 Jahre, aus Costa Rica, hat sich gleich nachihrer Taufe, die ihr Vater vollzogen hat, wie ein Mitglied<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> gefühlt. Beim Familienabend hört sie am liebstenetwas über <strong>Jesu</strong>s. Sie geht gern zur Schule und spielt gernmit ihren Freundinnen.Die Wie<strong>der</strong>herstellung des AaronischenPriestertums, Zeichnung von Felipe L., 12,BrasilienEIN PORTRÄT VON PRÄSIDENTMONSON IN DER JAPANISCHENPAPIERKUNST CHIGIRI-EÜber einen Zeitraum von sechsMonaten haben die PV-Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong>Gemeinde Fuji in Shizuoka in Japan einPorträt von Präsident Thomas S. Monson inchigiri-e, einer Collagetechnik aus von Handgerissenem Papier, gestaltet. Das hat vielZeit und Mühe gekostet, aber alle habengemeinsam daran gearbeitet, wobei sieüber Präsident Monson nachgedacht undeiniges über ihn erfahren haben.ILLUSTRATION VON KEVIN KEELE


EIN GUTER GEDANKE„Kommt zu Christus. “– Moroni 10:32KINDER


Das Licht <strong>der</strong> WeltKimberly ReidNach einer wahren Begebenheit„Denn wie in Adam alle sterben, sowerden in Christus alle lebendig gemachtwerden.“ (1 Korinther 15:22)Auf dem Tempelplatz in SaltLake City betrachtete Erindie lebensgroßen Krippenfigurenund wartete darauf, dassdie Musik erklang und die Weihnachtsgeschichteerzählt wurde.Überall um sie herum funkeltenWeihnachtslichter. Aber ihr wargar nicht weihnachtlich zumute.„Alles in Ordnung?“, fragte ihreMutter.Erin nickte, aber sie war sichnicht so sicher.Vor wenigen Tagen war einSchüler aus Erins Klasse bei einemAutounfall ums Leben gekommen.Sie hatte auf <strong>der</strong> Beerdigung vieleMenschen weinen sehen und hatteselbst auch viel geweint. Sie hatteden Jungen nicht sehr gut gekannt,aber sicher liebte ihn seine Familiegenauso, wie ihre Familie sie liebte.Es machte ihr Angst, dass jemandemin ihrem Alter so etwas geschehenkonnte.Sie freute sich nicht mehr aufWeihnachten. Sie hatte immerAngst – Angst, in ein Auto zu steigen,Angst, von ihren Eltern getrenntzu sein, Angst, das Haus zuverlassen – es könnte ihr ja etwasSchlimmes zustoßen, während sieweg war. All die Lichter am Tempelplatzkonnten ihr die Ängste nichtnehmen. Wie konnte sie glücklichsein in einer Welt, in <strong>der</strong> man nichtimmer sicher war?„Jetzt fängt es gleich an“, kündigteihr Vater an. Er zeigte auf dieKrippenfiguren.Die Lautsprecher knisterten,dann hörte man eine Stimme. DieMusik setzte ein, und Scheinwerferbeleuchteten die Figuren – dieHirten, die Sterndeuter, Maria undJosef. Erin lauschte <strong>der</strong> vertrautenGeschichte. Der kleine <strong>Jesu</strong>s wurdegeboren und in eine Krippe gelegt.Engel sangen. Hirten beteten ihn an.Die Sterndeuter freuten sich.Erin betrachtete die Gesichterihrer Eltern und <strong>der</strong> vielen Zuhörer,die vor <strong>der</strong> Krippe standen. Sieschienen alle glücklich zu sein. Wiekonnten sie sich alle so über dieILLUSTRATION VON STEVE KROPP64 <strong>Liahona</strong>


KINDER„<strong>Jesu</strong>s Christus ist … das Licht<strong>der</strong> Welt, weil sein Beispiel undseine Lehren den Weg erleuchten,den wir gehen müssen, wenn wirin die Gegenwart unseres Vatersim Himmel zurückkehren wollen.“El<strong>der</strong> Dallin H. Oaks vom Kollegium<strong>der</strong> Zwölf Apostel, „Das Licht unddas Leben <strong>der</strong> Welt“, Der Stern,Januar 1988, Seite 59Geburt <strong>Jesu</strong> freuen, wenn sie dochgar nicht verhin<strong>der</strong>te, dass Schlimmesgeschah? Erin gefiel die Fragenicht, die ihr immer wie<strong>der</strong> durchden Kopf ging. Sie wollte einfachkeine Angst mehr haben.Die Geschichte war zu Ende,und über den Lautsprecher war dieStimme des Propheten zu hören. Ergab Zeugnis und las eine Schriftstelleaus <strong>der</strong> Bibel vor: „Denn wiein Adam alle sterben, so werdenin Christus alle lebendig gemachtwerden.“ (1 Korinther 15:22.)Erins Herz schlug schneller. Siewie<strong>der</strong>holte die Worte in Gedanken,damit sie sie nicht vergaß. Dennwie in Adam alle sterben, so werdenin Christus alle lebendig gemachtwerden.Hier hieß es, dass alle sterbenwerden – junge Menschen, ältereMenschen – einfach alle. Das wussteErin natürlich, aber sie hatte nie vieldarüber nachgedacht. Sie hatte gedacht,sie sei zu jung, um sich überso etwas Gedanken zu machen.Aber sie war nicht zu jung, um einZeugnis von <strong>der</strong> Wahrheit zu haben:Dank <strong>Jesu</strong>s Christus werden allewie<strong>der</strong> leben. Deshalb waren dieHirten und die Sterndeuter so vollerFreude. Ihnen war klar, wozu <strong>Jesu</strong>sauf die Erde gekommen war.Erin wandte ihren Blick von demkleinen Stall ab und schaute an denKrippenfiguren vorbei durch dasFenster des Besucherzentrums. Dortstand die große Statue von <strong>Jesu</strong>s, inhelles Licht getaucht, die Hände mitden Nägelmalen weit ausgestreckt.Erin dachte darüber nach, wie daskleine Kind in <strong>der</strong> Krippe zu jemandemherangewachsen war, <strong>der</strong> alleMacht hat. Und doch hatte er fürsie sein Leben gegeben. Er war aufdie Welt gekommen, damit sie einstwie<strong>der</strong> leben konnte. Was auchgeschah, in seiner Liebe konnte siesich geborgen fühlen.Plötzlich spürte Erin tiefen Frieden.Sie konnte nicht erklären, wiees geschehen war, aber ihre Angstwar verschwunden. Wenn sie dieChristusstatue betrachtete, die hellerleuchtete als die funkelndenWeihnachtslichter, bemerkte sie dendunklen Nachthimmel kaum. Sie bemerktenur noch die Zuversicht undWärme, die sie in sich verspürte. ◼<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 65


