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Jahresbericht der Stiftung Sabel 2015

Jahresbericht der Stiftung Sabel aus dem Jahr 2014 / 2015.

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L e g a C e n te r S a b e l<br />

Behandlung einer Legasthenie hat aus zahlreichen Studien deutlich geringere<br />

Zahlen extrahiert: ADHS tritt nur bei höchstens 15 % aller Legastheniker zusätzlich<br />

auf.<br />

Redaktion: Die Probleme Legasthenie und Dyskalkulie sind sehr individuell<br />

und unterschiedlich, gibt es denn generell eine Methode, die sich in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung<br />

aus Ihrer Sicht beson<strong>der</strong>s bewährt hat?<br />

Schmidt: Da die Probleme individuell so verschieden sind, muss auch die För<strong>der</strong>ung<br />

und Hilfe vielschichtig sein. Es gibt keine in sich abgeschlossene Methode,<br />

die in jedem Fall zum Erfolg führt.<br />

Tatsache ist aber, dass legasthene und rechenschwache Schüler zumeist überdurchschnittlich<br />

begabt sind. Die spezifischen Schwächen im Lesen, Schreiben<br />

und Rechnen können nicht durch eine Intelligenzmin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> verzögerte<br />

Entwicklung erklärt werden. Hartnäckig hält sich jedoch die Wahrnehmung,<br />

diese Schüler seien weniger begabt o<strong>der</strong> unmotiviert, weil sie ihr Potenzial in<br />

<strong>der</strong> Schule oft nicht zeigen können.<br />

Jenseits <strong>der</strong> Palette <strong>der</strong> Therapieprogramme und didaktischer Methoden,<br />

die immer individuell angepasst werden sollten, gilt: Bei je<strong>der</strong> Intervention<br />

ist wichtig, den Schülern ihre grundsätzlich sehr gute Begabung bewusst zu<br />

machen und sie mit den im Normvergleich langsamem Fortschritten im Leistungsbereich<br />

Lesen, Schreiben und Rechnen zu versöhnen. Nur so lässt sich<br />

ihre Motivation langfristig aufrechterhalten.<br />

Redaktion: Können Sie uns aus Ihrer täglichen Praxis im LegaCenter <strong>Sabel</strong> ein<br />

Beispiel für eine bewährte För<strong>der</strong>methode nennen?<br />

Schmidt: Nur ein integrierter Therapieansatz bei dem Eltern, Lehrer und Therapeuten<br />

zusammenarbeiten kann zu langfristigen Ergebnissen führen. Durch<br />

die räumliche Nähe des LegaCenters zu den Schulen <strong>der</strong> <strong>Sabel</strong> <strong>Stiftung</strong> haben<br />

wir hierfür beson<strong>der</strong>s gute Voraussetzungen. Als Beispiel sei hier ein Schüler<br />

genannt, <strong>der</strong> dieses Schuljahr beson<strong>der</strong>s große Fortschritte gemacht hat. Die<br />

in <strong>der</strong> Legasthenietherapie erprobten spezifischen Schreib- bzw. Lesetechniken<br />

nach <strong>der</strong> Silbentechnik von Reuter Liehr wurden von ihm sehr gut angenommen<br />

und vermehrt auch im schulischen Alltag eingesetzt. In Absprache mit<br />

Tutoren und Eltern wurden im Lesen zusätzliche Übungseinheiten in Tutorien<br />

und zu Hause realisiert. Die Verbesserungen im Schreiben und Lesen wurde<br />

dem Jungen systematisch rückgemeldet und er kann sich über seine Fortschritte<br />

freuen. In Folge stiegen Selbstbewusstsein und seine Motivation, auch weiterhin<br />

intensiv Lesen und Rechtschreibung zu üben.<br />

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