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Eine kurze Geschichte der Optik - Private HTL des Landes Tirol ...

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abgelöst. Weiters empfahl Hertel die Gläser durchgebogen zu schleifen, sodass sie imQuerschnitt einer Mondsichel glichen. Versuche gaben dem Wissenschaftler recht dochdauerte es weitere hun<strong>der</strong>t Jahre bis sich sein Vorschlag durchsetzte. Benjamin Franklin, einamerikanischer Erfin<strong>der</strong> und einer <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>väter Amerikas, erfand 1784 in Amerika dasZweistärkenglas. Franklin löste damit sein eigenes Problem. Ihm war es sehr lästig ständigseine Fernbrille und Nahbrille zu tauschen.1801 wurde in England auf den Astigmatismus aufmerksam gemacht. Der davon betroffeneenglische Astronom George B. Airy schrieb 1827, dass er sich dagegen ein Brillenglas hatschleifen lassen. Dieses hatte auf einer Fläche eine kugelförmige und auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en einezylin<strong>der</strong>förmige Oberfläche.Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t erlebte <strong>der</strong> Zwicker bzw. Klemmer ein Comeback, da neue Stahlsortenmit denen man bessere Fe<strong>der</strong>n herstellen konnte erfunden wurden. Zu dieser Zeit wurdenauch die heute bei Metallbrillen üblichen Stegplättchen erfunden. Diese Plättchen machtenden Klemmer zu einer bequemen Sehhilfe. Die heute gängige Ohrenbrille überzeugteanfangs nicht, man kennt daher auch nicht <strong>der</strong>en Erfin<strong>der</strong>. Nach dem Ersten Weltkriegbegann <strong>der</strong> Siegeszug <strong>der</strong> Hornbrille aus Amerika. Erst da konnte sich die (Ohren)Brille gegenden Klemmer durchsetzen.Die Herstellung von Brillengläsern und Fassungen hatten schon längst große Konzerneübernommen. Der Erste war <strong>der</strong> Militärpfarrer Johann Heinrick Duncker <strong>der</strong> im Jahr 1800 inRathenow eine riesige Brillenfertigungsanstalt gründete. Er kümmerte sich gleichzeitig umeine soziale Einrichtung für Kin<strong>der</strong> die dort arbeiteten.Im Jahr 1846 wurde die Firma Zeiss gegründet und 1877 die Firma Rodenstock. Diese undan<strong>der</strong>e Firmen begannen mit eigenen wissenschaftlichen Forschungen die <strong>Optik</strong>voranzutreiben. Da die Formeln für die optimale Oberfläche an den Randzonen sehrkompliziert sind, bemühten sich eigene Professoren und Univeritätsinstitute oft jahrelangdarum. Es arbeiteten ganze Teams von Mathematikern daran optimale BrillenglasGeometrien zu berechnen.Im Laufe <strong>des</strong> 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts wurden immer neue und bessere Werkstoffe entwickelt.Mit <strong>der</strong> Einführung <strong>des</strong> „Punktal“ Glases von <strong>der</strong> Firma Zeiss im Jahr 1912 war das Zielerreicht. Moritz von Rohr, <strong>der</strong> Erfin<strong>der</strong> <strong>des</strong> „Punktalglases“, gelang es auch Stargläser zuberechnen. Diese waren zu dieser Zeit sehr nachgefragt, da nach einer Katarakt Operationman noch keine Intraokularlinse einsetzen konnte. Diese Gläser wurden unter <strong>der</strong>Bezeichnung „Katralglas“ eingeführt. Der Brillenträger konnte damit annähernd so gut sehenwie ein Normalsichtiger. Zum ersten Mal waren Fabriken in <strong>der</strong> Lage Gläser von hoherQualität, in verschiedenen Stärken, in Serie zu fertigen.Nach dem ersten Weltkrieg kamen aus nordamerikas Brillenindustrie neue Brillenformennach Europa. Zuerst die „Pex-Brille“. Dies ist eine Brille mit zelluloidgefaßten runden Gläsern,mit Metallsteg und Metallbügeln. Danach kam die „Windsor Brille“, eine runde Metallbrillemit um die Metallaugenrän<strong>der</strong> aufgedrückten Zelluloidringen. Doch bald folgtenschwerrandige auffällige Fassungen. Diese Zelluloidfassungen nannte man„Diplomatenbrille“, „Philosophenbrille“ und „Ratsherrenbrille“. Die USA waren damals in <strong>der</strong>Fassungsherstellung führend, <strong>des</strong>halb kam <strong>der</strong> Trend bald nach Europa. Ab ca. 1928 wurdenFassungen mit hoch angesetzten Bügeln auch in Europa produziert. Firma Carl Zeiss in JenaTB40

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