Tierheimzeitung 1/2008 - Tierheim Feucht

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Tierheim Feucht 1/2008 Ich sollte mich etwas mehr bewegen ... Vom Gassigeher zum Hundebesitzer Im Herbst 2003 bin ich in das Tierheim nach Feucht gekommen, um mal zu sehen, wie das mit dem Gassi gehen funktioniert. Laut einer Ärztin sollte ich mich nämlich mehr bewegen. Ich bin seit meiner frühesten Kindheit Sportmuffel, also hielt ich Spazierengehen für eine gute Alternative. Ich hatte die Befürchtung, ich müsste mich auf bestimmte Zeiten und Tage festlegen und wäre dadurch fest gebunden. Zum Glück kann man aber selber entscheiden, an welchem Tag Zeit und Lust zum Gassi gehen vorhanden ist. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte: Gassi gehen kann süchtig machen. Zuerst war ich nur am Samstag- und Sonntagnachmittag da. Dann dehnte ich das auf die Vormittage der zwei Tage aus und später kam der Freitagnachmittag auch noch dazu. Nun wohne ich ja nicht gerade um die Ecke, sondern in Nürnbergs Norden. Viele meiner Bekannten konnten gar nicht verstehen, wieso ich diese Strecke auf mich nahm, und das teilweise zweimal am Tag. Es ist schwer zu erklären, aber wenn einen der „Gassi-Virus“ gepackt hat, kommt man schwer davon los. Ich lernte in dieser Zeit einige Menschen kennen, die regelmäßig bei den Hunden waren, und meist hieß es: „Einen eigenen Hund können wir uns nicht holen, wir müssen ja arbeiten. Außerdem könnten wir dann auch mit den Tierheimhunden nicht mehr gehen.“ Nicht alle konnten diesen Standpunkt beibehalten, weil der eine oder andere Hund sich seine Besitzer aussucht. Auch bei den Veranstaltungen für die Gassigeher und Katzenstreichler lernte ich neue Leute kennen. So Kathrin Hannemann mit Kerry und Crissy Seite 40 traf ich auch die Alex, die hier zu meiner besten Freundin wurde. Wenn man anfängt, Gassi zu gehen, ist man erst mal auf die Hilfe der Tierpfleger angewiesen, um einen passenden Hund zu finden. Ich bin am Anfang erst mal mit kleinen bis mittelgroßen Hunden rausgegangen, die lieb und ruhig waren. Da war der Terrier-Mix Vorro, den ich besser nicht streicheln sollte. Aber was macht man, wenn der Hund zu einem auf den Schoß klettert, während man in der Box sitzt? Der kleine Kerl schien mich zu mögen und hat zum Glück nie versucht, mich zu beißen. Er wurde so mein Lieblingshund, und ich war sehr traurig, als er dann ein Zuhause fand. Die Vermittlung eines Hundes, den man sehr gern hat, ist immer ein sehr schwerer Moment; der Verstand sagt einem zwar, dass es für das Tier besser ist, aber das Herz hängt an ihm. Nachdem dieser Hund weg war, musste ich einen anderen finden, mit dem ich raus konnte, und so nahm ich mal einen Windhund mit. Ich hatte mich vor der Zeit im Tierheim nie mit diesen Tieren beschäftigt und auch keinen laufen sehen. Im Kopf gab es immer nur die Bilder der fürchterlich dünnen Hunde. Viele der Galgos, die ins Tierheim kommen, haben Schlimmes erlebt und haben Angst vor den Zweibeinern. Mit viel Geduld und Zuneigung kann man erstaunliche Wandlungen bei ihnen erleben. Ich hatte eine neue Lieblingsrasse zum Spazierenführen gefunden. Dann kam wieder mal so ein Sonntagnachmittag, an dem ich einen Hund suchte, mit dem ich raus gehen konnte. Ich sollte mir Perdi aus dem Freilauf holen. Also machte ich mich auf, um die Galgo-Mix- Hündin abzuholen. Im Katzenauslauf stand ich erst mal ratlos da und wusste nicht, welcher der Hunde der Richtige war. Mit Hilfe der Hundebesitzer, die hier mit ihren Hunden zum spielen waren, fand ich sie. Ängstlich wollte sie sich erst mal nicht von mir anleinen lassen. Das war der Moment, in dem ich sozusagen einen Pflegehund bekam. Frau Weindel, die damals noch bei den Windhunden war, bat mich, mich um diese Hündin zu kümmern, damit sie ihre Scheu verliert. Ein dreiviertel Jahr bin ich regelmäßig mit ihr Gassi gegangen, versuchte ihr die Angst vor dem Autofahren zu nehmen und ihr ein