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Milton und seine Zeit - booksnow.scholarsportal.info

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<strong>Milton</strong>'s Erblindung. 91ches eine schnellere Vollendung <strong>seine</strong>r Arbeit verhindert hatte,seit lange in der Entwicklung begriffen, machte reissendeFortschritte. <strong>Milton</strong>'s Augen waren, wie die <strong>seine</strong>r Mutter,niemals die stärksten gewesen. Nach der Versicherung <strong>seine</strong>sNeffen hatte er beständig Arzneimittel für sie gebraucht.Von Jugend auf hatte er an Kopfschmerzen gelitten, dabeiaber die Gewohnheit nicht aufgegeben, bis Mitternacht zuarbeiten. Sein linkes Auge war schon 1650 so gut wie erblindet.Die Aerzte hatten erklärt, dass, wenn er dieihm aufgetragene Widerlegung des Salmasius unternehme, inkurzer <strong>Zeit</strong> auch das rechte <strong>seine</strong> Sehkraft verlieren werde.Allein er glaubte, wie er später erklärte, mehr auf die innereStimme „des göttlichen Mahners" hören zu müssen. Es handeltesich für ihn zu wählen „zwischen Erblindung oder Erfüllung derPflicht". Gleich „dem Sohn der Thetis" sah er „zwei Schicksalswegevor sich ausgebreitet", <strong>und</strong> er wählte denjenigen,„auf dem er dem Gemeinwesen den grössten Nutzen leistenkonnte". Die Prophezeiung der Aerzte gieng nur allzu raschin Erfüllung. Um die Mitte des Jahres 1652 scheint denDichter vollständiges Dunkel umfangen zu haben.Er selbst hat einige <strong>Zeit</strong> später <strong>seine</strong>m griechischen Fre<strong>und</strong>eLeonard Philaras auf dessen Wunsch eine genaue Beschreibung<strong>seine</strong>r Krankheit gegeben. Philaras, der im Frühjahr 1654 dieUngnade Mazarin's <strong>und</strong> <strong>seine</strong>s Herzogs auf sich zog, hielt es fürgerathen, Ins <strong>seine</strong> Angelegenheiten geordnet seien, eine Reisenach England zu unternehmen (J). Er erschien unvermuthetin London zu einer <strong>Zeit</strong>, da <strong>Milton</strong> den werthen Gast schonnicht mehr von Angesicht sehen konnte (2 ). Von tiefem Mitleidergriffen, bat der Grieche den Erblindeten um genauereAuskunft, in der Hoffnung, daraufhin von <strong>seine</strong>m französischenFre<strong>und</strong>e, dem berühmten Augenarzt Franz Thevenin,Mittel der Heilung erfahren zu können. <strong>Milton</strong> machte ihmdaher folgende Mittheilungen (28. September 1654): „Eswird, denke ich, etwa zehn Jahre her sein, seitdem ich eineAbnahme <strong>und</strong> Verdunkelung meines Sehvermögens bemerkte<strong>und</strong> zugleich in der Milz <strong>und</strong> in den Eingeweiden einen Druck<strong>und</strong> Blähungen empfand. Am Morgen, wenn ich meiner

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