DIE PV BEI DIR ZUHAUSEMit dieser Lektion und <strong>der</strong>Aufgabe kannst du mehrüber das PV-Thema indiesem Monat erfahren.<strong>Jesu</strong>s Christusist <strong>der</strong> Sohn GottesStell dir vor, du reist durch eine Wüste.Es ist eine lange Reise, <strong>der</strong> Ritt auf demKamel ist sehr holprig, und du hastnicht einmal eine Karte! Stattdessen folgstdu einem Stern. Wie wäre dir da zumute?Hättest du genügend Glauben, um weitervorwärtszugehen?Vor zweitausend Jahren unternahmen dieSterndeuter eine solche Reise. Sie entdecktenim Osten einen hell leuchtenden Sternund machten sich auf den Weg nach Betlehem,um dem Christuskind kostbare Geschenkezu bringen. Die Sterndeuter warennicht die einzigen, die den Stern beobachteten.Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite des Ozeans, aufdem amerikanischen Kontinent, sahen dieNephiten den Stern und wussten nun auch,dass <strong>Jesu</strong>s Christus, <strong>der</strong> Sohn Gottes, geborenworden war.Wenn wir heute an den Stern denken,denken wir an den Erlöser. Der Stern leuchtetein <strong>der</strong> Finsternis und zeigte den Sterndeuternden Weg, so wie <strong>Jesu</strong>s uns zeigt,wie wir leben sollen. Auf den Stern konnteman sich verlassen, und wir können unsdarauf verlassen, dass <strong>Jesu</strong>s uns liebt. Wenndu dir das nächste Mal die Sterne ansiehst,denke daran, dass <strong>Jesu</strong>s Christus <strong>der</strong> SohnGottes und das Licht <strong>der</strong> Welt ist! ◼LIED UND SCHRIFTSTELLE• „Krippenlied“, Lie<strong>der</strong>buch für Kin<strong>der</strong>, Seite 32• Lehre und Bündnisse 11:28WDR-AUFGABE:SYMBOLE FÜR DEN ERLÖSER<strong>Jesu</strong>s Christus hat sich mit vielem verglichen. Wenn man sich mit diesenVergleichen beschäftigt, erfährt man mehr über ihn. Lies diese Schriftstellenmit deiner Familie und sprich mit ihr darüber, was diese Symbole über<strong>Jesu</strong>s Christus aussagen.Hirte (siehe Psalm 23:1)Wasser (siehe Johannes 4:14)Lamm (siehe Johannes 1:29)Brot (siehe Johannes 6:51)Fels (siehe 2 Nephi 8:1)LINKS: ILLUSTRATIONEN VON ADAM KOFORD; RECHTS: ILLUSTRATIONEN VON THOMAS S. CHILD, ISTOCKPHOTO.COM UND ISTOCKPHOTO.COM/ADYNA66 <strong>Liahona</strong>


KINDERFÜR DICH ALLEINBastle Weihnachtsschmuck, <strong>der</strong> dich daran erinnern soll, was <strong>Jesu</strong>s für dich getan hat und wie er dir hilft.Schneide die Sterne aus und klebe sie auf Karton. Klebe auf die Rückseite des Schmucks ein Bild von dir o<strong>der</strong> vondeiner Familie und schreibe dazu, was du tun möchtest, um <strong>Jesu</strong>s Christus, dem Licht <strong>der</strong> Welt, zu folgen.Schneide die Löcher oben aus und ziehe einen Faden durch. Jetzt ist <strong>der</strong> Weihnachtsschmuck fertig.<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 67


Ein GEBETwird erhörtPeggy SchonkenNach einer wahren Begebenheit„Der Herr wird auch <strong>der</strong> Gebete <strong>der</strong>Rechtschaffenen gedenken, die …vor ihn gebracht worden sind.“(Mormon 5:21)Peggy erwachte am Weihnachtsmorgen.Sie freutesich schon auf ein schönesneues Spielzeug und ein leckeresWeihnachtsessen. Aber als sie sichumsah, war ihr klar, dass es diesesJahr an<strong>der</strong>s sein würde. Ihr Vaterarbeitete viel, doch das Geld warknapp.Nichts deutete auf ein Weihnachtsessenhin. Der Gemüsekorbwar leer, und ebenso <strong>der</strong>Kühlschrank.Peggy und ihr Bru<strong>der</strong> Malcolmgingen zum Schlafzimmer ihrer Eltern.Sie sahen sie neben dem Bettknien. Still hörten sie zu, wie ihreEltern den Vater im Himmel baten,ihnen zu helfen, damit ihre Familieetwas zu essen hatte.„Komm“, sagte Peggy zu Malcolm.„Wir gehen nach draußen.“Peggy und Malcolm sammeltendraußen wilden Farn, <strong>der</strong> in<strong>der</strong> Nähe des Gartens wuchs.Auch wenn es dieses Jahr keine68 <strong>Liahona</strong>


KINDERILLUSTRATIONEN VON BRAD TEARESpielsachen gab, konnten sie dochzumindest das Haus weihnachtlichschmücken.Nachdem sie das Haus mit grünemFarn geschmückt hatten, ginges ihnen ein bisschen besser. Aberes gab immer noch nichts zu essen.„Der Herr wird für uns sorgen“,sagte Mutter. „Wir decken jetzt denTisch.“Vater stellte die Teller hin, undMutter legte das Besteck daneben.Die Kin<strong>der</strong> sahen sich verwirrtan. Der Tisch war gedeckt, aber esgab kein Essen. Die Frühstückszeitwar vorbei, und es war schon baldZeit für das Mittagessen. Peggys Magenknurrte. Sie fragte sich, woherihre Familie etwas zu essen bekommensollte.Der Zeiger <strong>der</strong> Uhr rückte immerweiter vor: 12:00 Uhr, 12:30Uhr, 12:45 Uhr. Immer noch nichts.Da hörte Peggy ein Klopfen an<strong>der</strong> Tür.Sie rannte zur Tür, öffnete undstaunte: Da stand Familie Kirk. Siehatten die Arme voll mit Schinken,Brot, Hühnchen, Salaten und Süßspeisen.Peggy traute ihren Augennicht.„Wir wollten uns gerade zumWeihnachtsessen hinsetzen, damussten wir an Sie denken“, sagteBru<strong>der</strong> Kirk. „Wir hoffen, Sie könnendas Essen gebrauchen.“Vater gab Bru<strong>der</strong> Kirk die Hand,und Mutter stellte das Essen aufden Küchentisch. Peggy war immernoch starr vor Staunen. Mit großenAugen beobachtete sie ihre Eltern,aber die sahen aus, als hätten sienichts an<strong>der</strong>es erwartet.Peggy wusste nun, dass ihr Gefühlam Morgen sie nicht getäuschthatte. Dieses Weihnachten waran<strong>der</strong>s. Sie wusste nun, dass <strong>der</strong>Vater im Himmel Gebete hört un<strong>der</strong>hört. Und das war das schönsteGeschenk. ◼„Ein demütiges, vertrauensvollesGebet schenkt Orientierung undFrieden.“El<strong>der</strong> Richard G. Scott vom Kollegium<strong>der</strong> Zwölf Apostel, „Nutzen wir dieerhabene Gabe des Gebets“, <strong>Liahona</strong>,Mai 2007, Seite 8<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 69


FÜR KLEINERE KINDEREin Sandwich für zweiHeidi PoelmanNach einer wahren BegebenheitSind alle bereit für die Vorschule?1.William kletterte ins Auto,setzte sich neben Jeremyund schnallte sich an.Ja!Ja!2.Jeremys Mami fuhr los, und William öffnete seine Vesperdose. Er holte einSandwich mit Erdnussbutter und Marmelade heraus und biss herzhaft hinein.3.Jeremy starrteauf WilliamsSandwich. Essah so leckeraus! Jeremyhatte Hunger.ILLUSTRATIONEN VON SCOTT PECK70 <strong>Liahona</strong>


