Tierheimzeitung 1/2008 - Tierheim Feucht
Tierheimzeitung 1/2008 - Tierheim Feucht
Tierheimzeitung 1/2008 - Tierheim Feucht
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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />
Fellastraße 4<br />
90537 <strong>Feucht</strong><br />
Tel.: (09128) 91 64 94<br />
Tiernotruf: (0700) 91 66 66 66<br />
www.tierheim-feucht.de<br />
<strong>Tierheim</strong>- Ausgabe 1/<strong>2008</strong><br />
Zeitung<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
50 Jahre <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Titelseite Inhaltsverzeichnis<br />
72 Tiere, stellvertretend für rund<br />
40.000, die in den letzten 50<br />
Jahren Liebe, Fürsorge, Futter, Obdach<br />
und medizinische Betreuung<br />
im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> erfahren und<br />
ein liebevolles Zuhause durch das<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> gefunden haben.<br />
Bazi, der Namenspatron unseres<br />
Trempelmarkts, geboren 1988 und ganze vier<br />
Jahre <strong>Tierheim</strong>-Bewohner<br />
Das <strong>Tierheim</strong> beherbergt im<br />
Schnitt 220 Tiere unterschiedlicher<br />
Spezies. Die meisten sind<br />
in der Regel Katzen und Hunde,<br />
Kaninchen und Meerschweinchen;<br />
es sind aber auch immer wieder<br />
andere Tierarten im <strong>Tierheim</strong><br />
untergebracht. Einige stellen wir<br />
in dieser <strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> vor, und<br />
einige haben uns wieder aus ihrem<br />
neuen Zuhause geschrieben.<br />
Chari kam mit blutunterlaufenen Augen ins<br />
<strong>Tierheim</strong>. Sie wäre fast erblindet, aber wir<br />
konnten ihr Augenlicht retten.<br />
Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> tut sein<br />
Möglichstes, um Tieren in Not zu<br />
helfen, egal, um welche Tierart<br />
es sich handelt. Aber das <strong>Tierheim</strong><br />
braucht dazu auch Ihre Unterstützung,<br />
um die wir Sie hiermit<br />
herzlich bitten möchten.<br />
Kleintiere werden oft trächtig im <strong>Tierheim</strong><br />
abgegeben. Meerschweinchen Samira gebar<br />
fünf Junge. Normal sind zwei bis drei.<br />
Vermittlungszahlen 2007 ............................................. 2<br />
Grußwort des Vorstands .............................................. 3<br />
Grußwort von Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein .......... 4<br />
Grußwort von Bürgermeister Konrad Rupprecht ................... 5<br />
Grußwort von Wolfgang Apel ......................................... 6<br />
Grußwort von Berthold Merkel ...................................... 7<br />
Zora muss nie alleine bleiben ........................................ 8<br />
Hoppel hat seine Liebe gefunden .................................... 8<br />
Liebe Grüße von Molly ................................................. 9<br />
Buddy und seine tierischen Freunde .............................. 10<br />
Julie aus dem Farbeimer ............................................ 11<br />
<strong>Tierheim</strong>-Tiere gestalten ihr Zuhause ............................. 11<br />
Geschichte des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> ............................. 12 - 16<br />
Kaninchen und Meerschweinchen - Gemeinsam einsam ....... 17<br />
Architektur des <strong>Tierheim</strong>s ..................................... 18 - 19<br />
Einladung zum Jubiläum 50 Jahre <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ....... 20 - 21<br />
Bazis Trempelmarkt .................................................. 22<br />
Beitrittserklärung, Patenschaften, Spenden ................ 23- 26<br />
Jugendliche spenden für Tiere ..................................... 27<br />
Abschied von Julchen ................................................ 28<br />
Trebor ist zuhause gelandet ........................................ 28<br />
Chippen oder Tätowieren von Samtpfoten ....................... 29<br />
„Auflösung“ der Titelseite .......................................... 29<br />
Der Hund mit dem „Begrüßungs-Knurren“ ....................... 30<br />
Einladung zum Altenfurter Boulevard ............................. 30<br />
Hundefutter für die Wärmestube .................................. 30<br />
Kleintiervielfalt ...................................................... 31<br />
Informationen vom Tierarzt: Arthrose ....................... 32 - 33<br />
Ehrenamtliche Helfer ................................................ 34<br />
Auslandstierschutz und Galgos ..................................... 35<br />
Was macht eigentlich ... ein <strong>Tierheim</strong>-Azubi? .............. 36 - 37<br />
Notdienstfahrer gesucht! ........................................... 38<br />
Boxer in Not ........................................................... 39<br />
Vom Gassigeher zum Hundebesitzer ......................... 40- 41<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung ............................ 42<br />
Wuschel hat sich eingelebt ......................................... 43<br />
Ein wählerischer Mäusejäger ....................................... 43<br />
Nachricht von Rusty und Dusty ..................................... 45<br />
Impressum ............................................................. 45<br />
<strong>Tierheim</strong>-Tiere auf Marktspiegel Online .......................... 46<br />
Die unglaubliche Geschichte von Alf .............................. 46<br />
Danke an unsere Partner! ........................................... 47<br />
Vermittlungen 2007<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
247<br />
88<br />
Hunde<br />
Eingang<br />
243<br />
77<br />
Hunde<br />
Ausgang<br />
198<br />
250<br />
Katzen<br />
Eingang<br />
365<br />
37<br />
Katzen<br />
Ausgang<br />
Fund Abgabe Rückgabe an Besitzer Vermittlung<br />
335<br />
Kleintiere<br />
Eingang<br />
312<br />
Kleintiere<br />
Ausgang
Grußwort des Vorstands<br />
50 Jahre für die Tiere<br />
Liebe Mitglieder, Paten, Freunde<br />
und Gönner des <strong>Tierheim</strong>s<br />
<strong>Feucht</strong>!<br />
Nun ist es angebrochen, das fünfzigste<br />
Jahr, in dem sich unser <strong>Tierheim</strong> um<br />
notleidende Tiere kümmert. Ein halbes<br />
Jahrhundert ist eine lange Zeit, und<br />
das <strong>Tierheim</strong> sowie die Einstellung der<br />
Menschen den Tieren gegenüber hat sich<br />
in dieser Zeit verändert. Von einfachsten<br />
Verhältnissen zu Beginn hat sich das<br />
<strong>Tierheim</strong> ständig weiterentwickelt.<br />
Ein halbes Jahrhundert <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> bedeutet aber auch für zehntausende<br />
von Tieren ein besseres Leben,<br />
oder im Extremfall: überhaupt ein<br />
Leben. Im Jahr 1988 hat der Verein eine<br />
Sonderveröffentlichung anlässlich des<br />
30-jährigen Jubiläums herausgegeben.<br />
In dieser Publikation lautete die Hauptüberschrift<br />
„In 30 Jahren pflegte das<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> über 20.000 Tiere“.<br />
Liebe Tierfreunde, dank Ihrer Hilfe<br />
konnte diese Zahl mehr als verdoppelt<br />
werden. Schätzungen zufolge haben wir<br />
über 40.000 Tierschicksale zum besseren<br />
wenden können. Ich finde, dass wir darauf<br />
gemeinsam stolz sein können! Nicht,<br />
weil es sich um eine große Zahl handelt,<br />
sondern weil dahinter eine große Menge<br />
an Lebewesen stehen, und unser Verein<br />
- und damit Sie, liebe Tierfreunde - für<br />
jedes einzelne dieser 40.000 Tiere ein<br />
schreckliches Schicksal verhindert hat.<br />
Das ist eine gewaltige Leistung!<br />
Hierbei kommt es überhaupt nicht auf<br />
die Tierart an. Egal, ob es sich um einen<br />
Hund, eine Katze, ein Kaninchen, einen<br />
Vogel handelt: Unsere Aufgabe ist es,<br />
„jeden Missbrauch, jede Quälerei und<br />
Misshandlung von Tieren zu bekämpfen<br />
und in Not geratenen Tieren zu helfen“.<br />
So steht es in unser Satzung. Es wird<br />
bewusst kein Bezug auf eine bestimmte<br />
Tierart genommen.<br />
Das Leid jedes Tiers ist unter gleichen<br />
Umständen gleich groß. Eine Katze,<br />
die sich ein Bein gebrochen hat, leidet<br />
genauso wie ein Zwerghamster, der sich<br />
ein Bein gebrochen hat. Ein Pferd mit<br />
Beinbruch leidet genauso wie ein Vogel<br />
mit gebrochenem Flügel. Nur weil das<br />
Tier größer oder kleiner ist, ist das Leid<br />
nicht automatisch auch größer oder<br />
kleiner.<br />
Ich sehe die Aufgabe unseres <strong>Tierheim</strong>s<br />
darin, Tierleid jeglicher Art zu verhindern<br />
oder zumindest so weit wie möglich<br />
zu verringern.<br />
Misshandlung, Quälerei und Missbrauch<br />
kann ganz unterschiedliche Formen<br />
annehmen. Neben den offensichtlichen<br />
körperlichen Formen gibt es auch viele<br />
verschiedene Arten psychischer Misshandlung<br />
und Quälerei. Hierzu zähle ich<br />
auch z. B. die lang andauernde Einzel-<br />
haltung von Tieren, die normalerweise<br />
in Verbänden wie<br />
Rudeln, Gruppen, Herden oder<br />
Schwärmen leben. Ein Mensch<br />
kann niemals einen artgleichen<br />
tierischen Partner vollumfänglich<br />
ersetzen. Oder aber die<br />
massive Einschränkung der Bewegungsfreiheit<br />
von Tieren, wie<br />
beispielsweise den Kettenhund.<br />
Oder das Zusammenpferchen<br />
von zu vielen Tieren auf engem<br />
Raum, hier wäre das klassische<br />
Beispiel die Haltung von Legehennen<br />
in Legebatterien.<br />
Das Wissen der Menschheit<br />
nimmt beständig zu. Das gilt<br />
auch für das Wissen um die Bedürfnisse<br />
der Tiere. Die Verantwortlichen<br />
im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
waren von Anfang an bestrebt,<br />
den Tieren eine bestmögliche Unterbringung<br />
und ein bestmögliches Leben<br />
zu ermöglichen. Neue Erkenntnisse sind<br />
stets in die Arbeitsweise des <strong>Tierheim</strong>s<br />
eingeflossen. War etwa Einzelunterbringung<br />
von Hunden im Zwinger früher noch<br />
die Regel, wissen wir heute, dass die<br />
Rudelhaltung oft die bessere Wahl ist.<br />
Oder galt es vor einigen Jahren noch als<br />
durchaus artgerecht, ein Kaninchen und<br />
ein Meerschweinchen zusammen zu halten,<br />
so wissen wir heute, dass dies nicht<br />
mehr sein kann als eine Zwangsgemeinschaft<br />
von Tieren, die nicht miteinander<br />
kommunizieren können und daher ihren<br />
natürlichen Bedürfnissen nicht gerecht<br />
werden können.<br />
Letzten Endes führte diese Erweiterung<br />
des Wissens auch zu mehreren Aus-,<br />
Um- und Neubauten im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>.<br />
Auch die Organisationsstrukturen und<br />
die einzelnen ehrenamtlichen Hilfsbereiche<br />
haben sich angepasst und<br />
erweitert. Das heutige <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
braucht in dieser Hinsicht den Vergleich<br />
mit einem mittelständischen Unternehmen<br />
nicht zu scheuen. Mit dem Wachsen<br />
des <strong>Tierheim</strong>betriebs wurde fest angestelltes,<br />
professionelles Tierpflege-Personal<br />
unumgänglich. Der Tiernotdienst<br />
wurde eingeführt. Vor- und Nachkontrollen<br />
werden durchgeführt. Gassigehen<br />
und Katzenstreicheln sorgt für Vertrauen<br />
der Tiere in die Menschen. Der Trempelmarkt<br />
gilt als Begegnungsstätte von<br />
Tierfreunden und erwirtschaftet Geld für<br />
die Tiere.<br />
Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> hat sich zum<br />
Wohle der ihm anvertrauten Schützlinge<br />
erweitert und weiterentwickelt,<br />
es bildet einen wichtigen Baustein im<br />
bayerischen und deutschen Tierschutz.<br />
Und das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> wird sich auch<br />
zukünftig zum Wohle der Tiere weiterentwickeln,<br />
davon bin ich überzeugt.<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Dies alles funktioniert aber nur, weil<br />
sich ständig Tierfreunde wie Sie ehrenamtlich<br />
zum Wohle der Tiere engagieren.<br />
Das war in der Vergangenheit<br />
so und wird sich auch in Zukunft nicht<br />
ändern. Umso mehr gilt das in Zeiten<br />
rückläufiger Spendenbereitschaft, was<br />
wir derzeit leider erleben müssen, und<br />
in Zeiten, in denen potenzielle Spender<br />
durch Medienberichte verunsichert werden.<br />
Denn von Anfang an finanzierte sich<br />
das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ausschließlich aus<br />
Spendengeldern von Tierfreunden. Wir<br />
sind sehr dankbar für das Engagement<br />
der Tierfreunde und auch für die Spenden,<br />
die wir ausschließlich zum Wohl der<br />
Tiere verwenden.<br />
Die Tiere im <strong>Tierheim</strong> sind auf Ihre Zuwendungen<br />
angewiesen. Sie sitzen ohne<br />
eigenes Verschulden im <strong>Tierheim</strong>, und<br />
deshalb sehe ich es als unsere Pflicht als<br />
Tierschützer an, ihnen den Aufenthalt im<br />
<strong>Tierheim</strong> ihrer jeweiligen Art entsprechend<br />
so angenehm wir möglich zu machen.<br />
Wie bereits erwähnt, ist es unsere<br />
ureigenste Aufgabe, „jeden Missbrauch,<br />
jede Quälerei und Misshandlung von<br />
Tieren zu bekämpfen und in Not geratenen<br />
Tieren zu helfen“. Das hat sich in<br />
all den Jahren, in denen unser <strong>Tierheim</strong><br />
besteht, nicht geändert.<br />
Mit dieser zeitlosen Leitlinie als Grundlage<br />
ist es wichtig, auch in Zukunft neue<br />
Erkenntnisse zum Wohl der Schützlinge<br />
in die <strong>Tierheim</strong>-Arbeit einfließen zu lassen.<br />
Die Tiere haben es verdient.<br />
Es grüßt Sie herzlich Ihr<br />
(1. Vorsitzender)<br />
Herbert Sauerer mit<br />
Marie, Covi und Duka (v. l. n. r)<br />
Seite 3
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Grußwort von Dr. Günther Beckstein<br />
50 Jahre <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
Jubiläumsjahr <strong>2008</strong><br />
Zum Jubiläum gratuliere<br />
ich dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />
seinen Freunden, Förderern<br />
und allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.<br />
Seit langem verfolge ich<br />
das Engagement dieses<br />
<strong>Tierheim</strong>es in besonderer<br />
Verbundenheit. Ich freue<br />
mich, dass viele Frauen<br />
und Männer hier zusammenwirken,<br />
um Tieren,<br />
die Hilfe brauchen, diese<br />
Hilfe auch zu gewähren.<br />
Das ist eine nicht immer<br />
leichte Aufgabe, die viel<br />
Zeit, guten Willen und<br />
gründliche Kenntnisse<br />
verlangt.<br />
Wenn es Hund‘ und Katz‘<br />
gut geht, sind sie hübsch<br />
Seite 4<br />
und einnehmend. Aber die<br />
Helferinnen und Helfer<br />
in den <strong>Tierheim</strong>en haben<br />
immer wieder mit Hunden<br />
und Katzen zu tun, denen<br />
es nicht so gut geht: Manches<br />
Tier, das ins Heim<br />
kommt, hat haarsträubende<br />
Erfahrungen hinter<br />
sich. Dann muss es mit<br />
viel Liebe und Verstand<br />
geheilt und gepflegt werden.<br />
Oft wird das <strong>Tierheim</strong><br />
zu einer entscheidenden<br />
Zwischenstation im Leben<br />
eines Tieres. Wenn es<br />
Glück hat, findet es hier<br />
Herrchen und Frauchen,<br />
die es mit ihnen gut meinen<br />
und auch gut machen.<br />
Gelingen kann das nur,<br />
weil die Mannschaft im<br />
<strong>Tierheim</strong> ihnen diese neue<br />
Chance gibt.<br />
Deshalb möchte ich das<br />
Jubiläum des <strong>Tierheim</strong>es<br />
<strong>Feucht</strong> vor allem dazu<br />
nutzen, den dort aktiven<br />
Frauen und Männern herzlich<br />
zu danken. Was sie<br />
leisten, ist praktizierter<br />
Idealismus in einer besonders<br />
sympathischen Form!<br />
Dr. Günther Beckstein<br />
Ministerpräsident Bayern
Grußwort des Ersten Bürgermeisters<br />
Liebe Tierfreunde,<br />
als Erster Bürgermeister des Marktes <strong>Feucht</strong> gratuliere<br />
ich dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> recht herzlich zum<br />
50 jährigen Gründungsjubiläum.<br />
Allen Aktiven, Verantwortlichen<br />
und Unterstützern<br />
des <strong>Tierheim</strong>es<br />
möchte ich an dieser<br />
Stelle meinen Dank und<br />
meine Anerkennung für<br />
ihr Engagement und ihren<br />
Einsatz zum Wohl der<br />
Tiere und des <strong>Tierheim</strong>es<br />
<strong>Feucht</strong> in den letzten 50<br />
Jahren aussprechen.<br />
Seit seiner Gründung<br />
bietet das <strong>Tierheim</strong> vielen<br />
Tieren, ob Hund oder<br />
Katze, ob Hamster oder<br />
Eichhörnchen, ob alt<br />
oder jung, ob krank oder<br />
gesund, ein Obdach und<br />
sorgt dafür, dass diese ein<br />
schönes und tierliebes<br />
Zuhause finden.<br />
Durch dieses Engagement<br />
ist das <strong>Tierheim</strong> mit<br />
all seinen hauptamtlichen<br />
und ehrenamtlichen Helfern<br />
weit über die Gemeindegrenzen<br />
bekannt<br />
und anerkannt.<br />
Lobenswert ist vor allem<br />
die Arbeit des <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg<br />
e.V., wenn es darum<br />
geht, Menschen aller<br />
Altersstufen den richtigen<br />
Umgang mit Tieren zu<br />
vermitteln und sich für<br />
die Rechte der Tiere einzusetzen.<br />
Deshalb wünsche ich<br />
dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> für<br />
die Zukunft alles Gute,<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
dass es immer engagierte<br />
Tierfreunde in seinen Reihen<br />
hat, die sich weiterhin<br />
selbstlos für das <strong>Tierheim</strong><br />
und das Wohl der<br />
Tiere einsetzen, und dass<br />
es stets Menschen gibt,<br />
die diese sinnvolle Arbeit<br />
auch finanziell unterstützen.<br />
Konrad Rupprecht<br />
Erster Bürgermeister<br />
Markt <strong>Feucht</strong><br />
Seite 5
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Grußwort des Deutschen Tierschutzbundes<br />
Liebe Tierfreundinnen<br />
und Tierfreunde,<br />
zum 50-jährigen Jubiläum<br />
des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong><br />
gratuliere ich auch im<br />
Namen des Präsidiums<br />
des Deutschen Tierschutzbundes<br />
herzlich.<br />
Der <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> -<br />
Tierhilfe Nürnberg e.V.<br />
und sein <strong>Tierheim</strong> sind<br />
eine wichtige Institution<br />
der Region. Als Ansprechpartner<br />
in Tierschutzfragen<br />
steht der Verein allen<br />
interessierten Tierfreunden<br />
zur Verfügung und<br />
setzt sich unermüdlich für<br />
den Schutz unserer Mitgeschöpfe<br />
ein.<br />
Im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> werden<br />
seit nunmehr einem<br />
halben Jahrhundert viele<br />
Tiere betreut, die oft aus<br />
nicht nachvollziehbaren<br />
Gründen abgegeben werden.<br />
Hier pflegen liebevolle<br />
Hände die schutzlosen<br />
Mitgeschöpfe mit<br />
dem Ziel, ihnen auch in<br />
Zukunft ein liebevolles<br />
Zuhause bei tierlieben<br />
Menschen zu vermitteln.<br />
Dass ein Tier im Haus<br />
auch Verantwortung und<br />
Fürsorge bedeutet, erkennen<br />
neue Tierbesitzer<br />
oft erst zu spät. Viele<br />
sehen sich mit den<br />
plötzlich anstehenden<br />
Seite 6<br />
Aufgaben überfordert.<br />
Tierschutzvereine und<br />
<strong>Tierheim</strong>e bekommen<br />
tagtäglich zu spüren, dass<br />
sich zahlreiche Menschen<br />
über die Bedürfnisse unserer<br />
Mitgeschöpfe nicht<br />
im Klaren sind. Gäbe<br />
es da nicht Anlaufstellen<br />
wie das <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong>, wäre es um das<br />
Wohl mancher Haustiere<br />
schlecht bestellt.<br />
Das Jubiläum Ihres <strong>Tierheim</strong>s<br />
ist auch eine gute<br />
Gelegenheit, die alltägliche,<br />
schwierige Arbeit<br />
im Verein an die Öffentlichkeit<br />
zu bringen. Eine<br />
Fülle von Aufgaben wird<br />
von engagierten Tierschützerinnen<br />
und Tierschützern<br />
vielfach ehrenamtlich<br />
geleistet. Und<br />
genau dieses tägliche,<br />
ausdauernde Engagement<br />
ist es, was uns unserem<br />
Ziel näher bringt, den<br />
Tieren in unserer Gesellschaft<br />
zu mehr Schutz zu<br />
verhelfen.<br />
Dadurch und besonders<br />
durch das Einbringen von<br />
Spendengeldern für den<br />
Ausbau und den Betrieb<br />
der <strong>Tierheim</strong>e werden die<br />
öffentlichen Haushalte<br />
in Deutschland um weit<br />
mehr als eine halbe Milliarde<br />
Euro jährlich entlastet.<br />
Dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> -<br />
Tierhilfe Nürnberg e.V.,<br />
seinem <strong>Tierheim</strong> sowie<br />
allen seinen Helferinnen<br />
und Helfern wünsche ich<br />
weiterhin die Unterstützung<br />
der Bevölkerung und<br />
hoffe, dass Sie sich weiter<br />
so tatkräftig für den Tierschutz<br />
und das Wohl der<br />
Tiere einsetzen.<br />
In tierschützerischer Verbundenheit<br />
Ihr<br />
Wolfgang Apel<br />
Präsident<br />
Deutscher Tierschutzbund<br />
e.V.
