Eifel
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Ausgabe 016 Nordeifel - September bis Oktober 2014<br />
kostenlos<br />
zum Mitnehmen<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Venn Lamas in<br />
Paustenbach<br />
Evangelische Kirche<br />
in Monschau nach Sanierung<br />
„Zorn“ – Ausstellung<br />
im Monschauer KuK<br />
Das Lokalmagazin für Monschau, Roetgen, Simmerath,<br />
Nideggen, Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau und Umgebung
2<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
Auch wenn der Sommer in<br />
diesem Jahr nicht so richtig<br />
in Fahrt kam, so ist die<br />
Lebensfreude der <strong>Eifel</strong>er<br />
ungebrochen. Kaum eine Woche vergeht,<br />
ohne dass nicht in irgendeiner Stadt oder<br />
einem Ort kräftig gefeiert würde, tolle<br />
Veranstaltungen stattfänden – kurz, die<br />
Menschen sich ihres Lebens freuen.<br />
Was die Sonne in den letzten Wochen<br />
nicht schaffte, das macht die Evangelische<br />
Pfarrkirche in Monschau nach ihrer gelungenen<br />
Restaurierung von ganz alleine,<br />
aus sich heraus: sie strahlt und wärmt die<br />
Herzen ihrer Besucher. Genauso ergeht<br />
es der Internationalen Kunstakademie in<br />
Heimbach. Auch sie strahlt seit 10 Jahren mit ihren Aktivitäten und grandiosen<br />
Ausstellungen, mit Werken von weltweit renommierten Künstlern, weit über<br />
unsere Region hinaus – und feierte ausgelassen ihren runden Geburtstag. Wer<br />
hätte das gedacht, dass sich Lamas und Alpakas in der <strong>Eifel</strong> pudelwohl fühlen?<br />
Horst Dicketmüller aus Simmerath macht die liebenswerten Kleinkamele aus<br />
Südamerika und Asien auch hier bei uns salonfähig. Bei gleich zwei Geschichten<br />
geht es in dieser Ausgabe mit den Erzählungen weiter: Alles Wissenswerte<br />
über die Erfolgsautorin Elke Pistor und die Geschichte „Give peace a chance“,<br />
in der Konrad Schöller und sein Sohn Benedikt Beispiele einer etwas anderen<br />
Erinnerungskultur zu den Weltkriegen geben. Der Nationalpark <strong>Eifel</strong> feierte seinen<br />
10. Geburtstag mit einem bunten Rahmenprogramm. Im Monschauer Kunst - und<br />
Kulturzentrum der StädteRegion Aachen (KuK), findet momentan eine sehenswerte<br />
Fotoausstellung des Künstlers Axl Klein statt. 55 großformatige Bilder mit<br />
Prominenten zeigen, wie viele unterschiedliche Facetten das Gefühl „Zorn“ haben<br />
kann. Natürlich dürfen auch Vorankündigungen ausgewählter Veranstaltungen in<br />
unserem Verbreitungsgebiet nicht fehlen. An der Stelle möchten wir Sie, werte<br />
Leserinnen und Leser, noch einmal darauf hinweisen, dass wir auch gerne über<br />
Ihre Veranstaltungen, Vereine oder Aktivitäten berichten möchten. Nehmen Sie<br />
doch einfach mal den Telefonhörer zur Hand oder schreiben Sie uns eine kleine<br />
Mail. Wir werden Ihnen auf jeden Fall antworten.<br />
<strong>Eifel</strong> aktuell findet weiterhin große Resonanz bei der Leserschaft. Damit steigt auch<br />
das Interesse an unseren gewerblichen Imageseiten und Anzeigen. Überzeugen Sie<br />
sich selbst, wie erschwinglich und effektiv Werbung mit uns sein kann.<br />
Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre von <strong>Eifel</strong> aktuell wieder viel Vergnügen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Bert van Londen (Chefredakteur <strong>Eifel</strong>)<br />
FEIERN IM GRÜNEN<br />
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<strong>Eifel</strong><br />
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Titelseite: Weidenlandschaft bei Schmidt. ..........01<br />
Editorial. ......................................... 02<br />
Inhaltsverzeichnis & Impressum .................. 03<br />
Evangelische Kirche in Monschau begeistert<br />
nach aufwändiger Sanierung ..................... 04<br />
Ein Leuchtturm der Kunst feiert Geburtstag. ....... 05<br />
TV Roetgen - Vereinsjugendtag mal ganz anders -<br />
Albaco Immobilien. ...............................06<br />
Venn-Lamas in Paustenbach. ................... 07-08<br />
Kreuzauer Mobile Obstpresse . .................... 09<br />
Elke Pistor „Erschießen ist mir<br />
zu unpraktisch...“ Teil 2 ......................... 10-11<br />
Kaulard Juweliere..................................12<br />
Kaulard Juweliere ................................ 13<br />
Gemeinschaftsausstellung<br />
„Unter einem guten Stern“ ........................14<br />
Bano-Kreativ. ......................................15<br />
KuK Ausstellung – Axl Klein - Zorn. ............... 16-17<br />
Nationalpark <strong>Eifel</strong> feiert 10. Geburtstag. ............18<br />
Führungs- und Persönlichkeitscoach Katja Runge.... 19<br />
Besucherrekord auf der LAGA Zülpich 2014. ....... 20<br />
Give Peace a Chance Teil 2 ......................21-22<br />
Kirmes Kalterherberg - Vorankündigung . ..........23<br />
Rückseite............................................. 24<br />
Impressum<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich, jeweils ab der 2. Monatswoche<br />
Auflage: 6.000 Stück<br />
Verteilung:<br />
Kostenlose Verteilung über Auslegestellen Raum Monschau, Roetgen,<br />
Simmerath, Nideggen, Heimbach, Schmidt, Vossenack und Umgebung.<br />
(in Geschäften und öffentlichen Gebäuden, sowie Banken und Sparkassen).<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />
um den 30. eines jeden Monats<br />
Herausgeber und V.i.S.d.P.:<br />
Euregio Marketing UG<br />
Hartmut Hermanns<br />
Marc André Mainz<br />
Süsterfeldstraße 83, 52072 Aachen<br />
Mail: hh@euregio-aktuell.eu<br />
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www.euregio-marketing.com<br />
Chefredakteur Redakteur: Bert van Londen<br />
Redaktion & Anzeigenleitung:<br />
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Tel.: 02474-998665, Mobil: 0171-5760915<br />
info@agentur-wortundbild.de<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Klaus Kemper, Konrad Schöller,<br />
Benedikt Schöller, Anneliese Lauscher<br />
Fotografie & Copyright:<br />
by Bert van Londen, agentur Wort und Bild<br />
Layout/ Gestaltung: Euregio Marketing UG<br />
Druck:<br />
Druck & Verlagshaus Mainz GmbH Aachen<br />
www.druckservice-aachen.de
4<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Das helle, strahlende Licht fällt<br />
wieder in den Kirchraum<br />
Evangelische Kirche in Monschau begeistert nach<br />
aufwändiger Sanierung<br />
Monschau.<br />
„Deus refugium nostrum“: Der neue Schriftzug<br />
im großen Blausteinfeld auf der Frontseite des<br />
Kirchturms der Evangelischen Kirche fällt vielen<br />
Passanten in der Monschauer Altstadt auf den<br />
ersten Blick gar nicht auf. Und so soll es auch sein,<br />
sagt Pfarrer Jens-Peter Bentzin zufrieden. „Mit<br />
dem neuen Schriftzug haben wir ein Signal für die<br />
Transformation unserer Kirche nach der Sanierung<br />
gesetzt, gleichzeitig so zurückhaltend wie möglich,<br />
aber prägnant für alle die, die es verstehen.“<br />
Bei der Inschrift auf dem Turm - „Gott ist unsere<br />
Zuflucht“ - handelt es sich um den Beginn des<br />
bekannten Psalms 46, nach dem Martin Luther<br />
einst das Reformationslied „Ein feste Burg ist<br />
unser Gott“ schrieb. Und doch, so erklärt Pfarrer<br />
Bentzin, stehen die jetzt gewählten Worte gerade<br />
auch für die Öffnung der Kirche für die ganze Stadt<br />
und alle dort Anwesenden. Sie umfassen alle, die<br />
die Kirche betreten und lassen eine Vielfältigkeit<br />
der Bedeutung zu. „Unsere Kirche bleibt natürlich<br />
Gemeindekirche, aber sie wird eine neue Rolle<br />
in der Stadt spielen“, erklärt Bentzin. Mehr<br />
noch als durch die neue Inschrift wird die neue<br />
Offenheit der Kirche durch die jetzt eingesetzten<br />
Glasscheiben und die Entfernung der Barriere im<br />
Eingangsbereich für die Besucher sichtbar. Denn<br />
die eigens in einer Glasmanufaktur für die Kirche<br />
angefertigten Scheiben, die der Anmutung des<br />
Originalglases von 1789 nahekommen, sind viel<br />
transparenter als das nach dem Krieg verwendete<br />
„Kathedralglas“. „Jetzt kann man von außen<br />
wieder in die Kirche hineinsehen und das helle,<br />
strahlende Licht fällt wieder in den Kirchraum“,<br />
sagt Pfarrer Bentzin. „Auch das heißt für uns:<br />
Unsere Kirche zeigt sich jetzt der Stadt, und<br />
von drinnen ist die Stadt sichtbar. Wir stehen in<br />
einer viel engeren Beziehung zu unserer Umwelt<br />
als früher.“ Gleichzeitig wurde bei der Sanierung<br />
die Glaswand, die hinter dem Windfang im<br />
Eingangsbereich den Zutritt zum Kirchraum<br />
verwehrte, entfernt. Wer auf der Rurstraße in der<br />
Monschauer Altstadt auf der anderen Seite der<br />
evangelischen Brücke vorbeigeht – und das ist so<br />
ziemlich jeder, der nach Monschau kommt - blickt<br />
jetzt durch die geöffnete Tür in den Kirchraum,<br />
auf den Taufstein und bis hin zu Altar und Kanzel.<br />
„Dieser Blick übt schon jetzt einen erkennbaren<br />
Sog aus“, beobachtet Jens-Peter Bentzin. „Die<br />
Menschen betreten durch Monschau schlendernd<br />
diesen besonderen Raum. Viele sind überrascht,<br />
verweilen, gehen im Kirchraum umher, setzen<br />
sich und lassen diesen hellen, freundlichen und<br />
eleganten Raum auf sich wirken.“<br />
Um die Kirche in Zukunft vielfältig nutzen zu<br />
können, unter anderem möglicherweise auch für<br />
Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte,<br />
Kunstprojekte oder Theateraufführungen, wurde<br />
das Mittelgestühl nicht wieder in den Kirchraum<br />
eingebaut. Das Seitengestühl wurde überarbeitet<br />
und wird sich bald wieder an seinem ursprünglichen<br />
Platz befinden. Es gibt heutzutage in Deutschland<br />
keine weitere erhaltene Kirche im Stil des „Louis<br />
Seize“, so Bentzin. Dies ist einer der Faktoren, der<br />
die Kirche zu einem anerkannten „Denkmal von<br />
nationaler Bedeutung“ macht. Welche Geschichten<br />
die Kirche erzählt und wie sich an ihr auch die<br />
große Weltgeschichte widerspiegelt, können<br />
Besucher nach der Wiedereröffnung selbst sehen<br />
und hören. Denn, so Bentzin, es wird in Zukunft<br />
auch Führungen und Erläuterungen in der Kirche<br />
geben. Schon am Samstag, 16. August, konnte die<br />
Kirchengemeinde in der Monschauer Stadtkirche<br />
in einer „Geburtstagsandacht“ ihre frisch sanierte<br />
Kirche feiern. Denn dies war der eigentliche<br />
Eröffnungstag, an dem sie im Jahr 1789 in Betrieb<br />
genommen wurde. Ganz fertiggestellt wurde sie<br />
allerdings erst später, im Jahre 1810. Und so waren<br />
auch zum offiziellen Eröffnungs-Gottesdienst am<br />
23. August noch nicht alle Sanierungsarbeiten<br />
abgeschlossen.<br />
Dies wird voraussichtlich erst im Frühjahr 2015 so<br />
sein. Ab dem 23. August finden nun wieder alle<br />
normalen Sonntagsgottesdienste in der Kirche statt<br />
und zusätzlich auch ab dem 20. August schon ein<br />
neuer Gottesdienst am Mittwochabend, immer um<br />
18.30 Uhr, der sich als Abendlob an den anglikanischen<br />
„Choral Evensong“ anlehnt.<br />
Am Sonntag, 14. September, wird die Stadtkirche<br />
im Rahmen des bundesweit veranstalteten „Tages<br />
des Offenen Denkmals“ ab 15 Uhr geöffnet sein.<br />
Durch Führungen und Vorträge wird dann die<br />
„neue, alte Kirche“ vorgestellt.
