Eifel
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Ausgabe 021 Nordeifel - Februar 2015<br />
kostenlos<br />
zum Mitnehmen<br />
<strong>Eifel</strong><br />
World Press Photo<br />
im KuK Monschau<br />
Eine Erinnerungskultur,<br />
die den Frieden meint<br />
Portrait<br />
Karnevalsgesellschaften<br />
in der Region<br />
Das Lokalmagazin für Monschau, Roetgen, Simmerath,<br />
Nideggen, Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau und Umgebung
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
In der <strong>Eifel</strong> herrscht der<br />
Fastelovend. Keine Stadt,<br />
kein Dorf, in der die Jecken<br />
nicht das Zepter übernommen<br />
hätten. Stellvertretend,<br />
stellt Ihnen <strong>Eifel</strong> aktuell zwei<br />
Karnevalsgesellschaften – die<br />
1. Rollesbroicher Klev Botze<br />
2001 e. V. und die KG Löstije<br />
Dötzje Thum e. V 1995 - vor<br />
und berichtet darüber hinaus,<br />
wie die Wenkbüggel-Zunft und<br />
das Seniorenheim Schuch aus<br />
Nideggen Fastelovend feierten.<br />
Zum zweiten Mal zeigt das Kunst- und Kulturzentrum der Städteregion Aachen<br />
in Monschau (KuK) kostenfrei die weltbesten journalistischen Fotografien<br />
aus 2014. Wir empfehlen - vor allem auch Schulklassen - diese Ausstellung<br />
unbedingt einmal zu besuchen. Die Internationale Kunstakademie in<br />
Heimbach wird immer mehr zum künstlerischen Mittelpunkt der Region.<br />
Bevor Akademiedirektor Professor Frank Günter Zehnder die sehenswerte<br />
29. Werkschau mit Exponaten von Workshop-Teilnehmern eröffnete, wurde<br />
Verwaltungsleiter Franz-Josef Hellwig endgültig in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Einer der bekannten <strong>Eifel</strong>-Kabarettisten, Jupp Hammerschmidt<br />
gastierte kürzlich in Nideggen. <strong>Eifel</strong> aktuell nahm das zum Anlass, sein<br />
<strong>Eifel</strong><br />
neues Programm „Das halbe Schwein“ kennen zu lernen und Ihnen vorzustellen.<br />
Die Internationale Wanderausstellung „Routes of Liberation“ war<br />
ein Riesenerfolg, über die zu berichten einfach ein Muss ist. Georg Kaiser<br />
aus Kalterherberg ist mit Leib und Seele Musiker. Er hat sich vor allem dem<br />
Irischen und Schottischen Folk verschrieben und gastiert aktuell in mehreren<br />
<strong>Eifel</strong>orten. Das Burgenmuseum in Nideggen hält für Interessierte ein<br />
interessantes Indoor-Programm bereit. Die völlig von der Winterwitterung<br />
unabhängige Veranstaltung lässt das Leben im Mittelalter durch Buchbinder,<br />
Lederer, Schmuck- und Salzwerker, Imker, Filzer, Ritter und Burgfrau sowie<br />
Musiker, lebendig werden. Sie alle präsentieren tolle Angebote und Aktionen<br />
von mittelalterlichen Alltagsgegenständen und vermitteln unterhaltsam, wie<br />
das alles funktioniert. Auch das Naturerlebnismuseum in Monschau ist mit<br />
seinem relativ neuen Ameisenvolk, das hinter Glas gehalten wird, gerade<br />
jetzt in der Winterzeit ein toller Tipp für Familien mit Kindern oder auch<br />
Schulklassen. Auf unserer Serviceseite Gesundheit geben wir Ihnen Tipps,<br />
was Sie gegen eine zu trockene Nase unternehmen können. Die Menschen<br />
werden immer älter. Für <strong>Eifel</strong> aktuell Grund genug, um den 102 Geburtstag<br />
von Maria Stollenwerk zu würdigen.<br />
Wir wünschen Ihnen wieder viel Vergnügen bei der Lektüre unserer Berichte<br />
und inspirierende Anregungen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Bert van Londen (Chefredakteur <strong>Eifel</strong>)<br />
2
<strong>Eifel</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Titelseite . ......................................01<br />
Editorial ....................................... 02<br />
Inhaltsverzeichnis & Impressum. .................. 03<br />
Akademie als künstlerischer<br />
Mittelpunkt der Region .......................... 04<br />
Ratskeller Nideggen ............................. 05<br />
Es gibt nichts Schöneres, als Musik zu machen . . . . . . .06<br />
Gnadenlose Objektivität,<br />
die hinter das Vordergründige zielt ..............07-08<br />
Jupp Hammerschmidt - Nä, wat en Zuversicht. ....... 09<br />
Karneval – De Klev Botze sin do. ....................10<br />
Karneval – KG Löstije Dötzje Thum e.V 1995. .......... 11<br />
Eine Erinnerungskultur, die den Frieden meint . . . . . 12-13<br />
Irish und Scottish Musik – Georg Kaiser. .............14<br />
Nideggens Burgenmuseum treibt den Winter aus . . . . . 15<br />
Ameisenvolk im Naturerlebnis Museum Monschau . . . . 16<br />
Willi Ostermann Potpourri und ein Karnevalsorden . . . . 17<br />
Serviceseite Gesundheit. .......................... 18<br />
Kurz & gut. ......................................19<br />
Proxy.......................................... 20<br />
Impressum<br />
Erscheinungsweise:<br />
monatlich, jeweils ab der 2. Monatswoche<br />
Auflage: 6.000 Stück<br />
Verteilung:<br />
Kostenlose Verteilung über Auslegestellen Raum Monschau, Roetgen,<br />
Simmerath, Nideggen, Heimbach, Kreuzau und Umgebung. (in Geschäften<br />
und öffentlichen Gebäuden, sowie Banken und Sparkassen).<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />
um den 30. eines jeden Monats<br />
Herausgeber und V.i.S.d.P.:<br />
Euregio Marketing UG<br />
Hartmut Hermanns<br />
Marc André Mainz<br />
Süsterfeldstraße 83, 52072 Aachen<br />
Mail: hh@euregio-aktuell.eu<br />
Web: www.euregio-aktuell.eu<br />
www.euregio-marketing.com<br />
Chefredakteur <strong>Eifel</strong>: Bert van Londen<br />
Redaktion & Anzeigenleitung:<br />
Froitscheidter Str. 94, 52385 Nideggen<br />
Tel.: 02474-998665, Mobil: 0171-5760915<br />
info@agentur-wortundbild.de<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Beate Weiler-Pranter (bwp), Petra Grebe (pg), Maggie Jung,<br />
Helga Esser, Franz-Josef Brandenburg<br />
Fotografie & Copyright: by Bert van Londen, agentur Wort und Bild<br />
Unser Geschenktipp!<br />
MIT ALLEN SINNEN GENIESSEN<br />
AUS DER MÖRDERISCHEN SERIE<br />
21. April 2015<br />
Z U S A T Z T E R M I N<br />
Carsten Sebastian Henn liest<br />
aus seinem aktuellen, kulinarischen Krimi.<br />
Layout/ Gestaltung: Euregio Marketing UG<br />
Druck: Druck & Verlagshaus Mainz GmbH Aachen<br />
www.druckservice-aachen.de<br />
AUS DER SERIE OHRENSCHMAUS<br />
5. Mai 2015<br />
Ladies first servieren Ihnen a cappella<br />
ein „schmackhaftes“ Potpourri<br />
30. Juni 2015<br />
Profigitarrist und Vollblutmusiker<br />
Stefan Wiesbrock entspannt Sie mit ausgesuchten<br />
Balladen & fetzigen Mitmachsongs<br />
Zu jedem Termin gibt es ein delikates 3-Gänge-Menü und<br />
ein Espresso mit einer Original Monschauer Senfpraline<br />
Beginn: 19.00 Uhr · Preis: 34,50 Euro p.P.<br />
Freuen Sie sich auf Genuss in jeder Hinsicht!<br />
Wir bitten um Reservierung unter 02472/909840 oder 2245.<br />
52156 Monschau · info@senfmuehle.de · www.senfmuehle.de<br />
3
<strong>Eifel</strong><br />
Als kompetente Doppelspitze bauten Kunsthistoriker Frank Günter Zehnder (r.) und Verwaltungsfachmann Franz-Josef Hellwig die Internationale Kunstakademie auf.<br />
Akademie als künstlerischer Mittelpunkt der Region<br />
Kunstakademie Heimbach weiter auf Erfolgskurs<br />
Heimbach.<br />
„Im Gegensatz zum ADAC werden hier keine<br />
Zahlen geschönt!“ Nicht nur dieser Satz von<br />
Landrat Wolfgang Spelthahn sorgte bei seiner<br />
Rede zum Neujahrsempfang der Internationalen<br />
Kunstakademie für strahlende Gesichter. Mit 980<br />
Kursteilnehmern im vergangenen Jahr habe man<br />
zwar die 1.000er-Marke „haarscharf verfehlt“,<br />
dennoch liege das Ergebnis „dramatisch über der<br />
Prognose von 700 Workshop-Besuchern für das<br />
Jahr 2014“. Dank des kompetenten Fachwissens<br />
und der Eloquenz der Akteure sei die Akademie zum<br />
künstlerischen Mittelpunkt der Region geworden,<br />
stellte Spelthahn bewundernd fest. Passend zum<br />
Anlass hatte das Bläserquartett – Pia Quade, Janna<br />
Nierhoff, Marc André Weyermann und Renold<br />
Quade – den Empfang mit dem „Festlichen Ruf“<br />
von Händel eröffnet.<br />
Bevor Akademiedirektor Professor Frank Günter<br />
