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Milton und seine Zeit - booksnow.scholarsportal.info

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Angriffe gegen Monis. 101widerstanden haben würde, es weiteren Kreisen mitzutheilen.Es war eine ganze Skandalchronik, voll der anzüglichstenEinzelheiten, die, untermischt mit sehr wenig geschmackvollenWortspielen <strong>und</strong> sehr wenig anständigen Bildern, in klassischemLatein erbarmungslos vorgetragen wurde. Was die genferEpoche des Monis betrifft, so werden ihm sehr wenig erbaulicheDinge nachgesagt. Nicht nur, dass von <strong>seine</strong>n „vielfachenKetzereien-' die Rede war, die er abzuschwören gezwungenworden sei, ohne sie aufzugeben, auch <strong>seine</strong> sittlicheAufführung hatte schweren Anstoss erregt. Ein Verhältnis mitdem Dienstmädchen <strong>seine</strong>s Wirtes setzte er fort, selbst nachdemes sich verheiratet hatte. Man wusste, dass er mit ihr in einemGartenhäuschen zusammenkam, ohne Zweifel doch nicht deshalb,„um ihr botanische Vorlesungen zu halten'". Er triebweit, dass die Geistlichkeit über ihn, als einen Ehebrecher,die Censur aussprach <strong>und</strong> ihn <strong>seine</strong>s Amtes für unwürdigerklärte. Durch Vermittelung des Salmasius wurdeer nach Middelburg berufen <strong>und</strong> führte auch dort einen unmoralischenLebenswandel. Er fand im Hause <strong>seine</strong>s gelehrten„nach dem beissendenGönners eine Magd — <strong>Milton</strong> nennt sieEpigramm eines Holländers - ', das auch im Mercurius politicuserschienen war, „Pontia" — <strong>und</strong> sofort warf er <strong>seine</strong> begehrlichenBlicke auf diese. Es kam ihm sehr gelegen die Verteidigungdes Salmasius zu übernehmen, denn nun hatte er..Tag <strong>und</strong> Nacht, um sich über dies Werk mit ihm zu berathen",Zutritt zu <strong>seine</strong>m Hause. DeV Pontia versprach erdie Ehe <strong>und</strong> gewann damit ihre Gunst. Aber nachdem erder Verfechter der stuartischen Sache geworden war <strong>und</strong> sichdie ganze oranische Partei dadurch verpflichtet glaubte,er sich „für das arme Dienstmädchen" zu hoch.dünkteDie Verlassenewandte sich klagend an Synode <strong>und</strong> Obrigkeit. Auf dieseWeise wurde die Sache ruchbar. Salmasius war nicht unempfindlichfür den Schimpf <strong>und</strong> Spott, dem er sich dadurchausgesetzt sah, <strong>und</strong> so musste auch Monis noch dazu beitragenihm die letzten Lebenstage zu verbittern. Neuerdingssoll die Kirche von Middelburg den ..stinkenden Bock" ausihrer Gemeinschaft ausgestossen. die Obrigkeit von Amsterdam

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