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Eine kurze Geschichte der Optik - Private HTL des Landes Tirol ...

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logischen <strong>Optik</strong> und kam als erster nur durch empirische Beobachtung zur Erklärung <strong>der</strong>Phänomene von Empfindung und Wahrnehmung. Er kritisierte die Aristotelische Sehtheorieweil sie sowohl in physikalischer als auch in psychischer Hinsicht unzureichend war und dieErklärung <strong>des</strong> Lichts als eine Aktivität <strong>des</strong> Durchsichtigen ihm nicht plausibel erschien. Aristotelesproklamierte dies, da (wie oben erwähnt) Gegenstände, die sich direkt am Auge befandennicht gesehen werden konnten und es irgendeine Erklärung dafür brauchte. Keplerkonnte demonstrieren, dass die Sichtbarkeit nicht vom Objekt o<strong>der</strong> vom Medium abhängt,son<strong>der</strong>n vom Auge <strong>des</strong> Betrachters. Er fand, dass Gegenstände Licht ausstrahlten, welchewie bei <strong>der</strong> camera obscura durch die Pupille <strong>des</strong> Auges umgekehrt auf die Netzhaut undnicht auf die Linse o<strong>der</strong> die Chorioidea (A<strong>der</strong>haut) abgebildet wird. Kepler konnte sogar dennNachweis erbringen, dass parallel einfallende Strahlen ihren fokalen Punkt auf <strong>der</strong> Netzhauthaben. Auf diesem Punkt auf <strong>der</strong> Retina (Netzhaut) säßen Nerven, <strong>der</strong>en Geister durch dasLicht in Bewegung geraten und die Vorstellung <strong>des</strong> Bil<strong>des</strong> im Gehirn erzeugten. Ebenfallstheoretisierte er über den Akkommodationsvorgang welchen er als Annäherung und Entfernung<strong>der</strong> Augenlinse zur Netzhaut erklärte und damit begründen konnte, warum nahe undferne Gegenstände gleich scharf sichtbar sind. Doch warum sehen wir trotz eines umgekehrtenRetinabil<strong>des</strong> die Dinge aufrecht? Kepler erklärt dies damit, dass die Ausstrahlung <strong>des</strong>Lichtflusses aktiv und das Sehen passiv passiert. Da dies gegensätzlich ist, so müssen auchdas Bild im Auge, und das im Kopf verkehrt sein. Die Quantifizierung <strong>der</strong> Größe von Objektenerklärt er dadurch, dass wir mit <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> Entfernung eines Gegenstan<strong>des</strong> diese inein Verhältnis zum Gesichtswinkel setzen können unter dem wir den Gegenstand beobachten.Doch wie wir Entfernungen einschätzen können sagt er nicht. Der französische PhysikerEdme Mariotte (1622 – 1684 ) entdeckte 1668 den blinden Fleck, also einen Ort im Auge, eineStelle auf <strong>der</strong> Retina, in dem die Sehnerven in das Auge eintreten und an dem keineLichtempfindung stattfindet. Daraus leitete er ab, dass die Lichtempfindung in <strong>der</strong> A<strong>der</strong>hautund nicht in <strong>der</strong> Netzhaut stattfindet, woraus eine über 100 Jahre andauernde Kontroverseausbrach. Der schweizer Mediziner, Botaniker und Dichter Albrecht von Haller (1708 – 1777)konnte beweisen, dass die papilla nervi optici (blin<strong>der</strong> Fleck) eine an<strong>der</strong>e Gewebsstrukturaufweist als <strong>der</strong> Rest <strong>der</strong> Netzhaut und er erbrachte damit den anatomischen Beweis für diePhotosensitivität <strong>der</strong> Netzhaut. Daniel Bernoulli (1700-1782), ein schweizer Mathematikerund Physiker konnte nachweisen, dass sich die Augen, wenn sie auf einen Gegenstand gerichtetsind immer so ausrichten, dass <strong>der</strong> Fokus in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> Netzhautgrube liegt. Daswas durch den blinden Fleck nicht zur Abbildung kommt, dachte er, ersetzen wir durch Vorstellung.Bei diesen physiologischen Erkenntnissen blieb es zu dieser Zeit dann auch. Aus philosophischerSicht stellte man sich die Fragen nach <strong>der</strong> Wahrheit und Realität <strong>des</strong> Wahrgenommenenund dachte darüber nach was Wahrnehmung überhaupt ist. Ein bekannter Vertreter<strong>des</strong> Empirismus, John Locke, englischer Philosoph (1632 – 1704) ereiferte sich in seinerErkenntnistheorie über die sensitive Wahrnehmung von Erkenntnissen (Sensualismus).JK, TB26

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