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Leitfaden für - Südtiroler Bauernbund

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1.1. Geschichte der Forstwirtschaft in WelschnofenZwischen 1060 und 1200 setzte in Südtirol das klassische Zeitalter der mittelalterlichen Rodungen ein, indem ganze Talschaften gerodet wurden. In dieser Zeit wurde auch Welschnofen besiedelt. Beweis da<strong>für</strong> istunter anderem der Name Welschnofen, der sich von „(terra) nova“ (Neubruch oder Rodung) ableitet.Bereits im 16. Jahrhundert war das Latemarholz sehr beliebt. Damals wurden die Hölzer sowohl <strong>für</strong> Weingärtenals auch <strong>für</strong> Segelmasten verwendet. Der Transport erfolgte über Deutschnofen – damals auch schonbekannter Holzlieferant – nach Branzoll und Leifers zur Verschiffung. Aufgrund der 1610 festgestellten großenWaldschäden wurde z. B. das eigenmächtige Fällen von Lärchen verboten. Im Jahr 1714 gingen die Verbotesogar so weit, dass teilweise nur noch Windwürfe entfernt werden durften. Der Markt <strong>für</strong> das WelschnofnerHolz war damals vor allem im Etschtal, wo das Holz <strong>für</strong> die Weingärten verwendet wurde.Mitte des 19. Jahrhunderts wurden aus Welschnofen und Tiers gemeinsam jährlich ca. 14.000 Stämme Nutzholz,11.000 Stämme Weingartholz und rund 1.000 Klafter Brennholz verkauft. Viel Handel wurde auch mit Venedigbetrieben, da das Latemarholz sehr interessant <strong>für</strong> den Schiffsbau war. Zunächst konnte Welschnofenaus dem Holzreichtum kaum Kapital schlagen, da vor allem der aufwändige Transport einen großen Teil desGewinnes auffraß. Erst mit der Eröffnung der Eggentaler Straße im Jahr 1860, wirkte sich der Holzreichtumpositiv auf die wirtschaftliche Entwicklung von Welschnofen aus. Trotzdem wurden weiterhin Stämme abtransportiert.Erst im Jahr 1970 wurde mit dem Abtransport von Schnittholz begonnen. Nach dem zweitenWeltkrieg setzte im Dorf Welschnofen ein bis dahin nicht gekannter Boom ein. Die Menschen fanden Arbeitin den Tourismus- und Handwerksbetrieben und in der Holzwirtschaft.Das Gemeindegebiet ist prädestiniert <strong>für</strong> die Nutzung von Biomasse. Die gute Qualität und leichte Verfügbarkeitdes Holzes wird nicht zuletzt durch den dortigen Standort des Sägewerks Latemar der Forstdomäneunterstrichen. Die in dieser Studie aufgearbeiteten Zahlen belegen, dass in Welschnofen eine nachhaltigeNutzung des Rohstoffes Holz erfolgt.Wie aus der Karte ersichtlich, grenzt Welschnofen an drei <strong>Südtiroler</strong> Gemeinden, nämlich Tiers, Karneid undDeutschnofen. Alle drei Gemeinden weisen große Waldvorkommen auf.Abbildung 33: Welschnofen und die angrenzenden GemeindenQuelle: Geobrowser, Autonome Provinz Bozen – Südtirol, 201250

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