Zehnder die sehenswerte 29. Werkschau mit<br />
Exponaten von Workshop-Teilnehmern eröffnete,<br />
wurde Verwaltungsleiter Franz-Josef Hellwig<br />
endgültig in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Kurz vor dessen Pensionierung habe man den<br />
exzellenten Verwaltungs-Fachmann Hellwig für die<br />
Akademie-Idee begeistern können, blickte Spelthahn<br />
auf die Aufbauphase der Heimbacher Institution<br />
zurück. In Zeiten leerer Kassen habe Hellwig<br />
seit 2009 den Verwaltungsteil der Akademie mit<br />
Bravour gestemmt. „Mit kaufmännischer Sorgfalt<br />
und Fleiß war er von der ersten Stunde an für die<br />
Akademie tätig.“ Mit wenig Geld sei es ihm immer<br />
wieder gelungen, viel zu bewegen. „Wir bedauern<br />
es sehr, dass er nach dieser Pionierleistung aus der<br />
Akademie-Familie ausscheidet!“<br />
In Anspielung an Hellwigs begonnenes<br />
Geschichtsstudium fügte er hinzu: „Wir wissen,<br />
wo nun seine Leidenschaft liegt.“ Gemeinsam mit<br />
einer würdigenden Urkunde überreichte Spelthahn<br />
zwei geschichtliche Fachbücher zum Konzil 1414,<br />
denn das Thema „Päpste im Mittelalter“ hat das<br />
Interesse des Senior-Studenten geweckt.<br />
Nach über fünf Jahren intensiver Aufbauarbeit fällt<br />
dem Nörvenicher der Abschied von der Akademie<br />
schwer, „doch irgendwann muss man eine<br />
Zäsur machen“, erzählt er am Rande des bunten<br />
Empfangs. Den Schwerpunkt seines Studiums<br />
legt der 67-Jährige auf römische Geschichte,<br />
Papsttum im Mittelalter und die Geschichte der<br />
frühen Neuzeit. „Mit den erworbenen Kenntnissen<br />
kann ich die eigene Ortsgeschichte fundiert aufarbeiten“,<br />
schaut der passionierte Historiker in die<br />
Zukunft. Seit vielen Jahren ist Franz-Josef Hellwig<br />
im Nörvenicher Geschichtsverein aktiv – nicht nur<br />
als Schatzmeister. „Wir leben hier auf historischem<br />
Boden, haben drei Burgen vor Ort und viele Relikte<br />
aus römischer Zeit. Da muss man sich intensiv mit<br />
den Hintergründen befassen.“<br />
Nicht anders als die jungen Studenten nutzt<br />
Gast-Hörer Hellwig die Bahnfahrten zur Kölner<br />
Universität dazu, den aktuellen Lernstoff zu repetieren.<br />
„Im Hörsaal bin ich in meinem Alter nicht allein. Etwa<br />
ein Drittel der Studierenden sind Senioren“, freut<br />
er sich über den regen Gedankenaustausch nach<br />
den einzelnen Vorlesungen in Köln oder Bonn. „Ich<br />
komme weiterhin gerne nach Heimbach. Nun aber in<br />
anderer Funktion“, sagt der Pensionär, der fünf Jahre<br />
lang beharrlich aus dem Hintergrund heraus den<br />
verwaltungstechnischen Aufbau der Internationalen<br />
Kunstakademie gemanagt hat.<br />
Trotz des Wechsels entfaltet sich die Kunstakademie<br />
in bunter Vielfalt. Nähere Informationen unter<br />
www.kunstakademie-heimbach.de<br />
(Text und Bilder: bwp.)<br />
4
<strong>Eifel</strong><br />
Advertorial<br />
Frischer Wind im Nideggener Ratskeller<br />
Neue Bewirtschaftung und neue Öffnungszeiten<br />
Zentral, mitten in der romantischen<br />
Herzogenstadt Nideggen, direkt am<br />
Marktplatz gelegen, steht seit 250<br />
Jahren das urige Hotel und Restaurant<br />
„Ratskeller“ traditionell für gediegene Gastlichkeit.<br />
Seit dem 5. Januar 2015 führt das Betreiberehepaar,<br />
Kaja und Pradeep Bala das Traditionshaus in eine<br />
neue Ära. Ihr neues Konzept wird sich vor allem<br />
in der Küche niederschlagen. Mit „frisch, gesund<br />
und lecker“, umschreibt Pradeep Bala seine neue<br />
kulinarische Ausrichtung. „Und das zu angenehmen<br />
Preisen – auch für die kleine Geldbörse.“ Das<br />
Ehepaar Bala und ihr Team verbindet die sehenswerten<br />
und geschichtsträchtigen Räumlichkeiten<br />
des Ratskellers gekonnt mit allen Annehmlichkeiten<br />
einer modern geführten Gastronomie. Ein großer,<br />
mit antiken Möbeln bestückter, freundlich eingerichteter<br />
Gesellschaftraum bietet großen<br />
Gesellschaften ausreichend Platz. Bei milderen<br />
Temperaturen lädt eine schöne Außenterrasse mit<br />
gemütlichem Erker zum Verweilen ein.<br />
Das neue kulinarische Konzept hält für Ansässige<br />
und touristische Gäste die passenden Gerichte<br />
bereit. Auf der Speisekarte findet sich Rumpsteak<br />
vom Blau Weißen Belgier auf Pfeffersauce mit<br />
Macair-Kartoffeln und Salat genauso wieder,<br />
wie Bandnudeln mit gebratenen Roastbeef-<br />
Streifen, Paprika, Zwiebeln und Champignons in<br />
Tomaten-Sahnesauce. Eine spezielle Schnitzel- und<br />
Kinderspeisekarte sowie eine neue Gewichtung bei<br />
den Salatangeboten komplettieren die vielseitige<br />
und frische Speisenauswahl des Ratskellers.<br />
An besonderen Tagen wie dem Valentinstag,<br />
Oktoberfest oder Aschermittwoch überrascht<br />
das Team seine Gäste genauso mit besonderen<br />
Leckereien, wie mit ihren regelmäßig wechselnden<br />
Wochenendangeboten. Aktuelle Informationen<br />
gibt es auch bei Facebook.<br />
Liebhaber, besonders von deutschen Weinen,<br />
kommen im Ratskeller voll auf ihre Kosten.<br />
Die kleine, erlesene Weinkarte gibt vor allem<br />
deutschen Weinen den Vorzug. Kaja und Pradeep<br />
Bala haben für die Erstellung ihrer Weinkarte einen<br />
Fachberater hinzugezogen und ganz speziell auf<br />
ihre Menüs zugeschnitten. So hat der Gast die<br />
Qual der Wahl bei den vielen qualitativ hochwertigen<br />
Weinen wie Spät- und Grauburgunder,<br />
Riesling und Weißer Burgunder, Trollinger oder<br />
Müller-Turngau.<br />
„Wir freuen uns, ein Teil von Nideggen zu sein.<br />
Mit unserem jungen, dynamischen Team wollen<br />
wir unseren Gästen mit einer Vielfalt an gesunden,<br />
leckeren und frisch zubereiteten Gerichten den<br />
Aufenthalt in Nideggen versüßen“, verspricht<br />
Pradeep Bala.<br />
Ratskeller<br />
Hotel & Restaurant<br />
Markt 11, 52385 Nideggen<br />
Tel. 02427 – 90 50 93-0<br />
Fax. 02427 – 90 50 93-19<br />
info@ratskeller-nideggen.com<br />
www.ratskeller-nideggen.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo – So. ab 12 Uhr; Küche bis 22 Uhr<br />
5
<strong>Eifel</strong><br />
Eine voll besetzte Pfarrkirche: Cantastic während seines 2. Konzertes, 2013 (Pesto-Fotografie, Aachen)<br />
Führt seine Liebe zur Musik mit Begeisterung aus:<br />
Chorleiter Michael Rieck (Foto: Maggie Jung)<br />
„Es gibt nichts schöneres, als Musik zu machen“<br />
Cantastic – ein Chor mit Wohlfühl-Charakter<br />
Lammersdorf.<br />
„... an Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit,<br />
wünsch‘ ich mir Unendlichkeit ...“ heißt es in einem<br />
Song der Toten Hosen, den der Chor Cantastic als<br />
letzte Zugabe seines Konzertes vor rund zwei Jahren<br />
sang. Doch auch die Freude am Singen kann nicht<br />
verhehlen, dass es auch um aufwändige Arbeit geht.<br />
Intensives Proben, Ausdauer und Disziplin gehören<br />
auch mit dazu. Dennoch bleibt das Wichtigste, der<br />
Spaß, dabei ganz sicher nicht auf der Strecke. „Es<br />
geht immer sehr lustig zu, wir lachen viel, verstehen<br />
uns gut“, sagt Sabine Linzenmeier und Carolin<br />
Dohmen meint: „Als ich vor fast zwei Jahren zu<br />
Cantastic stieß, war ich zunächst, durch 27 Frauen<br />
auf einem Haufen, skeptisch.“ Ihre Skepsis löste sich<br />
rasch in Luft auf. „Vielleicht“, fügt die Sängerin mit<br />
einem Augenzwinkern hinzu, „liegt es ja an dem<br />
einen Mann“. Michael Rieck - der besagte „eine<br />
Mann“ - hat seinen ersten Klavierunterricht im<br />
Alter von fünf Jahren von seinem Großvater, dem<br />
einstigen Lammersdorfer Küster, Organisten und<br />
Kirchenchorleiter (von 1952 bis 1976), erhalten.<br />
„Mein Antriebsmotor ist die Begeisterung der<br />
Frauen“, sagt er, der den Chor seit 1998 leitet und<br />
die Sängerinnen dabei auf dem Klavier begleitet.<br />
Gegründet hatte die Gesangsformation bereits 1991<br />
sein Bruder Wolfgang unter dem Namen Junger<br />
Chor. Die seinerzeit nur zwölf Frauen sangen ein- und<br />
zweistimmige Arrangements neuer geistlicher Lieder.<br />
„Im Vordergrund stand die pure Lust am Singen“,<br />
erinnert sich Petra Kahl, „an Auftritte wollten wir<br />
