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Tierheimzeitung 1/2008 - Tierheim Feucht

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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />

Fellastraße 4<br />

90537 <strong>Feucht</strong><br />

Tel.: (09128) 91 64 94<br />

Tiernotruf: (0700) 91 66 66 66<br />

www.tierheim-feucht.de<br />

<strong>Tierheim</strong>- Ausgabe 1/<strong>2008</strong><br />

Zeitung<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

50 Jahre <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Titelseite Inhaltsverzeichnis<br />

72 Tiere, stellvertretend für rund<br />

40.000, die in den letzten 50<br />

Jahren Liebe, Fürsorge, Futter, Obdach<br />

und medizinische Betreuung<br />

im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> erfahren und<br />

ein liebevolles Zuhause durch das<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> gefunden haben.<br />

Bazi, der Namenspatron unseres<br />

Trempelmarkts, geboren 1988 und ganze vier<br />

Jahre <strong>Tierheim</strong>-Bewohner<br />

Das <strong>Tierheim</strong> beherbergt im<br />

Schnitt 220 Tiere unterschiedlicher<br />

Spezies. Die meisten sind<br />

in der Regel Katzen und Hunde,<br />

Kaninchen und Meerschweinchen;<br />

es sind aber auch immer wieder<br />

andere Tierarten im <strong>Tierheim</strong><br />

untergebracht. Einige stellen wir<br />

in dieser <strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> vor, und<br />

einige haben uns wieder aus ihrem<br />

neuen Zuhause geschrieben.<br />

Chari kam mit blutunterlaufenen Augen ins<br />

<strong>Tierheim</strong>. Sie wäre fast erblindet, aber wir<br />

konnten ihr Augenlicht retten.<br />

Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> tut sein<br />

Möglichstes, um Tieren in Not zu<br />

helfen, egal, um welche Tierart<br />

es sich handelt. Aber das <strong>Tierheim</strong><br />

braucht dazu auch Ihre Unterstützung,<br />

um die wir Sie hiermit<br />

herzlich bitten möchten.<br />

Kleintiere werden oft trächtig im <strong>Tierheim</strong><br />

abgegeben. Meerschweinchen Samira gebar<br />

fünf Junge. Normal sind zwei bis drei.<br />

Vermittlungszahlen 2007 ............................................. 2<br />

Grußwort des Vorstands .............................................. 3<br />

Grußwort von Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein .......... 4<br />

Grußwort von Bürgermeister Konrad Rupprecht ................... 5<br />

Grußwort von Wolfgang Apel ......................................... 6<br />

Grußwort von Berthold Merkel ...................................... 7<br />

Zora muss nie alleine bleiben ........................................ 8<br />

Hoppel hat seine Liebe gefunden .................................... 8<br />

Liebe Grüße von Molly ................................................. 9<br />

Buddy und seine tierischen Freunde .............................. 10<br />

Julie aus dem Farbeimer ............................................ 11<br />

<strong>Tierheim</strong>-Tiere gestalten ihr Zuhause ............................. 11<br />

Geschichte des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> ............................. 12 - 16<br />

Kaninchen und Meerschweinchen - Gemeinsam einsam ....... 17<br />

Architektur des <strong>Tierheim</strong>s ..................................... 18 - 19<br />

Einladung zum Jubiläum 50 Jahre <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ....... 20 - 21<br />

Bazis Trempelmarkt .................................................. 22<br />

Beitrittserklärung, Patenschaften, Spenden ................ 23- 26<br />

Jugendliche spenden für Tiere ..................................... 27<br />

Abschied von Julchen ................................................ 28<br />

Trebor ist zuhause gelandet ........................................ 28<br />

Chippen oder Tätowieren von Samtpfoten ....................... 29<br />

„Auflösung“ der Titelseite .......................................... 29<br />

Der Hund mit dem „Begrüßungs-Knurren“ ....................... 30<br />

Einladung zum Altenfurter Boulevard ............................. 30<br />

Hundefutter für die Wärmestube .................................. 30<br />

Kleintiervielfalt ...................................................... 31<br />

Informationen vom Tierarzt: Arthrose ....................... 32 - 33<br />

Ehrenamtliche Helfer ................................................ 34<br />

Auslandstierschutz und Galgos ..................................... 35<br />

Was macht eigentlich ... ein <strong>Tierheim</strong>-Azubi? .............. 36 - 37<br />

Notdienstfahrer gesucht! ........................................... 38<br />

Boxer in Not ........................................................... 39<br />

Vom Gassigeher zum Hundebesitzer ......................... 40- 41<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung ............................ 42<br />

Wuschel hat sich eingelebt ......................................... 43<br />

Ein wählerischer Mäusejäger ....................................... 43<br />

Nachricht von Rusty und Dusty ..................................... 45<br />

Impressum ............................................................. 45<br />

<strong>Tierheim</strong>-Tiere auf Marktspiegel Online .......................... 46<br />

Die unglaubliche Geschichte von Alf .............................. 46<br />

Danke an unsere Partner! ........................................... 47<br />

Vermittlungen 2007<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

247<br />

88<br />

Hunde<br />

Eingang<br />

243<br />

77<br />

Hunde<br />

Ausgang<br />

198<br />

250<br />

Katzen<br />

Eingang<br />

365<br />

37<br />

Katzen<br />

Ausgang<br />

Fund Abgabe Rückgabe an Besitzer Vermittlung<br />

335<br />

Kleintiere<br />

Eingang<br />

312<br />

Kleintiere<br />

Ausgang


Grußwort des Vorstands<br />

50 Jahre für die Tiere<br />

Liebe Mitglieder, Paten, Freunde<br />

und Gönner des <strong>Tierheim</strong>s<br />

<strong>Feucht</strong>!<br />

Nun ist es angebrochen, das fünfzigste<br />

Jahr, in dem sich unser <strong>Tierheim</strong> um<br />

notleidende Tiere kümmert. Ein halbes<br />

Jahrhundert ist eine lange Zeit, und<br />

das <strong>Tierheim</strong> sowie die Einstellung der<br />

Menschen den Tieren gegenüber hat sich<br />

in dieser Zeit verändert. Von einfachsten<br />

Verhältnissen zu Beginn hat sich das<br />

<strong>Tierheim</strong> ständig weiterentwickelt.<br />

Ein halbes Jahrhundert <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> bedeutet aber auch für zehntausende<br />

von Tieren ein besseres Leben,<br />

oder im Extremfall: überhaupt ein<br />

Leben. Im Jahr 1988 hat der Verein eine<br />

Sonderveröffentlichung anlässlich des<br />

30-jährigen Jubiläums herausgegeben.<br />

In dieser Publikation lautete die Hauptüberschrift<br />

„In 30 Jahren pflegte das<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> über 20.000 Tiere“.<br />

Liebe Tierfreunde, dank Ihrer Hilfe<br />

konnte diese Zahl mehr als verdoppelt<br />

werden. Schätzungen zufolge haben wir<br />

über 40.000 Tierschicksale zum besseren<br />

wenden können. Ich finde, dass wir darauf<br />

gemeinsam stolz sein können! Nicht,<br />

weil es sich um eine große Zahl handelt,<br />

sondern weil dahinter eine große Menge<br />

an Lebewesen stehen, und unser Verein<br />

- und damit Sie, liebe Tierfreunde - für<br />

jedes einzelne dieser 40.000 Tiere ein<br />

schreckliches Schicksal verhindert hat.<br />

Das ist eine gewaltige Leistung!<br />

Hierbei kommt es überhaupt nicht auf<br />

die Tierart an. Egal, ob es sich um einen<br />

Hund, eine Katze, ein Kaninchen, einen<br />

Vogel handelt: Unsere Aufgabe ist es,<br />

„jeden Missbrauch, jede Quälerei und<br />

Misshandlung von Tieren zu bekämpfen<br />

und in Not geratenen Tieren zu helfen“.<br />

So steht es in unser Satzung. Es wird<br />

bewusst kein Bezug auf eine bestimmte<br />

Tierart genommen.<br />

Das Leid jedes Tiers ist unter gleichen<br />

Umständen gleich groß. Eine Katze,<br />

die sich ein Bein gebrochen hat, leidet<br />

genauso wie ein Zwerghamster, der sich<br />

ein Bein gebrochen hat. Ein Pferd mit<br />

Beinbruch leidet genauso wie ein Vogel<br />

mit gebrochenem Flügel. Nur weil das<br />

Tier größer oder kleiner ist, ist das Leid<br />

nicht automatisch auch größer oder<br />

kleiner.<br />

Ich sehe die Aufgabe unseres <strong>Tierheim</strong>s<br />

darin, Tierleid jeglicher Art zu verhindern<br />

oder zumindest so weit wie möglich<br />

zu verringern.<br />

Misshandlung, Quälerei und Missbrauch<br />

kann ganz unterschiedliche Formen<br />

annehmen. Neben den offensichtlichen<br />

körperlichen Formen gibt es auch viele<br />

verschiedene Arten psychischer Misshandlung<br />

und Quälerei. Hierzu zähle ich<br />

auch z. B. die lang andauernde Einzel-<br />

haltung von Tieren, die normalerweise<br />

in Verbänden wie<br />

Rudeln, Gruppen, Herden oder<br />

Schwärmen leben. Ein Mensch<br />

kann niemals einen artgleichen<br />

tierischen Partner vollumfänglich<br />

ersetzen. Oder aber die<br />

massive Einschränkung der Bewegungsfreiheit<br />

von Tieren, wie<br />

beispielsweise den Kettenhund.<br />

Oder das Zusammenpferchen<br />

von zu vielen Tieren auf engem<br />

Raum, hier wäre das klassische<br />

Beispiel die Haltung von Legehennen<br />

in Legebatterien.<br />

Das Wissen der Menschheit<br />

nimmt beständig zu. Das gilt<br />

auch für das Wissen um die Bedürfnisse<br />

der Tiere. Die Verantwortlichen<br />

im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

waren von Anfang an bestrebt,<br />

den Tieren eine bestmögliche Unterbringung<br />

und ein bestmögliches Leben<br />

zu ermöglichen. Neue Erkenntnisse sind<br />

stets in die Arbeitsweise des <strong>Tierheim</strong>s<br />

eingeflossen. War etwa Einzelunterbringung<br />

von Hunden im Zwinger früher noch<br />

die Regel, wissen wir heute, dass die<br />

Rudelhaltung oft die bessere Wahl ist.<br />

Oder galt es vor einigen Jahren noch als<br />

durchaus artgerecht, ein Kaninchen und<br />

ein Meerschweinchen zusammen zu halten,<br />

so wissen wir heute, dass dies nicht<br />

mehr sein kann als eine Zwangsgemeinschaft<br />

von Tieren, die nicht miteinander<br />

kommunizieren können und daher ihren<br />

natürlichen Bedürfnissen nicht gerecht<br />

werden können.<br />

Letzten Endes führte diese Erweiterung<br />

des Wissens auch zu mehreren Aus-,<br />

Um- und Neubauten im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>.<br />

Auch die Organisationsstrukturen und<br />

die einzelnen ehrenamtlichen Hilfsbereiche<br />

haben sich angepasst und<br />

erweitert. Das heutige <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

braucht in dieser Hinsicht den Vergleich<br />

mit einem mittelständischen Unternehmen<br />

nicht zu scheuen. Mit dem Wachsen<br />

des <strong>Tierheim</strong>betriebs wurde fest angestelltes,<br />

professionelles Tierpflege-Personal<br />

unumgänglich. Der Tiernotdienst<br />

wurde eingeführt. Vor- und Nachkontrollen<br />

werden durchgeführt. Gassigehen<br />

und Katzenstreicheln sorgt für Vertrauen<br />

der Tiere in die Menschen. Der Trempelmarkt<br />

gilt als Begegnungsstätte von<br />

Tierfreunden und erwirtschaftet Geld für<br />

die Tiere.<br />

Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> hat sich zum<br />

Wohle der ihm anvertrauten Schützlinge<br />

erweitert und weiterentwickelt,<br />

es bildet einen wichtigen Baustein im<br />

bayerischen und deutschen Tierschutz.<br />

Und das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> wird sich auch<br />

zukünftig zum Wohle der Tiere weiterentwickeln,<br />

davon bin ich überzeugt.<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Dies alles funktioniert aber nur, weil<br />

sich ständig Tierfreunde wie Sie ehrenamtlich<br />

zum Wohle der Tiere engagieren.<br />

Das war in der Vergangenheit<br />

so und wird sich auch in Zukunft nicht<br />

ändern. Umso mehr gilt das in Zeiten<br />

rückläufiger Spendenbereitschaft, was<br />

wir derzeit leider erleben müssen, und<br />

in Zeiten, in denen potenzielle Spender<br />

durch Medienberichte verunsichert werden.<br />

Denn von Anfang an finanzierte sich<br />

das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ausschließlich aus<br />

Spendengeldern von Tierfreunden. Wir<br />

sind sehr dankbar für das Engagement<br />

der Tierfreunde und auch für die Spenden,<br />

die wir ausschließlich zum Wohl der<br />

Tiere verwenden.<br />

Die Tiere im <strong>Tierheim</strong> sind auf Ihre Zuwendungen<br />

angewiesen. Sie sitzen ohne<br />

eigenes Verschulden im <strong>Tierheim</strong>, und<br />

deshalb sehe ich es als unsere Pflicht als<br />

Tierschützer an, ihnen den Aufenthalt im<br />

<strong>Tierheim</strong> ihrer jeweiligen Art entsprechend<br />

so angenehm wir möglich zu machen.<br />

Wie bereits erwähnt, ist es unsere<br />

ureigenste Aufgabe, „jeden Missbrauch,<br />

jede Quälerei und Misshandlung von<br />

Tieren zu bekämpfen und in Not geratenen<br />

Tieren zu helfen“. Das hat sich in<br />

all den Jahren, in denen unser <strong>Tierheim</strong><br />

besteht, nicht geändert.<br />

Mit dieser zeitlosen Leitlinie als Grundlage<br />

ist es wichtig, auch in Zukunft neue<br />

Erkenntnisse zum Wohl der Schützlinge<br />

in die <strong>Tierheim</strong>-Arbeit einfließen zu lassen.<br />

Die Tiere haben es verdient.<br />

Es grüßt Sie herzlich Ihr<br />

(1. Vorsitzender)<br />

Herbert Sauerer mit<br />

Marie, Covi und Duka (v. l. n. r)<br />

Seite 3


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Grußwort von Dr. Günther Beckstein<br />

50 Jahre <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

Jubiläumsjahr <strong>2008</strong><br />

Zum Jubiläum gratuliere<br />

ich dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />

seinen Freunden, Förderern<br />

und allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.<br />

Seit langem verfolge ich<br />

das Engagement dieses<br />

<strong>Tierheim</strong>es in besonderer<br />

Verbundenheit. Ich freue<br />

mich, dass viele Frauen<br />

und Männer hier zusammenwirken,<br />

um Tieren,<br />

die Hilfe brauchen, diese<br />

Hilfe auch zu gewähren.<br />

Das ist eine nicht immer<br />

leichte Aufgabe, die viel<br />

Zeit, guten Willen und<br />

gründliche Kenntnisse<br />

verlangt.<br />

Wenn es Hund‘ und Katz‘<br />

gut geht, sind sie hübsch<br />

Seite 4<br />

und einnehmend. Aber die<br />

Helferinnen und Helfer<br />

in den <strong>Tierheim</strong>en haben<br />

immer wieder mit Hunden<br />

und Katzen zu tun, denen<br />

es nicht so gut geht: Manches<br />

Tier, das ins Heim<br />

kommt, hat haarsträubende<br />

Erfahrungen hinter<br />

sich. Dann muss es mit<br />

viel Liebe und Verstand<br />

geheilt und gepflegt werden.<br />

Oft wird das <strong>Tierheim</strong><br />

zu einer entscheidenden<br />

Zwischenstation im Leben<br />

eines Tieres. Wenn es<br />

Glück hat, findet es hier<br />

Herrchen und Frauchen,<br />

die es mit ihnen gut meinen<br />

und auch gut machen.<br />

Gelingen kann das nur,<br />

weil die Mannschaft im<br />

<strong>Tierheim</strong> ihnen diese neue<br />

Chance gibt.<br />

Deshalb möchte ich das<br />

Jubiläum des <strong>Tierheim</strong>es<br />

<strong>Feucht</strong> vor allem dazu<br />

nutzen, den dort aktiven<br />

Frauen und Männern herzlich<br />

zu danken. Was sie<br />

leisten, ist praktizierter<br />

Idealismus in einer besonders<br />

sympathischen Form!<br />

Dr. Günther Beckstein<br />

Ministerpräsident Bayern


Grußwort des Ersten Bürgermeisters<br />

Liebe Tierfreunde,<br />

als Erster Bürgermeister des Marktes <strong>Feucht</strong> gratuliere<br />

ich dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> recht herzlich zum<br />

50 jährigen Gründungsjubiläum.<br />

Allen Aktiven, Verantwortlichen<br />

und Unterstützern<br />

des <strong>Tierheim</strong>es<br />

möchte ich an dieser<br />

Stelle meinen Dank und<br />

meine Anerkennung für<br />

ihr Engagement und ihren<br />

Einsatz zum Wohl der<br />

Tiere und des <strong>Tierheim</strong>es<br />

<strong>Feucht</strong> in den letzten 50<br />

Jahren aussprechen.<br />

Seit seiner Gründung<br />

bietet das <strong>Tierheim</strong> vielen<br />

Tieren, ob Hund oder<br />

Katze, ob Hamster oder<br />

Eichhörnchen, ob alt<br />

oder jung, ob krank oder<br />

gesund, ein Obdach und<br />

sorgt dafür, dass diese ein<br />

schönes und tierliebes<br />

Zuhause finden.<br />

Durch dieses Engagement<br />

ist das <strong>Tierheim</strong> mit<br />

all seinen hauptamtlichen<br />

und ehrenamtlichen Helfern<br />

weit über die Gemeindegrenzen<br />

bekannt<br />

und anerkannt.<br />

Lobenswert ist vor allem<br />

die Arbeit des <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg<br />

e.V., wenn es darum<br />

geht, Menschen aller<br />

Altersstufen den richtigen<br />

Umgang mit Tieren zu<br />

vermitteln und sich für<br />

die Rechte der Tiere einzusetzen.<br />

Deshalb wünsche ich<br />

dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> für<br />

die Zukunft alles Gute,<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

dass es immer engagierte<br />

Tierfreunde in seinen Reihen<br />

hat, die sich weiterhin<br />

selbstlos für das <strong>Tierheim</strong><br />

und das Wohl der<br />

Tiere einsetzen, und dass<br />

es stets Menschen gibt,<br />

die diese sinnvolle Arbeit<br />

auch finanziell unterstützen.<br />

Konrad Rupprecht<br />

Erster Bürgermeister<br />

Markt <strong>Feucht</strong><br />

Seite 5


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Grußwort des Deutschen Tierschutzbundes<br />

Liebe Tierfreundinnen<br />

und Tierfreunde,<br />

zum 50-jährigen Jubiläum<br />

des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong><br />

gratuliere ich auch im<br />

Namen des Präsidiums<br />

des Deutschen Tierschutzbundes<br />

herzlich.<br />

Der <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> -<br />

Tierhilfe Nürnberg e.V.<br />

und sein <strong>Tierheim</strong> sind<br />

eine wichtige Institution<br />

der Region. Als Ansprechpartner<br />

in Tierschutzfragen<br />

steht der Verein allen<br />

interessierten Tierfreunden<br />

zur Verfügung und<br />

setzt sich unermüdlich für<br />

den Schutz unserer Mitgeschöpfe<br />

ein.<br />

Im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> werden<br />

seit nunmehr einem<br />

halben Jahrhundert viele<br />

Tiere betreut, die oft aus<br />

nicht nachvollziehbaren<br />

Gründen abgegeben werden.<br />

Hier pflegen liebevolle<br />

Hände die schutzlosen<br />

Mitgeschöpfe mit<br />

dem Ziel, ihnen auch in<br />

Zukunft ein liebevolles<br />

Zuhause bei tierlieben<br />

Menschen zu vermitteln.<br />

Dass ein Tier im Haus<br />

auch Verantwortung und<br />

Fürsorge bedeutet, erkennen<br />

neue Tierbesitzer<br />

oft erst zu spät. Viele<br />

sehen sich mit den<br />

plötzlich anstehenden<br />

Seite 6<br />

Aufgaben überfordert.<br />

Tierschutzvereine und<br />

<strong>Tierheim</strong>e bekommen<br />

tagtäglich zu spüren, dass<br />

sich zahlreiche Menschen<br />

über die Bedürfnisse unserer<br />

Mitgeschöpfe nicht<br />

im Klaren sind. Gäbe<br />

es da nicht Anlaufstellen<br />

wie das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong>, wäre es um das<br />

Wohl mancher Haustiere<br />

schlecht bestellt.<br />

Das Jubiläum Ihres <strong>Tierheim</strong>s<br />

ist auch eine gute<br />

Gelegenheit, die alltägliche,<br />

schwierige Arbeit<br />

im Verein an die Öffentlichkeit<br />

zu bringen. Eine<br />

Fülle von Aufgaben wird<br />

von engagierten Tierschützerinnen<br />

und Tierschützern<br />

vielfach ehrenamtlich<br />

geleistet. Und<br />

genau dieses tägliche,<br />

ausdauernde Engagement<br />

ist es, was uns unserem<br />

Ziel näher bringt, den<br />

Tieren in unserer Gesellschaft<br />

zu mehr Schutz zu<br />

verhelfen.<br />

Dadurch und besonders<br />

durch das Einbringen von<br />

Spendengeldern für den<br />

Ausbau und den Betrieb<br />

der <strong>Tierheim</strong>e werden die<br />

öffentlichen Haushalte<br />

in Deutschland um weit<br />

mehr als eine halbe Milliarde<br />

Euro jährlich entlastet.<br />

Dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> -<br />

Tierhilfe Nürnberg e.V.,<br />

seinem <strong>Tierheim</strong> sowie<br />

allen seinen Helferinnen<br />

und Helfern wünsche ich<br />

weiterhin die Unterstützung<br />

der Bevölkerung und<br />

hoffe, dass Sie sich weiter<br />

so tatkräftig für den Tierschutz<br />

und das Wohl der<br />

Tiere einsetzen.<br />

In tierschützerischer Verbundenheit<br />

Ihr<br />

Wolfgang Apel<br />

Präsident<br />

Deutscher Tierschutzbund<br />

e.V.


