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Milton und seine Zeit - booksnow.scholarsportal.info

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Inhaltsangabe. 113Welch Weiser, Tapfrer möchte wohl sichmühn,Sie. durch sich selbst geknechtet, zu befrein?Wer schafft ein freies Volk aus Sklavenseelen VKommt meine <strong>Zeit</strong>, besteig' ich Davids Thron,Und meines Reiches wird kein Ende sein.Durch diese neue Ablehnung gereizt, vergisst Satan <strong>seine</strong>Rolle. Er zeigt sich als der Teufel, der er ist, indem er alsBedingung für <strong>seine</strong> Geschenke fordert, dass Jesus niederfalle<strong>und</strong> ihn anbete. Alsbald, gehörig zurechtgewiesen,nimmt er <strong>seine</strong>n höflichen Ton wieder an <strong>und</strong> geht zu demletzten Appell an den Ehrgeiz über, der noch möglich war.Wer Kriegsruhm <strong>und</strong> irdische Herrschaft verschmähte, mochtedafür empfänglich sein, mit den Lorbeeren von Kunst <strong>und</strong>Wissenschaft geschmückt,ein Herrscher im Reiche der Geistergenannt zu werden. Nicht glücklicher Hess sich dies Motivausführen als durch eine blendende Schilderung griechischerBildung. War Rom der eine Brennpunkt antiker Kultur, sowar Athen der andere. Die „Mutter der Künste <strong>und</strong> Beredtsamkeit"stellt sich von weitem den Blicken dar, der „Olivenhainder Akademie", die „Schulen der alten Weisen", diegeheime Macht „der Harmonie" in den Gesängen der lyrischen<strong>und</strong> epischen Dichter, die Chöre <strong>und</strong> Jamben der „erhabenenTragiker", die unwiderstehliche Gewalt der „berühmtenRedner". Was <strong>Milton</strong> jemals bei zunehmender Bekanntschaftmit den Schätzen des griechischen Genius au Entzücken gefühlthatte, findet hier in den Worten des Satan ein volltönendesEcho. Aber dem Messias erscheint auch dies allesals teuflische Lockung. Wer Lic }ltVon oben, aus dem Quell des Lichts, empfängt,Braucht andre Lehren, wär's auch Wahrheit, nicht.Doch falsch sind jene, wenig mehr als Träume,Vermuthung, Phantasien auf Sand gebaut.Die Ueberlegenheit des reineren Gottesbegriffes, die derSpross des auserwählten Volkes sich eigen weiss, reisst ihnzu einer höchst parteiischen Yergleichung der beiden Kulturelementefort, aus deren Verbindung erst eine neue Epochefür die Geschichte der Menschheit beginnen konnte. DieSysteme der griechischen Philosophen finden keine Gnade vorStern, <strong>Milton</strong> n. s. Z. II. 4. 8

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