5<br />
<strong>Eifel</strong><br />
5<br />
Ein Leuchtturm der Kunst<br />
feiert Geburtstag<br />
5 Jahre Kunstakademie Heimbach<br />
Heimbach.<br />
Bürgermeister Peter Cremer, Akademieleiter Professor Frank Günter Zehnder und Fred Kessel, Vorsitzender des Fördervereins,<br />
stellten das Erfolgskonzept der Internationalen Kunstakademie Heimbach vor. (Foto: bwp und Webagentur helle)<br />
„Museen machen montags zu. Wir nie!“. Mit dieser Liebeserklärung an die<br />
Internationale Kunstakademie Heimbach ließ Professor Frank Günter Zehnder<br />
zum Jubiläum die Erfolgsgeschichte der Institution Revue passieren. Vor fünf<br />
Jahren, am 22.August 2009, ging das geniale Projekt an den Start.<br />
Nach dem Spatenstich im November 2008 war das ehemals eher düstere<br />
Burg-Ambiente in Rekordzeit in Lichtdurchfluteten, barrierefreie Ausstellungsräume<br />
und Ateliers umgewandelt worden. „Aus Überzeugung, großer Freude und<br />
Kompetenz ist ein Projekt mit besonderer Strahlkraft für Heimbach, den Kreis<br />
Düren und die gesamte Region entstanden“, würdigte Heimbachs Bürgermeister<br />
Peter Cremer das überzeugende Konzept. Seit der Eröffnung vor fünf Jahren<br />
finden auf Burg Hengebach nun Kunst-Kurse mit internationalen Dozenten aus 15<br />
Ländern statt. Sonderausstellungen der Künstler James Rizzi, Janosch und Charles<br />
Fazzino lockten in den vergangenen Jahren zudem Zehntausende Besucher auf die<br />
historische Burg Hengebach.<br />
25. Werkschau<br />
Die Feier zum fünfjährigen Bestehen der Internationalen Kunstakademie glich einem<br />
großen Familienfest. Egal, ob Dozent oder Kursteilnehmer – die Wiedersehensfreude<br />
war überall zu spüren. Und in allen Ecken und Erkern der Burg gab es spannende<br />
Dinge zu entdecken: Malen mit Murmeln... Ballonwettbewerb... Action Painting...<br />
Holz-Workshop... Pantomime... Viele der ehemaligen Kursteilnehmer nutzten zudem<br />
die Chance, im Palas der Burg ihre in Heimbach entstandenen Kunstwerke auszustellen.<br />
„Wir sind glücklich, hier arbeiten zu können. In diesem großen Umfeld<br />
der Kunstliebhaber“, formulierte Professor Zehnder bei der Eröffnung der<br />
25. Werkschau, in der Bilder, Skulpturen und Fotografien von Kursteilnehmern zu<br />
sehen sind. Gemeinsames Ziel sei es weiterhin, Menschen aus allen Generationen<br />
und mit unterschiedlichen Erfahrungsstufen zu engagiertem, kreativem Schaffen zu<br />
motivieren, hob Akademieleiter Professor Frank Günter Zehnder in seiner Festrede<br />
hervor. Für ausgelassene Feier-Stimmung bei Akademie-Team und Gästen sorgte das<br />
Quartett „Dixie 4“: Temperamentvoll und witzig heizten die vier Vollblutmusiker mit<br />
Bass und Banjo, Posaune und Trompete den Besuchern ein.<br />
Die kostenlose Jubiläums-Werkschau ist noch bis zum 28. September täglich geöffnet.<br />
Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr, an den Wochenenden jeweils von 14 bis 17 Uhr.<br />
Eine Fotosequenz dokumentiert in 71 Bildern zusätzlich die Entstehungsgeschichte der<br />
Internationalen Kunstakademie – vom Rohbau bis zum beliebten Künstlertreff.<br />
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6<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Vereinsjugendtag mal ganz anders<br />
Jugendvorstand des TV Roetgen als Hauptorganistoren<br />
Roetgen.<br />
Proppenvoll und quirlig war die Halle des Turnvereins Roetgen<br />
am vergangenen Samstag. Doch nicht die Publikumsmagnete<br />
Handball oder Volleyball zogen die Massen an, der Jugendvorstand<br />
des TV hatte alle Kinder und Jugendlichen von 12 – 16 Jahren zum<br />
Vereinsjugendtag geladen.<br />
Der Jugendvorstand, selbst alles Kinder und Jugendliche aus den sechs verschiedenen<br />
Abteilungen, freute sich über den Besuch von zahlreichen Neugierigen.<br />
Diese Neugierde konnte befriedigt werden - und wie! In gemischten Mannschaften<br />
wurde ein Jux-Turnier mit verschiedenen Stationen ausgetragen. Jede Abteilung<br />
forderte die Sportler mit vorher ausgedachten und vorbereiteten Übungen, die<br />
es in sich hatten: Die Handballer testeten beim Pinguin-Hindernis-Zielwurf die<br />
Treffsicherheit der Kids, bei den Badmintonleuten galt es, sich beim Rundlauf<br />
um die Netzanlage zu beweisen, die Volleyballer ließen einen Ballonregen<br />
auf die Teilnehmer herab und die Leichtathleten stellten die Kondition beim<br />
Seifenkistenparcours auf die Probe. So mancher Ballsportler wunderte sich, wie<br />
schmal doch ein Schwebebalken bei Geschicklichkeitsübungen sein kann...<br />
Nach mehr als zwei Stunden standen dann die Sieger fest. Jugendsprecher<br />
Kai Titze und seine 13-18jährigen Mitstreiter führten eine kleine Siegerehrung<br />
mit Preisverleihung durch. Doch für die Teens war noch lange nicht Schluss.<br />
Bei selbstgemischten, selbstverständlich alkoholfreien Cocktails und anderen<br />
Getränken ließ man den Tag gemütlich zusammen ausklingen.<br />
Bei der Resonanz steht für den Jugendvorstand bereits jetzt fest: Auch in 2015<br />
soll es einen Vereinsjugendtag geben. Von den „großen“ Vorstandskollegen<br />
gab es in jedem Fall ein dickes Lob an die Organisatoren: Prima Organisation,<br />
nur zufriedene Gesichter und jede Menge neue Freundschaften - ein rundum<br />
gelungenes Event!