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Grußwort des Deutschen Tierschutzbundes,<br />

Landesverband Bayern<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

liebe Freunde und Schützer der Tiere,<br />

Tiere sind für uns Menschen<br />

wichtige Begleiter<br />

und Freunde; sie bringen<br />

uns Nähe und Trost, Hinwendung,<br />

Freude und<br />

Partnerschaft. Tiere sind<br />

für uns Lehrer, denn im<br />

Umgang mit ihnen lernen<br />

wir schon als Kinder Respekt,<br />

Rücksichtnahme<br />

und Verantwortung. Und<br />

sie bringen uns in die Gegenwart,<br />

in der zu leben<br />

wir oft vor lauter Ängsten<br />

aus der Vergangenheit<br />

und Sorgen um die Zukunft<br />

vergessen, denn<br />

Tiere wollen jetzt Futter,<br />

Schlaf oder Streicheleinheiten<br />

und dulden es<br />

nicht, die wichtigen Dinge<br />

des Lebens auf später zu<br />

verschieben.<br />

Tiere leisten Großartiges<br />

bei den Menschen; der<br />

Umgang mit ihnen macht<br />

uns menschlicher. Wir stehen<br />

in einer großen Verantwortung,<br />

uns um sie zu<br />

kümmern – gerade dann,<br />

wenn sie in Not sind,<br />

wenn sie ausgesetzt oder<br />

abgegeben werden, wenn<br />

sie „verloren“ gehen oder<br />

nicht mehr gebraucht<br />

werden.<br />

Für sie übernimmt der<br />

Tierschutzverein <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg<br />

e.V. die Verantwortung<br />

– und das nunmehr<br />

seit 50 Jahren und in<br />

vorbildlicher Weise. Das<br />

<strong>Tierheim</strong> wird nie die liebevolle<br />

und direkte Fürsorge<br />

einer Familie leisten<br />

können; es ist „nur“ eine<br />

Übergangsstation, in der<br />

Tausende von Tieren aufgenommen,<br />

medizinisch<br />

versorgt, gepflegt und an<br />

gute Plätze weitergegeben<br />

werden. Aber in dieser<br />

Zeit soll es den Tieren<br />

gut gehen.<br />

Diese Aufgabe erfüllt das<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> in engagierter<br />

und vorbildlicher<br />

Weise – mit den hauptamtlichen<br />

und den ehrenamtlichen<br />

Helfern und mit<br />

Unterstützung einer großen<br />

Zahl von Freunden.<br />

Dafür möchte ich im Namen<br />

des Tierschutzbundes<br />

Bayern ein herzliches<br />

Vergeltsgott sagen. Wir in<br />

Bayern sind stolz auf diesen<br />

Tierschutzverein und<br />

sein <strong>Tierheim</strong>.<br />

Und natürlich unsere<br />

Bitte: Machen Sie weiter<br />

so im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />

in dem es den Tieren gut<br />

geht, in dem die Menschen<br />

gerne arbeiten und in dem<br />

sich auch die Besucher<br />

wohl fühlen.<br />

In tierschützerischer<br />

Verbundenheit<br />

Berthold Merkel<br />

Präsident<br />

Deutscher Tierschutzbund,<br />

Landesverband Bayern e.V.<br />

Seite 7


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Vom <strong>Tierheim</strong>-Hund zum Familienmitglied<br />

Zora muß nie alleine bleiben<br />

Hallo liebes <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />

ich wollte endlich mal was von mir<br />

hören lassen. Mir geht es echt super!<br />

Mein Herrchen und mein Frauchen<br />

gehen mit mir ganz viel Gassi. Wir<br />

gehen auch immer wieder andere<br />

Wege, damit es nicht langweilig<br />

wird. Ich bin jetzt ein vollwertiges<br />

Familienmitglied!<br />

Wenn ich mal irgendwo nicht mit<br />

hingehen kann, zum Beispiel zu Bekannten<br />

oder Freunden, dann bleibt<br />

entweder Herrchen oder Frauchen<br />

bei mir. Im Sommer hab‘ ich sogar<br />

Seite 8<br />

meinen ersten Bade-<br />

urlaub gemacht, das<br />

war vielleicht super,<br />

sag‘ ich euch!<br />

Nun muss ich aber<br />

Schluss machen, gleich<br />

ist Gassi-Zeit!<br />

Bis zum nächsten Mal,<br />

Eure Zora<br />

Traumplätzchen für unseren Hoppel<br />

Hoppel hat seine Liebe gefunden<br />

Hallo Ihr!<br />

Ich bin es, euer Hoppel! Ich<br />

hoffe, ihr kennt mich noch. Nun lebe<br />

ich schon seit dem 16. September<br />

2007 in Adelsdorf und habe hier<br />

meine große Liebe „Möhrchen“ kennen<br />

gelernt. Sie ist sooo ein tolles<br />

Mädchen! Wir verstehen uns echt gut<br />

und schmusen ganz viel.<br />

Möhrchen hat so ein kuscheliges,<br />

seidenweiches Fell, und sie hat sich<br />

auch gleich in mich verliebt (ist ja<br />

auch kein Wunder, oder?).<br />

Wir können uns hier frei in der<br />

Wohnung bewegen. Nur wenn geputzt<br />

wird, müssen wir mal für ein<br />

kleines Stündchen in unseren Käfig.<br />

Das ist aber gar nicht so schlimm.<br />

Dann lege ich mich neben Möhrchen,<br />

und wir nutzen die Zeit zum Schlafen<br />

und Dösen, damit wir später<br />

dann wieder fit für die nächste<br />

Entdeckungstour sind.<br />

In den Wochen um Weihnachten<br />

herum haben wir uns besonders für<br />

den Weihnachtsbaum interessiert.<br />

Der glitzert so komisch, und schmecken<br />

tut er auch!<br />

Ich liebe es, meine Umgebung<br />

immer wieder neu zu erkunden. Nur<br />

Tapeten und Teppiche darf ich nicht<br />

anknabbern. Warum nicht, hat mir<br />

allerdings keiner erklärt. Wenn‘s<br />

doch schmeckt!<br />

Möhrchen liebt übrigens stunden-<br />

lange Streicheleinheiten; ich mag<br />

das weniger. Aber zum Glück respektiert<br />

man das hier. Wenn ich nicht<br />

mag, muss ich mich nicht streicheln<br />

lassen.<br />

Meine neuen Besitzer müssen<br />

oft schmunzeln, wenn ich mir mal<br />

wieder einen Blödsinn ausgedacht<br />

habe, und haben mich in ihr Herz<br />

geschlossen.<br />

Euch danke ich ganz herzlich für<br />

die liebevolle Betreuung bei euch<br />

im <strong>Tierheim</strong> und wünsche euch allen<br />

ein gutes Jahr <strong>2008</strong>!<br />

Viele liebe Grüße,<br />

Euer Hoppel


Endlich hat Molly ein eigenes Bett<br />

Liebe Grüße von Molly<br />

Hallo ihr Lieben im <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong>, ich bin‘s, eure Molly!<br />

Will mal erzählen, wie es mir die<br />

letzten Wochen so ergangen ist ...<br />

Also, da haben mich doch die beiden<br />

Zweibeiner Karin und Martin in<br />

ihr Auto verfrachtet und zu meinem<br />

neuen Frauchen gebracht. Die kannte<br />

ich schon, war ja mal hier.<br />

Das Ganze war sehr aufregend, und<br />

als ich dort ankam, hab‘ ich mich<br />

erst mal unter der Eckbank versteckt,<br />

aber natürlich nicht für<br />

lange... man will ja schließlich wissen,<br />

wie das neue Zuhause aussieht.<br />

Nach einem kurzen Rundgang hab‘<br />

ich mir sofort meinen neuen Lieblingsplatz,<br />

das Sofa, ausgesucht.<br />

Irgendwann erwische ich das Stöckchen!<br />

Tja, ihr hättet die Zweibeiner mal<br />

hören sollen - alle waren erstaunt,<br />

mit welcher Leichtigkeit ich da hoch<br />

gesprungen bin. Dieselbe Reaktion<br />

gab es beim Kratzbaum, keiner hat<br />

mir zugetraut, dass ich da hochkomme<br />

... also bitte, ich bin doch eine<br />

Katze. Trotzdem hat der Schwiegersohn<br />

meines Frauchens den<br />

Kratzbaum mit Schrauben an der<br />

Wand befestigt, wegen meines Gewichts<br />

... wie er das wohl gemeint<br />

hat? Ach ja, der Kratzbaum hat auch<br />

eine gemütliche Höhle, von da kann<br />

ich durch die Terrassentür in den<br />

Garten schauen.<br />

Anfangs haben mein Frauchen und<br />

auch ihre Nachbarin gedacht, man<br />

müsste mich ständig kraulen, bürsten<br />

oder betüddeln. Naja, ich hab<br />

ihnen dann doch sehr schnell beigebracht,<br />

dass das nur toll ist, wenn<br />

ich das will. (Ich musste zwar meine<br />

Krallen einsetzen, aber anders hätten<br />

sie es nie kapiert!). Jetzt läuft<br />

das super, ich glaub‘, sie haben sich<br />

an meine Katzensprache gewöhnt.<br />

Na gut, manchmal haben sie nicht<br />

ganz unrecht, wenn sie mich „kleine<br />

Zicke“ nennen.<br />

Toll ist es ja immer am späten<br />

Abend. Schon am ersten Tag hab‘<br />

ich, nachdem mein Frauchen mit<br />

dem Schlafanzug im Bad verschwunden<br />

war, das Schlafzimmer belagert.<br />

Ich hab‘ eine ganze Bettseite<br />

mit einem dicken Zudecker für<br />

mich alleine. Anfangs hab ich noch<br />

meine ganzen Spielsachen dort hin<br />

geschleppt (Katzenangel, Bonbonpapier,<br />

Kugelschreiber etc.) aber da<br />

sie dort eh nicht mit mir spielt, hab<br />

ich‘s dann irgendwann gelassen. Dafür<br />

hab‘ ich seit ein paar Tagen entdeckt,<br />

dass es unter dem Zudecker<br />

von Frauchen kuschelig warm ist!<br />

Nach wochenlangem Eingesperrtsein<br />

darf ich jetzt endlich raus.<br />

Anfangs nur in Begleitung, aber jetzt<br />

haben sie eingesehen, dass ich kein<br />

Baby bin, und ich darf tagsüber kommen<br />

und gehen, wie ich will. Uii,<br />

das macht Spaß, und es ist nur noch<br />

eine Frage der Zeit, bis ich meine<br />

erste Maus mitbringe.<br />

Komisch, alle reden dauernd von<br />

meiner Figur, und wie<br />

gut mir die Bewegung<br />

tut ... angeblich hab‘<br />

ich „Obenrum“ und am<br />

Popo schon abgenommen,<br />

nur die „Mitte“<br />

wäre noch zu rund.<br />

Naja überhaupt, die<br />

Menge des Fressens<br />

läßt schon zu Wünschen<br />

übrig; ich merke<br />

auch, dass Frauchen<br />

darüber nicht glücklich<br />

ist, aber sie meint, es<br />

sei zu meinem Besten<br />

und würde nicht immer<br />

so bleiben. Hoffentlich!<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Das ist mein Sofa.<br />

Ich ess‘ doch so gerne!<br />

Kürzlich hat Karin ein paar Fotos<br />

von mir gemacht, hab‘ mich natürlich<br />

nur von meiner besten Seite<br />

gezeigt! Gefallen sie euch?<br />

Ihr wart im <strong>Tierheim</strong> alle so super<br />

lieb zu mir, danke! Das werde ich<br />

euch nie vergessen ... Aber seid mir<br />

nicht böse, ich komme nicht mehr<br />

zurück. Hab‘ hier ein tolles Zuhause,<br />

ein liebes Frauchen, mit dem ich<br />

von Tag zu Tag immer noch inniger<br />

kuschel‘ und ihr mehr vertrauen<br />

kann, nee, sorry ... ich bleib‘ jetzt<br />

für immer hier!<br />

Es grüßt euch ganz herzlich<br />

eure rundum zufriedene<br />

Molly<br />

Spielen macht müde!<br />

Seite 9


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Ein ehemaliges Sorgenkind hat sein Glück gefunden<br />

Buddy und seine tierischen Freunde<br />

Hallo,<br />

darf ich mich kurz vorstellen?<br />

Mein Name ist Buddy, ich bin fünf<br />

Jahre alt und war ziemlich lange im<br />

<strong>Tierheim</strong> in <strong>Feucht</strong> einquartiert.<br />

Warum, weiß ich auch nicht so<br />

genau!<br />

Bei jedem Besucher habe ich mich<br />

von meiner besten Seite gezeigt: Ich<br />

liebe es nämlich zu kuscheln, treibe<br />

keinen Schabernack und genieße das<br />

Zusammenleben mit meinen Artgenossen.<br />

Gut, meine Zähne sind nicht die<br />

Besten, die wachsen leider schief ...<br />

Alle zwei Wochen darf ich zu meiner<br />

netten Tierärztin. Die versorgt mich<br />

dann und schneidet meine Zähnchen.<br />

Bei dieser Gelegenheit wiegt<br />

sie mich auch gleich. Nein, ich muss<br />

nicht abnehmen, aber wegen meinen<br />

Zähnen möchten meine Besitzer<br />

mein Gewicht kontrollieren, damit<br />

ich nicht zu leicht werde.<br />

Ansonsten habe ich wirklich ein<br />

tolles Leben. Da meine Besitzer<br />

noch fünf weitere Kaninchen haben,<br />

bin ich tagsüber in einem 1,20 m<br />

großen Doppelstockkäfig mit meinem<br />

Mädchen.<br />

Am schönsten wäre es natürlich,<br />

wenn wir alle sechs zusammen<br />

durch unser Kaninchenzimmer und<br />

die Wohnung laufen könnten, aber<br />

wir Kaninchen verstehen uns nicht<br />

mit jedem Artgenossen und sind da<br />

sehr eigen. Deshalb dürfen wir dann<br />

abends abwechselnd durch die Wohnung<br />

düsen (und vor den anderen<br />

Käfigen kurz vorbei gucken, um mit<br />

der Freiheit anzugeben).<br />

Habe ich Euch schon von meiner<br />

Frau erzählt? Farblich ergänzen wir<br />

uns wirklich prima. OK, sie ist etwas<br />

größer als ich, dennoch liebe ich sie<br />

ganz innig. Wir kuscheln ganz, ganz<br />

viel, putzen uns gegenseitig und<br />

säubern uns die Äuglein.<br />

Seite 10<br />

Die Zeit im <strong>Tierheim</strong>, in der ich alleine<br />

war, war wirklich sehr einsam.<br />

Dadurch, dass meine Frau so groß<br />

ist, ist sie meine Beschützerin vor<br />

den großen wilden Tieren in unserer<br />

Wohnung.<br />

Neben meiner Frau habe ich noch<br />

eine Lieblingsbeschäftigung: ausgewähltes<br />

Futter verdrücken. Da bin<br />

ich kaum zu halten.<br />

Die Dosenöffner (wie sie von unseren<br />

tierischen Freunden, den zwei<br />

Katzen, genannt werden) geben sich<br />

große Mühe, uns immer was Feines<br />

zu bereiten.<br />

Neben Unmengen von frischem<br />

und duftendem Heu bekommen wir<br />

die leckersten Salate (erst heute<br />

habe ich ganz frischen Feldsalat<br />

bekommen, lecker, sag‘ ich da nur!),<br />

frische Kräuter, Fenchel, Äste zum<br />

Abnagen (OK, ich klaue mir schnell<br />

von meiner Frau die saftigen Blätter,<br />

weil ich mit meinen komischen<br />

Zähnen nicht so gut knabbern kann),<br />

Karöttchen (ist ja logo).<br />

Das auf dem Bild ist übrigens nicht<br />

meine Frau, sondern eine meiner<br />

Freundinnen.<br />

Dann möchte ich noch ganz kurz<br />

meine Artgenossen vorstellen.<br />

Die meisten sind auch aus dem<br />

<strong>Feucht</strong>er <strong>Tierheim</strong>, und so können<br />

wir uns gegenseitig über die netten<br />

Pfleger austauschen. Vor allem über<br />

die liebe Frau Klement, die uns alle<br />

sofort in Ihr Herz schließt.<br />

Hier noch ein Bild von unserem<br />

Hasenzimmer – wieder mit meiner<br />

Freundin.<br />

Allerdings sieht man auf den<br />

Bildern noch nicht unsere tollen<br />

Doppelstockkäfige, die sind nämlich<br />

ganz neu.<br />

Viele liebe Grüße und herzliche<br />

Glückwünsche zum Jubiläum!<br />

Euer Buddy


Katze von Tierquäler im Eimer ausgesetzt<br />

Julie aus dem Farbeimer<br />

Mitarbeiter einer Firma im Gewerbepark<br />

in <strong>Feucht</strong> wurden Anfang<br />

Dezember 2007 auf das klägliche<br />

Geschrei einer Katze aufmerksam.<br />

Sie fanden auf dem Firmengelände<br />

einen mit starkem Klebeband zugeklebten<br />

Farbeimer, den sie als die<br />

Quelle des Geschreis identifizierten.<br />

In die Vorderseite des Eimers war<br />

ein sechs mal ein Zentimeter großer<br />

Schlitz geschnitten worden, aus dem<br />

die Nase einer Katze schaute. Die<br />

Katze hatte sich ihre Nase schon blutig<br />

geschrammt beim verzweifelten<br />

Versuch, durch den winzigen Schlitz<br />

irgendwie zu entkommen.<br />

Die aufmerksamen Tierfreunde<br />

brachten den Eimer mit der Katze<br />

Roswitha Pilz, Vorstand für Katzen, mit Julie<br />

Unsere Nagetiere betätigen sich als Designer<br />

<strong>Tierheim</strong>-Tiere gestalten ihr Zuhause<br />

Wie unsere Tierfreunde in der<br />

<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> 1/2007 lesen<br />

konnten, hat uns die Schreinerei<br />

Maile Kleintier-Häuschen angefertigt<br />

und gespendet.<br />

Die Kaninchen und Meerschweinchen<br />

fühlen sich in ihren Unterkünften<br />

auch sehr wohl, nur Kaninchenbub<br />

Raban fand das rechtwinkelige,<br />

geradlinige Design der Unterstände<br />

zu klassisch. Kurzerhand setzte er<br />

seine kräftigen Nagezähne ein und<br />

gestaltete das Häuschen nach seinen<br />

Vorstellungen. Die obere, gerade<br />

Kante wurde kunstvoll bearbeitet<br />

und durch eine neue, schwungvolle<br />

Variante in Form einer Wellenlinie<br />

ersetzt.<br />

sofort ins <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong>. Wenn sie nicht<br />

so schnell gehandelt<br />

hätten, wäre das Tier<br />

womöglich verdurstet<br />

oder erfroren.<br />

Im <strong>Tierheim</strong> wurde<br />

die völlig verängstigte<br />

und verstörte Katze<br />

auf den Namen<br />

„Julie“ getauft. Sie<br />

ist ungefähr sechs bis<br />

acht Jahre alt. Niemand kann genau<br />

sagen, wie lange das Martyrium des<br />

Kätzchens gedauert hat.<br />

Anfangs nutzte Julie jede Gelegenheit,<br />

um sich zu verstecken. Julie<br />

wurde im <strong>Tierheim</strong> gepflegt und<br />

Die neue Formgebung<br />

fand allgemein<br />

guten Anklang bei<br />

den langohrigen<br />

Mitbewohnern, so<br />

dass sie beibehalten<br />

wurde.<br />

Die menschlichen<br />

Betreuer waren vom<br />

Ästhetikempfinden<br />

des tierischen Künstlers<br />

verblüfft und<br />

zeigten sich beeindruckt.<br />

Sie wollen<br />

sich ja nicht als<br />

Kunstbanausen präsentieren.<br />

Das Kunstobjekt wird nach Vermittlung<br />

des Künstlers auch heute<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

aufgepäppelt.<br />

Schließlich konnte sie im März<br />

<strong>2008</strong> an tierliebe Menschen vermittelt<br />

werden, in der Hoffnung, dass<br />

sie ihre Vergangenheit irgendwann<br />

einmal vergessen kann.<br />

Dieser Farbeimer wurde Julie fast zum Verhängnis<br />

noch gerne von seinen Artgenossen<br />

genutzt und natürlich gebührend<br />

bewundert.<br />

Seite 11


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Ein halbes Jahrhundert erfolgreiche Tierschutzarbeit<br />

50 Jahre für die Tiere<br />

Am 30. August 1958 gründete die<br />

Opernsängerin Frau Irmgard<br />

Hirschmann, die unter dem Künstlernamen<br />

Budde sang, das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> auf einem kleinen Grundstück<br />

in <strong>Feucht</strong>.<br />

Gedenktafel für Frau Hirschmann,<br />

die Gründerin unseres <strong>Tierheim</strong>s<br />

In den fünfziger Jahren war es<br />

üblich, dass man Tiere, die man<br />

nicht mehr haben wollte, an der<br />

Nürnberger Stadtmauer abgab.<br />

Zweimal pro Woche öffnete sich<br />

eine Eisentür in der Stadtmauer;<br />

man brachte das Tier dorthin, und<br />

ein Rentner kümmerte sich um den<br />

Rest: Er machte kurzen Prozess - mit<br />

einem Bolzenschussgerät. Diese Methode<br />

war nicht nur in Nürnberg üblich,<br />

sondern in der Nachkriegszeit<br />

durchaus in vielen Städten verbreitet.<br />

In den meisten Fällen ging es<br />

wohl um Hunde, denn viele andere<br />

Tiere wie z. B. Katzen wurden eher<br />

ertränkt.<br />

Damals existierte ein bundesweiter<br />

Verein mit dem Namen „Verein<br />

Das erste „Verwaltungsgebäude“ des <strong>Tierheim</strong>s<br />

Ende der Fünfziger Jahre: Ein Wohnwagen<br />

Seite 12<br />

gegen den Mißbrauch der Tiere“.<br />

Frau Hirschmann war Vorsitzende<br />

des Nürnberger Ortsvereins, und sie<br />

konnte es nicht mehr mit ansehen,<br />

was hier an der Stadtmauer geschah<br />

und sogar allgemein bekannt war.<br />

Sie motivierte die Mitglieder des<br />

Vereins, ihr zu helfen, und kaufte<br />

aus eigenen Mitteln ein kleines<br />

Baugrundstück in <strong>Feucht</strong>. Auf dem<br />

Grundstück stand bereits ein altes<br />

Häuschen. Frau Hirschmann und<br />

die Mitglieder des Vereins zäunten<br />

das Grundstück ein und errichteten<br />

einige provisorische Unterkünfte<br />

für Hunde und Katzen in Form von<br />

Bretterhütten und einfachen Zwingern.<br />

Um die aufgenommenen Tiere<br />

füttern zu können, fragte man bei<br />

den Metzgern in der Umgebung nach<br />

Schlachtabfällen, von denen man<br />

noch etwas Fleisch für die Tiere<br />

ablösen konnte. Fließend Wasser<br />

und Strom? Fehlanzeige. Kanalisation?<br />

Ebenfalls Fehlanzeige. Aber ein<br />

Anfang war gemacht!<br />

Frau Hirschmann gründete dann<br />

den Verein „Deutsche Tierhilfe“, um<br />

die Tiere vor den „Tiermördern an<br />

der Stadtmauer“, wie sie das nannte,<br />

zu retten. Sie fuhr täglich mit<br />

einer guten Bekannten, Frau Nunner,<br />

nach <strong>Feucht</strong>, um sich um das <strong>Tierheim</strong><br />

zu kümmern. Die Versorgung<br />

der Hunde und Katzen übernahmen<br />

die Mitglieder des Vereins und auch<br />

Frau Hirschmann persönlich bis zu<br />

ihrem Tod am 22.10.1965. Frau<br />

Hirschmann wurde 62 Jahre alt.<br />

Nach ihrem Ableben konnte der<br />

Tierschutzverein das Grundstück<br />

von Herrn Hirschmann kaufen. Die<br />

Leitung des Vereins übernahmen<br />

Herr Baudenbacher und Herr Zopfy.<br />

Das erste <strong>Tierheim</strong>auto.<br />

Die Aufnahme stammt vom 25.6.1970<br />

Blick auf das <strong>Tierheim</strong>-Gelände 1970<br />

Die ersten Tierpfleger Sonja und Franz Walter,<br />

etwa 1968<br />

Der Preis für das Grundstück war<br />

30.000 DM; der Betrag stammte aus<br />

eigenen, privaten Mitteln.<br />

Der Verein wurde im Lauf der Jahre<br />

mehrfach umbenannt, zunächst in<br />

„Tierhilfe Nürnberg e. V.“ Es wurden<br />

die ersten 15 Boxen für Hunde<br />

gebaut. Die Katzen wurden in den<br />

Wohnbereichen untergebracht, in<br />

denen oft auch die Tierfreunde die<br />

Nächte verbrachten.<br />

Sonja Walter in der Wohnbaracke,<br />

umringt von Schützlingen


Die Bereiche für Katzen (etwa 1970) und Hunde (etwa 1972). Die Unterkünfte<br />

für die Tiere waren in Eigenregie errichtet worden.<br />

Die Tierfreunde arbeiteten unermüdlich<br />

und waren sogar auf Volksfesten<br />

unterwegs, wo sie Fleischabfälle<br />

für die Tiere abholen konnten.<br />

Vermischt mit gekochten Nudeln und<br />

Reis stellte dies die Nahrungsgrundlage<br />

für die <strong>Tierheim</strong>bewohner dar.<br />

Zum damaligen Zeitpunkt war an<br />

Fertigfutter in heutiger Qualität und<br />

Menge nicht zu denken.<br />

Zum Ausstreuen der Tierunterkünfte<br />

besorgten die Helfer säckeweise<br />

Sägespäne von einem nahegelegenen<br />

Sägewerk in <strong>Feucht</strong> - schließlich gab<br />

es bis dahin weder einen Anschluss<br />

an die Kanalisation noch fließend<br />

Wasser. Das Wasser wurde aus einem<br />

Brunnen auf dem Gelände geholt.<br />

Die fleißigen Helfer verbesserten<br />

das <strong>Tierheim</strong> in den Folgejahren<br />

ständig zum Wohl der Tiere. Anfang<br />

der Siebziger Jahre wurde z. B. eine<br />

Der erste Tierschutzinspektor des <strong>Tierheim</strong>s:<br />

Herr Conrad, ca. 1972<br />

Heizungsanlage im <strong>Tierheim</strong> eingebaut.<br />

1975 hatte der Verein bereits 350<br />

Mitglieder, die sich für die Tiere<br />

einsetzten, und es wurde Zeit für<br />

den ersten Neubau. Die Tierschützer<br />

sammelten Spenden und brachten<br />

auch ihre privaten Finanzmittel ein,<br />

um Gebäude für die Tiere zu errichten.<br />

Das Provisorium wurde abgerissen,<br />

und es wurde ein fester Bau<br />

geschaffen mit zwölf Hundeboxen<br />

und einem Raum für die Katzen. Das<br />

Gebäude für die Tiere war bereits<br />

mit einer Heizung ausgestattet,<br />

während die Verwaltung immer noch<br />

im Wohnwagen untergebracht war.<br />

Die Einweihung des Gebäudes war<br />

am 18.10.1975.<br />

Nach und nach entstanden weitere<br />

Gebäude und Erweiterungen, und es<br />

wurde ein Anschluss an das Strom-<br />

Tierpflegerin Frau Huber Ende der Siebziger<br />

Jahre in der Wohnbaracke des <strong>Tierheim</strong>s<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

und Wassernetz und auch an die<br />

Kanalisation realisiert. 1977 wurde<br />

ein weiteres Grundstück mit 800 m²<br />

gekauft.<br />

In den Siebziger Jahren war das<br />

<strong>Tierheim</strong> nicht nur Unterkunft für<br />

die Tiere; die Betreuer wohnten<br />

ebenfalls auf dem Gelände. Es<br />

existierte hierfür ein eigenes Wohngebäude.<br />

Ein weiteres Grundstück mit 250 m²<br />

wurde im Jahr 1980 zugekauft.<br />

Die Anzahl der Tiervermittlungen<br />

nahm zu, und so wurde Ende der<br />

Siebziger und Anfang der Achtziger<br />

Jahre der Kontrolldienst eingeführt.<br />

So sollte sichergestellt werden, dass<br />

auch wirklich jedes vermittelte Tier<br />

einen guten Platz gefunden hatte.<br />

1986 wurde der Tiernotdienst ins<br />

Leben gerufen, der Tieren in Not-<br />

situationen zu Hilfe eilt.<br />

Erwähnenswert ist auch, dass<br />

Anfang der Achtziger Jahre im<br />

Nürnberger Schauspielhaus „Der<br />

brave Soldat Schwejk“ aufgeführt<br />

wurde. Die Hunde, die bei diesem<br />

Stück benötigt wurden, kamen aus<br />

dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>! Unsere Hunde<br />

waren also sogar als „Schauspieler“<br />

tätig!<br />

Ab 1984 wurde über den Bau eines<br />

neuen <strong>Tierheim</strong>s nachgedacht. Zehn<br />

Jahre nach dem letzen Neubau,<br />

1985, wagte der Tierschutzverein einen<br />

großen Sprung in Sachen Bauten:<br />

Es sollte ein zentrales Versorgungsgebäude<br />

entstehen.<br />

<strong>Tierheim</strong>leiterin Else Kraus 1983<br />

Geplant waren Kühl- und Lagerräume,<br />

zusätzlich sechs Katzenräume<br />

und zwölf Hundeboxen mit Innen-<br />

und Außenbereich. Die Hunde konnten<br />

frei wählen, ob sie sich innen<br />

oder außen aufhalten mochten.<br />

Außerdem gab es noch zwei Räume<br />

für die Kleintiere. Darüber hinaus<br />

existierte eine Quarantänestation<br />

für Katzen.<br />

Die Tierfreunde haben damals auch<br />

Seite 13


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Frau Huber in einem Katzenzimmer, Mitte der<br />