bisschen Hundebenehmen beizubringen. Galga Perdi Der Wunsch, Perdi zu behalten, wurde in mir geweckt. Ich wusste nicht, wie ich das schaffen sollte - ich bin berufstätig und hatte zu dem Zeitpunkt noch zwei Zwergkaninchen; zudem hatte ich keine Erlaubnis zur Hundehaltung in meiner Wohnung. Immer wieder sagte ich mir, es ist unmöglich, einen eigenen Hund zu haben. Mir fehlte der Mut, das wirklich anzupacken. Auch dieser Hund bekam dann ein tolles Zuhause, was mich aber am Anfang nicht trösten konnte. Ich war eine Zeit lang sogar am überlegen, das Gassigehen wieder aufzugeben, weil ich immer wieder so an den Hunden hing. Doch die „Sucht“ war stärker. Ich wollte nur keinen mehr so intensiv betreuen. Fehlanzeige! Es war wieder so ein „Problemhund“ da. Diesmal war es ein Dackelmix. Keiner wollte so gern mit ihm Gassi gehen, weil er seine Besitzer gebissen hatte und auch bei anderen Hunden immer Theater machte. Ich hatte mich bald mit ihm angefreundet und zum ersten Mal versuchte ich alles, um diesem Hund ein Zuhause geben zu können. Leider kam die Zusage Kathrin und Wasti
Anzeige zur Hundehaltung von der Hausverwaltung zu spät. Wasti zog zu einem Frührentner. Schon wieder so ein Rückschlag. Aber nun hatte ich die Erlaubnis zur Hundehaltung seitens des Vermieters in der Tasche, ein wichtiger Punkt vor der Anschaffung eines Hundes. Mit meiner Freundin Alex führte ich lange Gespräche und sie zeigte mir auch die Schwierigkeiten, die man mit so einem neuen Hausbewohner haben kann. Ende Mai 2007 durfte ich dann mit unserem Galgomädchen Dorisse spazieren gehen. Sie war erst aus der Quarantäne gekommen, und noch mussten die Narben ihrer Verletzungen behandelt werden. Die ersten Male konnte sie nur der Tierpfleger anleinen, weil sie so scheu war. Nach dem Gassigehen bin ich immer noch bei ihr in der Box geblieben und habe so bald geschafft, dass sie sich neben mich legte. Die Wochenenden gehörten ab jetzt uns beiden. Sie freute sich immer, wenn ich zur ihr kam. Ich hatte das Gefühl, sehr gut mit Stella, wie ich sie nannte, zurecht zu kommen. Konnte dies wirklich mein Hund werden? Nach ca. sechs Wochen traute ich mich, bei Katja Wagner mal zu fragen, ob sie für mich eine Chance sieht, diese Hündin zu bekommen. Zum Glück gab es noch keine anderen Interessenten. Die nächste Hürde war die Tierheimleitung; ohne das OK von Frau Blomeier und Frau Teufel müsste ich meinen Traum begraben. Ich fühlte mich, als ob ich zu einem Bewerbungsgespräch müsste. Aber ich konnte die beiden Damen überzeugen, das ich mir bewusst bin, dass ich für lange Zeit eine Verantwortung für dieses Tier übernehme, auch wenn es vielleicht nicht immer leicht sein wird. Am 13. August war es dann endlich soweit. Ich konnte meinen Hund heim holen. Es macht sehr viel Freude zu sehen, wie sich Stella entwickelt und welchen Spaß sie beim Spielen mit anderen Hunden hat. Jeder Fortschritt, den ich an ihr merke, zeigt mir, dass es eine gute Entscheidung war, sie zu mir zu nehmen. Kathrin Hannemann Frankens Nr. 1 ALLES FÜR IHR TIER zu ttiieerriisscchh gguutteenn PPrreeiisseenn mit einer kompetenten Beratung Testen Sie uns!!! Wir freuen uns schon heute auf Ihren Besuch Ihr Fressnapf-Team INFO 0911/3206883 Wir sind 6 x in Ihrer Nähe Stella / Dorisse in ihrem Zuhause Dorisse, nachdem sie aus der spanischen Tierklinik entlassen worden war, in der ihre Wunden erstbehandelt wurden. Sie war in eine Falle geraten. 4x in Nürnberg 90431 Höfen, Lenkersheimer Str. 6, (ecke Sigmundstr.) auf 1.500m 2 90469 Langwasser, Zollhausstr. 18, (direkt hinter Burger King) auf 1.000m 2 90482 Mögeldorf, Eslarner Str. 2, (an der Laufamholzstr. Neben Roller) auf 1.200m 2 JETZT NEU in 90408 Thon, Obermaier Str. 1, (am Nordring neben Mc Donalds/ Norma) auf 700m 2 91126 Schwabach, Nürnberger Str. 45, (ehemals ATU, neben Ford Fiegl) auf 700m 2 91154 Roth, Münchener Str. 39a, auf 300m 2
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