4.Mami, ich hab Hunger. Hast duetwas zu essen für mich?KINDERTut mir leid, Jeremy. Wir habendoch gerade zuhause gegessen.Ich habe nichts dabei.Schade.5.Jeremy war traurig. Er wollte auch gernein Sandwich.6.William bemerkte, dass Jeremy traurig war. Er brachein Stück von seinem Sandwich ab und gab es Jeremy.Hier, das ist für dich!7.Danke, William.Nett von dir.Schon gut. Dafürsind Freunde ja da!<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 71


Für kleinere Kin<strong>der</strong>EIN GUTER FREUNDMan kann ein guter Freund sein, indemman an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n hilft. Williamund Jeremy wollen zu den an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>nauf dem Spielplatz nett sein. Kreise dieKin<strong>der</strong> ein, die Hilfe brauchen können.ILLUSTRATION VON SCOTT PECK72 <strong>Liahona</strong>


ZUM AUSMALENKINDERILLUSTRATION VON JARED BECKSTRANDJoseph Smith hat<strong>Jesu</strong>s Christus gesehenund Zeugnis von ihmgegeben.„Er lebt! Denn wirhaben ihn gesehen, ja,zur rechten Hand Gottes;und wir haben dieStimme Zeugnis gebenhören, dass er <strong>der</strong> Einziggezeugtedes Vatersist.“ (LuB 76:22,23)<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 73


Nachrichten <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>Weitere Nachrichten und Veranstaltungen <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> finden Sie unter news.lds.org.Die Mitglie<strong>der</strong> können zur Verbreitung desEvangeliums beitragen, indem sie ein Abonnementeiner Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> verschenkenHeather Whittle WrigleyNachrichten und Veranstaltungen <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>Kanogwan Wongwiraphab bekommtals Bereichsleiterin <strong>der</strong>Materialverwaltung <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>in Thailand von den Mitglie<strong>der</strong>n oftAnfragen nach bestimmten Artikeln,wie etwa heiliger Kleidung o<strong>der</strong>Veröffentlichungen <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>.Doch als sie eines Tages von einerFrau besucht wurde, die ihr Zeitschriftenabonnementbei <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>verlängern wollte, war sie überrascht.Normalerweise verlängern die Mitglie<strong>der</strong>in diesem Teil <strong>der</strong> Welt ihrAbonnement, indem sie sich an denZeitschriftenbeauftragten ihrer Einheitwenden. Diese Frau jedoch erklärte,sie habe keinen solchen Beauftragten.Sie war Buddhistin und hatte dieZeitschriften durch eine Freundinkennengelernt, die <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> angehörtund die ihr ein Abonnementschenkte.„Sie schwärmte mir vor, wie wun<strong>der</strong>bardie Zeitschriften <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>seien und wie gut sie auch ihrenKin<strong>der</strong>n gefielen“, schreibt SchwesterWongwiraphab. „Immer wenn ihreKin<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Schule kamen und dieZeitschriften sahen, stürzten sie sichvoller Begeisterung auf sie und verschlangensie geradezu.“Die Frau bezeichnete die Zeitschriftenals „sehr wertvoll“; ihreKin<strong>der</strong> lernten daraus, wie man sichmoralisch einwandfrei verhält undsich anständig ausdrückt. Sie warso begeistert, dass sie nicht nur ihreigenes Abonnement verlängerte,son<strong>der</strong>n auch ihren ArbeitskollegenAbonnements schenkte, damit auch<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> etwas davon hatten.„Sogar Nichtmitglie<strong>der</strong> erkennenden Nutzen <strong>der</strong> Zeitschriften undwollen sie an an<strong>der</strong>e weitergeben“,so Schwester Wongwiraphab.Die Führer <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> haben dieMitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> immer wie<strong>der</strong>dazu aufgefor<strong>der</strong>t, die Zeitschriften<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> zu lesen und sie an an<strong>der</strong>eweiterzugeben.El<strong>der</strong> L. Tom Perry vom Kollegium<strong>der</strong> Zwölf Apostel hat erklärt, wieweit <strong>der</strong> gute Einfluss <strong>der</strong> Zeitschriftenreicht. „Der gute Geist dieserMan kann sich auch an denörtlichen Zeitschriftenbeauftragtenwenden, eine E-Mail anhelp@store.lds.org schreiben o<strong>der</strong>die Kundenberatung anrufen.Telefonnummern <strong>der</strong> Kundenberatungfinden Sie, nach Län<strong>der</strong>nsortiert, ebenfalls auf store.lds.org.Klicken Sie auf So erreichen Sieuns unter Kundenberatungunten auf <strong>der</strong> Seite, dann auftelefonisch unter So erreichenSie uns.Zeitschriften wird Ihnen helfen, IhrZuhause mit Wärme, Liebe und <strong>der</strong>Stärke des Evangeliums zu erfüllen“,sagte er. („Die Bedeutung <strong>der</strong>Familie“, <strong>Liahona</strong>, Mai 2003, Seite 42.)El<strong>der</strong> Craig A. Cardon von denSiebzigern ist stellvertreten<strong>der</strong> Direktor<strong>der</strong> Priestertumsabteilung undHerausgeber <strong>der</strong> Zeitschriften <strong>der</strong><strong>Kirche</strong>. Er sieht den großen Nutzen<strong>der</strong> Zeitschriften für jeden Einzelnen.„Die Zeitschriften sind ein wichtigesSprachrohr, mit dem sich die<strong>Kirche</strong> Gehör verschafft. Durch siehaben alle Kin<strong>der</strong> des himmlischenVaters, gleich welchen Alters, Zugangzu prophetischem Rat vom Herrn inallen Fragen, die die Welt von heutebeschäftigten“, findet er. „Jeden Monatwerden in interessanten und ansprechendenArtikeln Themen aufgegriffen,die für alle Menschen überallauf <strong>der</strong> Welt von Belang sind, ob sie<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> angehören o<strong>der</strong> nicht.Wer aufrichtig nach Wahrheit sucht,wird aus den inspirierten Lehren undRatschlägen, die darin enthalten sind,großen Nutzen ziehen.“Würde je<strong>der</strong> Abonnent einer Zeitschrift<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> ein Abonnement aneinen Bekannten o<strong>der</strong> Verwandtenverschenken, <strong>der</strong> nicht <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>angehört, dann gäbe es fast 1,7 Millionenneue Abonnenten, die jedenMonat einen angenehmen Kontaktmit <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> hätten.FOTO VON RICK WALLACE74 <strong>Liahona</strong>


