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Foyer-Kulturjournal

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foyer 12 THEATER bremen Mahagonny-FestivalMahagonnyliegtimOstertorBenedikt von PeterDie MacherInnen des sechstägigenMahagonny-Festivals, das vom 25.bis 30. Juni die Spielzeit des TheaterBremen beenden wird, wissen einerseitsschon alles, andererseits noch gar nichts.Der Ehrgeiz des Theater Bremen, Neueszu erfinden und auch in die Tat umzusetzen,scheint keine Grenzen zu kennen.Eine knappe Woche lang soll es nun umBertolt Brechts und Kurt Weills „Aufstiegund Fall der Stadt Mahagonny“ gehen, bessergesagt um die Inhalte, die dieses 1930geschriebene Werk geöffnet hat. RegisseurBenedikt von Peter hatte für „Mahagonny“das gesamte Theater umgebaut und es zurStadt Mahagonny erklärt. Das Festival seinerseitssoll nun Antworten geben auf das„Was wird sein?“ und die Dynamik veranschaulichen,nach der das Geld, scheinbar,die Welt regiert.Zum Gespräch mit foyer fanden sich dieCo-Kuratorin des Festivals Katinka Deecke,der Berliner Regisseur Christopher Rothsowie der Philosoph Michael Stöppler ein.foyer: Frau Deecke, was hat die Konzeptiondes Festivals zu tun mit der Regiekonzeptionvon Benedikt von Peter?Katinka Deecke: Sehr viel, sie geht regelrechtdavon aus. Das Theater wird metaphorischzur Stadt Mahagonny erklärt.Wir wollen Antworten geben auf Fragen,die Brecht und Weill an unsere Gegenwartstellen. Am Ende der „Mahagonny“-Gott sei Dank gibt es dieses herrlicheHeft. Und damit viel Platz für die Kunstin Bremen und umzu! Ich erinnere michan eine Menge interessanter Artikel, diemir über die Jahre beim Lesen von foyerins Auge fielen. So auch an die Doppelseite,in der zwei Rezensenten ihrevöllig unterschiedliche Sicht auf einund dieselbe aktuelle Theaterproduktiondarlegen konnten – absolut meineLieblingsrubrik. Dieses Pro&Contrabeschreibt annähernd den großenRaum, den wir jedesmal durchschreitenmüssen, wenn wir mehr über dieWahrheit erfahren wollen. Das gefälltmir. Ich meine, <strong>Foyer</strong> gelingt genau das,was irgendjemand einmal so formulierte:„Eine gute Lektüre ist eine Speise,die hungrig macht...“ Ich wünsche alsoweiterhin: Guten Appetit.Markus PoschnerGeneralmusikdirektor Theater Bremen/Bremer PhilharmonikerInszenierung werden weiße Plakate in denZuschauerraum mit der Aufforderung andie Besucher gereicht, ihre eigene (Zukunfts-)Visionzu notieren. Dieses weißeBlatt Papier haben wir als Ausgangspunktdes Festivals gewählt.foyer: Wer ist denn „wir“?Deecke: Neben der Dramaturgie des TheaterBremen sind es vor allem ChristopherRoth sowie Michael Stöppler. Außerdemhaben wir viele Gäste eingeladen, zumBeispiel die Schauspielerinnen KatjaRiemann und Julia Hummer, die MusikerTerranova und Peter Licht, die Autoren undWissenschaftler Dr. Manfred Osten undMoritz von Uslar sowie eine Reihe weitererKollaborateure.foyer: In der Ankündigung ist von vielenGenres die Rede, es wird gedeutet, gelesen,gespielt, getanzt; Essen, Schlafen,Trinken sind auch dabei. Was meint dasgenau?Deecke: Das Theater wird während diesersechs Tage rund um die Uhr geöffnet sein.Im Ballettsaal sind Feldbetten zum Übernachtenaufgestellt, es gibt etwas zu essen,man kann duschen, eigentlich kann manhier für die Tage richtig einziehen. Tagsübergibt es öffentliche Proben, man kann mitden Künstlern sprechen, ihnen beim Arbeitenzuschauen, es wird kleine Installationengeben, Studenten der TheaterakademienHamburg und Frankfurt werden hier arbeiten,ein Bienenschwarm ist zu besuchen,

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