HERZ & KREISLAUFTOP-Kliniken Kardiologie & HerzchirurgieDie FOCUS-Liste der TOP-Fachkliniken auf den GebietenKardiologie und Herzchirurgieist für 2013 fortgeschrieben worden.Weiterhin vertritt das WestdeutscheHerzzentrum Essen(Universitätsklinikum Essen)das Ruhrgebiet in beiden Spitzengruppen, d.h. es zählt in der Kardiologiewie auch in der Herzchirurgie zu den TOP 25. In der Kardiologiewerden außerdem die Berufsgenossenschaftliche UniversitätsklinikBergmannsheil, das Elisabeth Krankenhaus Essen und das MarienhospitalHerne (Klinik der Ruhr-Universität Bochum) empfohlen. In derHerzchirurgie ergänzt das Klinikum Dortmund den Kreis der Ruhrgebietskliniken.NEWS HERZ & KREISLAUFBerufsgenossenschaftlichesUniversitätsklinikum Bergmannsheil GmbHNeue Herzklappenprothese verkürztEingriffszeitZum 50. Mal wurde amBerufsgenossenschaftlichenUniversitätsklinikumBergmannsheileine neuartige Aortenklappenprotheseimplantiert.Die Klappe ist sokonstruiert, dass sieschneller und mit geringeremAufwand eingesetztwerden kann.Während herkömmlicheKlappentypen mit 12 bis 15 Nähten im Herzenfixiert werden, wird das neue System mit einemspeziellen Verankerungsmechanismus und nurnoch drei Nähten eingearbeitet. Dadurch verringernsich die Operationszeit und die Zeitspanne,in der das Herz des Patienten stillgelegt werdenmuss, zum Teil erheblich. Für den Patienten istdas Verfahren weniger belastend. Bislang ist dasBergmannsheil die erste und einzige Klinik imRuhr gebiet, die den neuen Klappentyp implantiert.Neues Schrittmachersystem bei Herzschwächeerstmals erfolgreich implantiertErstmals wurde einem Patienten mit Herzinsuffizienz(umgangssprachlich: Herzschwäche) ein neuartigesSchrittmachersystem eingesetzt. Das System,das jetzt im Bergmannsheil implantiert wurde,hat eine vierpolige CRT-Elektrode und passt sichdank eines speziellen Algorithmus selbstständigan die jeweilige individuelle Belastungssituationdes Patienten an. Es eröffnet damit er weiterteMöglichkeiten, die Stimulation des Herzens optimalzu steuern; der Aufwand zur Wartung undmanuellen Nachjustierung wird zudem erheblichreduziert. Das bedeutet für den Patienten inder Regel eine effektivere Therapieunterstützung,weniger Nachsorgetermine in der Klinik und damitein Zugewinn an Lebensqualität.Cardiac Research GmbHPremiere: Eine Studie an sechs StandortenIm Rahmen der Odyssey-Studie wird untersucht, obdurch die zusätzliche Behandlung mit dem AntikörperREGN727 das Risiko für ein erneutes Auftretenkardiovaskulärer Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfalloder Instabiler Angina vermindert werden kann.Teilnehmen können Männer und Frauen, die mindestens40 Jahre alt sind und innerhalb der letzten 4 bis16 Wochen einen Herzinfarkt oder Instabile AnginaPectoris erlitten haben. Erstmals läuft damit eineStudie gleich an sechs der von der Cardiac Researchbetreuten Kliniken.Contilia GmbHAktive Mitwirkung beigroßem europäischem KongressIn diesem Jahr sind mehr als 12.000 Teilnehmerder Einladung zum Kongress „Euro PCR“ Ende Maiin die französische Hauptstadt gefolgt. Bei der Veranstaltungdes europäischen Verbandes für perkutaneKoronarintervention (EAPCI) treffen sichalljährlich Kardiologen aus ganz Europa zum Erfahrungsaustausch.Das Ärzteteam aus dem ContiliaHerz- und Gefäßzentrum war dieses Jahr besondersstark vertreten und konnte mit vielen aktivenParts zu der gelungenen Veranstaltung beitragen.Themen waren u.a. Bio-Stents: Aktueller Trend inder invasiven Kardiologie oder auch der Hybrid-OP:Ein Raum für alle Fälle.Ev. Stiftung AugustaAugusta-Kardiologie soll mit Dr. Brandts einLeuchtturmprojekt werdenEinen ersten Schrittauf dem Weg, eine derführenden Herz-Klinikender Region zu werden,macht die Augusta-Kranken-Anstalt inBochum: Zum neuenChefarzt der Kardiologiewurde gerade PrivatdozentDr. med.Bodo Brandts ernannt.Geschäftsführer UlrichFroese will mit Dr. Brandts die Kardiologische Klinikzu einem Leuchtturmprojekt formen. WeitereSpezialisten für Elektrophysiologie und Herzinsuffizienzwerden im Übrigen das Augusta-Team kurzfristigverstärken. Auch die ohnehin erstklassigeapparative Ausstattung mit bereits allen modernendiagnostischen Verfahren, werden als Herzzentrumu.a. mit