Die Mitglie<strong>der</strong> sind aufgerufen, zur Verbreitung des Evangeliums beizutragen, indem sie Bekannten und Verwandten, die nicht <strong>der</strong><strong>Kirche</strong> angehören, ein Abonnement einer Zeitschrift <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> schenken. Deren Alter, Religion und Herkunft spielen dabei keine Rolle.Im Online-Store <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>,store.lds.org, kann man schnell undeinfach eine o<strong>der</strong> mehrere Zeitschriftenabonnieren o<strong>der</strong> einem Verwandteno<strong>der</strong> Bekannten ein Abonnementschenken. Die Zeitschriften Friend,New Era und Ensign erscheinen nurauf Englisch. Der <strong>Liahona</strong> hingegen,in dem Artikel aus den drei englischenZeitschriften zur gleichen Zeitwie in diesen erscheinen, ist in DutzendenSprachen erhältlich.Ein Bischof im Pfahl Peoria inArizona, <strong>der</strong> den Kin<strong>der</strong>n in seinerGemeinde ein Jahresabonnement <strong>der</strong>Zeitschrift Friend schenkte, stellte fest,dass dies eine gute Möglichkeit war, siemit den Worten <strong>der</strong> lebenden Prophetenund Apostel vertraut zu machen.Penélope B. Woodward aus Texasschenkte ihrer Cousine sowie einerFreundin im Ausland, die Lehrerin ist,ein Abonnement des <strong>Liahona</strong>s.„Ich hoffe, dass meine Cousineerkennt, wie wichtig es ist, Bündnissezu schließen und zu halten“, schreibtsie. Außerdem, so schreibt sie, könnesie mit dem Geschenkabonnement„den Boden dafür bereiten, dass [ihreFreundin] eines Tages das wie<strong>der</strong>hergestellteEvangelium kennenlerntund annimmt“.Auf store.lds.org kann man Abonnementsund Geschenkabonnementsbestellen. Näheres zur Zeitschriftenbestellungsteht links auf <strong>der</strong> Seite.Bei <strong>der</strong> Bestellung kann man zwischenVerlängerung, Neubestellungo<strong>der</strong> Geschenkabonnement wählen.Die Internetseite store.lds.orgsteht auf Chinesisch, Deutsch,Englisch, Französisch, Italienisch,Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch,Russisch und Spanisch zurVerfügung. Wer keine dieser Sprachenspricht o<strong>der</strong> nicht über einenInternetzugang verfügt, kann sichan den nächstgelegenen Versandwenden, um Zeitschriften für sichselbst o<strong>der</strong> als Geschenkabonnementzu bestellen. ◼<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 75


Internetseiten mit Material <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>stehen in über 100 Sprachen bereitDutzende neueMaterialien, dieman herunterladenundausdruckenkann, sind aufden über 100fremdsprachigenSeiten aufLDS.org hinzugekommeno<strong>der</strong> kommennoch hinzu.Für Mitglie<strong>der</strong>, die keine <strong>der</strong> zehn in <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>am weitesten verbreiteten Sprachen sprechen(Chinesisch, Deutsch, Englisch, Französisch,Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch,Russisch und Spanisch), mag es mitunter schwierigsein, Material <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> in ihrer Muttersprachezu finden. Wer aber die fremdsprachigen Seitenauf LDS.org kennt, kann mit wenigen Klicks aufdas wichtigste Material <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> zugreifen.Klickt man rechts oben o<strong>der</strong> unten links auf<strong>der</strong> LDS.org-Startseite auf den kleinen Globus,findet man darunter Links zu Internetseiten inallen auf LDS.org vorhandenen Sprachen. DasLDS.org-Team hofft, noch vor Ende des Jahres 108fremdsprachige Seiten anbieten zu können, daruntersolche auf Kroatisch, Madagassisch und Twi(wird in Ghana gesprochen).Dieses Jahr ist auf den fremdsprachigen Seitenneues Material hinzugekommen, darunter PDF-Dateien mit dem Regionalteil des <strong>Liahona</strong>s inüber 40 Sprachen und eine PDF-Datei mit denAnsprachen <strong>der</strong> Frühjahrs-Generalkonferenz<strong>2012</strong> in einfachem Textformat in über 90 Sprachen.Das Buch Mormon wurde in 99 Sprachenals PDF-Datei hinzugefügt. Dadurch sindweitere 24 fremdsprachige Seiten auf LDS.orghinzugekommen.Übersetzte Artikel erscheinen nach dem weltweitenPlan <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>, in dem festgelegt ist, wieund wann Material in einer bestimmten Spracheeingeführt wird.Nach diesem abgestuften Plan wird zunächstein Grundstock an Material übersetzt, beispielsweisedie Abendmahlsgebete, die Glaubensartikel,<strong>der</strong> Leitfaden Gospel Fundamentals [Grundlagendes Evangeliums], ausgewählte Generalkonferenzansprachenund die Broschüre Das Zeugnisdes Propheten Joseph Smith.Nimmt die Anzahl <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> zu,die eine bestimmte Sprache sprechen, wird zusätzlichesMaterial wie etwa die heiligen Schriften,Lie<strong>der</strong>, die Proklamation zur Familie, Botschaftenvon <strong>der</strong> Ersten Präsidentschaft und Besuchslehrbotschaftenübersetzt.Die Erste Präsidentschaft und das Kollegium<strong>der</strong> Zwölf Apostel genehmigen, welches Materialübersetzt und veröffentlicht wird. Wenn die GebietspräsidentschaftBedarf anmeldet, kann nochweiteres Material in einer bestimmten Sprachebereitgestellt werden.„Diese Seiten stehen allen Mitglie<strong>der</strong>n zum persönlichenGebrauch und auch zur Verwendungam Sonntag zur Verfügung“, so Matt Robinson,leiten<strong>der</strong> Produktmanager für digitale Medien.„Die jeweiligen Führungsbeamten können sichmit diesem Material selbst weiterbilden o<strong>der</strong> dieMitglie<strong>der</strong> darauf hinweisen, damit sie in ihrer Berufungund zu Hause Gebrauch davon machen.“Sargis Aiwasian, Zweiter Ratgeber in <strong>der</strong> DistriktspräsidentschaftEriwan in Armenien, berichtet,dass armenische Mitglie<strong>der</strong> die armenischeSeite gern dazu nutzen, in ihrer Sprache Materialauszudrucken, mit dem sie ihre Berufung bessererfüllen können. Auch werde die Seite dazu genutzt,Informationen über die <strong>Kirche</strong> zu erhaltenund Material zur Generalkonferenz in <strong>der</strong> Muttersprachezu lesen. ◼76 <strong>Liahona</strong>