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Grußwort des Deutschen Tierschutzbundes,<br />
Landesverband Bayern<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Freunde und Schützer der Tiere,<br />
Tiere sind für uns Menschen<br />
wichtige Begleiter<br />
und Freunde; sie bringen<br />
uns Nähe und Trost, Hinwendung,<br />
Freude und<br />
Partnerschaft. Tiere sind<br />
für uns Lehrer, denn im<br />
Umgang mit ihnen lernen<br />
wir schon als Kinder Respekt,<br />
Rücksichtnahme<br />
und Verantwortung. Und<br />
sie bringen uns in die Gegenwart,<br />
in der zu leben<br />
wir oft vor lauter Ängsten<br />
aus der Vergangenheit<br />
und Sorgen um die Zukunft<br />
vergessen, denn<br />
Tiere wollen jetzt Futter,<br />
Schlaf oder Streicheleinheiten<br />
und dulden es<br />
nicht, die wichtigen Dinge<br />
des Lebens auf später zu<br />
verschieben.<br />
Tiere leisten Großartiges<br />
bei den Menschen; der<br />
Umgang mit ihnen macht<br />
uns menschlicher. Wir stehen<br />
in einer großen Verantwortung,<br />
uns um sie zu<br />
kümmern – gerade dann,<br />
wenn sie in Not sind,<br />
wenn sie ausgesetzt oder<br />
abgegeben werden, wenn<br />
sie „verloren“ gehen oder<br />
nicht mehr gebraucht<br />
werden.<br />
Für sie übernimmt der<br />
Tierschutzverein <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg<br />
e.V. die Verantwortung<br />
– und das nunmehr<br />
seit 50 Jahren und in<br />
vorbildlicher Weise. Das<br />
<strong>Tierheim</strong> wird nie die liebevolle<br />
und direkte Fürsorge<br />
einer Familie leisten<br />
können; es ist „nur“ eine<br />
Übergangsstation, in der<br />
Tausende von Tieren aufgenommen,<br />
medizinisch<br />
versorgt, gepflegt und an<br />
gute Plätze weitergegeben<br />
werden. Aber in dieser<br />
Zeit soll es den Tieren<br />
gut gehen.<br />
Diese Aufgabe erfüllt das<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> in engagierter<br />
und vorbildlicher<br />
Weise – mit den hauptamtlichen<br />
und den ehrenamtlichen<br />
Helfern und mit<br />
Unterstützung einer großen<br />
Zahl von Freunden.<br />
Dafür möchte ich im Namen<br />
des Tierschutzbundes<br />
Bayern ein herzliches<br />
Vergeltsgott sagen. Wir in<br />
Bayern sind stolz auf diesen<br />
Tierschutzverein und<br />
sein <strong>Tierheim</strong>.<br />
Und natürlich unsere<br />
Bitte: Machen Sie weiter<br />
so im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />
in dem es den Tieren gut<br />
geht, in dem die Menschen<br />
gerne arbeiten und in dem<br />
sich auch die Besucher<br />
wohl fühlen.<br />
In tierschützerischer<br />
Verbundenheit<br />
Berthold Merkel<br />
Präsident<br />
Deutscher Tierschutzbund,<br />
Landesverband Bayern e.V.<br />
Seite 7
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Vom <strong>Tierheim</strong>-Hund zum Familienmitglied<br />
Zora muß nie alleine bleiben<br />
Hallo liebes <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />
ich wollte endlich mal was von mir<br />
hören lassen. Mir geht es echt super!<br />
Mein Herrchen und mein Frauchen<br />
gehen mit mir ganz viel Gassi. Wir<br />
gehen auch immer wieder andere<br />
Wege, damit es nicht langweilig<br />
wird. Ich bin jetzt ein vollwertiges<br />
Familienmitglied!<br />
Wenn ich mal irgendwo nicht mit<br />
hingehen kann, zum Beispiel zu Bekannten<br />
oder Freunden, dann bleibt<br />
entweder Herrchen oder Frauchen<br />
bei mir. Im Sommer hab‘ ich sogar<br />
Seite 8<br />
meinen ersten Bade-<br />
urlaub gemacht, das<br />
war vielleicht super,<br />
sag‘ ich euch!<br />
Nun muss ich aber<br />
Schluss machen, gleich<br />
ist Gassi-Zeit!<br />
Bis zum nächsten Mal,<br />
Eure Zora<br />
Traumplätzchen für unseren Hoppel<br />
Hoppel hat seine Liebe gefunden<br />
Hallo Ihr!<br />
Ich bin es, euer Hoppel! Ich<br />
hoffe, ihr kennt mich noch. Nun lebe<br />
ich schon seit dem 16. September<br />
2007 in Adelsdorf und habe hier<br />
meine große Liebe „Möhrchen“ kennen<br />
gelernt. Sie ist sooo ein tolles<br />
Mädchen! Wir verstehen uns echt gut<br />
und schmusen ganz viel.<br />
Möhrchen hat so ein kuscheliges,<br />
seidenweiches Fell, und sie hat sich<br />
auch gleich in mich verliebt (ist ja<br />
auch kein Wunder, oder?).<br />
Wir können uns hier frei in der<br />
Wohnung bewegen. Nur wenn geputzt<br />
wird, müssen wir mal für ein<br />
kleines Stündchen in unseren Käfig.<br />
Das ist aber gar nicht so schlimm.<br />
Dann lege ich mich neben Möhrchen,<br />
und wir nutzen die Zeit zum Schlafen<br />
und Dösen, damit wir später<br />
dann wieder fit für die nächste<br />
Entdeckungstour sind.<br />
In den Wochen um Weihnachten<br />
herum haben wir uns besonders für<br />
den Weihnachtsbaum interessiert.<br />
Der glitzert so komisch, und schmecken<br />
tut er auch!<br />
Ich liebe es, meine Umgebung<br />
immer wieder neu zu erkunden. Nur<br />
Tapeten und Teppiche darf ich nicht<br />
anknabbern. Warum nicht, hat mir<br />
allerdings keiner erklärt. Wenn‘s<br />
doch schmeckt!<br />
Möhrchen liebt übrigens stunden-<br />
lange Streicheleinheiten; ich mag<br />
das weniger. Aber zum Glück respektiert<br />
man das hier. Wenn ich nicht<br />
mag, muss ich mich nicht streicheln<br />
lassen.<br />
Meine neuen Besitzer müssen<br />
oft schmunzeln, wenn ich mir mal<br />
wieder einen Blödsinn ausgedacht<br />
habe, und haben mich in ihr Herz<br />
geschlossen.<br />
Euch danke ich ganz herzlich für<br />
die liebevolle Betreuung bei euch<br />
im <strong>Tierheim</strong> und wünsche euch allen<br />
ein gutes Jahr <strong>2008</strong>!<br />
Viele liebe Grüße,<br />
Euer Hoppel
Endlich hat Molly ein eigenes Bett<br />
Liebe Grüße von Molly<br />
Hallo ihr Lieben im <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong>, ich bin‘s, eure Molly!<br />
Will mal erzählen, wie es mir die<br />
letzten Wochen so ergangen ist ...<br />
Also, da haben mich doch die beiden<br />
Zweibeiner Karin und Martin in<br />
ihr Auto verfrachtet und zu meinem<br />
neuen Frauchen gebracht. Die kannte<br />
ich schon, war ja mal hier.<br />
Das Ganze war sehr aufregend, und<br />
als ich dort ankam, hab‘ ich mich<br />
erst mal unter der Eckbank versteckt,<br />
aber natürlich nicht für<br />
lange... man will ja schließlich wissen,<br />
wie das neue Zuhause aussieht.<br />
Nach einem kurzen Rundgang hab‘<br />
ich mir sofort meinen neuen Lieblingsplatz,<br />
das Sofa, ausgesucht.<br />
Irgendwann erwische ich das Stöckchen!<br />
Tja, ihr hättet die Zweibeiner mal<br />
hören sollen - alle waren erstaunt,<br />
mit welcher Leichtigkeit ich da hoch<br />
gesprungen bin. Dieselbe Reaktion<br />
gab es beim Kratzbaum, keiner hat<br />
mir zugetraut, dass ich da hochkomme<br />
... also bitte, ich bin doch eine<br />
Katze. Trotzdem hat der Schwiegersohn<br />
meines Frauchens den<br />
Kratzbaum mit Schrauben an der<br />
Wand befestigt, wegen meines Gewichts<br />
... wie er das wohl gemeint<br />
hat? Ach ja, der Kratzbaum hat auch<br />
eine gemütliche Höhle, von da kann<br />
ich durch die Terrassentür in den<br />
Garten schauen.<br />
Anfangs haben mein Frauchen und<br />
auch ihre Nachbarin gedacht, man<br />
müsste mich ständig kraulen, bürsten<br />
oder betüddeln. Naja, ich hab<br />
ihnen dann doch sehr schnell beigebracht,<br />
dass das nur toll ist, wenn<br />
ich das will. (Ich musste zwar meine<br />
Krallen einsetzen, aber anders hätten<br />
sie es nie kapiert!). Jetzt läuft<br />
das super, ich glaub‘, sie haben sich<br />
an meine Katzensprache gewöhnt.<br />
Na gut, manchmal haben sie nicht<br />
ganz unrecht, wenn sie mich „kleine<br />
Zicke“ nennen.<br />
Toll ist es ja immer am späten<br />
Abend. Schon am ersten Tag hab‘<br />
ich, nachdem mein Frauchen mit<br />
dem Schlafanzug im Bad verschwunden<br />
war, das Schlafzimmer belagert.<br />
Ich hab‘ eine ganze Bettseite<br />
mit einem dicken Zudecker für<br />
mich alleine. Anfangs hab ich noch<br />
meine ganzen Spielsachen dort hin<br />
geschleppt (Katzenangel, Bonbonpapier,<br />
Kugelschreiber etc.) aber da<br />
sie dort eh nicht mit mir spielt, hab<br />
ich‘s dann irgendwann gelassen. Dafür<br />
hab‘ ich seit ein paar Tagen entdeckt,<br />
dass es unter dem Zudecker<br />
von Frauchen kuschelig warm ist!<br />
Nach wochenlangem Eingesperrtsein<br />
darf ich jetzt endlich raus.<br />
Anfangs nur in Begleitung, aber jetzt<br />
haben sie eingesehen, dass ich kein<br />
Baby bin, und ich darf tagsüber kommen<br />
und gehen, wie ich will. Uii,<br />
das macht Spaß, und es ist nur noch<br />
eine Frage der Zeit, bis ich meine<br />
erste Maus mitbringe.<br />
Komisch, alle reden dauernd von<br />
meiner Figur, und wie<br />
gut mir die Bewegung<br />
tut ... angeblich hab‘<br />
ich „Obenrum“ und am<br />
Popo schon abgenommen,<br />
nur die „Mitte“<br />
wäre noch zu rund.<br />
Naja überhaupt, die<br />
Menge des Fressens<br />
läßt schon zu Wünschen<br />
übrig; ich merke<br />
auch, dass Frauchen<br />
darüber nicht glücklich<br />
ist, aber sie meint, es<br />
sei zu meinem Besten<br />
und würde nicht immer<br />
so bleiben. Hoffentlich!<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Das ist mein Sofa.<br />
Ich ess‘ doch so gerne!<br />
Kürzlich hat Karin ein paar Fotos<br />
von mir gemacht, hab‘ mich natürlich<br />
nur von meiner besten Seite<br />
gezeigt! Gefallen sie euch?<br />
Ihr wart im <strong>Tierheim</strong> alle so super<br />
lieb zu mir, danke! Das werde ich<br />
euch nie vergessen ... Aber seid mir<br />
nicht böse, ich komme nicht mehr<br />
zurück. Hab‘ hier ein tolles Zuhause,<br />
ein liebes Frauchen, mit dem ich<br />
von Tag zu Tag immer noch inniger<br />
kuschel‘ und ihr mehr vertrauen<br />
kann, nee, sorry ... ich bleib‘ jetzt<br />
für immer hier!<br />
Es grüßt euch ganz herzlich<br />
eure rundum zufriedene<br />
Molly<br />
Spielen macht müde!<br />
Seite 9
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Ein ehemaliges Sorgenkind hat sein Glück gefunden<br />
Buddy und seine tierischen Freunde<br />
Hallo,<br />
darf ich mich kurz vorstellen?<br />
Mein Name ist Buddy, ich bin fünf<br />
Jahre alt und war ziemlich lange im<br />
<strong>Tierheim</strong> in <strong>Feucht</strong> einquartiert.<br />
Warum, weiß ich auch nicht so<br />
genau!<br />
Bei jedem Besucher habe ich mich<br />
von meiner besten Seite gezeigt: Ich<br />
liebe es nämlich zu kuscheln, treibe<br />
keinen Schabernack und genieße das<br />
Zusammenleben mit meinen Artgenossen.<br />
Gut, meine Zähne sind nicht die<br />
Besten, die wachsen leider schief ...<br />
Alle zwei Wochen darf ich zu meiner<br />
netten Tierärztin. Die versorgt mich<br />
dann und schneidet meine Zähnchen.<br />
Bei dieser Gelegenheit wiegt<br />
sie mich auch gleich. Nein, ich muss<br />
nicht abnehmen, aber wegen meinen<br />
Zähnen möchten meine Besitzer<br />
mein Gewicht kontrollieren, damit<br />
ich nicht zu leicht werde.<br />
Ansonsten habe ich wirklich ein<br />
tolles Leben. Da meine Besitzer<br />
noch fünf weitere Kaninchen haben,<br />
bin ich tagsüber in einem 1,20 m<br />
großen Doppelstockkäfig mit meinem<br />
Mädchen.<br />
Am schönsten wäre es natürlich,<br />
wenn wir alle sechs zusammen<br />
durch unser Kaninchenzimmer und<br />
die Wohnung laufen könnten, aber<br />
wir Kaninchen verstehen uns nicht<br />
mit jedem Artgenossen und sind da<br />
sehr eigen. Deshalb dürfen wir dann<br />
abends abwechselnd durch die Wohnung<br />
düsen (und vor den anderen<br />
Käfigen kurz vorbei gucken, um mit<br />
der Freiheit anzugeben).<br />
Habe ich Euch schon von meiner<br />
Frau erzählt? Farblich ergänzen wir<br />
uns wirklich prima. OK, sie ist etwas<br />
größer als ich, dennoch liebe ich sie<br />
ganz innig. Wir kuscheln ganz, ganz<br />
viel, putzen uns gegenseitig und<br />
säubern uns die Äuglein.<br />
Seite 10<br />
Die Zeit im <strong>Tierheim</strong>, in der ich alleine<br />
war, war wirklich sehr einsam.<br />
Dadurch, dass meine Frau so groß<br />
ist, ist sie meine Beschützerin vor<br />
den großen wilden Tieren in unserer<br />
Wohnung.<br />
Neben meiner Frau habe ich noch<br />
eine Lieblingsbeschäftigung: ausgewähltes<br />
Futter verdrücken. Da bin<br />
ich kaum zu halten.<br />
Die Dosenöffner (wie sie von unseren<br />
tierischen Freunden, den zwei<br />
Katzen, genannt werden) geben sich<br />
große Mühe, uns immer was Feines<br />
zu bereiten.<br />
Neben Unmengen von frischem<br />
und duftendem Heu bekommen wir<br />
die leckersten Salate (erst heute<br />
habe ich ganz frischen Feldsalat<br />
bekommen, lecker, sag‘ ich da nur!),<br />
frische Kräuter, Fenchel, Äste zum<br />
Abnagen (OK, ich klaue mir schnell<br />
von meiner Frau die saftigen Blätter,<br />
weil ich mit meinen komischen<br />
Zähnen nicht so gut knabbern kann),<br />
Karöttchen (ist ja logo).<br />
Das auf dem Bild ist übrigens nicht<br />
meine Frau, sondern eine meiner<br />
Freundinnen.<br />
Dann möchte ich noch ganz kurz<br />
meine Artgenossen vorstellen.<br />
Die meisten sind auch aus dem<br />
<strong>Feucht</strong>er <strong>Tierheim</strong>, und so können<br />
wir uns gegenseitig über die netten<br />
Pfleger austauschen. Vor allem über<br />
die liebe Frau Klement, die uns alle<br />
sofort in Ihr Herz schließt.<br />
Hier noch ein Bild von unserem<br />
Hasenzimmer – wieder mit meiner<br />
Freundin.<br />
Allerdings sieht man auf den<br />
Bildern noch nicht unsere tollen<br />
Doppelstockkäfige, die sind nämlich<br />
ganz neu.<br />
Viele liebe Grüße und herzliche<br />
Glückwünsche zum Jubiläum!<br />
Euer Buddy
Katze von Tierquäler im Eimer ausgesetzt<br />
Julie aus dem Farbeimer<br />
Mitarbeiter einer Firma im Gewerbepark<br />
in <strong>Feucht</strong> wurden Anfang<br />
Dezember 2007 auf das klägliche<br />
Geschrei einer Katze aufmerksam.<br />
Sie fanden auf dem Firmengelände<br />
einen mit starkem Klebeband zugeklebten<br />
Farbeimer, den sie als die<br />
Quelle des Geschreis identifizierten.<br />
In die Vorderseite des Eimers war<br />
ein sechs mal ein Zentimeter großer<br />
Schlitz geschnitten worden, aus dem<br />
die Nase einer Katze schaute. Die<br />
Katze hatte sich ihre Nase schon blutig<br />
geschrammt beim verzweifelten<br />
Versuch, durch den winzigen Schlitz<br />
irgendwie zu entkommen.<br />
Die aufmerksamen Tierfreunde<br />
brachten den Eimer mit der Katze<br />
Roswitha Pilz, Vorstand für Katzen, mit Julie<br />
Unsere Nagetiere betätigen sich als Designer<br />
<strong>Tierheim</strong>-Tiere gestalten ihr Zuhause<br />
Wie unsere Tierfreunde in der<br />
<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> 1/2007 lesen<br />
konnten, hat uns die Schreinerei<br />
Maile Kleintier-Häuschen angefertigt<br />
und gespendet.<br />
Die Kaninchen und Meerschweinchen<br />
fühlen sich in ihren Unterkünften<br />
auch sehr wohl, nur Kaninchenbub<br />
Raban fand das rechtwinkelige,<br />
geradlinige Design der Unterstände<br />
zu klassisch. Kurzerhand setzte er<br />
seine kräftigen Nagezähne ein und<br />
gestaltete das Häuschen nach seinen<br />
Vorstellungen. Die obere, gerade<br />
Kante wurde kunstvoll bearbeitet<br />
und durch eine neue, schwungvolle<br />
Variante in Form einer Wellenlinie<br />
ersetzt.<br />
sofort ins <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong>. Wenn sie nicht<br />
so schnell gehandelt<br />
hätten, wäre das Tier<br />
womöglich verdurstet<br />
oder erfroren.<br />
Im <strong>Tierheim</strong> wurde<br />
die völlig verängstigte<br />
und verstörte Katze<br />
auf den Namen<br />
„Julie“ getauft. Sie<br />
ist ungefähr sechs bis<br />
acht Jahre alt. Niemand kann genau<br />
sagen, wie lange das Martyrium des<br />
Kätzchens gedauert hat.<br />
Anfangs nutzte Julie jede Gelegenheit,<br />
um sich zu verstecken. Julie<br />
wurde im <strong>Tierheim</strong> gepflegt und<br />
Die neue Formgebung<br />
fand allgemein<br />
guten Anklang bei<br />
den langohrigen<br />
Mitbewohnern, so<br />
dass sie beibehalten<br />
wurde.<br />
Die menschlichen<br />
Betreuer waren vom<br />
Ästhetikempfinden<br />
des tierischen Künstlers<br />
verblüfft und<br />
zeigten sich beeindruckt.<br />
Sie wollen<br />
sich ja nicht als<br />
Kunstbanausen präsentieren.<br />
Das Kunstobjekt wird nach Vermittlung<br />
des Künstlers auch heute<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
aufgepäppelt.<br />
Schließlich konnte sie im März<br />
<strong>2008</strong> an tierliebe Menschen vermittelt<br />
werden, in der Hoffnung, dass<br />
sie ihre Vergangenheit irgendwann<br />
einmal vergessen kann.<br />
Dieser Farbeimer wurde Julie fast zum Verhängnis<br />
noch gerne von seinen Artgenossen<br />
genutzt und natürlich gebührend<br />
bewundert.<br />
Seite 11
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Ein halbes Jahrhundert erfolgreiche Tierschutzarbeit<br />
50 Jahre für die Tiere<br />
Am 30. August 1958 gründete die<br />
Opernsängerin Frau Irmgard<br />
Hirschmann, die unter dem Künstlernamen<br />
Budde sang, das <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> auf einem kleinen Grundstück<br />
in <strong>Feucht</strong>.<br />
Gedenktafel für Frau Hirschmann,<br />
die Gründerin unseres <strong>Tierheim</strong>s<br />
In den fünfziger Jahren war es<br />
üblich, dass man Tiere, die man<br />
nicht mehr haben wollte, an der<br />
Nürnberger Stadtmauer abgab.<br />
Zweimal pro Woche öffnete sich<br />
eine Eisentür in der Stadtmauer;<br />
man brachte das Tier dorthin, und<br />
ein Rentner kümmerte sich um den<br />
Rest: Er machte kurzen Prozess - mit<br />
einem Bolzenschussgerät. Diese Methode<br />
war nicht nur in Nürnberg üblich,<br />
sondern in der Nachkriegszeit<br />
durchaus in vielen Städten verbreitet.<br />
In den meisten Fällen ging es<br />
wohl um Hunde, denn viele andere<br />
Tiere wie z. B. Katzen wurden eher<br />
ertränkt.<br />
Damals existierte ein bundesweiter<br />
Verein mit dem Namen „Verein<br />
Das erste „Verwaltungsgebäude“ des <strong>Tierheim</strong>s<br />
Ende der Fünfziger Jahre: Ein Wohnwagen<br />
Seite 12<br />
gegen den Mißbrauch der Tiere“.<br />
Frau Hirschmann war Vorsitzende<br />
des Nürnberger Ortsvereins, und sie<br />
konnte es nicht mehr mit ansehen,<br />
was hier an der Stadtmauer geschah<br />
und sogar allgemein bekannt war.<br />
Sie motivierte die Mitglieder des<br />
Vereins, ihr zu helfen, und kaufte<br />
aus eigenen Mitteln ein kleines<br />
Baugrundstück in <strong>Feucht</strong>. Auf dem<br />
Grundstück stand bereits ein altes<br />
Häuschen. Frau Hirschmann und<br />
die Mitglieder des Vereins zäunten<br />