erst gar nicht denken.“ Doch die modernen Klänge<br />
fanden offene Ohren, die ersten Anfragen für die<br />
musikalische Gestaltung kirchlicher Feierlichkeiten<br />
ließen nicht lange auf sich warten. Anfang 1998<br />
verabschiedete sich Wolfgang Rieck aus beruflichen<br />
Gründen, und Michael Rieck übernahm die<br />
musikalische Leitung des Chors, der sich 2010 in<br />
Cantastic umbenannte. Die stetig wachsende Zahl<br />
sangesfreudiger Frauen brachte auch musikalisch<br />
Veränderungen mit sich: Der Chorleiter teilte „seine<br />
Frauen“ ein in Sopran-, Alt- und Tenorstimme, füllte<br />
seine Notentasche auf mit drei- und vierstimmigen<br />
Arrangements, schaffte eine erweiterte musikalische<br />
Bandbreite und schraubte somit den Anspruch<br />
deutlich höher.<br />
Ob Songs von Silbermond, Queen, Coldplay, den<br />
Beatles oder den Toten Hosen – es ist diese Mixtur,<br />
die Cantastic Farbe verleiht und dem Chor so viel<br />
Spaß bereitet. Und doch scheint es noch etwas<br />
anderes zu geben, das alle so gerne dabeibleiben<br />
lässt: „Wenn sich mein Leben überschlägt, bist du<br />
die Ruhe und die Zuflucht ...“ heißt es in dem Song<br />
„Das Beste“ von Silbermond. Ein Liebeslied zwar<br />
- doch spiegelt gerade diese Liedzeile wider, was<br />
den Wohlfühlcharakter von Cantastic ausmacht:<br />
„Für mich gibt es nichts Schöneres als Musik zu<br />
machen“, sagt Michael Rieck, und noch schöner<br />
sei es, dies gemeinsam statt alleine zu tun. „Singen<br />
trägt mich durch den Tag“, sagt Dagmar Dicks-<br />
Xarhakos, „es wirkt befreiend auf mich.“ Auch<br />
Gisela Theiss sieht darin eine Möglichkeit, Stress<br />
abzubauen und den Alltag hinter sich zu lassen.<br />
Strapazen abwerfen, zur Ruhe gelangen, Harmonie<br />
gewinnen. „Wenn sich mein Leben überschlägt ...“<br />
Cantastic gestaltet Feste und (kirchliche)<br />
Feierlichkeiten wie Taufen, Trauungen, Kinderkommunionen,<br />
Jubiläen und freut sich über interessierte<br />
Frauen, die gerne mitsingen möchten.<br />
Das Repertoire umfasst eine bunte Mischung aus<br />
populären deutschen und englischen Hits (Oldies<br />
wie brandaktuellen), Songs aus dem Genre Film<br />
& Musical sowie modernen geistlichen Liedern.<br />
Die Proben finden einmal wöchentlich statt,<br />
dazu kommen jährlich zwei bis vier Proben-<br />
Samstagnachmittage sowie ein Proben-Wochende.<br />
Für den 22. März lädt der Chor ein zu seinem dritten<br />
großen Konzert in der Lammersdorfer Pfarrkirche<br />
St. Johannes d. Täufer, Kirchstraße, um 16 Uhr. Der<br />
Eintritt ist frei. Cantastic präsentiert neue Songs<br />
unter dem einladenden Motto: „Just sing it!“ Infos<br />
& Kontakt: www.chor-cantastic.de<br />
6
<strong>Eifel</strong><br />
Die Macher der Monschauer Ausstellung von World Press Photo 2014: (von links) Nina Mika-Helfmeier, Henning Schmitz, Mitarbeiter der StädteRegion Aachen,<br />
Jurre Jansen und Bernd Mathieu vor dem Siegerbild. (Foto: van Londen)<br />
Gnadenlose Objektivität,<br />
die hinter das Vordergründige zielt<br />
Foto-Sensation „World Press Photo – 14“ im KuK<br />
Monschau.Mit nichts geringerem, als einer Ausstellung der<br />
weltweit besten Pressefotos des Jahres 2014,<br />
eröffnete das Kunst- und Kulturzentrum (KuK)<br />
der StädteRegion Aachen in Monschau die<br />
neue Saison seiner Veranstaltungsreihe. „Es ist<br />
schon eine Sensation, dass eine international<br />
viel beachtete Ausstellung, wie die World Press<br />
Photo – Ausstellung, die rund um den Globus<br />
in Weltmetropolen wie zuletzt in Shanghai und Tel Aviv gezeigt wird, auch in<br />
Monschau zu sehen ist. Zum zweiten Mal und – für die Besucher kostenfrei.<br />
Das ist wieder das Verdienst der KuK-Leiterin, Dr. Nina Mika-Helfmeier“, so<br />
Prof. Bernd Mathieu, Chefredakteur des Aachener Zeitungsverlages bei seiner<br />
Ansprache. „Es ist nur ein Augenblick, den der Fotograf festgehalten hat. Der<br />
Bruchteil einer Sekunde, in dem sich der Verschluss einer Kamera öffnet und<br />
wieder schließt“, so Dr. Nina Mika-Helfmeier bei der Eröffnung, auf der sie<br />
neben Prof. Bernd Mathieu auch Lin Verbrugge, stellvertretende Leiterin der<br />
Abteilung Kultur und Kommunikation des niederländischen Generalkonsulats,<br />
Prof. Dr. Christiane Vaeßen, Prorektorin der Fachhochschule in Aachen und<br />
Honorarkonsulin der Niederlande und viele Kommunalpolitiker der Nordeifel,<br />
auch Jurre Jansen von der World Press Photo Foundation Amsterdam, begrüßen<br />
konnte. „Es gibt dennoch Aufnahmen, die erfüllen das Sprichwort vom Bild,<br />
das mehr sagt als tausend Worte: Sie erzählen Geschichten, ganz ohne Worte“,<br />
so Nina Mika-Helfmeier weiter. Wie das Foto von Phan Thi Kim Phúc, das nach<br />
mehr als 40 Jahren seines Entstehens immer noch weltberühmt ist. Am 8. Juli<br />
1972 ist es entstanden, als das damals neun Jahre alte Mädchen nach einem<br />
Napalm-Angriff aus ihrem Heimatdorf in Vietnam flieht. Schreiend, nackt und<br />
mit verbrannter Haut. Das Bild ist das Pressfoto des Jahres 1972. Heute erzählt<br />
Phan Thi Kim Phúc ihre Geschichte als UNESCO-Botschafterin.<br />
World Press Photo, 1955 in Amsterdam gegründet, zeichnet jedes Jahr ein Bild<br />
aus, das „nicht nur die fotojournalistische Verkörperung des Jahres darstellt,<br />
sondern auch ein Thema, eine Situation oder Ereignis von hoher journalistischer<br />
Bedeutung zeigt und dies in einer Weise, die ein außergewöhnliches Maß an<br />
visuellem Wahrnehmungsvermögen und Kreativität beweist“. So lautet die<br />
7
<strong>Eifel</strong><br />
Anforderung, die die Stiftung stellt. Unvorstellbare 98.671 Bilder von über<br />
5.754 Fotografen aus 132 Ländern standen 2014 der Jury zur Auswahl. Die<br />
besten davon sind in der Auftaktveranstaltung des KuK zur Saison 2015 zu<br />
sehen. Neben dem „nachrichtlichen Foto“ des Jahres zeichnet World Press<br />
Photo Gewinner in neun Sparten – unter anderem Sport, Alltagsleben, harte<br />
Fakten, aktuelle Themen, Portrait und Natur – aus. Im letzten Jahr wurde das<br />
Foto von Jahn Stanmeyer aus den USA zum besten Pressfoto des Jahres 2014<br />
gekürt. Es wurde für die National Geographics gemacht und zeigt afrikanische<br />
Migranten am Strand von Dschibuti, die nachts ihre Handys in die Luft halten,<br />
um ein preisgünstigeres Signal aus dem Nachbarland Somalia aufzufangen<br />
– eine schwache Verbindung zu fernen Verwandten. Dschibuti ist eine viel<br />
genutzte Durchgangsstation für Flüchtlinge aus Ländern wie Somalia, Eritrea<br />
und Äthiopien, auf der Suche nach einem besseren Leben in Europa und dem<br />
Mittleren Osten.<br />
Die aktuellen Siegerbilder sind mal unfassbar schön wie die Naturfotos von<br />
fliegenden Trottellummen (im Norden Norwegens) oder das Foto eines vom<br />
Aussterben bedrohten Pumas, der gerade zwei stark befahrene Highways in der<br />
Nähe von Los Angeles überquert. Oft aber sind die gezeigten Fotos unsagbar<br />
erschütternd, wie das Bild von Christopher Vanegas aus Mexiko, das den<br />
3. Preis in der Kategorie Aktuelle Themen/Einzelfotos gewann: Am 8. März treffen<br />
Polizisten in den frühen Morgenstunden in Saltillo, einer Stadt im Nordosten<br />
Mexikos, an einer Straßenüberführung ein, unter der fünf Leichen gefunden<br />
wurden. In Mexiko schicken sich rivalisierende, organisierte Verbrecherbanden<br />
und Drogenkartelle oft Botschaften durch derartige öffentliche Zur-Schau-<br />
Stellungen, die auf den ersten Blick wie Theaterinszenierungen wirken. Seit<br />
2006 wurden in Mexiko im Kampf gegen die Drogenkartelle mindestens<br />
60.000 Menschen ermordet.<br />
„Diese Art von Qualitäts-Journalismus regt dazu an, die Welt besser verstehen<br />
zu können. Die Bilder sprechen ihre eigene Sprache. Diese Dokumentation<br />
von Fakten ist oft aufregender als die Wirklichkeit, obschon sie nichts mit<br />
Effekthascherei zu tun hat und sie wurde im vergangenen Jahr von 6.500<br />
Besuchern im Monschauer KuK gesehen“. Für Bernd Mathieu erzeugen die<br />
Fotos Betroffenheit, Ratlosigkeit und Empörung. Beispielsweise bei den vielen<br />
