<strong>wirtschaftsbl<strong>at</strong>t</strong>.<strong>at</strong>22 | Branchenreport Mittwoch, 4. DezeMber 2013DIe stIMMUNG IN DeN ÖsteRReIchIscheN ReIseBÜROsfrage: Erwartung in Bezug auf dieMargen/Provisionen?sinkend43%steigend948gleichbleibendfrage: Wie beurteilen Sie die Entwicklung derOnlinebuchungen in Ihrem Betrieb?gleichbleibend37abnehmend6%1641stark zunehmendleichtzunehmendfrage: Wie stark fühlen Sie sich durchDirektbuchungen bei Hotels konkurrenziert?nichtangeboten gar nichtstark723%520leichtQuelle: Branchenmonitor 2013 des Fachverbandes der Reisebüros und des Österreichischen ReiseVerbandes, *Auf 12-Mon<strong>at</strong>ssicht, Erhebungszeitraum: 27.5. - 31.7.2013WirtschaftsBl<strong>at</strong>tGrafik/Cmunddem Stammhaus in baden wiederumsetzt insbesondere auf incomingund Kongresstourismus.Letzterer ist n<strong>at</strong>ürlich vor allemin wien ein einträgliches Geschäft.„wobei“, sagt Mondial-GeschäftsführerGregor Kadanka,„sich das Kongressgeschäft in denvergangenen Jahren auch geänderth<strong>at</strong>“. Die Kongresse seienarbeitsintensiver und entsprechendauch kürzer geworden. „einpaar tage angehängt werden nurnoch selten.“im incoming-Geschäft (Österreichh<strong>at</strong> rund 150 MillionenÜbernachtungen) sei es notwendig,neue Märkte zu erschließen.„Den größten Anteil machen <strong>immer</strong>noch Gäste aus Österreichund Deutschland aus“, sagt Kadanka,„aber die zahlen stagnierenbzw. sinken leicht“. in denvergangen zehn Jahren haben sichrussische Gäste auf Pl<strong>at</strong>z drei imranking vorgearbeitet. Das größtePotenzial liege in china, „miteiner reisefreudigen oberschichtvon 70 Millionen Menschen“.Reiselust ist großAuch die reiselust der Österreicherist nach wie vor groß. Lauteiner Studie der St<strong>at</strong>istik Austrialiegt der teil der bevölkerung, dereine haupturlaubsreise macht,seit mehreren Jahren rel<strong>at</strong>iv stabilbei rund 60 Prozent. Doch dasUrlaubsbudget wird kleiner,räumt branchenobmann Gordonein, was letztlich auch den Ums<strong>at</strong>zund ertrag der reisebürosdrückt.Dass es um die Provisionennicht gut bestellt ist, zeigt einebranchenumfrage vom Juli. Vonden insgesamt 190 rückmeldungenmussten 43 Prozent der befragtenin den vergangenen zwölfMon<strong>at</strong>en sinkende ProvisionenDie Verhandlungenmit den Veranstalternwerden härterN<strong>at</strong>ascha WallNeR-NeMecNemec ReiseNiNhabeRDie Zeit der großenWachstumsschübeist vorbeiFaktenWalteR KRahlLeiteR VeRtRiebRuefa-ReiseNn Reisebürozahl: Nach Angabender WKÖ gab es Ende 2012 in Österreich2625 Reisebüro-Betriebsstätten.Davon verfügten 2151 übereine unbeschränkteReisebüroberechtigung. Etwa 700Reisebüros sind (auch) als Reiseveranstalterbeim Wirtschaftsministeriumeingetragen.n Reisebürodichte: Im Verhältniszur Einwohnerzahl gibt es in Österreichviele Reisebüros. Laut WKÖversorgt st<strong>at</strong>istisch gesehen einheimisches Reisebüro rund 3200Einwohner.n struktur: In der Branche dominierenKleinbetriebe mit bis zuneun Beschäftigten. Zwar machendiese Kleinstunternehmen 80 Prozentaller Reisebüros aus, sie teilensich aber nur knapp ein Fünftel derUms<strong>at</strong>zerlöse der Branche. DenGroßteil des Ums<strong>at</strong>zvolumens erwirtschaftenrund 30 Unternehmenmit 50 und mehr Beschäftigten.n Online: Nach Angaben des ÖsterreichischenReiseverbands(ÖRV) macht der Gesamtums<strong>at</strong>zder Onlinereisebüros in Österreich160 Millionen € aus, wobei 45 Prozentdavon an österreichische und55 Prozent an ausländische Portalefließen. Im Branchenmonitor derWKÖ und des ÖRV gaben 54 Prozentder Befragten an, auch selbstDirektbuchungen über ein eigenesOnlineportal zu ermöglichen.hinnehmen. Genauso viele gingendavon aus, dass die Margen auchin zukunft sinken werden. Krahl:„N<strong>at</strong>ürlich sind die Verhandlungenmit den Veranstaltern hart.“Sabine riedl ergänzt: „zum Glückgibt es zus<strong>at</strong>zprodukte, wie zumbeispiel Versicherungen, die wirverkaufen können.“ So könne mandie Margen auffetten.Gordon sieht darin keinenGrund zur Sorge. er meint, dassdie reisebüros diese einschnittevertragen und die sinkendenMargen aufgrund von einsparungenin anderen bereichen –etwa durch neue technik – „aushalten“.Josef Peterleithner, Konzernsprecherder tUi Austria holdingund ÖrV-Präsident, stellt eine reduktionder Provisionen klar inAbrede. „was aber schon stimmt“,räumt er ein: „Dort, wo ich michstärker an den Veranstalter bindeund mehr Ums<strong>at</strong>z bringe, bekommeich bessere Konditionen, dasist ein ganz normaler Prozess.