das Grundstück ein und errichteten<br />
einige provisorische Unterkünfte<br />
für Hunde und Katzen in Form von<br />
Bretterhütten und einfachen Zwingern.<br />
Um die aufgenommenen Tiere<br />
füttern zu können, fragte man bei<br />
den Metzgern in der Umgebung nach<br />
Schlachtabfällen, von denen man<br />
noch etwas Fleisch für die Tiere<br />
ablösen konnte. Fließend Wasser<br />
und Strom? Fehlanzeige. Kanalisation?<br />
Ebenfalls Fehlanzeige. Aber ein<br />
Anfang war gemacht!<br />
Frau Hirschmann gründete dann<br />
den Verein „Deutsche Tierhilfe“, um<br />
die Tiere vor den „Tiermördern an<br />
der Stadtmauer“, wie sie das nannte,<br />
zu retten. Sie fuhr täglich mit<br />
einer guten Bekannten, Frau Nunner,<br />
nach <strong>Feucht</strong>, um sich um das <strong>Tierheim</strong><br />
zu kümmern. Die Versorgung<br />
der Hunde und Katzen übernahmen<br />
die Mitglieder des Vereins und auch<br />
Frau Hirschmann persönlich bis zu<br />
ihrem Tod am 22.10.1965. Frau<br />
Hirschmann wurde 62 Jahre alt.<br />
Nach ihrem Ableben konnte der<br />
Tierschutzverein das Grundstück<br />
von Herrn Hirschmann kaufen. Die<br />
Leitung des Vereins übernahmen<br />
Herr Baudenbacher und Herr Zopfy.<br />
Das erste <strong>Tierheim</strong>auto.<br />
Die Aufnahme stammt vom 25.6.1970<br />
Blick auf das <strong>Tierheim</strong>-Gelände 1970<br />
Die ersten Tierpfleger Sonja und Franz Walter,<br />
etwa 1968<br />
Der Preis für das Grundstück war<br />
30.000 DM; der Betrag stammte aus<br />
eigenen, privaten Mitteln.<br />
Der Verein wurde im Lauf der Jahre<br />
mehrfach umbenannt, zunächst in<br />
„Tierhilfe Nürnberg e. V.“ Es wurden<br />
die ersten 15 Boxen für Hunde<br />
gebaut. Die Katzen wurden in den<br />
Wohnbereichen untergebracht, in<br />
denen oft auch die Tierfreunde die<br />
Nächte verbrachten.<br />
Sonja Walter in der Wohnbaracke,<br />
umringt von Schützlingen
Die Bereiche für Katzen (etwa 1970) und Hunde (etwa 1972). Die Unterkünfte<br />
für die Tiere waren in Eigenregie errichtet worden.<br />
Die Tierfreunde arbeiteten unermüdlich<br />
und waren sogar auf Volksfesten<br />
unterwegs, wo sie Fleischabfälle<br />
für die Tiere abholen konnten.<br />
Vermischt mit gekochten Nudeln und<br />
Reis stellte dies die Nahrungsgrundlage<br />
für die <strong>Tierheim</strong>bewohner dar.<br />
Zum damaligen Zeitpunkt war an<br />
Fertigfutter in heutiger Qualität und<br />
Menge nicht zu denken.<br />
Zum Ausstreuen der Tierunterkünfte<br />
besorgten die Helfer säckeweise<br />
Sägespäne von einem nahegelegenen<br />
Sägewerk in <strong>Feucht</strong> - schließlich gab<br />
es bis dahin weder einen Anschluss<br />
an die Kanalisation noch fließend<br />
Wasser. Das Wasser wurde aus einem<br />
Brunnen auf dem Gelände geholt.<br />
Die fleißigen Helfer verbesserten<br />
das <strong>Tierheim</strong> in den Folgejahren<br />
ständig zum Wohl der Tiere. Anfang<br />
der Siebziger Jahre wurde z. B. eine<br />
Der erste Tierschutzinspektor des <strong>Tierheim</strong>s:<br />
Herr Conrad, ca. 1972<br />
Heizungsanlage im <strong>Tierheim</strong> eingebaut.<br />
1975 hatte der Verein bereits 350<br />
Mitglieder, die sich für die Tiere<br />
einsetzten, und es wurde Zeit für<br />
den ersten Neubau. Die Tierschützer<br />
sammelten Spenden und brachten<br />
auch ihre privaten Finanzmittel ein,<br />
um Gebäude für die Tiere zu errichten.<br />
Das Provisorium wurde abgerissen,<br />
und es wurde ein fester Bau<br />
geschaffen mit zwölf Hundeboxen<br />
und einem Raum für die Katzen. Das<br />
Gebäude für die Tiere war bereits<br />
mit einer Heizung ausgestattet,<br />
während die Verwaltung immer noch<br />
im Wohnwagen untergebracht war.<br />
Die Einweihung des Gebäudes war<br />
am 18.10.1975.<br />
Nach und nach entstanden weitere<br />
Gebäude und Erweiterungen, und es<br />
wurde ein Anschluss an das Strom-<br />
Tierpflegerin Frau Huber Ende der Siebziger<br />
Jahre in der Wohnbaracke des <strong>Tierheim</strong>s<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
und Wassernetz und auch an die<br />
Kanalisation realisiert. 1977 wurde<br />
ein weiteres Grundstück mit 800 m²<br />
gekauft.<br />
In den Siebziger Jahren war das<br />
<strong>Tierheim</strong> nicht nur Unterkunft für<br />
die Tiere; die Betreuer wohnten<br />
ebenfalls auf dem Gelände. Es<br />
existierte hierfür ein eigenes Wohngebäude.<br />
Ein weiteres Grundstück mit 250 m²<br />
wurde im Jahr 1980 zugekauft.<br />
Die Anzahl der Tiervermittlungen<br />
nahm zu, und so wurde Ende der<br />
Siebziger und Anfang der Achtziger<br />
Jahre der Kontrolldienst eingeführt.<br />
So sollte sichergestellt werden, dass<br />
auch wirklich jedes vermittelte Tier<br />
einen guten Platz gefunden hatte.<br />
1986 wurde der Tiernotdienst ins<br />
Leben gerufen, der Tieren in Not-<br />
situationen zu Hilfe eilt.<br />
Erwähnenswert ist auch, dass<br />
Anfang der Achtziger Jahre im<br />
Nürnberger Schauspielhaus „Der<br />
brave Soldat Schwejk“ aufgeführt<br />
wurde. Die Hunde, die bei diesem<br />
Stück benötigt wurden, kamen aus<br />
dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>! Unsere Hunde<br />
waren also sogar als „Schauspieler“<br />
tätig!<br />
Ab 1984 wurde über den Bau eines<br />
neuen <strong>Tierheim</strong>s nachgedacht. Zehn<br />
Jahre nach dem letzen Neubau,<br />
1985, wagte der Tierschutzverein einen<br />
großen Sprung in Sachen Bauten:<br />
Es sollte ein zentrales Versorgungsgebäude<br />
entstehen.<br />
<strong>Tierheim</strong>leiterin Else Kraus 1983<br />
Geplant waren Kühl- und Lagerräume,<br />
zusätzlich sechs Katzenräume<br />
und zwölf Hundeboxen mit Innen-<br />
und Außenbereich. Die Hunde konnten<br />
frei wählen, ob sie sich innen<br />
oder außen aufhalten mochten.<br />
Außerdem gab es noch zwei Räume<br />
für die Kleintiere. Darüber hinaus<br />
existierte eine Quarantänestation<br />
für Katzen.<br />
Die Tierfreunde haben damals auch<br />
Seite 13
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Frau Huber in einem Katzenzimmer, Mitte der<br />
Achtziger Jahre<br />
einen Arztraum geschaffen, eine<br />
Futterküche und zwei Wohnungen.<br />
Das Gebäude war unterkellert, so<br />
dass genügend Stauraum vorhanden<br />
war. Vom Keller in die Futterküche<br />
existierte ein Lastenaufzug, der<br />
auch heute noch in Betrieb ist.<br />
Da die finanziellen Mittel knapp<br />
waren, konnte das Bauprojekt nur<br />
nach und nach realisiert werden.<br />
Ende 1988 war das <strong>Tierheim</strong> - der<br />
heutige „Altbau“ - fertiggestellt<br />
und bot genug Platz für 38 Hunde,<br />
70 Katzen in zehn Katzenstuben mit<br />
Freilauf und zahlreiche Kleintiere.<br />
<strong>Tierheim</strong>-Gebäude im Rohbau, ca. 1986<br />
Das <strong>Tierheim</strong> beschäftigte zu diesem<br />
Zeitpunkt vier hauptberufliche<br />
Tierpfleger in zwei Schichten sowie<br />
einen Handwerker und verfügte über<br />
zwei Tiertransport-Fahrzeuge.<br />
Ungefähr zum selben Zeitpunkt<br />
konnte auch das Grundstück erworben<br />
werden, auf dem unser heutiger<br />
<strong>Tierheim</strong>-Neubau steht. Dies war finanziell<br />
ein schwieriges Unterfangen<br />
für unseren Verein, denn die Kassen<br />
Seite 14<br />
Tierpflegerin Tanja mit Snoopy in<br />
einer Hundebox, ca. 1988<br />
waren nicht gerade gut gefüllt.<br />
Der Vorstand hatte jahrelang mit<br />
dem Eigentümer des (damaligen)<br />
Nachbargrundstücks, den Fella-Werken,<br />
verhandelt, um einen Grünstreifen<br />
entlang der <strong>Tierheim</strong>-Grenze<br />
kaufen zu können. Der Grund:<br />
Das <strong>Tierheim</strong> stand unmittelbar an<br />
der Grundstücksgrenze. Wenn der<br />
Nachbar sein Grundstück hätte nutzen<br />
wollen, hätten die Tierfreunde<br />
viele Hunde- und Katzenfreiläufe<br />
nicht mehr von außen betreten können<br />
und der (damalige) Altbau des<br />
<strong>Tierheim</strong>s hätte abgerissen werden<br />
müssen.<br />
Kurz vor Weihnachten geschah ein<br />
Weihnachtswunder: Die Fella-Werke<br />
verkauften nicht nur einen schmalen<br />
Grünstreifen, sondern das gesamte<br />
Grundstück mit über 8.000 m² für<br />
Lageplan des 1988 zugekauften Grundstücks<br />
über 830.000 DM. Der Verein musste<br />
diese Chance unbedingt nutzen. Hätte<br />
ein Gewerbebetrieb das Grundstück<br />
erworben und auf die Einhaltung<br />
der Abstandsflächen bestanden,<br />
wäre es um das <strong>Tierheim</strong> und seine<br />
Tiere schlecht bestellt gewesen. Man<br />
entschloss sich daher, den schweren<br />
Weg der Kreditfinanzierung durch<br />
eine Bank in Kombination mit Spen-<br />
Versorgungsgang für die Hunde des<br />
<strong>Tierheim</strong>s im heutigen Altbau, ca. 1988<br />
denaufrufen zu gehen, und kaufte<br />
das Grundstück hinzu.<br />
Im Jahre 1988 änderte sich auch<br />
der Name des Vereins erneut. Er<br />
nannte sich nun „Tierhilfe Nürnberg<br />
- <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> e. V.“, um eine<br />
bessere Unterscheidung zum Tierschutzverein<br />
Nürnberg zu ermöglichen<br />
und seiner Verbundenheit mit<br />
der Gemeinde <strong>Feucht</strong> mehr Ausdruck<br />
zu verleihen.<br />
Etwa zur selben Zeit begannen die<br />
engagierten Tierschützer, zusätzliche<br />
Finanzmittel in der Öffentlichkeit zu<br />
sammeln, indem sie mit Spendendosen<br />
„bewaffnet“ in der Innenstadt<br />
und vor Kaufhäusern Passanten um<br />
Unterstützung für die notleidenden<br />
Tiere baten.<br />
Damals gab es auch schon Tauben-<br />
freunde, die zusammen mit dem<br />
Pfarrer auf die Kirchtürme kletter-<br />
ten, um die Eier der dort nistenden<br />
Tauben gegen Eier aus Gips auszutauschen.<br />
Dadurch sollte die<br />
unkontrollierte Vermehrung der<br />
Stadttauben eingedämmt werden.<br />
Ab 1997 wurden im <strong>Tierheim</strong> Flohmärkte<br />
organisiert, um eine zusätzliche<br />
Einnahmequelle zu erschließen.<br />
Die ursprüngliche Motivation<br />
war die Überlegung, was man wohl<br />
mit den vielen Sachspenden machen<br />
könnte. Die Tierschützer organisierten<br />
einen Stand im <strong>Tierheim</strong>, auf<br />
dem diese gespendeten Waren zugunsten<br />
der Tiere verkauft wurden.<br />
Die Aktion „Bazis Trempelmarkt“<br />
war erfolgreich, und nach und nach<br />
kamen weitere Stände dazu.<br />
Der erste „Bazis Trempelmarkt“ im<br />
September 1997 mit damals nur einem Stand.<br />
Im Vordergrund der Namenspatron „Bazi“
Wiederum knapp zehn Jahre nach<br />
Fertigstellung des <strong>Tierheim</strong>baus<br />
stieß man erneut in besorgnis-<br />
erregender Weise an die Kapazitätsgrenzen.<br />
Also prüfte man die<br />
Möglichkeit einer Erweiterung des<br />
bestehenden <strong>Tierheim</strong>s oder gar<br />
eines Neubaus. Das Grundstück war<br />
ja bereits vorhanden.<br />
Am 5.12.1997 begannen schließlich<br />
die Arbeiten am aktuellen <strong>Tierheim</strong>.<br />
Dagmar Wöhrl, zum damaligen Zeitpunkt<br />
Landtagsabgeordnete, führte<br />
den ersten Spatenstich aus.<br />
Die Finanzierung des Neubaus rein<br />
aus bestehenden Mitteln wäre nicht<br />
möglich gewesen. Wir verdanken<br />
unseren <strong>Tierheim</strong>-Neubau Frau Erna<br />
Spiegelberger, die unseren Verein<br />
mit einer großen Summe in ihrem<br />
Testament bedacht hatte, und einer<br />
Spenderin, die anonym bleiben<br />
wollte.<br />
Gedenktafel für Frau Spiegelberger im neuen<br />
Verwaltungstrakt<br />
Die Planungen sahen eine Kapazität<br />
von 60 Hunden und 80 Katzen vor.<br />
Zusätzlich sollten mehrere Büro-<br />
räume für die Verwaltung entstehen,<br />
Sanitärräume für das Personal,<br />
eine Besuchertoilette und natürlich<br />
wieder Futterküche, Tierarztraum,<br />
Satellitenbild des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> nach Fertigstellung<br />
des ersten Bauabschnitts. Quelle: Google Earth<br />
Quarantäne-Bereiche für Hunde und<br />
Katzen, Hundedusche, ein Kühlraum<br />
und ein zusätzlicher Tiefkühlraum.<br />
Außerdem wurden Lagerräume für<br />
das Tierfutter und Räumlichkeiten<br />
für die technischen Anlagen benötigt.<br />
Die Innenräume, insbesondere<br />
die, in denen sich Tiere aufhalten,<br />
sollten mit Fußbodenheizung ausgestattet<br />
werden.<br />
Für das Brauchwasser wurde eine<br />
Regenwasser-Aufbereitungsanlage<br />
vorgesehen sowie Solarkollektoren<br />
für die Warmwasserbereitung. Neben<br />
dem ökologisch sinnvollen Aspekt<br />
der Regenwasser-Nutzung ergeben<br />
sich hieraus auch Einsparungen,<br />
denn Regenwasser kostet nichts.<br />
Die Realisierung des Neubauprojekts<br />
sollte in zwei Bauabschnitten<br />
geschehen. Am 25.5.1998 war Richtfest<br />
für den ersten Bauabschnitt,<br />
der das Katzenhaus und den Verwaltungstrakt<br />
umfasste. Am 27.06.1999<br />
wurde der Bauabschnitt 1 seiner<br />
Bestimmung übergeben.<br />
Etwa zwei Jahre später waren dann<br />
die Hunde dran: Das neue Hundehaus<br />
wurde in Angriff genommen.<br />
Flur des neuen Hundehauses<br />
Das Hundehaus sollte sowohl Einzel-<br />
als auch Gruppenunterbringung ermöglichen<br />
und der unterschiedlichen<br />
Größe verschiedener Hunderassen<br />
Rechnung tragen. Des Weiteren wurde<br />
eine Quarantänestation vorgesehen<br />
und zwei separat zugängliche<br />
Boxen für den Tiernotdienst, z. B.<br />
für die Aufnahme von Fundhunden.<br />
Der Umzug in das neue Hundehaus<br />
musste dann allerdings aufgrund<br />
eines starken Unwetters außerplanmäßig<br />
und sehr schnell geschehen:<br />
Es hatte so stark geregnet, dass die<br />
alten Unterkünfte der Hunde unter<br />
Wasser standen, weil die Kanalisation<br />
die Wassermassen nicht mehr bewältigen<br />
konnte. Innerhalb kürzester<br />
Zeit mussten alle Hunde in das neue<br />
Gebäude gebracht werden.<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Am 5. Juli 2002 wurden drei der<br />
geplanten vier Trakte für Hunde<br />
offiziell auch für die Besucher zugänglich<br />
gemacht. Es folgte rasch<br />
der noch fehlende Trakt mit Notdienst-,<br />
Quarantäne- und den so<br />
genannten Welpenboxen. Bei der<br />
Realisierung des Hundehauses hat<br />
uns Gisela Lämmerzahl-Oosterloo<br />
mit einer sehr großzügigen Spende<br />
unterstützt, auch um ständig bis zu<br />
zwölf spanische Galgos aufnehmen<br />
zu können, deren Schicksal ihr ganz<br />
besonders am Herzen liegt.<br />
Das neue Kleintierhaus<br />
Blick in das Kleintierhaus vor der<br />
Erweiterung. Zu diesem Zeitpunkt war<br />
es allerdings nicht sehr stark belegt<br />
Schnell wurde das Kleintierhaus<br />
zu eng. Käfige stapelten sich auf<br />
Käfigen, und bald konnte man fast<br />
nicht mehr von artgerechter Haltung<br />
sprechen. Das Kleintierhaus<br />
brauchte dringend eine Erweiterung!<br />
Im Jahr 2004 wurde deshalb die<br />
Planung eines Um- und Anbaus<br />
des Kleintierhauses in Angriff<br />
genommen. Die Einweihung des<br />
neuen Kleintierhauses fand am<br />
1. April 2006 statt. Der Umzug der<br />
vielen Kleintiere erfolgte am Tag<br />
darauf, zeitgleich mit Bazis Trempelmarkt.<br />
Bei dieser Gelegenheit<br />
informierten sich viele Kleintierliebhaber<br />
über die tierschutzgerechte<br />
Haltung und Pflege von Kaninchen,<br />
Meerschweinchen und Co.<br />
Seite 15
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Am 28.03.2006 erfolgte die nächste<br />
Namensänderung: Um dem Betrieb<br />
des <strong>Tierheim</strong>s in <strong>Feucht</strong> mehr Ge-<br />
wicht zu verleihen, wurde der Ver-<br />
einsname in „<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe<br />
Nürnberg e. V.“ geändert. Außerdem<br />
wurde der Sitz des Vereins<br />
von Nürnberg nach <strong>Feucht</strong> verlegt.<br />
Im Jahr 2007 wurden die untergrabsicheren<br />
Außenanlagen und Freiläufe<br />
des Kleintierhauses fertiggestellt,<br />
damit die Langohren ihr natürliches<br />
Bedürfnis ausleben können, im Freien<br />
herumzuhoppeln, sich zu sonnen<br />
und zu buddeln.<br />
Seite 16<br />
Am 30. August <strong>2008</strong> ist es nun ganze<br />
50 Jahre her, dass das <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> gegründet wurde. In diesen<br />
50 Jahren begann im <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> für einige zehntausend Tiere,<br />
die weggeworfen, gequält oder nicht<br />
mehr gewollt wurden, der Weg in<br />
eine bessere Zukunft. Es hat tausende<br />
von Tierschicksalen gesehen und<br />
zum Positiven gewendet.<br />
Seit seiner Gründung hat sich das<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ständig verändert<br />
und enorm vergrößert. Was einst auf<br />
792 Quadratmetern Gartenland mit<br />
einigen Bretterhütten begann, ist<br />
Die ersten beiden Seiten des ersten Grundstücks-Kaufvertrags, notariell beurkundet am<br />
14. Dezember 1971. Mit diesem Vertrag hat der Verein sein erstes Grundstück erworben.<br />
heute eines der schönsten und modernsten<br />
<strong>Tierheim</strong>e Bayerns, wobei<br />
die Finanzierung des <strong>Tierheim</strong>s von<br />
Anfang an aus eigenen Mitteln und<br />
ohne staatliche Zuschüsse erfolgte -<br />
aus Mitgliedsbeiträgen, Patenschaften,<br />
Spenden und Erbschaften.<br />
Dieser Erfolg in 50 Jahren Tierschutzarbeit<br />
war nur möglich durch<br />
den unermüdlichen Einsatz der<br />
Tierpfleger sowie der freiwilligen<br />
und ehrenamtlichen Mitarbeiter und<br />
Tierfreunde, die im Sinne der Tiere<br />
etwas Großes und Schönes geschaffen<br />
haben.<br />
Gedanken ...<br />
Ich habe Frau Hirschmann nie kennenlernen<br />
dürfen; sie verstarb bereits<br />
kurz nachdem ich geboren wurde.<br />
Dennoch bin ich davon überzeugt, dass<br />
sie stolz darauf wäre, wenn sie sähe,<br />
was aus ihrem <strong>Tierheim</strong> geworden ist,<br />
das sie einst wegen der „Tiermörder<br />
an der Stadtmauer“ ins Leben gerufen<br />
hat.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle<br />
auch bei den vielen Menschen bedanken,<br />
die mich mit Informationen,<br />
Berichten und Fotos bei meinen<br />
Recherchen unterstützt haben, um<br />
diese Ausarbeitung zu erstellen. Und<br />
ich möchte ganz besonders herzlich<br />
denjenigen danken, die nie aufgegeben<br />
haben, sich zum Wohl der Tiere<br />
einzusetzen, sei es mit Geld oder<br />
tatkräftiger Mithilfe - immer im Geiste<br />
von Frau Hirschmann.<br />
Herbert Sauerer<br />
Gesamtansicht des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> aus dem Jahr 2003.<br />
Mit freundlicher Genehmigung von Fischer Planen und Bauen zur Verfügung gestellt.