<strong>Eifel</strong><br />
7<br />
Mit den Venn–Lamas auf du und du<br />
Wanderungen und Entspannung mit Lama und Alpaka<br />
Paustenbach.<br />
Wenn sich schon mal Passanten<br />
in Simmerath und Umgebung<br />
ungläubig die Augen reiben, dann<br />
ist oftmals Horst Dicketmüller der<br />
Auslöser. Was an ihm so besonders ist? Um ihn herum<br />
stolzieren – na sagen wir mal – für die <strong>Eifel</strong> eher<br />
untypische Tiere, die in ihrer ganzen Physiognomie<br />
und Bewegung einfach auffallen müssen. Insgesamt<br />
sechs Lamas und zwei Alpakas begleiten den<br />
Paustenbacher, gerne auch schon mal durch die<br />
<strong>Eifel</strong>er Ortschaften und Städte. Meistens wird die<br />
bunte Gruppe von Kindern oder anderen Gruppen<br />
begleitet und nicht selten müssen sie stehen bleiben<br />
und sich den Fragen staunender Passanten stellen.<br />
Nach der Faszination dieses seltenen Hobbys gefragt,<br />
zögert Horst Dicketmüller keine Sekunde: „Wenn<br />
man diesen Tieren einmal in die Augen geschaut<br />
hat, ist man regelrecht infiziert. Die Ruhe, die von<br />
den Tieren ausgeht, hat mich von der ersten Minute<br />
bis heute angesteckt.“ Wer Horst Dicketmüller aus<br />
der Zeit seiner Berufstätigkeit kennt, muss sich<br />
schon über seine Leidenschaft wundern, denn er<br />
war bis zu dem Zeitpunkt, da seine Gesundheit nicht<br />
mehr mitspielen wollte, ein äußerst erfolgreicher<br />
Vertriebsmanager. Bis dahin trieb ihn vor allem<br />
eines um: von einem Termin zum nächsten eilen,<br />
und das kreuz und quer durch ganz Europa. Bei<br />
einem Skiurlaub in Heiligenblut (Österreich) gab es<br />
den ersten Kontakt zu den Lamas. In den folgenden<br />
Jahren sammelte er viele Informationen über das,<br />
was man im Zusammenleben mit dieser Kamelart<br />
wissen sollte und besuchte zahlreiche Züchter. Im<br />
Herbst 2010 konnte er einfach nicht mehr widerstehen<br />
und kaufte sich zwei Alpakas. Im Dezember<br />
desselben Jahres kamen dann noch fünf Lamas dazu.<br />
„In den folgenden Jahren hatte ich viel mit den Tieren<br />
trainiert und mit ihnen zahlreiche Wanderungen<br />
unternommen. Drei Jahre später kamen die ersten
8<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Gäste, die, wie all’ die nachfolgenden Besucher, fasziniert waren von den<br />
Kleinkamelen“, erinnert sich Horst Dicketmüller gerne. Kurze Zeit später besuchten<br />
ihn und seine Lamas 25 Schulkinder. Alle Besucher sind sich stets einig, dass es ein<br />
unvergessliches Erlebnis war, dass einen jeden von ihnen bereichert. „Nur dumm,<br />
dass bei diesem ersten Besuch alle Tiere weggelaufen sind und ausgerechnet<br />
Jauche ausgefahren wurde und meine Tiere über diese Wiesen gelaufen sind.<br />
Die Führleinen waren natürlich mit Jauche getränkt und rochen entsprechend.<br />
Erfreulich war, dass sich die Tiere nach 30 Minuten einfangen ließen und wir unser<br />
Programm vorsetzen konnten.“ Inzwischen haben viele Kinder ihren Geburtstag<br />
zusammen mit Freunden und den „Venn-Lamas“ in Paustenbach gefeiert. In den<br />
Wintermonaten bieten Horst Dicketmüller und seine Frau Brigitte zusammen mit<br />
ihren Tieren jeweils für Samstag und Sonntag eine Familienwanderung an. „Unser<br />
Angebot soll die Menschen motivieren, auch in den Wintermonaten die Natur zu<br />
genießen. Bislang konnten wir feststellen, dass Kleinkinder, Jugendliche, Eltern<br />
und Großeltern gemeinsam sehr viel Spaß an Wanderungen mit Kleinkamelen<br />
haben. Wenn es meine Zeit erlaubt, gehe ich auch mit Einzelpersonen eine Tour<br />
entsprechend der Wünsche meines Gastes.“ Inzwischen sind die Venn-Lamas<br />
nicht nur in der Region beliebt, und Horst Dicketmüller hat sich viele neue didaktische<br />
Ansätze für seine Gäste einfallen lassen, die allen viel Freude machen. So<br />
können seine kleinen und großen Besucher einen Lama-Führerschein machen,<br />
oder aus der feinen Wolle kleine Kunstwerke filzen.<br />
Lamas und Alpakas sind Haustiere - so genannte Neuweltkameliden - und<br />
gehören zur Familie der Kamele. Sie sind seit 1985 in Deutschland in privater<br />
Haltung und zählen seither zu den landwirtschaftlichen Nutztieren. Die Heimat von<br />
Neuweltkameliden sind die Hochlagen der Anden in Südamerika. Dort leben auch<br />
heute noch ihre Vorfahren, die Vicunjas und Guanakos in freier Wildbahn. Lamas<br />
und Alpakas wurden bereits vor ca. 5.000 bis 7.000 Jahren domestiziert. Sie haben<br />
auch keine Hufe, wie Pferde, oder Klauen, wie Schafe, Kühe oder Ziegen - sondern<br />
weiche Schwielen an der Fußunterseite mit zwei Zehennägeln. Dadurch sind die<br />
Tiere sehr trittsicher und beschädigen die Grasnarbe nicht. Alpakas wurden auf feine<br />
Wollqualität hin selektiert, Lamas werden auch heute noch von den Einheimischen<br />
als Tragtiere verwendet. Sie sind keine Reittiere, sondern lediglich Lastentiere, die<br />
bis zu 50 Kilogramm tragen können. Alpakas sind wesentlich kleiner als Lamas (bis<br />
max. 90cm), liefern dafür aber wesentlich mehr Wolle, auch Vlies genannt.<br />
Die Hitze macht den Tieren am meisten zu schaffen, darum ist es wichtig,<br />
dass ihnen Schattenplätze zur Verfügung stehen. Kälte und Temperaturen bis<br />
minus 30°C machen ihnen nichts aus – also beste Voraussetzungen, um in<br />
der <strong>Eifel</strong> zu leben. So reicht ein einfacher Unterstand als Wetterschutz aus.<br />
Die Tiere sollten aber jederzeit Zugang zur Weide haben. Lamas und Alpakas<br />
sind sehr genügsame Tiere. Zusätzlich zum Gras der Weide muss ihnen nur<br />
genügend gutes Heu und sauberes Wasser zur Verfügung stehen. Kraftfutter<br />
brauchen sie nicht. Mineralien und Himalajasalzlecksteine tragen zusätzlich<br />
zum Wohlbefinden bei und werden gerne angenommen. Brot oder Obst verursacht<br />
Koliken. Auch haben die Tiere eine sehr dünne Speiseröhre. Sie können<br />
an einem Stück Fallobst bereits ersticken. Sie sind Herdentiere und sollten nie<br />
allein gehalten werden. Je größer die Herde, umso sicherer fühlen sie sich.<br />
Eine Vergesellschaftung mit Pferden, Schafen oder Ziegen ist aber ungeeignet,<br />
denn diese koten auf der ganzen Weide. Da Kameliden „stubenrein“ sind, Stall<br />
und Wiese sauber halten und nur ausgewählte Kotplätze benutzen, würden<br />
sie von verschmutzten Weiden nur ungern fressen und es bestünde die Gefahr<br />
der Keimübertragung. Die Lebenserwartung der Kameliden liegt bei ca.<br />
20 Jahren. Für Aktivitäten und Therapiearbeit verwendet man meist Wallache.<br />
Sie sind ausgeglichen und ruhig. Die Arbeit mit Stuten ist möglich, aber<br />
während der Trächtigkeit und Aufzucht brauchen sie ihre Ruhe, und es kommt<br />
zu langen Ausfallzeiten. Diese friedlichen Zeitgenossen lediglich als „lebendige<br />
Rasenmäher“ zu benutzen, würde ihren Bedürfnissen nicht gerecht werden. Da<br />
sie von Natur aus neugierig - aber niemals aufdringlich - sind, freuen sie sich<br />
über Abwechslung in Form von neuen Gesichtern und Spaziergängern. Ach ja,<br />
und spucken können sie natürlich auch! Aber nur untereinander! Sollte doch<br />
mal ein Mensch getroffen werden, war das meist nur ein Versehen!<br />
Weitere Informationen zu den Venn-Lamas gibt es im Internet unter:<br />
www.venn-lamas.de
9<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Der volle Geschmack unserer Heimat<br />
Kreuzauer Mobile Saftpresse geht an den Start<br />
Nichts schmeckt so köstlich, wie<br />
der frisch gepresste Saft von<br />
Äpfeln. In der <strong>Eifel</strong> haben viele<br />
Menschen noch Obstbäume im<br />
Garten. Die wenigen verbliebenen<br />
Streuobstwiesen, die<br />
früher so typisch in der Region waren, werden oft<br />
nicht mehr bewirtschaftet, weil viele Eigentümer in<br />
einem Alter sind, wo man langsam aber sicher in<br />
Sachen schwerer körperlicher Arbeit kürzer treten<br />
muss. Andere haben neben ihrer Berufstätigkeit<br />
nicht mehr die Zeit, die leckeren Früchte weiter<br />
zu verarbeiten. „Ich kann die Köstlichkeiten da<br />
einfach nicht liegen und verrotten sehen“, erklärt<br />
Franz-Willi Koch. „Schon früher bin ich mit meinen<br />
Kindern mit einer Spießbütt bewaffnet losgezogen,<br />
habe die Äpfel aufgelesen und zu einer Obstpresse<br />
gefahren, um so in den Genuss des herrlichen<br />
Saftes zu kommen. Da musste ich auch meine<br />
Familie nicht lange für dieses Thema sensibilisieren.<br />
Diese Geschmacksexplosion im Mund, dieses<br />
saftige Stück Natur im Mund - wirkt von ganz<br />
alleine“, schwärmt der Naturfreund. Auch seinen<br />
Schwiegervater Johannes Friederichs musste er<br />
nicht lange überzeugen, eine Möglichkeit zu finden,<br />
diesen Früchten nicht einfach nur beim Verrotten<br />
zusehen zu müssen. Die ganze Familie steckte die<br />
Köpfe zusammen und schnell war der Entschluss<br />
