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6 Strategien und Risikofaktoren der Vereinheitlichung in der ...

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durch Oberleitungen, feste Bauten o<strong>der</strong> Bahnsteige e<strong>in</strong>gegrenzt werden. Er legt die<br />

maximale Fahrzeugbegrenzungsl<strong>in</strong>ie, d.h. die maximale Breite <strong>und</strong> Höhe des Fahrzeuges<br />

fest.590 Die mögliche Länge wird wie<strong>der</strong>um von <strong>der</strong> Breite <strong>und</strong> den zu befahrenden<br />

Gleisbogenradien bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Der durch die Infrastruktur vogegebene Lichtraum <strong>und</strong> die Fahrzeugbegrenzungsl<strong>in</strong>ie<br />

s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong>e Bezugsl<strong>in</strong>ie normungstechnisch mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verknüpft. Tabelle 25<br />

erfasst die wichtigsten <strong>in</strong> Europa vorhandenen Bezugsl<strong>in</strong>ien für Vollbahnen. Die<br />

meisten Normalspurbahnen s<strong>in</strong>d trotz <strong>der</strong> Unterschiede dennoch <strong>in</strong>teroperabel <strong>und</strong><br />

orientieren sich an <strong>der</strong> Bezugsl<strong>in</strong>ie G2. Sie lassen somit e<strong>in</strong>en grenzüberschreitenden<br />

Verkehr gewöhnlich zu. Hierzu gehört neben den oben aufgeführten auch Spanien,<br />

Portugal <strong>und</strong> Griechenland. Kle<strong>in</strong>ere Lichtraumprofile gelten h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> Großbritannien<br />

<strong>und</strong> Irland, was den Verkehr aus Mitteleuropa nach Großbritannien erschwert.591<br />

In e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>ternationalen Produktstrategie können h<strong>in</strong>gegen selbst zwischen<br />

den Lichträumen <strong>der</strong> SBB <strong>und</strong> dem UIC-Profil nach UIC 505-1 kle<strong>in</strong>e Unterschiede<br />

e<strong>in</strong>e flexible Gestaltung beispielsweise <strong>der</strong> Stromabnehmer erfor<strong>der</strong>n.592<br />

Hier ist auch die „Zick-Zack-Breite“ <strong>der</strong> Fahrleitung von E<strong>in</strong>fluss.<br />

Tabelle 25:<br />

Übersicht europäischer Lichtraumprofile<br />

Bezugsl<strong>in</strong>ie Anwendungsgebiete (Auszug)<br />

G2 nach EBO Deutschland, Österreich<br />

UIC 505-1 (kle<strong>in</strong>er als G2, entspricht G1 nach EBO) Frankreich, Italien<br />

Größer als UIC 505-1, aber kle<strong>in</strong>er als G2 Schweiz<br />

Größer o<strong>der</strong> gleich G2 Beneluxlän<strong>der</strong>, Skand<strong>in</strong>avien, Teile Osteuropas<br />

Kle<strong>in</strong>er als G1 Großbritannien, Irland<br />

Quelle: In Anlehnung an Otteborn (2005), S. 8<br />

Für das Produktportfolio e<strong>in</strong>es europaweit aufgestellten Fahrzeugherstellers bedeutet<br />

dies <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> bereits erwähnten Nachfrage nach maximaler<br />

Raumausnutzung, dass variierende <strong>und</strong> flexible Fahrzeugkästen die unterschiedlichen<br />

Größenprofile abbilden müssen. Die Ausführungen lassen vermuten, dass e<strong>in</strong>e<br />

<strong>Vere<strong>in</strong>heitlichung</strong> <strong>der</strong> Fahrzeuge zwischen dem europäischen Festland <strong>und</strong> Großbritannien<br />

schwierig ist. Die Praxis zeigt ferner, dass speziell skand<strong>in</strong>avische Betreiber<br />

den vorhandenen Lichtraum zur Fahrgastmaximierung ausnutzen wollen.593<br />

590 Vgl. Schmidt (2002), S. 12.<br />

591 Vgl. de.wikipedia.org/wiki/Lichtraum.<br />

592 Vgl. Buscher <strong>und</strong> Pawlak (1999), S. 678.<br />

593 Beispielhaft sei hier das Fahrzeugkonzept REGINA für den schwedischen Markt von Bombardier<br />

Transportation genannt, das e<strong>in</strong>en zusätzlichen Sitz pro Reihe (<strong>in</strong>sgesamt 5) bereitstellen kann <strong>und</strong><br />

deutlich breitere Ausmaße als Fahrzeuge für UIC o<strong>der</strong> G2 Profile hat. Der Mehrwert dieses Sitzes<br />

wird jedoch häufig angezweifelt.<br />

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