Kaninchen und Meerschweinchen<br />
Gemeinsam einsam<br />
Wenn man sich für Kaninchen<br />
oder Meerschweinchen<br />
interessiert, hört man oft, dass die<br />
beiden Tierarten gut zusammenpassen<br />
und zusammen gehalten werden<br />
können. Ist das wirklich so? Empfinden<br />
die Tiere das auch so?<br />
Im Zoohandel wird leider oft zu<br />
dieser Kombination geraten. Der<br />
wahre Grund hierfür ist, dass der<br />
Zoohandel männliche Tiere unkastriert<br />
schlecht verkaufen kann:<br />
Zwei Rammler vertragen sich in den<br />
seltensten Fällen, und bei Haltung<br />
eines Paars wollen die Kunden nicht<br />
ständig Nachwuchs haben. Eine Kastration<br />
kostet jedoch Geld. Also rät<br />
man, ein männliches Kaninchen mit<br />
einem männlichen Meerschweinchen<br />
zusammen zu halten.<br />
Sehr häufig hört man, dass Kaninchen<br />
und Meerschweinchen so lieb<br />
miteinander „kuscheln“. Das arttypische<br />
Verhalten von Meerschweinchen<br />
beinhaltet das, was wir Menschen<br />
als „Kuscheln“ interpretieren,<br />
aber nur, wenn die Tiere sehr<br />
jung sind, wenn sie Angst haben<br />
oder krank sind. „Kuscheln“ bei<br />
Meerschweinchen ist somit immer<br />
mit Unsicherheit oder Unwohlsein<br />
verbunden. Meerschweinchen brauchen<br />
zwar immer ihre Gruppe in der<br />
Nähe, weil sie ihnen Sicherheit gibt.<br />
Aber sie halten stets eine gewisse<br />
Distanz zu ihren Artgenossen. Wenn<br />
wir Menschen das „Kuscheln“ von<br />
Meerschweinchen „lieb“ finden, ist<br />
das die menschliche (Fehl-)Interpretation<br />
eines tierischen Verhaltens.<br />
Die Sprachen von Meerschweinchen<br />
und Kaninchen sind völlig verschieden.<br />
Sie können nicht ohne Missverständnisse<br />
miteinander kommunizie-<br />
ren. Einige Beispiele:<br />
• Ein Kaninchen, das den Kopf senkt,<br />
fordert andere dazu auf, es zu<br />
Isis<br />
putzen. Ein Meerschweinchen, das<br />
den Kopf senkt, nähert sich in eindeutiger<br />
Absicht einem Weibchen<br />
oder signalisiert einem anderen<br />
Männchen, dass es ihn als höherrangig<br />
anerkennt.<br />
• Meerschweinchen begrüßen sich,<br />
indem sie sich am Gesicht beschnuppern.<br />
Kaninchen beschnuppern<br />
sich am Po.<br />
• Kaninchen haben eine ganz andere<br />
Duftsprache als Meerschweinchen,<br />
und letztere haben eine sehr<br />
komplexe Lautsprache. Kaninchen<br />
beherrschen oder verstehen diese<br />
Laute überhaupt nicht.<br />
• Hält man ein Kaninchen und ein<br />
Meerschweinchen zusammen, wird<br />
das Kaninchen niemals geputzt<br />
werden, weil Meerschweinchen<br />
das im Normalfall nicht machen.<br />
Für das Kaninchen gehört das aber<br />
zur täglichen Körperpflege und<br />
zum Zusammenleben. Das Meerschweinchen<br />
hört dafür sein Leben<br />
lang nicht ein einziges richtiges<br />
„Wort“ in seiner Sprache.<br />
• Zähnemahlen ist bei Kaninchen<br />
z. B. ein Laut, der Wohlempfinden<br />
ausdrückt; Meerschweinchen<br />
verwenden Zahngeräusche aber als<br />
Drohgebärde oder wenn sie starke<br />
Schmerzen haben.<br />
Missverständnisse sind dadurch vorprogrammiert.<br />
Zwischen Kaninchen und Meerschweinchen<br />
besteht oft ein enormer<br />
Größenunterschied. Kaninchen<br />
können mehr als doppelt so groß<br />
sein wie Meerschweinchen und sind<br />
ihnen daher körperlich überlegen.<br />
Das Meerschweinchen wird häufig<br />
vom Kaninchen bestiegen werden,<br />
was Verletzungen hervorrufen kann,<br />
zumindest aber dauerhaften Stress<br />
für das Meerschweinchen bedeutet.<br />
Nicht selten werden Meerschweinchen<br />
von Kaninchen buchstäblich<br />
zu Tode gerammelt,<br />
gehetzt oder plötzlich (meist<br />
in der Pubertät) angegriffen<br />
und verletzt. Mitunter<br />
werden aber auch Kaninchen<br />
von Meerschweinchen gebissen<br />
- eine Folge von falsch<br />
verstandenen Verhaltensmustern.<br />
Meerschweinchen und<br />
Kaninchen benötigen unterschiedliche<br />
Nahrung. Unter<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Minerva<br />
Umständen ist für den einen sogar<br />
unverträglich, was für den anderen<br />
eine Delikatesse ist. Meerschweinchen<br />
benötigen zusätzliches Vitamin<br />
C, da sie es nicht selbst erzeugen<br />
und nicht speichern können.<br />
Kaninchen bekommen bei erhöhter<br />
Gabe von Vitamin C Durchfall und<br />
können Blasenschlamm und Nierensteine<br />
bekommen.<br />
Es besteht keine Artverwandtschaft<br />
zwischen Kaninchen und Meerschweinchen.<br />
Biologisch gehören<br />
Meerschweinchen zur Ordnung der<br />
Nagetiere, Kaninchen jedoch nicht:<br />
Diese werden der den Nagetieren<br />
gleichrangigen Ordnung der Hasenartigen<br />
zugerechnet. Sie kommen sogar<br />
aus verschiedenen Kontinenten:<br />
Kaninchen stammen aus Europa,<br />
Meerschweinchen aus Südamerika.<br />
Kaninchen sind Nesthocker, Meerschweinchen<br />
sind Nestflüchter.<br />
Kaninchen und Meerschweinchen<br />
brauchen immer einen Gefährten<br />
der eigenen Art für Sozialkontakt<br />
und Kommunikation. Die Haltung<br />
zusammen mit artfremden Tieren ist<br />
der „Einzelhaft“ gleichzustellen; sie<br />
ist absolut nicht tiergerecht!<br />
Unter ganz bestimmten Bedingungen<br />
können mehrere Meerschweinchen<br />
zusammen mit mehreren<br />
Kaninchen gehalten werden: Es muss<br />
unbedingt darauf geachtet werden,<br />
dass die Meerschweinchen jederzeit<br />
die Möglichkeit haben, sich in einen<br />
Bereich zurückzuziehen, der von den<br />
Kaninchen nicht betreten werden<br />
kann. Pro Tier sollte mindestens ein<br />
Quadratmeter zur Verfügung stehen.<br />
Besser ist es in jedem Fall, nur<br />
gleichartige Tiere zusammen zu<br />
halten und jedem von Ihnen einen<br />
Lebensraum zur Verfügung zu stellen,<br />
der seiner Art gerecht wird.<br />
Seite 17
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Erläuterungen zum Bau des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong><br />
Die Architektur des <strong>Tierheim</strong>s<br />
1. Vorbemerkung<br />
Planung, Bau und Betrieb, und damit<br />
auch die Bau- und Betriebskosten eines<br />
<strong>Tierheim</strong>s, werden häufig deutlich unterschätzt.<br />
Dies war auch den jeweiligen Vorständen<br />
des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> klar. Deshalb<br />
begann man schon frühzeitig mit Planungsüberlegungen,<br />
besichtigte andere<br />
<strong>Tierheim</strong>e und entwickelte zusammen<br />
mit dem Planungsbüro „FISCHER PLANEN<br />
UND BAUEN GmbH“ in <strong>Feucht</strong> das zukunftsorientierte<br />
<strong>Tierheim</strong> schlechthin.<br />
Dass dies gelungen ist, zeigt die Tatsache,<br />
dass das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> in der<br />
Fachwelt auf großes Interesse stößt und<br />
inzwischen mehrfach kopiert wurde.<br />
Eingangsbereich des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong><br />
2. <strong>Tierheim</strong>planung allgemein<br />
Aufgabe eines <strong>Tierheim</strong>s ist nicht die<br />
lebenslange Aufbewahrung von Tieren.<br />
Vielmehr soll eine möglichst rasche Vermittlung<br />
an neue Besitzer erfolgen. Um<br />
dies zu erreichen, müssen sich die Tiere<br />
körperlich und psychisch in einwandfreiem<br />
Zustand befinden.<br />
Ein <strong>Tierheim</strong> muss für so unterschiedliche<br />
Spezies wie Hunde, Katzen, Vögel<br />
und Kleintiere mit ebenso unterschiedlichen<br />
individuellen Anforderungen an<br />
Temperaturen, Klima, Licht, Hygiene,<br />
Schallschutz, Psyche, Bewegung, Kommunikation,<br />
Kontakte usw. gleichzeitig<br />
Wohnung, Hotel, Klinik, Pflegeheim,<br />
aber auch Arbeitsstätte für die Betreuer<br />
sein.<br />
All dies muss in einem <strong>Tierheim</strong> auf<br />
engstem Raum mit möglichst kurzen<br />
Wegen in einer robusten, aber kostengünstigen<br />
Bauweise für einen wirtschaftlichen<br />
Betrieb erfüllt werden.<br />
3. Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
• Planungsziele<br />
Ziel der Planung insgesamt war es,<br />
eine innovative, gleichzeitig umweltverträgliche,<br />
erlebnisreiche Architektur und<br />
Seite 18<br />
wirtschaftliche Bauweise zu realisieren,<br />
die sich in erster Linie an den Bedürfnissen<br />
einer artgerechten und erlebnisreichen<br />
Haltung der Tiere und an den<br />
funktionalen Anforderungen der Pflege<br />
orientiert.<br />
• Planung allgemein<br />
Die der eigentlichen Planung vorgeschalteten<br />
Untersuchungen ergaben,<br />
dass die ursprüngliche Absicht, das<br />
bestehende <strong>Tierheim</strong> nur zu sanieren<br />
und etwas zu erweitern, verworfen<br />
werden musste. Die bestehenden Bauten<br />
befanden sich baulich und von ihrem<br />
Zuschnitt her in einem völlig unbrauchbaren<br />
Zustand. Ein Neubau stellte sich<br />
als wesentlich wirtschaftlicher und als<br />
besser zu bewirtschaften heraus.<br />
Um den unterschiedlichen Anforderungen<br />
der verschiedenen Spezies und<br />
eines funktionalen <strong>Tierheim</strong>betriebs<br />
gerecht zu werden, wurde das <strong>Tierheim</strong><br />
in drei Bereiche unterteilt.<br />
Bitte betrachten Sie das Luftbild auf<br />
Seite 16:<br />
- Zentral in der Mitte (halbrund) der<br />
Versorgungstrakt mit Futterküche,<br />
Tierarzt-, Lager- und sonstigen Funktionsräumen<br />
etc. Darüber (rechteckig)<br />
Vermittlung, Verwaltung, Büro- und<br />
Sanitärräume. Rechts daneben Kleintierhaus<br />
(inzwischen erweitert) und die<br />
Quarantänestation für die Katzen.<br />
- Rechts als Rundbau das Katzenhaus.<br />
- Links die vier Hundehausspangen mit<br />
den großzügigen Freiläufen.<br />
Die Bereiche im Einzelnen:<br />
• Versorgungs- und Verwaltungsbereich<br />
Der Verwaltungsbereich wurde auf<br />
ein Minimum beschränkt und mit dem<br />
Versorgungsbereich zentral angeordnet.<br />
So entstanden möglichst kurze Wege für<br />
das Personal zu den einzelnen Tierbereichen.<br />
Man konnte sich dadurch auf<br />
eine zentrale Küche und Versorgung<br />
beschränken.<br />
• Hundebereich<br />
Beim Hund handelt es sich um ein Rudeltier,<br />
das Kontakt zu seinen Artgenossen<br />
braucht, aber auch an den Menschen<br />
und dessen Wohnung gewöhnt ist.<br />
Die Planung folgt neuesten Erkenntnissen<br />
der Tierpflege, um dem Charakter<br />
und Verhalten der Hunde auch im <strong>Tierheim</strong><br />
gerecht zu werden.<br />
So sind nicht, wie früher üblich,<br />
stallartige Gitterboxen und Zwinger<br />
angelegt, in welchen sich die Hunde<br />
Flur des Hundehauses<br />
permanent verbellen. Vielmehr wurden<br />
so genannte „Hundezimmer“ für Einzel-<br />
und Gruppenhaltung von bis zu fünf<br />
Tieren errichtet.<br />
Diese sind artgerecht zum Teil mit<br />
unterschiedlichen Liegeebenen und<br />
„höhlenartigen“ Rückzugsnischen ausgestattet.<br />
Die zimmerartige Unterbringung<br />
wirkt einerseits auf die Tiere beruhigend<br />
und aggressionshemmend und fördert so<br />
die Vermittelbarkeit.<br />
Andererseits liegen vor den Zimmern<br />
freie, überdachte Zwinger und davor<br />
großzügige Freiläufe, in welchen<br />
die Tiere ihrem Bewegungsdrang und<br />
Kontaktbedürfnis (Rudel) nachkommen<br />
können.<br />
Die Besucher können mit den Tieren<br />
von einem Besuchergang aus durch<br />
Fenster zu den Zimmern unmittelbar in<br />
Kontakt treten und umgekehrt. Ferner<br />
können die Tiere von diesen Gängen aus<br />
auch in den Freiläufen in ihrer freien<br />
Bewegung beobachtet werden.<br />
Dies alles trägt zu einem optimalen sozialen<br />
Verhalten der Tiere und damit zu<br />
bestmöglichen Vermittlungschancen bei.<br />
Ein den Pflegern vorbehaltener Flur<br />
zwischen Zwinger und Freilauf, sowie<br />
die Möglichkeit des Fütterns und der<br />
Bedienung der Schlupftüren von den<br />
Fluren aus, gewährleisten einen höchst<br />
wirtschaftlichen Betrieb des Hundebereiches.<br />
Ursprünglich war eine kreuzförmige<br />
Anordnung der Hundebereiche vorgesehen.<br />
Sie ist die wirtschaftlichste Form<br />
mit den kürzesten Wegen. Diese musste<br />
aus Schallschutzgründen aufgegeben<br />
und eine riegelartige Anordnung gewählt<br />
werden.<br />
Der Hundebereich ist ausgestattet mit<br />
einer Quarantänestation, einer Notdienst-<br />
und Nachtanlieferung, einem<br />
eigenen Welpenbereich sowie mit einem<br />
gesonderten Zugang für Gassigeher mit<br />
Umkleide und Leinenraum.<br />
Die Freiläufe sind mit einem halbhohen<br />
Holzsichtschutz gegeneinander abgeschirmt.<br />
Dieser sorgt für Ruhe unter<br />
den Tieren und verhindert aggressives<br />
Auf- und Abrennen und gegenseitiges<br />
Verbellen entlang der Zäune.
• Katzenhaus<br />
Beim Katzenhaus werden keine Freiläufe<br />
benötigt. Deshalb sind die Katzen<br />
in einem Rundbau untergebracht.<br />
Diese radiale Anordnung gewährleistet<br />
kürzeste Wege im Inneren sowie eine<br />
optimale Öffnung der Katzenzimmer zu<br />
den großzügigen Zwingern und darüber<br />
hinaus ins Freie, mit bestmöglicher Belichtung<br />
und Belüftung.<br />
In den Katzenzimmern können jeweils<br />
bis zu 10 Katzen untergebracht werden.<br />
Katzen benötigen Bewegungs- und<br />
Flur des Katzenhauses<br />
Spielmöglichkeiten innerhalb der Zimmer<br />
und Zwinger durch Kletter- und<br />
Spielausstattung, wie zum Beispiel Kletter-<br />
und Kratzbäume.<br />
Durch die kuppelartigen Oberlichtfenster<br />
wird eine optimale Belichtung<br />
auch der im Norden liegenden Zimmer<br />
erreicht.<br />
Ganz wichtig im Katzenbereich ist die<br />
Quarantäne, da sich Krankheiten bei<br />
Katzen sehr viel schneller zu Seuchen<br />
entwickeln als bei Hunden. Deshalb ist<br />
der Quarantänebereich vom eigentlichen<br />
Katzenhaus abgerückt.<br />
• Sonstige Bereiche<br />
Neben den beschriebenen Hunde- und<br />
Katzenbereichen gibt es einen anfangs<br />
kleineren Bereich für Kleintiere, ebenfalls<br />
bestehend aus Boxen, Zwinger und<br />
Freilauf. Dieser Bereich wurde inzwischen<br />
deutlich vergrößert.<br />
Selbstverständlich ist das <strong>Tierheim</strong><br />
mit den erforderlichen Versorgungs- und<br />
Betriebsräumen (wie Futterküchen, Futter-<br />
und Lagerräumen, Arzt- und Quarantäneräumen,<br />
Hundeduschen, Wasch- und<br />
Trockenräumen, Reinigungsstützpunkten,<br />
Streu- und Käfiglagern) und für die<br />
Betreuer mit Aufenthalts-, Toiletten- und<br />
Duschräumen ausgestattet.<br />
Schritt für Schritt nimmt das <strong>Tierheim</strong> Gestalt an<br />
Von der Idee bis zur Einweihung<br />
Bereits Anfang 1993, also vor 15 Jahren, war das <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> deutlich zu klein geworden und in die Jahre gekommen.<br />
Schon zu diesem Zeitpunkt begann die damalige Vorstandschaft<br />
mit Überlegungen zu einem <strong>Tierheim</strong>neubau. Noch<br />
fehlte damals das erforderliche Kapital. Dennoch holte man<br />
den ortsansässigen Architekten Werner Fischer ins <strong>Tierheim</strong>,<br />
um erste Überlegungen über Größe und Möglichkeiten eines<br />
eventuellen Neubaus anzustellen. Gemeinsam besichtigte man<br />
andere <strong>Tierheim</strong>e.<br />
Man begann, mit <strong>Tierheim</strong>festen Kapital zu sammeln, und<br />
parallel dazu eine erste Planung zu erstellen. Zunächst waren<br />
nur eine Generalsanierung der vorhandenen Gebäude und<br />
eine Erweiterung vorgesehen. Nicht nur wegen der noch nicht<br />
ausreichenden Finanzen nahm man sich sehr viel Zeit, sondern<br />
hauptsächlich deshalb, weil man ein optimales <strong>Tierheim</strong> entwickeln<br />
und planen wollte.<br />
Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass ein völliger Neubau<br />
und Abriss der maroden Altbauten wirtschaftlich günstiger<br />
sein würde und beschloss, einen Neubau in Bauabschnitten zu<br />
errichten. Der Betrieb sollte parallel dazu in den Altbauten<br />
aufrechterhalten werden.<br />
Im Frühjahr 1997 war es dann soweit. Durch größere Erbschaften<br />
und Spenden war die Finanzierung des ersten Bauabschnittes<br />
weitestgehend gesichert, und die konkrete Planung<br />
konnte beginnen.<br />
Damit begann folgender chronologischer Ablauf:<br />
Sommer/Herbst 1997 – Planung und Ausschreibung des ersten<br />
Bauabschnittes, bestehend aus Katzenhaus, Versorgungs- und<br />
Verwaltungstrakt<br />
Fotos auf dieser Doppelseite: Fischer Planen und Bauen GmbH<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
• Technische Einrichtungen / Umweltschutz<br />
Tierschutz ist auch Umweltschutz. Deshalb<br />
wird Regenwasser in einer Zisterne<br />
mit 43 m³ gesammelt und für die sehr<br />
wasserintensive Reinigung der gesamten<br />
Anlage genutzt. Überschüssiges Regenwasser<br />
wird zum Teil dem natürlichen<br />
Wasserhaushalt über Versickerung wieder<br />
zugeführt.<br />
Die Beheizung erfolgt durch eine<br />
gasbefeuerte Brennwertanlage, die<br />
Wärmeverteilung über eine sparsame<br />
Fußbodenheizung und die Brauchwassererwärmung<br />
durch Solarkollektoren.<br />
Das Dach der Verwaltung ist mit einer<br />
extensiven Begrünung ausgestattet.<br />
Im Inneren ist das <strong>Tierheim</strong> möglichst<br />
einfach ausgestattet. Sämtliche Installationen<br />
sind sichtbar verlegt. Boden<br />
und Wandflächen sind, auch aus hygienischen<br />
Gründen, mit Fliesen belegt. Das<br />
Mauerwerk oberhalb der Fliesen wurde<br />
sichtbar belassen und nur gestrichen.<br />
Zur Reduzierung des Schallpegels<br />
wurden Schall absorbierende Materialien<br />
gewählt.<br />
Architekt Werner Fischer,<br />
FISCHER PLANEN+BAUEN GmbH, <strong>Feucht</strong><br />
16.05.1997 – Bauantrag für Bauabschnitt I<br />
13.11.1997 – Erteilung der Baugenehmigung für Bauabschnitt I<br />
05.12.1997 – Erster Spatenstich – anschließend Winterpause<br />
März 1998 – Eigentlicher Baubeginn<br />
25.05.1998 – Richtfest für Bauabschnitt I<br />
Ende 1998 – Gebäudefertigstellung und Einzug in Verwaltung<br />
und Katzenhaus<br />
März 1999 – Fertigstellung der Außenanlagen<br />
26./27.06.1999 – offizielle Eröffnung und große Einweihungsfeier<br />
für Bauabschnitt I<br />
Inzwischen platzte auch das Hundehaus aus allen Nähten, es<br />
fehlte aber noch an Geld für die Realisierung. Dennoch wurde<br />
die Planung parallel zum ersten Bauabschnitt auch für das<br />
Hundehaus vorangetrieben.<br />
21.08.1998 – Einreichung des Bauantrages für Bauabschnitt II,<br />
Hundehaus<br />
17.11.1998 – Erteilung der Baugenehmigung für Bauabschnitt II<br />
20.07.2001 – Erster Spatenstich für Bauabschnitt II<br />
23.11.2001 – Richtfest Hundehaus<br />
05.07.2002 – Einweihung Bauabschnitt II und Gesamtfertigstellung<br />
Anfang 2004 – Es zeigt sich, dass die Kapazität des neuen<br />
Kleintierhauses erschöpft ist<br />
Sommer 2004 – Planung der Erweiterung des Kleintierhauses<br />
07.09.2004 – Einreichung des Bauantrages<br />
November 2004 – Erteilung der Baugenehmigung<br />
Sommer 2005 – Werkplanung und Ausschreibung<br />
26.08.2005 – Baubeginn<br />
01.04.2006 – Einweihung der Erweiterung des Kleintierhauses<br />
Seite 19
30. August <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
Reichswaldhalle <strong>Feucht</strong><br />
Benefiz-Gala<br />
Einladung zu<br />
50 Jahre Tier<br />
Elke Bezold - Tanzakrobatik<br />
Benedikt Anzeneder<br />
Moderation und Pantomime<br />
Comedy Kurzweil<br />
Flying Lights<br />
Jonglage<br />
Margot Feistauer - Bauchtanz<br />
Eintritt frei!<br />
Um Spenden für das <strong>Tierheim</strong> wird gebeten<br />
Schirmherrschaft: Bürgerm
m Jubiläum<br />
heim <strong>Feucht</strong><br />
31. August <strong>2008</strong><br />
<strong>Tierheim</strong>-Gelände<br />
Sommerfest<br />
12 Uhr Jazz-Frühschoppen<br />
mit Yogo Pausch<br />
14 Uhr „Die weiße Robbe“<br />
szenische Lesung mit<br />
Anja Seidel und Yogo Pausch<br />
16 - 21 Uhr Partymusik vom Feinsten<br />
Lustiges Kinderprogramm:<br />
Kastenrutsche Mini-Eisenbahn<br />
Kinderschminken<br />
Viele andere Attraktionen<br />
Für das leibliche Wohl ist<br />
bestens gesorgt!<br />
eister Konrad Rupprecht<br />
Große Tombola<br />
Haarschnitte<br />
mit Salon Stefanie Franz<br />
Kutschenfahrten<br />
Dog-Dancing-Vorführung<br />
Infostände
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Jeden Monat einen Besuch wert!<br />
Bazis Trempelmarkt<br />
Jeden ersten Sonntag im Monat<br />
treffen sich gut gelaunte Tierfreunde<br />
im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>.<br />
Es wird zusammen geplauscht,<br />
gefachsimpelt, gestöbert, gegessen,<br />
der Musik gelauscht und eine schöne<br />
Zeit verbracht. In den einzelnen<br />
Räumen des Trempelmarkts bietet<br />
Die selbstgebackenen und gespendeten<br />
Kuchen und Torten finden immer<br />
reißenden Absatz<br />
Werner Mostbeck sorgt jedesmal<br />
für gute Unterhaltung und beste<br />
Stimmung<br />
Ohne das fleißige Küchen-Team würden<br />
die Besucher glatt verhungern.<br />
Es werden stets Helfer gesucht!<br />
Hin und wieder treten Künstler beim<br />
Trempelmarkt auf, wie hier die<br />
Showtanzgruppe Stief im Mai <strong>2008</strong><br />
Seite 22<br />
das <strong>Tierheim</strong> gut erhaltene Waren<br />
an, die als Sachspenden abgegeben<br />
wurden.<br />
Die Besucher finden von 11 bis 16<br />
Uhr Bücher, Porzellan, CDs, Schallplatten,<br />
Spielwaren usw. Außerdem<br />
gibt es echte Gemälde, echten<br />
Schmuck, Modeschmuck, Nippes und<br />
Nora und Anja Seidel informieren<br />
über Hunde mit ergrauter Schnauze<br />
und bieten Patenschaften an<br />
Alex Kuhlmann und Kathrin Hannemann<br />
versorgen die Leseratten mit<br />
neuer Nahrung für die Köpfe<br />
Anschi Schmitt kümmert sich um<br />
den Verkauf von Modeschmuck und<br />
echtem Schmuck<br />
Echte Gemälde, Schallplatten,<br />
Videos, CDs und Computerspiele gibt<br />
es bei Gabi Schubert<br />
Brauchbares, und man kann sich z.B.<br />
bei Schmankerln vom Grill, Steinofenpizza,<br />
Bratwürsten, Getränken<br />
sowie Kaffee und Kuchen und stimmungsvoller<br />
Live-Musik stärken.<br />
Der gesamte Erlös aus dem Trempelmarkt<br />
kommt zu 100% dem <strong>Tierheim</strong><br />
und seinen Bewohnern zugute.<br />
Im Spielzeugzimmer finden nicht nur<br />
kleine Kinder Unterhaltsames, Buntes,<br />
Lustiges und auch Lehrreiches<br />
Monika Mostbeck bietet Schönes und<br />
Nützliches aus Glas und Porzellan<br />
zum Kauf an<br />
Zu besonderen Gelegenheiten gibt<br />
es Sonderstände, z. B. an Weihnachten<br />
Räume zum Essen, Trinken, Sitzen<br />
und Plaudern gibt es natürlich auch.
Einzelspende<br />
Auch mit kleinen Beträgen lässt sich schon viel für die Tiere erreichen<br />
und das Leben unserer Schützlinge ein Stück besser gestalten!<br />
Ihre Spende verwenden wir selbstverständlich ausschließlich für die Tiere.<br />
Das <strong>Tierheim</strong> benötigt beispielsweise ungefähr ...<br />
10 Euro ... für eine Wurmkur für einen Hund oder eine Katze<br />
oder einen großen Ballen Kleintierstreu<br />
25 Euro ... für einen Monat Katzenfutter für eine Katze<br />
oder für ein Hundekörbchen<br />
oder für zwei Kisten frisches Gemüse für die Kleintiere<br />
50 Euro ... für die Kastration eines Kleintiers<br />
oder für einen Monat Hundefutter für einen großen Hund<br />
oder für einen Kratzbaum<br />
75 Euro ... für die Kastration einer Katze<br />
oder für Benzin für 500 Kilometer Tiernotdienst-Fahrten<br />
oder für die Impfung eines Hundes oder einer Katze<br />
150 Euro ... für die Kastration eines Rüden<br />
250 Euro ... für die Kastration einer Hündin<br />
Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />
Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Überweisung sowie der Spenderbetreuung zu speichern,<br />
zu nutzen und zu verarbeiten.<br />
Wir danken allen Spendern sehr herzlich!<br />
Spenden an das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />
Für Beträge bis 200,00 € genügt dieser<br />
Quittungsabschnitt mit Bankstempel<br />
oder der Kontoauszug als Spendenbescheinigung.<br />
Auf Wunsch erhalten Sie eine Spendenquittung.
Beitrittserklärung und Einzugsermächtigung<br />
Ich möchte Mitglied werden und ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4,<br />
90537 <strong>Feucht</strong>, den Mitgliedsbeitrag von meinem unten stehenden Konto abzubuchen:<br />
Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />
Straße Telefon<br />
PLZ, Ort E-Mail<br />
BLZ Kontonummer<br />
Kreditinstitut<br />
Mitgliedsbeitrag Euro pro Jahr (Mindestbeitrag 30,- Euro)<br />
Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />
Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen Daten<br />
im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Beitrittserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu speichern,<br />
zu nutzen und zu verarbeiten.<br />
Ort: , den<br />
Unterschrift<br />
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!<br />
Mitgliedsbeiträge und Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />
Bitte senden Sie dieses Formular ausgefüllt an<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong><br />
Oder per Fax an die Nummer (09128) 925 15 80. Ein Beitritt per E-Mail ist leider nicht möglich.
Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />
Ort: , den<br />
Unterschrift<br />
5 Euro für ein besseres Leben<br />
Es gibt Haustiere, die ohne ein eigenes Zuhause mit Familienanschluss auskommen müssen.<br />
Diese Tiere werden in unserem <strong>Tierheim</strong> gut betreut.<br />
Aber Sie können jetzt mehr tun! Übernehmen Sie eine Patenschaft für eines dieser Tiere –<br />
Sie können wählen zwischen Hund, Katze oder Kleintier, Hundesenior oder einem kranken Tier.<br />
Suchen Sie sich die Tierart aus und werden Sie ihr Schutzengel.<br />
Geben Sie Vertrauen, Geborgenheit und das Glück, das den Tieren oft lange versagt war.<br />
Bereits mit 5 Euro im Monat können Sie viel Gutes tun!<br />
Ich übernehme mit diesem Dauerauftrag eine<br />
Schutzengel-Patenschaft<br />
von Euro monatlich (ab 5,- Euro)<br />
Für einen Hund Für eine Katze Für ein Kleintier<br />
Für einen Hundesenior Für ein krankes Tier<br />
Einzugsermächtigung<br />
Ja, ich möchte Schutzengel-Pate werden und ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> – Tierhilfe Nürnberg e. V.,<br />
Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>, den obigen Betrag bis auf Widerruf von meinem unten stehenden Konto abzubuchen.<br />
Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />
Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Patenschaftserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu<br />
speichern, zu nutzen und zu verarbeiten.<br />
Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />
Straße Telefon<br />
PLZ, Ort E-Mail<br />
BLZ Kontonummer<br />
Kreditinstitut<br />
Herzlichen Dank an alle Schutzengel-Paten!<br />
Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig
Galgos werden in Spanien bei der<br />
Hasenjagd und auf der Rennbahn zu<br />
Höchstleistungen getrieben,<br />
jedoch unter unvorstellbaren Bedingungen<br />
gehalten und völlig unzureichend<br />
gefüttert.<br />
Obwohl sie von ihren Besitzern<br />
keinerlei Liebe, sondern nur Misshandlungen<br />
und Grausamkeiten erfahren,<br />
verlieren sie nie ihr Vertrauen und<br />
ihre Loyalität zu den Menschen.<br />
Ja,<br />
ich möchte den<br />
Galgos und Greyhounds<br />
helfen …<br />
Galgos und Greyhounds<br />
Ich übernehme mit diesem Dauerauftrag eine<br />
Greyhound-Galgo-Patenschaft<br />
von Euro monatlich (ab 25,- Euro)<br />
Einzugsermächtigung<br />
Ich ermächtige das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> – Tierhilfe Nürnberg e. V., Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong>,<br />
den obigen Betrag bis auf Widerruf von meinem unten stehenden Konto abzubuchen.<br />
Einwilligungserklärung zum Datenschutz: Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist befugt, sämtliche personenbezogenen<br />
Daten im Rahmen der Zweckbestimmung dieser Patenschaftserklärung sowie der Mitgliederbetreuung zu<br />
speichern, zu nutzen und zu verarbeiten.<br />
Vor- und Zuname Geburtsdatum<br />
Straße Telefon<br />
PLZ, Ort E-Mail<br />
BLZ Kontonummer<br />
Kreditinstitut<br />
Bitte senden Sie mir auch den elektronischen Newsletter des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong> per E-Mail<br />
Ort: , den<br />
Unterschrift<br />
Wir danken allen Paten sehr herzlich!<br />
Spenden sind nach § 10 b EStG steuerabzugsfähig<br />
In England und Irland werden<br />
Greyhounds auf der Rennbahn für<br />
Geldwetten missbraucht und fristen<br />
ihr Leben in winzigen dunklen Boxen.<br />
Wenn sie nicht mehr gebraucht<br />
werden oder nicht mehr<br />
„gut genug“ sind, werden sie im<br />
besten Fall einfach ausgesetzt - oder<br />
aber vergiftet, erhängt, angezündet,<br />
zu Tode geschleift, irgendwo<br />
unversorgt angebunden usw.<br />
… damit diese<br />
wundervollen<br />
Hunde endlich<br />
in Sicherheit<br />
und Geborgenheit<br />
leben können.