Präsident Monsons Leben mit Gesang,Musik und Ehrungen gewürdigtGerry AvantRedakteur <strong>der</strong> Church NewsBei Feierlichkeiten zu Ehrenvon Präsident ThomasS. Monsons 85. Geburtstagkamen am 17. August <strong>2012</strong>rund 20.000 Gäste im Konferenzzentrumzusammen. DasProgramm „Die besten Jahre –Feier des Lebens“ wartetemit Musik, Erzählungen undEhrungen auf.Zur Feier seines 85. Geburtstagsam 21. August wurdenunter an<strong>der</strong>em Musik und Botschaftenaus Präsident Monsonsliebsten Broadway-Stücken sowiean<strong>der</strong>e inspirierende Lie<strong>der</strong>dargeboten.Präsident Monson saß zusammenmit seiner Frau Frances,geb. Johnson, und einigenFamilienmitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong>ersten Reihe.Präsident Henry B. Eyring,Erster Ratgeber in <strong>der</strong> ErstenPräsidentschaft, berichtetedavon, wie Präsident Monsoneinmal „an einer Landstraße in<strong>der</strong> Wüste Arizonas“ anhielt,um einem Ehepaar mit kleinenKin<strong>der</strong>n die Hand zu geben,dann aber geduldig nochviele weitere begrüßte, diehinzukamen.Präsident Eyring sagte, erhabe miterlebt, wie PräsidentMonson bei vielerlei Anlässenüberall auf <strong>der</strong> Welt „für denHerrn zu den Menschen ging“,oft auch zu Kin<strong>der</strong>n. „Nichtnur bei denen, die er begrüßte,FOTO VON DEBRA GEHRIShinterließ das einen bleibendenEindruck, son<strong>der</strong>n auch beiuns, die wir zusahen“, berichteteer. „Ich und alle an<strong>der</strong>enBeteiligten sind nicht mehrdieselben, seit wir mitbekommenhaben, wie lieb er an<strong>der</strong>eMenschen hat.“Präsident Dieter F. Uchtdorf,Zweiter Ratgeber in <strong>der</strong> ErstenPräsidentschaft, gratuliertePräsident Monson ebenfalls„zu einem Leben voller guterTage. … Präsident Monson, Siesind ein Freund, <strong>der</strong> Licht insDunkel bringt, und Sie sind <strong>der</strong>Prophet Gottes für unsere Zeit.Wir haben Sie lieb und unterstützenSie. Wir beten für Sie“,sagte er.Viele weitere führendePersönlichkeiten aus <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>,an<strong>der</strong>en Religionen undDas Programm„Die bestenJahre – Feierdes Lebens“bot mit Musikund Gesangeinen nostalgischenRückblickauf das Lebenvon PräsidentMonson – seineKindheit, seineEhe, den Militärdienstsowieseinen Dienst in<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>.dem öffentlichen Leben sowielangjährige Freunde zolltenPräsident Monson in einervorher aufgezeichneten VideobotschaftAnerkennung. Auchsein jahrelanges Engagementfür das Scoutprogramm wurdegewürdigt.Zum Abschluss <strong>der</strong> Feierrief Präsident Monson ein paarWorte des schottischen Schriftstellersund Dichters JamesBarrie in Erinnerung: „Gottschenkt uns Erinnerungen,damit wir im <strong>Dezember</strong> desLebens noch Rosen aus demJuni haben.“ (Siehe LaurenceJ. Peter, Hg., Peter’s Quotations:Ideas for Our Time,1977, Seite 335.)„Heute Abend habe icheinen ganzen Strauß Erinnerungenbekommen“, sagte eindankbarer Präsident Monson.Sozusagen als Krönung desGanzen schmückten hun<strong>der</strong>tegelbe Rosen die Bühne desKonferenzzentrums – ein Sinnbildfür die „goldenen“ Tageseines Lebens. ◼<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 77


IN DEN NACHRICHTENErster Pfahl in Kap VerdegegründetAm Sonntag, dem 29. April <strong>2012</strong>,gründete El<strong>der</strong> Erich W. Kopischke, zudiesem Zeitpunkt Präsident des GebietsEuropa, in <strong>der</strong> Hauptstadt Praia denersten Pfahl in Kap Verde. Dazu hattensich über 1000 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>versammelt.Rosiveltt Teixeira wurde als Präsidentdes Pfahles Praia in Kap Verde berufenund eingesetzt. Adilson Monteiro wurdeals Erster Ratgeber, José Pires als ZweiterRatgeber berufen und eingesetzt.FOTO VON ELDER JOSÉ A. TEIXEIRADurch die erneute Weihungeines <strong>Kirche</strong>ngebäudes in Londonwurden viele auf das EvangeliumaufmerksamDas historische Gemeindehaus HydePark in London wurde nach einemUmbau am 1. Juli <strong>2012</strong>, kurz vor denOlympischen Spielen, erneut für denGottesdienst und als Besucherzentrumgeweiht.El<strong>der</strong> Erich W. Kopischke von denSiebzigern, zu <strong>der</strong> Zeit Präsident desGebietes Europa, nahm die erneuteWeihung vor. „Ich hoffe, dass im Laufe<strong>der</strong> Jahre im wahrsten Sinne des WortesHun<strong>der</strong>ttausende hierherkommenwerden, um das Evangelium <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong>kennenzulernen“, sagte er.Freude über das Wachstum<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> in NeukaledonienAm 27. Mai <strong>2012</strong> gründete El<strong>der</strong>James J. Hamula von den Siebzigern,Präsident des Gebiets Pazifik, den erstenPfahl <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> in Neukaledonien.Dabei waren 800 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>anwesend.„Es wird für die <strong>Heiligen</strong> <strong>der</strong> LetztenTage und ganz Neukaledonien ein Segensein, wenn immer mehr Menschen dasEvangelium <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> kennenlernenund annehmen“, sagte El<strong>der</strong> Hamula.Die Präsidentschaft des Pfahles Praia in Kap Verde (von links nach rechts):Adilson Monteiro, Erster Ratgeber; Rosiveltt Teixeira, Präsident; José Pires,Zweiter RatgeberDer neue Pfahl Noumea in Neukaledonienhat 2000 Mitglie<strong>der</strong> und achtGemeindehäuser.„Unsere wichtigste Aufgabe ist es, denMenschen in Neukaledonien das Evangeliumund seine Grundsätze zu verkünden.Es wird sie und ihre Familien glücklich machen,auch im Arbeitsleben und an ihremNachtragDie Erste Präsidentschaft hateine Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong>Präsidentschaft des Gebiets Mittelamerikabekanntgegeben. El<strong>der</strong>Robert C. Gay wird zukünftig amHauptsitz <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> tätig sein.An seiner Stelle wurde El<strong>der</strong> KevinR. Duncan als Zweiter Ratgeberberufen. Damit än<strong>der</strong>t sich dieÜbersicht über die Führung<strong>der</strong> Gebiete, die in <strong>der</strong> August-Ausgabe des Ensigns und des<strong>Liahona</strong>s veröffentlicht wurde.Wohnort“, so Georgie Guidi, <strong>der</strong> als ersterPräsident des Pfahles berufen wurde. MarcMocellin und Thierry Gorodey wurden alsseine Ratgeber berufen.Erstes Gemeindehaus<strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> in ÄthiopienDie Mitglie<strong>der</strong> in Äthiopien erkennenbereits die Segnungen, die mit dem erstenGemeindehaus in ihrem Land verbundensind. Das Gebäude, das an <strong>der</strong> Verbindungzwischen Addis Abeba und Adama liegt, istdreigeschossig und hat auch eine Tiefgarage.Wichtiger als die technischen Aspektedes Gemeindehauses ist für die Mitglie<strong>der</strong>des Zweiges jedoch <strong>der</strong> Glaube, denes symbolisiert. Sie hatten sich bislangin einem Wohnhaus unweit des neuenGebäudes versammelt.Efrem Aemero Mekonen, Präsident desZweiges Debre Zeit, meint: „Immer wennich an unserem neuen Gebäude vorbeigehe,werde ich an unsere Bündnisseerinnert. Wie das Banner <strong>der</strong> Freiheit, dasHauptmann Moroni hisste, gibt mir diesesGebäude Kraft.“78 <strong>Liahona</strong>