Bildern über Flüchtlinge oder beim Foto, das zwei junge Männer kurz vor<br />
ihrer Hinrichtung zeigt und bei den Fotografien von den Philippinen nach der<br />
Flutkatastrophe. „Wir sehen hier inhaltliche wie auch formale Qualitätsarbeiten,<br />
die immer mit einer gnadenlosen Objektivität hinter das Vordergründige zielen“,<br />
so Bernd Mathieu weiter. Der Chefredakteur ließ es sich nicht nehmen, auch<br />
Bezug auf die aktuelle Pegida-Bewegung zu nehmen: „Ja, es gibt gelegentlich<br />
Übertreibungen oder Verkürzungen in Berichterstattungen, aber nicht immer.<br />
Neben dem oft belanglosen Umgang mit Fotografien bei der Boulevardpresse,<br />
Twitter, Facebook & Co. haben sich die Fotografen des World Press Photo<br />
Wettbewerbs die Qualitätsarbeit bewahrt. Sie zeigen fotografierte, journalistische<br />
Kunst“, so das Urteil von Bernd Mathieu.<br />
Der Niederländer Jurre Jansen von der World Press Photo Foundation<br />
weiß, dass es so viel mehr Bilder gibt, die die Welt erklären. So manche<br />
Hintergrundinformation zu den ausgestellten Arbeiten, die er von Fotografen<br />
selbst erfuhr, „haben mich erschüttert und auch fasziniert“. „Aber“, so Jurre<br />
Jansen weiter, „manchmal gibt es jedoch auch Humor, der sich hinter den<br />
Geschichten versteckt.“ Er erinnerte daran, dass man in Monschau zusammengekommen<br />
sei, um den Fotojournalismus zu feiern. Durch die Fotos könne man<br />
den Dingen nicht mehr gleichgültig gegenüber stehen. „Wir feiern nicht nur die<br />
Bilder, sondern auch die Arbeit, die dahinter steht.“ Auch erinnerte er daran,<br />
dass im letzten Jahr 60 Journalisten bei ihrer Arbeit vor Ort ums Leben kamen.<br />
„Lasst uns den Mut der Fotografen begreifen und ihnen dafür danken.“<br />
Die Ausstellung „World Press Photo – 14“, wurde in 100 Städten in über 45<br />
Ländern von über eine Million Menschen gesehen und ist im KuK, Austraße 9 in<br />
Monschau bis Sonntag, 15. Februar 2015 kostenlos zu sehen. Die Öffnungszeiten<br />
sind dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr und am Wochenende von 11 bis<br />
17 Uhr. Weitere Informationen unter: www.kuk-monschau.de<br />
8
<strong>Eifel</strong><br />
Jupp Hammerschmidt gastierte mit „Das halbe Schwein“ im Nideggen (Fotos: van Londen)<br />
„Nä, wat en Zuversicht, trotz allen Elends.“<br />
Jupp Hammerschmidt tourt mit „Das halbe Schwein“ durch die <strong>Eifel</strong><br />
Region.<br />
„Das halbe Schwein“ heißt das vielversprechende, aktuelle <strong>Eifel</strong>-Kabarett-<br />
Programm des Autors und Kabarettisten Jupp Hammerschmidt, mit dem er von<br />
November 2014 bis Oktober 2015 die Lachmuskeln der Menschen quer durch die<br />
Region strapaziert.<br />
<strong>Eifel</strong> aktuell hatte die Möglichkeit, sein neues Programm während seines<br />
Auftritts im Atelierhaus Götze in Nideggen kennen zu lernen. Gut gelaunt<br />
und sympathisch, geist- und pointenreich, gut zwischen Poesie und<br />
Kalauer ausbalanciert und immer ein <strong>Eifel</strong>er mit Sendungsbewusstsein<br />
- Jupp Hammerschmidt, alias Wendelin Rader, gelingt es auch mit seinem neuen<br />
Programm, den <strong>Eifel</strong>ern liebevoll den Spiegel vorzuhalten und Nicht-<strong>Eifel</strong>ern diesen<br />
eigenwilligen Landstrich und Menschentyp humorvoll näher zu bringen. Um seine<br />
anfangs gestellte Frage, wie lange es die <strong>Eifel</strong> schon gibt, selbst zu beantworten,<br />
holte er mit Moses und der Flucht durchs Rote Meer weit aus. Aber weit wichtiger<br />
schien ihm die Tatsache, dass der <strong>Eifel</strong>er – ähnlich dem Neandertaler – über eine<br />
ganz wichtige Eigenschaft verfügt: über Zuversicht! „Ohne die kann man in der<br />
<strong>Eifel</strong> nicht überleben. Das merkt man vor allem, wenn wieder mal der kalte Wind<br />
über Kalterherberg weht. Nä, wat en Zuversicht, trotz allen Elends.“ Gekonnt<br />
zeichnete er einen Bogen vom Wimmeren pflücken (Johannisbeeren pflücken) bis<br />
hin zu der damaligen Unterwäschemode der 1950er und 1960er Jahren. Köstlich<br />
auch sein Ausflug nach Huppenbroich. Dort streitet sich ein Metzgerehepaar über<br />
das richtige Nachtlager und ist Anlass für mancherlei humorvolle Verwicklung.<br />
Während die Frau ein Wasserbett favorisiert, wünscht sich ihr Mann einfach nur<br />
ein ordentliches Federbett mit Lattenrost. Auch die Alternative, ein Futon, kann<br />
ihn nicht überzeugen. „Ich will net mit der Futt onge schlafen. Ich schlaf Bauch<br />
onge, basta.“<br />
Wussten Sie, dass alle Weltrevolutionen an der <strong>Eifel</strong> vorbeigegangen sind – bis<br />
auf die der Fichtennadel-Tablette? Ab den 1960er Jahren veränderte die den<br />
bis dahin üblichen, samstäglichen Badetag. Der funktionierte nur dank eines<br />
ausgeklügelten Systems. Gebadet wurde der Reihe und Größe nach. „Nach<br />
Papa und Mama folgten die Kinder, natürlich nicht ohne immer wieder mal<br />
heißes Wasser nachzuschütten. Aber ab den 60ern hingen in der <strong>Eifel</strong> alle an der<br />
Nadel – der Fichtennadel.“ Hammerschmidt forderte mit Blick auf die modernen<br />
Kommunikationsmöglichkeiten einen „Fichtennadel-Flashmob“, zu dem sich die<br />
<strong>Eifel</strong>er beispielsweise am Höfener Weiher treffen. „Jeder bringt eine Fichtennadel<br />
Brausetablette mit und wirft sie in den Weiher.“ Oder kennen sie den? „Trifft ein<br />
Kölner einen <strong>Eifel</strong>er, der einen Papagei auf der Schulter trägt. Fragt der Kölner:<br />
„Kann der denn auch sprechen?“ „Weiß ich nicht“, antwortet der Papagei. Auch<br />
Hammerschmidts Übersetzer „Deutsch - <strong>Eifel</strong>er Platt; <strong>Eifel</strong>er Platt – Deutsch“<br />
kam beim Publikum gut an. Was im Hochdeutsch unter „Steter Tropfen höhlt den<br />
"<br />
Stein“ bekannt ist, übersetzt er mit „Wenn et nit ränt, dann droppt et.“<br />
Weiter ging es über Geschichten wie die frühere Hausschlachtung, Verwicklungen<br />
bei seiner ersten Liebe Hedwig, wie er als Dreijähriger den Glauben an den<br />
Nikolaus verlor oder dass die Flaterate der Telekom eigentlich Flattrate (abgeleitet<br />
von Kuhfladen) heißen müsste. Als Würdigung des kürzlich verstorbenen Udo<br />
Jürgens, der bei seinen Zugaben gerne im Bademantel auftrat, tat es ihm Jupp<br />
Hammerschmidt nach. Nur in der abgespeckten <strong>Eifel</strong>er Variante: mit Badekappe.<br />
Und wer noch wissen möchte warum der Rap in der <strong>Eifel</strong> entstanden ist, der kann<br />
das bei den vielen anderen Auftritten des Kabarettisten erfahren.<br />
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9
<strong>Eifel</strong><br />
„De Klev Botze sin do!“<br />
1. KG Rollesbroicher Klev Botze 2001 e.V.<br />
Rollesbroich.<br />
Stehen in der Region für tollen Karneval: De Klev Botze und ihr Präsident Mark Topp<br />
Einer der interessantesten Vereine, die der Nordeifeler Fastelovend<br />
hervorgebracht hat, ist die Rollesbroicher Karnevalsgesellschaft „Klev<br />
Botze“, die sich aus der Interessengemeinschaft Klev Botze und dem<br />
Ortskartell gegründet hat. Da das Ortskartell schon immer den viel<br />
besuchten Kinderkarneval organisierte, sorgte ein weiterer karnevalistischer<br />
Verein anfänglich für Irritation. Aus einer spontanen Laune heraus steckten<br />
die Rollesbroicher auf dem Kameradschaftsabend zusammen mit der Freiwilligen<br />
Feuerwehr kurzerhand jemanden in ein Prinzenkostüm. So gingen Prinz Rainer<br />
Henn und seine Prinzessin Alice Rüttgers als erstes inoffizielles Tollitätenpaar in<br />
die Vereinsanalen ein. Diese Aktion war so erfolgreich, dass Rainer Henn (damals<br />
schon schwer erkrankt), diese neue Tradition gerne fortgeführt sehen wollte. 2000<br />
konnten Stefan Roder und Diana Jansen zu närrischen Herrschern proklamiert<br />
werden. Ab dann gab es in Rollesbroich karnevalistisch kein Halten mehr. Das<br />
ganze Dorf wurde vom jecken Virus befallen. Es folgte die Inthronisierung des<br />
1. Kinderprinzenpaares: Michael Heck und Julia Wolks. Seit 2000/2001 arbeiten die<br />