Besuch der Förderklasse Mittelstufe<br />
Schüler spenden für Tiere in Not<br />
Am 28. Februar <strong>2008</strong> besuchte<br />
uns Lehrerin Martina Richter mit<br />
Ihren Schülern vom Förderzentrum<br />
mit dem Förderschwerpunkt Sehen<br />
in Nürnberg, um unser <strong>Tierheim</strong><br />
zu besichtigen. Unsere Jugendleiterin<br />
Ilselore Schneider führte sie<br />
durch die Anlage und erläuterte die<br />
Schicksale einiger Tiere, aber auch<br />
die Arbeitsweise des <strong>Tierheim</strong>s und<br />
seine Abläufe.<br />
Die Schüler zeigten großes Interesse<br />
und stellten viele Fragen. Sie<br />
waren beeindruckt, wie gut die<br />
Tiere im <strong>Tierheim</strong> versorgt werden.<br />
Die Führung hat einen bleibenden<br />
Eindruck bei den Jugendlichen hinterlassen.<br />
Außerdem hatten sie eine freudige<br />
Überraschung für uns mitgebracht:<br />
Die tierlieben Jugendlichen<br />
haben mit einer<br />
beispielhaften Aktion<br />
für unsere Schützlinge<br />
Geld gesammelt,<br />
indem sie an der<br />
Weihnachtsfeier ihre<br />
selbst hergestellten<br />
Handarbeiten verkauft<br />
haben: Holzengel,<br />
schöne Papiertüten,<br />
Apfelmarmelade und<br />
Tonsterne wechselten<br />
den Besitzer, und<br />
so kamen für unsere<br />
Tiere insgesamt 70<br />
Euro zusammen.<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich für<br />
die Spende und die tolle Idee!<br />
Ramona und Franziska haben ein Herz für Tiere<br />
Taschengeld für die Tiere<br />
Ramona und Franziska haben eine<br />
ganze Zeit lang ihr Taschengeld<br />
gespart. Als Ende Januar <strong>2008</strong><br />
dann die stolze Summe von 60 Euro<br />
zusammengekommen war, kamen sie<br />
zu uns ins <strong>Tierheim</strong>, um das Geld zu<br />
spenden und damit Tieren wie dem<br />
blinden Pointer Rintin, Katze Margita<br />
oder Kaninchen Browni zu helfen.<br />
Damit das Sammeln mehr Spaß<br />
macht, haben die beiden sogar eine<br />
kunstvolle kleine Geldschatulle gebastelt,<br />
die sie uns gefüllt mit dem<br />
Geld übergaben.<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich!<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Martina Richter (links hinten) mit ihren Schülern und Jugend-<br />
leiterin Ilselore Schneider (rechts)<br />
Ramona Penkert (li.), Franziska Harrer (mi.) und <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />
Doris Blomeier (re.) haben den blinden Rintin in<br />
ihr Herz geschlossen. Er genießt die Streicheleinheiten.<br />
Tolle Idee der Hauptschule Wendelstein<br />
Valentinsaktion zu Gunsten des <strong>Tierheim</strong>s<br />
Die Schulsprecherinnen der Hauptschule Wendelstein,<br />
Stefanie Seifert und Cagla Cilgin, überreichen ihre Spende<br />
Die Schülerinnen<br />
und Schüler der<br />
Hauptschule Wendelstein<br />
haben am<br />
Valentinstag über 210<br />
Rosen für den guten<br />
Zweck verkauft.<br />
Den Erlös der Aktion<br />
am Tag der Liebe,<br />
insgesamt 105 Euro,<br />
spendeten die jugendlichen<br />
Tierfreunde<br />
dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>,<br />
um damit Tieren zu<br />
helfen.<br />
Die Schüler interessierten sich sehr<br />
für die Arbeit des <strong>Tierheim</strong>s und<br />
unserer Jugendgruppe. Sie stellten<br />
bei ihrem Besuch in unserer Einrichtung<br />
viele Fragen, z. B. nach dem<br />
Schicksal einzelner Schützlinge und<br />
nach der Verwendung der Spende.<br />
Sie freuten sich, dass man mit dem<br />
Geld viel erreichen kann, z. B. kann<br />
man damit einen größeren Hund wie<br />
Rintin zwei Monate lang füttern.<br />
Wir bedanken uns ganz herzlich für<br />
diese tolle Idee!<br />
Übrigens: Rintin sucht dringend ein<br />
neues, liebevolles Zuhause!<br />
Seite 27
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Wenn Tiere gehen<br />
Abschied von Julchen<br />
Julchen bei Frau Vogel<br />
Seite 28<br />
Karfreitag, 21.3.<strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />
Gerade habe ich mein „Julchen“<br />
in meinem Garten der Erde zurückgegeben.<br />
Heute: Frühlingsanfang, und trotzdem<br />
10 cm Neuschnee, eiskalter<br />
Wind, Schneesturm, Vollmond ...<br />
Julchen, ein schwarz-weißes Kätzchen,<br />
schön und so lieb(-esbedürftig),<br />
treu, anhänglich, verschmust,<br />
ca. 15 Jahre geschätzt, aber sehr<br />
ängstlich (anfänglich) - zurückzuführen<br />
auf ihr Schicksal: Im November<br />
2007 ausgesetzt in einem Karton an<br />
der Raststätte <strong>Feucht</strong>.<br />
Als Katzenflüsterin im <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> habe ich Julchen im No-<br />
vember kennen- und liebengelernt.<br />
Sie wurde dann vor Weihnachten<br />
vermittelt zu einer Familie, die sie<br />
nach sechs Wochen zurückbrachte:<br />
„Sie sitzt ja nur auf der Couch“.<br />
Nach ein paar Tagen fing Julchen<br />
an zu kränkeln, wurde untersucht.<br />
Diagnose: Leukose-positiv und Lungentumor.<br />
Nach dieser Diagnose hätte sie<br />
wieder zurück in einen Quarantäneraum<br />
gemusst. Das wollte ich auf<br />
keinen Fall mit ansehen, da ich<br />
mich immer sehr um sie gekümmert<br />
hatte, seit sie bei uns war. Sie wurde<br />
dann auch zutraulicher, und kam<br />
sie auch gleich aus ihrer „Höhle“,<br />
in die sie sich meistens verkroch.<br />
So holte ich sie zu mir heim zu<br />
meinen freifliegenden Wellensittichen<br />
am 2.3.<strong>2008</strong>. Aber Julchen<br />
interessierte sich nicht sonderlich<br />
für die Vögel.<br />
Ich habe mit diesem lieben<br />
Kätzchen, das mich daheim nicht<br />
mehr aus den Augen ließ, noch drei<br />
wunderschöne Wochen verbringen<br />
dürfen, voller Liebe, Streicheln,<br />
Dankbarkeit und Anhänglichkeit -<br />
es kam soviel Zuneigung von ihr<br />
zurück.<br />
Am Gründonnerstag ist sie in<br />
Ein ehemaliger <strong>Tierheim</strong>hund blüht auf<br />
Trebor ist zuhause gelandet<br />
Hallo liebes <strong>Tierheim</strong>,<br />
jetzt bin ich schon über zwei<br />
Wochen in meiner neuen Familie.<br />
Und mir gefällt es hier ausgesprochen<br />
gut!<br />
Gleich am ersten Tag habe ich mir<br />
einen Mozzarella von der Arbeits-<br />
Gassigehen macht tierisch Spaß!<br />
platte in der Küche gemopst (gut,<br />
dass ich so lange Beine habe!). Zum<br />
Glück schimpfte keiner, und zu<br />
dritt mussten sie mich wieder aus<br />
der Küche entfernen. Am nächsten<br />
Morgen musste dann ein Bamberger<br />
vom Frühstückstisch dran glauben.<br />
Seitdem sind aber alle vorsichtiger<br />
geworden, und das Klauen ist praktisch<br />
unmöglich geworden ...<br />
Die Treppe im Haus war mir am<br />
Anfang wirklich unheimlich. Aber mit<br />
Leckerchen brachten sie mich dazu,<br />
mal hoch und wieder runter zu gehen.<br />
Seitdem ist der Weg nach oben<br />
und unten kein Problem mehr.<br />
Die Couch habe ich mir in den<br />
ersten Tagen auch langsam erobert.<br />
Ich musste doch erst mal prüfen,<br />
ob auch keiner schimpft, wenn ich<br />
dort hochgehe. Aber ich darf mich<br />
meinen Armen still und friedlich<br />
eingeschlafen. Der Abschied ist sehr<br />
schmerzhaft, und sie fehlt mir so.<br />
Aber ich bin dankbar, dass sie noch<br />
bei mir zuhause sein konnte, und der<br />
Abschied von dieser Erde so leichter<br />
für sie war.<br />
Ich wurde gefragt: „Warum tust Du<br />
Dir das an?“<br />
Meine Antwort auf diese (dumme)<br />
Frage: „Weil ich an ihr wenigstens<br />
einen Teil wieder gutmachen wollte,<br />
was andere Menschen ihr angetan<br />
hatten.“<br />
Und ich hab‘s so gerne gemacht.<br />
Was man mit Liebe tut, ist keine<br />
Last, sondern Freude.<br />
Ilse Vogel<br />
Ist das Leben nicht schön?<br />
immer neben jemanden legen oder<br />
dort schlafen. Den bequemsten Platz<br />
hatte ich auch bald gefunden.<br />
So lässt es sich aushalten!<br />
Liebe Grüße,<br />
Euer Trebor
Vorbeugender Tierschutz<br />
Chippen oder Tätowieren von Samtpfoten<br />
Liebe Tierfreunde,<br />
es liegt mir sehr am Herzen, dass<br />
Katzen mit einer Tätowierung oder<br />
einem Mikrochip versehen sind.<br />
Die Tätowierung wird unter Narkose<br />
gemacht, wobei es sinnvoll ist,<br />
das Tier gleich bei der Kastration<br />
tätowieren zu lassen. Ist Ihre Katze<br />
schon kastriert, hat aber weder eine<br />
Tätowierung noch einen Chip, so ist<br />
ein Mikrochip leicht einzusetzen. Er<br />
wird mit einer Nadel unter die Haut<br />
an der linken Halsseite der Katze<br />
eingespritzt. Dies geschieht ohne<br />
belastende Narkose und ist relativ<br />
schmerzfrei für das Tier. Der Chip ist<br />
12x2 mm groß und hat eine gewebeverträgliche<br />
Glashülle. Entgegen<br />
weitverbreiteter Meinung sendet er<br />
keine Strahlung aus.<br />
Jeder Chip hat eine individuelle<br />
15-stellige Nummer und kann mit<br />
einem Lesegerät, welches alle Tierärzte,<br />
Tierkliniken und <strong>Tierheim</strong>e<br />
besitzen, abgelesen werden. Diese<br />
Kennnummer ist weltweit eindeutig.<br />
Wichtig ist aber, dass eine Katze,<br />
die einen Chip oder eine Tätowierung<br />
hat, bei den Registrierungsstellen<br />
(z.B. Tasso, IFTA, Deutsches<br />
Haustierregister usw.) angemeldet<br />
wird. Der Chip alleine ist ohne Registrierung<br />
nutzlos. Die Registrierung<br />
geschieht mit einem Formular der<br />
jeweiligen Registrierungsstelle, welches<br />
überall zu erhalten ist, wo man<br />
Tiere chippen lassen kann. Alternativ<br />
kann die Registrierung auch über die<br />
Internetseite der Registrierungsstellen<br />
erfolgen. Die Registrierungsstellen<br />
sind untereinander vernetzt, so<br />
dass eine Doppelanmeldung nicht<br />
notwendig ist.<br />
Nur mit dieser Anmeldung kann<br />
das <strong>Tierheim</strong> ein Fundtier seinem<br />
Besitzer wieder zuordnen! Das heißt,<br />
wenn Sie, liebe Tierfreunde, so ein<br />
Formular zu Hand haben, bitte schicken<br />
Sie es ein. Sie erhalten dann<br />
einen Tierausweis zurück, der alle<br />
Daten Ihres Tieres sowie Ihre Daten<br />
enthält.<br />
Leider ist es immer wieder der<br />
Fall, dass bei uns Fundkatzen abgegeben<br />
werden, die zu unserem<br />
Entsetzen weder eine Tätowierung<br />
noch einen Chip haben. Wochenlang<br />
versuchen wir, wenn keine passende<br />
Vermisstenmeldung bei uns vorliegt,<br />
über etliche Telefonate mit<br />
Tierärzten, anderen <strong>Tierheim</strong>en<br />
usw. herauszufinden,<br />
wo das Tier zu Hause<br />
ist, aber zu unserer großen<br />
Enttäuschung leider oft ohne<br />
Erfolg.<br />
Deshalb bitte ich Sie auch,<br />
wenn Sie ihr Tier vermissen,<br />
immer eine Vermisstenmeldung<br />
bei uns im <strong>Tierheim</strong><br />
und in anderen <strong>Tierheim</strong>en<br />
aufzugeben. Es lohnt sich<br />
immer, denn wenn man sein<br />
Tier liebt, versucht man<br />
doch alles, um es wieder<br />
zu finden. Denn liebe Tierfreunde,<br />
nichts ist schöner, als wenn man seinen<br />
Ausreißer unversehrt glücklich<br />
wieder in die Arme schließen kann.<br />
Ihre Roswitha Pilz<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Roswitha Pilz, Vorstand für Katzen, bittet darum,<br />
Tiere kennzeichnen zu lassen<br />
Web-Adressen der Registrierungsstellen:<br />
Tasso: http://www.tiernotruf.org<br />
IFTA: http://www.globalanid.com<br />
Deutsches Haustierregister:<br />
http://www.deutsches-haustierregister.de<br />
Margita Binella Piero Mixi Prinzess Caspar Lori Ernie<br />
Loro Buba Miezi Flip Pride Amadeus Feivel Skyler<br />
Button Enzo Cookie Blacky Fridolin Jule Theo Henry<br />
Tiere auf der Titelseite<br />
Sicher haben sich einige Leser gefragt, welche Tiere auf dem Titel dieser <strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong><br />
abgebildet sind. Sie alle haben sich im <strong>Tierheim</strong> befunden oder wohnen noch im <strong>Tierheim</strong>.<br />
Wir haben die Namen zusammengestellt, um das „Rätsel“ zu lösen.<br />
Uschi Whisky Adam Tommy Fusselchen Spike Momo Amadea<br />
Manita Tscheila Brooke Carat Mac Max Hansi Thor<br />
Rintin Chari Monchichi Lilly+Teddy Candy Greco Zeus Charly<br />
Dasha Gracia Kessy Maya Fee Lilli Minka Candis<br />
Julchen Anabel Iwan Teddy Teffa Blacky Mausi Justin<br />
Kalle Scotty Casanova Lisa Sabrina Mucki Sancho Lina<br />
Seite 29
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Nachricht von Nero<br />
Der Hund mit dem „Begrüßungs-Knurren“<br />
Heute wollen wir uns mal melden und<br />
von unserem neuen Familienmitglied<br />
Nero berichten!<br />
Nero hat sich bei uns sehr gut eingelebt<br />
und genießt jeden Augenblick, wie<br />
auch wir.<br />
Aber fangen wir von vorne an: Wir<br />
haben Nero im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> übers<br />
Internet gesehen und ihn sofort in unser<br />
Herz geschlossen. Der erste persönliche<br />
Kontakt war zwar von seiner Seite nicht<br />
so wie erwartet, jedoch stellten wir<br />
schnell fest, dass das „Begrüßung-Knurren“<br />
seine Art ist, Unbekannten „Hallo“<br />
zu sagen. Bereits nach wenigen Minuten<br />
zeigte er uns, dass er eigentlich ein<br />
großer, verspielter Schmuser ist, der<br />
jede Streicheleinheit in vollen Zügen<br />
genießt.<br />
Nach unserem ersten gemeinsamen<br />
Spaziergang, bei dem uns Katja begleitete<br />
und uns immer wieder hilfreiche Tipps<br />
gab, stand fest: DER MUSS ES SEIN!<br />
Nach zwei weiteren Treffen im <strong>Tierheim</strong><br />
und einem bei uns zuhause war<br />
es dann endlich so weit: Nero durfte in<br />
sein neues Zuhause umziehen. Seitdem<br />
hält er das ganze Haus, Verwandte und<br />
Bekannte auf Trab.<br />
Seite 30<br />
Altenfurter Boulevard<br />
.. ... erleben Sie unseren Stadtteil www.altenfurter-boulevard.de Hundefutter<br />
Am Sonntag, den 27. Juli <strong>2008</strong><br />
findet in Nürnberg-Altenfurt wie<br />
jedes Jahr der beliebte „Altenfurter<br />
Boulevard“ statt. Bei traditionell gutem<br />
Wetter präsentieren sich die Altenfurter<br />
Geschäfte beim Stadtteilfest entlang<br />
der Löwenberger Straße. Beginn ist um<br />
10 Uhr.<br />
Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> ist dieses Mal mit<br />
einem Stand vertreten und wird über<br />
seine Arbeit und über die Hunde, Katzen<br />
und Kleintiere im <strong>Tierheim</strong> informieren.<br />
Außerdem wird es eine unterhaltsame<br />
Vorführung im „Dog-Dancing“ geben.<br />
Vielleicht möchten Sie sich den Termin<br />
gleich notieren und einmal vorbeischauen<br />
- oder sogar bei der Standbesetzung<br />
aktiv mithelfen? Dann schreiben Sie bitte<br />
an vorstand@tierheim-feucht.de.<br />
Aufgrund seiner aggressiven Art anderen<br />
Rüden gegenüber gab uns Katja den<br />
Rat, ein paar Stunden beim Hundetrainer<br />
des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>, Marcel Combé, zu<br />
absolvieren. Geraten – getan, und gleich<br />
einen Termin mit Marcel ausgemacht.<br />
Wir hatten großen Spaß bei Marcel,<br />
erfuhren sehr viel Interessantes und<br />
Nützliches im Bezug auf den Umgang mit<br />
dem Hund, Gestik und Mimik der Hunde,<br />
Verhalten und Körpersprache unserer<br />
vierbeinigen Freunde und vieles mehr.<br />
Nun aber wieder zurück zu unserem<br />
Großen. Während der ersten Wochen<br />
gab‘s jeden Tag etwas Neues zu entdecken:<br />
Ohne Leine über die Wiesen zu<br />
laufen, durch den Wald zu sausen, im<br />
See zu schwimmen oder nach Mäusen zu<br />
graben. Nero hat auch schon zwei Mädels<br />
kennengelernt, mit denen er am liebsten<br />
über Wiesen und Felder rennt; es ist<br />
einfach herrlich, ihn so zu sehen.<br />
Auch glauben wir, dass er bestimmt<br />
eine Mischung aus Dogge, Boxer und Seehund<br />
ist, da keine Pfütze, kein Weiher,<br />
See oder Fluss vor ihm sicher ist - selbst<br />
wenn das Gewässer noch teilweise zugefroren<br />
ist. Fällt jedoch das Wasser vom<br />
Himmel, schüttelt sich Nero pausenlos<br />
und möchte sofort nach Hause.<br />
Den Kampf um unsere Couch als Allein-<br />
Nutzer haben wir verloren. Eigentlich<br />
wollten wir ihn nicht auf die Couch<br />
lassen, da diese sehr hell ist und unser<br />
Nero gerne mal sabbert. Bereits in der<br />
ersten Nacht machte er es sich aber auf<br />
der Couch gemütlich.<br />
Bekannte gaben uns den Tipp, die Sitzflächen<br />
mit Wäschekörben zuzustellen.<br />
Dies führte zu einem kurzen Lächeln und<br />
Gähnen unseres Hundes. Nachts, sobald<br />
wir ins Bett gegangen waren, stellte er<br />
einen Korb ganz vorsichtig auf den Boden,<br />
und schon war genügend Platz, um<br />
Rosalinde Sch. (73 Jahre) und Hund<br />
„Wuschel“ (5 Jahre) sind Stammbesucher<br />
in der Wärmestube in der<br />
Köhnstraße 3 in Nürnberg. Täglich kommen<br />
100 bis 150 Besucher in die Wärmestube.<br />
Sie essen, duschen, besuchen die<br />
Kleiderkammer oder halten sich einfach<br />
nur hier auf, um nicht auf der Straße<br />
sein zu müssen.<br />
Einige der Besucher bringen auch ihre<br />
Hunde mit, und auch die bekommen<br />
in der Wärmestube etwas zu essen.<br />
Als Rosalindes Mann vor einigen Jahren<br />
gestorben ist, hat sie sich Wuschel aus<br />
dem <strong>Tierheim</strong> geholt, und seither sind<br />
die beiden unzertrennlich. Wuschel ist<br />
ihr „Lebensgefährte“, wie sie selber<br />
sagt. Ohne ihn wäre sie völlig alleine.<br />
Einsamkeit ist ein häufiges Motiv, wes-<br />
es sich bequem zu machen. Nach weiteren<br />
vergeblichen Versuchen hatten wir<br />
ein Einsehen mit dem „armen Kleinen“.<br />
Seitdem liegen ein paar Decken auf dem<br />
Sofa und Nero dazu.<br />
Langweilig wird es Nero bei uns nicht.<br />
Herrchen dreht die erste Runde um<br />
fünf Uhr morgens. Dann gibt‘s was zu<br />
fressen, und es folgt ein ausgiebiger<br />
Schönheitsschlaf. Meistens macht „der<br />
Opa“ mit ihm kurz vor Mittag noch einen<br />
Abstecher Richtung Wald. Nachmittags<br />
ist Nero mit Herrchen öfters im Büro.<br />
- Feierabend? Na, dann geht‘s nochmal<br />
raus, diesmal eine große Runde; danach<br />
gibt‘s nochmal was zwischen die Zähne,<br />
und später klingt der Tag langsam aus.<br />
Es ist immer wieder schön zu sehen,<br />
wie dankbar der Bube für sein neues<br />
Zuhause ist.<br />
Im Frühjahr, wenn die Angel-Saison<br />
wieder beginnt, ist unser „Dicker“ natürlich<br />
mit von der Partie; wird bestimmt<br />
ein Riesen-Spaß! Wir sind sehr gespannt,<br />
wie Nero auf drei bis vier Tage Zelten<br />
reagiert. Wir hoffen, gut.<br />
Wie sagte unser Nachbar: „Wenn ich<br />
nochmal auf die Welt komme, werde ich<br />
Hund bei Euch!“<br />
Viele liebe Grüße - macht weiter so!<br />
für die Wärmestube<br />
halb die Leute in der Wärmestube einen<br />
Hund haben, aber auch Schutz für die,<br />
die tatsächlich auf der Straße leben.<br />
Hundefutter gibt‘s eigentlich immer in<br />
der Wärmestube. Und wenn‘s mal knapp<br />
wird, bekommen wir sogar Unterstützung<br />
aus <strong>Feucht</strong>.<br />
Herzlichen Dank dafür!
