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Tierheimzeitung 1/2008 - Tierheim Feucht

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<strong>Tierheim</strong> <strong>Feucht</strong> 1/<strong>2008</strong><br />

Wenn Tiere gehen<br />

Abschied von Julchen<br />

Julchen bei Frau Vogel<br />

Seite 28<br />

Karfreitag, 21.3.<strong>2008</strong>, 12.00 Uhr<br />

Gerade habe ich mein „Julchen“<br />

in meinem Garten der Erde zurückgegeben.<br />

Heute: Frühlingsanfang, und trotzdem<br />

10 cm Neuschnee, eiskalter<br />

Wind, Schneesturm, Vollmond ...<br />

Julchen, ein schwarz-weißes Kätzchen,<br />

schön und so lieb(-esbedürftig),<br />

treu, anhänglich, verschmust,<br />

ca. 15 Jahre geschätzt, aber sehr<br />

ängstlich (anfänglich) - zurückzuführen<br />

auf ihr Schicksal: Im November<br />

2007 ausgesetzt in einem Karton an<br />

der Raststätte <strong>Feucht</strong>.<br />

Als Katzenflüsterin im <strong>Tierheim</strong><br />

<strong>Feucht</strong> habe ich Julchen im No-<br />

vember kennen- und liebengelernt.<br />

Sie wurde dann vor Weihnachten<br />

vermittelt zu einer Familie, die sie<br />

nach sechs Wochen zurückbrachte:<br />

„Sie sitzt ja nur auf der Couch“.<br />

Nach ein paar Tagen fing Julchen<br />

an zu kränkeln, wurde untersucht.<br />

Diagnose: Leukose-positiv und Lungentumor.<br />

Nach dieser Diagnose hätte sie<br />

wieder zurück in einen Quarantäneraum<br />

gemusst. Das wollte ich auf<br />

keinen Fall mit ansehen, da ich<br />

mich immer sehr um sie gekümmert<br />

hatte, seit sie bei uns war. Sie wurde<br />

dann auch zutraulicher, und kam<br />

sie auch gleich aus ihrer „Höhle“,<br />

in die sie sich meistens verkroch.<br />

So holte ich sie zu mir heim zu<br />

meinen freifliegenden Wellensittichen<br />

am 2.3.<strong>2008</strong>. Aber Julchen<br />

interessierte sich nicht sonderlich<br />

für die Vögel.<br />

Ich habe mit diesem lieben<br />

Kätzchen, das mich daheim nicht<br />

mehr aus den Augen ließ, noch drei<br />

wunderschöne Wochen verbringen<br />

dürfen, voller Liebe, Streicheln,<br />

Dankbarkeit und Anhänglichkeit -<br />

es kam soviel Zuneigung von ihr<br />

zurück.<br />

Am Gründonnerstag ist sie in<br />

Ein ehemaliger <strong>Tierheim</strong>hund blüht auf<br />

Trebor ist zuhause gelandet<br />

Hallo liebes <strong>Tierheim</strong>,<br />

jetzt bin ich schon über zwei<br />

Wochen in meiner neuen Familie.<br />

Und mir gefällt es hier ausgesprochen<br />

gut!<br />

Gleich am ersten Tag habe ich mir<br />

einen Mozzarella von der Arbeits-<br />

Gassigehen macht tierisch Spaß!<br />

platte in der Küche gemopst (gut,<br />

dass ich so lange Beine habe!). Zum<br />

Glück schimpfte keiner, und zu<br />

dritt mussten sie mich wieder aus<br />

der Küche entfernen. Am nächsten<br />

Morgen musste dann ein Bamberger<br />

vom Frühstückstisch dran glauben.<br />

Seitdem sind aber alle vorsichtiger<br />

geworden, und das Klauen ist praktisch<br />

unmöglich geworden ...<br />

Die Treppe im Haus war mir am<br />

Anfang wirklich unheimlich. Aber mit<br />

Leckerchen brachten sie mich dazu,<br />

mal hoch und wieder runter zu gehen.<br />

Seitdem ist der Weg nach oben<br />

und unten kein Problem mehr.<br />

Die Couch habe ich mir in den<br />

ersten Tagen auch langsam erobert.<br />

Ich musste doch erst mal prüfen,<br />

ob auch keiner schimpft, wenn ich<br />

dort hochgehe. Aber ich darf mich<br />

meinen Armen still und friedlich<br />

eingeschlafen. Der Abschied ist sehr<br />

schmerzhaft, und sie fehlt mir so.<br />

Aber ich bin dankbar, dass sie noch<br />

bei mir zuhause sein konnte, und der<br />

Abschied von dieser Erde so leichter<br />

für sie war.<br />

Ich wurde gefragt: „Warum tust Du<br />

Dir das an?“<br />

Meine Antwort auf diese (dumme)<br />

Frage: „Weil ich an ihr wenigstens<br />

einen Teil wieder gutmachen wollte,<br />

was andere Menschen ihr angetan<br />

hatten.“<br />

Und ich hab‘s so gerne gemacht.<br />

Was man mit Liebe tut, ist keine<br />

Last, sondern Freude.<br />

Ilse Vogel<br />

Ist das Leben nicht schön?<br />

immer neben jemanden legen oder<br />

dort schlafen. Den bequemsten Platz<br />

hatte ich auch bald gefunden.<br />

So lässt es sich aushalten!<br />

Liebe Grüße,<br />

Euer Trebor

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