Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in IKZM ... - IKZM-Oder
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unterschiedlichen Komb<strong>in</strong>ationen (BLATTER 2000: 22ff., 48ff.):<br />
• commissions: <strong>in</strong>strumentelle Institution mit Steuerungsfunktion und formellem Charakter<br />
sowie fester Kopplung. National aggregierte Interessen werden durch Experten vertreten<br />
(<strong>in</strong>terne Fachzirkel), die Arbeitsweise ist formell genau festgelegt, Konflikte werden<br />
allgeme<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong>e neutrale Instanz entschieden.<br />
• connections: <strong>in</strong>strumentelle Institution mit Steuerungsfunktion und <strong>in</strong>formellem<br />
Charakter sowie loser Kopplung. Die Interessenvertretung erfolgt durch Experten als auch<br />
erfahrene Praktiker <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>formellen Selbstkoord<strong>in</strong>ation staatlicher und privater<br />
Akteure aufgrund materieller Interdependenzen. Funktionale Gesichtspunkte treten<br />
gegenüber territorialen <strong>in</strong> den Vordergrund.<br />
• consociations: identifikatorische Institution mit Orientierungsfunktion und formellem<br />
Charakter sowie fester Kopplung. Basis ist e<strong>in</strong> grenzüberschreitender Regionalismus, der<br />
sich durch affektive, identitätsstiftende Symbole und Leitbilder ausdrückt und e<strong>in</strong>en<br />
möglichst großen Kreis an Akteuren <strong>in</strong>tegrieren möchte. Territoriale Gesichtspunkte<br />
spielen hier e<strong>in</strong>e größere Rolle als geme<strong>in</strong>same Werte und Ideologien. Die<br />
Institutionalisierungsprozesse gehen <strong>in</strong> der Regel von subnationalen E<strong>in</strong>heiten aus,<br />
beruhen auf e<strong>in</strong>em symbolischen Gründungsakt und Entscheidungen werden nach<br />
Mehrheitspr<strong>in</strong>zip getroffen.<br />
• coalitions: identifikatorische Institution mit Orientierungsfunktion und <strong>in</strong>formellem<br />
Charakter sowie loser Kopplung. Der Zusammenhalt erfolgt durch geme<strong>in</strong>same Werte<br />
und Ideologien, durch die sich die e<strong>in</strong>zelnen Akteure e<strong>in</strong>e Stärkung ihrer Position<br />
gegenüber Dritten erhoffen. Funktionale Bezugspunkte s<strong>in</strong>d vorrangig und die<br />
<strong>Zusammenarbeit</strong> ist nur wenig formalisiert.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>stitutionalisierte Form der <strong>Zusammenarbeit</strong> stellen <strong>in</strong> der EU Euroregionen dar. Die<br />
Kooperation <strong>in</strong>nerhalb der Euroregionen kann von e<strong>in</strong>er punktuellen <strong>Zusammenarbeit</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Politikfeld oder losen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften über die E<strong>in</strong>richtung eigener parlamentarischer<br />
Versammlungen bis h<strong>in</strong> zu grenzüberschreitenden öffentlich-rechtlichen Zweckverbänden<br />
reichen. Diese <strong>Zusammenarbeit</strong> kann auf lokaler oder regionaler Ebene stattf<strong>in</strong>den.<br />
Organisatorisch bestehen die Euroregionen zumeist aus e<strong>in</strong>em oder mehreren Vere<strong>in</strong>en oder<br />
Verbänden auf jeder Seite der Grenze und s<strong>in</strong>d damit privatrechtliche Gebilde oder öffentlichrechtlich<br />
verfasst. Zu unterschiedlichem Grad s<strong>in</strong>d auch gesellschaftliche Gruppen,<br />
Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter, Handelskammern etc. <strong>in</strong> die Organisationsstruktur mit<br />
e<strong>in</strong>gebunden.<br />
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