gefasst, in eine gewagte Idee zu investieren. „Reich<br />
werden wir mit unserer neuen Mobilen Saftpresse<br />
sicher nicht“, weiß Johannes Friederichs, „aber<br />
wir wollen nicht mehr nur zuschauen, sondern<br />
unserer Herzensangelegenheit Gestalt verleihen.“<br />
Nun steht die „Kreuzauer Mobile Saftpresse“ für<br />
die Äpfelsaison bereit und Familie Friederichs-Koch<br />
steht bereit, um an vielen Stationen in der Region<br />
die Apfelernte vieler Gartenbesitzer in Empfang zu<br />
nehmen. „Auch Ihr Obst machen wir flüssig“, verspricht<br />
Franz-Willi Koch.<br />
Eine mobile Saftpresse funktioniert genauso wie eine<br />
Großkelterei. Das Obst wird gewaschen, zerkleinert<br />
und anschließend gepresst. Der naturtrübe Saft<br />
wird in einem Pasteurisator auf ca. 80 Grad Celsius<br />
erhitzt und in 5-Liter-Beuteln abgefüllt. Durch<br />
diese schonende Verarbeitung bleiben Vitamine<br />
und wertvolle Inhaltsstoffe erhalten. „Wir verarbeiten<br />
Äpfel, Birnen, Quitten, nur kein Steinobst.“<br />
Nach Wunsch können auch Mischsäfte hergestellt<br />
werden: beispielsweise Äpfel/Birnen, Äpfel/Quitten<br />
– wahlweise auch mit Möhren. Für die Qualität<br />
des Saftes ist die Qualität des Obstes entscheidend.<br />
„Vermeiden Sie bitte unbedingt faule Stellen“,<br />
raten die Experten. „Je reiner und reifer das Obst,<br />
desto besser wird der Saft. Für größere Mengen<br />
kommen wir auch gerne nach Absprache zu Ihnen.“<br />
Voraussetzung dafür ist eine ebenerdige Stellfläche<br />
von ca. 10 x 8 Meter, ein Trinkwasseranschluss mit<br />
Abflussmöglichkeit sowie eine Starkstromsteckdose<br />
mit mindestens 16 Ampere. Weitere Informationen<br />
wie Preise, feste Termine an unterschiedlichen<br />
Standorten und was sonst noch zu beachten ist,<br />
können Interessierte auf der Homepage der Firma<br />
finden.<br />
Friederichs-Koch GbR<br />
Röschen 2<br />
52372 Kreuzau-Üdingen<br />
Tel. 02422 – 339 063 2<br />
Mobil. 0176 – 647 928 35<br />
Montag – Freitag ab 17 Uhr<br />
Wochenende ab 10 Uhr<br />
Mail: info@kreuzauer-mobile-saftpresse.de<br />
www.kreuzauer-mobile-saftpresse.de
10<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Portrait: Elke Pistor<br />
„Erschießen ist mir zu unpraktisch ...“<br />
Teil 2<br />
Auf ihren Recherche- und Lesereisen arbeitet Elke Pistor auch an ungewöhnlichen Orten, so wie hier an Bord (der A-Rosa Luna)<br />
Über den Ursprung von<br />
„Mordsideen“<br />
In den nächsten fünf Jahren schreibt Elke Pistor<br />
sieben Bücher. Sie arbeitet sich für ihre Krimis<br />
unter anderem in die Geschichte des Kölner Doms,<br />
Kräuterkunde und den Beruf des Tierpräparators<br />
ein. Doch woher nimmt sie ihre vielen Einfälle?<br />
„Bisher konnte ich mich immer auf meinen<br />
Inspirationsmoment verlassen“, lächelt sie verschwörerisch.<br />
Er wird zum Beispiel durch eine Autofahrt,<br />
ein Gespräch oder einen Blick in die Zeitung<br />
ausgelöst. Der Einfall zu „Vergessen“, in dem sie<br />
das Thema Demenz behandelt, kommt über einen<br />
befreundeten Psychiater und Neurologen zu ihr.<br />
„Er hat mir von einer ungewöhnlichen Erkrankung<br />
erzählt: der Frontallappendemenz, die sich vor allem<br />
auf das Gewissen und die Moral auswirkt, den<br />
Menschen völlig enthemmt. In diese Richtung habe<br />
ich weiter recherchiert.“ Ist die Idee erst einmal da,<br />
plant sie ihre Morde akribisch. Die Opfer werden<br />
erschlagen, springen aus dem Fenster oder ertrinken<br />
und verheddern sich in Schiffsschrauben. „Einfach<br />
erschießen ist mir zu unpraktisch. Das würde ich<br />
nie machen. Es ist laut und die Kugeln lassen sich in<br />
der Ballistik zurückverfolgen“, überlegt die Autorin.<br />
Dabei wäre es für sie vermutlich einfach, einen Mord<br />
mit Waffe zu beschreiben. Wie sie ein Luftgewehr<br />
benutzt, lernte sie einst von ihrem Großvater.<br />
Organische Figuren –<br />
„alle meine Freundinnen“<br />
Besonders viel Zeit investiert Elke Pistor in die<br />
Entwicklung ihrer Hauptfiguren. Sie stattet sie mit<br />
Familienproblemen aus, überlegt sich kleine Macken,<br />
gibt ihnen eine Motivation: „Jede Figur braucht ein<br />
Ziel, erst dann wird sie organisch.“ Bisher hat sie<br />
viele starke Frauen entworfen, darunter Katharina<br />
Rübchen und Judith Bleuler. Die <strong>Eifel</strong>kommissarin<br />
Ina Weinz steht ihr am Nächsten. Sie ist für sie<br />
sogar zu einer guten Freundin geworden. Wohl,<br />
weil sie die Erste war, die sie lebendig werden ließ.<br />
Mit ihrer „Neuen“, der Kriminalkommissarin Verena<br />
Irlenbusch, die in „Vergessen“ ihren ersten Fall<br />
gemeinsam mit dem Kollegen Christoph Todt lösen<br />
wird, steht sie noch am Anfang des Kennenlernens:<br />
„Sie fasziniert mich. Sie ist smart und cool in ihrem<br />
beruflichen Auftreten, trotzdem sensibel und rührend<br />
bemüht um ihre Großmutter. Ich bin gespannt,<br />
welche Facetten sie mir in Zukunft offenbaren<br />
wird.“ Gerade hat sie die Arbeit am zweiten Band<br />
der Reihe begonnen. Dabei verrät sie, dass sie trotz<br />
aller Verbundenheit zu Ina, Verena und Co., viel<br />
lieber Bösewichter entwirft: „Figuren interessieren<br />
mich als Menschen. Es gefällt mir zu ergründen,<br />
was sie antreibt. Dahinter steckt, dass jeder unter<br />
bestimmten Umständen zu einem Mord fähig ist,<br />
und ich überlege mir, welche das sind.“<br />
Einfach schreiben<br />
Geht es an die Plan- und Schreibphase, profitiert sie<br />
vor allem von ihren Erfahrungen als Workshopleiterin<br />
in der Erwachsenenbildung. „Von Natur aus bin
<strong>Eifel</strong><br />
11<br />
schwelgt Elke Pistor. Aber sie geht auch gerne mit ihren Kindern in Disneyfilme.<br />
Da passieren zwar keine Morde, trotzdem sind sie schön. Und wie sieht es<br />
mit Urlaub aus? „Ich fahre eigentlich nicht gerne weg, da ich beruflich viel<br />
unterwegs bin. Wenn doch, bin ich meist im Wohnwagen unterwegs. Es gefällt<br />
mir, Unerwartetes abseits vom Hauptstrom zu entdecken. Mein absoluter Ruheund<br />
Sehnsuchtsort ist Schweden.“ Und wenn der Akku wieder aufgetankt<br />
ist, geht es zuhause gleich wieder ans Schreiben. Was für manchen vielleicht<br />
stressig klingen mag, ist für Elke Pistor eher Erholung: „Ich wollte immer<br />
etwas tun, wofür ich brenne und habe lange danach gesucht. Jetzt, mit 47,<br />
bin ich endlich angekommen.“ Während sie spricht, nimmt bereits die nächste<br />
Idee hinter ihrer Stirn Gestalt an. Sie blickt zur grauen Pinnwand, nimmt die<br />
verbliebenen Post-Its ab. Jetzt ist alles wieder ganz blank, bereit für neue Ideen,<br />
Fährten und Figuren – für den nächsten Roman.<br />
ich eher ein unordentlicher Mensch. Wenn ich arbeite, brauche ich eine feste<br />
Struktur“, gibt Elke Pistor schmunzelnd zu. Daher auch die Krimipinnwand: „Ich<br />
entwerfe meinen Plot und erstelle einen Ablauf der einzelnen Szenen, den ich<br />
dann Punkt für Punkt abarbeite.“ Für jeden Roman legt sie ein eigenes Notizbuch<br />
an. Außerdem nutzt sie eine Diktatfunktion im Handy für spontane Geistesblitze.<br />
Von der ersten Idee bis zum Lektorat für ein ca. 300-Seiten Buch braucht sie in<br />
der Regel sieben Monate. Davon reserviert sie sich drei fürs Schreiben. Ihr Soll:<br />
sechs Seiten pro Tag. Dafür hat sie montags bis freitags zwei Stunden Zeit, wenn<br />
die Kinder in der Schule sind und ihr Mann auf der Arbeit. „Am besten schreibe<br />
ich, wenn ich alleine im Haus bin und mich nichts ablenkt, auch keine Musik.“<br />
Nur der Platz im Haus, an dem sie schreibt, ist nicht fix. Mal entstehen ihre<br />
Szenen auf dem Laptop, während sie auf dem Ledersofa im Wohnzimmer sitzt.<br />
Mal, am Tisch ihrer kleinen Gartenoase unter dem wild rankenden Wein – immer<br />
umgeben von mindestens einer ihrer drei Katzen, die mit in der Familie leben. Von<br />
Schreibblockaden ist sie bisher verschont geblieben. Ihr Rezept: „Gute Vorarbeit<br />
und intensive Recherche, das nimmt den Druck raus. Und es macht mir Spaß, mich<br />
in etwas Neues einzudenken.“<br />
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Die andere Seite<br />
Mittlerweile hat Elke Pistor viele Fachexperten an der Hand, die ihr gerne über<br />
forensische oder psychologische Details Auskunft geben. In den Vereinigungen<br />
für Krimiautoren „Mörderische Schwestern“ und „Syndikat“ sucht sie den<br />
Austausch mit ihren Kollegen. 2013 saß sie in der Jury des Friedrich-Glauser-<br />
Preises. 2012 und 2014 entschied sie mit über die Vergabe des Jacques<br />
Berndorf Preises, den <strong>Eifel</strong>krimiförderpreis. Wenn sie nicht schreibt oder plottet,<br />
bewirbt sie ihre fertigen Bücher via Facebook, produziert neue Buchtrailer für<br />
ihre Internetseite oder verlost Benefizlesungen. Bei allem, was sie tut, ist sie<br />
