13.07.2015 Aufrufe

Eine kurze Geschichte der Optik - Private HTL des Landes Tirol ...

Eine kurze Geschichte der Optik - Private HTL des Landes Tirol ...

Eine kurze Geschichte der Optik - Private HTL des Landes Tirol ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„Es ist das Privileg <strong>der</strong> Narren, Wahrheiten auszusprechen, die sonst keinersagt.“ William ShakespeareGalileo GalileiGeboren am 15. Februar 1564 in Pisa lebte er bis zum 8. Jänner 1642 als er in Arcetri bei Florenzstirbt. Galileo wird als Sohn eines Kaufmannes und Musikgelehrten in Pisa aus einer angesehenflorentinischen Familie in die Zeit <strong>der</strong> Gegenreformation hineingeboren. Im Altervon 10 Jahren zieht die Familie nach Florenz und Galilei kommt ins Benediktiner-Kloster inVallombrosa ca. 40 km von Florenz entfernt. Hier erhält er bis 1579 eine vortreffliche humanistisch-sprachlicheAusbildung bevor er nach Florenz zurückkehrt und sich <strong>der</strong> Musik, demZeichnen und <strong>der</strong> Literatur widmet. Doch sein Vater verlangt von ihm ein Studium <strong>der</strong> Medizinund 1581 geht er schließlich an die Universität Pisa um dort eben<strong>des</strong>sen Willen zu erfüllen.Sein intellektuelles Interesse welches bis dahin <strong>der</strong> aristotelischen Philosophie sowie antikenMedizinern gegolten hatte, tendiert bald in Richtung <strong>der</strong> Mathematik <strong>des</strong> Euklid und<strong>des</strong> Archime<strong>des</strong>. 1585-1587 verfasst er erstmals eigene Arbeiten über Schwerpunkte vonKörpern und hydrostatische Waagen. Durch seinen frühen För<strong>der</strong>er, den Mathematiker undPhysiker Guidobaldo del Monte erhält Galilei eine Professur für Mathematik an <strong>der</strong> UniversitätPisa wo er, für ein „ungemein niedriges Gehalt“ 1 über die Geometrie Euklids sowie überdas ptolemäische (geozentrische) Planetensystem Vorlesungen hält. So wie Archime<strong>des</strong> dieStatik mathematisiert hatte, versuchte Galilei die Bewegungslehre <strong>des</strong> Aristoteles zu mathematisieren,wobei ihn das Problem <strong>des</strong> fallenden Körpers beson<strong>der</strong>s reizte. Er kommt inseinem 1590 verfassten Werk „de motu“ zu <strong>der</strong> Erkenntnis, dass schwerere Körper, er meintdamit das spezifische Gewicht, schneller fallen als leichtere. So wie Aristoteles selbst ist ervon <strong>der</strong> richtigen Erkenntnis also noch weit entfernt. Veranlasst von <strong>der</strong> schlechten wirtschaftlichenLage nimmt er 1592 einen besserbezahlten Lehrstuhl an <strong>der</strong> venezianischenUniversität Padua an. Galilei fühlt sich wohl in <strong>der</strong> Nähe von Venedig, gibt vermögendenStudenten Privatunterricht, nimmt an wissenschaftlichen Diskussionen teil und verbringt vielZeit in <strong>der</strong> Stadt. Er selbst sagte, dass diese 18 Jahre die schönsten seines Lebens gewesenseien. 1593 verfasst er ein Werk über die Mechanik und kommt entgegen vielen an<strong>der</strong>enseiner Zeit zum Schluss, dass man die Natur nicht überlisten könne, son<strong>der</strong>n geringere Kraft(Hebel) auf Kosten <strong>des</strong> Weges und somit <strong>der</strong> Zeit ginge. Auch seine Untersuchungen zumfreien Fall führt er Padua weiter und entdeckt um 1600, dass die Fallgeschwindigkeit vongleichgroßen Körpern unterschiedlichen spezifischen Gewichts umso kleiner wird, je dünnerdas Medium ist. Im Vakuum müsste sie somit für alle Köper gleich sein. 1609 gelingt ihm <strong>der</strong>Durchbruch in dem er erkennt, dass die Fallgeschwindigkeit von <strong>der</strong> Fallzeit abhängt. In optischerHinsicht passiert jedoch in diesem Jahr etwas viel Wichtigeres: Im Sommer 1609 erfährtGalilei in Venedig, dass ein Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong> (Hans Lippershey) ein Instrument entwickeltemit dem man weit entfernte Objekte scharf erkennen konnte. Er berichtet später: „Nachdem1 (Klemm, 1969)JK10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!