Achtziger Jahre<br />

einen Arztraum geschaffen, eine<br />

Futterküche und zwei Wohnungen.<br />

Das Gebäude war unterkellert, so<br />

dass genügend Stauraum vorhanden<br />

war. Vom Keller in die Futterküche<br />

existierte ein Lastenaufzug, der<br />

auch heute noch in Betrieb ist.<br />

Da die finanziellen Mittel knapp<br />

waren, konnte das Bauprojekt nur<br />

nach und nach realisiert werden.<br />

Ende 1988 war das <strong>Tierheim</strong> - der<br />

heutige „Altbau“ - fertiggestellt<br />

und bot genug Platz für 38 Hunde,<br />

70 Katzen in zehn Katzenstuben mit<br />

Freilauf und zahlreiche Kleintiere.<br />

<strong>Tierheim</strong>-Gebäude im Rohbau, ca. 1986<br />

Das <strong>Tierheim</strong> beschäftigte zu diesem<br />

Zeitpunkt vier hauptberufliche<br />

Tierpfleger in zwei Schichten sowie<br />

einen Handwerker und verfügte über<br />

zwei Tiertransport-Fahrzeuge.<br />

Ungefähr zum selben Zeitpunkt<br />

konnte auch das Grundstück erworben<br />

werden, auf dem unser heutiger<br />

<strong>Tierheim</strong>-Neubau steht. Dies war finanziell<br />

ein schwieriges Unterfangen<br />

für unseren Verein, denn die Kassen<br />

Seite 14<br />

Tierpflegerin Tanja mit Snoopy in<br />

einer Hundebox, ca. 1988<br />

waren nicht gerade gut gefüllt.<br />

Der Vorstand hatte jahrelang mit<br />

dem Eigentümer des (damaligen)<br />

Nachbargrundstücks, den Fella-Werken,<br />

verhandelt, um einen Grünstreifen<br />

entlang der <strong>Tierheim</strong>-Grenze<br />

kaufen zu können. Der Grund:<br />

Das <strong>Tierheim</strong> stand unmittelbar an<br />

der Grundstücksgrenze. Wenn der<br />

Nachbar sein Grundstück hätte nutzen<br />

wollen, hätten die Tierfreunde<br />

viele Hunde- und Katzenfreiläufe<br />

nicht mehr von außen betreten können<br />

und der (damalige) Altbau des<br />

<strong>Tierheim</strong>s hätte abgerissen werden<br />

müssen.<br />

Kurz vor Weihnachten geschah ein<br />

Weihnachtswunder: Die Fella-Werke<br />

verkauften nicht nur einen schmalen<br />

Grünstreifen, sondern das gesamte<br />

Grundstück mit über 8.000 m² für<br />

Lageplan des 1988 zugekauften Grundstücks<br />

über 830.000 DM. Der Verein musste<br />

diese Chance unbedingt nutzen. Hätte<br />

ein Gewerbebetrieb das Grundstück<br />

erworben und auf die Einhaltung<br />

der Abstandsflächen bestanden,<br />

wäre es um das <strong>Tierheim</strong> und seine<br />

Tiere schlecht bestellt gewesen. Man<br />

entschloss sich daher, den schweren<br />

Weg der Kreditfinanzierung durch<br />

eine Bank in Kombination mit Spen-<br />

Versorgungsgang für die Hunde des<br />

<strong>Tierheim</strong>s im heutigen Altbau, ca. 1988<br />

denaufrufen zu gehen, und kaufte<br />

das Grundstück hinzu.<br />

Im Jahre 1988 änderte sich auch<br />

der Name des Vereins erneut. Er<br />

nannte sich nun „Tierhilfe Nürnberg<br />

- <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> e. V.“, um eine<br />

bessere Unterscheidung zum Tierschutzverein<br />

Nürnberg zu ermöglichen<br />

und seiner Verbundenheit mit<br />

der Gemeinde <strong>Feucht</strong> mehr Ausdruck<br />

zu verleihen.<br />

Etwa zur selben Zeit begannen die<br />

engagierten Tierschützer, zusätzliche<br />

Finanzmittel in der Öffentlichkeit zu<br />

sammeln, indem sie mit Spendendosen<br />

„bewaffnet“ in der Innenstadt<br />

und vor Kaufhäusern Passanten um<br />

Unterstützung für die notleidenden<br />

Tiere baten.<br />

Damals gab es auch schon Tauben-<br />

freunde, die zusammen mit dem<br />

Pfarrer auf die Kirchtürme kletter-<br />

ten, um die Eier der dort nistenden<br />

Tauben gegen Eier aus Gips auszutauschen.<br />

Dadurch sollte die<br />

unkontrollierte Vermehrung der<br />

Stadttauben eingedämmt werden.<br />

Ab 1997 wurden im <strong>Tierheim</strong> Flohmärkte<br />

organisiert, um eine zusätzliche<br />

Einnahmequelle zu erschließen.<br />

Die ursprüngliche Motivation<br />

war die Überlegung, was man wohl<br />

mit den vielen Sachspenden machen<br />

könnte. Die Tierschützer organisierten<br />

einen Stand im <strong>Tierheim</strong>, auf<br />

dem diese gespendeten Waren zugunsten<br />

der Tiere verkauft wurden.<br />

Die Aktion „Bazis Trempelmarkt“<br />

war erfolgreich, und nach und nach<br />

kamen weitere Stände dazu.<br />

Der erste „Bazis Trempelmarkt“ im<br />

September 1997 mit damals nur einem Stand.<br />

Im Vordergrund der Namenspatron „Bazi“


Wiederum knapp zehn Jahre nach<br />

Fertigstellung des <strong>Tierheim</strong>baus<br />

stieß man erneut in besorgnis-<br />

erregender Weise an die Kapazitätsgrenzen.<br />

Also prüfte man die<br />

Möglichkeit einer Erweiterung des<br />

bestehenden <strong>Tierheim</strong>s oder gar<br />

eines Neubaus. Das Grundstück war<br />

ja bereits vorhanden.<br />

Am 5.12.1997 begannen schließlich<br />

die Arbeiten am aktuellen <strong>Tierheim</strong>.<br />

Dagmar Wöhrl, zum damaligen Zeitpunkt<br />

Landtagsabgeordnete, führte<br />

den ersten Spatenstich aus.<br />

Die Finanzierung des Neubaus rein<br />

aus bestehenden Mitteln wäre nicht<br />

möglich gewesen. Wir verdanken<br />

unseren <strong>Tierheim</strong>-Neubau Frau Erna<br />

Spiegelberger, die unseren Verein<br />

mit einer großen Summe in ihrem<br />

Testament bedacht hatte, und einer<br />

Spenderin, die anonym bleiben<br />

wollte.<br />

Gedenktafel für Frau Spiegelberger im neuen<br />

Verwaltungstrakt<br />

Die Planungen sahen eine Kapazität<br />

von 60 Hunden und 80 Katzen vor.<br />

Zusätzlich sollten mehrere Büro-<br />

räume für die Verwaltung entstehen,<br />

Sanitärräume für das Personal,<br />

eine Besuchertoilette und natürlich<br />

wieder Futterküche, Tierarztraum,<br />

Satellitenbild des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> nach Fertigstellung<br />

des ersten Bauabschnitts. Quelle: Google Earth<br />

Quarantäne-Bereiche für Hunde und<br />

Katzen, Hundedusche, ein Kühlraum<br />

und ein zusätzlicher Tiefkühlraum.<br />

Außerdem wurden Lagerräume für<br />

das Tierfutter und Räumlichkeiten<br />

für die technischen Anlagen benötigt.<br />

Die Innenräume, insbesondere<br />

die, in denen sich Tiere aufhalten,<br />

sollten mit Fußbodenheizung ausgestattet<br />

werden.<br />

Für das Brauchwasser wurde eine<br />

Regenwasser-Aufbereitungsanlage<br />

vorgesehen sowie Solarkollektoren<br />

für die Warmwasserbereitung. Neben<br />

dem ökologisch sinnvollen Aspekt<br />

der Regenwasser-Nutzung ergeben<br />

sich hieraus auch Einsparungen,<br />

denn Regenwasser kostet nichts.<br />

Die Realisierung des Neubauprojekts<br />

sollte in zwei Bauabschnitten<br />

geschehen. Am 25.5.1998 war Richtfest<br />

für den ersten Bauabschnitt,<br />

der das Katzenhaus und den Verwaltungstrakt<br />

umfasste. Am 27.06.1999<br />

wurde der Bauabschnitt 1 seiner<br />

Bestimmung übergeben.<br />

Etwa zwei Jahre später waren dann<br />

die Hunde dran: Das neue Hundehaus<br />

wurde in Angriff genommen.<br />

Flur des neuen Hundehauses<br />

Das Hundehaus sollte sowohl Einzel-<br />

als auch Gruppenunterbringung ermöglichen<br />

und der unterschiedlichen<br />

Größe verschiedener Hunderassen<br />

Rechnung tragen. Des Weiteren wurde<br />

eine Quarantänestation vorgesehen<br />

und zwei separat zugängliche<br />

Boxen für den Tiernotdienst, z. B.<br />

für die Aufnahme von Fundhunden.<br />

Der Umzug in das neue Hundehaus<br />

musste dann allerdings aufgrund<br />

eines starken Unwetters außerplanmäßig<br />

und sehr schnell geschehen:<br />

Es hatte so stark geregnet, dass die<br />

alten Unterkünfte der Hunde unter<br />

Wasser standen, weil die Kanalisation<br />

die Wassermassen nicht mehr bewältigen<br />

konnte. Innerhalb kürzester<br />

Zeit mussten alle Hunde in das neue<br />

Gebäude gebracht werden.<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Am 5. Juli 2002 wurden drei der<br />

geplanten vier Trakte für Hunde<br />

offiziell auch für die Besucher zugänglich<br />

gemacht. Es folgte rasch<br />

der noch fehlende Trakt mit Notdienst-,<br />

Quarantäne- und den so<br />

genannten Welpenboxen. Bei der<br />

Realisierung des Hundehauses hat<br />

uns Gisela Lämmerzahl-Oosterloo<br />

mit einer sehr großzügigen Spende<br />

unterstützt, auch um ständig bis zu<br />

zwölf spanische Galgos aufnehmen<br />

zu können, deren Schicksal ihr ganz<br />

besonders am Herzen liegt.<br />

Das neue Kleintierhaus<br />

Blick in das Kleintierhaus vor der<br />

Erweiterung. Zu diesem Zeitpunkt war<br />

es allerdings nicht sehr stark belegt<br />

Schnell wurde das Kleintierhaus<br />

zu eng. Käfige stapelten sich auf<br />

Käfigen, und bald konnte man fast<br />

nicht mehr von artgerechter Haltung<br />

sprechen. Das Kleintierhaus<br />

brauchte dringend eine Erweiterung!<br />

Im Jahr 2004 wurde deshalb die<br />

Planung eines Um- und Anbaus<br />

des Kleintierhauses in Angriff<br />

genommen. Die Einweihung des<br />

neuen Kleintierhauses fand am<br />

1. April 2006 statt. Der Umzug der<br />

vielen Kleintiere erfolgte am Tag<br />

darauf, zeitgleich mit Bazis Trempelmarkt.<br />

Bei dieser Gelegenheit<br />

informierten sich viele Kleintierliebhaber<br />

über die tierschutzgerechte<br />

Haltung und Pflege von Kaninchen,<br />

Meerschweinchen und Co.<br />

Seite 15


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Am 28.03.2006 erfolgte die nächste<br />

Namensänderung: Um dem Betrieb<br />

des <strong>Tierheim</strong>s in <strong>Feucht</strong> mehr Ge-<br />

wicht zu verleihen, wurde der Ver-<br />

einsname in „<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe<br />

Nürnberg e. V.“ geändert. Außerdem<br />

wurde der Sitz des Vereins<br />

von Nürnberg nach <strong>Feucht</strong> verlegt.<br />

Im Jahr 2007 wurden die untergrabsicheren<br />

Außenanlagen und Freiläufe<br />

des Kleintierhauses fertiggestellt,<br />

damit die Langohren ihr natürliches<br />

Bedürfnis ausleben können, im Freien<br />

herumzuhoppeln, sich zu sonnen<br />

und zu buddeln.<br />

Seite 16<br />

Am 30. August <strong>2008</strong> ist es nun ganze<br />

50 Jahre her, dass das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> gegründet wurde. In diesen<br />

50 Jahren begann im <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> für einige zehntausend Tiere,<br />

die weggeworfen, gequält oder nicht<br />

mehr gewollt wurden, der Weg in<br />

eine bessere Zukunft. Es hat tausende<br />

von Tierschicksalen gesehen und<br />

zum Positiven gewendet.<br />

Seit seiner Gründung hat sich das<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ständig verändert<br />

und enorm vergrößert. Was einst auf<br />

792 Quadratmetern Gartenland mit<br />

einigen Bretterhütten begann, ist<br />

Die ersten beiden Seiten des ersten Grundstücks-Kaufvertrags, notariell beurkundet am<br />

14. Dezember 1971. Mit diesem Vertrag hat der Verein sein erstes Grundstück erworben.<br />

heute eines der schönsten und modernsten<br />

<strong>Tierheim</strong>e Bayerns, wobei<br />

die Finanzierung des <strong>Tierheim</strong>s von<br />

Anfang an aus eigenen Mitteln und<br />

ohne staatliche Zuschüsse erfolgte -<br />

aus Mitgliedsbeiträgen, Patenschaften,<br />

Spenden und Erbschaften.<br />

Dieser Erfolg in 50 Jahren Tierschutzarbeit<br />

war nur möglich durch<br />

den unermüdlichen Einsatz der<br />

Tierpfleger sowie der freiwilligen<br />

und ehrenamtlichen Mitarbeiter und<br />

Tierfreunde, die im Sinne der Tiere<br />

etwas Großes und Schönes geschaffen<br />

haben.<br />

Gedanken ...<br />

Ich habe Frau Hirschmann nie kennenlernen<br />

dürfen; sie verstarb bereits<br />

kurz nachdem ich geboren wurde.<br />

Dennoch bin ich davon überzeugt, dass<br />

sie stolz darauf wäre, wenn sie sähe,<br />

was aus ihrem <strong>Tierheim</strong> geworden ist,<br />

das sie einst wegen der „Tiermörder<br />

an der Stadtmauer“ ins Leben gerufen<br />

hat.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle<br />

auch bei den vielen Menschen bedanken,<br />

die mich mit Informationen,<br />

Berichten und Fotos bei meinen<br />

Recherchen unterstützt haben, um<br />

diese Ausarbeitung zu erstellen. Und<br />

ich möchte ganz besonders herzlich<br />

denjenigen danken, die nie aufgegeben<br />

haben, sich zum Wohl der Tiere<br />

einzusetzen, sei es mit Geld oder<br />

tatkräftiger Mithilfe - immer im Geiste<br />

von Frau Hirschmann.<br />

Herbert Sauerer<br />

Gesamtansicht des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> aus dem Jahr 2003.<br />

Mit freundlicher Genehmigung von Fischer Planen und Bauen zur Verfügung gestellt.


Kaninchen und Meerschweinchen<br />

Gemeinsam einsam<br />

Wenn man sich für Kaninchen<br />

oder Meerschweinchen<br />

interessiert, hört man oft, dass die<br />

beiden Tierarten gut zusammenpassen<br />

und zusammen gehalten werden<br />

können. Ist das wirklich so? Empfinden<br />

die Tiere das auch so?<br />

Im Zoohandel wird leider oft zu<br />

dieser Kombination geraten. Der<br />

wahre Grund hierfür ist, dass der<br />

Zoohandel männliche Tiere unkastriert<br />

schlecht verkaufen kann:<br />

Zwei Rammler vertragen sich in den<br />

seltensten Fällen, und bei Haltung<br />

eines Paars wollen die Kunden nicht<br />

ständig Nachwuchs haben. Eine Kastration<br />

kostet jedoch Geld. Also rät<br />

man, ein männliches Kaninchen mit<br />

einem männlichen Meerschweinchen<br />

zusammen zu halten.<br />

Sehr häufig hört man, dass Kaninchen<br />

und Meerschweinchen so lieb<br />

miteinander „kuscheln“. Das arttypische<br />

Verhalten von Meerschweinchen<br />

beinhaltet das, was wir Menschen<br />

als „Kuscheln“ interpretieren,<br />

aber nur, wenn die Tiere sehr<br />

jung sind, wenn sie Angst haben<br />

oder krank sind. „Kuscheln“ bei<br />

Meerschweinchen ist somit immer<br />

mit Unsicherheit oder Unwohlsein<br />

verbunden. Meerschweinchen brauchen<br />

zwar immer ihre Gruppe in der<br />

Nähe, weil sie ihnen Sicherheit gibt.<br />

Aber sie halten stets eine gewisse<br />

Distanz zu ihren Artgenossen. Wenn<br />

wir Menschen das „Kuscheln“ von<br />

Meerschweinchen „lieb“ finden, ist<br />

das die menschliche (Fehl-)Interpretation<br />

eines tierischen Verhaltens.<br />

Die Sprachen von Meerschweinchen<br />

und Kaninchen sind völlig verschieden.<br />

Sie können nicht ohne Missverständnisse<br />

miteinander kommunizie-<br />

ren. Einige Beispiele:<br />

• Ein Kaninchen, das den Kopf senkt,<br />

fordert andere dazu auf, es zu<br />

Isis<br />

putzen. Ein Meerschweinchen, das<br />

den Kopf senkt, nähert sich in eindeutiger<br />

Absicht einem Weibchen<br />

oder signalisiert einem anderen<br />

Männchen, dass es ihn als höherrangig<br />

anerkennt.<br />

• Meerschweinchen begrüßen sich,<br />

indem sie sich am Gesicht beschnuppern.<br />

Kaninchen beschnuppern<br />

sich am Po.<br />

• Kaninchen haben eine ganz andere<br />

Duftsprache als Meerschweinchen,<br />

und letztere haben eine sehr<br />

komplexe Lautsprache. Kaninchen<br />

beherrschen oder verstehen diese<br />

Laute überhaupt nicht.<br />

• Hält man ein Kaninchen und ein<br />

Meerschweinchen zusammen, wird<br />

das Kaninchen niemals geputzt<br />

werden, weil Meerschweinchen<br />

das im Normalfall nicht machen.<br />

Für das Kaninchen gehört das aber<br />

zur täglichen Körperpflege und<br />

zum Zusammenleben. Das Meerschweinchen<br />

hört dafür sein Leben<br />

lang nicht ein einziges richtiges<br />

„Wort“ in seiner Sprache.<br />

• Zähnemahlen ist bei Kaninchen<br />

z. B. ein Laut, der Wohlempfinden<br />

ausdrückt; Meerschweinchen<br />

verwenden Zahngeräusche aber als<br />

Drohgebärde oder wenn sie starke<br />

Schmerzen haben.<br />

Missverständnisse sind dadurch vorprogrammiert.<br />

Zwischen Kaninchen und Meerschweinchen<br />

besteht oft ein enormer<br />

Größenunterschied. Kaninchen<br />

können mehr als doppelt so groß<br />

sein wie Meerschweinchen und sind<br />

ihnen daher körperlich überlegen.<br />

Das Meerschweinchen wird häufig<br />

vom Kaninchen bestiegen werden,<br />

was Verletzungen hervorrufen kann,<br />

zumindest aber dauerhaften Stress<br />

für das Meerschweinchen bedeutet.<br />

Nicht selten werden Meerschweinchen<br />

von Kaninchen buchstäblich<br />

zu Tode gerammelt,<br />

gehetzt oder plötzlich (meist<br />

in der Pubertät) angegriffen<br />

und verletzt. Mitunter<br />

werden aber auch Kaninchen<br />

von Meerschweinchen gebissen<br />

- eine Folge von falsch<br />

verstandenen Verhaltensmustern.<br />

Meerschweinchen und<br />

Kaninchen benötigen unterschiedliche<br />

Nahrung. Unter<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Minerva<br />

Umständen ist für den einen sogar<br />

unverträglich, was für den anderen<br />

eine Delikatesse ist. Meerschweinchen<br />

benötigen zusätzliches Vitamin<br />

C, da sie es nicht selbst erzeugen<br />

und nicht speichern können.<br />

Kaninchen bekommen bei erhöhter<br />

Gabe von Vitamin C Durchfall und<br />

können Blasenschlamm und Nierensteine<br />

bekommen.<br />

Es besteht keine Artverwandtschaft<br />

zwischen Kaninchen und Meerschweinchen.<br />

Biologisch gehören<br />

Meerschweinchen zur Ordnung der<br />

Nagetiere, Kaninchen jedoch nicht:<br />

Diese werden der den Nagetieren<br />

gleichrangigen Ordnung der Hasenartigen<br />

zugerechnet. Sie kommen sogar<br />

aus verschiedenen Kontinenten:<br />

Kaninchen stammen aus Europa,<br />

Meerschweinchen aus Südamerika.<br />

Kaninchen sind Nesthocker, Meerschweinchen<br />

sind Nestflüchter.<br />

Kaninchen und Meerschweinchen<br />

brauchen immer einen Gefährten<br />

der eigenen Art für Sozialkontakt<br />

und Kommunikation. Die Haltung<br />

zusammen mit artfremden Tieren ist<br />

der „Einzelhaft“ gleichzustellen; sie<br />

ist absolut nicht tiergerecht!<br />

Unter ganz bestimmten Bedingungen<br />

können mehrere Meerschweinchen<br />

zusammen mit mehreren<br />

Kaninchen gehalten werden: Es muss<br />

unbedingt darauf geachtet werden,<br />

dass die Meerschweinchen jederzeit<br />

die Möglichkeit haben, sich in einen<br />

Bereich zurückzuziehen, der von den<br />

Kaninchen nicht betreten werden<br />

kann. Pro Tier sollte mindestens ein<br />

Quadratmeter zur Verfügung stehen.<br />

Besser ist es in jedem Fall, nur<br />

gleichartige Tiere zusammen zu<br />

halten und jedem von Ihnen einen<br />

Lebensraum zur Verfügung zu stellen,<br />

der seiner Art gerecht wird.<br />

Seite 17


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Erläuterungen zum Bau des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong><br />