zu 100 Prozent dabei und ständig auf der Suche nach neuen Marketing-Ideen<br />
oder anderen kleinen Dingen, die ihre Bücher weiter bekannt machen. Um<br />
Rezensenten ihren Kräuterkrimi „Kraut und Rübchen“ schmackhaft zu machen,<br />
stellte sie sogar eigene kleine Päckchen zusammen, in denen sie die Bücher<br />
samt Kräuterteemischung an Blogger versandte.<br />
„Hach“-Bücher und andere Freizeitvergnügen<br />
Doch was macht sie, wenn sie mal gar nichts zu tun hat? „Wenn ich bügele<br />
oder das Katzenklo sauber machen muss, gönne ich mir gerne Hörbücher. Da<br />
kann ich auch gleich lernen, wie ich meine Stimme bei Lesungen einsetze.<br />
Am liebsten Bücher, bei denen man am Schluss diesen ‚Hach’-Effekt hat“,<br />
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PEUGEOT informieren wir Sie gerne.<br />
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12<br />
<strong>Eifel</strong>
<strong>Eifel</strong><br />
13<br />
Anzeige<br />
Für den schönsten Tag im Leben<br />
eines Brautpaares -<br />
Trauringe und Festtagsschmuck aus dem Trauring-Studio<br />
der Juweliere Kaulard<br />
Wenn es ums Heiraten geht, gibt es im Vorfeld vieles, an das<br />
ein Brautpaar denken muss. Für den schönsten Tag im Leben<br />
eines Ehepaares, ist vor allem eines wichtig: die Trauringe.<br />
Im Altkreis Monschau steht das Familienunternehmen Kaulard<br />
Juweliere und Uhrmacher seit 1821 vor allem für hohe Ansprüche, Qualität,<br />
guten Geschmack, eine große Auswahl, kompetente Beratung und kundenfreundlichen<br />
Service.<br />
„Viele Brautpaare haben eine konkrete Vorstellung von ihren Trauringen und<br />
wissen genau, was sie wollen. Andere haben überhaupt keine Idee. Im besten Fall<br />
wissen sie, ob die Ringe weiß, gelb oder roséfarben sein sollen“, verrät Reinhild<br />
Kaulard. „Zusammen mit den Kunden suchen wir erst einmal das richtige Material<br />
aus. Wir haben eine sehr große Auswahl an unterschiedlichsten Materialien wie,<br />
Weißgold, Platin, Palladium, Titan, Edelstahl, oder Silber. Kombinationen aus<br />
diesen Materialien sind auch sehr beliebt.“ Im hochwertigen Segment sind Ringe<br />
aus Platin, Weißgold oder Palladium (einem Material aus der Platingruppe) sehr<br />
gefragt. Diese Ringe werden in verschiedenen Legierungen angeboten. Das ist<br />
letztlich nur eine Frage von persönlichem Geschmack und Preis.<br />
Der Trauring-Designer auf der Homepage der Firma Kaulard ermöglicht es dem<br />
Brautpaar im Vorfeld, alle zur Verfügung stehenden Materialien und Designs<br />
bequem von Zuhause aus am PC individuell zu kombinieren. Im Trauringstudio<br />
in Simmerath können sie sich dann während des Beratungsgespräches gleich an<br />
einem Muster sehen, ob das am heimischen PC ausgesuchte Design auch wirklich<br />
gefällt. Durch den Trauring-Designer entsteht eine schier unvorstellbare Auswahl<br />
unterschiedlichster Möglichkeiten. Vom traditionell polierten Trauring bis hin zu<br />
modernstem und individuellem Design – bei der Firma Kaulard findet jedes Paar<br />
die Ringe, die sie ihr gemeinsames Leben lang begleiten werden.<br />
Natürlich sind Gravuren in vielen Schriftarten und sogar in der eigenen<br />
Handschrift möglich. Diese werden selbstverständlich meist in der hauseigenen<br />
Werkstatt realisiert.<br />
Heute schenkt häufig ein Bräutigam seiner Braut bei seinem Heiratsantrag als<br />
zusätzlichen Liebesbeweis einen Verlobungs- oder Antragsring. Auch davon gibt<br />
es eine sehr große Auswahl im Trauring-Studio in Simmerath.<br />
Zusätzlich finden viele Bräute und ihre Gäste eine große Auswahl an passendem<br />
Festtagsschmuck aus den Kollektionen von Thomas Sabo, Swarovski, Coer de<br />
Lion oder anderen namhaften Hersteller in den Geschäften in Simmerath in der<br />
Altstadt von Monschau sowie in Monschau-Imgenbroich.<br />
Kaulard Juweliere<br />
Simmerath – Trauring-Studio<br />
Robert-Koch-Straße 5, 52152 Simmerath<br />
Tel.: 0 24 73 / 90 91 10 , Fax: 0 24 73 / 90 91 20<br />
Mail: simmerath@kaulard.de<br />
www.kaulard.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag - Freitag:<br />
Samstag:<br />
9:30 - 18:30 Uhr<br />
9:30 - 14:00 Uhr
14<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Gemeinschaftsaustellung<br />
„Unter einem guten Stern“<br />
Hannelore Junker<br />
1941 in Prüm geboren. Seit 1994 beschäftigt sich<br />
die Künstlerin intensiv mit der Malerei. Sie besucht<br />
seit 1999 regelmäßig Fortbildungen zu den unterschiedlichen<br />
Maltechniken und künstlerischen<br />
Ausdrucksmöglichkeiten. Bis vor kurzem nahm sie<br />
an einem Studien-Seminar in der Malschule Floisdorf<br />
teil. Seit einigen Jahren beteiligt sich Hannelore Junker<br />
erfolgreich an Gruppenausstellungen, organisiert aber<br />
auch eigene Ausstellungen.<br />
Experimente in leuchtenden Farben<br />
Ihre freien und abstrakten Kompositionen überzeugen<br />
mit einer eigenen reizvollen Bildsprache. In ihrer<br />
jetzigen Ausstellung im Haus des Gastes in Heimbach<br />
zeigt sie Werke in Acryl und Enkaustik.<br />
Agi Salier- Franke<br />
1949 in Weilerswist geboren, wo sie auch heute<br />
als bildende Künstlerin mit ihrer Familie lebt und<br />
arbeitet. Nach dem Übergang in den beruflichen<br />
Ruhestand entdeckte sie 1991 ihre Leidenschaft für<br />
die Aquarellmalerei.<br />
Passion Aquarell<br />
Ein wiederkehrender Kampf, eine ständige<br />
Herausforderung des Sehens. Das Medium Aquarell<br />
gilt als die schwierigste Malerei. Bei zahlreichen<br />
Malreisen mit renommierten Künstlern in ganz Europa<br />
erlangte sie Inspiration und Anerkennung. Stillleben-,<br />
Blumen-, Landschafts und Städtebilder-farbenfroh<br />
leuchtend in klarer Komposition. Über das Jahr verteilt<br />
ist sie in vielen Galerien und Ausstellungen vertreten.<br />
Einladung zu der<br />
Gemeinschaftsaustellung von<br />
Hannelore Junker und<br />
Agi Salier- Franke<br />
Es würde uns sehr freuen, Sie zu folgenden Vernissagen<br />
am Samstag, 27. September 2014, um 15.00 Uhr<br />
„Unter einem guten Stern“<br />
vom 27.09 bis 26.10.2004<br />
im Haus des Gastes<br />
Über Rur 3 52396<br />
Heimbach (<strong>Eifel</strong>)<br />
und am Sonntag, 28. September 2014, um 15.00 Uhr<br />
„Herbstsalon 2014“<br />
vom 28.09 bis 26.10.2014<br />
im Kreishaus Euskirchen<br />
Jülicher Ring 32<br />
53879 Euskirchen<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Einführung in die Ausstellung<br />
Zur Eröffnung sprechen Landrat Günter Rosenke<br />
und ein Repräsentant der Stadt Heimbach.<br />
Alle Einrichtungen im und um das Haus des Gastes<br />
herum sind für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen<br />
barrierefrei zugänglich.<br />
Willkommen<br />
Im „Haus des Gastes“ in Heimbach / <strong>Eifel</strong><br />
27. September bis 26. Oktober 2014<br />
täglich<br />
10.00-12.00 Uhr<br />
14.00-17.00 Uhr<br />
Im „Kreishaus“ in Euskirchen<br />
28. September bis 26. Oktober 2014<br />
Montags-Donnerstag 8.00 -16.00 Uhr<br />
Freitags<br />
8.00 -12.00 Uhr<br />
Sonntags am<br />
5.10,12.10. u. 19.10. 14.00 -17.00 Uhr<br />
Hannelore Junker<br />
Am Strehl 3,53945 Blankenheim<br />
Telefon 0 24 49-13 94<br />
Agi Salier-Franke<br />
Finkenweg 4,53919 Weilerswist<br />
Telefon 0 22 54-2115
<strong>Eifel</strong><br />
15<br />
Anzeige<br />
Wolle, Garne, Handarbeiten und mehr...<br />
Bano-Kreativ - eine neue und gute Adresse in Simmerath<br />
Wenn der Sommer seinen Abschied<br />
nimmt und dem Herbst seinen Platz<br />
überlässt, wenden sich die Menschen<br />
wieder der beschaulicheren Häuslichkeit zu.<br />
Pünktlich zur Herbst- und Wintersaison bietet<br />
Bano-Kreativ hochwertige Wolle und Garne der<br />
Firmen Lang Yarns, Katja, Schulana, Filatura Di<br />
Crosa, Lanas Stop und Rellana an.<br />
Seit dem 1. Mai 2014 hat Bano-Kreativ das Konzept<br />
des ehemaligen „Guck-Kasten“ mit seinen handgefertigten<br />
Geschenkartikeln am Rathausplatz 6 in<br />
Simmerath übernommen. Wie gewohnt, befindet<br />
sich im Geschäft weiterhin der Hermes-Paket-Shop.<br />
Bano-Kreativ ist ein Woll- und Handarbeitsfachgeschäft,<br />
das nicht nur durch hochwertige<br />
Qualität und Fachkompetenz überzeugt, sondern<br />
bei dem das Motto „Der Kunde ist König“ auch<br />
kein leeres Versprechen ist.<br />
Inhaberin Barbara Brehm-Göbbels, die schon seit<br />
ihrem 3. Lebensjahr eine leidenschaftliche Strickerin<br />
ist, darüber hinaus seit 20 Jahren für Kollektionen<br />
namhafter Firmen Pullover und Jacken herstellte,<br />
hat immer ein offenes Ohr für anfallende Fragen<br />
ihrer Kunden.<br />
Die Firma Bano-Kreativ entstand bereits 2012 als<br />
Lagerverkauf in Monschau-Höfen. Parallel dazu<br />
werden die Materialien und Produkte in einem<br />
Online-Shop vertrieben. Seit vielen Jahren macht<br />