Das Kleintierhaus - der abwechslungsreichste Bereich<br />
Die Vielfalt der Kleintiere<br />
Bei Kleintieren denkt man in erster Linie<br />
an Kaninchen und Meerschweinchen.<br />
Erst auf den zweiten Blick fallen die<br />
vielen anderen Tierarten auf, die sich<br />
hier tummeln. Einige von ihnen möchten<br />
wir Ihnen vorstellen. Sie alle haben sich<br />
in letzter Zeit im <strong>Tierheim</strong> befunden.<br />
Jede dieser vielen verschiedenen Tierarten<br />
hat ihre speziellen Bedürfnisse,<br />
jede braucht anderes Futter und stellt<br />
andere Ansprüche an den Käfig oder das<br />
Gehege und dessen Einrichtung. Manche<br />
Tierarten sind tagaktiv, andere dämmerungs-<br />
oder nachtaktiv. Alle haben ein<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Kaninchen Gino Meerschweinchen Indas Agapornide Cookie<br />
Halsbandsittich Keiko Chinchilla Monchichi Frettchen Fee<br />
Siebenschläfer Emma Degu Julchen mit Babys Kernbeißer Karl<br />
Farbratten Flip, Flux und Fips Eichhörnchen Theo Graupapagei Coco<br />
Hahn Cocki Gerbil Don Camillo Farbmaus Friedrich<br />
unterschiedliches Sozialverhalten und<br />
können verschiedene Krankheiten haben.<br />
Außerdem hat natürlich jedes Individuum<br />
seinen ganz eigenen Charakter.<br />
Diese bunte Vielfalt macht den Bereich<br />
Kleintiere abwechslungsreich, interessant<br />
- und spannend.<br />
Zwerghamster Puck Wellensittich Hansi Griechische Landschildkröte Loro<br />
Auskünfte und Beratung zu Kleintieren: Sonja Klement, Tel. 0911 / 501 584, abends ab 18 Uhr<br />
Seite 31
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
<strong>Tierheim</strong>-Tierarzt Dr. Alois Bollwein informiert<br />
Chronische Gelenkschmerzen -<br />
Grundlagen und Therapie<br />
Unter einer Arthrose der Gelenke verstehen wir eine<br />
fortschreitende nicht ausheilbare Gelenkserkrankung,<br />
die mit starken Umbauvorgängen der Gelenkstrukturen<br />
(Knochen, Knorpel, Gelenkkapsel) einhergeht.<br />
Ein gesundes Gelenk hat einen gut ausgebildeten Knochen,<br />
die Gelenkoberfläche ist gleichmäßig mit Knorpel<br />
überzogen. Im Gelenk befindet sich eine kleine Menge<br />
gesunder, gut schmierender Gelenkflüssigkeit. Die Gelenkkapsel<br />
ist eng am Gelenk anliegend und nicht gefüllt.<br />
Der Gelenkspalt ist weit, und die Knochen berühren sich<br />
nicht. Die Muskulatur ist fest und gut ausgebildet.<br />
Das gesunde Gelenk<br />
Im Gegensatz dazu zeigt ein verändertes Gelenk eine<br />
raue, in manchen Bereichen bereits abgenutzte oder,<br />
noch schlimmer, bereits verschwundene Knorpelober-<br />
fläche.<br />
Die Gelenksflüssigkeit ist deutlich vermehrt und auch<br />
die Schmierwirkung hat stark nachgelassen. Die Gelenkkapsel<br />
ist verdickt und entzündlich verändert. Die<br />
Knochenenden berühren sich und reiben aufeinander. Die<br />
Muskulatur geht zurück, d.h. die Muskulatur wird dünner.<br />
Das kranke Gelenk<br />
Die Arthrose ist eine Folgekrankheit, die durch verschiedene<br />
Faktoren bestimmt wird:<br />
• erbliche Veranlagung( z.B. HD des Schäferhundes)<br />
• Fehlbelastungen der Gelenke (Überanstrengung,<br />
aber auch zu wenig Training! Lassen Sie mich an<br />
dieser Stelle eins feststellen: Ein Welpe muss<br />
spielen und toben, damit sich Gelenke und Muskulatur<br />
gut entwickeln. Einen Welpen nicht spielen zu<br />
lassen, wäre so, als wenn man keinen Sport macht,<br />
Seite 32<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Ihr <strong>Tierheim</strong>tierarzt: Dr. Alois Bollwein mit Fanny,<br />
von-Soden-Str. 20, 90475 Nürnberg, Tel.: 0911/835844<br />
um die Muskulatur zu schonen!)<br />
Folgen von Bandverletzungen (Überdehnung, Risse)<br />
zu hohes Körpergewicht<br />
altersbedingter Abnutzungsprozess der Gelenke<br />
Anzeichen für Arthrose sind :<br />
• Lahmheit unterschiedlichen Schweregrades, die deutlicher<br />
sichtbar wird, wenn nur einzelne Gliedmaßen betroffen sind<br />
(oder – bei Erkrankung mehrere Gliedmaßen - eine Seite stärker<br />
betroffen ist).<br />
• Verlagerung des Körpergewichts beim Laufen auf eine Seite<br />
oder nach vorne oder hinten.<br />
• Tast- oder sichtbare Verdickung eines Gelenks<br />
• Verhaltensänderung, wie z.B. Bewegungsunlust, Aggressivität<br />
• Muskelabbau<br />
Da die Arthrose allerdings eine schleichende, langsam fortschreitende<br />
Krankheit ist, kann es dazu kommen, dass die Symptome sich<br />
allmählich einstellen und deswegen nicht so deutlich auffällig sind.<br />
Achten Sie bitte darauf,<br />
• ob ihr Liebling in letzter Zeit etwas länger beim Aufstehen<br />
braucht,<br />
• ob er nicht mehr so oft aufs Sofa springt, oder etwas langsamer<br />
die Treppen rauf- oder runterläuft,<br />
• ob er nach längerer Ruhe beim Aufstehen etwas steif und<br />
ungelenkig wirkt, aber nach ein paar Schritten wieder lustig<br />
und munter herumspringt.<br />
Man geht davon aus, dass bis zu 20 % der Tiere an Arthrose leiden.<br />
Die Arthrose wird von unterschiedlich starken Schmerzen begleitet,<br />
die in verschiedenen Phasen ablaufen können. Es können<br />
Zeiten fast vollkommener Schmerzfreiheit vorkommen, und urplötzlich<br />
treten extrem starke Schmerzen auf.<br />
Die Beurteilung, wie stark unsere Lieblinge den Schmerz empfinden,<br />
ist sehr schwierig. Jedes Lebewesen empfindet Schmerz<br />
unterschiedlich und geht damit anders um. Deshalb sollten Sie<br />
bei solchen Symptomen Ihren Haustierarzt darauf ansprechen, um<br />
frühzeitig der Krankheit gegensteuern zu können. Nur so können Sie<br />
ihrem anvertrautem Hausgenossen unnötige Schmerzen ersparen.<br />
Nach einem Gespräch mit gezielten Fragen wird Ihr Tierarzt ihren<br />
Liebling entsprechend untersuchen. Er wird die Beweglichkeit der<br />
Gelenke prüfen, Verdickungen erkennen, durch spezielle Griffe<br />
versteckte Schmerzen aufspüren.
Bei Verdacht wird Röntgen nötig sein.<br />
Für spezielle Fragestellungen, besonders<br />
im Hinblick auf eine eventuelle Operation,<br />
wird sogar eine Computer- oder<br />
Magnetresonanztomographie nötig sein.<br />
Da die Arthrose oft sehr schmerzhaft<br />
ist und es sich um einen fortschreitenden<br />
Prozess handelt, kann bei frühzeitiger<br />
Diagnose ein besserer Langzeit-<br />
Behandlungsplan erstellt werden.<br />
Die Behandlungsmöglichkeiten kann<br />
man in vier Kategorien einteilen:<br />
1. Gewichts- und Bewegungstherapie:<br />
Falls Ihr Liebling eine sehr kräftige<br />
Figur hat, wäre eine Futterreduktion<br />
angemessen. (Erwarten sie aber<br />
bitte keine begeisterte Zustimmung<br />
Ihres Lieblings zu dieser Therapieform).<br />
Bewegung, Bewegung, und nochmals<br />
Bewegung. Besonders geeignet sind<br />
Wandern, Joggen, bei gesundem<br />
Kreislauf auch Fahrradfahren. Nicht<br />
geeignet sind Ballspielen und Stöckchen<br />
werfen.<br />
2. Naturheilkundliche - homöopathische<br />
Therapie:<br />
dazu zählen die Muschelextrakte,<br />
die von vielen verschiedenen Firmen<br />
angeboten werden. Meiner Meinung<br />
nach ist Canosan von Böhringer das<br />
beste und wirkungsvollste Präparat<br />
- leider auch mit das teuerste.<br />
Alternativ:<br />
Homöopatische Globuli (z.B. Rhus<br />
toxicodendron); auch von Teufelskralle,<br />
Kieselerde und Vitamin E<br />
werden positive Ergebnisse berichtet.<br />
3. Schulmedizinisch-medikamentelle<br />
Therapie: Seit ein paar Jahren<br />
haben wir auch in der Tiermedizin<br />
Ein gesundes Gelenk<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Der Gelenkkopf (1) ist groß, rund und<br />
glatt<br />
Der Hals des Gelenkkopfes (2) ist deutlich<br />
ausgeprägt und hat glatte Ränder<br />
Die Ränder der Gelenkpfanne (3) sind<br />
glatt<br />
Die Gelenkpfanne ist tief und umschließt<br />
mehr als 50 % des Gelenkkopfes<br />
Der Gelenkkopf paßt formgenau in die<br />
Gelenkpfanne<br />
4.<br />
hochwertige und gut wirkende<br />
Schmerzmedikamente zur Verfügung.<br />
Diese Medikamente sind für<br />
eine Langzeittherapie entwickelt<br />
worden und im allgemeinen gut verträglich.<br />
Trotz der geringen Gefahr<br />
von Nebenwirkungen gilt aber auch<br />
hier –wie bei allen Arzneimitteln<br />
- SO VIEL WIE NÖTIG –SO WENIG WIE<br />
MÖGLICH!<br />
Den Einsatz, die Menge und Häufigkeit<br />
der Anwendung, und welches<br />
Medikament für Ihren Liebling das<br />
beste ist, wird Ihr Tierarzt mit Ihnen<br />
besprechen.<br />
Eine große Bitte meinerseits: NIE,<br />
wirklich NIEMALS Schmerzmedikamente<br />
aus der Humanmedizin<br />
bei unseren Tieren anwenden, da<br />
diese in kürzester Zeit zu extremen<br />
Magen-Darmblutungen führen<br />
können.<br />
Operative Therapie:<br />
Verschiedene Primärursachen (z.B.<br />
Kreuzbandruptur, Knochenbruch)<br />
müssen operativ versorgt werden.<br />
Eine operative Versorgung kann jedoch<br />
auch dann in Betracht gezogen<br />
werden, wenn durch die nichtchirurgischen<br />
Maßnahmen allein<br />
keine zufriedenstellende Therapie<br />
erreicht werden kann.<br />
Zusammenfassend muss jede Therapie<br />
auf den einzelnen Patienten abgestimmt<br />
sein. Es kommt eventuell nur eine Therapieform<br />
in Frage oder eine Kombination<br />
aus Homöopathie und Schulmedizin.<br />
Im Zweifelsfall wenden Sie sich vertrauensvoll<br />
an Ihren Tierarzt. Nur er kann<br />
sicher entscheiden, ob, und wenn ja,<br />
welche Behandlung sinnvoll ist.<br />
Schema einer gesunden Hüfte Schema einer kranken Hüfte<br />
Ein krankes Gelenk<br />
•<br />
•<br />
Der Gelenkkopf (1) und der Hals sind<br />
missgebildet. Die Ränder sind aufgrund<br />
der Knochenverformung aufgeraut<br />
Die Ränder der Gelenkpfanne (2) sind<br />
rau und erscheinen im Röntgenbild<br />
weißer, da rund um das Gelenk neuer<br />
Knochen gebildet wird (Osteophyten)<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Meerschweinchen „Speedy“ hätte wegen unklarer<br />
Diagnose eingeschläfert werden sollen, als endlich<br />
die schwere Arthrose in seinen Knien erkannt<br />
wurde. Daher rührt auch die unnatürliche Beinhaltung.<br />
Seine Hinterbeine wird Speedy nie mehr<br />
normal benutzen können; er bewegt sich eher<br />
hoppelnd fort. Dank einer kombinierten Schmerztherapie<br />
- Schulmedizin und Homöopathie - lebt<br />
das Tier seit über einem Jahr glücklich in einer<br />
Familie, ist munter, frisst mit Begeisterung und<br />
nimmt ganz normal am Leben in seiner Meerschweinchengruppe<br />
teil.<br />
• Der Gelenkspalt (3) ist extrem unregel- Röntgenbild von der Hüfte eines Hundes.<br />
mäßig, da Knorpelgewebe von Gelenkkopf<br />
und Pfanne abgebaut wird<br />
Speedy (rechts) und sein Kumpel Robby<br />
Links ein gesundes Gelenk,<br />
rechts ein arthrotisches.<br />
Seite 33
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Ehrenamtliche Tierschützer<br />
Ohne sie kann das <strong>Tierheim</strong> nicht funktionieren<br />
Yippieh, jetzt geht‘s ab in den Wald!<br />
Katzenstreichler, Gassigeher,<br />
Notdienstfahrer, Kontrolldienstleute,<br />
Betreuer freilebender Katzen,<br />
Trempelmarkt-Helfer, Küchenteam,<br />
und, und, und ... egal, welche<br />
Arbeit für die Tiere zu erledigen<br />
ist, sie machen sie gerne, freiwillig<br />
und ehrenamtlich. Ihr Lohn sind<br />
glückliche Tiere, die lernen, dass<br />
man Menschen (wieder) Vertrauen<br />
entgegen bringen kann. Ihr Lohn<br />
sind auch zufriedene Besucher, z. B.<br />
bei Bazis Trempelmarkt, die ganz<br />
nebenbei noch eine Spende für die<br />
Tiere geben und deren Interesse am<br />
<strong>Tierheim</strong> dadurch geweckt wird.<br />
Skyler liebt seine Gassirunden.<br />
Das Küchenteam ist bei jedem Bazis<br />
Trempelmarkt zur Stelle, um die Besucher<br />
mit Leckereien zu versorgen. Mal<br />
gibt es Pizza aus dem Steinofen, dann<br />
Schmankerln vom Grill. Oder Folienkartoffel<br />
mit American Cream? Bruschetta<br />
nach italienischer Art? Nudeln? Salate?<br />
Oder vielleicht Käsespätzle? Auch das<br />
gab es schon.<br />
Die Kreativen aus der Küche lassen sich<br />
für jeden Trempelmarkt etwas Neues<br />
einfallen.<br />
Das „Rentnerehepaar“ Bongo und Maya<br />
sucht zusammen noch ein Altersruheplätzchen.<br />
Vielleicht bei Ihnen?<br />
Seite 34<br />
Katzenstreichler in Aktion - sie kümmern sich liebevoll um Katzen, egal, ob diese<br />
scheu, zutraulich, ängstlich, kratzbürstig oder vielleicht sogar verletzt sind.<br />
Natürlich durften auch die Boxer (siehe<br />
Artikel in diesem Heft) regelmäßig zum<br />
Gassigehen raus.<br />
Rintin ist ein besonderer „Blindenhund“:<br />
Er selbst ist blind, aber dank seiner<br />
guten Nase und seines ausgezeichneten<br />
Gehörs kommt er bestens zurecht.
Tierleid kennt keine Grenzen<br />
Auslandstierschutz und Galgos<br />
Europa soll zusammenwachsen, politisch,<br />
wirtschaftlich, gesellschaftlich,<br />
kulturell. Viel wurde bereits erreicht.<br />
Es gibt in den Schengen-Staaten keine<br />
Zollkontrollen, die europäische Einheitswährung<br />
Euro ist stark wie nie. Es<br />
gibt sogar eine gemeinsame Außen- und<br />
Sicherheitspolitik.<br />
Leider ist die Einigung nicht in allen<br />
Bereichen so weit fortgeschritten, z. B.<br />
im Tierschutz. Hier gibt es noch himmelweite<br />
Unterschiede. Deshalb engagiert<br />
sich das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> auch im europäischen<br />
Ausland und arbeitet z. B. mit<br />
spanischen Tierschutzorganisationen zusammen,<br />
aber auch mit Organisationen<br />
Covi erzählt: Ich musste mein Leben in einer<br />
dunklen, engen Box auf einer Rennbahn verbringen<br />
und immer wieder rennen, rennen,<br />
rennen. Als ich nicht mehr gut genug war und<br />
verlor, wollten sie mich aufhängen, aber ein<br />
kleiner Junge kam vorbei und rettete mich.<br />
Dorisse erzählt: Ich bin in eine Falle geraten, konnte mich aber<br />
befreien. Die Falle war mit scharfem Draht umwickelt, und als man<br />
mich fand, hingen Teile der Falle noch an meinem Körper.<br />
Gero erzählt: Ich bin zwar kein Galgo, sondern ein Cocker-Mix, aber<br />
auch ich bin Opfer einer Falle geworden. Drei oder vier Tage war ich<br />
gefangen, ohne Wasser, ohne Futter, total dehydriert, mit kaputter<br />
Pfote. Ich habe nur mein Bein verloren, aber wenigstens nicht mein<br />
Leben. Inzwischen habe ich sogar eine liebe Familie gefunden, bei<br />
der ich für immer bleiben darf!<br />
Fotos: Die meisten Bilder mit freundlicher Genehmigung von „El Arca<br />
de Noé“ in Albacete, Spanien. Foto von Anna: ANAA in Madrid<br />
in anderen europäischen Ländern.<br />
Wir benötigen in Europa dringend<br />
einheitliche Tierschutz-Standards auf<br />
höchstem Niveau. Wenn wir ernsthaft<br />
von einer Einheit Europas sprechen<br />
wollen, dürfen wir unsere Mitgeschöpfe,<br />
die Tiere, nicht außen vor lassen. Tiere<br />
kennen keine politischen Grenzen, aber<br />
sie kennen Gefühle, Freude und Leid,<br />
egal, in welchem Land sie sind.<br />
Ein Beispiel: Galgos werden in Spanien<br />
meistens zur Hasenjagd eingesetzt. Ein<br />
Jäger hat ca. 20 Galgos. Am Ende der<br />
Saison werden alle bis auf die drei oder<br />
vier Besten „entsorgt“, denn sie verursachen<br />
dann nur noch Kosten.<br />
Niebla erzählt: Ich bin gerade mal fünf Monate<br />
alt und habe eine schmerzhafte Nekrose<br />
im Oberschenkel. Ich konnte nicht richtig<br />
laufen, deswegen wurde ich ausgesetzt und<br />
musste mich alleine auf der Straße durchschlagen.<br />
Trotzdem liebe ich die Menschen!<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Pumba erzählt: Seht mich an, muss ich das kommentieren? Warum<br />
tun Menschen so etwas? Ich habe nichts verbrochen, habe niemandem<br />
etwas getan. Ich habe immer versucht, ein guter Hund zu sein.<br />
Tinin erzählt: Ich musste lange<br />
auf der Straße leben, habe mich<br />
von Abfällen ernährt, bin klapperdürr.<br />
Ich hatte ständig Hunger und<br />
Durst. Meinen Mikrochip haben<br />
sie mir brutal herausgeschnitten,<br />
bevor sie mich auf die Straße<br />
gejagt haben.<br />
Mit den Besten kann man „züchten“.<br />
Die „Schlechten“ werden ausgesetzt,<br />
an Bäumen aufgehängt, angezündet, zu<br />
Tode geschleift, in Brunnen geworfen,<br />
im Nirgendwo unversorgt angebunden<br />
usw. Wenn sie Glück haben, werden sie<br />
„nur“ ausgesetzt, dann haben sie wenigstens<br />
eine kleine Chance, vom Tierschutz<br />
aufgegriffen zu werden.<br />
Trotz der Gräuel, die ihnen angetan<br />
werden, haben Galgos ein sanftes<br />
Gemüt, bleiben sehr menschenbezogen<br />
und suchen die menschliche Nähe. Wir<br />
möchten Sie bitten, beim <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> eine Patenschaft für die Galgos<br />
abzuschließen.<br />
Anna erzählt: Ich wurde ausgesetzt und habe<br />
mir mein Hinterbein schlimm verletzt. Ich<br />
konnte nur noch humpeln. Ich hatte Hunger,<br />
die Wunde hat sich entzündet und ich hatte<br />
höllische Schmerzen. Niemand kümmerte sich<br />
um mich; ohne Hilfe wäre ich gestorben.<br />
Hier kann leider niemand mehr<br />
etwas erzählen. Auf diese Art<br />
werden Hunde in einem ausgetrockneten<br />
Brunnen zwischen<br />
einer Menge Müll entsorgt.<br />
Seite 35
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Interview mit den Auszubildenden, Valerie Mayer und Johannes Genßler<br />
Was macht eigentlich ... ein <strong>Tierheim</strong>-Azubi?<br />
Wussten Sie, dass das <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> ein Lehrbetrieb für<br />
die Ausbildung zum Tierpfleger ist?<br />
Derzeit machen zwei Azubis ihre<br />
Ausbildung im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>:<br />
Valerie und Johannes. Wir haben<br />
mit den beiden gesprochen, um<br />
alles Wissenswerte zu erfahren.<br />
<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> (THZ): Warum<br />
habt ihr euch für die Ausbildung<br />
zum Tierpfleger entschieden?<br />
Johannes (J): Ich war schon ein<br />
Tiernarr, bevor ich laufen gelernt<br />
habe. Ich habe Tiere immer gemocht,<br />
so dass für mich nur ein<br />
Beruf mit Tieren in Frage kam.<br />
Valerie (V): Bei mir war das ähnlich.<br />
Mein Herz gehört den Tieren,<br />
insbesondere Hunde habe ich schon<br />
als Kind geliebt. Wir hatten immer<br />
Haustiere, und ich wollte unbedingt<br />
auch beruflich mit Tieren zu tun haben.<br />
Tierarzt-Helferin war mir aber<br />
zu klinisch, deshalb habe ich mich<br />
für eine Ausbildung zur Tierpflegerin<br />
entscheiden.<br />
THZ: Was sind die Aufgaben<br />
eines Tierpfleger-Azubis im <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong>?<br />
V & J: Den größten Teil des Tages<br />
nehmen das Saubermachen der<br />
Gehege und das Füttern der Tiere<br />
ein. Zuvor muss das Futter vorbereitet<br />
werden. Einige Tiere bekommen<br />
Medikamente ins Futter oder müssen<br />
zum Beispiel mit Augen- oder<br />
Ohrentropfen versorgt werden. Wir<br />
machen auch die Fell- und Krallenpflege<br />
bei verschiedenen Tieren oder<br />
baden bei Notwendigkeit ein Tier,<br />
wenn ein Kaninchen zum Beispiel<br />
Durchfall hat und sich selbst nicht<br />
sauber halten kann. Wenn wir nach<br />
getaner Arbeit noch etwas Zeit<br />
haben, können wir auch mal mit den<br />
Tieren spielen oder Gassi gehen;<br />
auch für Streicheleinheiten ist<br />
manchmal Zeit.<br />
THZ: Wie sieht denn ein typischer<br />
Tagesablauf im <strong>Tierheim</strong><br />
aus?<br />
V: Das ist unterschiedlich, je<br />
Seite 36<br />
nachdem, ob wir im Hundehaus eingesetzt<br />
sind oder bei den Katzen und<br />
Kleintieren. Ich beschreibe mal den<br />
Tagesablauf im Hundehaus.<br />
Früh um sieben Uhr sperren wir<br />
auf, öffnen die Schieber zu den<br />
Außengehegen und machen einen<br />
Kontrollgang, um zu schauen, ob<br />
es allen gut geht oder ob vielleicht<br />
in der Nacht etwas passiert ist. Die<br />
ersten Hunde werden in die Freiläufe<br />
gelassen. Die Besetzung der<br />
Freiläufe wird tagsüber mehrmals<br />
gewechselt, damit alle Hunde mal<br />
raus dürfen.<br />
Die zum Küchendienst eingeteilten<br />
Kollegen bereiten das Futter vor, der<br />
Rest fängt an zu putzen. Wir teilen<br />
uns die Zuständigkeit nach den Gängen<br />
im Hundehaus ein. Während der<br />
Gassizeiten kümmern wir uns um die<br />
Gassigeher, erklären zum Beispiel<br />
die Gassigeherregeln und geben<br />
Hunde heraus. Nach dem Morgen-<br />
gassi um 11.30 Uhr werden die<br />
Hunde gefüttert. Danach haben wir<br />
Mittagspause bis 14 Uhr, während<br />
der im Hundehaus Ruhe herrscht,<br />
damit die Hunde nach dem Essen<br />
nicht zu viel Aufregung und Bewegung<br />
bekommen. Das wäre zu gefährlich,<br />
weil sie dann eine Magendrehung<br />
bekommen können.<br />
Nachmittags beraten wir an den<br />
Vermittlungstagen im Hundehaus<br />
Interessenten, die zu bestimmten<br />
Hunden Fragen haben. Die Hunde<br />
bekommen frisches Wasser, und das<br />
Abendfutter wird vorbereitet. Von<br />
16 bis 16.15 Uhr haben wir noch<br />
mal eine kurze Pause, danach geht<br />
wieder die Gassigeherzeit los. Um<br />
18.30 Uhr, nach dem Abendgassi, bekommen<br />
die Hunde nochmals Futter,<br />
danach werden alle Hunde hereingeholt,<br />
die Schieber geschlossen und<br />
alles wird abgesperrt.<br />
J: Ich ergänze mal, was im Katzen-<br />
und Kleintierhaus anders ist.<br />
Hier teilen wir uns die Arbeit ein<br />
nach den Bereichen Katzenrondell,<br />
Katzenquarantäne und Kleintierhaus.<br />
Dienstags und mittwochs, wenn<br />
keine Vermittlung ist, machen wir<br />
Großputz – da werden alle Katzenzimmer<br />
ausgeräumt und komplett<br />
gesäubert, bei den Kleintieren wird<br />
die Einstreu erneuert. Bei den Katzen<br />
und Kleintieren gibt es natürlich<br />
keine Gassigeher zu betreuen. Die<br />
Katzenstreichler kommen gut alleine<br />
klar. Natürlich gehört es auch hier zu<br />
unseren Aufgaben, Interessenten zu<br />
beraten.<br />
Wenn Tiere bei uns abgegeben<br />
werden, nehmen wir die Tiere<br />
entgegen, schreiben den Aufnahmevertrag<br />
und kümmern uns um die<br />
Unterbringung des Tieres.<br />
THZ: Wie lange dauert die Ausbildung<br />
zum Tierpfleger, und wie<br />
läuft die Ausbildung ab?<br />
V & J: Die Ausbildung dauert<br />
regulär drei Jahre. Unter bestimmten<br />
Voraussetzungen kann man<br />
sie auf zwei Jahre verkürzen. Wir<br />
haben in der Berufsschule Blockunterricht,<br />
also drei- bis viermal im<br />
Jahr drei bis vier Wochen am Stück.<br />
Neben den „normalen“ Fächern wie<br />
Deutsch, Mathematik, Sport und<br />
Sozialkunde haben wir die Spezialfächer<br />
Tierpflege und Tierhaltung.<br />
Wir lernen außerdem etwas über die<br />
die Organisation eines <strong>Tierheim</strong>s und<br />
über die Öffentlichkeitsarbeit. Bei<br />
den Tierpfleger-spezifischen Fächern<br />
lernen wir die Anatomie der Tiere,<br />
Ernährung und Verdauung, Krankheiten,<br />
Unterbringung, Pflege – und<br />
zwar für alle Tierarten, die in einem<br />
<strong>Tierheim</strong> typischerweise vorkommen.<br />
Auch Themen wie Hunde-<br />
erziehung werden behandelt. Diese<br />
Fächer sind sehr interessant, und<br />
man kann die Kenntnisse auch gut in<br />
der Praxis brauchen.<br />
THZ: Wie läuft die praktische<br />
Ausbildung im <strong>Tierheim</strong> ab?<br />
V & J: Im <strong>Tierheim</strong> gibt es zwei<br />
von der IHK zugelassene Ausbilderinnen:<br />
Dagmar Oerter, die selbst<br />
eine Ausbildung zur Tierarzthelferin<br />
hat, und Resi Müller, die Zootierpflegerin<br />
gelernt hat. Im Katzen- und<br />
Kleintierbereich ist zusätzlich Heidi<br />
Möller-Krauß Ausbildungsbeauftragte.<br />
Auch sie ist ausgebildete Tierpflegerin.<br />
Von denen kann man eine<br />
Menge lernen, und sie bringen es<br />
auch sehr gut rüber.