Die Architektur des <strong>Tierheim</strong>s<br />

1. Vorbemerkung<br />

Planung, Bau und Betrieb, und damit<br />

auch die Bau- und Betriebskosten eines<br />

<strong>Tierheim</strong>s, werden häufig deutlich unterschätzt.<br />

Dies war auch den jeweiligen Vorständen<br />

des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> klar. Deshalb<br />

begann man schon frühzeitig mit Planungsüberlegungen,<br />

besichtigte andere<br />

<strong>Tierheim</strong>e und entwickelte zusammen<br />

mit dem Planungsbüro „FISCHER PLANEN<br />

UND BAUEN GmbH“ in <strong>Feucht</strong> das zukunftsorientierte<br />

<strong>Tierheim</strong> schlechthin.<br />

Dass dies gelungen ist, zeigt die Tatsache,<br />

dass das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> in der<br />

Fachwelt auf großes Interesse stößt und<br />

inzwischen mehrfach kopiert wurde.<br />

Eingangsbereich des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong><br />

2. <strong>Tierheim</strong>planung allgemein<br />

Aufgabe eines <strong>Tierheim</strong>s ist nicht die<br />

lebenslange Aufbewahrung von Tieren.<br />

Vielmehr soll eine möglichst rasche Vermittlung<br />

an neue Besitzer erfolgen. Um<br />

dies zu erreichen, müssen sich die Tiere<br />

körperlich und psychisch in einwandfreiem<br />

Zustand befinden.<br />

Ein <strong>Tierheim</strong> muss für so unterschiedliche<br />

Spezies wie Hunde, Katzen, Vögel<br />

und Kleintiere mit ebenso unterschiedlichen<br />

individuellen Anforderungen an<br />

Temperaturen, Klima, Licht, Hygiene,<br />

Schallschutz, Psyche, Bewegung, Kommunikation,<br />

Kontakte usw. gleichzeitig<br />

Wohnung, Hotel, Klinik, Pflegeheim,<br />

aber auch Arbeitsstätte für die Betreuer<br />

sein.<br />

All dies muss in einem <strong>Tierheim</strong> auf<br />

engstem Raum mit möglichst kurzen<br />

Wegen in einer robusten, aber kostengünstigen<br />

Bauweise für einen wirtschaftlichen<br />

Betrieb erfüllt werden.<br />

3. Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

• Planungsziele<br />

Ziel der Planung insgesamt war es,<br />

eine innovative, gleichzeitig umweltverträgliche,<br />

erlebnisreiche Architektur und<br />

Seite 18<br />

wirtschaftliche Bauweise zu realisieren,<br />

die sich in erster Linie an den Bedürfnissen<br />

einer artgerechten und erlebnisreichen<br />

Haltung der Tiere und an den<br />

funktionalen Anforderungen der Pflege<br />

orientiert.<br />

• Planung allgemein<br />

Die der eigentlichen Planung vorgeschalteten<br />

Untersuchungen ergaben,<br />

dass die ursprüngliche Absicht, das<br />

bestehende <strong>Tierheim</strong> nur zu sanieren<br />

und etwas zu erweitern, verworfen<br />

werden musste. Die bestehenden Bauten<br />

befanden sich baulich und von ihrem<br />

Zuschnitt her in einem völlig unbrauchbaren<br />

Zustand. Ein Neubau stellte sich<br />

als wesentlich wirtschaftlicher und als<br />

besser zu bewirtschaften heraus.<br />

Um den unterschiedlichen Anforderungen<br />

der verschiedenen Spezies und<br />

eines funktionalen <strong>Tierheim</strong>betriebs<br />

gerecht zu werden, wurde das <strong>Tierheim</strong><br />

in drei Bereiche unterteilt.<br />

Bitte betrachten Sie das Luftbild auf<br />

Seite 16:<br />

- Zentral in der Mitte (halbrund) der<br />

Versorgungstrakt mit Futterküche,<br />

Tierarzt-, Lager- und sonstigen Funktionsräumen<br />

etc. Darüber (rechteckig)<br />

Vermittlung, Verwaltung, Büro- und<br />

Sanitärräume. Rechts daneben Kleintierhaus<br />

(inzwischen erweitert) und die<br />

Quarantänestation für die Katzen.<br />

- Rechts als Rundbau das Katzenhaus.<br />

- Links die vier Hundehausspangen mit<br />

den großzügigen Freiläufen.<br />

Die Bereiche im Einzelnen:<br />

• Versorgungs- und Verwaltungsbereich<br />

Der Verwaltungsbereich wurde auf<br />

ein Minimum beschränkt und mit dem<br />

Versorgungsbereich zentral angeordnet.<br />

So entstanden möglichst kurze Wege für<br />

das Personal zu den einzelnen Tierbereichen.<br />

Man konnte sich dadurch auf<br />

eine zentrale Küche und Versorgung<br />

beschränken.<br />

• Hundebereich<br />

Beim Hund handelt es sich um ein Rudeltier,<br />

das Kontakt zu seinen Artgenossen<br />

braucht, aber auch an den Menschen<br />

und dessen Wohnung gewöhnt ist.<br />

Die Planung folgt neuesten Erkenntnissen<br />

der Tierpflege, um dem Charakter<br />

und Verhalten der Hunde auch im <strong>Tierheim</strong><br />

gerecht zu werden.<br />

So sind nicht, wie früher üblich,<br />

stallartige Gitterboxen und Zwinger<br />

angelegt, in welchen sich die Hunde<br />

Flur des Hundehauses<br />

permanent verbellen. Vielmehr wurden<br />

so genannte „Hundezimmer“ für Einzel-<br />

und Gruppenhaltung von bis zu fünf<br />

Tieren errichtet.<br />

Diese sind artgerecht zum Teil mit<br />

unterschiedlichen Liegeebenen und<br />

„höhlenartigen“ Rückzugsnischen ausgestattet.<br />

Die zimmerartige Unterbringung<br />

wirkt einerseits auf die Tiere beruhigend<br />

und aggressionshemmend und fördert so<br />

die Vermittelbarkeit.<br />

Andererseits liegen vor den Zimmern<br />

freie, überdachte Zwinger und davor<br />

großzügige Freiläufe, in welchen<br />

die Tiere ihrem Bewegungsdrang und<br />

Kontaktbedürfnis (Rudel) nachkommen<br />

können.<br />

Die Besucher können mit den Tieren<br />

von einem Besuchergang aus durch<br />

Fenster zu den Zimmern unmittelbar in<br />

Kontakt treten und umgekehrt. Ferner<br />

können die Tiere von diesen Gängen aus<br />

auch in den Freiläufen in ihrer freien<br />

Bewegung beobachtet werden.<br />

Dies alles trägt zu einem optimalen sozialen<br />

Verhalten der Tiere und damit zu<br />

bestmöglichen Vermittlungschancen bei.<br />

Ein den Pflegern vorbehaltener Flur<br />

zwischen Zwinger und Freilauf, sowie<br />

die Möglichkeit des Fütterns und der<br />

Bedienung der Schlupftüren von den<br />

Fluren aus, gewährleisten einen höchst<br />

wirtschaftlichen Betrieb des Hundebereiches.<br />

Ursprünglich war eine kreuzförmige<br />

Anordnung der Hundebereiche vorgesehen.<br />

Sie ist die wirtschaftlichste Form<br />

mit den kürzesten Wegen. Diese musste<br />

aus Schallschutzgründen aufgegeben<br />

und eine riegelartige Anordnung gewählt<br />

werden.<br />

Der Hundebereich ist ausgestattet mit<br />

einer Quarantänestation, einer Notdienst-<br />

und Nachtanlieferung, einem<br />

eigenen Welpenbereich sowie mit einem<br />

gesonderten Zugang für Gassigeher mit<br />

Umkleide und Leinenraum.<br />

Die Freiläufe sind mit einem halbhohen<br />

Holzsichtschutz gegeneinander abgeschirmt.<br />

Dieser sorgt für Ruhe unter<br />

den Tieren und verhindert aggressives<br />

Auf- und Abrennen und gegenseitiges<br />

Verbellen entlang der Zäune.


• Katzenhaus<br />

Beim Katzenhaus werden keine Freiläufe<br />

benötigt. Deshalb sind die Katzen<br />

in einem Rundbau untergebracht.<br />

Diese radiale Anordnung gewährleistet<br />

kürzeste Wege im Inneren sowie eine<br />

optimale Öffnung der Katzenzimmer zu<br />

den großzügigen Zwingern und darüber<br />

hinaus ins Freie, mit bestmöglicher Belichtung<br />

und Belüftung.<br />

In den Katzenzimmern können jeweils<br />

bis zu 10 Katzen untergebracht werden.<br />

Katzen benötigen Bewegungs- und<br />

Flur des Katzenhauses<br />

Spielmöglichkeiten innerhalb der Zimmer<br />

und Zwinger durch Kletter- und<br />

Spielausstattung, wie zum Beispiel Kletter-<br />

und Kratzbäume.<br />

Durch die kuppelartigen Oberlichtfenster<br />

wird eine optimale Belichtung<br />

auch der im Norden liegenden Zimmer<br />

erreicht.<br />

Ganz wichtig im Katzenbereich ist die<br />

Quarantäne, da sich Krankheiten bei<br />

Katzen sehr viel schneller zu Seuchen<br />

entwickeln als bei Hunden. Deshalb ist<br />

der Quarantänebereich vom eigentlichen<br />

Katzenhaus abgerückt.<br />

• Sonstige Bereiche<br />

Neben den beschriebenen Hunde- und<br />

Katzenbereichen gibt es einen anfangs<br />

kleineren Bereich für Kleintiere, ebenfalls<br />

bestehend aus Boxen, Zwinger und<br />

Freilauf. Dieser Bereich wurde inzwischen<br />

deutlich vergrößert.<br />

Selbstverständlich ist das <strong>Tierheim</strong><br />

mit den erforderlichen Versorgungs- und<br />

Betriebsräumen (wie Futterküchen, Futter-<br />

und Lagerräumen, Arzt- und Quarantäneräumen,<br />

Hundeduschen, Wasch- und<br />

Trockenräumen, Reinigungsstützpunkten,<br />

Streu- und Käfiglagern) und für die<br />

Betreuer mit Aufenthalts-, Toiletten- und<br />

Duschräumen ausgestattet.<br />

Schritt für Schritt nimmt das <strong>Tierheim</strong> Gestalt an<br />

Von der Idee bis zur Einweihung<br />

Bereits Anfang 1993, also vor 15 Jahren, war das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> deutlich zu klein geworden und in die Jahre gekommen.<br />

Schon zu diesem Zeitpunkt begann die damalige Vorstandschaft<br />

mit Überlegungen zu einem <strong>Tierheim</strong>neubau. Noch<br />

fehlte damals das erforderliche Kapital. Dennoch holte man<br />

den ortsansässigen Architekten Werner Fischer ins <strong>Tierheim</strong>,<br />

um erste Überlegungen über Größe und Möglichkeiten eines<br />

eventuellen Neubaus anzustellen. Gemeinsam besichtigte man<br />

andere <strong>Tierheim</strong>e.<br />

Man begann, mit <strong>Tierheim</strong>festen Kapital zu sammeln, und<br />

parallel dazu eine erste Planung zu erstellen. Zunächst waren<br />

nur eine Generalsanierung der vorhandenen Gebäude und<br />

eine Erweiterung vorgesehen. Nicht nur wegen der noch nicht<br />

ausreichenden Finanzen nahm man sich sehr viel Zeit, sondern<br />

hauptsächlich deshalb, weil man ein optimales <strong>Tierheim</strong> entwickeln<br />

und planen wollte.<br />

Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass ein völliger Neubau<br />

und Abriss der maroden Altbauten wirtschaftlich günstiger<br />

sein würde und beschloss, einen Neubau in Bauabschnitten zu<br />

errichten. Der Betrieb sollte parallel dazu in den Altbauten<br />

aufrechterhalten werden.<br />

Im Frühjahr 1997 war es dann soweit. Durch größere Erbschaften<br />

und Spenden war die Finanzierung des ersten Bauabschnittes<br />

weitestgehend gesichert, und die konkrete Planung<br />

konnte beginnen.<br />

Damit begann folgender chronologischer Ablauf:<br />

Sommer/Herbst 1997 – Planung und Ausschreibung des ersten<br />

Bauabschnittes, bestehend aus Katzenhaus, Versorgungs- und<br />

Verwaltungstrakt<br />

Fotos auf dieser Doppelseite: Fischer Planen und Bauen GmbH<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

• Technische Einrichtungen / Umweltschutz<br />

Tierschutz ist auch Umweltschutz. Deshalb<br />

wird Regenwasser in einer Zisterne<br />

mit 43 m³ gesammelt und für die sehr<br />

wasserintensive Reinigung der gesamten<br />

Anlage genutzt. Überschüssiges Regenwasser<br />

wird zum Teil dem natürlichen<br />

Wasserhaushalt über Versickerung wieder<br />

zugeführt.<br />

Die Beheizung erfolgt durch eine<br />

gasbefeuerte Brennwertanlage, die<br />

Wärmeverteilung über eine sparsame<br />

Fußbodenheizung und die Brauchwassererwärmung<br />

durch Solarkollektoren.<br />

Das Dach der Verwaltung ist mit einer<br />

extensiven Begrünung ausgestattet.<br />

Im Inneren ist das <strong>Tierheim</strong> möglichst<br />

einfach ausgestattet. Sämtliche Installationen<br />

sind sichtbar verlegt. Boden<br />

und Wandflächen sind, auch aus hygienischen<br />

Gründen, mit Fliesen belegt. Das<br />

Mauerwerk oberhalb der Fliesen wurde<br />

sichtbar belassen und nur gestrichen.<br />

Zur Reduzierung des Schallpegels<br />

wurden Schall absorbierende Materialien<br />

gewählt.<br />

Architekt Werner Fischer,<br />

FISCHER PLANEN+BAUEN GmbH, <strong>Feucht</strong><br />

16.05.1997 – Bauantrag für Bauabschnitt I<br />

13.11.1997 – Erteilung der Baugenehmigung für Bauabschnitt I<br />

05.12.1997 – Erster Spatenstich – anschließend Winterpause<br />

März 1998 – Eigentlicher Baubeginn<br />

25.05.1998 – Richtfest für Bauabschnitt I<br />

Ende 1998 – Gebäudefertigstellung und Einzug in Verwaltung<br />

und Katzenhaus<br />

März 1999 – Fertigstellung der Außenanlagen<br />

26./27.06.1999 – offizielle Eröffnung und große Einweihungsfeier<br />

für Bauabschnitt I<br />

Inzwischen platzte auch das Hundehaus aus allen Nähten, es<br />

fehlte aber noch an Geld für die Realisierung. Dennoch wurde<br />

die Planung parallel zum ersten Bauabschnitt auch für das<br />

Hundehaus vorangetrieben.<br />

21.08.1998 – Einreichung des Bauantrages für Bauabschnitt II,<br />

Hundehaus<br />

17.11.1998 – Erteilung der Baugenehmigung für Bauabschnitt II<br />

20.07.2001 – Erster Spatenstich für Bauabschnitt II<br />

23.11.2001 – Richtfest Hundehaus<br />

05.07.2002 – Einweihung Bauabschnitt II und Gesamtfertigstellung<br />

Anfang 2004 – Es zeigt sich, dass die Kapazität des neuen<br />

Kleintierhauses erschöpft ist<br />

Sommer 2004 – Planung der Erweiterung des Kleintierhauses<br />

07.09.2004 – Einreichung des Bauantrages<br />

November 2004 – Erteilung der Baugenehmigung<br />

Sommer 2005 – Werkplanung und Ausschreibung<br />

26.08.2005 – Baubeginn<br />

01.04.2006 – Einweihung der Erweiterung des Kleintierhauses<br />

Seite 19


30. August <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

Reichswaldhalle <strong>Feucht</strong><br />

Benefiz-Gala<br />

Einladung zu<br />

50 Jahre Tier<br />

Elke Bezold - Tanzakrobatik<br />

Benedikt Anzeneder<br />

Moderation und Pantomime<br />

Comedy Kurzweil<br />

Flying Lights<br />

Jonglage<br />

Margot Feistauer - Bauchtanz<br />

Eintritt frei!<br />

Um Spenden für das <strong>Tierheim</strong> wird gebeten<br />

Schirmherrschaft: Bürgerm


m Jubiläum<br />

heim <strong>Feucht</strong><br />

31. August <strong>2008</strong><br />

<strong>Tierheim</strong>-Gelände<br />

Sommerfest<br />

12 Uhr Jazz-Frühschoppen<br />

mit Yogo Pausch<br />

14 Uhr „Die weiße Robbe“<br />

szenische Lesung mit<br />

Anja Seidel und Yogo Pausch<br />

16 - 21 Uhr Partymusik vom Feinsten<br />

Lustiges Kinderprogramm:<br />

Kastenrutsche Mini-Eisenbahn<br />

Kinderschminken<br />

Viele andere Attraktionen<br />

Für das leibliche Wohl ist<br />

bestens gesorgt!<br />

eister Konrad Rupprecht<br />

Große Tombola<br />

Haarschnitte<br />

mit Salon Stefanie Franz<br />

Kutschenfahrten<br />

Dog-Dancing-Vorführung<br />

Infostände


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Jeden Monat einen Besuch wert!<br />

Bazis Trempelmarkt<br />

Jeden ersten Sonntag im Monat<br />

treffen sich gut gelaunte Tierfreunde<br />

im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>.<br />

Es wird zusammen geplauscht,<br />

gefachsimpelt, gestöbert, gegessen,<br />

der Musik gelauscht und eine schöne<br />

Zeit verbracht. In den einzelnen<br />

Räumen des Trempelmarkts bietet<br />

Die selbstgebackenen und gespendeten<br />

Kuchen und Torten finden immer<br />

reißenden Absatz<br />

Werner Mostbeck sorgt jedesmal<br />

für gute Unterhaltung und beste<br />

Stimmung<br />

Ohne das fleißige Küchen-Team würden<br />

die Besucher glatt verhungern.<br />

Es werden stets Helfer gesucht!<br />

Hin und wieder treten Künstler beim<br />

Trempelmarkt auf, wie hier die<br />

Showtanzgruppe Stief im Mai <strong>2008</strong><br />

Seite 22<br />

das <strong>Tierheim</strong> gut erhaltene Waren<br />

an, die als Sachspenden abgegeben<br />

wurden.<br />

Die Besucher finden von 11 bis 16<br />

Uhr Bücher, Porzellan, CDs, Schallplatten,<br />

Spielwaren usw. Außerdem<br />

gibt es echte Gemälde, echten<br />

Schmuck, Modeschmuck, Nippes und<br />

Nora und Anja Seidel informieren<br />

über Hunde mit ergrauter Schnauze<br />

und bieten Patenschaften an<br />

Alex Kuhlmann und Kathrin Hannemann<br />

versorgen die Leseratten mit<br />

neuer Nahrung für die Köpfe<br />

Anschi Schmitt kümmert sich um<br />

den Verkauf von Modeschmuck und<br />

echtem Schmuck<br />

Echte Gemälde, Schallplatten,<br />

Videos, CDs und Computerspiele gibt<br />

es bei Gabi Schubert<br />

Brauchbares, und man kann sich z.B.<br />

bei Schmankerln vom Grill, Steinofenpizza,<br />

Bratwürsten, Getränken<br />

sowie Kaffee und Kuchen und stimmungsvoller<br />

Live-Musik stärken.<br />

Der gesamte Erlös aus dem Trempelmarkt<br />

kommt zu 100% dem <strong>Tierheim</strong><br />

und seinen Bewohnern zugute.<br />

Im Spielzeugzimmer finden nicht nur<br />

kleine Kinder Unterhaltsames, Buntes,<br />

Lustiges und auch Lehrreiches<br />

Monika Mostbeck bietet Schönes und<br />

Nützliches aus Glas und Porzellan<br />

zum Kauf an<br />

Zu besonderen Gelegenheiten gibt<br />

es Sonderstände, z. B. an Weihnachten<br />

Räume zum Essen, Trinken, Sitzen<br />

und Plaudern gibt es natürlich auch.


Einzelspende<br />

Auch mit kleinen Beträgen lässt sich schon viel für die Tiere erreichen<br />

und das Leben unserer Schützlinge ein Stück besser gestalten!<br />

Ihre Spende verwenden wir selbstverständlich ausschließlich für die Tiere.<br />

Das <strong>Tierheim</strong> benötigt beispielsweise ungefähr ...<br />

10 Euro ... für eine Wurmkur für einen Hund oder eine Katze<br />

oder einen großen Ballen Kleintierstreu<br />

25 Euro ... für einen Monat Katzenfutter für eine Katze<br />

oder für ein Hundekörbchen<br />

oder für zwei Kisten frisches Gemüse für die Kleintiere<br />

50 Euro ... für die Kastration eines Kleintiers<br />

oder für einen Monat Hundefutter für einen großen Hund<br />

oder für einen Kratzbaum<br />

75 Euro ... für die Kastration einer Katze<br />

oder für Benzin für 500 Kilometer Tiernotdienst-Fahrten<br />

oder für die Impfung eines Hundes oder einer Katze<br />

150 Euro ... für die Kastration eines Rüden<br />

250 Euro ... für die Kastration einer Hündin<br />

Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />

Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Überweisung sowie der Spenderbetreuung zu speichern,<br />

zu nutzen und zu verarbeiten.<br />

Wir danken allen Spendern sehr herzlich!<br />

Spenden an das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />

Für Beträge bis 200,00 € genügt dieser<br />

Quittungsabschnitt mit Bankstempel<br />

oder der Kontoauszug als Spendenbescheinigung.<br />

Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.


Beitrittserklärung und Einzugsermächtigung<br />

Ich möchte Mitglied werden und ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4,<br />

90537 <strong>Feucht</strong>, den Mitgliedsbeitrag von meinem unten stehenden Konto abzubuchen:<br />

Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />

Straße Telefon<br />

PLZ, Ort E-Mail<br />

BLZ Kontonummer<br />

Kreditinstitut<br />

Mitgliedsbeitrag Euro pro Jahr (Mindestbeitrag 30,- Euro)<br />

Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />

Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen Daten<br />

im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Beitrittserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu speichern,<br />

zu nutzen und zu verarbeiten.<br />

Ort: , den<br />

Unterschrift<br />

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />

Mitgliedsbeiträge und Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />

Bitte senden Sie dieses Formular ausgefüllt an<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong><br />

Oder per Fax an die Nummer (09128) 925 15 80. Ein Beitritt per E-Mail ist leider nicht möglich.


Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />

Ort: , den<br />

Unterschrift<br />

5 Euro für ein besseres Leben<br />

Es gibt Haustiere, die ohne ein eigenes Zuhause mit Familienanschluss auskommen müssen.<br />

Diese Tiere werden in unserem <strong>Tierheim</strong> gut betreut.<br />

Aber Sie können jetzt mehr tun! Übernehmen Sie eine Patenschaft für eines dieser Tiere –<br />

Sie können wählen zwischen Hund, Katze oder Kleintier, Hundesenior oder einem kranken Tier.<br />

Suchen Sie sich die Tierart aus und werden Sie ihr Schutzengel.<br />

Geben Sie Vertrauen, Geborgenheit und das Glück, das den Tieren oft lange versagt war.<br />

Bereits mit 5 Euro im Monat können Sie viel Gutes tun!<br />

Ich übernehme mit diesem Dauerauftrag eine<br />

Schutzengel-Patenschaft<br />

von Euro monatlich (ab 5,- Euro)<br />

Für einen Hund Für eine Katze Für ein Kleintier<br />

Für einen Hundesenior Für ein krankes Tier<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ja, ich möchte Schutzengel-Pate werden und ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> – Tierhilfe Nürnberg e. V.,<br />

Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>, den obigen Betrag bis auf Widerruf von meinem unten stehenden Konto abzubuchen.<br />

Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />

Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Patenschaftserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu<br />

speichern, zu nutzen und zu verarbeiten.<br />

Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />

Straße Telefon<br />

PLZ, Ort E-Mail<br />

BLZ Kontonummer<br />

Kreditinstitut<br />

Herzlichen Dank an alle Schutzengel-Paten!<br />

Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig


Galgos werden in Spanien bei der<br />

Hasenjagd und auf der Rennbahn zu<br />

Höchstleistungen getrieben,<br />

jedoch unter unvorstellbaren Bedingungen<br />

gehalten und völlig unzureichend<br />

gefüttert.<br />

Obwohl sie von ihren Besitzern<br />

keinerlei Liebe, sondern nur Misshandlungen<br />

und Grausamkeiten erfahren,<br />

verlieren sie nie ihr Vertrauen und<br />

ihre Loyalität zu den Menschen.<br />

Ja,<br />

ich möchte den<br />

Galgos und Greyhounds<br />

helfen …<br />

Galgos und Greyhounds<br />

Ich übernehme mit diesem Dauerauftrag eine<br />

Greyhound-Galgo-Patenschaft<br />

von Euro monatlich (ab 25,- Euro)<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ich ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> – Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>,<br />

den obigen Betrag bis auf Widerruf von meinem unten stehenden Konto abzubuchen.<br />

Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />

Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Patenschaftserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu<br />

speichern, zu nutzen und zu verarbeiten.<br />

Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />

Straße Telefon<br />

PLZ, Ort E-Mail<br />

BLZ Kontonummer<br />

Kreditinstitut<br />

Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />

Ort: , den<br />

Unterschrift<br />

Wir danken allen Paten sehr herzlich!<br />

Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />

In England und Irland werden<br />

Greyhounds auf der Rennbahn für<br />

Geldwetten missbraucht und fristen<br />

ihr Leben in winzigen dunklen Boxen.<br />

Wenn sie nicht mehr gebraucht<br />

werden oder nicht mehr<br />

„gut genug“ sind, werden sie im<br />

besten Fall einfach ausgesetzt - oder<br />

aber vergiftet, erhängt, angezündet,<br />

zu Tode geschleift, irgendwo<br />

unversorgt angebunden usw.<br />

… damit diese<br />

wundervollen<br />

Hunde endlich<br />

in Sicherheit<br />

und Geborgenheit<br />

leben können.


