MITTEILUNGEN - Deutsche Exlibris-Gesellschaft
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er z. B. Geheimagent und Herausgeber der Wochenzeitschrift Review. Mit 60<br />
Jahren schrieb er das Buch, das seinen Weltruhm begründete: Robinson<br />
Crusoe. Es schildert nach einer wahren Begebenheit in Tagebuchform die<br />
Erlebnisse eines Schiffbrüchigen auf einer einsamen Insel, beschreibt und<br />
drückt damit literarisch aus, was einige Jahre später ROUSSEAU mit seinem<br />
„Zurück zur Natur" in eine Philosophie kleidete: die Sehnsucht nach Einfachheit<br />
und Neuanfang. Das <strong>Exlibris</strong> von und für Hermann BAUER drückt dies<br />
bildlich aus.<br />
Wegen des moralisierenden und belehrenden Tones wurde der Robinson oft<br />
fälschlicherweise als Jugendbuch verstanden. Der schottische Seefahrer<br />
Alexander SELKIRK, der 1704 auf einer Insel vor der Küste Chiles zurückgelassen<br />
wurde, war wohl das Vorbild für den Robinson. Daisuke TAKAHASHI, ein<br />
japanischer Entdecker, suchte mehr als zehn Jahre und fand die Hütte<br />
SELKIRKs auf den Robinson-Crusoe-Inseln im Pazifischen Ozean.<br />
DEFOE schrieb noch weitere Romane, darunter Moll Flanders, Roxana,<br />
Memoirs of a Cavalier, der erste englische historische Roman.<br />
Auch der erste Reiseführer durch England stammt aus seiner Feder.<br />
Faszinierend ist auch seine sozialkritische Beschreibung der Londoner Pest<br />
von 1665.<br />
Der Schriftsteller starb am 26.5.1731 — vor 275 — Jahren in London.<br />
Klaus THOMS<br />
✥<br />
MOZART – UN TEMA CON VARIAZIONI<br />
An dem musikalischen Buch- und <strong>Exlibris</strong>freund kann der 250. Geburtstag<br />
von W. A. MOZART natürlich nicht spurlos vorbeigehen. Er bietet die<br />
Gelegenheit Blätter und <strong>Exlibris</strong> zum Thema MOZART — hier eine kleine<br />
Auswahl — ein wenig zu favorisieren. Auffallend ist die eingeschränkte<br />
Motivwahl, die sich fast ausschließlich auf Portraits, Darstellungen des<br />
Vogelhändlers und Notenbeispiele bezieht.<br />
Leider gehen viele Portraitdarstellungen des jungen MOZART auf nur zwei<br />
Vorlagen zurück: die Familie MOZART von Johann Nepomuk della CROCE, und<br />
einen klavierspielenden MOZART von Saverio della ROSA. Beide Darstellungen<br />
zeigen einen jungen MOZART mit eher nichtssagenden Gesichtszügen. Erst<br />
kurz vor MOZARTs Tod entstand ein Portraitfragment in Öl, das auf geistige<br />
Tiefe und innerliche Abgeklärtheit schließen lässt. Gemalt von einem<br />
Schwager Nannerls, Joseph LANGE. Die hier abgebildeten Blätter sind — wie<br />
fast alle populären und bekannten Portraits — den beiden ersten Vorlagen als<br />
Variationen nachempfunden, oder sind eine Kombination aller drei (!)<br />
Vorlagen. Die Ursache dieses spärlichen Ergebnisses: Es gibt leider nur 12 (da<br />
streiten sich die Leut’ herum) Originalbildnisse, die zu Lebzeiten MOZARTs<br />
gemacht wurden — von Medaillen abgesehen.<br />
(Hier in den Mitteilungen wird bewusst von allzu „süßen“ Portraits des<br />
„Wolferl“ abgesehen, die auf diversen Bonbons, „Kugeln“ und anderen<br />
Süßigkeiten sowieso zu sehen sind. Eine Parallele dazu sind die vielen<br />
Beethoven-Portraits, wo er ganz bös` dreinschaut.)<br />
Zweithäufigstes <strong>Exlibris</strong>motiv ist der Vogelhändler aus der Zauberflöte. Die<br />
Auflösung dieses Motivs kann unterschiedlicher gar nicht sein. Von einer märchenhaften<br />
Darstellung bis hin zum erotischen Motiv mit Noten des berühmten<br />
Flötensolos, oder integriert mit Portraits auf einem Blatt, wie mehrfach<br />
bei David BEKKER zu sehen.<br />
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Hermann BAUER, Deutschland, 1920<br />
Rose REINHOLD (1894—1959), Österreich<br />
Mitteilungen 2/2006