“Auch N<strong>at</strong>ascha wallner-Nemec,die in Gloggnitz ein kleines reisebürobetreibt, klagt nicht über sinkendeProvisionen, im Gegenteil.„Die Verhandlungen mit den Veranstalternwerden härter, ja. Aberzum Glück habe ich sehr guteUmsätze und entsprechend gutesStanding.“Marktbereinigung drohtKrahl von ruefa ist wenig zuversichtlich:„Die zeit der großenwachstumsschübe ist vorbei. eswird eine Marktbereinigung geben.“Das bestätigt auch riedl.Schon in der jüngeren Vergangenheithätten etliche, vor allem Generalisten,die Segel streichenmüssen. „Aber es sind viele Spezialistennachgekommen.“ UntermStrich war die zahl der reisebürosin Niederösterreich in den vergangenensechs Jahren konstant.belastend, heißt es unisono ausder branche, seien die steigendenPersonalkosten. ende Novembereinigten sich die Kollektivvertragsverhandlerauf eine Steigerungder Mindestgehälter um 2,45Prozent (2012: 2,6 bis 3,4 Prozent).was dem Fachverbandsobmanndann doch die Sorgenfalten aufdie Stirn treibt, sind diverse gesetzlicherahmenbedingungen.Aktuell ist Gordon die Modernisierungder eU-Pauschalreiserichtlinieein Dorn im Auge. Dieseenthält in ihrer derzeitigen Fassungmehrere wermutstropfenfür reisevermittler und -veranstalter,wie etwa eine Ausweitungder inform<strong>at</strong>ionspflichten odereine Kostenübernahme bei gewissenStornierungen.Die autoren des artikels erreichen Sieunter markus.stingl@<strong>wirtschaftsbl<strong>at</strong>t</strong>.<strong>at</strong>
<strong>wirtschaftsbl<strong>at</strong>t</strong>.<strong>at</strong>Mittwoch, 4. DezeMber 2013 Branchenreport | 23Geschäftsreisen. Unternehmen bleiben kostenbewusstbei Ausgaben für Geschäftsreisenstehen die heimischen Unternehmenseit beginn der Krise aufder bremse. Die Devise lauteteconomy- st<strong>at</strong>t businessclassund budgethotel st<strong>at</strong>t Fünfsternherberge.Peter tolinger, Geschäftsführervon AX travel Management,der Geschäftsreisentochterder Verkehrsbüro-Group, ortete aber zuletzt eine„grundsätzlich positive Stimmung“.was freilich nicht bedeute,so tolinger, dass die betriebeihr Kostenbewusstsein „leichtfertigüber bord werfen werden“.Auch in den kommenden Jahrenwerden die Unternehmen alsoauf dem Spartrip sein. wobeidie Notwendigkeit von Geschäftsreisenper se nicht in Abredegestellt wird. Laut einer Karmasin-Umfrageim Auftrag desVerkehrsbüros wollen drei Viertelder befragten Klein- und Mittelbetriebe(KMU) im kommendenJahr zumindest gleich vielebusiness-trips antreten wieheuer, 13 Prozent wollen sogar öfterreisen. Fast zwei Drittel derbefragten bestreiten bis zu 20Geschäftsreisen pro Jahr, 23 Prozentsogar mehr als 30. wobei diebudgets, wie eingangs erwähnt,begrenzt sind: Die hälfte derKMU gibt nicht mehr als 15.000 €pro Jahr für reisen aus.Reisebüros darbenDer gesamte Geschäftsreise-Markt in Österreich ist laut Verkehrsbürorund sechs Milliarden€ schwer. wobei der Großteildes Volumens an den heimischenreisebüros vorbeigeht. in derbranche hält man sich diesbezüglichmit konkreten zahlen zwarbedeckt, aber ein Detailergebnisder Karmasin-Umfrage zeigt dietendenz: Mehr als 60 Prozentder befragten KMU buchen ihreGeschäftsreisen selbst – ohnezuhilfenahme eines reisebüros.Für tolinger keine allzu großeÜberraschung. „Die reinen Umsätzeverlieren ohnedies an bedeutung.wichtiger werden dieerträge aus unseren ber<strong>at</strong>ungsundServiceleistungen.“ Andersausgedrückt: Der Dienstleistungsaspektwerde für die reisebüroswichtiger.Sicherheitshalber h<strong>at</strong> die Verkehrsbüro-Groupaber dennochein neues online-buchungstool(beasy) auf den Markt gebracht,mit dem man vor allem die preisbewussteKMU-Klientel im Fokush<strong>at</strong>. Denn: rund 30 Prozentder Geschäftsreisen werden lautVerkehrsbüro-info online gebucht,bei den KMU ist die online-Affinitätsogar noch höher.markus.stingl@<strong>wirtschaftsbl<strong>at</strong>t</strong>.<strong>at</strong>ColourboxBusiness-Trips werden vielfachohne Reisebüro gebuchtAnzeige
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