Besuch der Förderklasse Mittelstufe<br />

Schüler spenden für Tiere in Not<br />

Am 28. Februar <strong>2008</strong> besuchte<br />

uns Lehrerin Martina Richter mit<br />

Ihren Schülern vom Förderzentrum<br />

mit dem Förderschwerpunkt Sehen<br />

in Nürnberg, um unser <strong>Tierheim</strong><br />

zu besichtigen. Unsere Jugendleiterin<br />

Ilselore Schneider führte sie<br />

durch die Anlage und erläuterte die<br />

Schicksale einiger Tiere, aber auch<br />

die Arbeitsweise des <strong>Tierheim</strong>s und<br />

seine Abläufe.<br />

Die Schüler zeigten großes Interesse<br />

und stellten viele Fragen. Sie<br />

waren beeindruckt, wie gut die<br />

Tiere im <strong>Tierheim</strong> versorgt werden.<br />

Die Führung hat einen bleibenden<br />

Eindruck bei den Jugendlichen hinterlassen.<br />

Außerdem hatten sie eine freudige<br />

Überraschung für uns mitgebracht:<br />

Die tierlieben Jugendlichen<br />

haben mit einer<br />

beispielhaften Aktion<br />

für unsere Schützlinge<br />

Geld gesammelt,<br />

indem sie an der<br />

Weihnachtsfeier ihre<br />

selbst hergestellten<br />

Handarbeiten verkauft<br />

haben: Holzengel,<br />

schöne Papiertüten,<br />

Apfelmarmelade und<br />

Tonsterne wechselten<br />

den Besitzer, und<br />

so kamen für unsere<br />

Tiere insgesamt 70<br />

Euro zusammen.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich für<br />

die Spende und die tolle Idee!<br />

Ramona und Franziska haben ein Herz für Tiere<br />

Taschengeld für die Tiere<br />

Ramona und Franziska haben eine<br />

ganze Zeit lang ihr Taschengeld<br />

gespart. Als Ende Januar <strong>2008</strong><br />

dann die stolze Summe von 60 Euro<br />

zusammengekommen war, kamen sie<br />

zu uns ins <strong>Tierheim</strong>, um das Geld zu<br />

spenden und damit Tieren wie dem<br />

blinden Pointer Rintin, Katze Margita<br />

oder Kaninchen Browni zu helfen.<br />

Damit das Sammeln mehr Spaß<br />

macht, haben die beiden sogar eine<br />

kunstvolle kleine Geldschatulle gebastelt,<br />

die sie uns gefüllt mit dem<br />

Geld übergaben.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich!<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Martina Richter (links hinten) mit ihren Schülern und Jugend-<br />

leiterin Ilselore Schneider (rechts)<br />

Ramona Penkert (li.), Franziska Harrer (mi.) und <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />

Doris Blomeier (re.) haben den blinden Rintin in<br />

ihr Herz geschlossen. Er genießt die Streicheleinheiten.<br />

Tolle Idee der Hauptschule Wendelstein<br />

Valentinsaktion zu Gunsten des <strong>Tierheim</strong>s<br />

Die Schulsprecherinnen der Hauptschule Wendelstein,<br />

Stefanie Seifert und Cagla Cilgin, überreichen ihre Spende<br />

Die Schülerinnen<br />

und Schüler der<br />

Hauptschule Wendelstein<br />

haben am<br />

Valentinstag über 210<br />

Rosen für den guten<br />

Zweck verkauft.<br />

Den Erlös der Aktion<br />

am Tag der Liebe,<br />

insgesamt 105 Euro,<br />

spendeten die jugendlichen<br />

Tierfreunde<br />

dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />

um damit Tieren zu<br />

helfen.<br />

Die Schüler interessierten sich sehr<br />

für die Arbeit des <strong>Tierheim</strong>s und<br />

unserer Jugendgruppe. Sie stellten<br />

bei ihrem Besuch in unserer Einrichtung<br />

viele Fragen, z. B. nach dem<br />

Schicksal einzelner Schützlinge und<br />

nach der Verwendung der Spende.<br />

Sie freuten sich, dass man mit dem<br />

Geld viel erreichen kann, z. B. kann<br />

man damit einen größeren Hund wie<br />

Rintin zwei Monate lang füttern.<br />

Wir bedanken uns ganz herzlich für<br />

diese tolle Idee!<br />

Übrigens: Rintin sucht dringend ein<br />

neues, liebevolles Zuhause!<br />

Seite 27


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Wenn Tiere gehen<br />

Abschied von Julchen<br />

Julchen bei Frau Vogel<br />

Seite 28<br />

Karfreitag, 21.3.<strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />

Gerade habe ich mein „Julchen“<br />

in meinem Garten der Erde zurückgegeben.<br />

Heute: Frühlingsanfang, und trotzdem<br />

10 cm Neuschnee, eiskalter<br />

Wind, Schneesturm, Vollmond ...<br />

Julchen, ein schwarz-weißes Kätzchen,<br />

schön und so lieb(-esbedürftig),<br />

treu, anhänglich, verschmust,<br />

ca. 15 Jahre geschätzt, aber sehr<br />

ängstlich (anfänglich) - zurückzuführen<br />

auf ihr Schicksal: Im November<br />

2007 ausgesetzt in einem Karton an<br />

der Raststätte <strong>Feucht</strong>.<br />

Als Katzenflüsterin im <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> habe ich Julchen im No-<br />

vember kennen- und liebengelernt.<br />

Sie wurde dann vor Weihnachten<br />

vermittelt zu einer Familie, die sie<br />

nach sechs Wochen zurückbrachte:<br />

„Sie sitzt ja nur auf der Couch“.<br />

Nach ein paar Tagen fing Julchen<br />

an zu kränkeln, wurde untersucht.<br />

Diagnose: Leukose-positiv und Lungentumor.<br />

Nach dieser Diagnose hätte sie<br />

wieder zurück in einen Quarantäneraum<br />

gemusst. Das wollte ich auf<br />

keinen Fall mit ansehen, da ich<br />

mich immer sehr um sie gekümmert<br />

hatte, seit sie bei uns war. Sie wurde<br />

dann auch zutraulicher, und kam<br />

sie auch gleich aus ihrer „Höhle“,<br />

in die sie sich meistens verkroch.<br />

So holte ich sie zu mir heim zu<br />

meinen freifliegenden Wellensittichen<br />

am 2.3.<strong>2008</strong>. Aber Julchen<br />

interessierte sich nicht sonderlich<br />

für die Vögel.<br />

Ich habe mit diesem lieben<br />

Kätzchen, das mich daheim nicht<br />

mehr aus den Augen ließ, noch drei<br />

wunderschöne Wochen verbringen<br />

dürfen, voller Liebe, Streicheln,<br />

Dankbarkeit und Anhänglichkeit -<br />

es kam soviel Zuneigung von ihr<br />

zurück.<br />

Am Gründonnerstag ist sie in<br />

Ein ehemaliger <strong>Tierheim</strong>hund blüht auf<br />

Trebor ist zuhause gelandet<br />

Hallo liebes <strong>Tierheim</strong>,<br />

jetzt bin ich schon über zwei<br />

Wochen in meiner neuen Familie.<br />

Und mir gefällt es hier ausgesprochen<br />

gut!<br />

Gleich am ersten Tag habe ich mir<br />

einen Mozzarella von der Arbeits-<br />

Gassigehen macht tierisch Spaß!<br />

platte in der Küche gemopst (gut,<br />

dass ich so lange Beine habe!). Zum<br />

Glück schimpfte keiner, und zu<br />

dritt mussten sie mich wieder aus<br />

der Küche entfernen. Am nächsten<br />

Morgen musste dann ein Bamberger<br />

vom Frühstückstisch dran glauben.<br />

Seitdem sind aber alle vorsichtiger<br />

geworden, und das Klauen ist praktisch<br />

unmöglich geworden ...<br />

Die Treppe im Haus war mir am<br />

Anfang wirklich unheimlich. Aber mit<br />

Leckerchen brachten sie mich dazu,<br />

mal hoch und wieder runter zu gehen.<br />

Seitdem ist der Weg nach oben<br />

und unten kein Problem mehr.<br />

Die Couch habe ich mir in den<br />

ersten Tagen auch langsam erobert.<br />

Ich musste doch erst mal prüfen,<br />

ob auch keiner schimpft, wenn ich<br />

dort hochgehe. Aber ich darf mich<br />

meinen Armen still und friedlich<br />

eingeschlafen. Der Abschied ist sehr<br />

schmerzhaft, und sie fehlt mir so.<br />

Aber ich bin dankbar, dass sie noch<br />

bei mir zuhause sein konnte, und der<br />

Abschied von dieser Erde so leichter<br />

für sie war.<br />

Ich wurde gefragt: „Warum tust Du<br />

Dir das an?“<br />

Meine Antwort auf diese (dumme)<br />

Frage: „Weil ich an ihr wenigstens<br />

einen Teil wieder gutmachen wollte,<br />

was andere Menschen ihr angetan<br />

hatten.“<br />

Und ich hab‘s so gerne gemacht.<br />

Was man mit Liebe tut, ist keine<br />

Last, sondern Freude.<br />

Ilse Vogel<br />

Ist das Leben nicht schön?<br />

immer neben jemanden legen oder<br />

dort schlafen. Den bequemsten Platz<br />

hatte ich auch bald gefunden.<br />

So lässt es sich aushalten!<br />

Liebe Grüße,<br />

Euer Trebor


Vorbeugender Tierschutz<br />

Chippen oder Tätowieren von Samtpfoten<br />

Liebe Tierfreunde,<br />

es liegt mir sehr am Herzen, dass<br />

Katzen mit einer Tätowierung oder<br />

einem Mikrochip versehen sind.<br />

Die Tätowierung wird unter Narkose<br />

gemacht, wobei es sinnvoll ist,<br />

das Tier gleich bei der Kastration<br />

tätowieren zu lassen. Ist Ihre Katze<br />

schon kastriert, hat aber weder eine<br />

Tätowierung noch einen Chip, so ist<br />

ein Mikrochip leicht einzusetzen. Er<br />

wird mit einer Nadel unter die Haut<br />

an der linken Halsseite der Katze<br />

eingespritzt. Dies geschieht ohne<br />

belastende Narkose und ist relativ<br />

schmerzfrei für das Tier. Der Chip ist<br />

12x2 mm groß und hat eine gewebeverträgliche<br />

Glashülle. Entgegen<br />

weitverbreiteter Meinung sendet er<br />

keine Strahlung aus.<br />

Jeder Chip hat eine individuelle<br />

15-stellige Nummer und kann mit<br />

einem Lesegerät, welches alle Tierärzte,<br />

Tierkliniken und <strong>Tierheim</strong>e<br />

besitzen, abgelesen werden. Diese<br />

Kennnummer ist weltweit eindeutig.<br />

Wichtig ist aber, dass eine Katze,<br />

die einen Chip oder eine Tätowierung<br />

hat, bei den Registrierungsstellen<br />

(z.B. Tasso, IFTA, Deutsches<br />

Haustierregister usw.) angemeldet<br />

wird. Der Chip alleine ist ohne Registrierung<br />

nutzlos. Die Registrierung<br />

geschieht mit einem Formular der<br />

jeweiligen Registrierungsstelle, welches<br />

überall zu erhalten ist, wo man<br />

Tiere chippen lassen kann. Alternativ<br />

kann die Registrierung auch über die<br />

Internetseite der Registrierungsstellen<br />

erfolgen. Die Registrierungsstellen<br />

sind untereinander vernetzt, so<br />

dass eine Doppelanmeldung nicht<br />

notwendig ist.<br />

Nur mit dieser Anmeldung kann<br />

das <strong>Tierheim</strong> ein Fundtier seinem<br />

Besitzer wieder zuordnen! Das heißt,<br />

wenn Sie, liebe Tierfreunde, so ein<br />

Formular zu Hand haben, bitte schicken<br />

Sie es ein. Sie erhalten dann<br />

einen Tierausweis zurück, der alle<br />

Daten Ihres Tieres sowie Ihre Daten<br />

enthält.<br />

Leider ist es immer wieder der<br />

Fall, dass bei uns Fundkatzen abgegeben<br />

werden, die zu unserem<br />

Entsetzen weder eine Tätowierung<br />

noch einen Chip haben. Wochenlang<br />

versuchen wir, wenn keine passende<br />

Vermisstenmeldung bei uns vorliegt,<br />

über etliche Telefonate mit<br />

Tierärzten, anderen <strong>Tierheim</strong>en<br />

usw. herauszufinden,<br />

wo das Tier zu Hause<br />

ist, aber zu unserer großen<br />

Enttäuschung leider oft ohne<br />

Erfolg.<br />

Deshalb bitte ich Sie auch,<br />

wenn Sie ihr Tier vermissen,<br />

immer eine Vermisstenmeldung<br />

bei uns im <strong>Tierheim</strong><br />

und in anderen <strong>Tierheim</strong>en<br />

aufzugeben. Es lohnt sich<br />

immer, denn wenn man sein<br />

Tier liebt, versucht man<br />

doch alles, um es wieder<br />

zu finden. Denn liebe Tierfreunde,<br />

nichts ist schöner, als wenn man seinen<br />

Ausreißer unversehrt glücklich<br />

wieder in die Arme schließen kann.<br />

Ihre Roswitha Pilz<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Roswitha Pilz, Vorstand für Katzen, bittet darum,<br />

Tiere kennzeichnen zu lassen<br />

Web-Adressen der Registrierungsstellen:<br />

Tasso: http://www.tiernotruf.org<br />

IFTA: http://www.globalanid.com<br />

Deutsches Haustierregister:<br />

http://www.deutsches-haustierregister.de<br />

Margita Binella Piero Mixi Prinzess Caspar Lori Ernie<br />

Loro Buba Miezi Flip Pride Amadeus Feivel Skyler<br />

Button Enzo Cookie Blacky Fridolin Jule Theo Henry<br />

Tiere auf der Titelseite<br />

Sicher haben sich einige Leser gefragt, welche Tiere auf dem Titel dieser <strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong><br />

abgebildet sind. Sie alle haben sich im <strong>Tierheim</strong> befunden oder wohnen noch im <strong>Tierheim</strong>.<br />

Wir haben die Namen zusammengestellt, um das „Rätsel“ zu lösen.<br />

Uschi Whisky Adam Tommy Fusselchen Spike Momo Amadea<br />

Manita Tscheila Brooke Carat Mac Max Hansi Thor<br />

Rintin Chari Monchichi Lilly+Teddy Candy Greco Zeus Charly<br />

Dasha Gracia Kessy Maya Fee Lilli Minka Candis<br />

Julchen Anabel Iwan Teddy Teffa Blacky Mausi Justin<br />

Kalle Scotty Casanova Lisa Sabrina Mucki Sancho Lina<br />

Seite 29


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Nachricht von Nero<br />

Der Hund mit dem „Begrüßungs-Knurren“<br />

Heute wollen wir uns mal melden und<br />

von unserem neuen Familienmitglied<br />

Nero berichten!<br />

Nero hat sich bei uns sehr gut eingelebt<br />

und genießt jeden Augenblick, wie<br />

auch wir.<br />

Aber fangen wir von vorne an: Wir<br />

haben Nero im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> übers<br />

Internet gesehen und ihn sofort in unser<br />

Herz geschlossen. Der erste persönliche<br />

Kontakt war zwar von seiner Seite nicht<br />

so wie erwartet, jedoch stellten wir<br />

schnell fest, dass das „Begrüßung-Knurren“<br />

seine Art ist, Unbekannten „Hallo“<br />

zu sagen. Bereits nach wenigen Minuten<br />

zeigte er uns, dass er eigentlich ein<br />

großer, verspielter Schmuser ist, der<br />

jede Streicheleinheit in vollen Zügen<br />

genießt.<br />

Nach unserem ersten gemeinsamen<br />

Spaziergang, bei dem uns Katja begleitete<br />

und uns immer wieder hilfreiche Tipps<br />

gab, stand fest: DER MUSS ES SEIN!<br />

Nach zwei weiteren Treffen im <strong>Tierheim</strong><br />

und einem bei uns zuhause war<br />

es dann endlich so weit: Nero durfte in<br />

sein neues Zuhause umziehen. Seitdem<br />

hält er das ganze Haus, Verwandte und<br />

Bekannte auf Trab.<br />

Seite 30<br />

Altenfurter Boulevard<br />

.. ... erleben Sie unseren Stadtteil www.altenfurter-boulevard.de Hundefutter<br />

Am Sonntag, den 27. Juli <strong>2008</strong><br />

findet in Nürnberg-Altenfurt wie<br />

jedes Jahr der beliebte „Altenfurter<br />

Boulevard“ statt. Bei traditionell gutem<br />

Wetter präsentieren sich die Altenfurter<br />

Geschäfte beim Stadtteilfest entlang<br />

der Löwenberger Straße. Beginn ist um<br />

10 Uhr.<br />

Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist dieses Mal mit<br />

einem Stand vertreten und wird über<br />

seine Arbeit und über die Hunde, Katzen<br />

und Kleintiere im <strong>Tierheim</strong> informieren.<br />

Außerdem wird es eine unterhaltsame<br />

Vorführung im „Dog-Dancing“ geben.<br />

Vielleicht möchten Sie sich den Termin<br />

gleich notieren und einmal vorbeischauen<br />

- oder sogar bei der Standbesetzung<br />

aktiv mithelfen? Dann schreiben Sie bitte<br />

an vorstand@tierheim-feucht.de.<br />

Aufgrund seiner aggressiven Art anderen<br />

Rüden gegenüber gab uns Katja den<br />

Rat, ein paar Stunden beim Hundetrainer<br />

des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>, Marcel Combé, zu<br />

absolvieren. Geraten – getan, und gleich<br />

einen Termin mit Marcel ausgemacht.<br />

Wir hatten großen Spaß bei Marcel,<br />

erfuhren sehr viel Interessantes und<br />

Nützliches im Bezug auf den Umgang mit<br />

dem Hund, Gestik und Mimik der Hunde,<br />

Verhalten und Körpersprache unserer<br />

vierbeinigen Freunde und vieles mehr.<br />

Nun aber wieder zurück zu unserem<br />

Großen. Während der ersten Wochen<br />

gab‘s jeden Tag etwas Neues zu entdecken:<br />

Ohne Leine über die Wiesen zu<br />

laufen, durch den Wald zu sausen, im<br />

See zu schwimmen oder nach Mäusen zu<br />

graben. Nero hat auch schon zwei Mädels<br />

kennengelernt, mit denen er am liebsten<br />

über Wiesen und Felder rennt; es ist<br />

einfach herrlich, ihn so zu sehen.<br />

Auch glauben wir, dass er bestimmt<br />

eine Mischung aus Dogge, Boxer und Seehund<br />

ist, da keine Pfütze, kein Weiher,<br />

See oder Fluss vor ihm sicher ist - selbst<br />

wenn das Gewässer noch teilweise zugefroren<br />

ist. Fällt jedoch das Wasser vom<br />

Himmel, schüttelt sich Nero pausenlos<br />

und möchte sofort nach Hause.<br />

Den Kampf um unsere Couch als Allein-<br />

Nutzer haben wir verloren. Eigentlich<br />

wollten wir ihn nicht auf die Couch<br />

lassen, da diese sehr hell ist und unser<br />

Nero gerne mal sabbert. Bereits in der<br />

ersten Nacht machte er es sich aber auf<br />

der Couch gemütlich.<br />

Bekannte gaben uns den Tipp, die Sitzflächen<br />

mit Wäschekörben zuzustellen.<br />

Dies führte zu einem kurzen Lächeln und<br />

Gähnen unseres Hundes. Nachts, sobald<br />

wir ins Bett gegangen waren, stellte er<br />

einen Korb ganz vorsichtig auf den Boden,<br />

und schon war genügend Platz, um<br />

Rosalinde Sch. (73 Jahre) und Hund<br />

„Wuschel“ (5 Jahre) sind Stammbesucher<br />

in der Wärmestube in der<br />

Köhnstraße 3 in Nürnberg. Täglich kommen<br />

100 bis 150 Besucher in die Wärmestube.<br />

Sie essen, duschen, besuchen die<br />

Kleiderkammer oder halten sich einfach<br />

nur hier auf, um nicht auf der Straße<br />

sein zu müssen.<br />

Einige der Besucher bringen auch ihre<br />

Hunde mit, und auch die bekommen<br />

in der Wärmestube etwas zu essen.<br />

Als Rosalindes Mann vor einigen Jahren<br />

gestorben ist, hat sie sich Wuschel aus<br />

dem <strong>Tierheim</strong> geholt, und seither sind<br />

die beiden unzertrennlich. Wuschel ist<br />

ihr „Lebensgefährte“, wie sie selber<br />

sagt. Ohne ihn wäre sie völlig alleine.<br />

Einsamkeit ist ein häufiges Motiv, wes-<br />

es sich bequem zu machen. Nach weiteren<br />

vergeblichen Versuchen hatten wir<br />

ein Einsehen mit dem „armen Kleinen“.<br />

Seitdem liegen ein paar Decken auf dem<br />

Sofa und Nero dazu.<br />

Langweilig wird es Nero bei uns nicht.<br />

Herrchen dreht die erste Runde um<br />

fünf Uhr morgens. Dann gibt‘s was zu<br />

fressen, und es folgt ein ausgiebiger<br />

Schönheitsschlaf. Meistens macht „der<br />

Opa“ mit ihm kurz vor Mittag noch einen<br />

Abstecher Richtung Wald. Nachmittags<br />

ist Nero mit Herrchen öfters im Büro.<br />

- Feierabend? Na, dann geht‘s nochmal<br />

raus, diesmal eine große Runde; danach<br />

gibt‘s nochmal was zwischen die Zähne,<br />

und später klingt der Tag langsam aus.<br />

Es ist immer wieder schön zu sehen,<br />

wie dankbar der Bube für sein neues<br />

Zuhause ist.<br />

Im Frühjahr, wenn die Angel-Saison<br />

wieder beginnt, ist unser „Dicker“ natürlich<br />

mit von der Partie; wird bestimmt<br />

ein Riesen-Spaß! Wir sind sehr gespannt,<br />

wie Nero auf drei bis vier Tage Zelten<br />

reagiert. Wir hoffen, gut.<br />

Wie sagte unser Nachbar: „Wenn ich<br />

nochmal auf die Welt komme, werde ich<br />

Hund bei Euch!“<br />

Viele liebe Grüße - macht weiter so!<br />

für die Wärmestube<br />

halb die Leute in der Wärmestube einen<br />

Hund haben, aber auch Schutz für die,<br />

die tatsächlich auf der Straße leben.<br />

Hundefutter gibt‘s eigentlich immer in<br />

der Wärmestube. Und wenn‘s mal knapp<br />

wird, bekommen wir sogar Unterstützung<br />

aus <strong>Feucht</strong>.<br />

Herzlichen Dank dafür!


