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Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in IKZM ... - IKZM-Oder

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E<strong>in</strong>leitung<br />

Der grenzüberschreitenden <strong>Zusammenarbeit</strong> wird <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>e große Bedeutung für das<br />

Zusammenwachsen der Länder und die Annäherung ihrer Bürger beigemessen. Besondere Rolle<br />

<strong>in</strong> diesem Prozess spielen b<strong>in</strong>ationale und multilaterale Institutionen, die zur Lösung von<br />

verschiedenen grenzüberschreitenden Problemen beitragen. Insbesondere im Problemsektor<br />

Umwelt nimmt die grenzüberschreitende <strong>Zusammenarbeit</strong> aufgrund grenzüberschreitender<br />

Umweltbelastungen e<strong>in</strong>en wichtigen Platz e<strong>in</strong>. Umweltnutzungen <strong>in</strong>nerhalb des Hoheits- oder<br />

Kontrollbereichs e<strong>in</strong>es Staates haben häufig schädliche Auswirkungen auf die Umwelt der<br />

Nachbarstaaten. So zeigt sich z. B. bei Wasserverschmutzungen durch die Industrie, den Bergbau<br />

und die Landwirtschaft, dass die Umweltfrage Staatsgrenzen überschreitet. Neben der<br />

zunehmenden Belastung grenzüberschreitender B<strong>in</strong>nengewässer durch menschliche Tätigkeiten<br />

deuten auch die Verknappung von Wasserressourcen, Überschwemmungen und andere<br />

umweltbezogene Katastrophen auf die grenzüberschreitende Regelungsbedürftigkeit der Nutzung<br />

von B<strong>in</strong>nengewässern h<strong>in</strong>.<br />

Die Umsetzung von EU-Regelungen durch die EU-Nationalstaaten konfrontiert gerade die<br />

grenzüberschreitenden Institutionen mit neuen Herausforderungen. Die EU-Empfehlung zum<br />

Integriertes Küstenzonenmanagement (<strong>IKZM</strong>) (2002/413/EG) schreibt den EU Staaten vor, e<strong>in</strong><br />

<strong>IKZM</strong> zu implementieren. Als fertiges Produkt ist das <strong>IKZM</strong> e<strong>in</strong> auf die vorhandenen Probleme<br />

abgestimmtes Management bzw. e<strong>in</strong>e Strategie <strong>in</strong> den Küstengebieten. Zielsetzung dieser<br />

Strategie ist die nachhaltige Nutzung der Küstengebiete, d.h. die Herstellung e<strong>in</strong>es langfristigen<br />

Gleichgewichtes zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung und Nutzung sowie den<br />

Notwendigkeiten des Schutzes, des Erhaltes und der Wiederherstellung der Küstengebiete und<br />

ihrer Funktionen. Dabei verlangt die EU-Empfehlung, wenn notwendig im Rahmen dieser<br />

Aufgaben grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten bzw. grenzübergreifende Probleme zu<br />

bewältigen. E<strong>in</strong> grenzüberschreitendes <strong>IKZM</strong> erfordert aber bilaterale Regelungen, die nicht nur<br />

auf bestimmte Sach<strong>in</strong>halte fokussiert s<strong>in</strong>d, sondern die Funktionsbereiche der<br />

Gebietskörperschaften <strong>in</strong>sgesamt erfassen sowie e<strong>in</strong>e umfassende Basis für die Kooperation<br />

zwischen den Selbstverwaltungen und öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen für e<strong>in</strong> abgestimmtes<br />

Küstenzonenmanagement bilden. (JANSSEN & CZARNECKA-ZAWADA 2005). In der deutschpolnischen<br />

Untersuchungsregion <strong>Oder</strong>mündung fehlen bis dato generelle Grundlagen, die e<strong>in</strong>e<br />

Basis für die Kooperation zwischen deutschen und polnischen Selbstverwaltungen sowie anderen<br />

öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen bilden könnten, welche diese <strong>in</strong> die Lage versetzen würden, ohne<br />

speziell abgeschlossene Staatsverträge zu handeln und nicht nur auf e<strong>in</strong>en Themenbereich<br />

begrenzt zu se<strong>in</strong>. So s<strong>in</strong>d nach wie vor für e<strong>in</strong>e öffentlich-rechtliche Kooperation speziell<br />

abgeschlossene Staatsverträge <strong>in</strong> Handlungsbereichen unabd<strong>in</strong>gbar. Diese stellen zurzeit die<br />

Grundlage für die deutsch-polnische grenzüberschreitende <strong>Zusammenarbeit</strong> und die<br />

grenzüberschreitenden Institutionen dar.<br />

Die EU-Empfehlungen und die Debatte um die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es <strong>IKZM</strong> werfen die Frage auf, ob<br />

die grenzüberschreitenden Institutionen <strong>in</strong> den <strong>IKZM</strong> Handlungsfelder aktiv s<strong>in</strong>d, wenn ja,<br />

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