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Milton und seine Zeit - booksnow.scholarsportal.info

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\\2 <strong>Milton</strong>'s „Selbstverteidigung".kaum verschliessen, dass er hier eine Position vertheidigte.die er selbst schon als verloren betrachtete.Mit grösserer Siegeszuversicht hielt er dagegen an denAnklagen fest, die er gegen den Charakter des Monis vorgebrachthatte. In der That wäre es ein unverzeihlicherGrad von Leichtsinn gewesen, wenn er sie rein aus der Luftgegriffen hätte <strong>und</strong> nicht fähig gewesen wäre, wenigstens aufeinige Quellen hinzuweisen , aus denen er geschöpft hatteEs ist schwer zu sagen, wer ihm zuerst für die Schilderungder Wirksamkeit des Morus in Genf als Gewährsmann gedienthat. Später nennt er einmal ausdrücklich die TheologenTh. Tronchin, J. F. Mermillod, J. Pictet, Amtsgenossen <strong>seine</strong>sWidersachers, die sich bei ihren Anschuldigungen gegen ihnauf viele Zeugen gestützt hätten (:)(VI. 408}. Möglich, dasser mit dem einen oder anderen von diesen in Verbindung getretenwar <strong>und</strong> von ihnen erfahren hatte, dass die ,.Anklagepunktenoch damals in der Stadtbibliothek von Genf aufbewahrtwürden". Diese Behauptung kehrt in der zweitenSchrift, der Selbstverteidigung, noch zweimal mit aller Bestimmtheitwieder. Es ist von „beinahe h<strong>und</strong>ert Artikeln"die Rede, die als ein Denkmal der Schande des Morus in dergenfer Bibliothek vorhanden seien (2). Auch wird der Namejenes Frauenzimmers — Claudia Pelletta genannt, mitwelchem Morus in Genf ein unerlaubtes Verhältnis gehaltthaben soll. Geistliche <strong>und</strong> Gelehrte von Ruf sollen bereitsein für die Wahrheit des Erzählten einzustehn. Die Empfehlungsbriefe,die Morus abdruckt, beweisen nur, dass man einenMenschen <strong>seine</strong>r Art lieber fortloben wollte ;um nicht durchsein Bleiben einen Skandal zu veranlassen. Vor allem aber:sie sind ausgestellt worden, noch ehe Morus durch <strong>seine</strong>nunsittlichen Lebenswandel sich blossgestellt hatte. Sie berührenwohl <strong>seine</strong> Heterodoxie, aber sie schweigen von dem,wodurch er sich <strong>und</strong> <strong>seine</strong>n Stand ausserdem entehrte. Dieswurde ruchbar während der <strong>Zeit</strong>, in der er nach Ausstellungjener Briefe noch in Genf verweilte, <strong>und</strong> er hütet sich wohldas spätere Zeugnis der Genfer vorzuweisen, das einen ganzanderen Charakter trägt: Er war unverschämt genug es zu

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