LESERBRIEFEANREGUNGEN FÜR DEN FAMILIENABENDDer <strong>Liahona</strong> hat die AntwortenIch gehöre seit meiner Geburt <strong>der</strong><strong>Kirche</strong> an. Manchmal schätze ich dievielen Segnungen des Evangeliumsnicht so sehr, wie ich es sollte. Wennich darüber nachdenke, weiß ich,dass ich dem Vater im Himmel niegenug danken kann für alles, was ichhabe. Eine dieser Segnungen ist <strong>der</strong>inspirierte <strong>Liahona</strong>. Es ist einfach wun<strong>der</strong>bar,dass ich jedes Mal genau dieAntworten darin finde, die ich geradebrauche. Danke für diese Botschaften!Ludmila L., 13, ArgentinienUnser Zeugnis wächstDer <strong>Liahona</strong> hat mein Leben unddas Leben meiner Familie verän<strong>der</strong>t.Er ist eine große Hilfe, denn mankann daraus etwas lernen und seinWissen erweitern. Dank dieser Zeitschriftwerden wir gestärkt und unserZeugnis von <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> wächst.Ana Marcela Echenique Hoyos, KolumbienWir bitten umAnregungen fürden FamilienabendDer <strong>Liahona</strong> ist an Ihren Anregungenfür den Familienabend undIhren Erfahrungen interessiert. DieAnregungen brauchen nicht lang zusein. Berichten Sie uns einfach voneinem gelungenen o<strong>der</strong> bedeutsamenFamilienabend o<strong>der</strong> davon, wie Sieden Familienabend auf die BedürfnisseIhrer Familie zugeschnitten haben.Senden Sie Ihre Anregungen undErfahrungen (in je<strong>der</strong> beliebigenSprache) an liahona@ldschurch.org.Bitte geben Sie den vollständigen Namen,die Anschrift, Telefonnummer,E-Mail-Adresse sowie Gemeinde undPfahl (bzw. Zweig und Distrikt) an.Einige Artikel und Beiträge in dieser Ausgabe können Sie fürden Familienabend verwenden. Hier ein paar Beispiele:„Traditionen: Licht und Zeugnis“,Seite 10: Fassen Sie den Artikel zusammen.Sie können Ihre Familie bitten, etwasAnschauungsmaterial herzustellen, mitdem deutlich wird, welchem Zweck einGerüst dient. Reden Sie darüber, wie die<strong>Kirche</strong> für die Familie das „Gerüst“ bildet,um nach Höherem zu streben, die Familieaufzubauen und sich auch in an<strong>der</strong>enLebensbereichen weiterzuentwickeln.„Propheten und die Weihnachtszeit“,Seite 20: Nachdem Sie ein paarBegebenheiten aus dem Leben einzelnerPropheten gelesen haben, können Sie einan<strong>der</strong>von beson<strong>der</strong>en Erlebnissen in <strong>der</strong>Weihnachtszeit erzählen, die Sie o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>eeinmal tief berührt haben. Vielleichtmöchten Sie auch darauf eingehen, wieman in <strong>der</strong> Weihnachtszeit dem Beispiel<strong>der</strong> Propheten folgen kann.„Das Halten <strong>der</strong> Gebote bringtSicherheit und Frieden“, Seite 32:Wer kleine Kin<strong>der</strong> hat, kann sie ein Bildzeichnen lassen, auf dem zu sehen ist,wie Menschen entlang eines Wegs, <strong>der</strong>zum Tempel führt,Gutes tun. Man kann auch den ganzenArtikel lesen, darüber sprechen und dabeibetonen, dass <strong>der</strong> Weg zum Glück damitbeginnt, dass man die Gebote befolgt.„Was man Christus schenkenkann“, Seite 48: Lesen Sie zusammenden Artikel von Präsident Henry B. Eyring.Ihre Kin<strong>der</strong> können aufschreiben, was siedem Heiland zu Weihnachten schenkenmöchten, und das Blatt mit diesen gutenVorsätzen als Geschenk verpacken. Vielleichtmöchten Sie mit ihnen auch überMenschen sprechen, die sie kennen unddie praktische Hilfe, geistigen Beistando<strong>der</strong> beides gebrauchen könnten.„Ein Gebet wird erhört“, Seite 68:Lesen Sie gemeinsam die Geschichte vonPeggy Schonken. Sie können berichten,wie Sie schon einmal eine Antwort aufsGebet erhalten haben, und Ihre Kin<strong>der</strong>bitten, auch etwas zu erzählen. Vielleichtmöchten Sie auch langfristig weiterverfolgen,wie in Ihrer Familie zur WeihnachtszeitGebete erhört wurden.Zeugnis ohne WorteMein Sohn Derek leidet an einer globalen Aphasie. Das heißt, er hat eine schwereSprachstörung. Derek hat den Familienabend sehr gern und bringt Monate damit zu,eine Lektion für die Familie vorzubereiten.Eine seiner einprägsamsten Lektionen handelte von Lehis Traum. Derek spannte imganzen Haus und sogar draußen ein langes Seil. Am Anfang hörten wir uns das Lied„Christus ist mein Herr“ auf CD an und sahen dabei ein Bild von Lehis Traum an, das aufdem Tisch aufgestellt war. Derek führte uns dann alle, einen nach dem an<strong>der</strong>en, am Seilentlang.Als wir am Seil entlanggingen, sahen wir auf einer Seite Bil<strong>der</strong> von Christus und auf<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en verschiedene Ablenkungen (wie Radio, Fernsehen und Spiele). Wir wussten,dass wir am Ziel angekommen waren, als wir Musik hörten – nämlich Dereks Lieblingslied:„Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.“Nachdem je<strong>der</strong> am Seil entlanggegangen war, zeigte uns Derek auf <strong>der</strong> DVD DieZeugnisse das Ende des Films, wo <strong>Jesu</strong>s Christus den Menschen in Amerika erscheint.Wir konnten den <strong>Heiligen</strong> Geist sehr stark verspüren, als mein Sohn auf diese Weiseohne Worte sein Zeugnis vom Erlöser gab.Wendy Thompson, USA<strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong> 79