Das Kleintierhaus - der abwechslungsreichste Bereich<br />

Die Vielfalt der Kleintiere<br />

Bei Kleintieren denkt man in erster Linie<br />

an Kaninchen und Meerschweinchen.<br />

Erst auf den zweiten Blick fallen die<br />

vielen anderen Tierarten auf, die sich<br />

hier tummeln. Einige von ihnen möchten<br />

wir Ihnen vorstellen. Sie alle haben sich<br />

in letzter Zeit im <strong>Tierheim</strong> befunden.<br />

Jede dieser vielen verschiedenen Tierarten<br />

hat ihre speziellen Bedürfnisse,<br />

jede braucht anderes Futter und stellt<br />

andere Ansprüche an den Käfig oder das<br />

Gehege und dessen Einrichtung. Manche<br />

Tierarten sind tagaktiv, andere dämmerungs-<br />

oder nachtaktiv. Alle haben ein<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Kaninchen Gino Meerschweinchen Indas Agapornide Cookie<br />

Halsbandsittich Keiko Chinchilla Monchichi Frettchen Fee<br />

Siebenschläfer Emma Degu Julchen mit Babys Kernbeißer Karl<br />

Farbratten Flip, Flux und Fips Eichhörnchen Theo Graupapagei Coco<br />

Hahn Cocki Gerbil Don Camillo Farbmaus Friedrich<br />

unterschiedliches Sozialverhalten und<br />

können verschiedene Krankheiten haben.<br />

Außerdem hat natürlich jedes Individuum<br />

seinen ganz eigenen Charakter.<br />

Diese bunte Vielfalt macht den Bereich<br />

Kleintiere abwechslungsreich, interessant<br />

- und spannend.<br />

Zwerghamster Puck Wellensittich Hansi Griechische Landschildkröte Loro<br />

Auskünfte und Beratung zu Kleintieren: Sonja Klement, Tel. 0911 / 501 584, abends ab 18 Uhr<br />

Seite 31


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

<strong>Tierheim</strong>-Tierarzt Dr. Alois Bollwein informiert<br />

Chronische Gelenkschmerzen -<br />

Grundlagen und Therapie<br />

Unter einer Arthrose der Gelenke verstehen wir eine<br />

fortschreitende nicht ausheilbare Gelenkserkrankung,<br />

die mit starken Umbauvorgängen der Gelenkstrukturen<br />

(Knochen, Knorpel, Gelenkkapsel) einhergeht.<br />

Ein gesundes Gelenk hat einen gut ausgebildeten Knochen,<br />

die Gelenkoberfläche ist gleichmäßig mit Knorpel<br />

überzogen. Im Gelenk befindet sich eine kleine Menge<br />

gesunder, gut schmierender Gelenkflüssigkeit. Die Gelenkkapsel<br />

ist eng am Gelenk anliegend und nicht gefüllt.<br />

Der Gelenkspalt ist weit, und die Knochen berühren sich<br />

nicht. Die Muskulatur ist fest und gut ausgebildet.<br />

Das gesunde Gelenk<br />

Im Gegensatz dazu zeigt ein verändertes Gelenk eine<br />

raue, in manchen Bereichen bereits abgenutzte oder,<br />

noch schlimmer, bereits verschwundene Knorpelober-<br />

fläche.<br />

Die Gelenksflüssigkeit ist deutlich vermehrt und auch<br />

die Schmierwirkung hat stark nachgelassen. Die Gelenkkapsel<br />

ist verdickt und entzündlich verändert. Die<br />

Knochenenden berühren sich und reiben aufeinander. Die<br />

Muskulatur geht zurück, d.h. die Muskulatur wird dünner.<br />

Das kranke Gelenk<br />

Die Arthrose ist eine Folgekrankheit, die durch verschiedene<br />

Faktoren bestimmt wird:<br />

• erbliche Veranlagung( z.B. HD des Schäferhundes)<br />

• Fehlbelastungen der Gelenke (Überanstrengung,<br />

aber auch zu wenig Training! Lassen Sie mich an<br />

dieser Stelle eins feststellen: Ein Welpe muss<br />

spielen und toben, damit sich Gelenke und Muskulatur<br />

gut entwickeln. Einen Welpen nicht spielen zu<br />

lassen, wäre so, als wenn man keinen Sport macht,<br />

Seite 32<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Ihr <strong>Tierheim</strong>tierarzt: Dr. Alois Bollwein mit Fanny,<br />

von-Soden-Str. 20, 90475 Nürnberg, Tel.: 0911/835844<br />

um die Muskulatur zu schonen!)<br />

Folgen von Bandverletzungen (Überdehnung, Risse)<br />

zu hohes Körpergewicht<br />

altersbedingter Abnutzungsprozess der Gelenke<br />

Anzeichen für Arthrose sind :<br />

• Lahmheit unterschiedlichen Schweregrades, die deutlicher<br />

sichtbar wird, wenn nur einzelne Gliedmaßen betroffen sind<br />

(oder – bei Erkrankung mehrere Gliedmaßen - eine Seite stärker<br />

betroffen ist).<br />

• Verlagerung des Körpergewichts beim Laufen auf eine Seite<br />

oder nach vorne oder hinten.<br />

• Tast- oder sichtbare Verdickung eines Gelenks<br />

• Verhaltensänderung, wie z.B. Bewegungsunlust, Aggressivität<br />

• Muskelabbau<br />

Da die Arthrose allerdings eine schleichende, langsam fortschreitende<br />

Krankheit ist, kann es dazu kommen, dass die Symptome sich<br />

allmählich einstellen und deswegen nicht so deutlich auffällig sind.<br />

Achten Sie bitte darauf,<br />

• ob ihr Liebling in letzter Zeit etwas länger beim Aufstehen<br />

braucht,<br />

• ob er nicht mehr so oft aufs Sofa springt, oder etwas langsamer<br />

die Treppen rauf- oder runterläuft,<br />

• ob er nach längerer Ruhe beim Aufstehen etwas steif und<br />

ungelenkig wirkt, aber nach ein paar Schritten wieder lustig<br />

und munter herumspringt.<br />

Man geht davon aus, dass bis zu 20 % der Tiere an Arthrose leiden.<br />

Die Arthrose wird von unterschiedlich starken Schmerzen begleitet,<br />

die in verschiedenen Phasen ablaufen können. Es können<br />

Zeiten fast vollkommener Schmerzfreiheit vorkommen, und urplötzlich<br />

treten extrem starke Schmerzen auf.<br />

Die Beurteilung, wie stark unsere Lieblinge den Schmerz empfinden,<br />

ist sehr schwierig. Jedes Lebewesen empfindet Schmerz<br />

unterschiedlich und geht damit anders um. Deshalb sollten Sie<br />

bei solchen Symptomen Ihren Haustierarzt darauf ansprechen, um<br />

frühzeitig der Krankheit gegensteuern zu können. Nur so können Sie<br />

ihrem anvertrautem Hausgenossen unnötige Schmerzen ersparen.<br />

Nach einem Gespräch mit gezielten Fragen wird Ihr Tierarzt ihren<br />

Liebling entsprechend untersuchen. Er wird die Beweglichkeit der<br />

Gelenke prüfen, Verdickungen erkennen, durch spezielle Griffe<br />

versteckte Schmerzen aufspüren.


Bei Verdacht wird Röntgen nötig sein.<br />

Für spezielle Fragestellungen, besonders<br />

im Hinblick auf eine eventuelle Operation,<br />

wird sogar eine Computer- oder<br />

Magnetresonanztomographie nötig sein.<br />

Da die Arthrose oft sehr schmerzhaft<br />

ist und es sich um einen fortschreitenden<br />

Prozess handelt, kann bei frühzeitiger<br />

Diagnose ein besserer Langzeit-<br />

Behandlungsplan erstellt werden.<br />

Die Behandlungsmöglichkeiten kann<br />

man in vier Kategorien einteilen:<br />

1. Gewichts- und Bewegungstherapie:<br />

Falls Ihr Liebling eine sehr kräftige<br />

Figur hat, wäre eine Futterreduktion<br />

angemessen. (Erwarten sie aber<br />

bitte keine begeisterte Zustimmung<br />

Ihres Lieblings zu dieser Therapieform).<br />

Bewegung, Bewegung, und nochmals<br />

Bewegung. Besonders geeignet sind<br />

Wandern, Joggen, bei gesundem<br />

Kreislauf auch Fahrradfahren. Nicht<br />

geeignet sind Ballspielen und Stöckchen<br />

werfen.<br />

2. Naturheilkundliche - homöopathische<br />

Therapie:<br />

dazu zählen die Muschelextrakte,<br />

die von vielen verschiedenen Firmen<br />

angeboten werden. Meiner Meinung<br />

nach ist Canosan von Böhringer das<br />

beste und wirkungsvollste Präparat<br />

- leider auch mit das teuerste.<br />

Alternativ:<br />

Homöopatische Globuli (z.B. Rhus<br />

toxicodendron); auch von Teufelskralle,<br />

Kieselerde und Vitamin E<br />

werden positive Ergebnisse berichtet.<br />

3. Schulmedizinisch-medikamentelle<br />

Therapie: Seit ein paar Jahren<br />

haben wir auch in der Tiermedizin<br />

Ein gesundes Gelenk<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Der Gelenkkopf (1) ist groß, rund und<br />

glatt<br />

Der Hals des Gelenkkopfes (2) ist deutlich<br />

ausgeprägt und hat glatte Ränder<br />

Die Ränder der Gelenkpfanne (3) sind<br />

glatt<br />

Die Gelenkpfanne ist tief und umschließt<br />

mehr als 50 % des Gelenkkopfes<br />

Der Gelenkkopf paßt formgenau in die<br />

Gelenkpfanne<br />

4.<br />

hochwertige und gut wirkende<br />

Schmerzmedikamente zur Verfügung.<br />

Diese Medikamente sind für<br />

eine Langzeittherapie entwickelt<br />

worden und im allgemeinen gut verträglich.<br />

Trotz der geringen Gefahr<br />

von Nebenwirkungen gilt aber auch<br />

hier –wie bei allen Arzneimitteln<br />

- SO VIEL WIE NÖTIG –SO WENIG WIE<br />

MÖGLICH!<br />

Den Einsatz, die Menge und Häufigkeit<br />

der Anwendung, und welches<br />

Medikament für Ihren Liebling das<br />

beste ist, wird Ihr Tierarzt mit Ihnen<br />

besprechen.<br />

Eine große Bitte meinerseits: NIE,<br />

wirklich NIEMALS Schmerzmedikamente<br />

aus der Humanmedizin<br />

bei unseren Tieren anwenden, da<br />

diese in kürzester Zeit zu extremen<br />

Magen-Darmblutungen führen<br />

können.<br />

Operative Therapie:<br />

Verschiedene Primärursachen (z.B.<br />

Kreuzbandruptur, Knochenbruch)<br />

müssen operativ versorgt werden.<br />

Eine operative Versorgung kann jedoch<br />

auch dann in Betracht gezogen<br />

werden, wenn durch die nichtchirurgischen<br />

Maßnahmen allein<br />

keine zufriedenstellende Therapie<br />

erreicht werden kann.<br />

Zusammenfassend muss jede Therapie<br />

auf den einzelnen Patienten abgestimmt<br />

sein. Es kommt eventuell nur eine Therapieform<br />

in Frage oder eine Kombination<br />

aus Homöopathie und Schulmedizin.<br />

Im Zweifelsfall wenden Sie sich vertrauensvoll<br />

an Ihren Tierarzt. Nur er kann<br />

sicher entscheiden, ob, und wenn ja,<br />

welche Behandlung sinnvoll ist.<br />

Schema einer gesunden Hüfte Schema einer kranken Hüfte<br />

Ein krankes Gelenk<br />

•<br />

•<br />

Der Gelenkkopf (1) und der Hals sind<br />

missgebildet. Die Ränder sind aufgrund<br />

der Knochenverformung aufgeraut<br />

Die Ränder der Gelenkpfanne (2) sind<br />

rau und erscheinen im Röntgenbild<br />

weißer, da rund um das Gelenk neuer<br />

Knochen gebildet wird (Osteophyten)<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Meerschweinchen „Speedy“ hätte wegen unklarer<br />

Diagnose eingeschläfert werden sollen, als endlich<br />

die schwere Arthrose in seinen Knien erkannt<br />

wurde. Daher rührt auch die unnatürliche Beinhaltung.<br />

Seine Hinterbeine wird Speedy nie mehr<br />

normal benutzen können; er bewegt sich eher<br />

hoppelnd fort. Dank einer kombinierten Schmerztherapie<br />

- Schulmedizin und Homöopathie - lebt<br />

das Tier seit über einem Jahr glücklich in einer<br />

Familie, ist munter, frisst mit Begeisterung und<br />

nimmt ganz normal am Leben in seiner Meerschweinchengruppe<br />

teil.<br />

• Der Gelenkspalt (3) ist extrem unregel- Röntgenbild von der Hüfte eines Hundes.<br />

mäßig, da Knorpelgewebe von Gelenkkopf<br />

und Pfanne abgebaut wird<br />

Speedy (rechts) und sein Kumpel Robby<br />

Links ein gesundes Gelenk,<br />

rechts ein arthrotisches.<br />

Seite 33


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Ehrenamtliche Tierschützer<br />

Ohne sie kann das <strong>Tierheim</strong> nicht funktionieren<br />

Yippieh, jetzt geht‘s ab in den Wald!<br />

Katzenstreichler, Gassigeher,<br />

Notdienstfahrer, Kontrolldienstleute,<br />

Betreuer freilebender Katzen,<br />

Trempelmarkt-Helfer, Küchenteam,<br />

und, und, und ... egal, welche<br />

Arbeit für die Tiere zu erledigen<br />

ist, sie machen sie gerne, freiwillig<br />

und ehrenamtlich. Ihr Lohn sind<br />

glückliche Tiere, die lernen, dass<br />

man Menschen (wieder) Vertrauen<br />

entgegen bringen kann. Ihr Lohn<br />

sind auch zufriedene Besucher, z. B.<br />

bei Bazis Trempelmarkt, die ganz<br />

nebenbei noch eine Spende für die<br />

Tiere geben und deren Interesse am<br />

<strong>Tierheim</strong> dadurch geweckt wird.<br />

Skyler liebt seine Gassirunden.<br />

Das Küchenteam ist bei jedem Bazis<br />

Trempelmarkt zur Stelle, um die Besucher<br />

mit Leckereien zu versorgen. Mal<br />

gibt es Pizza aus dem Steinofen, dann<br />

Schmankerln vom Grill. Oder Folienkartoffel<br />

mit American Cream? Bruschetta<br />

nach italienischer Art? Nudeln? Salate?<br />

Oder vielleicht Käsespätzle? Auch das<br />

gab es schon.<br />

Die Kreativen aus der Küche lassen sich<br />

für jeden Trempelmarkt etwas Neues<br />

einfallen.<br />

Das „Rentnerehepaar“ Bongo und Maya<br />

sucht zusammen noch ein Altersruheplätzchen.<br />

Vielleicht bei Ihnen?<br />

Seite 34<br />

Katzenstreichler in Aktion - sie kümmern sich liebevoll um Katzen, egal, ob diese<br />

scheu, zutraulich, ängstlich, kratzbürstig oder vielleicht sogar verletzt sind.<br />

Natürlich durften auch die Boxer (siehe<br />

Artikel in diesem Heft) regelmäßig zum<br />

Gassigehen raus.<br />

Rintin ist ein besonderer „Blindenhund“:<br />

Er selbst ist blind, aber dank seiner<br />

guten Nase und seines ausgezeichneten<br />

Gehörs kommt er bestens zurecht.


Tierleid kennt keine Grenzen<br />

Auslandstierschutz und Galgos<br />

Europa soll zusammenwachsen, politisch,<br />

wirtschaftlich, gesellschaftlich,<br />

kulturell. Viel wurde bereits erreicht.<br />

Es gibt in den Schengen-Staaten keine<br />

Zollkontrollen, die europäische Einheitswährung<br />

Euro ist stark wie nie. Es<br />

gibt sogar eine gemeinsame Außen- und<br />

Sicherheitspolitik.<br />

Leider ist die Einigung nicht in allen<br />

Bereichen so weit fortgeschritten, z. B.<br />

im Tierschutz. Hier gibt es noch himmelweite<br />

Unterschiede. Deshalb engagiert<br />

sich das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> auch im europäischen<br />

Ausland und arbeitet z. B. mit<br />

spanischen Tierschutzorganisationen zusammen,<br />

aber auch mit Organisationen<br />

Covi erzählt: Ich musste mein Leben in einer<br />

dunklen, engen Box auf einer Rennbahn verbringen<br />

und immer wieder rennen, rennen,<br />

rennen. Als ich nicht mehr gut genug war und<br />

verlor, wollten sie mich aufhängen, aber ein<br />

kleiner Junge kam vorbei und rettete mich.<br />

Dorisse erzählt: Ich bin in eine Falle geraten, konnte mich aber<br />

befreien. Die Falle war mit scharfem Draht umwickelt, und als man<br />

mich fand, hingen Teile der Falle noch an meinem Körper.<br />

Gero erzählt: Ich bin zwar kein Galgo, sondern ein Cocker-Mix, aber<br />

auch ich bin Opfer einer Falle geworden. Drei oder vier Tage war ich<br />

gefangen, ohne Wasser, ohne Futter, total dehydriert, mit kaputter<br />

Pfote. Ich habe nur mein Bein verloren, aber wenigstens nicht mein<br />

Leben. Inzwischen habe ich sogar eine liebe Familie gefunden, bei<br />

der ich für immer bleiben darf!<br />

Fotos: Die meisten Bilder mit freundlicher Genehmigung von „El Arca<br />

de Noé“ in Albacete, Spanien. Foto von Anna: ANAA in Madrid<br />

in anderen europäischen Ländern.<br />

Wir benötigen in Europa dringend<br />

einheitliche Tierschutz-Standards auf<br />

höchstem Niveau. Wenn wir ernsthaft<br />

von einer Einheit Europas sprechen<br />

wollen, dürfen wir unsere Mitgeschöpfe,<br />

die Tiere, nicht außen vor lassen. Tiere<br />

kennen keine politischen Grenzen, aber<br />

sie kennen Gefühle, Freude und Leid,<br />

egal, in welchem Land sie sind.<br />

Ein Beispiel: Galgos werden in Spanien<br />

meistens zur Hasenjagd eingesetzt. Ein<br />

Jäger hat ca. 20 Galgos. Am Ende der<br />

Saison werden alle bis auf die drei oder<br />

vier Besten „entsorgt“, denn sie verursachen<br />

dann nur noch Kosten.<br />

Niebla erzählt: Ich bin gerade mal fünf Monate<br />

alt und habe eine schmerzhafte Nekrose<br />

im Oberschenkel. Ich konnte nicht richtig<br />

laufen, deswegen wurde ich ausgesetzt und<br />

musste mich alleine auf der Straße durchschlagen.<br />

Trotzdem liebe ich die Menschen!<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Pumba erzählt: Seht mich an, muss ich das kommentieren? Warum<br />

tun Menschen so etwas? Ich habe nichts verbrochen, habe niemandem<br />

etwas getan. Ich habe immer versucht, ein guter Hund zu sein.<br />

Tinin erzählt: Ich musste lange<br />

auf der Straße leben, habe mich<br />

von Abfällen ernährt, bin klapperdürr.<br />

Ich hatte ständig Hunger und<br />

Durst. Meinen Mikrochip haben<br />

sie mir brutal herausgeschnitten,<br />

bevor sie mich auf die Straße<br />

gejagt haben.<br />

Mit den Besten kann man „züchten“.<br />

Die „Schlechten“ werden ausgesetzt,<br />

an Bäumen aufgehängt, angezündet, zu<br />

Tode geschleift, in Brunnen geworfen,<br />

im Nirgendwo unversorgt angebunden<br />

usw. Wenn sie Glück haben, werden sie<br />

„nur“ ausgesetzt, dann haben sie wenigstens<br />

eine kleine Chance, vom Tierschutz<br />

aufgegriffen zu werden.<br />

Trotz der Gräuel, die ihnen angetan<br />

werden, haben Galgos ein sanftes<br />

Gemüt, bleiben sehr menschenbezogen<br />

und suchen die menschliche Nähe. Wir<br />

möchten Sie bitten, beim <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> eine Patenschaft für die Galgos<br />

abzuschließen.<br />

Anna erzählt: Ich wurde ausgesetzt und habe<br />

mir mein Hinterbein schlimm verletzt. Ich<br />

konnte nur noch humpeln. Ich hatte Hunger,<br />

die Wunde hat sich entzündet und ich hatte<br />

höllische Schmerzen. Niemand kümmerte sich<br />

um mich; ohne Hilfe wäre ich gestorben.<br />

Hier kann leider niemand mehr<br />

etwas erzählen. Auf diese Art<br />

werden Hunde in einem ausgetrockneten<br />

Brunnen zwischen<br />

einer Menge Müll entsorgt.<br />

Seite 35


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Interview mit den Auszubildenden, Valerie Mayer und Johannes Genßler<br />

Was macht eigentlich ... ein <strong>Tierheim</strong>-Azubi?<br />

Wussten Sie, dass das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> ein Lehrbetrieb für<br />

die Ausbildung zum Tierpfleger ist?<br />

Derzeit machen zwei Azubis ihre<br />

Ausbildung im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>:<br />

Valerie und Johannes. Wir haben<br />

mit den beiden gesprochen, um<br />

alles Wissenswerte zu erfahren.<br />

<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> (THZ): Warum<br />

habt ihr euch für die Ausbildung<br />

zum Tierpfleger entschieden?<br />

Johannes (J): Ich war schon ein<br />

Tiernarr, bevor ich laufen gelernt<br />

habe. Ich habe Tiere immer gemocht,<br />

so dass für mich nur ein<br />

Beruf mit Tieren in Frage kam.<br />

Valerie (V): Bei mir war das ähnlich.<br />

Mein Herz gehört den Tieren,<br />

insbesondere Hunde habe ich schon<br />

als Kind geliebt. Wir hatten immer<br />

Haustiere, und ich wollte unbedingt<br />

auch beruflich mit Tieren zu tun haben.<br />

Tierarzt-Helferin war mir aber<br />

zu klinisch, deshalb habe ich mich<br />

für eine Ausbildung zur Tierpflegerin<br />

entscheiden.<br />

THZ: Was sind die Aufgaben<br />

eines Tierpfleger-Azubis im <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong>?<br />

V & J: Den größten Teil des Tages<br />

nehmen das Saubermachen der<br />

Gehege und das Füttern der Tiere<br />

ein. Zuvor muss das Futter vorbereitet<br />

werden. Einige Tiere bekommen<br />

Medikamente ins Futter oder müssen<br />

zum Beispiel mit Augen- oder<br />

Ohrentropfen versorgt werden. Wir<br />

machen auch die Fell- und Krallenpflege<br />

bei verschiedenen Tieren oder<br />

baden bei Notwendigkeit ein Tier,<br />

wenn ein Kaninchen zum Beispiel<br />

Durchfall hat und sich selbst nicht<br />

sauber halten kann. Wenn wir nach<br />

getaner Arbeit noch etwas Zeit<br />

haben, können wir auch mal mit den<br />

Tieren spielen oder Gassi gehen;<br />

auch für Streicheleinheiten ist<br />

manchmal Zeit.<br />

THZ: Wie sieht denn ein typischer<br />

Tagesablauf im <strong>Tierheim</strong><br />

aus?<br />

V: Das ist unterschiedlich, je<br />

Seite 36<br />

nachdem, ob wir im Hundehaus eingesetzt<br />

sind oder bei den Katzen und<br />

Kleintieren. Ich beschreibe mal den<br />

Tagesablauf im Hundehaus.<br />

Früh um sieben Uhr sperren wir<br />

auf, öffnen die Schieber zu den<br />

Außengehegen und machen einen<br />

Kontrollgang, um zu schauen, ob<br />

es allen gut geht oder ob vielleicht<br />

in der Nacht etwas passiert ist. Die<br />

ersten Hunde werden in die Freiläufe<br />

gelassen. Die Besetzung der<br />

Freiläufe wird tagsüber mehrmals<br />

gewechselt, damit alle Hunde mal<br />

raus dürfen.<br />

Die zum Küchendienst eingeteilten<br />

Kollegen bereiten das Futter vor, der<br />

Rest fängt an zu putzen. Wir teilen<br />

uns die Zuständigkeit nach den Gängen<br />

im Hundehaus ein. Während der<br />

Gassizeiten kümmern wir uns um die<br />

Gassigeher, erklären zum Beispiel<br />

die Gassigeherregeln und geben<br />

Hunde heraus. Nach dem Morgen-<br />

gassi um 11.30 Uhr werden die<br />

Hunde gefüttert. Danach haben wir<br />

Mittagspause bis 14 Uhr, während<br />

der im Hundehaus Ruhe herrscht,<br />

damit die Hunde nach dem Essen<br />

nicht zu viel Aufregung und Bewegung<br />

bekommen. Das wäre zu gefährlich,<br />

weil sie dann eine Magendrehung<br />

bekommen können.<br />

Nachmittags beraten wir an den<br />

Vermittlungstagen im Hundehaus<br />

Interessenten, die zu bestimmten<br />

Hunden Fragen haben. Die Hunde<br />

bekommen frisches Wasser, und das<br />

Abendfutter wird vorbereitet. Von<br />

16 bis 16.15 Uhr haben wir noch<br />

mal eine kurze Pause, danach geht<br />

wieder die Gassigeherzeit los. Um<br />

18.30 Uhr, nach dem Abendgassi, bekommen<br />

die Hunde nochmals Futter,<br />

danach werden alle Hunde hereingeholt,<br />

die Schieber geschlossen und<br />

alles wird abgesperrt.<br />

J: Ich ergänze mal, was im Katzen-<br />

und Kleintierhaus anders ist.<br />

Hier teilen wir uns die Arbeit ein<br />

nach den Bereichen Katzenrondell,<br />

Katzenquarantäne und Kleintierhaus.<br />

Dienstags und mittwochs, wenn<br />

keine Vermittlung ist, machen wir<br />

Großputz – da werden alle Katzenzimmer<br />

ausgeräumt und komplett<br />

gesäubert, bei den Kleintieren wird<br />

die Einstreu erneuert. Bei den Katzen<br />

und Kleintieren gibt es natürlich<br />

keine Gassigeher zu betreuen. Die<br />

Katzenstreichler kommen gut alleine<br />

klar. Natürlich gehört es auch hier zu<br />

unseren Aufgaben, Interessenten zu<br />

beraten.<br />

Wenn Tiere bei uns abgegeben<br />

werden, nehmen wir die Tiere<br />

entgegen, schreiben den Aufnahmevertrag<br />

und kümmern uns um die<br />

Unterbringung des Tieres.<br />

THZ: Wie lange dauert die Ausbildung<br />

zum Tierpfleger, und wie<br />

läuft die Ausbildung ab?<br />

V & J: Die Ausbildung dauert<br />

regulär drei Jahre. Unter bestimmten<br />

Voraussetzungen kann man<br />

sie auf zwei Jahre verkürzen. Wir<br />

haben in der Berufsschule Blockunterricht,<br />

also drei- bis viermal im<br />

Jahr drei bis vier Wochen am Stück.<br />

Neben den „normalen“ Fächern wie<br />

Deutsch, Mathematik, Sport und<br />

Sozialkunde haben wir die Spezialfächer<br />

Tierpflege und Tierhaltung.<br />

Wir lernen außerdem etwas über die<br />

die Organisation eines <strong>Tierheim</strong>s und<br />

über die Öffentlichkeitsarbeit. Bei<br />

den Tierpfleger-spezifischen Fächern<br />

lernen wir die Anatomie der Tiere,<br />

Ernährung und Verdauung, Krankheiten,<br />

Unterbringung, Pflege – und<br />

zwar für alle Tierarten, die in einem<br />

<strong>Tierheim</strong> typischerweise vorkommen.<br />

Auch Themen wie Hunde-<br />

erziehung werden behandelt. Diese<br />

Fächer sind sehr interessant, und<br />

man kann die Kenntnisse auch gut in<br />

der Praxis brauchen.<br />

THZ: Wie läuft die praktische<br />

Ausbildung im <strong>Tierheim</strong> ab?<br />

V & J: Im <strong>Tierheim</strong> gibt es zwei<br />

von der IHK zugelassene Ausbilderinnen:<br />

Dagmar Oerter, die selbst<br />

eine Ausbildung zur Tierarzthelferin<br />

hat, und Resi Müller, die Zootierpflegerin<br />

gelernt hat. Im Katzen- und<br />

Kleintierbereich ist zusätzlich Heidi<br />

Möller-Krauß Ausbildungsbeauftragte.<br />

Auch sie ist ausgebildete Tierpflegerin.<br />

Von denen kann man eine<br />

Menge lernen, und sie bringen es<br />

auch sehr gut rüber.


