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Tierheimzeitung 2/2013 - Tierheim Feucht

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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 2/<strong>2013</strong>Wieder ein schrecklicher Fall von illegalem Welpentransport78 Welpen im Kofferraum zusammengepferchtErneut wurde am 13. Juli <strong>2013</strong> in Frankenein Transport mit Hundewelpenangehalten. Das war im Jahr <strong>2013</strong> schonder fünfte Transport, bei dem das <strong>Tierheim</strong><strong>Feucht</strong> involviert war.Der Transport war auf der A 70 unterwegs;er kam aus Tschechien und wolltenach Belgien. Der Fahrer hatte sage undschreibe 78 Welpen unterschiedlicherRassen an Bord.Das Fahrzeug mit den beschlagnahmten WelpenErfahren habe ich davon, als am Samstagmorgen — ich wollte gerade zum Einkaufenfahren — mein Handy klingelte.Am anderen Ende der Leitung war WolfgangFriedl vom Deutschen TierschutzbundLandesverband Bayern. Er meldetesich mit den Worten „Herbert, Notfall!Wir haben einen Welpentransport mitüber 70 Hunden. Könnt ihr helfen?“Natürlich wollen wir helfen, wenn Tierein Not sind! Ich habe sofort bei den Kollegenim <strong>Tierheim</strong> angerufen und BescheidSo wurden die Hunde transportiertgesagt. Die Kollegen haben einige Vorbereitungengetroffen, und Nina Paulus undAnke Riedrich sind gleich losgefahren.Vor Ort bot sich den Kollegen ein Bilddes Jammers. Im <strong>Tierheim</strong> Schwebheim,das dem Ort, an dem die Welpen aufgegriffenwurden, am nächsten lag, warenHundewelpen über Hundewelpen, diemit vier bis sechs Wochen allesamt vielzu jung waren, um überhaupt transportiertwerden zu können oder um sie vonihrer Mutter zu trennen. Als Transportfahrzeugwurde auch nicht etwa ein LKWoder zumindest ein Mini-Van benutzt, wieSeite 12man wegen der Anzahl der Tiereannehmen könnte, sondern einganz normaler Kombi-PKW.Es handelte sich um Hunde derunterschiedlichsten Rassen. DieWelpen waren in insgesamt siebenBehältnissen wie z.B. Gemüsekistenund Pappkartons eingepfercht,so dass die Fäkalien derHunde in den oberen Kisten aufdie Hunde liefen, diein den unteren Kistenuntergebracht waren.Die Staatsanwaltschaft hatdie Hunde sofort beschlagnahmt,denn der Transporthätte so niemals durchgeführtwerden dürfen — aus Gründendes Tierschutzes nicht und austierseuchenrechtlichen Gründenauch nicht. Der Fahrer hattenicht einmal Impfpässe fürdie Tiere dabei, so dass mandavon ausgehen musste, dassdie Hunde ungeimpft waren.Der deutsche TierschutzbundLandesverband Bayern half beider Organisation der Verteilung der Welpenauf insgesamt sieben <strong>Tierheim</strong>e inBayern und Hessen. Neben 25 Welpen,die im <strong>Tierheim</strong> Schwebheimverblieben, kamen dieanderen Hunde in die <strong>Tierheim</strong>ein Coburg, Lichtenfels,Wunsiedel, Kitzingensowie Frankfurt/Main. 14Hunde wurden in unser <strong>Tierheim</strong><strong>Feucht</strong> gebracht. Eshandelte sich um sechs Leonbergerund acht Collies.Für alle Hunde war strengeQuarantäne geboten, dieauch durch das Veterinäramtdes LandratsamtesSchweinfurt angeordnetworden war.Nachdem die Welpen inden <strong>Tierheim</strong>en in Quarantäne waren,hob die Staatsanwaltschaft die Beschlagnahmungauf.Im <strong>Tierheim</strong> wurden die Hunde natürlichwie alle anderen Neuankömmlinge mitunklarem Gesundheitszustand auf möglicheKrankheitserreger getestet und tierärztlichuntersucht. DieHunde in <strong>Feucht</strong> wiesen,wie auch die in den anderen<strong>Tierheim</strong>en, Giardienund Kokzidien auf.Das sind hartnäckigeDarmparasiten, die unteranderem zu starkemDurchfall und dem entsprechendenFlüssigkeitsverlustführen. Dieskann bei Welpen in diesemAlter sehr schnellDiese Leonberger-Welpen kamen ins <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>gefährlich werden. Bei den Leonbergernwurde noch dazu Parvovirose diagnostiziert,eine hochansteckende und geradebei Welpen häufig tödlich verlaufendeViruserkrankung. Die Leonberger wurdendeshalb sofort stationär in die Tierklinikeingewiesen und dort behandelt. Trotzaller Bemühungen der Ärzte verstarb eineder kleinen Leonberger-Hündinnen in derKlinik. Insgesamt haben leider zwölf der78 Welpen nicht überlebt.Neben der medizinischen, der tierseuchenrechtlichenund der tierschutztechnischenSeite hat der Fall aber auchnoch einen anderen Aspekt, der uns undden anderen <strong>Tierheim</strong>en zu schaffenmacht: Die finanzielleSeite.Die Unterbringung,Versorgung und Behandlungder Transportwelpenkostet viel Geld,das durch die <strong>Tierheim</strong>ebezahlt wurde. Die Kostentragen müssen eigentlichdie Behörden,welche die Quarantäneangeordnet haben. VonSeiten der Staatsanwaltschaftwurde das auch sogesehen.Alleine im <strong>Tierheim</strong><strong>Feucht</strong> sind für die 14Welpen bis zum Ende der Quarantänerund 25.000 Euro an Kosten aufgelaufen,insgesamt ist es noch viel mehr. Alswir am 4. August <strong>2013</strong> eine Abschlagsrechnungan das Veterinäramt Schweinfurtrichteten, bekamen wir die Rechnungmit dem Vermerk zurückgesendet,Acht Chihuahuas in einem KartonFotos in diesem Artikel mit freundlicher Genehmigungvom Deutschen Tierschutzbund Landesverband Bayern

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