beiden dörflichen Aktivposten, das Ortskartell und die Interessengemeinschaft Klev<br />
Botze erfolgreich zusammen und das führte dazu, dass der Verein „1. Rollesbroicher<br />
Klev Botze“ gegründet wurde, der inzwischen zu den KGs in der Region gehört,<br />
die einen fantastischen Fastelovend ermöglichen. „Niemand hätte gedacht, dass in<br />
einem solch’ kleinen Ort mit rund 1.000 Einwohnern, eine KG so beliebt und attraktiv<br />
werden könnte“, so die treibende Kraft des Ganzen, Gründungsmitglied Marc<br />
Topp. Der Rollesbroicher Ortsvorsteher ist seit Gründung Präsident und seit 2009<br />
auch 1. Vorsitzender. „Seit 2001 haben wir immer eigene Tollitäten präsentieren<br />
können.“ Bis die Rollesbroicher KG das wurde, was sie heute ist, folgte noch die<br />
Gründung einer Offiziersgarde (Trevvel-Garde), der „Klev Bötzchen“, eine Gruppe<br />
vierjähriger Dancegirls und der Kindergarde in eigener Uniform. „Unsere Kleinen<br />
sind sogar mit selbst gemachter und professioneller Standarte richtig staats und<br />
stolz wie Oskar unterwegs. Toll, dass wir auf eine aktive Jugend bauen können“,<br />
schwärmt Marc Topp. 14- bis 17-jährige Mädchen und ein Junge bilden die<br />
Showtanzgruppe „Exited Stars“. Seit einigen Jahren freuen sich die Klev Botze über<br />
die enge Zusammenarbeit mit dem örtlichen Trommler- und Pfeiferkorps, die bei<br />
größeren Auftritten immer mit von der Partie sind. Der Regimentsspielsmannszug<br />
bekam dafür gleich ein einheitliches Outfit. Wenn die Rollesbroicher KG auftritt,<br />
dann stehen imposante 110 eigene Kräfte auf der Bühne. Mit zwei Bussen müssen<br />
die Karnevalisten zu ihren Auftritten anreisen. „So viel Aufwand und Kosten sind nur<br />
Dank der tollen Unterstützung vieler Unternehmer zu stemmen, die auch im Verein<br />
aktiv sind“, bedankt sich der 1. Vorsitzende.<br />
Auch die aktuelle Session hält für die Jecken und ihre närrischen Herrscher Prinz<br />
Stephan I. und Prinzessin Uschi I, sowie das Kinderprinzenpaar Prinz John I. und<br />
Prinzessin Ronja I., viele Highlights bereit. So z. B. die große Prunksitzung, die<br />
in der Tanzwerkstatt in Rollesbroich stattfand und echte Stars wie die „Roten<br />
Funken“ und die „Funky Marys“ oder „Oli der Köbes“ (alle aus Köln), sowie<br />
die vielen Eigengewächse auf der Bühne oder in der Bütt – die Rollesbroicher<br />
lagen unter den Tischen. Der 1. Rollesbroicher Klev Botze 2001 e.V. ist inzwischen<br />
der zweitgrößte Verein in Rollesbroich. Traditionell zeigen die Klev Botze am<br />
Veilchendienstag, dass sie auch Straßenkarneval können.<br />
Weitere Informationen unter: www.kg-klev-botze.de.<br />
10
<strong>Eifel</strong><br />
Die Schautanzgruppe in dieser Session mit dem Thema:<br />
"Außerirdische Karnevalsfreundschaft!"<br />
„Wie mäht die decke Tromm?<br />
Thum….Thum….Thum…. !“<br />
KG Löstije Dötzje Thum e.V.<br />
Kreuzau-Thum.<br />
Aufgenommen auf der letzten Kostümsitzung am 31.01.2015:<br />
Fast alle auftretenden Aktiven der Gesellschaft der Session 2014/15<br />
Nachdem für die Thumer Karnevalsgesellschaft,<br />
die1995 gegründet wurde,<br />
klar war, dass sie im Fastelovend mehr<br />
als nur am Straßenkarneval teilnehmen<br />
wollte, ging alles sehr schnell: der Platz des Festzeltes<br />
hinter dem Kindergartengebäude reichte für die<br />
Fastelovend-Sitzung nicht mehr aus und so entschloss<br />
sich die Gesellschaft, ein eigenes Vereinsgebäude zu<br />
errichten. Komplett in Eigenleistung und durch viel<br />
Engagement nahm die „Thum-Arena“ – zwischen<br />
Kindergarten und Feuerwehr - Gestalt an. 10 Wochen<br />
später, am 17. September 2004, konnte die KG das<br />
Richtfest feiern und dort die Sessionseröffnung<br />
2004/05 feiern. Der Verein wuchs stetig und<br />
verfügt inzwischen von den insgesamt knapp 400<br />
Einwohnern über insgesamt 152 Mitglieder. Davon<br />
sind 75 Mitglieder aktiv auf der Bühne tätig, so dass<br />
auch heute noch alle Karnevalsveranstaltungen fast<br />
ausschließlich - bis auf eingeladene Gastvereine - mit<br />
eigenen Kräften gestaltet werden können. Kreativität<br />
wird bei der KG groß geschrieben: Präsident Rainer<br />
Eßer überreicht ausschließlich selbst hergestellte<br />
Orden. Anfänglich noch aus Gips gefertigt, werden sie<br />
inzwischen dank Martin Weiler aus Holz und bemalt<br />
überreicht. Für den Verein steht die Jugendförderung<br />
an erster Stelle. Dass das der richtige Weg ist, belegen<br />
die vielen Erfolge bei Turnieren im karnevalistischen<br />
Tanzsport. In der letzten Session entschied zum dritten<br />
Mal in Folge die Große Garde den Vizemeistertitel des<br />
Regional Verbandes Düren (RVD) für sich.<br />
Auch die Schautanzgruppe des Vereins ist ein echter<br />
Hingucker und ertanzte sich bei den Turnieren erste<br />
und zweite Plätze. Von der 1. bis zur Session 2013/14<br />
tanzte Maria Eßer als Solomariechen erfolgreich für<br />
den Verein. Durch ihre hervorragenden Platzierungen<br />
bei den Tanzturnieren des Bundes Deutscher Karneval<br />
(BDK), wurde der Name der kleinen Gesellschaft<br />
in ganz Deutschland bekannt. Zuletzt sicherte sie<br />
sich den Verbandsmeistertitel des RVD, qualifizierte<br />
sich für die Deutschen Meisterschaften des BDK in<br />
Erfurt und beendete ihre eigene karnevalistische,<br />
aktive Laufbahn des Berufes wegen. Doch auch<br />
als Trainerin macht sie ihre Sache gut. Das aktuelle<br />
Jugendmariechen, die neunjährige und inzwischen<br />
erfolgsverwöhnte Nele Walbröl startet in diesem<br />
Jahr zum ersten Mal bei der Verbandsmeisterschaft<br />
in Düren. Auch die Jugendgarde hat sich für<br />
diese Meisterschaft qualifiziert. Die gesamte<br />
Jugendabteilung umfasst 51 Kinder und Jugendliche<br />
und wird von 4 Trainerinnen und 8 Betreuerinnen<br />
geführt. In dieser Session präsentiert sich der Verein<br />
mit dem Kinderprinzen Marc I. (Valentin) 9 Jahre<br />
und dessen Schwester Vivien als seine Adjutantin.<br />
Die gesamte Familie ist dem Karneval verfallen.<br />
Mutter Karin ist Betreuerin und fungiert zusätzlich als<br />
2. Jugendleiterin. Und Papa Frank hat den Verein<br />
mit ins Leben berufen und tanzt heute noch im<br />
Männerballett des Vereins.<br />
Durch die treue Vorstandsarbeit von Rainer Eßer (seit<br />
1998 Präsident und zeitweise Vorsitzender), Beate<br />
Schenz (Gründungsmitglied und seitdem Kassiererin)<br />
und Helga Eßer (seit 1996 Trainerin und Jugendleiterin),<br />
kann der Verein zusammen mit allen hart arbeitenden<br />
Vorstands-, Elferrats- und Vereinsmitgliedern sowie<br />
allen aktiven- und inaktiven Mitgliedern jedes Jahr<br />
einen traditionellen Sitzungskarneval präsentieren.<br />
Der Verein hofft weiterhin, dass sich noch viele<br />
begeisterte Jecken finden, die den Karneval durch<br />
eigenen ehrenamtlichen Einsatz fortführen. Weitere<br />
Informationen unter: www.kg-thum.de.<br />
11
<strong>Eifel</strong><br />
v.l. Dürens Landrat Wolfgang Spelthahn, das Geburtstagskind und<br />
Europaratspräsident Martin Schulz eröffneten die Austellung<br />
Der amerikanischer Großkonsul Hubler (r.) bei der<br />
Enthüllung der Gedenktafel durch den Kirchenvorstand<br />
Eine Erinnerungskultur, die den Frieden meint<br />
Präsident des Europaparlaments eröffnete „Routes of Liberation“<br />
Schmidt.<br />
„Die Besucherzahlen haben unsere Vorstellungen bei weitem übertroffen.“ Nach<br />
gut dreiwöchigem Dauereinsatz für die Ausstellung „Routes of Liberation“ zogen<br />
die Organisatoren vor Ort Bilanz. Seit der Eröffnung am 10. Januar bis zum Abbau<br />
der multimedialen Ausstellung am 2. Februar nutzten mehr als 6.000 Gäste die<br />
Chance, sich die internationale Dokumentation anzuschauen. „Wir haben viele<br />
Leute erreicht und angerührt“, resümierte Rureifel-Touristiker Gotthard Kirch.<br />
„Die offenen Führungen mussten doppelt und dreifach gemacht werden. Selbst<br />
an Tagen mit Schneegestöber kamen 400 bis 600 Menschen nach Schmidt.“<br />
Stellvertretend für eine ganze Generation schilderte er den Ausstellungsbesuch<br />
einer alten Dame aus Monschau-Widdau. Beim Eintritt in die Kirche „St. Mokka“<br />