BIS AUFS WIEDERSEHENEl<strong>der</strong>Quentin L. Cookvom Kollegium <strong>der</strong>Zwölf ApostelSONNENSTRAHLEN, ÖFFENT-LICHKEITSARBEIT UND DIEFREUDE AM EVANGELIUMVor ein paar Jahren, als El<strong>der</strong> M. RussellBallard und ich als Generalautoritätendie Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeitberieten, stellten wir fest, dass Medienvertreteroft Informationen über die <strong>Kirche</strong>bei Leuten einholten, die nicht <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>angehörten. Da wir dies gern än<strong>der</strong>n wollten,sprachen El<strong>der</strong> Ballard und ich auf Weisung<strong>der</strong> Ersten Präsidentschaft bei <strong>der</strong> Redaktionsleitungwichtiger Zeitungen vor, um ihnen mitzuteilen,dass wir als Heilige <strong>der</strong> Letzten Tagepolitisch neutral sind. Wir beziehen keineStellung zu Kandidaten o<strong>der</strong> Parteien. Aberworan wir glauben, wollen wir gern selbstdefinieren. „Wir wünschen uns, dass Sie zuuns kommen und mit uns sprechen, wenn Siedavon berichten wollen, woran wir glauben“,sagten wir ihnen.Wir wurden gut aufgenommen und konntenfeststellen, dass unsere Bitte verstandenwurde. Inzwischen stellen wir eine korrekteremediale Berichterstattung über die <strong>Heiligen</strong><strong>der</strong> Letzten Tage fest. Einige alte Klischeessind aufgegeben worden, und es zeigt sich,dass wir von an<strong>der</strong>en als Menschen mit Charakterwahrgenommen werden, die gebildetund informiert durchs Leben gehen. Uns istauch aufgefallen, dass außerhalb <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>bemerkt wird, dass die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong><strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> nicht alle gleich sind; unter unserenMitglie<strong>der</strong>n herrscht eine bunte und interessanteVielfalt.Die Einstellung uns gegenüber hat sichgewandelt, und so ist es eine wun<strong>der</strong>bare Zeit,heute <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong> anzugehören. Wir könnenoffen die Fragen von Freunden und Nachbarnzu unserem Glauben beantworten. Dabeikommt es ganz entscheidend darauf an, dassWas haben dieSonnenstrahlenmit Öffentlichkeitsarbeitzu tun? Eineganze Menge,wenn durchsie die Freudezum Ausdruckkommt, die dasEvangeliumbringt.wir Freude ausstrahlen und uns am Evangelium<strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> erfreuen. Wir wissen, wiealles ausgehen wird, wir wissen, wer <strong>Jesu</strong>sChristus ist, und wir haben einen Vater imHimmel, <strong>der</strong> uns liebt und uns segnet.Ich finde es interessant, dass die bestenMissionare unter den Mitglie<strong>der</strong>n oft diejenigensind, die voll Freude die Gelegenheitnutzen, an<strong>der</strong>en vom Evangelium zu erzählen.Als ich Direktor <strong>der</strong> Missionsabteilung war,stellten wir fest, dass es plötzlich in Frankreicheinige Taufen gab. Wir freuten uns sehr darüberund fragten nach den Gründen, und dagab es mehrere. Einer <strong>der</strong> Hauptgründe warjedoch eine Schwester, die jeden Montagmorgenauf <strong>der</strong> Arbeit über ihre Sonnenstrahlensprach. Begeistert und voller Freude erzähltesie montags ihren Kolleginnen, was sie amSonntag beim Unterrichten <strong>der</strong> kleinen Kin<strong>der</strong>erlebt hatte. Bald schon konnten ihre Kolleginnenes kaum erwarten, wie<strong>der</strong> von denSonnenstrahlen zu hören. Und wozu führtedas? Da gab es eine Gruppe Menschen, diesich die gleichen Sorgen um die Welt und dieZukunft machte wie wir alle, und plötzlichhörte sie von jemanden, <strong>der</strong> nicht nur vollFreude war, son<strong>der</strong>n voll Freude über Kin<strong>der</strong>,die ja die Zukunft repräsentieren. Es war offensichtlich,dass diese Schwester den Heilandliebte, und diese Liebe strahlte sie aus. IhreKolleginnen wollten mehr erfahren.Wenn wir uns an dem erfreuen, was wirhaben, wenn wir Freude verspüren und siezum Ausdruck bringen, dann sind wir glücklicher.Wir tun, was <strong>der</strong> Herr von uns möchte,und werden bessere Menschen; und durchden Umgang mit uns werden auch die Menschenin unserer Umgebung – unsere Kin<strong>der</strong>,Freunde und Nachbarn – glücklicher. Freudeist <strong>der</strong> Schlüssel. Wenn wir die Freude, die dasEvangelium bringt, weitergeben, verwirklichenwir die Absichten des Herrn. ◼Nach einem Interview, das Mormon Channel mit El<strong>der</strong>Cook geführt hat. Das Interview kann man in voller Längeauf mormonchannel.org/conversations/27 anhören (inenglischer Sprache).80 <strong>Liahona</strong>


FIGUREN AUS DEM BUCH MORMONDas Buch Mormon, ein Geschenk vom Vater im HimmelJoseph Smith – Lebensgeschichte 1:29-35,42-54,59,60KINDERJoseph SmithEngel MoroniILLUSTRATIONEN VON BETH M. WHITTAKERIn diesem Jahr enthielten viele Ausgaben des <strong>Liahona</strong>s Ausschneidefiguren zum Buch Mormon. Damit sie stabil undleicht zu verwenden sind, schneide sie aus und klebe sie auf Karton, kleine Papiertüten o<strong>der</strong> schmale Holzstäbe.Bewahre jede Gruppe von Figuren in einem Umschlag o<strong>der</strong> einer Tüte auf, und zwar zusammen mit dem Etikett,auf dem steht, zu welcher Geschichte die Figuren gehören.


Wie die Lichter, die so manchem unsererTempel zur Weihnachtszeit Glanz verleihenund den Besucher die freudigeZuversicht dieses Ortes spüren lassen,erstrahlt auch <strong>Jesu</strong>s Christus als Licht <strong>der</strong>Welt und lädt alle ein, den Frieden unddie Freude zu erleben, die er uns durch die heiligen Handlungen desEvangeliums anbietet, insbeson<strong>der</strong>e jene, die man in seinem heiligenHaus empfängt. Man kann wohl kaum größere Freude erleben alszu wissen, dass die Ehe durch die Siegelung im Tempel über den Todhinausreichen kann und familiäre Beziehungen ewig fortbestehenkönnen. Siehe „Eine heilige Wandlung“, Seite 24; „Die ewige Familieim Blick“, Seite 28; „Das Licht <strong>der</strong> Welt“, Seite 64


128 mmfront flap5mmtrimbleedFREUEN SIE SICH AUFneue Lernhilfenfür JugendlicheAb Januar än<strong>der</strong>t sich <strong>der</strong> Unterricht in den Kollegien desAaronischen Priestertums, den Klassen <strong>der</strong> Jungen Damenund den Sonntagsschulklassen für Jugendliche.<strong>Kirche</strong> <strong>Jesu</strong> <strong>Christi</strong> <strong>der</strong> <strong>Heiligen</strong> <strong>der</strong> Letzten Tage


Kommentare von Mitglie<strong>der</strong>n,die die neuen Lernhilfen fürJugendliche verwendet habenWährend des vergangenen Jahreshaben Pfähle auf <strong>der</strong> ganzen Weltden neuen Ansatz für den Unterrichtam Sonntag getestet. Die Mitglie<strong>der</strong>,die damit gearbeitet haben, berichtendavon, dass damit deutliche Verän<strong>der</strong>ungenerzielt wurden. Hier könnenSie lesen, was sie dazu gesagt haben:Jugendliche„Am besten gefällt mir, dass das Lernen nicht einfach mit <strong>der</strong> Sonntagsschuleendet. Man … macht damit während <strong>der</strong> ganzen Woche weiter.Und <strong>der</strong> Lehrer gibt einem Aufgaben, sodass man sich auf den nächstenSonntag vorbereiten muss.“128 mmback flap5mmtrimbleed„Sobald es in die richtige Richtung geht, ist es sehr einfach, die Leute amUnterricht zu beteiligen, weil dann wirklich alle Kollegiumsmitglie<strong>der</strong>das Lehren übernehmen.“„Am Ende jedes Unterrichts stellt uns <strong>der</strong> Lehrer, welcher auch immer,eine Aufgabe. … Und so befassen wir uns die ganze Woche über mit <strong>der</strong>Aufgabe, um uns zu verbessern.“Lehrkräfte und Führungsbeamte„Wir reden über die Aufgaben, die die Mädchen in <strong>der</strong> Woche zuvorerhalten haben. Und normalerweise bringen die Erlebnisse, die sie dieWoche über dabei hatten, die Lehre zu befolgen und zu lernen, … denGeist schneller in den Unterricht als alles an<strong>der</strong>e, was wir tun könnten.“„Wir haben den Jungen Männern Gelegenheiten gegeben, dies umzusetzen,und sie waren erfolgreich. Sie waren in <strong>der</strong> Lage, Gespräche überdas Evangelium in Gang zu bringen.“„Indem [die Jugendlichen] über einen Grundsatz sprechen, wächst ihrZeugnis, und ihr Verständnis von diesem Grundsatz wird erweitert.“Noch Fragen? Schauen Sie sich die innere hintere Seite diesesSon<strong>der</strong>umschlags an und gehen Sie auf die Internetseitelds​.org/​youth/​learn.