sich Barbara Brehm-Göbbels einen guten Namen<br />
auf dem Monschauer Weihnachtsmarkt, sowie<br />
diversen Kreativ-Märkten der Region und dem<br />
benachbarten Ausland.<br />
„Mein Wunsch und meine Passion ist es, ältere<br />
Menschen wieder für das Stricken zu begeistern<br />
und junge Menschen für das Thema zu interessieren“,<br />
verrät die sympathische Firmeninhaberin.<br />
„Deshalb biete ich auch regelmäßig mehrere Kurse<br />
im Jahr an. Eingeladen sind Kinder ab 7 Jahren,<br />
Frauen und auch Männer.“<br />
www.bano-kreativ.com<br />
Bano-Kreativ<br />
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Rathausplatz 6<br />
52152 Simmerath<br />
Tel. 02473 – 93 86 415<br />
Mail. bano-kreativ@hotmail.com<br />
www.bano-kreativ.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag – Freitag von 8.30 bis 18.00 Uhr<br />
Samstag von 10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Vom 01.10.2014 bis 31.01.2015:<br />
samstags von 10.00 bis 16.00 Uhr
16<br />
<strong>Eifel</strong><br />
270 begeisterte Gäste erlebten den Eröffnungstag der Ausstellung, darunter auch (v. l.): Marco Rose, Aachens Bürgermeisterin Hilde Scheidt, Nina Mika-Helfmeier und Axl Klein.<br />
Mehr als nur zornige Gesichter auf<br />
übergroßen „Passbildern“<br />
270 Gäste beim Eröffnungstag von „Zorn“ im KuK<br />
Monschau.<br />
Wut, Verzweiflung, Trauer – Zorn hat viele Nuancen, wenn er sich<br />
in den Gesichtern vieler unterschiedlicher Menschen spiegelt.<br />
Mit 55 großformatigen Portraits prominenter Persönlichkeiten<br />
setzt der Saarbrücker Fotograf Axl Klein diesem unpopulären<br />
Gemütszustand auf drei Etagen im Monschauer Kunst- und Kulturzentrum<br />
(KuK) ein Denkmal.<br />
„Wir wissen nicht, wer oder was den Zorn der Portraitierten im Moment<br />
des Ablichtens erregt hat oder erregen könnte. Wegen des Fehlens sozialer<br />
Hinweise auf die so Portraitierten könnte man eine gewisse Gleichgültigkeit,<br />
Distanz oder gar Kälte vermuten, die von den Arbeiten ausgehen. Doch Axl<br />
Klein wählte seine Motive bewusst und sorgfältig aus. Seine Wahl fiel auf 55 der<br />
Öffentlichkeit gut bekannte Personen, was ihm zu seiner Strategie verhalf, keine<br />
monumentalen leere Ikonen zu schaffen“, führte die Kuratorin und Leiterin des<br />
KuK, Dr. Nina Mika-Helfmeier, auf der gut besuchten Vernissage die Besucher<br />
ins Thema ein. „Bei diesem Projekt ging es Axl Klein vielmehr um das starke,<br />
elementare Gefühl des Zorns.“<br />
Prominente Zeitgenossen wir etwa Anke Engelke, Meret Becker, Dietmar Bär,<br />
Markus Lanz, Peter Lohmeyer, Axel Prahl, Thomas D., Olli Dittrich, Herbert<br />
Feuerstein, Annette Frier, Lena Meyer-Landrut, Wolfgang Niedecken, Oliver<br />
Welke, Konstantin Wecker, Roger Willemsen und viele mehr, wirken auf den<br />
Betrachter im Format 1,60 x 1,20 Meter fast distanzlos und mit großem Effekt.<br />
Wie sehr Zorn die Gesichter der Menschen verändert, ja gelegentlich entstellt,<br />
wird deutlich und macht betroffen.<br />
Eindringlich führte die Aachener Musikerin und Performerin Sonja Mischor<br />
mit ihren eigens für die Ausstellung komponierten Soundteppichen und<br />
Flötenklängen die Vernissagegäste inspirierend zum Thema und unterstrich<br />
musikalisch die Möglichkeit des Zorns für Veränderungen. Marco Rose, Redakteur<br />
des Aachener Zeitungsverlages, moderierte das Gespräch mit Axl Klein, das einen<br />
MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN<br />
AUS DER SERIE OHRENSCHMAUS<br />
4. November 2014<br />
„Der Troubadour“ Günther Hochgürtel<br />
singt französische und deutsche Chansons<br />
AUS DER SERIE BESINNLICHES<br />
9. Dezember 2014<br />
Der Märchenerzähler, Jens Gottschalk trägt<br />
seine Märchen für Erwachsene vor.<br />
Unser Geschenktipp!<br />
AUS DER MÖRDERISCHEN SERIE<br />
14. April 2015<br />
Carsten Sebastian Henn liest<br />
liest aus seinem aktuellen, kulinarischen Krimi.<br />
Zu jeder Lesung: ein delikates 3-Gang-Menü und ein<br />
Espresso mit einer Original Monschauer Senfpraline<br />
Beginn: 19.00 Uhr · Preis: 34,50 Euro p.P.<br />
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17<br />
<strong>Eifel</strong><br />
interessanten Einblick in die Arbeit des Fotokünstlers<br />
gab. „Während der Shootings spürte ich, wie<br />
ansteckend Zorn sein kann. Die starke Anspannung,<br />
die ich während der Arbeit mit dem Thema Zorn<br />
verspürte, ließ mich oft durchatmen müssen. Dabei<br />
bin ich den Menschen sehr nahe gekommen“, so<br />
Axl Klein. Besonders gelungen findet der Künstler<br />
die Ausstellungsmöglichkeiten im KuK. „Durch die<br />
Präsentation der Fotografien in einzelnen Räumen<br />
hat der Betrachter die Möglichkeit, dem Abgebildeten<br />
sehr intim zu begegnen.“ Manchmal hatte Axl<br />
Klein das Gefühl, dass der Zorn der Prominenten<br />
sich auch gegen ihn selbst richtet. Die Atmosphäre<br />
bei den Fotoarbeiten und so unmittelbar direkt vor<br />
den Gesichtern der Menschen war sehr intensiv.<br />
Interessant fand er auch, wie sich die einzelnen<br />
VIPs auf das Thema einstimmten. Oft nutzten sie die<br />
Musik während der Zeit in der Maske, um sich auf<br />
das Gefühl Zorn vorzubereiten. „Selbstverständlich<br />
war alles nur gespielt. Es kann nur eine Annäherung<br />
an das Gefühl sein. Aber es war interessant zu<br />
beobachten, wie groß die Spannbreite des Zorns in<br />
den Gesichtern der Einzelnen sein kann. Ich bekam<br />
jedes Mal Gänsehaut, wenn ich spürte, dass ist genau<br />
der Ausdruck, der individuell authentisch und richtig<br />
war. Wenn das Gefühl eingefangen war, herrschte<br />
oft große Erleichterung. Für viele wurde die Arbeit<br />
zu einer Art Selbsterkenntnis“, berichtete Axl Klein.<br />
Dass er aus der Werbefotografie kommt, spürt man<br />
an der Ästhetik der Bilder. Der Betrachter hat zu<br />
keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass da jemand<br />
vorgeführt wird. Kleins Fokussierung und Schärfung<br />
auf die Augen der Portraitierten zielt gekonnt darauf<br />
ab, die Fotografien zur Kunst zu erheben. Die Bilder<br />
wurden nachträglich nicht bearbeitet – sie zeigen<br />
Mut zum Ungekünstelten und Ungeschminkten.<br />
Eineinhalb Jahre tingelte er mit fünf Scheinwerfern<br />
und einer Mittelformatkamera bewaffnet durch<br />
Deutschland. „Es gehört ungeheuer viel Mut dazu,<br />
sich so darstellen zu lassen. Manche meiner Freunde<br />
erkannten die Abgelichteten auf den Bildern nicht<br />
wieder“, verriet Axl Klein.<br />
Die beiden Praktikantinnen des KuK, die während<br />
ihrer Tätigkeit für die Städteregion Aachen so<br />
manche Ausstellung vorbereiten und kuratierten,<br />
Charlotte Delonge und Victoria Ammon, verabschiedeten<br />
sich eindrucksvoll, denn sie schrieben auch<br />
für diese Ausstellung verantwortlich. Im Rahmen<br />
des 10. Festivals „Tanzende Stadt“ gastierten die<br />
renommierten Compagnies „Irene K.“ aus Belgien<br />
und „Antonio Minini Compagnie“ aus Italien mit<br />
den Tänzerinnen Masami Sakurai und Ramona di<br />
Serafino mit ausdrucksstarken Tanzperformances<br />
auf der Vernissage im KuK.<br />
Die Ausstellung „Axl Klein – Zorn“ wurde allein<br />
am Eröffnungstag von über 270 Gästen besucht.<br />
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von<br />
Amnesty International. Die Erlöse des Bildbandes,<br />
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das im KuK verkauft wird und das Autorenhonorar<br />
wird AI zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung<br />
im KuK, Austraße 9 in Monschau, ist noch bis<br />
Sonntag, 5.10.2014 zu sehen. Die Öffnungszeiten<br />
sind dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr und<br />
am Wochenende zwischen 11 du 17 Uhr. Weitere<br />
Informationen im Web unter: www.zorn-projekt.de<br />
und www.kuk-monschau.de<br />
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Fotos: van Londen<br />
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18<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Aus ihren Erfahrungen in den zehn Jahren Nationalpark <strong>Eifel</strong> erzählten Akteure der Region in der ersten Talkrunde<br />
während des Festaktes. V.l.n.r.: Manfred Knauff vom <strong>Eifel</strong>verein, Margareta Ritter, Vorsitzende des Kommunalen<br />
Nationalpark-Ausschusses, Günter Rosenke, Landrat des Kreises Eiskirchen, Moderator Manni Lang, Achim Urmes vom<br />
Bundesforstamt Wahner Heide, Friedrich Sinner, ehemaliger Leiter Nationalpark Bayerischer Wald und<br />
Mitbegründer des Nationalpark <strong>Eifel</strong> Volker Hofmann. (Foto: Nationalparkverwaltung <strong>Eifel</strong>/Annette Simantke)<br />
Umweltminister Johannes Remmel gratulierte dem<br />
„Wildnis Hot Spot“ Nationalpark <strong>Eifel</strong>.<br />
