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Milton und seine Zeit - booksnow.scholarsportal.info

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138 Historischer Stil.<strong>Milton</strong>'s nicht zuerst, aber nur in wenigen der früheren mitgleicherStärke auftreten.Es ist schon von den Latinismen die Rede gewesen, diemit immer steigendem Umfange in die Gedichte <strong>Milton</strong>'s eindrangen.Seine englischen Schriften in ungeb<strong>und</strong>ener Redehaben dasselbe Schicksal gehabt. Auch sie erscheinen von denEigentümlichkeiten des lateinischen Idioms durchtränkt, <strong>und</strong>die grosse geschichtliche Arbeit nimmt an dieser Maniereinen stärkeren Antheil als irgend eine andere. Noch hattesich eine gleichmässige englische Prosa nicht gebildet, aberdass man ein durchsichtiges, ja sogar ein anmuthiges Englischschreiben könne, wurde der Nachwelt durch manchesMemoirenwerk, durch Cowley <strong>und</strong> selbst durch Clarendonhinlänglich bewiesen. Dagegen die vaterländische Geschichte<strong>Milton</strong>'sobwohl für einen weiten Leserkreis bestimmt, glänztenicht in dem leichten, gefälligen Gewände, das die Massenentzückt <strong>und</strong> einem Schriftsteller die grösste Volkstümlichkeitsichert. Sie Hess auf jeder Seite den genauen Kennerdes antiken Stiles durchblicken <strong>und</strong> stellte Forderungen andie Denkweise der Leser, welche nur in einem beschränktenKreise derselben erfüllt werden konnten.Es wäre möglich, die Bemerkungen über <strong>Milton</strong>'s englischeGeschichte hiermit abzuschliessen, wenn sie der Kritiknicht noch eine sehr beachtenswerte Seite darböte. Er hatteallerdings <strong>seine</strong> Abneigung gegen „häufige Betrachtungen <strong>und</strong>weitläuftige Urtheile" in einer historischen Arbeit ausgesprochen,allein man darf nicht glauben , dass deshalb <strong>seine</strong>Persönlichkeit hinter der reinen Erzählung ganz zurücktrete.Im Gegentheile hat er sich keineswegs enthalten, kurze Anspielungenauf neuere Ereignisse, gelegentliche Parallelen <strong>und</strong>moralische Aussprüche anzubringen, Von einem Manne, dereinen so regen Antheil an der Politik genommen hatte, wares kaum anders zu erwarten, als dass er die Vergangenheitwie einen Spiegel für die Gegenwart betrachtete. Die Absicht,aus den früheren Schicksalen der Nation eine patriotischeNutzanwendung für das lebende Geschlecht zu ziehen,bricht oft genug durch. In diesem Sinne mag man das Wissenschaft-

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