sei sie noch unschlüssig gewesen, ob sie sich die Dokumentation gemeinsam mit<br />
ihrem Mann und ihrer Tochter überhaupt anschauen solle. Nach dem Gang durch<br />
die Ausstellung habe die 91-Jährige Tränen in den Augen gehabt und erleichtert<br />
festgestellt, nun könne sie endlich mit ihrer Tochter über die eigenen Erlebnisse im<br />
Zweiten Weltkrieg reden. 70 Jahre nach Kriegsende.<br />
„Die größte Gefahr für den Frieden ist, dass man glaubt, er sei für immer<br />
gesichert. Frieden muss jeden Tag neu erarbeitet werden.“ Mit engagierten,<br />
eindringlichen Worten eröffnete Schirmherr Martin Schulz die Ausstellung.<br />
In der Schmidter Pfarrkirche „St. Mokka“ wurde an den Zweiten Weltkrieg<br />
erinnert – an seine Entstehung, seinen verlustreichen, fatalen Verlauf sowie<br />
seine komplexen Nachwirkungen. Anhand exemplarischer Einzelschicksale<br />
werden Themen wie Besatzung, Widerstand, Kollaboration und Befreiung multimedial<br />
dargestellt. „Die Sichtweise aus verschiedenen Blickwinkeln, wie sie sich<br />
in diesen sechzehn Biografien widerspiegelt, macht das komplexe Vermächtnis<br />
von Krieg und Befreiung lebendig“, heißt es im Katalog zur Ausstellung. Sechs<br />
lokale Biografien – nach dem gleichen Prinzip recherchiert und dokumentiert –<br />
setzen darüber hinaus Schlaglichter auf die <strong>Eifel</strong>-Region.<br />
Gegen die Dämonen Rassismus, Hass und Fanatismus<br />
„Der Begriff ‘Hürtgenwald’ ist weltweit bekannt und weit mehr als eine<br />
topografische Bezeichnung“, führte EU-Parlaments-Präsident Martin Schulz<br />
aus. In der voll besetzten St. Hubertus-Kirche warnte er – auch in Gedenken<br />
an die Pariser Anschläge – vor erneuter Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und<br />
Großmachtstreben. „Wir müssen verhindern, dass sich so etwas wiederholt.“<br />
Nun, 70 Jahre nach Kriegsende, gebe es immer weniger Menschen, die die<br />
damaligen Geschehnisse aus eigenem Erleben schildern könnten: „Wenn<br />
Zeitzeugen nicht mehr da sind, müssen wir vermitteln, um die junge Generation<br />
immun zu machen gegen die Dämonen Rassismus, Hass und Fanatismus.“<br />
Was als regionales Projekt in Nimwegen und Brabant begann, sei inzwischen<br />
– über alle Sprach- und Staatsgrenzen hinweg – zum internationalen Projekt<br />
gewachsen, hob die Niederländerin Victoria van Krieken, Mit-Initiatorin der<br />
Gedenkausstellung, in ihrer Rede hervor. Kuratoren aus England, Frankreich,<br />
Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Polen zeichneten gemeinsam<br />
für die Ausstellung verantwortlich: „Ein wichtiger Schritt zur europäischen<br />
Zusammenarbeit.“ Die Präsentation sei zwar nur 85 Quadratmeter klein, aber<br />
Zeitung oder Magazin?<br />
Journal oder Blog?<br />
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12
<strong>Eifel</strong><br />
von großer Bedeutung. Inzwischen kämen bereits Anfragen, die Ausstellung auch<br />
in den USA und Kanada zu zeigen. Zudem lobte sie die grenzüberschreitende,<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit von Historikern, Museen und Universitäten.<br />
In ihren kurzen Ansprachen bedankten sich Nideggens Bürgermeisterin<br />
Margit Göckemeyer und ihr Hürtgenwalder Amtskollege Axel Buch vor allem<br />
für das Engagement vor Ort. Ihr besonderer Dank galt Gotthard Kirch, dem<br />
Geschäftsführer von Rureifel-Tourismus, der das Projekt seit 2010 von<br />
Heimbach aus begleitete und mitorganisierte. Wolfgang Spelthahn, Landrat<br />
des Kreises Düren, wertete die Anwesenheit von Martin Schulz als besonders<br />
Signal, als „Zeichen der Wertschätzung“ und appellierte, Geschichte weiterhin<br />
lebendig zu erhalten. Eingebettet in die ökumenischen Begrüßungsworte der<br />
Pfarrer Hans Doncks und Volker Böhm sowie brillante musikalische Intermezzi<br />
konnte Bert van Londen als Vertreter der Schmidter Pfarrgemeinde zusammen<br />
mit dem amerikanischen Generalkonsul Stephen A. Hubler eine Gedenktafel<br />
enthüllen, die an die Befreiung der Ortschaft Schmidt durch die alliierten<br />
Truppen im Kriegswinter 1944/45 erinnert. Co-finanziert wurde das Schmidter<br />
Ausstellungskonzept vom Kreis Düren und der Dürener Sparkasse, die jeweils<br />
5.000 Euro beisteuerten.<br />
Lokale Ausstellung geht weiter<br />
Hatte die Installation der Ausstellung drei Tage in Anspruch genommen,<br />
waren die Exponate nun innerhalb eines Tages in Transportkisten verstaut. Die<br />
durch Eigeninitiative zusätzlich gezeigten vier Stellwände, die mit großformatigen<br />
Fotos und Texten die verlustreichen Schlachten rund um Schmidt, die<br />
damalige Verzweiflung und totale Zerstörung dokumentieren, entwickelten<br />
sich in den vergangenen Wochen zum Treffpunkt der Kirchengemeinde. Hier<br />
kamen die Schmidter ins Gespräch und tauschten gemeinsame Erinnerungen<br />
aus. „Diese Zeitzeugnisse werden wohl noch eine ganze Weile in unserer<br />
Kirche zu sehen sein“, ist sich Konrad Schöller sicher, der die ausgestellten<br />
Dokumente für den Kirchenvorstand und gemeinsam mit dem lokalen<br />
Geschichtsverein aufbereitet hat.<br />
Bevor die Kirchenbänke auf der ehemaligen Ausstellungsfläche wieder<br />
eingebaut wurden, nutzte die engagierte Gemeinde das momentan leere<br />
Kirchenschiff dazu, energiesparende LED-Lampen anzubringen.<br />
Auf eine Tatsache kann die Region besonders stolz sein: Mit Teamgeist, großzügigen<br />
Sponsoren und unschätzbarem, ehrenamtlichem Engagement ist den<br />
<strong>Eifel</strong>ern etwas gelungen, woran selbst eine Großstadt wie Frankfurt scheiterte.<br />
Trotz intensiver Vorplanungen wird „Routes of Liberation“ in der Frankfurter<br />
Paulskirche nicht zu sehen sein!<br />
Als Anerkennung für ihr vorbildliches Engagement bekommen alle Helfer<br />
eine Kopie des siebenminütigen Films, der am Eröffnungstag der Ausstellung<br />
gedreht wurde und die wichtigsten Momente zusammenfasst. Die Impressionen<br />
sind auf der Homepage von Rureifel-Tourismus zu sehen. Der deutschsprachige<br />
Ausstellungs-Katalog ist weiterhin über info@rureifel-tourismus.de und im<br />
Hotel Roeb, direkt gegenüber der Schmidter Kirche „St. Mokka“, erhältlich.<br />
(Text: bwp, Fotos: pg)<br />
13
<strong>Eifel</strong><br />
Foto: Reiner Ossmann<br />
„The Irish Spirit Will Never Die!“<br />
Feinster Irish- und Scottish Folk mit Georg Kaiser<br />
Kalterherberg/Region.<br />
Georg Kaiser, mit Leib und Seele<br />
Musiker, nimmt Musikliebhaber<br />
mit auf seine musikalischen<br />
Reisen durch das schottische<br />
Hochland und die malerischen<br />
Landschaften Irlands.<br />
Patrick Klein<br />
IND<br />
R<br />
CYCLING XXL<br />
150 Bikes 6 Stunden<br />
Der Solokünstler aus Kalterherberg, der seine<br />
Stücke selbst schreibt und komponiert, lernte im<br />
Alter von sechs Jahren Akkordeon. Mit der Zeit<br />
kamen verschiedene Instrumente dazu, bis er<br />
mit 17 Jahren zur Gitarre griff. Nach 25 Jahren<br />
Rockmusik, deren Vorbilder deutlich bei Hendrix,<br />
Gallagher und Co. waren, begab er sich auf die<br />
Suche nach neuen musikalischen Ufern. Und fand<br />
sie: Irish- und Scottish Folk.<br />
Besser kann Celtic Folk nicht gehen – nicht einmal<br />
für echte Schotten oder Iren. Der Sänger, Gitarrist<br />
und Songschreiber Kaiser hat glasklar internationales<br />
Format. Das beweist er schon mit seiner<br />
ersten CD „Highland Man“ aus dem Jahr 2013. Auf<br />
dem Album zu hören sind Songs wie „Guardian<br />
Angel“ und „Cry for freedom“. Insgesamt 16<br />
Stücke feinster Irish- und Scottish Folk, mit denen<br />
er seine Emotionen ganz nah an die Zuhörer bringt.<br />
2014 folgte sein zweites Album „Here again“. 12<br />
Titel von ausgesprochen feiner Songschreiberqualität<br />
führen die Zuhörer in irische und schottische Häfen,<br />
irische Pubs und in the Irish Way of Live.<br />
Auf seinen Konzerten gibt Georg Kaiser alles und noch<br />
viel mehr. Wer dabei sein will, kann das im Februar<br />
und März noch bei den Konzerten am Samstag,<br />
21.02.2015 in der Galerie <strong>Eifel</strong> Kunst in Gemünd und<br />
