Montag, 12.8.2013, 21.00 uhr · arkadenhof der universität bonnVERHÄNGNISVOLLE WIRKUNGLA LOTION MAGIQUEFrankreich / France 1906Produktion / Produced by:Pathé Frères, ParisFormat:35mmFarbe / Color:schwarzweiß / black and whiteLänge / Running time:5 minZwischentitel / Intertitles:deutsch / GermanMusik / Music by:Richard Siedhoff (piano)eine bizarre komödie aus den anfangsjahren des kinos der sensationen, als manohne rücksichten auf Political correctness noch derbe scherze treiben konnte. einMann und eine frau, die von einem heiratsvermittler zusammengebracht wurden,leiden jeweils unter einem anderen körperlichen Mangel. beide greifen zu vermeintlichenwundermitteln, doch der zufall will es, dass die flaschen vertauscht werdenund verblüffende ungewollte wirkungen erzielen. / A bizarre comedy from the earlyyears of the „cinema of attractions“, when one could still get away with coarsehumour without having to think of „political correctness“. A man and a woman,brought together by a marriage broker, each suffer from a different physical deficiency.A miracle cure is sought, but the bottles are switched – with stunning andhilarious results not desired by anyone.Diese französische Produktion, die während des Ersten Weltkriegsals angeblich österreichische Produktion redistribuiertwurde, ist ganz dem anarchischen Körperspiel und dem mitunterderben Humor der Frühzeit des Films verschrieben. Intheatergleicher Szenerie spielt sich in LA LOTION MAGIQUE,so der Originaltitel, ein Verwechslungsdrama der besonderenArt ab: Ein glatzköpfiger Mann stößt auf die Annonce einesHeiratsvermittlers und entscheidet sich, dieses Angebot wahrzunehmen.Die im Zeitungstext angepriesene Dame ist demKahlen aber gar zu wenig weiblich, er stößt sich an ihrer zukleinen Oberweite wie sie sich an seinem fehlenden Haupthaar.Der Vermittler will durch zwei Tinkturen Abhilfe schaffen,doch die Zauber des bärtigen Amors erweisen sich alsFlüche. Dichtes Haar wuchert plötzlich unter der Bluse derFlachbrüstigen hervor, während sich auf dem Kopf des Bindungswilligendie ersehnte Oberweite ausbildet.Thomas Ballhausen, Filmarchiv Austria16A “film humoresque in one part” is the promise made (andkept) by DIE VERHÄNGNISVOLLE WIRKUNG (THE FATEFULEFFECT), a 1906 miniature by Pathé Frères: in it a marriagebroker advises two potential spouses to cure their respectivephysical deficits by means of a lotion. So the man works onhis bald head, the woman on her meagre cleavage – with theresult that a bushy growth of hair is soon sprouting from thefront of her, while up on top of his head a considerablebosom is forming. Apart from the ribald comedy of the film(as effective now as it was then), the beginnings of mise-enscèneare visible here (the images were not yet organised inany way – and broken up into shots – as appropriate totoday’s shooting and viewing habits): mirrors or door framesare constantly extending and altering the theatrical space,bringing movement into the static basic layout.Isabella Reicher: Lach- und Sachgeschichten vom Kino, in:Der Standard 16.10.2003
arkadenhof der universität bonn · Montag, 12.8.2013, 21.00 uhrregisseur robert wiene und hauptdarsteller conrad veidt arbeiteten nach ihremsensationserfolg von das cabInet des dr. calIgarI zum zweiten Mal in einemklassiker des expressionistischen films zusammen. der Pianist Paul orlac verliert ineinen schrecklichen zugunfall beide hände. In einer operation werden ihm diehände eines fremden transplantiert. die neue rekonstruktion des filmarchivs austriapräsentiert den film wieder in seiner ursprünglichen bildqualität. / Another classic ofExpressionist cinema from the director and star of the sensational success THECABINET OF DR. CALIGARI, Robert Wiene and Conrad Veidt. Pianist Paul Orlac losesboth hands in a terrible train accident. An operation gives him hands that oncebelonged to somebody else. The new reconstruction of the film by Filmarchiv Austriarestores to the film its original image quality.ORLACS HÄNDEORLACS HÄNDEÖsterreich / Austria 1924Regie / Directed by:Robert WieneDrehbuch / Written by:Ludwig Nerz, nach einerErzählung / from a story byMaurice RenardKamera / Cinematography by:Günther KrampfHans AndroschinDarsteller / Cast:Conrad VeidtAlexandra SorinaCarmen CartellieriFritz KortnerFritz StrassnyPaul AskonasProduktion / Produced by:Pan-Film A-G, WienPremiere: 24.9.1924 (Berlin)Format: 35mmFarbe / Color:schwarzweiß / black and whiteLänge / Running time:104 minZwischentitel / Intertitles:deutsch / GermanMusik / Music by:Richard Siedhoff (piano)In dem fünf Jahre nach CALIGARI gleichfalls von RobertWiene gedrehten Film, ORLACS HÄNDE, erreicht er die intensivsteExpression des Unheimlichen: der langsam zum Wahnsinngetriebene Orlac, der sich vor seinen ihm seltsam entfremdetenHänden fürchtet, weil er glaubt, dass man ihm dieHände eines Raubmörders gegeben hat, vollführt mit einemMesser, dem diese Hände nicht entrinnen können, zuckendeBewegungen. Die arabeskenhaften Körperwindungen vonVeidt nehmen eine unerhörte Vehemenz an, das expressionistischTänzerische übersteigert sich. Von CALIGARI führt derWeg hinüber zu ORLACS HÄNDEN, nur ist es merkwürdig zukonstatieren dass selbst bei einem sensiblen Darsteller wieVeidt Habitus und Geste bei dem späteren Film weit outriertergeworden sind. Und bei weniger disziplinierten Darstellernwird der expressionistische Körperausdruck immer stärkerveräußerlicht.Lotte H. Eisner: Die dämonische Leinwand, Wiesbaden 1955The “Film-Kurier” noted “that one has found the right directorfor the rendering of the mysterious psychology and thesuspense-laden story of the film. The enigma of man’s fate isa subject that Robert Wiene knows how to deal with.” The“Deutsche Allgemeine Zeitung” uses ORLAC’S HANDS toreflect on Wiene’s position within the German film industry ingeneral: “Wiene matches Lubitsch, Murnau, Lang, and KarlGrune, surpasses them in consistent scene sequencing, andforces Veidt, Sorina and Fritz Kortner to play together in a waythat seems to have been last achieved with Jannings andBergner in NJU.” These quotations demonstrate most clearlythat ORLAC’S HANDS was not simply considered a failedattempt at imitating CALIGARI, as later commentators unanimouslyassert, but quite the contrary: it was seen as an originalwork of art by a skillful director.Uli Jung, Walter Schatzberg: The Films of Robert Wiene, NewYork 199917
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