Grundsätzlich läuft die Ausbildung<br />

so ab, dass man am Anfang der Ausbildung<br />

von den Ausbilderinnen alles<br />

Grundlegende gezeigt und erklärt<br />

bekommt – zum Beispiel das Füttern,<br />

das Saubermachen, die Arbeitsorganisation<br />

und so weiter. Wir werden<br />

zum selbständigen Arbeiten erzogen,<br />

so dass wir nicht ständig bei jemandem<br />

am Rockzipfel hängen müssen.<br />

Später gehen wir auf die Ausbilderinnen<br />

zu, wenn wir Fragen haben<br />

oder uns etwas nicht klar ist. Dann<br />

erklären sie es uns und helfen uns<br />

weiter. Wenn mal etwas Außergewöhnliches<br />

zu tun ist, holen sie uns<br />

dazu und zeigen uns, wie es gemacht<br />

wird, zum Beispiel einen Pfotenverband<br />

anlegen oder ähnliches.<br />

THZ: Welche Tätigkeit gefällt<br />

euch am besten im <strong>Tierheim</strong>, und<br />

was macht ihr nicht so gerne?<br />

V & J: Manche denken, das<br />

schlimmste sei das Putzen. Ich sehe<br />

das aber nicht so – für mich ist es am<br />

schlimmsten, wenn ich dem <strong>Tierheim</strong>-Tierarzt<br />

assistiere, wenn ich<br />

zum Beispiel ein Tier halten muss,<br />

das untersucht oder behandelt wird.<br />

Es ist schlimm für mich, wenn das<br />

Tier schreckliche Angst hat, oder<br />

wenn ihm bei der Behandlung sogar<br />

Schmerzen zugefügt werden müssen.<br />

Da leide ich immer richtig mit.<br />

Am liebsten mag ich es, wenn<br />

ich mich mal im Einzelkontakt mit<br />

den Tieren beschäftigen kann, zum<br />

Beispiel Maulkorbtraining oder<br />

Grunderziehung mit einem Hund<br />

machen, oder wenn man sich mit<br />

einer Katze intensiv beschäftigt,<br />

um ihr beizubringen, dass sie sich<br />

gefahrlos anfassen lassen kann. Wir<br />

dürfen auch öfter dabei sein, wenn<br />

die Hundetrainer mit den Hunden arbeiten<br />

– zum Beispiel beim Klickern,<br />

oder beim Training mit dem Halti.<br />

Das ist immer sehr interessant und<br />

lehrreich.<br />

THZ: Gibt es eine Tierart, die ihr<br />

mehr mögt als andere, und gibt es<br />

eine, mit der ihr nicht so klarkommt?<br />

V: Mein Herz schlägt ein bisschen<br />

mehr für Hunde. Die einzigen Tiere,<br />

die ich gar nicht mag, sind Parasiten<br />

wie z.B. Zecken.<br />

J: Ich mag eigentlich alle Tiere<br />

gleich gerne – nur Parasiten kann ich<br />

auch nicht leiden.<br />

THZ: Was ist aus eurer Sicht das<br />

Besondere am <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>?<br />

V & J: Das <strong>Tierheim</strong> ist sehr schön<br />

und ziemlich neu, die Bauten sind<br />

sinnvoll und hell, und man kann sie<br />

gut sauber halten. Die Tiere sind gut<br />

untergebracht. Unter den Pflegern<br />

ist die Zusammenarbeit sehr gut.<br />

Insgesamt finden wir, dass es Spaß<br />

macht, hier zu arbeiten.<br />

Grundsätzlich macht man sich bei<br />

einer gemeinnützigen Einrichtung<br />

wie dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> schon so<br />

seine Gedanken, ob die Leute auch<br />

in Zukunft genügend Geld geben,<br />

damit es weitergehen kann, aber das<br />

ist natürlich nicht nur ein Problem<br />

des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>.<br />

THZ: Hattet ihr im <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> schon ein besonderes oder<br />

lustiges Erlebnis, an das ihr euch<br />

noch lange erinnern werdet?<br />

V & J: In der Arbeit mit Tieren erlebt<br />

man natürlich viele bewegende<br />

Dinge. Man bekommt Tierschicksale<br />

unmittelbar mit und freut sich,<br />

wenn es den Tieren besser geht und<br />

sie ein tolles neues Zuhause bekommen.<br />

Für uns sind außerdem die<br />

Fahrten zur Tierklinik in München<br />

immer ziemlich aufregend. Wenn<br />

die Möglichkeiten der Ärzte hier<br />

ausgeschöpft sind oder ein bestimmter<br />

Spezialist benötigt wird, fahren<br />

Ausbilderin Dagmar Oerter Ausbilderin Resi Müller Ausbildungsbeauftragte<br />

Heidi Möller-Krauß<br />

wir mit dem Tier nach München.<br />

Wir waren zum Beispiel schon dort<br />

mit einem Hund mit einem komplizierten,<br />

schlecht verheilten Beinbruch,<br />

oder mit einem Kater mit einer<br />

schlimmen Harnwegserkrankung,<br />

oder mit einem anderen Hund wegen<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

einer schweren Hautkrankheit. Allen<br />

Patienten geht es heute gut, und das<br />

ist ein sehr schönes Gefühl.<br />

Auch bei Notdiensteinsätzen sind<br />

wir manchmal dabei. Einmal mussten<br />

wir zum Beispiel einen uns unbekannten<br />

Staffordshire-Terrier aus<br />

einem Auto holen, dessen Besitzer<br />

von der Polizei abgeführt worden<br />

war. Da bekommt man schon Herzklopfen,<br />

weil man das Tier ja nicht<br />

kennt und nicht einschätzen kann,<br />

wie es reagiert. Es ist aber alles gut<br />

gegangen.<br />

J: Nicht ganz so spektakulär, aber<br />

lustig war der Fall der verschwundenen<br />

Schildkröte. Im Sommer<br />

bei schönem Wetter durfte unsere<br />

Schildkröte Loro auf dem eingezäunten<br />

Rasen vor dem Kleintierhaus<br />

frei herumlaufen. Als wir sie abends<br />

wieder in ihre Box setzen wollten,<br />

war Loro verschwunden. Wir haben<br />

alles abgesucht, den Zaun auf<br />

Löcher untersucht – es war allen ein<br />

Rätsel, wo Loro abgeblieben sein<br />

könnte. Da sah ich mitten im Rosenbeet<br />

aus der Erde etwas Komisches<br />

hervorblitzen, Es war ein Stück<br />

Panzer von Loro. Der Gute hatte sich<br />

fast vollständig in der Erde zwischen<br />

den Rosenstöcken eingegraben - ihm<br />

war es wohl zu warm geworden. Ich<br />

habe ihn dann ausgegraben und saubergemacht,<br />

und Loro hat versprochen,<br />

dass er uns nie wieder solche<br />

Sorgen machen würde. Tat er auch<br />

nicht – künftig wussten wir ja, wo<br />

wir ihn suchen mussten. Das Rosenbeet<br />

wurde nämlich sein absolutes<br />

Lieblingsplätzchen.<br />

THZ: Was ist euer Fazit der<br />

Arbeit und eurer Erfahrungen im<br />

<strong>Tierheim</strong>, was möchtet ihr unseren<br />

Lesern gerne mit auf den Weg<br />

geben?<br />

V&J: Bitte überlegt genau, bevor<br />

ihr euch ein Tier anschafft. So schön<br />

es unsere Tiere im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />

auch haben – noch schöner wäre es,<br />

wenn alle Tiere ein Zuhause hätten,<br />

in dem sie geliebt und gut versorgt<br />

werden.<br />

THZ: Dem können wir uns nur<br />

anschließen. Danke für das Gespräch!<br />

Seite 37


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> sucht dringend mehrere<br />

ehrenamtliche<br />

Notdienstfahrer/-innen<br />

Die Tierrettung gehört zu den wichtigsten Bereichen unserer Tierschutzarbeit.<br />

Wenn im <strong>Tierheim</strong> oder unter der 24-Stunden-Notrufnummer 0700-91 66 66 66 ein tierischer Notfall<br />

gemeldet wird, sind sie zur Stelle: Unsere ehrenamtlichen Notdienstmitarbeiter befreien Tiere aus allen<br />

akuten Notsituationen.<br />

Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams Damen und Herren, die Freude daran haben, Tieren<br />

unmittelbar und direkt zu helfen.<br />

Ihr Profil:<br />

- Sie arbeiten gerne selbständig mit Tieren<br />

- Sie besitzen einen PKW-Führerschein<br />

- Sie haben etwas Zeit für Tiere übrig<br />

- Sie sind flexibel und belastbar<br />

- Sie sind frei von Tier-Allergien und Tier-Phobien<br />

- Sie haben Spaß daran, in einem Team Tieren in Not zu helfen<br />

Wir bieten:<br />

- Ein gut ausgestattetes <strong>Tierheim</strong>-Fahrzeug mit Navigationssystem<br />

- Erfüllung bei der Tätigkeit<br />

- Das Gefühl, das Richtige für Tiere zu tun<br />

- Glückliche, zufriedene und dankbare Tiere<br />

- Mit jedem Einsatz mindestens ein notleidendes Tier weniger<br />

- Wir stellen das Notdienst-Handy zur Verfügung<br />

Melden Sie sich bitte per Mail unter info@tierheim-feucht.de<br />

oder telefonisch bei Herrn Rauschning unter 0178/3409209<br />

Tieren in Not direkt und unmittelbar helfen<br />

Notdienstfahrer dringend gesucht!<br />

Tiernotdienst-Fahrer sind immer<br />

dann zur Stelle, wenn Tiere in<br />

unserem Einzugsbereich akut Hilfe<br />

benötigen. Zu ihren Aufgaben gehört<br />

es zum Beispiel, verängstige Katzen<br />

aufzugreifen, herumirrende Hunde<br />

ins <strong>Tierheim</strong> zu bringen, bei der<br />

Bergung tierischer Unfallopfer zu<br />

helfen, aber auch Tiere zur Behandlung<br />

zur Tierklinik oder zum Tierarzt<br />

zu bringen. Der Tiernotdienst ist<br />

ein tolles Team, und die Menschen<br />

haben Freude daran, Tieren in Not<br />

zu helfen.<br />

Unser Tiernotdienst teilt sich ein<br />

in einen Tag- und einen Nachtdienst,<br />

um die Erreichbarkeit rund um die<br />

Uhr sicherzustellen. Der Tagdienst<br />

ist montags bis freitags von 7 bis<br />

19 Uhr zuständig, die restliche Zeit<br />

übernimmt der<br />

Nachtdienst<br />

- auch das Wochenende.<br />

Das Notdienst-<br />

Team trifft sich<br />

regelmäßig zum<br />

Erfahrungsaustausch<br />

und um<br />

die zeitliche<br />

Einsatzplanung<br />

zu besprechen.<br />

Der <strong>Tierheim</strong>-<br />

Notdienst<br />

sucht dringend<br />

Verstärkung!<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />

Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong><br />

Tel.: 09128/916494, Fax: 09128/916495<br />

Web: www.tierheim-feucht.de<br />

E-Mail: info@tierheim-feucht.de<br />

Natürlich werden „Neulinge“ umfassend<br />

eingewiesen.<br />

Haben Sie Lust, Tieren in Not zu<br />

helfen? Dann melden Sie sich bitte<br />

schnell bei uns, gerne per Mail oder<br />

Telefon (Kontaktdaten siehe oben).<br />

Anzeige


Ein unerwarteter Notfall<br />

Boxer in Not<br />

Als am Abend des ersten April um<br />

kurz nach 18 Uhr im <strong>Tierheim</strong><br />

das Telefon klingelte, wusste noch<br />

keiner, dass es ein längerer Abend<br />

werden sollte. Am Telefon meldete<br />

sich der Hundeführer der Polizei in<br />

Lauf und bat dringend um Mithilfe:<br />

Er stehe gerade in Lauf vor einem<br />

Haus, in dem 28 Boxer wohnen,<br />

die nicht gut gehalten werden, die<br />

in kleinen Zimmern hausen, oder<br />

teilweise auch in Transportboxen,<br />

und seine Bitte war: Kommt bitte<br />

her und holt die Boxer alle ab,<br />

die Hunde müssen beschlagnahmt<br />

werden.<br />

Innerhalb von 15 Minuten organisierten<br />

unsere Tierpfleger den<br />

schnellen Einsatz. Mit drei <strong>Tierheim</strong>-<br />

Bussen fuhren die Tierpfleger Philipp<br />

Steiger und Gabi Häusler in Richtung<br />

Lauf, zusammen mit den allzeit<br />

bereiten Notdienstfahrern Bernd<br />

Soldner und Günther Nähr. Weil aber<br />

vier Leute nicht reichen würden, um<br />

so viele Boxer zu befreien, fuhren<br />

spontan noch unsere ehrenamtlichen<br />

Gassigeher Nina Paulus, Heidi<br />

Spiegel und Birgit Brandl mit zum<br />

Einsatzort – ohne vorher zu wissen,<br />

Die stellvertretende <strong>Tierheim</strong>leiterin Gitta Teufel<br />

wird von den neuen Schützlingen stürmisch begrüßt<br />

Wir trauern um unsere langjährige Mitarbeiterin<br />

Marion Mehlis-Zwack<br />

die viel zu früh von uns gegangen ist. Sie hatte ein<br />

großes Herz für Tiere und setzte sich mit unermüdlichem<br />

Engagement ehrenamtlich für Tiere in Not ein.<br />

Unser Mitgefühl gilt allen ihr Nahestehenden.<br />

Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e.V.<br />

was auf sie zukommt.<br />

Gesagt – getan. Vor Ort wartete<br />

dann die Polizei mit den<br />

28 Boxern auf Hilfe und Abtransport.<br />

Keiner der Hunde<br />

hatte ein Halsband oder eine<br />

Leine; sie mussten teilweise<br />

in die Autos getragen werden,<br />

denn sie hatten große Angst.<br />

Die Tiere kannten nicht viel,<br />

sie wussten nicht, was passiert,<br />

aber sie vertrauten den<br />

Helfern, denn sie spürten, dass<br />

ihnen nichts passieren würde.<br />

Einige Boxer wurden von den<br />

Kollegen des <strong>Tierheim</strong>s Nürnberg<br />

abgeholt. Für 18 Boxer<br />

ging am Dienstagabend um<br />

20.30 Uhr die Fahrt ins <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong>. Die drei Welpen,<br />

neun Hundedamen und sechs Rüden<br />

wurden am <strong>Tierheim</strong> von Tierpflegerin<br />

Alex Ritzler und dem Vorstand<br />

für Hunde, Katja Wagner, schon<br />

erwartet. Alle Quarantäne-Boxen<br />

und ein eigener, abtrennbarer Gang<br />

im Hundetrakt waren schon mit<br />

Decken, Körbchen und Wasser ausgestattet.<br />

Nun wurden die 18 Hunde<br />

einquartiert. Teilweise mussten sie<br />

in die Boxen getragen werden,<br />

was sie mit viel Liebe und Geduld<br />

über sich ergehen lassen<br />

haben. Zum Glück konnten<br />

die Hunde zum größten Teil<br />

zu zweit oder zu dritt in die<br />

Boxen gesetzt werden, denn<br />

die Anwesenheit eines vertrauten<br />

Artgenossen half den<br />

verschreckten Hunden sehr.<br />

Um 21.30 Uhr waren alle<br />

Hunde gut angekommen und<br />

durften nun endlich zur Ruhe<br />

kommen und schlafen.<br />

In den folgenden Tagen wurden<br />

alle Hunde komplett untersucht<br />

und geimpft, manche<br />

mussten noch gechipt werden.<br />

Zwei der Boxer kurz nach ihrer Ankunft im <strong>Tierheim</strong><br />

Einige Hunde hatten tränende Augen,<br />

entzündete Ohren und offene<br />

Hautstellen, so dass sie tierärztlich<br />

behandelt werden mussten. Im<br />

<strong>Tierheim</strong> wurden die Boxer bestens<br />

versorgt - jeder hatte genügend<br />

Platz und täglich freien Auslauf auf<br />

dem <strong>Tierheim</strong>gelände; die liebenswerten<br />

Hunde lernten Gassi gehen<br />

und wurden von den Tierpflegern<br />

und Gassigehern verwöhnt.<br />

Die Tiere wurden nach und nach<br />

auf Anweisung des Landratsamts an<br />

ihre neuen Eigentümer abgegeben.<br />

Am Sonntag, den 27.4.<strong>2008</strong> sind die<br />

letzten Boxer in ihr neues Zuhause<br />

gezogen.<br />

Hier hat sich wieder gezeigt, dass<br />

ohne engagierte Tierpfleger, Notdienstfahrer<br />

und Gassigeher schnelle<br />

Hilfe in einem solchen Notfall nicht<br />

möglich wäre. Vielen Dank für euren<br />

Einsatz!<br />

Katja Wagner<br />

Möchten auch Sie bei solchen und<br />

vielen anderen Einsätzen im <strong>Tierheim</strong><br />

mithelfen? Dann melden Sie<br />

sich bitte bei uns!<br />

Wir trauern um unsere langjährige <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />

Else Kraus<br />

die im Alter von 90 Jahren von uns gegangen ist. Sie<br />

war eine große Tierfreundin und schenkte sehr vielen<br />

Tieren in Not ein liebevolles Zuhause.<br />

Unser Mitgefühl gilt allen ihr Nahestehenden.<br />

Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e.V.<br />

Seite 39


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Ich sollte mich etwas mehr bewegen ...<br />