(Foto: Nationalparkverwaltung <strong>Eifel</strong>/Annette Simantke)<br />
Nationalpark <strong>Eifel</strong> feiert 10. Geburtstag<br />
und lässt Entwicklungsjahre Revue passieren<br />
Veraltung und Förderverein des Nationalparks <strong>Eifel</strong> sagen allen Unterstützern Danke!<br />
Schleiden-Gemünd.<br />
Zahlreiche Gäste aus nah und fern<br />
feierten in Schleiden-Gemünd mit der<br />
Nationalpark-Region das zehnjährige<br />
Bestehen des Nationalparks <strong>Eifel</strong>. An<br />
zwei Tagen wurde an die gemeinsam erreichten<br />
Meilensteine des Gründungsprozesses und der<br />
Aufbaujahre erinnert, Wünsche für die Zukunft<br />
formuliert und gratuliert: „Der Nationalpark ist<br />
ein Vorzeigeprojekt für den Erhalt des wilden<br />
Nordrhein-Westfalens, ein Hort für bedrohte Tiere<br />
und Pflanzen und ein Ort, in dem die Menschen<br />
ihre Natur erleben können“, zeigt sich NRW<br />
Umweltminister Johannes Remmel in seiner Rede<br />
beim öffentlichen Festakt im Kursaal begeistert.<br />
Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete eine kurzweilige<br />
Vortragsveranstaltung am Samstag, ausgerichtet<br />
vom Förderverein Nationalpark <strong>Eifel</strong> und der<br />
Nationalparkverwaltung, bei der acht Wissenschaftler<br />
die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit im Nationalpark<br />
einem interessierten Publikum präsentierten. Im<br />
Anschluss genossen die Besucher eine ganz andere<br />
Interpretation der Nationalparkjahre bei einer<br />
Spezialvorstellung des Bonner Improvisationstheaters<br />
der Springmaus.<br />
Zum öffentlichen Festakt am Sonntag überbrachte<br />
neben Umweltminister Remmel auch Professor<br />
Hartmut Vogtmann, Präsident des Deutschen<br />
Naturschutzrings, seine Glückwünsche: „Nach<br />
den erfolgreichen Aufbaujahren wünsche ich für<br />
den Nationalpark <strong>Eifel</strong>, dass er auch in Zukunft<br />
mit bleibendem Engagement und Mut seine Ziele<br />
weiter verfolgt.“<br />
In Talkrunden, moderiert von <strong>Eifel</strong>kabarettist<br />
Manni Lang, erinnerten sich unterschiedlichste<br />
Nationalparkakteure an Meilensteine der zurückliegenden<br />
Nationalparkjahre. Fast schon nostalgische<br />
Gefühle weckten zwei Dokumentationskurzfilme<br />
mit einer Zeitreise durch die ersten zehn Jahre.<br />
Wer die Filme nicht sehen konnte, kann dies im<br />
Nationalpark-Tor Gemünd und bald auch in allen<br />
anderen Nationalpark-Toren nachholen.<br />
Um ein breites Stimmungsbild zum Thema<br />
Nationalpark <strong>Eifel</strong> einzufangen, ließ die<br />
Nationalparkverwaltung eine so genannte „Black-<br />
Box“ einrichten, wo Gäste ihre ganz persönliche<br />
Meinung als Filmbeitrag loswerden konnten. Einen<br />
Zusammenschnitt der Beiträge wird es im Internet<br />
zu sehen geben.<br />
Während die Schüler der<br />
Realschule Bad Münstereifel<br />
mit einem Nationalpark-Rap<br />
und die Grundschüler aus<br />
Nideggen mit imposanter<br />
Trommelgruppe für kurzweilige<br />
Pausen sorgten,<br />
gab es im Anschluss an<br />
den Festakt noch zahlreiche<br />
Angebote rund um das<br />
Kurhaus.<br />
Musikalische Unterhaltung<br />
gab es zunächst aus den<br />
Highlands der <strong>Eifel</strong> mit<br />
„Drums and Pipes“ aus<br />
Dreiborn. Im Live-Konzert<br />
heizten die <strong>Eifel</strong>perlen<br />
den Besuchern ein. Kinder<br />
sangen mit Uwe Reetz<br />
Lieder, lernten viel über den<br />
Nationalpark, die Ranger und ihre Angebote, übten<br />
sich im Bogenschießen und an einer Kletterwand.<br />
Die Gäste konnten sich an den Mitmachständen von<br />
über 40 Kooperationspartnern des Nationalparks<br />
informieren, darunter bei den Nationalpark-<br />
Waldführern und –Gastgebern, den Biologischen<br />
Stationen, Naturschutzverbänden, dem <strong>Eifel</strong>verein,<br />
dem Netzwerk Kirche im Nationalpark <strong>Eifel</strong>, dem<br />
Jugend-Rot-Kreuz und bei einem Astronomen über<br />
den ersten Sternenpark Deutschlands. Versierte<br />
Ranger und andere Experten informierten über<br />
das Geo-Caching und seine naturverträglichen<br />
Anforderungen im Nationalpark.<br />
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Termine nach Vereinbarung
20<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Ferienspiele<br />
der Schmidter<br />
Pfarre waren ein<br />
voller Erfolg<br />
Inge Stiel, die mit ihrem Team die diesjährigen<br />
Ferienspiele unserer Pfarre organisiert hat,<br />
bedankt sich bei allen Helfer/Innen für ihren<br />
Einsatz. „Wir sind immer bestrebt, die Kosten<br />
in Grenzen zu halten, damit es nicht zu teuer für<br />
die Familien wird“, erklärt sie, „deshalb richten wir<br />
Dankesworte an die Sparkasse Düren, die Volksbank<br />
Euskirchen und an das Autohaus Müllejans.“<br />
Freitag, 17.10.2014, 19.30 Uhr<br />
im Bergfried<br />
Eine Kooperation zwischen der Kulturinitiative des<br />
Kreises Düren und dem Burgenmuseum Nideggen<br />
Ein Mord(s)-Vergnügen nimmt seinen Lauf, wenn<br />
einmal jährlich der Bergfried der Burg Nideggen zum<br />
Schauplatz spannender Kriminalromane und namhafter<br />
Krimiautoren/-innen wird.<br />
Die Schirmherrschaft des „Mord(s)-Vergnügens“<br />
übernimmt Landrat Wolfgang Spelthahn.<br />
Mörderische Geschichten warten auf, wenn sich am<br />
Freitag, 17.10., um 19.30 Uhr zum zweiten Mal die<br />
Burgtore für viele kriminalistische Spürnasen öffnen.<br />
Alle Gäste werden mit spannungsvoller Musik und<br />
mörderisch-bestechendem Imbiss empfangen. Danach<br />
lesen die Krimiautoren aus ihren Romanen. Die Autoren<br />
präsentieren ihre Mord(s)-Geschichten gleichzeitig<br />
und dreimal hintereinander, so dass alle Besucher<br />
auch an allen Lesungen teilnehmen können. Ein<br />
mordsvergnüglicher Abend klingt mit spannungsvoller<br />
Live-Musik und mord(s)-gutem Imbiss aus.<br />
Für Spannung und Gänsehaut sorgen:<br />
– Dietmar Doerner mit „Anna“<br />
– Petra Hammesfahr mit „An einem Tag im November“<br />
(erscheint Mitte September 2014)<br />
– Petra Würth mit „Blutmond“,<br />
aus der Reihe „Wilsberg trifft Pia Petry“<br />
Es wird spannend, wenn die Krimiautoren/-innen ihre<br />
schaurig klugen Geschichten zum Besten geben. Der<br />
Eintrittspreis beträgt 18,00 Euro. Das erste Getränk ist frei.<br />
Informationen und Karten im Burgenmuseum:<br />
Tel.: 0 24 27 / 63 40 oder burgenmuseum@kreis-dueren.de<br />
Fünfmal waren die Kinder von sechs bis vierzehn<br />
Jahren eingeladen, einen spannenden Tag zu<br />
verbringen. Die meiste Beteiligung verzeichnete<br />
man bei der Tour zum Freizeitpark Toverland, da<br />
waren alle Plätze im Bus im Nu vergeben. Eigentlich<br />
war der Tag zu kurz, um all die tollen Möglichkeiten<br />
und Attraktionen auszuprobieren.<br />
Aber auch im Odysseum in Köln, wohin die IG<br />
Jugend Schmidt die Kinder begleitete, begaben<br />
sich viele begeistert auf Forschungsreise. Die<br />
<strong>Eifel</strong>vereins-Ortsgruppe Schmidt fuhr diesmal mit<br />
einer großen Gruppe zum Brückenkopfpark Jülich,<br />
auch hier gab es so manches Abenteuer zu erleben.<br />
Schließlich ermunterte die DRK-Gruppe die Kinder<br />
zu Spielen am und im Rursee und an seinem Ufer;<br />
daraus wurde ebenfalls ein abwechslungsreicher<br />
Tag. Den Abschluss bildete ein Besuch auf dem<br />
Bosselbacher Hof in Vossenack, der den Kindern<br />
noch lange in lebhafter Erinnerung bleiben wird;<br />
hier waren die Tiere die Attraktion.<br />
Mit dem Planwagen ging es zur Grillhütte im<br />
Zimmel, wo sich die hungrigen Ferienkinder mit<br />
Hamburgern und Stockbrot stärken konnten.<br />
„Es war schön zu erleben, wie sich auch die Eltern<br />
einbringen“, sagt Inge Stiel, „wir wollen auch<br />
im nächsten Jahr wieder ein Ferienprogramm<br />
anbieten, die Freude der Kinder ist uns Bestätigung<br />
und Motivation.“<br />
(ale)<br />
Mord(s)-<br />
Vergnügen<br />
Mord(s)-<br />
Vergnügen<br />
Mord(s)-<br />
Vergnügen<br />
Samstag, 18.10.2014, 15.30 Uhr<br />
für Kids<br />
Eine Kooperation zwischen der Kulturinitiative des<br />
Kreises Düren und dem Burgenmuseum Nideggen<br />
Michael Hain präsentiert:<br />
„Gespensterjäger auf eisiger Spur“<br />
von Cornelia Funke, Loewe Verlag<br />
Der Schauspieler Michel Hain bietet ein tolles Lesetheater<br />
für Kinder im Grundschulalter! Eine hinreißende<br />
Mitmachlesung für alle jungen Krimifans!<br />
Michael Hain lebt mit seiner Familie in Mainz,<br />
Schauspielstudium in Leipzig,<br />
Theaterengagements,<br />
Fernsehen / Werbung,<br />
Lesungen,<br />
Leitung von Theater AGs<br />
Eintrittspreis: 3,00 Euro pro Person<br />
Jedes Kind erhält am Ende der Lesung<br />
ein kleines Gespenst!<br />
Informationen und Karten im Burgenmuseum:<br />
Tel.: 0 24 27 / 63 40 oder burgenmuseum@kreis-dueren.de