Volumen-CT und zwei Messplätzennoch weiter ausgebaut.Klinikum Dortmund gGmbHNeuer Klinikdirektor bringt bewährteOP-Methode an den StandortErstmals im Klinikum Nord operieren Chirurgenein Aortenaneurysma im Bauch über die Leiste.Jeder zehnte Deutsche über 65 Jahre hat bereitseine solche Aussackung, die spätestens ab einemDurchmesser von vier bis fünf Zentimetern zueinem kritischen Aneurysma wird. Jetzt wurdeim Klinikum Dortmund Nord erstmals für diesenStandort eine Operationsmethode angewandt, beider diese Schwachstelle im Gefäß schonend überdie Leiste und ohne großen Schnitt ausgebessertwurde. Dr. Markus Winkler, der seit dem 1.4.2013neuer Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie im KlinikumDortmund ist, hat diese Methode in Nordeingeführt. Er gilt als namhafter Spezialist auf diesemGebiet.Stiftung Kath. KrankenhausMarienhospital HerneRückenmarksstimulator gegenfortgeschrittene HerzschwächeEin Rückenmarksstimulator gegen fortgeschritteneHerzschwäche ist erstmals im Rahmen einerweltweiten Studie in Deutschland von Spezialistendes Marienhospitals Herne implantiert worden.Bisher war eine Behandlung nur durch Medikamenteund für wenige Patienten mit dem Einsatzvon Herzschrittmachern möglich. Der implantierbareNeuro-Stimulator (INS) hat etwa die Größeeiner Stoppuhr. Mit einer Elektrode verbundenbildet er den Rückenmarksstimulator, der derzeitan weltweit 30 Herz-Zentren mit nur 70 Probandengetestet wird. Die neuartige Stimulation desHerzens über das Rückenmark könnte eine echte28 MedEcon Magazin 17
HERZ & KREISLAUF || BEWEGUNGSAPPARATAlternative darstellen, die bei viel mehr Patientenanwendbar ist. Sollte die Studie über die nächstenJahre erfolgreich verlaufen, würden sicherlich vieleBetroffene profitieren.Techniker Krankenkasse/ Grönemeyer-Institut für Mikrotherapie/ medicos.AufSchalkeJeder vierte Bürger in NRW ist ein JoggerJoggen gehört hochgerechnet für 3,5 Mio. Freizeit-Sportler aus Nordrhein-Westfalen zu den beliebtestenAktivitäten, so eine repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse(TK). Bei allen positiven Effekten einer regelmäßigenAusdauerbelastung sollten Breitensportlernicht ohne eine gründliche Vorbereitung und ärztlicheBeratung in ein regelmäßiges Training einsteigen,was viele jedoch machen. Die TK bietet jetztim Rahmen der Aktion „NRW läuft“ eine sportmedizinischeUntersuchung an. Eine intensive kardiologischeund orthopädische Untersuchung istimmer Kernbestandteil. Partner der TK sind nebendem ZfS-Zentrum für Sportmedizin in Münster, dieSportärztebünde in Westfalen-Lippe und Nordrhein,das „Grönemeyer-Institut für Mikrotherapie“ sowie„medicos.AufSchalke“.Universitätsklinikum EssenNeues Therapieverfahren gegen BluthochdruckDas Westdeutsche HerzzentrumEssen führt einneues Verfahren zurTherapie bei Bluthochdruckund Herzinsuffizienzein. Herzchirurgenund Kardiologen behandelnPatienten mit Bluthochdruck,bei denenMedikamente nicht dieerhoffte Wirkung gezeigthaben, nun mit einemBlutdruck-Schrittmacher- der sogenannten Barorezeptor-Stimulationstherapie.Bei der Barorezeptor-Stimulationstherapieimplantieren Mediziner den betroffenen Patientennun ein System, das mit einem Herz-Schrittmachervergleichbar ist. Der Blutdruck-Schrittmacher sendetelektrische Signale an Zellen einer besonderenStruktur der Halsschlagadern, den Barorezeptoren.Das Gehirn verarbeitet diese Signale underzeugt dann eine Senkung des Blutdrucks.ZTG – Zentrum für Telematik und TelemedizinGmbHVernetztes Arbeiten in der RehabilitationDie 40. Jahrestagung der DGPR stand im Juniunter dem Motto „Der Patient als Spezialist seinereigenen Erkrankung“. Passend zu diesem Themazeigte das ZTG im Rahmen der Begleitausstellung,wie innovative Kommunikations- und Informationslösungeneinen wesentlichen Beitrag zur Verbesserungder Lebensqualität für Patientinnen undPatienten leisten. So erhielten Interessierte aufder DGPR-Tagung einen Live-Einblick in die elektronischeFallakte. Wie Vernetzung in der medizinischenRehabilitation funktionieren kann, verdeutlichtZTG anhand eines Projekts zwischen demInstitut für angewandte Telemedizin (IFAT) desHerz- und Diabeteszentrums (HDZ NRW) in BadOeynhausen und der Rehaklinik Bad Ems.Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbHNervengesteuerte Robotersysteme aus Japan erobern vonBochum aus den Markt für neurorobotale BewegungstherapieDie neu gegründete Cyberdyne Care RoboticsGmbH mit Sitz in Bochum will in den kommendenJahren in Deutschland, Österreich und der Schweizneurorobotale Systeme für die medizinische Nutzungflächendeckend zum Einsatz bringen.Nervengesteuerte Robotersysteme eröffnen bewegungseingeschränktenPatienten neue Chancender Verbesserung und Steigerung ihrer persönlichenMobilität. So greift der in Japan vonProf. Dr. Yoshiyuki Sankai an der renommiertenTsukuba Universität und von der CYBERDYNE Inc. entwickelte Roboteranzug HAL® als einzigesSystem Bewegungsimpulse des Gehirns ab und unterstützt sie motorisch. Insbesondere querschnittgelähmtenPatienten erschließt das Training mit dem Roboteranzug neue Wege zurück indie Selbständigkeit. Ebenso profitieren Schlaganfallpatienten und neuromuskulär Erkrankte. InJapan sind bereits 400 solcher Systeme an 160 Einrichtungen wie Kliniken, Rehazentren oder Altenheimenim Einsatz. Nachdem der Roboteranzug HAL® jetzt die CE-Zertifizierung durch denTÜV Rheinland erhalten hat, strebt die Cyberdyne Care Robotics GmbH auf der Basis der bereitsvorliegenden Anfragen vor allem Kooperationen im Klinikbereich an. Die neue Gesellschaft isteine Tochter der CYBERDYNE Inc., Japan.NEWS BEWEGUNGSAPPARATpro-WISS GbrSTAnding BaLance Evaluation (STABLE)ermöglicht PosturographieSTABLE (STAnding BaLance Evaluation) ermöglichteine computergestützte Stand- und Balanceanalysemit kommerziellen Sensorplattformen(z.B. Nintendo Wii Balanceboard©). Gerade imhohen Alter sind die Folgen eines Sturzes häufigdramatisch. Die Untersuchung der Balance istdaher von hohem diagnostischen und therapeutischenInteresse und kann mit vielen Verfahrendurchgeführt werden, wobei sich einfache funktionelleTests (z.B. „functional reach test“) durchgesetzthaben, die auf teure technische Hilfsmittelverzichten. Exakte Analysen oder Verlaufsbeurteilungenkönnen mit diesen Tests allerdings nurunzureichend realisiert werden. Die neue SoftwareSTABLE ermöglicht eine computergestützte StandundBalanceanalyse. Die Rohdaten werden mitkommerziellen Sensorplattformen (z.B. NintendoWii Balanceboard©) aufgezeichnet und kabellosübermittelt. Diese kommerziellen Sensorplattformensind hierbei hinsichtlich ihrer Validität, Reliabilitätund Präzision und der Bestimmung des Körperschwerpunktsmit hochpreisigen Laborgerätenvergleichbar.SNAP - Sensor Basierte Neuronal AdaptiveProthetik GmbHWeltmeister besuchte SNAPIm April bekam die SNAP GmbH hochkarätigenBesuch. Der Weltmeister der “Extremity Games2012 ” im Mountainbike, Stephan Büchler, kamin das BioMedizinZentrum, um den Versuchs-stand der SNAP GmbHzu besichtigen. Bei den„Extremity Games“ tretenAthleten mit Amputationenin verschiedenenExtremsportartengegeneinander an. StephanBüchler trägteine Prothese und istselbst Orthopädietechniker.Der ExtremsportlerStephan Büchler hatden Versuchsstand selbst getestet und war sehrbeeindruckt. Er wird daher demnächst mit seinenKollegen erneut zu Besuch sein, denn gleichzeitigist Büchler im Vertrieb des franz. ProthesenherstellersProteor tätig. Hier werden dann weitereSchritte und Kooperationsmöglichkeiten konkreterdiskutiert werden.Universität Duisburg-Essen /Kath. Klinikum BochumWenn Schulmedizin Naturheilkunde trifftChronisch Kranke profitieren davon, wenn sie nichtnur traditionell, sondern begleitend naturheilkundlichbehandelt werden. Das ist das Ergebnis einerMeta-Analyse, die u.a. Prof. Dr. med. Jost Langhorstvon der Universität Duisburg-Essen (UDE) durchgeführthat. Es ist die erste Studie dieser Art: Aus364 wissenschaftlichen Publikationen konntenacht einbezogen werden. Langhorst und zwei Kollegender Universität Witten/Herdecke und desHattinger Blankenstein-Hospitals analysierten siemit Blick auf die Lebensqualität. 7.180 Patienten– meist wegen Muskel- oder Gelenkschmerzen zweibis drei Wochen in stationärer Behandlung – wurdenuntersucht. Die Analyse zeigte deutlich positiveEffekte des integrativen Ansatzes, was das körperliche,vor allem aber auch das psychische Wohlbefindenangeht.29