Grundsätzlich läuft die Ausbildung<br />
so ab, dass man am Anfang der Ausbildung<br />
von den Ausbilderinnen alles<br />
Grundlegende gezeigt und erklärt<br />
bekommt – zum Beispiel das Füttern,<br />
das Saubermachen, die Arbeitsorganisation<br />
und so weiter. Wir werden<br />
zum selbständigen Arbeiten erzogen,<br />
so dass wir nicht ständig bei jemandem<br />
am Rockzipfel hängen müssen.<br />
Später gehen wir auf die Ausbilderinnen<br />
zu, wenn wir Fragen haben<br />
oder uns etwas nicht klar ist. Dann<br />
erklären sie es uns und helfen uns<br />
weiter. Wenn mal etwas Außergewöhnliches<br />
zu tun ist, holen sie uns<br />
dazu und zeigen uns, wie es gemacht<br />
wird, zum Beispiel einen Pfotenverband<br />
anlegen oder ähnliches.<br />
THZ: Welche Tätigkeit gefällt<br />
euch am besten im <strong>Tierheim</strong>, und<br />
was macht ihr nicht so gerne?<br />
V & J: Manche denken, das<br />
schlimmste sei das Putzen. Ich sehe<br />
das aber nicht so – für mich ist es am<br />
schlimmsten, wenn ich dem <strong>Tierheim</strong>-Tierarzt<br />
assistiere, wenn ich<br />
zum Beispiel ein Tier halten muss,<br />
das untersucht oder behandelt wird.<br />
Es ist schlimm für mich, wenn das<br />
Tier schreckliche Angst hat, oder<br />
wenn ihm bei der Behandlung sogar<br />
Schmerzen zugefügt werden müssen.<br />
Da leide ich immer richtig mit.<br />
Am liebsten mag ich es, wenn<br />
ich mich mal im Einzelkontakt mit<br />
den Tieren beschäftigen kann, zum<br />
Beispiel Maulkorbtraining oder<br />
Grunderziehung mit einem Hund<br />
machen, oder wenn man sich mit<br />
einer Katze intensiv beschäftigt,<br />
um ihr beizubringen, dass sie sich<br />
gefahrlos anfassen lassen kann. Wir<br />
dürfen auch öfter dabei sein, wenn<br />
die Hundetrainer mit den Hunden arbeiten<br />
– zum Beispiel beim Klickern,<br />
oder beim Training mit dem Halti.<br />
Das ist immer sehr interessant und<br />
lehrreich.<br />
THZ: Gibt es eine Tierart, die ihr<br />
mehr mögt als andere, und gibt es<br />
eine, mit der ihr nicht so klarkommt?<br />
V: Mein Herz schlägt ein bisschen<br />
mehr für Hunde. Die einzigen Tiere,<br />
die ich gar nicht mag, sind Parasiten<br />
wie z.B. Zecken.<br />
J: Ich mag eigentlich alle Tiere<br />
gleich gerne – nur Parasiten kann ich<br />
auch nicht leiden.<br />
THZ: Was ist aus eurer Sicht das<br />
Besondere am <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong>?<br />
V & J: Das <strong>Tierheim</strong> ist sehr schön<br />
und ziemlich neu, die Bauten sind<br />
sinnvoll und hell, und man kann sie<br />
gut sauber halten. Die Tiere sind gut<br />
untergebracht. Unter den Pflegern<br />
ist die Zusammenarbeit sehr gut.<br />
Insgesamt finden wir, dass es Spaß<br />
macht, hier zu arbeiten.<br />
Grundsätzlich macht man sich bei<br />
einer gemeinnützigen Einrichtung<br />
wie dem <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> schon so<br />
seine Gedanken, ob die Leute auch<br />
in Zukunft genügend Geld geben,<br />
damit es weitergehen kann, aber das<br />
ist natürlich nicht nur ein Problem<br />
des <strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>.<br />
THZ: Hattet ihr im <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> schon ein besonderes oder<br />
lustiges Erlebnis, an das ihr euch<br />
noch lange erinnern werdet?<br />
V & J: In der Arbeit mit Tieren erlebt<br />
man natürlich viele bewegende<br />
Dinge. Man bekommt Tierschicksale<br />
unmittelbar mit und freut sich,<br />
wenn es den Tieren besser geht und<br />
sie ein tolles neues Zuhause bekommen.<br />
Für uns sind außerdem die<br />
Fahrten zur Tierklinik in München<br />
immer ziemlich aufregend. Wenn<br />
die Möglichkeiten der Ärzte hier<br />
ausgeschöpft sind oder ein bestimmter<br />
Spezialist benötigt wird, fahren<br />
Ausbilderin Dagmar Oerter Ausbilderin Resi Müller Ausbildungsbeauftragte<br />
Heidi Möller-Krauß<br />
wir mit dem Tier nach München.<br />
Wir waren zum Beispiel schon dort<br />
mit einem Hund mit einem komplizierten,<br />
schlecht verheilten Beinbruch,<br />
oder mit einem Kater mit einer<br />
schlimmen Harnwegserkrankung,<br />
oder mit einem anderen Hund wegen<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
einer schweren Hautkrankheit. Allen<br />
Patienten geht es heute gut, und das<br />
ist ein sehr schönes Gefühl.<br />
Auch bei Notdiensteinsätzen sind<br />
wir manchmal dabei. Einmal mussten<br />
wir zum Beispiel einen uns unbekannten<br />
Staffordshire-Terrier aus<br />
einem Auto holen, dessen Besitzer<br />
von der Polizei abgeführt worden<br />
war. Da bekommt man schon Herzklopfen,<br />
weil man das Tier ja nicht<br />
kennt und nicht einschätzen kann,<br />
wie es reagiert. Es ist aber alles gut<br />
gegangen.<br />
J: Nicht ganz so spektakulär, aber<br />
lustig war der Fall der verschwundenen<br />
Schildkröte. Im Sommer<br />
bei schönem Wetter durfte unsere<br />
Schildkröte Loro auf dem eingezäunten<br />
Rasen vor dem Kleintierhaus<br />
frei herumlaufen. Als wir sie abends<br />
wieder in ihre Box setzen wollten,<br />
war Loro verschwunden. Wir haben<br />
alles abgesucht, den Zaun auf<br />
Löcher untersucht – es war allen ein<br />
Rätsel, wo Loro abgeblieben sein<br />
könnte. Da sah ich mitten im Rosenbeet<br />
aus der Erde etwas Komisches<br />
hervorblitzen, Es war ein Stück<br />
Panzer von Loro. Der Gute hatte sich<br />
fast vollständig in der Erde zwischen<br />
den Rosenstöcken eingegraben - ihm<br />
war es wohl zu warm geworden. Ich<br />
habe ihn dann ausgegraben und saubergemacht,<br />
und Loro hat versprochen,<br />
dass er uns nie wieder solche<br />
Sorgen machen würde. Tat er auch<br />
nicht – künftig wussten wir ja, wo<br />
wir ihn suchen mussten. Das Rosenbeet<br />
wurde nämlich sein absolutes<br />
Lieblingsplätzchen.<br />
THZ: Was ist euer Fazit der<br />
Arbeit und eurer Erfahrungen im<br />
<strong>Tierheim</strong>, was möchtet ihr unseren<br />
Lesern gerne mit auf den Weg<br />
geben?<br />
V&J: Bitte überlegt genau, bevor<br />
ihr euch ein Tier anschafft. So schön<br />
es unsere Tiere im <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong><br />
auch haben – noch schöner wäre es,<br />
wenn alle Tiere ein Zuhause hätten,<br />
in dem sie geliebt und gut versorgt<br />
werden.<br />
THZ: Dem können wir uns nur<br />
anschließen. Danke für das Gespräch!<br />
Seite 37
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> sucht dringend mehrere<br />
ehrenamtliche<br />
Notdienstfahrer/-innen<br />
Die Tierrettung gehört zu den wichtigsten Bereichen unserer Tierschutzarbeit.<br />
Wenn im <strong>Tierheim</strong> oder unter der 24-Stunden-Notrufnummer 0700-91 66 66 66 ein tierischer Notfall<br />
gemeldet wird, sind sie zur Stelle: Unsere ehrenamtlichen Notdienstmitarbeiter befreien Tiere aus allen<br />
akuten Notsituationen.<br />
Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams Damen und Herren, die Freude daran haben, Tieren<br />
unmittelbar und direkt zu helfen.<br />
Ihr Profil:<br />
- Sie arbeiten gerne selbständig mit Tieren<br />
- Sie besitzen einen PKW-Führerschein<br />
- Sie haben etwas Zeit für Tiere übrig<br />
- Sie sind flexibel und belastbar<br />
- Sie sind frei von Tier-Allergien und Tier-Phobien<br />
- Sie haben Spaß daran, in einem Team Tieren in Not zu helfen<br />
Wir bieten:<br />
- Ein gut ausgestattetes <strong>Tierheim</strong>-Fahrzeug mit Navigationssystem<br />
- Erfüllung bei der Tätigkeit<br />
- Das Gefühl, das Richtige für Tiere zu tun<br />
- Glückliche, zufriedene und dankbare Tiere<br />
- Mit jedem Einsatz mindestens ein notleidendes Tier weniger<br />
- Wir stellen das Notdienst-Handy zur Verfügung<br />
Melden Sie sich bitte per Mail unter info@tierheim-feucht.de<br />
oder telefonisch bei Herrn Rauschning unter 0178/3409209<br />
Tieren in Not direkt und unmittelbar helfen<br />
Notdienstfahrer dringend gesucht!<br />
Tiernotdienst-Fahrer sind immer<br />
dann zur Stelle, wenn Tiere in<br />
unserem Einzugsbereich akut Hilfe<br />
benötigen. Zu ihren Aufgaben gehört<br />
es zum Beispiel, verängstige Katzen<br />
aufzugreifen, herumirrende Hunde<br />
ins <strong>Tierheim</strong> zu bringen, bei der<br />
Bergung tierischer Unfallopfer zu<br />
helfen, aber auch Tiere zur Behandlung<br />
zur Tierklinik oder zum Tierarzt<br />
zu bringen. Der Tiernotdienst ist<br />
ein tolles Team, und die Menschen<br />
haben Freude daran, Tieren in Not<br />
zu helfen.<br />
Unser Tiernotdienst teilt sich ein<br />
in einen Tag- und einen Nachtdienst,<br />
um die Erreichbarkeit rund um die<br />
Uhr sicherzustellen. Der Tagdienst<br />
ist montags bis freitags von 7 bis<br />
19 Uhr zuständig, die restliche Zeit<br />
übernimmt der<br />
Nachtdienst<br />
- auch das Wochenende.<br />
Das Notdienst-<br />
Team trifft sich<br />
regelmäßig zum<br />
Erfahrungsaustausch<br />
und um<br />
die zeitliche<br />
Einsatzplanung<br />
zu besprechen.<br />
Der <strong>Tierheim</strong>-<br />
Notdienst<br />
sucht dringend<br />
Verstärkung!<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />
Fellastr. 4, 90537 <strong>Feucht</strong><br />
Tel.: 09128/916494, Fax: 09128/916495<br />
Web: www.tierheim-feucht.de<br />
E-Mail: info@tierheim-feucht.de<br />
Natürlich werden „Neulinge“ umfassend<br />
eingewiesen.<br />
Haben Sie Lust, Tieren in Not zu<br />
helfen? Dann melden Sie sich bitte<br />
schnell bei uns, gerne per Mail oder<br />
Telefon (Kontaktdaten siehe oben).<br />
Anzeige
Ein unerwarteter Notfall<br />
Boxer in Not<br />
Als am Abend des ersten April um<br />
kurz nach 18 Uhr im <strong>Tierheim</strong><br />
das Telefon klingelte, wusste noch<br />
keiner, dass es ein längerer Abend<br />
werden sollte. Am Telefon meldete<br />
sich der Hundeführer der Polizei in<br />
Lauf und bat dringend um Mithilfe:<br />
Er stehe gerade in Lauf vor einem<br />
Haus, in dem 28 Boxer wohnen,<br />
die nicht gut gehalten werden, die<br />
in kleinen Zimmern hausen, oder<br />
teilweise auch in Transportboxen,<br />
und seine Bitte war: Kommt bitte<br />
her und holt die Boxer alle ab,<br />
die Hunde müssen beschlagnahmt<br />
werden.<br />
Innerhalb von 15 Minuten organisierten<br />
unsere Tierpfleger den<br />
schnellen Einsatz. Mit drei <strong>Tierheim</strong>-<br />
Bussen fuhren die Tierpfleger Philipp<br />
Steiger und Gabi Häusler in Richtung<br />
Lauf, zusammen mit den allzeit<br />
bereiten Notdienstfahrern Bernd<br />
Soldner und Günther Nähr. Weil aber<br />
vier Leute nicht reichen würden, um<br />
so viele Boxer zu befreien, fuhren<br />
spontan noch unsere ehrenamtlichen<br />
Gassigeher Nina Paulus, Heidi<br />
Spiegel und Birgit Brandl mit zum<br />
Einsatzort – ohne vorher zu wissen,<br />
Die stellvertretende <strong>Tierheim</strong>leiterin Gitta Teufel<br />
wird von den neuen Schützlingen stürmisch begrüßt<br />
Wir trauern um unsere langjährige Mitarbeiterin<br />
Marion Mehlis-Zwack<br />
die viel zu früh von uns gegangen ist. Sie hatte ein<br />
großes Herz für Tiere und setzte sich mit unermüdlichem<br />
Engagement ehrenamtlich für Tiere in Not ein.<br />
Unser Mitgefühl gilt allen ihr Nahestehenden.<br />
Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e.V.<br />
was auf sie zukommt.<br />
Gesagt – getan. Vor Ort wartete<br />
dann die Polizei mit den<br />
28 Boxern auf Hilfe und Abtransport.<br />
Keiner der Hunde<br />
hatte ein Halsband oder eine<br />
Leine; sie mussten teilweise<br />
in die Autos getragen werden,<br />
denn sie hatten große Angst.<br />
Die Tiere kannten nicht viel,<br />
sie wussten nicht, was passiert,<br />
aber sie vertrauten den<br />
Helfern, denn sie spürten, dass<br />
ihnen nichts passieren würde.<br />
Einige Boxer wurden von den<br />
Kollegen des <strong>Tierheim</strong>s Nürnberg<br />
abgeholt. Für 18 Boxer<br />
ging am Dienstagabend um<br />
20.30 Uhr die Fahrt ins <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong>. Die drei Welpen,<br />
neun Hundedamen und sechs Rüden<br />
wurden am <strong>Tierheim</strong> von Tierpflegerin<br />
Alex Ritzler und dem Vorstand<br />
für Hunde, Katja Wagner, schon<br />
erwartet. Alle Quarantäne-Boxen<br />
und ein eigener, abtrennbarer Gang<br />
im Hundetrakt waren schon mit<br />
Decken, Körbchen und Wasser ausgestattet.<br />
Nun wurden die 18 Hunde<br />
einquartiert. Teilweise mussten sie<br />
in die Boxen getragen werden,<br />
was sie mit viel Liebe und Geduld<br />
über sich ergehen lassen<br />
haben. Zum Glück konnten<br />
die Hunde zum größten Teil<br />
zu zweit oder zu dritt in die<br />
Boxen gesetzt werden, denn<br />
die Anwesenheit eines vertrauten<br />
Artgenossen half den<br />
verschreckten Hunden sehr.<br />
Um 21.30 Uhr waren alle<br />
Hunde gut angekommen und<br />
durften nun endlich zur Ruhe<br />
kommen und schlafen.<br />
In den folgenden Tagen wurden<br />
alle Hunde komplett untersucht<br />
und geimpft, manche<br />
mussten noch gechipt werden.<br />
Zwei der Boxer kurz nach ihrer Ankunft im <strong>Tierheim</strong><br />
Einige Hunde hatten tränende Augen,<br />
entzündete Ohren und offene<br />
Hautstellen, so dass sie tierärztlich<br />
behandelt werden mussten. Im<br />
<strong>Tierheim</strong> wurden die Boxer bestens<br />
versorgt - jeder hatte genügend<br />
Platz und täglich freien Auslauf auf<br />
dem <strong>Tierheim</strong>gelände; die liebenswerten<br />
Hunde lernten Gassi gehen<br />
und wurden von den Tierpflegern<br />
und Gassigehern verwöhnt.<br />
Die Tiere wurden nach und nach<br />
auf Anweisung des Landratsamts an<br />
ihre neuen Eigentümer abgegeben.<br />
Am Sonntag, den 27.4.<strong>2008</strong> sind die<br />
letzten Boxer in ihr neues Zuhause<br />
gezogen.<br />
Hier hat sich wieder gezeigt, dass<br />
ohne engagierte Tierpfleger, Notdienstfahrer<br />
und Gassigeher schnelle<br />
Hilfe in einem solchen Notfall nicht<br />
möglich wäre. Vielen Dank für euren<br />
Einsatz!<br />
Katja Wagner<br />
Möchten auch Sie bei solchen und<br />
vielen anderen Einsätzen im <strong>Tierheim</strong><br />
mithelfen? Dann melden Sie<br />
sich bitte bei uns!<br />
Wir trauern um unsere langjährige <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />
Else Kraus<br />
die im Alter von 90 Jahren von uns gegangen ist. Sie<br />
war eine große Tierfreundin und schenkte sehr vielen<br />
Tieren in Not ein liebevolles Zuhause.<br />
Unser Mitgefühl gilt allen ihr Nahestehenden.<br />
Wir werden ihr stets ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e.V.<br />
Seite 39
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Ich sollte mich etwas mehr bewegen ...<br />
Vom Gassigeher zum Hundebesitzer<br />
Im Herbst 2003 bin ich in das <strong>Tierheim</strong><br />
nach <strong>Feucht</strong> gekommen, um<br />
mal zu sehen, wie das mit dem Gassi<br />
gehen funktioniert. Laut einer Ärztin<br />
sollte ich mich nämlich mehr bewegen.<br />
Ich bin seit meiner frühesten<br />
Kindheit Sportmuffel, also hielt ich<br />
Spazierengehen für eine gute Alternative.<br />
Ich hatte die Befürchtung,<br />
ich müsste mich auf bestimmte<br />
Zeiten und Tage festlegen und wäre<br />
dadurch fest gebunden. Zum Glück<br />
kann man aber selber entscheiden,<br />
an welchem Tag Zeit und Lust zum<br />
Gassi gehen vorhanden ist. Was ich<br />
zu diesem Zeitpunkt noch nicht<br />
ahnte: Gassi gehen kann süchtig<br />
machen.<br />
Zuerst war ich nur am Samstag- und<br />
Sonntagnachmittag da. Dann dehnte<br />
ich das auf die Vormittage der zwei<br />
Tage aus und später kam der Freitagnachmittag<br />
auch noch dazu. Nun<br />
wohne ich ja nicht gerade um die<br />
Ecke, sondern in Nürnbergs Norden.<br />
Viele meiner Bekannten konnten<br />
gar nicht verstehen, wieso ich diese<br />
Strecke auf mich nahm, und das teilweise<br />
zweimal am Tag. Es ist schwer<br />
zu erklären, aber wenn einen der<br />
„Gassi-Virus“ gepackt hat, kommt<br />
man schwer davon los.<br />
Ich lernte in dieser Zeit einige<br />
Menschen kennen, die regelmäßig<br />
bei den Hunden waren, und meist<br />
hieß es: „Einen eigenen Hund können<br />
wir uns nicht holen, wir müssen<br />
ja arbeiten. Außerdem könnten wir<br />
dann auch mit den <strong>Tierheim</strong>hunden<br />
nicht mehr gehen.“ Nicht alle konnten<br />
diesen Standpunkt beibehalten,<br />
weil der eine oder andere Hund sich<br />
seine Besitzer aussucht.<br />
Auch bei den Veranstaltungen für<br />
die Gassigeher und Katzenstreichler<br />
lernte ich neue Leute kennen. So<br />
Kathrin Hannemann mit Kerry und Crissy<br />
Seite 40<br />
traf ich auch die Alex, die hier zu<br />
meiner besten Freundin wurde.<br />
Wenn man anfängt, Gassi zu gehen,<br />
ist man erst mal auf die Hilfe der<br />
Tierpfleger angewiesen, um einen<br />
passenden Hund zu finden. Ich bin<br />
am Anfang erst mal mit kleinen bis<br />
mittelgroßen Hunden rausgegangen,<br />
die lieb und ruhig waren. Da<br />
war der Terrier-Mix Vorro, den ich<br />
besser nicht streicheln sollte. Aber<br />
was macht man, wenn der Hund zu<br />
einem auf den Schoß klettert, während<br />
man in der Box sitzt? Der kleine<br />
Kerl schien mich zu mögen und hat<br />
zum Glück nie versucht, mich zu<br />
beißen. Er wurde so mein Lieblingshund,<br />
und ich war sehr traurig, als<br />
er dann ein Zuhause fand.<br />
Die Vermittlung eines Hundes, den<br />
man sehr gern hat, ist immer ein<br />
sehr schwerer Moment; der Verstand<br />
sagt einem zwar, dass es für das Tier<br />
besser ist, aber das Herz hängt an<br />
ihm. Nachdem dieser Hund weg war,<br />
musste ich einen anderen finden,<br />
mit dem ich raus konnte, und so<br />
nahm ich mal einen Windhund mit.<br />
Ich hatte mich vor der Zeit im <strong>Tierheim</strong><br />
nie mit diesen Tieren beschäftigt<br />
und auch keinen laufen sehen.<br />
Im Kopf gab es immer nur die Bilder<br />
der fürchterlich dünnen Hunde.<br />
Viele der Galgos, die ins <strong>Tierheim</strong><br />
kommen, haben Schlimmes erlebt<br />
und haben Angst vor den Zweibeinern.<br />
Mit viel Geduld und Zuneigung<br />
kann man erstaunliche Wandlungen<br />
bei ihnen erleben. Ich hatte eine<br />
neue Lieblingsrasse zum Spazierenführen<br />
gefunden.<br />
Dann kam wieder mal so ein Sonntagnachmittag,<br />
an dem ich einen<br />
Hund suchte, mit dem ich raus<br />
gehen konnte. Ich sollte mir Perdi<br />
aus dem Freilauf holen. Also machte<br />
ich mich auf, um die Galgo-Mix-<br />
Hündin abzuholen. Im Katzenauslauf<br />
stand ich erst mal ratlos da und<br />
wusste nicht, welcher der Hunde der<br />
Richtige war. Mit Hilfe der Hundebesitzer,<br />
die hier mit ihren Hunden<br />
zum spielen waren, fand ich sie.<br />
Ängstlich wollte sie sich erst mal<br />
nicht von mir anleinen lassen. Das<br />
war der Moment, in dem ich sozusagen<br />
einen Pflegehund bekam. Frau<br />
Weindel, die damals noch bei den<br />
Windhunden war, bat mich, mich um<br />
diese Hündin zu kümmern, damit sie<br />
ihre Scheu verliert. Ein dreiviertel<br />
Jahr bin ich regelmäßig mit ihr Gassi<br />
gegangen, versuchte ihr die Angst<br />
vor dem Autofahren zu nehmen und<br />
ihr ein bisschen Hundebenehmen<br />
beizubringen.<br />
Galga Perdi<br />
Der Wunsch, Perdi zu behalten,<br />
wurde in mir geweckt. Ich wusste<br />
