samstag, 17.8.2013, 21.00 uhr · arkadenhof der universität bonnKOSMISCHE REISEKOSMITSCHESKI REISSowjetunion / USSR 1936Regie / Directed by:Wassili SchurawljowDrehbuch / Written by:Alexander Filimonow,nach dem Roman von /based on the novel byKonstantin ZiolkowskiKamera / Cinematography by:Alexander GalperinDarsteller / Cast:Sergej KomarowWassili GaponenkoNikolai FeoktistowWassili KowriginProduktion / Produced by:Mosfilm, MoskauPremiere: 21.1.1936Format: 35mmFarbe / Color:schwarzweiß / black and whiteLänge / Running time:70 minZwischentitel / Intertitles:russisch mit deutschenUntertiteln / Russian withGerman subtitlesMusik / Music by:Neil Brand (piano)der letzte sowjetische stummfilm entstand zu einer zeit, als der tonfilm sich schonlängst durchgesetzt hatte. die mit großem aufwand und verblüffender tricktechnikproduzierte science-fiction-film zeigt das fiktive Moskau des jahres 1946, so wiestalin es geplant, aber dann später nicht hat umsetzen können. Im Mittelpunkt stehteine erstaunlich realistische reise im raumschiff zum Mond. der film wurde kurznach seinem kinostart aus politischen gründen zurückgezogen und geriet in völligevergessenheit. / The last Soviet silent film was made when talkies were already wellestablished.In this elaborate science-fiction film equipped with impressive specialeffects, one sees the fictional Moscow of 1946, as it would have been if Stalin’s planshad come to fruition. The film’s highlight is an amazingly realistic voyage in a spaceshipto the moon. A largely forgotten film, well worth the rediscovery.Der Film handelt von einem betagten Astrophysiker namensPawel Iwanowitsch Sedych, der trotz eines fehlgeschlagenenTestflugs mit seiner Katze einen Raumflug zum Mond mitseiner Weltraumrakete „Josef Stalin“ plant. Nach einem Streitüber Fragen persönlicher Loyalität und bürokratischer Ein -mischung besteht Sedych unter Missachtung gesundheitlicherProbleme darauf, seinen Assistenten und den JungenAndrjuscha auf dem Flug zu begleiten. Den drei Astronautengelingt die Landung auf dem Mond, unglücklicherweisebüßen sie dabei aber Treibstoff und ihr Funkgerät ein. Unterwegshaben sie die Schwerelosigkeit erlebt und auf demMond die verringerte Schwerkraft. Als sie sich anschicken, derErde ihre geglückte Landung visuell zu signalisieren, entdeckensie, dass die Katze die vorhergehende Mission überlebthat, und dass gefrorene Überreste der Mondatmosphäre alsTreibstoff für ihren Rückflug dienen können.Cathleen Susan Lewis: The Red Stuff, Ann Arbor 200826Made on the recommendation of the Komsomol (the CommunistUnion of Youth) to inspire interest in space studies,and supervised by the Soviet rocket scientist Konstantin Tsiol -kovsky, COSMIC VOYAGE features pioneering special effectsand miniatures designed by Fyodor Krasney, who had honedhis skills on a Marxist adaptation of Gulliver’s Travels (NOVYYGULLIVER, 1935). Here he creates a detailed and futuristicminiature Moscow. In one meticulously staged bravura sequence,the camera crawls around a giant hangar housingtwo huge spacecraft full of tiny animated vehicles and peoplewhile, once on the moon, the astronauts leap between giantrocks in carefully crafted stop-motion animation sequences.As it turned out, however, the Soviet censors felt these aweinspiringscenes were aesthetically incongruous with state-approvedsocialist realism, and COSMIC VOYAGE was removedfrom circulation shortly after its release.James Blackford: Red Skies, in: Sight & Sound, July 2011
arkadenhof der universität bonn · samstag, 17.8.2013, 22.30 uhrREDIVIVUS. DER FREMDE AUS DER FINSTERNISdeutsche erstaufführung eines restaurierten klassikers des bei uns wenig bekanntentschechischen stummfilms, der mit den stilmitteln des expressionistischen kinos einephantastische geschichte erzählt: der eigentümer eines grundstücks erforscht einenturm auf seinem grundstück und entdeckt einen fernen vorfahren, der auf einewieder belebung wartet. für die atmosphärische Musikbegleitung sorgen drei Musikeraus Prag mit kontrabass, gitarre, Mandoline, drums, becken, glockenspiel, chorstimmenund tonband, die zum ersten Mal in bonn auftreten. / The German (re)premiereof a classic Czech silent that tells a fantastic tale using the toolbox of Expressionistcinema. The owner of a property investigates a tower belonging to him andthere discovers a distant ancestor, waiting to be brought back to life. Three musiciansfrom Prague make their <strong>Bonn</strong> debut supplying an atmospheric accompaniment.PRICHOZI Z TEMNOTTschechoslowakei /Czechoslovakia 1921Regie / Directed by:Jan S. KolárDrehbuch / Written by:Jan S. Kolár, nach einerGeschichte von / from a storyby Karel HlouchaKamera / Cinematography by:Otto Heller, Otto HoffmannDarsteller / Cast:Theodor PištĕkAnny OndraJosef Šváb-MalostranskýKarel LamačProduktion / Produced by:Rexfilm, PrahaPremiere: 14.10.1921Format: 35mmFarbe / Color:schwarzweiß / black and whiteLänge / Running time:77 minZwischentitel / Intertitles:tschechisch mit deutschenUntertiteln / Czech withGerman subtitlesMusik / Music by:Andrea Rottin, Jan Procházka,Tomáš Majtán1921 mussten wieder einmal die Diamantohrringe von KarelLamačs Mutter versetzt werden. Die Ohrringe lagen öfter imPfandhaus als bei ihr zu Hause. Denn Karel Lamač und AnnyOndra packten ein ehrgeiziges Projekt an: DER FREMDE AUSDER FINSTERNIS war eine düstere Fantasygeschichte, dieunter dem Titel REDIVIVUS auch in Deutschland, Österreich,Frankreich und England in die Kinos kam. Die Ohrringe konntenalso wieder im Pfandhaus abgeholt werden. Der Film wareine anspruchsvolle Zombiegeschichte im Alchimisten- undRittermilieu, auch wenn Anny Ondra nicht viel mehr zu tunbleibt als hübsch auszusehen, als junge Ehefrau einesSchlossherrn den Verführungskünsten eines Nachbarn zuwiderstehen und sich von einem Wiedergänger durch denWald schleppen zu lassen. Bei mittelalterlichen Kostümszenenund einer veritablen Turmsprengung wurde an nichts gespart.Dorothea Friedrich: Max Schmeling und Anny Ondra: EinDoppelleben, Berlin 2001Bohdan discovers a dead man in a mysterious tower: an ancestorwho lived in the 16th century; he also finds instructionsfor resurrecting him. THE ARRIVAL FROM THE DARKNESS(1921) was a remarkable Czech film in its day thanks to thevisuals, the cast, the splendid Bohemian castle locations, andtop-notch editing.During the film’s restoration, historians of the National FilmArchive (NFA) discovered that all existing prints were madeafter 1950 from a negative that had two of the reels switched.Apparently, audiences hadn’t noticed. Film historians describedthe film as obscure and mysterious. Art theater Ponrepo’s1973 program mentions a “very complicated story”with “a lot of flashbacks.”The newly reconstructed version will surprise viewers whosaw the film with its shuffled storyline.Karlovy Vary <strong>International</strong> Film Festival, 201327
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