21<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Give peace a chance<br />
<strong>Eifel</strong>er Zivilcourage während des II. Weltkrieges<br />
Teil 2<br />
Schmidt/Region.<br />
Auf dem „Kreuzweg des Friedens“ und anderen historischliterarischen<br />
Wanderwegen der Region bieten Vater und Sohn<br />
ihre Gästebegleitungen an. Den beiden erscheint es wichtig, die<br />
Geschehnisse von damals nicht zu Heldensagen verkommen zu<br />
lassen, sondern sie in den Gesamtkontext eines rassenideologisch motivierten<br />
Vernichtungskrieges einzuordnen, der auch in der <strong>Eifel</strong> sicht- und spürbar war.<br />
„Die Exkursion führt Sie entlang an Spuren und Relikten auf dem ehemaligen<br />
Schlachtengelände. Sie erfahren, was der Krieg mit und aus Menschen unterschiedlichster<br />
Nationen macht...“, heißt es dazu in einem Informationsblatt mit<br />
dem Titel „Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst“. Die Begleitung entlang des<br />
Schlachtfelds von damals ist ein Versuch, historisch interessierten Gästen eine<br />
zeitkritische Reflexion des regionalen Kriegsgeschehens zu ermöglichen.<br />
Während der fünfstündigen Führung auf einer rund zwölf km langen Route von<br />
Schmidt über Kommerscheidt ins Kalltal und zurück erfahren die Teilnehmer an<br />
zwölf markanten Punkten mehr über die historischen Hintergründe der „Battle<br />
for Schmidt“. Mitgeführtes Bild- und Tonmaterial soll helfen, einen Zugang zu der<br />
belasteten Vergangenheit zu eröffnen. „Der Krieg hat viele Gesichter – er bedeutet<br />
die Umkehrung aller Werte. Leiden und persönliche Schicksale der Menschen, ob<br />
als Soldaten, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter oder Zivilisten sagen mehr aus<br />
über das Grauen des Krieges als nacktes Zahlenmaterial, das für die Schlacht<br />
im Hürtgenwald ohnehin einer Aufarbeitung bedürfe“, konstatiert Schöller senior.<br />
Was bietet das Programm im Einzelnen? Da wird z. B. der in Schmidt geborene<br />
Bischof Josef Vogt zitiert. In seinem Aufruf zur Reichstagswahl hatte der<br />
Kirchenmann es im Amtsblatt des Bistums Aachen im November 1933 als<br />
vaterländische Pflicht bezeichnet, Einmütigkeit mit den übrigen deutschen<br />
Volksgenossen zu beweisen.<br />
In den Blick genommen wird der russische Kriegsgefangene Iwan Nikolin, der<br />
im Alter von 20 Jahren, wie viele andere seiner Mitgefangenen im Arbeitslager<br />
Simmerath-Strauch qualvoll ums Leben kommt. Nackt werden die Leichen zum<br />
Ort ihres Verscharrens gezogen. Erst kürzlich ist es gelungen, 2.000 anonym<br />
auf der Gräberstätte Rurberg bestattete sowjetische Kriegsgefangene zu identifizieren.<br />
In Rurberg befindet sich auch die Grabstätte von Olga Djablo, einer<br />
17-jährigen Zwangsarbeiterin aus der Ukraine. Sie nimmt sich selbst das Leben,<br />
nachdem sie Hunger, Schläge und Vergewaltigungen im Lager „Finkensief“ in<br />
Stolberg nicht länger zu ertragen vermag.<br />
Der Zuhörer erfährt, warum der jüdische US-Gefreite Joseph R. Perll in der<br />
Schlacht um Kommerscheidt den Buchstaben „H“ (Hebrew) aus seiner<br />
Erkennungsmarke hämmert und wie der französische MG-Heckschütze<br />
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eifelon
22<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Nach dem Krieg völlig zertört: Der <strong>Eifel</strong>er Ort „Schmidt“<br />
Guy Soury-Laverne, der in einem britischen Halifax-Bomber nahe Schmidt<br />
abstürzt, in wenigen Tagen den Weg zurück nach England findet. Auch der<br />
19-jährige Joseph Anthony Morgan kommt als einziges Crew-Mitglied eines<br />
im Rursee versinkenden britischen Lancaster-Bombers mit dem Leben davon.<br />
Eine andere Episode handelt vom US-Jagdflieger Roland Wooten, der bereits an<br />
der erfolglosen alliierten Landungsoperation gegen den Hafen von Dieppe in<br />
Nordfrankreich beteiligt war, als er nach weiteren Einsätzen in England, Afrika,<br />
Malta und Sizilien über den Schmidter Höhen von der deutschen Flugabwehr<br />
getroffen wird. Er überlebt den Absturz seines Jagdbombers und findet sich<br />
in einem deutschen Lazarett wieder, das von alliierten Luftstreitkräften<br />
zerbombt wird. Gegenstand der Gästeführung ist auch die Vita des deutschen<br />
Jagdfliegers Günther Schack, Pfarrerssohn aus Ostpreußen, der an der Ostfront<br />
die Sturzkampfbomber der Wehrmacht abschirmt und selber 174 russische<br />
Flugzeuge zerstört. Nachdem er sich von Beruf und Familie getrennt hat, lebt er<br />
nach dem Krieg zurückgezogen in Schmidt und entwickelt hier eine Philosophie<br />
des Liebeübens, die „Homokratie“.<br />
Das Verhalten der Feldgendarmerie in Schmidt ist ein weiteres Thema. Im<br />
Gegensatz zur Zivilbevölkerung hatte sie keine Erschießung wegen Plünderung<br />
zu befürchten, wenn sie sich der zurückgelassenen Habseligkeiten bereits<br />
Evakuierter bemächtigte. Auch die rechtswidrige Tötung eines Zivilisten in der<br />
letzten Kriegsphase kommt zur Sprache. Wegen defätistischer Äußerung erschießt<br />
ein Exekutionskommando der „Windhund-Division“ den Gastwirt Wilhelm<br />
Schlüter standrechtlich. In Vossenack findet man ein Ehrenmal dieser Division.<br />
Benedikt und Konrad Schöller freuen sich bereits jetzt auf die europäische<br />
Ausstellung „routes of liberation“, die im Frühjahr dieses Jahres in Brüssel<br />
durch Martin Schulz eröffnet wurde und kommenden Winter in der Hubertus-<br />
Kirche in Schmidt zu sehen sein soll. In Deutschland habe man allen Grund,<br />
sich mitzufreuen, sagen die beiden. Denn der 70. Jahrestag erinnere nicht<br />
nur an die Befreiung der Deutschen vom nationalsozialistischen Terror- und<br />
Unrechtsregime; die Kapitulation des Deutschen Reiches schuf auch die<br />
Voraussetzungen für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, deren<br />
Wert man gar nicht hoch genug einschätzen könne. Nähere Informationen<br />
unter Tel. 02474/99180, unter E-Mail „schoeller110@t-online.de“ oder im<br />
Web unter „http://regio-oratio.blog.de“.<br />
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Zum Solchbachtal 1, Stolberg Zweifall, Tel.: 02402-7657600<br />
Dienstag & Mittwoch Ruhetag
<strong>Eifel</strong><br />
23<br />
Großkirmes in Kalterherberg<br />
Kalterherberg.<br />
In der Zeit vom 19.-23.09.2014 feiert<br />
Kalterherberg wieder seine traditionelle<br />
Großkirmes anlässlich des Weihetages seiner<br />
Pfarrkirche St. Lambertus.<br />
Am Freitag, den 19.09.2014 läutet der<br />
Junggesellenverein „De Puckele“ die Kirmes durch<br />
das Herantragen des großen Kirmesbaumes an den<br />
Dorfplatz in der Dorfmitte ein. Nach der Errichtung<br />
des Baumes um 19 Uhr lädt der Verein zu einem<br />
Dorfabend unter dem Baum mit Musik, Bewirtung<br />
und Leckerem vom Grill ein. Für den Fall, dass es<br />
regnen sollte, steht ein Zelt bereit. Samstags steigt<br />
um 20 Uhr der große Ball in der Vereinshalle an der<br />
Kuhlengasse. In diesem Jahr spielt dazu erstmals die<br />
besonders beim „Jungen Volk“ beliebte Coverband<br />
„OneWay“ auf. Der Kirmessonntag beginnt mit einer<br />
feierlichen Messe um 11 Uhr und dem Kirchgang der<br />
Ortsvereine im „<strong>Eifel</strong>dom“. Im Anschluss daran setzt<br />
sich ein Festzug zur Vereinshalle in Bewegung, wo<br />
ein „Königstag“ zu Ehren des aktuellen Hahnen- und<br />
Schützenkönigs Dirk Vormstein veranstaltet wird.<br />
Verschiedene Animationen wie Kinderschminken<br />
und natürlich die Fahrgeschäfte und Buden laden<br />
zum Verweilen ein. Am Montag wird ebenfalls um<br />
10 Uhr eine heilige Messe veranstaltet. Der<br />
scheidende Hahnenkönig wird anschließend mit<br />
klingendem Spiel in die Vereinshalle geleitet, wo<br />
dann ab 13 Uhr der traditionelle „Großkampftag“<br />
der Kalterherberger stattfindet - das Hahneköppen.<br />
Die neue Majestät wird dann bei Tanzmusik gefeiert<br />
werden. Der letzte Kirmestag, Dienstag beginnt um<br />
15.30 Uhr mit einem Großen Festzug aller Ortsvereine<br />
von der Ecke Messeweg/Alte Straße, vorbei am<br />
Hause des Schützenkönigs Bernd Lambertz in der<br />
Görgesstraße und der Kirche zur Vereinshalle, wo die<br />
Kirmes dann bei Tanzmusik ausklingen wird. Doch vor<br />
einigen Jahren hat sich zum Abschluss der Kirmes eine<br />
weitere Tradition herausgebildet: Aus einer Bierlaune<br />
heraus wurde damals eine alte Uniformmütze auf<br />
eine fast deckenhohe Stange geworfen - derjenige,<br />
dessen Kappe oben hängen blieb, wurde neuer<br />
„Kappenkönig“. Die Kalterherberger übernahmen<br />
diesen Ritus, und so endet auch in diesem Jahr die<br />
Kirmes wieder mit dem lustigen Kappenwerfen.<br />
Die Fahrgeschäfte und Buden an der Vereinshalle<br />
sind von Sonntag bis Dienstag geöffnet.“<br />
Kirmesball am<br />
20.09.2014 / 20.00 Uhr<br />
Vereinshalle Kalterherberg