nicht, wie ich das schaffen sollte -<br />
ich bin berufstätig und hatte zu dem<br />
Zeitpunkt noch zwei Zwergkaninchen;<br />
zudem hatte ich keine Erlaubnis<br />
zur Hundehaltung in meiner<br />
Wohnung. Immer wieder sagte ich<br />
mir, es ist unmöglich, einen eigenen<br />
Hund zu haben. Mir fehlte der<br />
Mut, das wirklich anzupacken. Auch<br />
dieser Hund bekam dann ein tolles<br />
Zuhause, was mich aber am Anfang<br />
nicht trösten konnte. Ich war eine<br />
Zeit lang sogar am überlegen, das<br />
Gassigehen wieder aufzugeben, weil<br />
ich immer wieder so an den Hunden<br />
hing. Doch die „Sucht“ war stärker.<br />
Ich wollte nur keinen mehr so intensiv<br />
betreuen. Fehlanzeige! Es war<br />
wieder so ein „Problemhund“ da.<br />
Diesmal war es ein Dackelmix. Keiner<br />
wollte so gern mit ihm Gassi gehen,<br />
weil er seine Besitzer gebissen<br />
hatte und auch bei anderen Hunden<br />
immer Theater machte. Ich hatte<br />
mich bald mit ihm angefreundet und<br />
zum ersten Mal versuchte ich alles,<br />
um diesem Hund ein Zuhause geben<br />
zu können. Leider kam die Zusage<br />
Kathrin und Wasti
Anzeige<br />
zur Hundehaltung von der Hausverwaltung<br />
zu spät. Wasti zog zu einem<br />
Frührentner.<br />
Schon wieder so ein Rückschlag.<br />
Aber nun hatte ich die Erlaubnis zur<br />
Hundehaltung seitens des Vermieters<br />
in der Tasche, ein wichtiger Punkt<br />
vor der Anschaffung eines Hundes.<br />
Mit meiner Freundin Alex führte ich<br />
lange Gespräche und sie zeigte mir<br />
auch die Schwierigkeiten, die man<br />
mit so einem neuen Hausbewohner<br />
haben kann.<br />
Ende Mai 2007 durfte ich dann<br />
mit unserem Galgomädchen Dorisse<br />
spazieren gehen. Sie war erst<br />
aus der Quarantäne gekommen,<br />
und noch mussten die Narben ihrer<br />
Verletzungen behandelt werden. Die<br />
ersten Male konnte sie nur der Tierpfleger<br />
anleinen, weil sie so scheu<br />
war. Nach dem Gassigehen bin ich<br />
immer noch bei ihr in der Box geblieben<br />
und habe so bald geschafft,<br />
dass sie sich neben mich legte. Die<br />
Wochenenden gehörten ab jetzt uns<br />
beiden. Sie freute sich immer, wenn<br />
ich zur ihr kam. Ich hatte das Gefühl,<br />
sehr gut mit Stella, wie ich sie<br />
nannte, zurecht zu kommen. Konnte<br />
dies wirklich mein Hund werden?<br />
Nach ca. sechs Wochen traute<br />
ich mich, bei Katja Wagner mal<br />
zu fragen, ob sie für mich eine<br />
Chance sieht, diese Hündin zu<br />
bekommen. Zum Glück gab es<br />
noch keine anderen Interessenten.<br />
Die nächste Hürde war<br />
die <strong>Tierheim</strong>leitung; ohne das<br />
OK von Frau Blomeier und Frau<br />
Teufel müsste ich meinen Traum<br />
begraben. Ich fühlte mich, als<br />
ob ich zu einem Bewerbungsgespräch<br />
müsste. Aber ich konnte<br />
die beiden Damen überzeugen,<br />
das ich mir bewusst bin, dass ich<br />
für lange Zeit eine Verantwortung<br />
für dieses Tier übernehme,<br />
auch wenn es vielleicht nicht<br />
immer leicht sein wird.<br />
Am 13. August war es dann<br />
endlich soweit. Ich konnte meinen<br />
Hund heim holen.<br />
Es macht sehr viel Freude zu<br />
sehen, wie sich Stella entwickelt<br />
und welchen Spaß sie beim<br />
Spielen mit anderen Hunden<br />
hat. Jeder Fortschritt, den ich<br />
an ihr merke, zeigt mir, dass es<br />
eine gute Entscheidung war, sie<br />
zu mir zu nehmen.<br />
Kathrin Hannemann<br />
Frankens Nr. 1<br />
ALLES FÜR IHR TIER zu ttiieerriisscchh gguutteenn PPrreeiisseenn<br />
mit einer kompetenten Beratung<br />
Testen Sie uns!!!<br />
Wir freuen uns schon heute auf Ihren Besuch<br />
Ihr Fressnapf-Team<br />
INFO 0911/3206883 Wir sind 6 x in Ihrer Nähe<br />
Stella / Dorisse in ihrem Zuhause<br />
Dorisse, nachdem sie aus der spanischen Tierklinik<br />
entlassen worden war, in der ihre Wunden erstbehandelt<br />
wurden. Sie war in eine Falle geraten.<br />
4x in Nürnberg 90431 Höfen, Lenkersheimer Str. 6, (ecke Sigmundstr.) auf 1.500m 2<br />
90469 Langwasser, Zollhausstr. 18, (direkt hinter Burger King) auf 1.000m 2<br />
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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Einladung zur Mitgliederversammlung<br />
für das Kalenderjahr 2007<br />
am Mittwoch, den 16. Juli <strong>2008</strong>, 19.00 Uhr<br />
in der Reichswaldhalle <strong>Feucht</strong>, kleiner Saal<br />
Brauhausgasse 13<br />
90537 <strong>Feucht</strong><br />
- nur für Mitglieder des <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V. -<br />
Tagesordnung<br />
1. Begrüßung und Verlesen des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung<br />
2. Rechenschaftsbericht des Vorstands für die Zeit vom 1.1.2007 bis 31.12.2007<br />
2.1. Bericht des 1. Vorsitzenden<br />
2.2. Bericht des 2. Vorsitzenden<br />
2.3. Bericht der Schatzmeisterin<br />
2.4. Bericht der <strong>Tierheim</strong>leiterin<br />
3. Bericht der Rechnungsprüfer für das Kalenderjahr 2007<br />
4. Aussprache über die Tagesordnungspunkte 2 und 3<br />
5. Entlastung des Vorstands für das Kalenderjahr 2007<br />
6. Bericht der Kontrolldienstleitung<br />
7. Bericht der Jugendleitung<br />
8. Bericht des Datenschutzbeauftragten<br />
9. Anträge<br />
9.1. Antrag des Vorstands zur Ernennung von Frau Gisela Weindel zum Ehrenmitglied, Beschlussfassung<br />
10. Schlusswort<br />
Wir hoffen auf eine zahlreiche Beteiligung unserer Mitglieder bei dieser Veranstaltung. Bitte bringen Sie ihren<br />
Mitgliedsausweis mit. Sie werden dann im Eingangsbereich in die Anwesenheitsliste eingetragen und erhalten eine<br />
Abstimmungskarte, falls Sie stimmberechtigtes Mitglied sind. Ohne Abstimmungskarte ist eine Teilnahme an Abstimmungen<br />
nicht möglich. In dieser Mitgliederversammlung stimmberechtigt sind gemäß § 12 der Satzung Mitglieder,<br />
die dem Verein seit mindestens sechs Monaten angehören, deren Aufnahme also vor dem 16. Januar <strong>2008</strong> erfolgte.<br />
Gemäß § 8 Nr. 6 der Satzung müssen Anträge zur Tagesordnung spätestens zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung<br />
in der Geschäftsstelle des Vereins eingegangen sein.<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
gez. Herbert Sauerer, 1. Vorsitzender<br />
gez. Guido Rauschning, 2. Vorsitzender<br />
Seite 42
Anzeige<br />
„Ein älteres Tier bietet eine tolle Partnerschaft“<br />
Wuschel hat sich eingelebt<br />
Liebe Leser,<br />
bitte scheuen Sie sich nicht, ein<br />
älteres Tier, sei es eine Katze oder<br />
einen Hund, bei Ihnen in Ihrem intakten<br />
Familienkreis aufzunehmen.<br />
Durch ihre gelebte Tierlebenszeit<br />
und durch die Erfahrungen, die diese<br />
Tiere gesammelt haben, bauen sie<br />
eine besonders tolle Partnerschaft<br />
zu den Menschen auf, wenn sie gut<br />
behandelt werden.<br />
Jetzt, nach drei Monaten hat sich<br />
unser 13 Jahre alter Kater Wuschel<br />
so richtig in seine zweite Heimat<br />
eingelebt. Hoffentlich gibt unser<br />
Boss im Himmel unserem Wuschel<br />
und uns die Gnade, dass wir unseren<br />
lieben Kater einige Jahre betreuen<br />
dürfen - unseren europäischen Tiger-<br />
Kater „Minkus“ hatten wir 17 ½<br />
Jahre, bis er im Mai 2007 leider<br />
über die Regenbogenbrücke gehen<br />
musste.<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Felix hat einiges erlebt<br />
Wählerischer Mäusejäger<br />
Liebes <strong>Tierheim</strong>team,<br />
ich wollte Ihnen schon<br />
lange eine Nachricht<br />
über unseren Adoptivkater<br />
Felix zukommen<br />
lassen. Die Adoption<br />
war im Oktober 2005.<br />
Den Katern und<br />
Katzendamen in der<br />
Nachbarschaft hat er<br />
schnell klargemacht,<br />
wer hier jetzt das<br />
Sagen hat. Der „nette<br />
brave Bursche“ auf<br />
dem Weg zum Opernball<br />
(sein „Frack“ hat<br />
sich schnell als Lederjacke<br />
entpuppt, und<br />
er geht auch nicht zum<br />
Opernball, sondern<br />
eher zum Rockkonzert!)<br />
ist sonst ein<br />
ganz Lieber! Er hat<br />
schon einiges bei uns<br />
erlebt, unter anderem<br />
auch einen Tornado,<br />
der unser Haus und<br />
Wir freuen uns über Wuschel, denn<br />
er hat sich uns ausgesucht. Wir<br />
haben viel Freude an ihm und durch<br />
ihn auch viel Freude und Abwechslung<br />
in unserem Alltag erhalten. So<br />
ein liebes und dankbares Tier!<br />
Heidi Mundil<br />
Grundstück verwüstet hat.<br />
Ansonsten lässt er es sich gut<br />
gehen, ist ein fleißiger Mäusejäger<br />
und recht wählerisch, was die Mahlzeiten<br />
und Schlafplätze betrifft;<br />
er bevorzugt Whiskas Ente und ein<br />
Nickerchen in Frauchens Bett. An<br />
Feiertagen im Familienkreis beteiligt<br />
er sich auf seine Weise.<br />
In diesem Sinne - viele Grüße aus<br />
Nürnberg!<br />
Gerda Gilgert und Felix<br />
Seite 43
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Nachricht von den Chinchillas Rusty und Dusty<br />
Wir haben ein ganzes Zimmer für uns alleine!<br />
Jetzt ist es ja schon eine Weile her,<br />
dass uns unsere neue Zieh-Mama aus<br />
dem <strong>Tierheim</strong> geholt hat. Als wir zu Hause<br />
angekommen sind, hat sie uns gleich<br />
in den Käfig hüpfen lassen und wir sind<br />
erst mal zur Ruhe gekommen.<br />
Dann haben wir langes und ausgiebiges<br />
Sandbad genommen, und schon<br />
Dr. Rente rät:<br />
„Lassen Sie Ihre Altersvorsorge genau<br />
untersuchen und beugen Sie mit der<br />
Riester-Rente wirksam vor.“<br />
hat die Welt ganz anders ausgesehen.<br />
Wir haben uns auf Erkundungstour in<br />
unserem geräumigen Käfig gemacht<br />
und mussten natürlich gleich alles auf<br />
„Essbarkeit“ prüfen.<br />
Nach ein paar Tagen Eingewöhnungsphase<br />
hat uns dann unsere Zieh-Mama<br />
aus dem Käfig gelassen ... Könnt ihr<br />
euch das vorstellen, wir haben ein<br />
ganzes Zimmer für uns alleine! Das<br />
macht richtig Spaß, wenn man im<br />
ganzen Zimmer rumhüpfen und spielen<br />
kann, alles anknabbern darf und<br />
irgendwann ganz erschöpft auf einer<br />
warmen Heizung kuschelnd mit dem<br />
Brüderchen einschläft.<br />
Alle paar Wochen müssen wir zum<br />
Zähnchen-Schneiden, aber daran haben<br />
wir uns gewöhnt und machen mehr oder<br />
weniger freiwillig mit. Dafür bekommen<br />
wir aber jedes Mal danach eine leckere<br />
s Sparkasse<br />
Nürnberg<br />
Vorsorgen lohnt sich für jeden: Der Staat belohnt das Sparen für die eigene Altersvorsorge mit<br />
Zuschüssen und Steuerbefreiungen. Egal für welches Medikament Sie sich entscheiden, alle<br />
staatlich zertifizierten Riester-Produkte der Sparkasse Nürnberg garantieren eine lebenslange<br />
Rente. Kommen Sie zur Sprechstunde und lassen Sie sich beraten. Infos in Ihrer Geschäftsstelle<br />
oder unter www.sparkasse-nuernberg.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse Nürnberg.<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Belohnung. Wäre zu überlegen, ob es<br />
sich nicht doch lohnt!<br />
Uns geht es richtig gut, wir genießen<br />
die viele Aufmerksamkeit sehr und mögen<br />
hier für immer bleiben!<br />
Viele liebe Grüße,<br />
Rusty, Dusty<br />
und Susanne<br />
Impressum<br />
Postanschrift<br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> - Tierhilfe Nürnberg e. V.<br />
Fellastr. 4<br />
90537 <strong>Feucht</strong><br />
Registergericht: Amtsgericht Nürnberg, VR 884<br />
Telefon: 09128 - 91 64 94<br />
Fax: 09128 - 91 64 95<br />
E-Mail: info@tierheim-feucht.de<br />
http://www.tierheim-feucht.de<br />
Vertretungsberechtigter Vorstand<br />
Herbert Sauerer (1. Vorsitzender)<br />
Guido Rauschning (2. Vorsitzender)<br />
Claudia Scharrer (Schatzmeisterin)<br />
V.i.S.d.P.: Herbert Sauerer<br />
Redaktion und Layout<br />
Herbert Sauerer<br />
E-Mail: vorstand@tierheim-feucht.de<br />
Druck und Herstellung<br />
Louko-Druck GmbH<br />
Tel.: 0911 - 955 56-0<br />
Öffnungszeiten des <strong>Tierheim</strong>s:<br />
Vermittlung: Do. - Mo. 14 - 17 Uhr<br />
Gassigehen und Katzenstreicheln:<br />
täglich 8 - 11.30 Uhr<br />
und 16.30 - 18.30 Uhr<br />
Spendenkonten:<br />
Sparkasse <strong>Feucht</strong>, Bankleitzahl 760 501 01,<br />
Konto-Nr. 380 256 602<br />
Sparkasse Nürnberg, Bankleitzahl 760 501 01,<br />
Konto-Nr. 10 12 011<br />
Nachdruck und Reproduktion - auch auszugsweise oder<br />
elektronisch - nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung des<br />
<strong>Tierheim</strong>s <strong>Feucht</strong>. Das <strong>Tierheim</strong> übernimmt keine Seite Haftung 45für<br />
unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos oder Illustrationen.
<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />
Multimediale Tiervorstellungen<br />
<strong>Tierheim</strong>-Tiere auf Marktspiegel Online<br />
Videodreh des Marktspiegel-Teams mit unserem<br />
Vorstand für Hunde, Katja Wagner, die im Interview<br />
zu Greyhound Hoppy Auskunft gibt<br />
Seite 46<br />
Diesen März kamen wir in Kontakt<br />
mit der Redaktion von<br />
Marktspiegel Online. Die Damen<br />
und Herren besuchten uns kurz<br />
darauf im <strong>Tierheim</strong> und drehten<br />
Interviews im Rahmen von Tiervorstellungen.<br />
Es wurden Hunde, Katzen und<br />
Kleintiere in Aktion gefilmt, während<br />
die Betreuer Informationen zu<br />
dem jeweiligen Schützling gaben.<br />
Die Videos mit unseren Tieren<br />
können die Internet-Besucher von<br />
www.marktspiegel.de online anschauen.<br />
Jedes Video ist einen Tag<br />
lang auf der Hauptseite zu sehen.<br />
Danach ist es noch für längere Zeit<br />
im Video-Archiv von Marktspiegel<br />
Online abrufbar.<br />
Vielleicht findet sich ja über dieses<br />
Medium für den einen oder anderen<br />
<strong>Tierheim</strong>-Bewohner ein schönes<br />
neues Zuhause!<br />
Ein herzliches Dankeschön im<br />
Namen unserer Tiere an die Journalisten<br />
vom Marktspiegel!<br />
Beispiele der Beiträge, wie sie auf www.marktspiegel.de zu sehen sind: Links stellt Azubi Johannes Genßler den Dschungarischen Zwerghamster<br />
„Carlos“ vor, rechts erläutert Katja Wagner unsere Vorstellungen über das künftige Zuhause des Schäferhundes „Ajax“<br />
Seine Welt war rund und hatte einen Deckel<br />
Die unglaubliche Geschichte von Alf<br />
Dieses niedliche Kerlchen heißt<br />
Alf, und er hat eine ganz unglaubliche<br />
und sehr traurige Geschichte<br />
zu erzählen.<br />
Alf wurde zusammen mit einem<br />
weiteren männlichen Kaninchen im<br />
Zoohandel gekauft. Der Zoohändler<br />
gab die Auskunft, dass man zwei<br />
männliche Kaninchen problemlos<br />
zusammen halten kann. Leider ist<br />
es jedoch eine Tatsache, dass sich<br />
Rammler in den allermeisten Fällen<br />
nicht dauerhaft vertragen. Nach<br />
kurzer Zeit kam es zwischen Alf und<br />
seinem Mitbewohner im Käfig zu<br />
Streitereien und Kämpfen.<br />
Alf und sein Kompagnon mussten<br />
getrennt werden, aber man sah keine<br />
Möglichkeit, einen weiteren Käfig<br />
aufzustellen. Deshalb wurde eine<br />
Alternative für die Unterbringung<br />
gesucht und gefunden: Ein großer<br />
Suppentopf! Damit Alf nicht herausspringt,<br />
kam noch der Deckel drauf.<br />
So sah Alf aus, als er ins <strong>Tierheim</strong> kam (links). Sein körperlicher und seelischer Zustand war<br />
sehr schlecht. Nach einiger Zeit liebevoller Pflege war Alf ein gesundes, munteres Kaninchen.<br />
Alf vegetierte nun eine ganze<br />
Weile in seinem Suppentopf dahin,<br />
wie lange, weiß niemand genau. Er<br />
bekam zwar Futter, aber keinen Auslauf<br />
und auch kein Tageslicht. Licht-<br />
und Vitamin-Mangelerscheinungen<br />
stellten sich ein. Seine empfindliche<br />
Nase wurde wund, bis schließlich das<br />
bloße Fleisch deutlich zu sehen war.<br />
Man hatte ein Einsehen und brachte<br />
Alf ins <strong>Tierheim</strong>.<br />
Die Kleintierpfleger im <strong>Tierheim</strong><br />
<strong>Feucht</strong> päppelten Alf liebevoll wieder<br />
auf. Alf bekam bestes Futter und<br />
die dringend notwendige medizinische<br />
Behandlung. Langsam gesundete<br />
unser Langohr.<br />
Im März <strong>2008</strong> konnte Alf vermittelt<br />
werden und führt nun ein glückliches<br />
Kaninchenleben in einer artgerechten<br />
Umgebung zusammen mit<br />
einem tollen Kaninchenmädchen.
Danke an unsere Partner!<br />
Viele Firmen unterstützen unser<br />
<strong>Tierheim</strong> durch Sach- und Geldspenden<br />
oder auch durch kostenlose<br />
oder vergünstigte Dienstleistungen.<br />
Diese Firmen geben dem <strong>Tierheim</strong><br />
oft kostenlos und unbürokratisch<br />
Concas GmbH<br />
Der Bote für Nürnberger Land<br />
Dieter Kempa Etiketten<br />
Fischer Planen und Bauen<br />
Fotostudio Helmuth Linder<br />
Fressnapf<br />
Funkhaus Nürnberg / Radio F<br />
Graf & Kittsteiner<br />
Gemüsebau Bauer<br />
JR Farm<br />
Konrad Städtler<br />
look out crossmedia<br />
malerweiss<br />
Marktkauf Mögeldorf<br />
Marktspiegel Online<br />
Masterfood<br />
OSN Online Service Nürnberg GmbH<br />
Rechtsanwaltskanzlei Schwarz<br />
Rechtsanwaltskanzlei Dr. Mandelkow<br />
Reichswaldblatt<br />
wertvolle Tipps oder übernehmen<br />
Aufträge, ohne sofort eine Rechnung<br />
zu stellen - aus reiner Gefälligkeit<br />
für die Tiere.<br />
Hierfür möchten wir uns ganz herzlich<br />
bedanken!<br />
Firmen, die das <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> unterstützen<br />
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für die Orte<br />
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Firma Scherzer<br />
Schreinerei Wolfgang Maile<br />
Firma Schrotberger<br />
Tier-Oase im PEZ<br />
Witte Molen<br />
Zickermann Sanitär und Heizung<br />
Ein herzliches Dankeschön auch an<br />
alle Firmen, bei denen wir Futterspendenboxen<br />
aufstellen dürfen,<br />
und an die zahlreichen Unternehmen,<br />
bei denen unsere Spenden-<br />
dosen für Geldspenden stehen!<br />
Unser Dank gilt außerdem der<br />
Louko-Druck GmbH, die diese<br />
<strong><strong>Tierheim</strong>zeitung</strong> zum Sonderpreis<br />
gedruckt hat.<br />
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Schwerpunkte:<br />
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Lydia Seifert, Herausgeberin<br />
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Rückseite<br />
Die beiden Widder-Löwenkopf-Mix-<br />
Kaninchen Greco und Goya wurden<br />
im <strong>Tierheim</strong> geboren; ihre Mutter<br />
war schwanger bei uns abgegeben<br />
worden.<br />
Greco und Goya ziehen viele Blicke<br />
auf sich. Nicht umsonst wurden sie<br />
nach berühmten Malern benannt. Sie<br />
liegen oft cool nebeneinander auf<br />
ihrem Häuschen und lassen sich durch<br />
Zuschauer nicht aus der Ruhe bringen.<br />
Beide sind große Schmuser und freuen<br />
sich bereits auf ihre zukünftigen Kaninchendamen<br />
und auf den täglichen<br />
Freilauf in der Wohnung, in die sie<br />
hoffentlich bald ziehen dürfen.<br />
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für die Orte<br />
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Anzeigen- und Beilagen-Annahme bei:<br />
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„Greco“ „Greco“ und und<br />
„Goya“<br />
„Goya“<br />
Deutsche Post<br />
Entgelt bezahlt<br />
90537 <strong>Feucht</strong><br />
<strong>Tierheim</strong> <strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> <strong>Feucht</strong>