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Tierheimzeitung 1/2008 - Tierheim Feucht

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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Ein halbes Jahrhundert erfolgreiche Tierschutzarbeit<br />

50 Jahre für die Tiere<br />

Am 30. August 1958 gründete die<br />

Opernsängerin Frau Irmgard<br />

Hirschmann, die unter dem Künstlernamen<br />

Budde sang, das <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> auf einem kleinen Grundstück<br />

in <strong>Feucht</strong>.<br />

Gedenktafel für Frau Hirschmann,<br />

die Gründerin unseres <strong>Tierheim</strong>s<br />

In den fünfziger Jahren war es<br />

üblich, dass man Tiere, die man<br />

nicht mehr haben wollte, an der<br />

Nürnberger Stadtmauer abgab.<br />

Zweimal pro Woche öffnete sich<br />

eine Eisentür in der Stadtmauer;<br />

man brachte das Tier dorthin, und<br />

ein Rentner kümmerte sich um den<br />

Rest: Er machte kurzen Prozess - mit<br />

einem Bolzenschussgerät. Diese Methode<br />

war nicht nur in Nürnberg üblich,<br />

sondern in der Nachkriegszeit<br />

durchaus in vielen Städten verbreitet.<br />

In den meisten Fällen ging es<br />

wohl um Hunde, denn viele andere<br />

Tiere wie z. B. Katzen wurden eher<br />

ertränkt.<br />

Damals existierte ein bundesweiter<br />

Verein mit dem Namen „Verein<br />

Das erste „Verwaltungsgebäude“ des <strong>Tierheim</strong>s<br />

Ende der Fünfziger Jahre: Ein Wohnwagen<br />

Seite 12<br />

gegen den Mißbrauch der Tiere“.<br />

Frau Hirschmann war Vorsitzende<br />

des Nürnberger Ortsvereins, und sie<br />

konnte es nicht mehr mit ansehen,<br />

was hier an der Stadtmauer geschah<br />

und sogar allgemein bekannt war.<br />

Sie motivierte die Mitglieder des<br />

Vereins, ihr zu helfen, und kaufte<br />

aus eigenen Mitteln ein kleines<br />

Baugrundstück in <strong>Feucht</strong>. Auf dem<br />

Grundstück stand bereits ein altes<br />

Häuschen. Frau Hirschmann und<br />

die Mitglieder des Vereins zäunten<br />

das Grundstück ein und errichteten<br />

einige provisorische Unterkünfte<br />

für Hunde und Katzen in Form von<br />

Bretterhütten und einfachen Zwingern.<br />

Um die aufgenommenen Tiere<br />

füttern zu können, fragte man bei<br />

den Metzgern in der Umgebung nach<br />

Schlachtabfällen, von denen man<br />

noch etwas Fleisch für die Tiere<br />

ablösen konnte. Fließend Wasser<br />

und Strom? Fehlanzeige. Kanalisation?<br />

Ebenfalls Fehlanzeige. Aber ein<br />

Anfang war gemacht!<br />

Frau Hirschmann gründete dann<br />

den Verein „Deutsche Tierhilfe“, um<br />

die Tiere vor den „Tiermördern an<br />

der Stadtmauer“, wie sie das nannte,<br />

zu retten. Sie fuhr täglich mit<br />

einer guten Bekannten, Frau Nunner,<br />

nach <strong>Feucht</strong>, um sich um das <strong>Tierheim</strong><br />

zu kümmern. Die Versorgung<br />

der Hunde und Katzen übernahmen<br />

die Mitglieder des Vereins und auch<br />

Frau Hirschmann persönlich bis zu<br />

ihrem Tod am 22.10.1965. Frau<br />

Hirschmann wurde 62 Jahre alt.<br />

Nach ihrem Ableben konnte der<br />

Tierschutzverein das Grundstück<br />

von Herrn Hirschmann kaufen. Die<br />

Leitung des Vereins übernahmen<br />

Herr Baudenbacher und Herr Zopfy.<br />

Das erste <strong>Tierheim</strong>auto.<br />

Die Aufnahme stammt vom 25.6.1970<br />

Blick auf das <strong>Tierheim</strong>-Gelände 1970<br />

Die ersten Tierpfleger Sonja und Franz Walter,<br />

etwa 1968<br />

Der Preis für das Grundstück war<br />

30.000 DM; der Betrag stammte aus<br />

eigenen, privaten Mitteln.<br />

Der Verein wurde im Lauf der Jahre<br />

mehrfach umbenannt, zunächst in<br />

„Tierhilfe Nürnberg e. V.“ Es wurden<br />

die ersten 15 Boxen für Hunde<br />

gebaut. Die Katzen wurden in den<br />

Wohnbereichen untergebracht, in<br />

denen oft auch die Tierfreunde die<br />

Nächte verbrachten.<br />

Sonja Walter in der Wohnbaracke,<br />

umringt von Schützlingen

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