Freitag, 06.03.2015 Em Stüffje in Simmerath- Einruhr<br />
und an anderen Terminen, die auf seiner Homepage<br />
http://www.irish-folk-and-more.de/Home zu finden<br />
sind.<br />
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14
<strong>Eifel</strong><br />
Nideggens Burgenmuseum<br />
treibt den Winter aus<br />
Lebendiges Mittelalter mit Gaukler, Jonglage und Feuershow<br />
Nideggen.<br />
Die Veranstaltung „So treiben<br />
wir den Winter aus“ (nach dem<br />
historischen Lied) ist die Jahresauftaktveranstaltung<br />
des Burgenmuseums.<br />
Sie findet in diesem<br />
Jahr zum vierten Mal statt. Geboten werden mittelalterliches<br />
Handwerk und Burgalltag. Schwerpunkt<br />
in diesem Jahr ist eine Indoor-Veranstaltung am<br />
Wochenende Samstag, 28.02.2015 von<br />
12 bis 17 Uhr und Sonntag, 01.03 2015 von<br />
11 bis 17 Uhr, auf allen Etagen des Bergfrieds, bei<br />
der es nicht nur um das Färben von Stoffen und die<br />
Bedeutung der Farben im Mittelalter geht. Die völlig<br />
von der Winterwitterung unabhängige Veranstaltung<br />
lässt auch ansonsten das Leben im Mittelalter durch<br />
Buchbinder, Lederer, Schmuck- und Salzwerker, Imker,<br />
Filzer, Ritter und Burgfrau sowie Musiker, lebendig<br />
werden. Sie alle präsentieren tolle Angebote und<br />
Aktionen von mittelalterlichen Alltagsgegenständen<br />
und vermitteln unterhaltsam, wie das alles funktioniert.<br />
Farben der Gewandungen<br />
Farben hatten im Mittelalter eine besondere<br />
Bedeutung. Sie waren häufig ein Zeichen der Macht,<br />
des sozialen Standes und auch des Reichtums.<br />
Während des gesamten Wochenendes wird es<br />
ein fortlaufendes Programm zu den wichtigen<br />
Stofffarben des Mittelalters geben. Purpurrote,<br />
blaue, grüne, goldgelbe oder auch silberne<br />
Farbtöne waren im Hoch- und Spätmittelalter in<br />
der Kleiderordnung wichtig. Beispielsweise trugen<br />
Frauen am Hofe kostbare, mit Safran gefärbte<br />
Seiden. Safran wird aus den roten Fruchtblättern<br />
des Safrankrokusses hergestellt. Um ein Kilogramm<br />
dieses Farbstoffes zu erhalten, benötigt man die<br />
Fruchtblätter von bis zu 150 000 Blüten. Ein nicht<br />
so kostbarer Farbstoff war die Färberdistel, deren<br />
Blütenblätter Stoffe gelb färben. Purpur wurde im<br />
Mittelalter aus den Drüsen der Purpurschnecken<br />
gewonnen. Besucher dürfen gespannt darauf<br />
sein, aus welchen Rohstoffen und Naturprodukten<br />
weitere Farben gemischt und hergestellt wurden.<br />
Tumalon der Gaukler<br />
Frank Pfetzing ist vor allem in der kulturhistorischen<br />
Szene aktiv und das als Gaukler, Jongleur,<br />
Conférencier und Musiker. Seine über 15-jährige<br />
Aktivität in den Bereichen Theater, Jonglage, Musik,<br />
Moderationen, aber auch als Organisator von<br />
größeren Projekten, Programmen und Workshops,<br />
hat ihm viele Erfahrungen gebracht. Die Ausbildung<br />
seiner Fähigkeiten erlangte er mit mehreren<br />
Spanienaufenthalten und an der Desmond Jones<br />
School of Mime and Physical Theatre in London.<br />
Mit Musik hat er sich von Kindheit an beschäftigt,<br />
vertieft hat er seine musikalischen Erfahrungen mit<br />
dem Zusammentreffen seines Ungelynchtpartners<br />
Piers Ford und mit Konzerten und Studioaufnahmen<br />
des Ensembles „Die Ungleichen“ und bis heute in<br />
den verschiedensten Gruppierungen. Sämtliche<br />
Nummern präsentiert er mit viel Humor und<br />
Animation im Figurenspiel eines Gauklers und<br />
historischen Spielmannes.<br />
Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4 €, ermäßigt<br />
3 € und für Kinder 2 €. Weitere Informationen gibt<br />
es unter Tel. 02427 – 63 40.<br />
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<strong>Eifel</strong><br />
Freuen sich über das Ameisenvolk und das Küstenbiotop im Naturerlebnismuseum: Hermann Carl (re.) und Heinz Hallmann (li.) (Fotos van Londen)<br />
„Wo Ameisen sind, ist die Natur gesund“<br />
Naturerlebnismuseum Monschau zeigt Ameisenvolk im Glaskubus<br />
Monschau.<br />
Das Naturerlebnismuseum „Lernort<br />
Natur“ in Monschau wartet mit einer<br />
neuen „kleinen Sensation“ auf und ist<br />
damit gerade in der Winterzeit ein gute<br />
Adresse, sich mit der Natur und ihren Geschöpfen, die<br />
in ihr leben, eindrucksvoll auseinanderzusetzen. Seit<br />
einiger Zeit beherbergen Hermann Carl und Heinz<br />
Hallmann, die beiden Leiter des Naturmuseums, ein<br />
Ameisenvolk. Für jedermann bestens zu beobachten,<br />
denn das Volk lebt in zwei mit einer Glasröhre verbundenen<br />
Glaskuben. In dem einen Kubus lebt das<br />
Ameisenvolk in ihrem „Hügel“ und in dem anderen<br />
befindet sich der Wald, das Leben. „Es ist sehr interessant<br />
und unterhaltsam, wenn die Ameisen zwischen<br />
den beiden Kuben hin und her wibbeln, Nahrung<br />
und Wasser holen oder ihre Toten beerdigen“, weiß<br />
Hermann Carl. „Unser Ameisenvolk ist eine lebendige<br />
Abbildung einer Gesellschaft – nur eben im<br />
Miniformat.“ Für die Kinder, die den Lernort Natur im<br />
Handwerkerdorf Monschau besuchen, ist der Glasbau<br />
eine richtige Attraktion geworden. Die beiden Leiter<br />
und ihr Team sind froh, diesen Schritt zur Bereicherung<br />
des Museums gewagt zu haben. „Das Miteinander<br />
von Völkern wie Ameisen oder Bienen ist hochinteressant.<br />
Bei ihnen gibt es ein Gemeinwesen, wie bei uns<br />
Menschen“, schwärmt Heinz Hallmann. „Ihr gesellschaftliches<br />
Miteinander ist friedlich und vorbildlich.<br />
Das ändert sich jedoch, sobald ein Vertreter anderer<br />
Völker auf der Bildfläche erscheint.<br />
Auch die Geschichte, wie das Ameisenvolk nach<br />
Monschau fand, ist unterhaltsam und nicht ganz<br />
alltäglich. Alles begann in einer Heimeinrichtung<br />
am Niederrhein, nahe am Wald gelegen. Dort<br />
fanden die Ameisen schnell einen Weg in Haus, in<br />
die Küche und vor allem in die Bewohnerzimmer.<br />
Ganz zum Missfallen der Betroffenen. Alle<br />
Versuche, die Ameisen wieder loszuwerden,<br />
misslangen. Das dortige Umweltamt, das für den<br />
Artenschutz zuständig ist, hatte schlussendlich<br />
einer Umsiedlung der Tiere zugestimmt, die von der<br />
Ameisenschutzwarte NRW durchgeführt wurde. Das<br />
gesamte Volk mitsamt dem Ameisenhügel wurde<br />
kurzerhand aufgeteilt: 4/5 dieses Volkes kam ins<br />
Arbureum auf dem Gelände des Naturparkzentrums<br />
Haus Ternell in Belgien. Das andere 1/5 Volk kam<br />
ins Naturerlebnismuseum nach Monschau. Diese<br />
Trennung bot sich besonders deshalb an, weil es<br />
sich um eine Ameisenart, die „Formica Ruta“, die<br />
Kahlrückige Rote Waldameise handelt, die in ihren<br />
Völkern jeweils über mehrere Königinnen verfügt. Es<br />
wird vermutet, dass sich in Monschau insgesamt fünf<br />
Königinnen tummeln. Somit ist das Naturmuseum<br />
die 2. Einrichtung in NRW, in der es möglich ist, so<br />
ein Ameisenvolk zu Lehrzwecken halten zu dürfen.<br />
Die Mitarbeiter sind in die Pflege bestens eingearbeitet<br />
und erhalten ständig Unterstützung durch<br />
die Ameisenschutzwarte NRW. Ameisen sind grundsätzlich<br />
streng geschützt, weil sie sehr nützlich für<br />
den Wald sind. Sie sorgen dafür, dass Forstschädlinge<br />
und Insekten nicht überhand nehmen. „Da wo<br />
Ameisen sind, ist die Natur gesund“, wissen die<br />
beiden Einrichtungsleiter.<br />
Aber es gibt auch noch weitere Neuerungen in<br />
Monschaus Naturerlebnismuseum: Säbelschnäbler,<br />
Austernfischer, Papageientaucher und vor allem ein<br />
Robbenbaby mit weichem Fell und riesigen Kulleraugen<br />
eröffnen als Präparate jungen Besuchern ein eindrucksvolles<br />
Bild von einem typischen Küstenbiotop. Einen<br />
Raum weiter entsteht augenblicklich ein neuer<br />
Seminar- und Pausenraum. Dem wird gerade durch<br />
die Installation von Multimedia-Systemen der<br />
letzte Schliff verliehen. Seine Fertigstellung ist für<br />
Mitte März geplant. Weitere Informationen unter:<br />
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<strong>Eifel</strong><br />