Neue Lernhilfen für JugendlicheFRAGEN UND ANTWORTENWozu die Än<strong>der</strong>ung?Dieser neue Lernansatz wird die Jugendlichen besserdarauf vorbereiten, mit ihren Freunden über das Evangeliumzu sprechen, und ihnen bei <strong>der</strong> Vorbereitung auf dasDienen als Missionar und in <strong>der</strong> Familie helfen – jetzt undin Zukunft. Er wird auch ihr Zeugnis vom Evangeliumstärken. Dies geschieht, indem sie sich mit den heiligenSchriften beschäftigen, mit an<strong>der</strong>en über ihre Gedankensprechen und indem sie das Gelernte außerhalb des Unterrichtsanwenden. Im Unterricht befassen sie sich mit denaktuellen Lehren <strong>der</strong> lebenden Propheten.In welchen Klassen werden die neuen Lektionendurchgenommen?Diese Lektionen werden in den Kollegien des AaronischenPriestertums, den Klassen <strong>der</strong> Jungen Damen und denSonntagsschulklassen für Jugendliche im Alter von 12 bis18 Jahren durchgenommen. Jeden Monat konzentriertman sich in den Kollegien, den JD-Klassen und den Sonntagsschulklassenauf dieselbe Lehre, wie zum Beispiel dieGottheit, und man unterstützt einan<strong>der</strong> dabei, diese Lehrenumzusetzen und an<strong>der</strong>en beizubringen.Wie wird <strong>der</strong> Unterricht am Sonntag ablaufen?In den Lektionen wird man sich jeden Monat auf ein bestimmtesThema konzentrieren, das auf den Fragen basiert,die die Jugendlichen zum Evangelium haben. Bei jedemThema – es gibt insgesamt 12 – können die Lehrkräfte ausmehreren Lernkonzepten wählen. Man kann bei Bedarfauch mehr als eine Woche auf ein Konzept verwenden. DieJugendlichen werden lernen und sich darin üben, das Evangeliumzu lehren, indem sie über ihre Erlebnisse und ihreGedanken zum monatlichen Evangeliumsthema sprechen.Wo kann man die neuen Lektionen für Jugendliche finden?Die Lernkonzepte – es gibt jeweils eigene für das AaronischePriestertum, die Jungen Damen und die Sonntagsschule– sind online verfügbar unter lds​.org/​youth/​learn.Für diejenigen, die nicht über einen Internetzugang verfügen,werden auch gedruckte Exemplare bereitgestellt.Wird <strong>der</strong> neue Unterricht am Sonntag auch Auswirkungenauf die Aktivitäten <strong>der</strong> Jugendlichen haben?Die Leitungen <strong>der</strong> Klassen und Kollegien werden darinbestärkt, die monatlichen Themen bei <strong>der</strong> Planung fürdie Aktivitäten <strong>der</strong> Jugendlichen zu berücksichtigen.Die in den Lernkonzepten enthaltenen Anregungen fürAktivitäten können dabei als Ausgangspunkt verwendetwerden. Um sich die Lernkonzepte anzuschauen, rufenSie lds​.org/​youth/​learn auf.In welchen Sprachen werden die Lektionen verfügbar sein?Die Lektionen werden auf Chinesisch (Kantonesischund Mandarin), Dänisch, Deutsch, Englisch, Fidschi, Finnisch,Französisch, Indonesisch, Italienisch, Japanisch,Koreanisch, Mongolisch, Nie<strong>der</strong>ländisch, Norwegisch,Portugiesisch, Russisch, Samoanisch, Schwedisch,Spanisch, Thai, Tongaisch,Ukrainisch und Ungarisch verfügbarsein. Einheiten <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>,in denen keine dieser Sprachengesprochen wird, verwendenweiterhin die bisher verwendetenLehrmaterialien.Was in den Lernkonzepten stehtIn den Lernkonzepten wird nicht vorgeschrieben, waso<strong>der</strong> auf welche Weise gelehrt werden soll. Stattdessenhelfen sie den Lehrern dabei, zunächst die Lehre selbst zuverstehen und dann den Jugendlichen Lernerlebnisse zuermöglichen. Die Lehrer können die Lernerlebnisse an dieBedürfnisse ihrer Schüler anpassen. In jedem Lernkonzeptstehen Verweise und Links, die regelmäßig aktualisiertwerden, indem aktuelle Lehren von Führern <strong>der</strong> <strong>Kirche</strong>hinzugefügt werden.


Ab Januar: „Komm und folge mir nach!“– Lernhilfen für JugendlicheWIE WIR AUF DIE WEISE DES HERRNGEMEINSAM LERNEN KÖNNENJugendlicheAuf die Weise des Herrn zu lernen bedeutet, vorbereitet zum Unterricht zu kommen,die heiligen Schriften und die Lehren <strong>der</strong> Propheten zu studieren, an<strong>der</strong>en dieWahrheiten des Evangeliums zu erklären und zu schil<strong>der</strong>n, wie das Evangelium daseigene Leben beeinflusst.LehrerWenn Sie Interesse am Leben Ihrer Schüler zeigen, verstehen Sie ihre Bedürfnisse,bauen Freundschaften zu ihnen auf und schaffen Lernsituationen, die ihre Bekehrungför<strong>der</strong>n. Der neue Lehrplan wird Ihnen dabei helfen, die Lehre zu verstehen, undIhnen eine Vorstellung davon geben, wie Sie die Jugendlichen zum Lernen anregenkönnen. Wenn man auf diese Weise lehrt, hält man keinen Vortrag, son<strong>der</strong>n führt eindurch den Geist geleitetes Gespräch.ElternWenn Sie dafür Interesse zeigen, was Ihre Kin<strong>der</strong> lernen,können Sie sie besser dabei unterstützen, selbstVerantwortung für ihren Lernerfolg zu übernehmen.Ihre Kin<strong>der</strong> werden im Unterricht angehalten, zuHause zu erzählen, was sie gelernt haben. Wenn Sieihnen dazu die Gelegenheit geben, wird ihr Zeugniswachsen und sie werden besser mit an<strong>der</strong>en über dasEvangelium sprechen können.Führungsbeamte für JugendlicheSie sind dafür verantwortlich, dass dieser Lehrplan in Ihrer Gemeinde o<strong>der</strong> IhremZweig umgesetzt wird. Wenn Sie kontinuierlich Schulungen anbieten und zeigen,wie man auf die Weise des Herrn lehrt, werden Ihre Lehrer diese Art des Unterrichtensübernehmen. Achten Sie auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Jugendlichen, und suchen Sienach Möglichkeiten, die Jugendlichen, die Eltern, die Führungsbeamten und die Lehrerdabei zu unterstützen, über diese Bedürfnisse zu sprechen. Dieser neue Lehrplanwird die Bekehrung <strong>der</strong> Jugendlichen in Ihrer Gemeinde o<strong>der</strong> Ihrem Zweig för<strong>der</strong>n.Mehr dazu finden Sie in <strong>der</strong> AnleitungDas Evangelium auf die Weise desErretters lehren und unterlds​.org/​youth/​learn.

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