Vom Gassigeher zum Hundebesitzer<br />

Im Herbst 2003 bin ich in das <strong>Tierheim</strong><br />

nach <strong>Feucht</strong> gekommen, um<br />

mal zu sehen, wie das mit dem Gassi<br />

gehen funktioniert. Laut einer Ärztin<br />

sollte ich mich nämlich mehr bewegen.<br />

Ich bin seit meiner frühesten<br />

Kindheit Sportmuffel, also hielt ich<br />

Spazierengehen für eine gute Alternative.<br />

Ich hatte die Befürchtung,<br />

ich müsste mich auf bestimmte<br />

Zeiten und Tage festlegen und wäre<br />

dadurch fest gebunden. Zum Glück<br />

kann man aber selber entscheiden,<br />

an welchem Tag Zeit und Lust zum<br />

Gassi gehen vorhanden ist. Was ich<br />

zu diesem Zeitpunkt noch nicht<br />

ahnte: Gassi gehen kann süchtig<br />

machen.<br />

Zuerst war ich nur am Samstag- und<br />

Sonntagnachmittag da. Dann dehnte<br />

ich das auf die Vormittage der zwei<br />

Tage aus und später kam der Freitagnachmittag<br />

auch noch dazu. Nun<br />

wohne ich ja nicht gerade um die<br />

Ecke, sondern in Nürnbergs Norden.<br />

Viele meiner Bekannten konnten<br />

gar nicht verstehen, wieso ich diese<br />

Strecke auf mich nahm, und das teilweise<br />

zweimal am Tag. Es ist schwer<br />

zu erklären, aber wenn einen der<br />

„Gassi-Virus“ gepackt hat, kommt<br />

man schwer davon los.<br />

Ich lernte in dieser Zeit einige<br />

Menschen kennen, die regelmäßig<br />

bei den Hunden waren, und meist<br />

hieß es: „Einen eigenen Hund können<br />

wir uns nicht holen, wir müssen<br />

ja arbeiten. Außerdem könnten wir<br />

dann auch mit den <strong>Tierheim</strong>hunden<br />

nicht mehr gehen.“ Nicht alle konnten<br />

diesen Standpunkt beibehalten,<br />

weil der eine oder andere Hund sich<br />

seine Besitzer aussucht.<br />

Auch bei den Veranstaltungen für<br />

die Gassigeher und Katzenstreichler<br />

lernte ich neue Leute kennen. So<br />

Kathrin Hannemann mit Kerry und Crissy<br />

Seite 40<br />

traf ich auch die Alex, die hier zu<br />

meiner besten Freundin wurde.<br />

Wenn man anfängt, Gassi zu gehen,<br />

ist man erst mal auf die Hilfe der<br />

Tierpfleger angewiesen, um einen<br />

passenden Hund zu finden. Ich bin<br />

am Anfang erst mal mit kleinen bis<br />

mittelgroßen Hunden rausgegangen,<br />

die lieb und ruhig waren. Da<br />

war der Terrier-Mix Vorro, den ich<br />

besser nicht streicheln sollte. Aber<br />

was macht man, wenn der Hund zu<br />

einem auf den Schoß klettert, während<br />

man in der Box sitzt? Der kleine<br />

Kerl schien mich zu mögen und hat<br />

zum Glück nie versucht, mich zu<br />

beißen. Er wurde so mein Lieblingshund,<br />

und ich war sehr traurig, als<br />

er dann ein Zuhause fand.<br />

Die Vermittlung eines Hundes, den<br />

man sehr gern hat, ist immer ein<br />

sehr schwerer Moment; der Verstand<br />

sagt einem zwar, dass es für das Tier<br />

besser ist, aber das Herz hängt an<br />

ihm. Nachdem dieser Hund weg war,<br />

musste ich einen anderen finden,<br />

mit dem ich raus konnte, und so<br />

nahm ich mal einen Windhund mit.<br />

Ich hatte mich vor der Zeit im <strong>Tierheim</strong><br />

nie mit diesen Tieren beschäftigt<br />

und auch keinen laufen sehen.<br />

Im Kopf gab es immer nur die Bilder<br />

der fürchterlich dünnen Hunde.<br />

Viele der Galgos, die ins <strong>Tierheim</strong><br />

kommen, haben Schlimmes erlebt<br />

und haben Angst vor den Zweibeinern.<br />

Mit viel Geduld und Zuneigung<br />

kann man erstaunliche Wandlungen<br />

bei ihnen erleben. Ich hatte eine<br />

neue Lieblingsrasse zum Spazierenführen<br />

gefunden.<br />

Dann kam wieder mal so ein Sonntagnachmittag,<br />

an dem ich einen<br />

Hund suchte, mit dem ich raus<br />

gehen konnte. Ich sollte mir Perdi<br />

aus dem Freilauf holen. Also machte<br />

ich mich auf, um die Galgo-Mix-<br />

Hündin abzuholen. Im Katzenauslauf<br />

stand ich erst mal ratlos da und<br />

wusste nicht, welcher der Hunde der<br />

Richtige war. Mit Hilfe der Hundebesitzer,<br />

die hier mit ihren Hunden<br />

zum spielen waren, fand ich sie.<br />

Ängstlich wollte sie sich erst mal<br />

nicht von mir anleinen lassen. Das<br />

war der Moment, in dem ich sozusagen<br />

einen Pflegehund bekam. Frau<br />

Weindel, die damals noch bei den<br />

Windhunden war, bat mich, mich um<br />

diese Hündin zu kümmern, damit sie<br />

ihre Scheu verliert. Ein dreiviertel<br />

Jahr bin ich regelmäßig mit ihr Gassi<br />

gegangen, versuchte ihr die Angst<br />

vor dem Autofahren zu nehmen und<br />

ihr ein bisschen Hundebenehmen<br />

beizubringen.<br />

Galga Perdi<br />

Der Wunsch, Perdi zu behalten,<br />

wurde in mir geweckt. Ich wusste<br />

nicht, wie ich das schaffen sollte -<br />

ich bin berufstätig und hatte zu dem<br />

Zeitpunkt noch zwei Zwergkaninchen;<br />

zudem hatte ich keine Erlaubnis<br />

zur Hundehaltung in meiner<br />

Wohnung. Immer wieder sagte ich<br />

mir, es ist unmöglich, einen eigenen<br />

Hund zu haben. Mir fehlte der<br />

Mut, das wirklich anzupacken. Auch<br />

dieser Hund bekam dann ein tolles<br />

Zuhause, was mich aber am Anfang<br />

nicht trösten konnte. Ich war eine<br />

Zeit lang sogar am überlegen, das<br />

Gassigehen wieder aufzugeben, weil<br />

ich immer wieder so an den Hunden<br />

hing. Doch die „Sucht“ war stärker.<br />

Ich wollte nur keinen mehr so intensiv<br />

betreuen. Fehlanzeige! Es war<br />

wieder so ein „Problemhund“ da.<br />

Diesmal war es ein Dackelmix. Keiner<br />

wollte so gern mit ihm Gassi gehen,<br />

weil er seine Besitzer gebissen<br />

hatte und auch bei anderen Hunden<br />

immer Theater machte. Ich hatte<br />

mich bald mit ihm angefreundet und<br />

zum ersten Mal versuchte ich alles,<br />

um diesem Hund ein Zuhause geben<br />

zu können. Leider kam die Zusage<br />

Kathrin und Wasti


Anzeige<br />

zur Hundehaltung von der Hausverwaltung<br />

zu spät. Wasti zog zu einem<br />

Frührentner.<br />

Schon wieder so ein Rückschlag.<br />

Aber nun hatte ich die Erlaubnis zur<br />

Hundehaltung seitens des Vermieters<br />

in der Tasche, ein wichtiger Punkt<br />

vor der Anschaffung eines Hundes.<br />

Mit meiner Freundin Alex führte ich<br />

lange Gespräche und sie zeigte mir<br />

auch die Schwierigkeiten, die man<br />

mit so einem neuen Hausbewohner<br />

haben kann.<br />

Ende Mai 2007 durfte ich dann<br />

mit unserem Galgomädchen Dorisse<br />

spazieren gehen. Sie war erst<br />

aus der Quarantäne gekommen,<br />

und noch mussten die Narben ihrer<br />

Verletzungen behandelt werden. Die<br />

ersten Male konnte sie nur der Tierpfleger<br />

anleinen, weil sie so scheu<br />

war. Nach dem Gassigehen bin ich<br />

immer noch bei ihr in der Box geblieben<br />

und habe so bald geschafft,<br />

dass sie sich neben mich legte. Die<br />

Wochenenden gehörten ab jetzt uns<br />

beiden. Sie freute sich immer, wenn<br />

ich zur ihr kam. Ich hatte das Gefühl,<br />

sehr gut mit Stella, wie ich sie<br />

nannte, zurecht zu kommen. Konnte<br />

dies wirklich mein Hund werden?<br />

Nach ca. sechs Wochen traute<br />

ich mich, bei Katja Wagner mal<br />

zu fragen, ob sie für mich eine<br />

Chance sieht, diese Hündin zu<br />

bekommen. Zum Glück gab es<br />

noch keine anderen Interessenten.<br />

Die nächste Hürde war<br />

die <strong>Tierheim</strong>leitung; ohne das<br />

OK von Frau Blomeier und Frau<br />

Teufel müsste ich meinen Traum<br />

begraben. Ich fühlte mich, als<br />

ob ich zu einem Bewerbungsgespräch<br />

müsste. Aber ich konnte<br />

die beiden Damen überzeugen,<br />

das ich mir bewusst bin, dass ich<br />

für lange Zeit eine Verantwortung<br />

für dieses Tier übernehme,<br />

auch wenn es vielleicht nicht<br />

immer leicht sein wird.<br />

Am 13. August war es dann<br />

endlich soweit. Ich konnte meinen<br />

Hund heim holen.<br />

Es macht sehr viel Freude zu<br />

sehen, wie sich Stella entwickelt<br />

und welchen Spaß sie beim<br />

Spielen mit anderen Hunden<br />

hat. Jeder Fortschritt, den ich<br />

an ihr merke, zeigt mir, dass es<br />

eine gute Entscheidung war, sie<br />

zu mir zu nehmen.<br />

Kathrin Hannemann<br />

Frankens Nr. 1<br />

ALLES FÜR IHR TIER zu ttiieerriisscchh gguutteenn PPrreeiisseenn<br />

mit einer kompetenten Beratung<br />

Testen Sie uns!!!<br />

Wir freuen uns schon heute auf Ihren Besuch<br />

Ihr Fressnapf-Team<br />

INFO 0911/3206883 Wir sind 6 x in Ihrer Nähe<br />

Stella / Dorisse in ihrem Zuhause<br />

Dorisse, nachdem sie aus der spanischen Tierklinik<br />

entlassen worden war, in der ihre Wunden erstbehandelt<br />

wurden. Sie war in eine Falle geraten.<br />

4x in Nürnberg 90431 Höfen, Lenkersheimer Str. 6, (ecke Sigmundstr.) auf 1.500m 2<br />

90469 Langwasser, Zollhausstr. 18, (direkt hinter Burger King) auf 1.000m 2<br />

90482 Mögeldorf, Eslarner Str. 2, (an der Laufamholzstr. Neben Roller) auf 1.200m 2<br />

JETZT NEU in 90408 Thon, Obermaier Str. 1, (am Nordring neben Mc Donalds/ Norma) auf 700m 2<br />

91126 Schwabach, Nürnberger Str. 45, (ehemals ATU, neben Ford Fiegl) auf 700m 2<br />

91154 Roth, Münchener Str. 39a, auf 300m 2


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Einladung zur Mitgliederversammlung<br />

für das Kalenderjahr 2007<br />

am Mittwoch, den 16. Juli <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />

in der Reichswaldhalle <strong>Feucht</strong>, kleiner Saal<br />

Brauhausgasse 13<br />

90537 <strong>Feucht</strong><br />

- nur für Mitglieder des <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V. -<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung und Verlesen des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung<br />

2. Rechenschaftsbericht des Vorstands für die Zeit vom 1.1.2007 bis 31.12.2007<br />

2.1. Bericht des 1. Vorsitzenden<br />

2.2. Bericht des 2. Vorsitzenden<br />

2.3. Bericht der Schatzmeisterin<br />

2.4. Bericht der <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />

3. Bericht der Rechnungsprüfer für das Kalenderjahr 2007<br />

4. Aussprache über die Tagesordnungspunkte 2 und 3<br />

5. Entlastung des Vorstands für das Kalenderjahr 2007<br />

6. Bericht der Kontrolldienstleitung<br />

7. Bericht der Jugendleitung<br />

8. Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />

9. Anträge<br />

9.1. Antrag des Vorstands zur Ernennung von Frau Gisela Weindel zum Ehrenmitglied, Beschlussfassung<br />

10. Schlusswort<br />

Wir hoffen auf eine zahlreiche Beteiligung unserer Mitglieder bei dieser Veranstaltung. Bitte bringen Sie ihren<br />

Mitgliedsausweis mit. Sie werden dann im Eingangsbereich in die Anwesenheitsliste eingetragen und erhalten eine<br />

Abstimmungskarte, falls Sie stimmberechtigtes Mitglied sind. Ohne Abstimmungskarte ist eine Teilnahme an Abstimmungen<br />

nicht möglich. In dieser Mitgliederversammlung stimmberechtigt sind gemäß § 12 der Satzung Mitglieder,<br />

die dem Verein seit mindestens sechs Monaten angehören, deren Aufnahme also vor dem 16. Januar <strong>2008</strong> erfolgte.<br />

Gemäß § 8 Nr. 6 der Satzung müssen Anträge zur Tagesordnung spätestens zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung<br />

in der Geschäftsstelle des Vereins eingegangen sein.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

gez. Herbert Sauerer, 1. Vorsitzender<br />

gez. Guido Rauschning, 2. Vorsitzender<br />

Seite 42


Anzeige<br />

„Ein älteres Tier bietet eine tolle Partnerschaft“<br />

Wuschel hat sich eingelebt<br />

Liebe Leser,<br />

bitte scheuen Sie sich nicht, ein<br />

älteres Tier, sei es eine Katze oder<br />

einen Hund, bei Ihnen in Ihrem intakten<br />

Familienkreis aufzunehmen.<br />

Durch ihre gelebte Tierlebenszeit<br />

und durch die Erfahrungen, die diese<br />

Tiere gesammelt haben, bauen sie<br />

eine besonders tolle Partnerschaft<br />

zu den Menschen auf, wenn sie gut<br />

behandelt werden.<br />

Jetzt, nach drei Monaten hat sich<br />

unser 13 Jahre alter Kater Wuschel<br />

so richtig in seine zweite Heimat<br />

eingelebt. Hoffentlich gibt unser<br />

Boss im Himmel unserem Wuschel<br />

und uns die Gnade, dass wir unseren<br />

lieben Kater einige Jahre betreuen<br />

dürfen - unseren europäischen Tiger-<br />

Kater „Minkus“ hatten wir 17 ½<br />

Jahre, bis er im Mai 2007 leider<br />

über die Regenbogenbrücke gehen<br />

musste.<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Felix hat einiges erlebt<br />

Wählerischer Mäusejäger<br />

Liebes <strong>Tierheim</strong>team,<br />

ich wollte Ihnen schon<br />

lange eine Nachricht<br />

über unseren Adoptivkater<br />

Felix zukommen<br />

lassen. Die Adoption<br />

war im Oktober 2005.<br />

Den Katern und<br />

Katzendamen in der<br />

Nachbarschaft hat er<br />

schnell klargemacht,<br />

wer hier jetzt das<br />

Sagen hat. Der „nette<br />

brave Bursche“ auf<br />

dem Weg zum Opernball<br />

(sein „Frack“ hat<br />

sich schnell als Lederjacke<br />

entpuppt, und<br />

er geht auch nicht zum<br />

Opernball, sondern<br />

eher zum Rockkonzert!)<br />

ist sonst ein<br />

ganz Lieber! Er hat<br />

schon einiges bei uns<br />

erlebt, unter anderem<br />

auch einen Tornado,<br />

der unser Haus und<br />

Wir freuen uns über Wuschel, denn<br />

er hat sich uns ausgesucht. Wir<br />

haben viel Freude an ihm und durch<br />

ihn auch viel Freude und Abwechslung<br />

in unserem Alltag erhalten. So<br />

ein liebes und dankbares Tier!<br />

Heidi Mundil<br />

Grundstück verwüstet hat.<br />

Ansonsten lässt er es sich gut<br />

gehen, ist ein fleißiger Mäusejäger<br />

und recht wählerisch, was die Mahlzeiten<br />

und Schlafplätze betrifft;<br />

er bevorzugt Whiskas Ente und ein<br />

Nickerchen in Frauchens Bett. An<br />

Feiertagen im Familienkreis beteiligt<br />

er sich auf seine Weise.<br />

In diesem Sinne - viele Grüße aus<br />

Nürnberg!<br />

Gerda Gilgert und Felix<br />

Seite 43


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Nachricht von den Chinchillas Rusty und Dusty<br />

Wir haben ein ganzes Zimmer für uns alleine!<br />

Jetzt ist es ja schon eine Weile her,<br />

dass uns unsere neue Zieh-Mama aus<br />

dem <strong>Tierheim</strong> geholt hat. Als wir zu Hause<br />

angekommen sind, hat sie uns gleich<br />

in den Käfig hüpfen lassen und wir sind<br />

erst mal zur Ruhe gekommen.<br />

Dann haben wir langes und ausgiebiges<br />

Sandbad genommen, und schon<br />

Dr. Rente rät:<br />

„Lassen Sie Ihre Altersvorsorge genau<br />

untersuchen und beugen Sie mit der<br />

Riester-Rente wirksam vor.“<br />

hat die Welt ganz anders ausgesehen.<br />

Wir haben uns auf Erkundungstour in<br />

unserem geräumigen Käfig gemacht<br />

und mussten natürlich gleich alles auf<br />

„Essbarkeit“ prüfen.<br />

Nach ein paar Tagen Eingewöhnungsphase<br />

hat uns dann unsere Zieh-Mama<br />

aus dem Käfig gelassen ... Könnt ihr<br />

euch das vorstellen, wir haben ein<br />

ganzes Zimmer für uns alleine! Das<br />

macht richtig Spaß, wenn man im<br />

ganzen Zimmer rumhüpfen und spielen<br />

kann, alles anknabbern darf und<br />

irgendwann ganz erschöpft auf einer<br />

warmen Heizung kuschelnd mit dem<br />

Brüderchen einschläft.<br />

Alle paar Wochen müssen wir zum<br />

Zähnchen-Schneiden, aber daran haben<br />

wir uns gewöhnt und machen mehr oder<br />

weniger freiwillig mit. Dafür bekommen<br />

wir aber jedes Mal danach eine leckere<br />

s Sparkasse<br />

Nürnberg<br />

Vorsorgen lohnt sich für jeden: Der Staat belohnt das Sparen für die eigene Altersvorsorge mit<br />

Zuschüssen und Steuerbefreiungen. Egal für welches Medikament Sie sich entscheiden, alle<br />

staatlich zertifizierten Riester-Produkte der Sparkasse Nürnberg garantieren eine lebenslange<br />

Rente. Kommen Sie zur Sprechstunde und lassen Sie sich beraten. Infos in Ihrer Geschäftsstelle<br />

oder unter www.sparkasse-nuernberg.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse Nürnberg.<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Belohnung. Wäre zu überlegen, ob es<br />

sich nicht doch lohnt!<br />

Uns geht es richtig gut, wir genießen<br />

die viele Aufmerksamkeit sehr und mögen<br />

hier für immer bleiben!<br />

Viele liebe Grüße,<br />

Rusty, Dusty<br />

und Susanne<br />

Impressum<br />

Postanschrift<br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />

Fellastr. 4<br />

90537 <strong>Feucht</strong><br />

Registergericht: Amtsgericht Nürnberg, VR 884<br />

Telefon: 09128 - 91 64 94<br />

Fax: 09128 - 91 64 95<br />

E-Mail: info@tierheim-feucht.de<br />

http://www.tierheim-feucht.de<br />

Vertretungsberechtigter Vorstand<br />

Herbert Sauerer (1. Vorsitzender)<br />

Guido Rauschning (2. Vorsitzender)<br />

Claudia Scharrer (Schatzmeisterin)<br />

V.i.S.d.P.: Herbert Sauerer<br />

Redaktion und Layout<br />

Herbert Sauerer<br />

E-Mail: vorstand@tierheim-feucht.de<br />

Druck und Herstellung<br />

Louko-Druck GmbH<br />

Tel.: 0911 - 955 56-0<br />

Öffnungszeiten des <strong>Tierheim</strong>s:<br />

Vermittlung: Do. - Mo. 14 - 17 Uhr<br />

Gassigehen und Katzenstreicheln:<br />

täglich 8 - 11.30 Uhr<br />

und 16.30 - 18.30 Uhr<br />

Spendenkonten:<br />

Sparkasse <strong>Feucht</strong>, Bankleitzahl 760 501 01,<br />

Konto-Nr. 380 256 602<br />

Sparkasse Nürnberg, Bankleitzahl 760 501 01,<br />

Konto-Nr. 10 12 011<br />

Nachdruck und Reproduktion - auch auszugsweise oder<br />

elektronisch - nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des<br />

<strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>. Das <strong>Tierheim</strong> übernimmt keine Seite Haftung 45für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Illustrationen.


<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Multimediale Tiervorstellungen<br />

<strong>Tierheim</strong>-Tiere auf Marktspiegel Online<br />

Videodreh des Marktspiegel-Teams mit unserem<br />

Vorstand für Hunde, Katja Wagner, die im Interview<br />

zu Greyhound Hoppy Auskunft gibt<br />

Seite 46<br />

Diesen März kamen wir in Kontakt<br />

mit der Redaktion von<br />

Marktspiegel Online. Die Damen<br />

und Herren besuchten uns kurz<br />

darauf im <strong>Tierheim</strong> und drehten<br />

Interviews im Rahmen von Tiervorstellungen.<br />

Es wurden Hunde, Katzen und<br />

Kleintiere in Aktion gefilmt, während<br />

die Betreuer Informationen zu<br />

dem jeweiligen Schützling gaben.<br />

Die Videos mit unseren Tieren<br />

können die Internet-Besucher von<br />

www.marktspiegel.de online anschauen.<br />

Jedes Video ist einen Tag<br />

lang auf der Hauptseite zu sehen.<br />

Danach ist es noch für längere Zeit<br />

im Video-Archiv von Marktspiegel<br />

Online abrufbar.<br />

Vielleicht findet sich ja über dieses<br />

Medium für den einen oder anderen<br />

<strong>Tierheim</strong>-Bewohner ein schönes<br />

neues Zuhause!<br />

Ein herzliches Dankeschön im<br />

Namen unserer Tiere an die Journalisten<br />

vom Marktspiegel!<br />

Beispiele der Beiträge, wie sie auf www.marktspiegel.de zu sehen sind: Links stellt Azubi Johannes Genßler den Dschungarischen Zwerghamster<br />

„Carlos“ vor, rechts erläutert Katja Wagner unsere Vorstellungen über das künftige Zuhause des Schäferhundes „Ajax“<br />

Seine Welt war rund und hatte einen Deckel<br />

Die unglaubliche Geschichte von Alf<br />

Dieses niedliche Kerlchen heißt<br />

Alf, und er hat eine ganz unglaubliche<br />

und sehr traurige Geschichte<br />

zu erzählen.<br />

Alf wurde zusammen mit einem<br />

weiteren männlichen Kaninchen im<br />

Zoohandel gekauft. Der Zoohändler<br />

gab die Auskunft, dass man zwei<br />

männliche Kaninchen problemlos<br />

zusammen halten kann. Leider ist<br />

es jedoch eine Tatsache, dass sich<br />

Rammler in den allermeisten Fällen<br />

nicht dauerhaft vertragen. Nach<br />

kurzer Zeit kam es zwischen Alf und<br />

seinem Mitbewohner im Käfig zu<br />

Streitereien und Kämpfen.<br />

Alf und sein Kompagnon mussten<br />

getrennt werden, aber man sah keine<br />

Möglichkeit, einen weiteren Käfig<br />

aufzustellen. Deshalb wurde eine<br />

Alternative für die Unterbringung<br />

gesucht und gefunden: Ein großer<br />

Suppentopf! Damit Alf nicht herausspringt,<br />

kam noch der Deckel drauf.<br />

So sah Alf aus, als er ins <strong>Tierheim</strong> kam (links). Sein körperlicher und seelischer Zustand war<br />

sehr schlecht. Nach einiger Zeit liebevoller Pflege war Alf ein gesundes, munteres Kaninchen.<br />

Alf vegetierte nun eine ganze<br />

Weile in seinem Suppentopf dahin,<br />

wie lange, weiß niemand genau. Er<br />

bekam zwar Futter, aber keinen Auslauf<br />

und auch kein Tageslicht. Licht-<br />

und Vitamin-Mangelerscheinungen<br />

stellten sich ein. Seine empfindliche<br />

Nase wurde wund, bis schließlich das<br />

bloße Fleisch deutlich zu sehen war.<br />

Man hatte ein Einsehen und brachte<br />

Alf ins <strong>Tierheim</strong>.<br />

Die Kleintierpfleger im <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> päppelten Alf liebevoll wieder<br />

auf. Alf bekam bestes Futter und<br />

die dringend notwendige medizinische<br />

Behandlung. Langsam gesundete<br />

unser Langohr.<br />

Im März <strong>2008</strong> konnte Alf vermittelt<br />

werden und führt nun ein glückliches<br />

Kaninchenleben in einer artgerechten<br />

Umgebung zusammen mit<br />

einem tollen Kaninchenmädchen.


Danke an unsere Partner!<br />

Viele Firmen unterstützen unser<br />

<strong>Tierheim</strong> durch Sach- und Geldspenden<br />

oder auch durch kostenlose<br />

oder vergünstigte Dienstleistungen.<br />

Diese Firmen geben dem <strong>Tierheim</strong><br />

oft kostenlos und unbürokratisch<br />

Concas GmbH<br />

Der Bote für Nürnberger Land<br />

Dieter Kempa Etiketten<br />

Fischer Planen und Bauen<br />

Fotostudio Helmuth Linder<br />

Fressnapf<br />

Funkhaus Nürnberg / Radio F<br />

Graf & Kittsteiner<br />

Gemüsebau Bauer<br />

JR Farm<br />

Konrad Städtler<br />

look out crossmedia<br />

malerweiss<br />

Marktkauf Mögeldorf<br />

Marktspiegel Online<br />

Masterfood<br />

OSN Online Service Nürnberg GmbH<br />

Rechtsanwaltskanzlei Schwarz<br />

Rechtsanwaltskanzlei Dr. Mandelkow<br />

Reichswaldblatt<br />

wertvolle Tipps oder übernehmen<br />

Aufträge, ohne sofort eine Rechnung<br />

zu stellen - aus reiner Gefälligkeit<br />

für die Tiere.<br />

Hierfür möchten wir uns ganz herzlich<br />

bedanken!<br />

Firmen, die das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> unterstützen<br />

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für die Orte<br />

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Firma Scherzer<br />

Schreinerei Wolfgang Maile<br />

Firma Schrotberger<br />

Tier-Oase im PEZ<br />

Witte Molen<br />

Zickermann Sanitär und Heizung<br />

Ein herzliches Dankeschön auch an<br />

alle Firmen, bei denen wir Futterspendenboxen<br />

aufstellen dürfen,<br />

und an die zahlreichen Unternehmen,<br />

bei denen unsere Spenden-<br />

dosen für Geldspenden stehen!<br />

Unser Dank gilt außerdem der<br />

Louko-Druck GmbH, die diese<br />

<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> zum Sonderpreis<br />

gedruckt hat.<br />

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Schwerpunkte:<br />

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Lydia Seifert, Herausgeberin<br />

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Rückseite<br />

Die beiden Widder-Löwenkopf-Mix-<br />

Kaninchen Greco und Goya wurden<br />

im <strong>Tierheim</strong> geboren; ihre Mutter<br />

war schwanger bei uns abgegeben<br />

worden.<br />

Greco und Goya ziehen viele Blicke<br />

auf sich. Nicht umsonst wurden sie<br />

nach berühmten Malern benannt. Sie<br />

liegen oft cool nebeneinander auf<br />

ihrem Häuschen und lassen sich durch<br />

Zuschauer nicht aus der Ruhe bringen.<br />

Beide sind große Schmuser und freuen<br />

sich bereits auf ihre zukünftigen Kaninchendamen<br />

und auf den täglichen<br />

Freilauf in der Wohnung, in die sie<br />

hoffentlich bald ziehen dürfen.<br />

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für die Orte<br />

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Anzeigen- und Beilagen-Annahme bei:<br />

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���������������������������������������� Seite 47


„Greco“ „Greco“ und und<br />

„Goya“<br />

„Goya“<br />

Deutsche Post<br />

Entgelt bezahlt<br />

90537 <strong>Feucht</strong><br />

<strong>Tierheim</strong> <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> <strong>Feucht</strong>

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