Der Präsident ist Uwe Waßmund. Es tanzten die Minis, die kleine und die große Garde und die Showtanzgruppe. Die sind mit voller Mannschaft gekommen.<br />
Willi Ostermann Potpourri<br />
und ein Karnevalsorden<br />
Nideggener Burgjecke feiern Karneval im Seniorenheim Schuch<br />
Nideggen.<br />
großen Hauptgebäude an der Zülpicherstraße, das Platz für 53 Bewohner hat,<br />
bietet das Haus Vogelsang mit nur 15 Bewohnern einen etwas familiäreren<br />
Charakter. Durch den neu geschaffenen Aufenthaltsraum ist es den Bewohnern<br />
möglich, künftig barrierefrei in eine neu gestaltete Grünanlage zu gelangen.<br />
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Die Stimmung im Seniorenheim Schuch konnte nicht besser<br />
sein, als die Nideggener KG Burgjecke die Senioren<br />
auf ihrer traditionellen Karnevalssitzung besuchte. Die<br />
engagierten und gutgelaunten Jecken der KG, die jedes<br />
Jahr zu Besuch kommen, hatten dieses Mal jede Menge<br />
Menschen mit im Gepäck und der großzügige Raum in der<br />
Nideggener Senioreneinrichtung schien anfänglich viel zu klein. Aber zusammenrücken<br />
gehört ja bekanntlich mit zum Fastelovend. So waren denn auch die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner gleich vom ersten Auftritt der Burgjecke ganz auf<br />
Amüsement eingestellt. Die Tanzgarden, Bambinis und Jugendgarde brachten<br />
mit ihren temperamentvollen Darbietungen die Wände zum Wackeln. Immer<br />
wieder lösten sich Aktive aus der Gruppe und gingen auf die Senioren zu, um<br />
mit ihnen gemeinsam zu schunkeln. Bei den vielen Karnevalsliedern zeigten die<br />
meisten älteren Herrschaften eine gute Textsicherheit.<br />
Der Präsident der KG Burgjecke, Uwe Waßmund, überraschte mit einem Potpourri<br />
schönster Willi Ostermann Liedern und der selbstkomponierten und vereinseigenen<br />
Fastelovend-Hymne der Burgjecken. Bernhard Schuch, der zusammen mit<br />
seinem Bruder Christoph die Einrichtungen leitet, erhielt aus den Händen des<br />
Präsidenten und unter viel Applaus den Burgjecke-Orden verliehen.<br />
Auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Vogelsang waren mit von<br />
der zünftigen Partie, da bei ihnen Zuhause der Tagesraum aufwändig renoviert<br />
und durch einen neuen, großen Aufenthaltsraum erweitert wird. Neben dem<br />
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09.02.2015 12:15:33 Uhr
<strong>Eifel</strong><br />
KURZ NOTIERT<br />
Über 100 Jahre alt –<br />
und nur ein bisschen leise<br />
Maria Stollenwerk feierte ihren 102. Geburtstag<br />
Nideggen.<br />
Veilchendienstag 2014: Der Wenkbüggel wird ein letztes Mal zu den (Gast)Stätten seiner Untaten getragen.<br />
Vor hundertundzwei Jahren, genauer<br />
am 23. Januar 1913, erblickte Maria<br />
Stollenwerk in Lammersdorf das Licht<br />
der Welt. Die größte Überraschung, über die sie<br />
sich auf ihrem Geburtstag freute, den sie in der<br />
Senioreneinrichtung Haus Kappen in Nideggen<br />
feierte, war der Besuch ihrer ersten, zarte sechs<br />
Wochen alten Ur-Enkelin Jasmin.<br />
Maria Stollenwerk, geborene Meeßen, kann auf ein<br />
bewegtes Leben zurückschauen, das von Entbehrungen,<br />
Mut, und ganz viel Durchsetzungsvermögen geprägt<br />
ist. Noch zu Kaiser Wilhelm II. geboren, war sie die<br />
jüngste Schneidermeisterin im Kammerbezirk Aachen,<br />
als sie 1936 die Meisterprüfung ablegte. 1950 und<br />
1953 schenkte sie ihren beiden Söhnen Bernd und<br />
Karl-Heinz das Leben. Nachdem sie in den 1950er<br />
Jahren ihr Haus in der Lammersdorfer Schießgasse<br />
erbaut und Familie und Betrieb jahrzehntelang durch<br />
alle Stürme des Lebens geschifft hatten, zogen sich<br />
Maria und ihr Mann Willi, der als Montagerichtmeister<br />
viel im Ausland tätig war, ins Privatleben zurück.<br />
Nun lebt die erste Bürgerin von Lammersdorf, die<br />
jemals das 100. Lebensjahr erreicht hat, seit Jahren im<br />
Nideggener Seniorenheim Haus Kappen. Und obschon<br />
die altersbedingten körperlichen Beeinträchtigungen<br />
zunehmen, begegnet sie dem Tag und den Menschen<br />
um sich herum mit Freundlichkeit, Energie und Humor.<br />
Gerne erinnert sich die Familie an ein Erlebnis, das<br />
ihnen Maria Stollenwerk noch im hohen Alter von fast<br />
90 Jahren bescherte. Damals rief sie ihren Sohn Bernd<br />
unvorbereiteter Dinge an und teilte ihm kurzerhand<br />
mit, dass sie in Monte Carlo sei. Nachdem der erste<br />
Schock verarbeitet war, stellte sich heraus, dass sie<br />
„nur“ in Avignon gelandet sei. Ihr Humor flammt<br />
besonders in der Karnevalszeit auf. Dann schmettert<br />
sie zur Freude aller, ihr geliebtes „Heidewitzka, Herr<br />
Kapitän“ – sogar vor großem Publikum, wie zu ihrem<br />
100. Geburtstag, live bei Radio Rur.<br />
Die Wenkbüggel-Zunft<br />
Nideggen lädt ein<br />
Nideggen.<br />
Seit dem vorigen Jahr gibt es im Nideggener<br />
Karneval bekanntlich ein Novum: die<br />
Wenkbüggel-Zunft. Ihren Namen gaben sich<br />
die Damen und Herren in Anspielung darauf, dass<br />
die umliegenden Ortschaften stets spöttisch von<br />
Nideggen und seiner besonderen Windart sprechen.<br />
Ein Wenkbüggel ist für sie jemand, der angibt, sein<br />
Wort nicht hält und nur dumme Sprüche macht, der<br />
also viel Wind macht. Dieses Fehlverhalten führen<br />
sie auf die den Nideggenern wegen ihrer früheren<br />
Privilegien nachgesagten Hochnäsigkeit zurück.<br />
Besonders während der Karnevalszeit treibt er sein<br />
Unwesen, trinkt Unmassen Schnaps und Bier, feiert<br />
bis zum Umfallen und gibt den Schürzenjäger.<br />
Kein weibliches Wesen ist vor ihm sicher. Und so<br />
kam es im vorigen Jahr wie es kommen musste:<br />
der Wenkbüggel fiel vom Hocker und war tot. Die<br />
Zunftmitglieder bereiteten ihm daraufhin eine<br />
würdige Feuerbestattung auf dem Marktplatz,<br />
begleitet von großem Heulen und Wehklagen. Anfang<br />
Januar gelang es ihnen nach langem Bemühen jedoch,<br />
den Wenkbüggel wieder zum Leben zu erwecken.<br />
Da wurde gesungen, getrommelt, von Mund zu<br />
Mund beatmet, Elixier gespritzt, das Herz massiert<br />
und gebetet. Als all das nicht half, erweckten ihn<br />
schließlich die Bützchen der Bürgermeisterin. Da<br />
der Wenkbüggel sich aber sicherlich auch in dieser<br />
Session wieder nicht an seine guten Vorsätze und<br />
die Regeln des Zusammenlebens halten dürfte, lädt<br />
die Zunft für Veilchendienstag, den 17. Februar 2015<br />
(18 Uhr), vorsorglich zu seiner Verbrennung ein.<br />
Nach einem vom Tambourcorps „Edelweiß“ aus Berg<br />
begleiteten Rundgang durch die Zülpicher Straße<br />
mit kurzen Stopps an den Stellen, an denen der<br />
Wenkbüggel nach seinem Motto „strongse on fiere“<br />
(angeben und feiern) lebte, findet auf dem Marktplatz<br />
die „Trauerfeier“ statt. Wie im Vorjahr lässt ein<br />
Grabredner zunächst das Leben des „Wenkbüggels“<br />
noch einmal Revue passieren. Hierbei sollen auch seine<br />
Verdienst um die Herzogstadt nicht unerwähnt bleiben.<br />
Er möchte nämlich versuchen, die Zunftschwestern<br />
und -brüder von ihrem Vorhaben der Verbrennung<br />
abzuhalten. Ob er damit in diesem Jahr mehr Erfolg<br />
hat, als im vergangenen? Kommen Sie und sehen Sie<br />
selbst! Egal wie die Bemühungen des Grabredners<br />
auch ausgehen werden, ob der Wenkbüggel verbrannt<br />
wird oder nicht: im Anschluss an die Zeremonie wird<br />
im „Ratskeller“ die Karnevalszeit in geselliger Runde<br />
ausklingen gelassen. Die Organisatoren freuen sich<br />
erneut auf viele Gäste und bitten um dem Anlass<br />
entsprechend dunkle Bekleidung. Wer´s aber lieber<br />
karnevalistisch und farbenfroh mag, ist ebenfalls<br />
herzlich willkommen. Die Mitglieder der Wenkbüggel-<br />
Zunft bitten die Anwohner der Bahnhof- und Zülpicher<br />
Straße sowie des Marktes herzlich, an diesem Abend<br />
Lämpchen in ihren Fenstern aufzustellen. Ein erstes<br />
Wiedersehen mit dem Wenkbüggel und der Zunft gibt<br />
es bereits beim großen närrischen Umzug durch die<br />
Straßen der Altstadt am Karnevalssonntag.<br />
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