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halb ist es für mich als Investor und Händler<br />

unerheblich, wo das Wechselkursverhältnis<br />

zwischen Euro und Dollar liegt. Man muss<br />

beide Währungen in Gold betrachten. In diesen<br />

Papiergeldwährungen steigt natürlich der<br />

Preis des Goldes weiter an.<br />

(+) plus: Sie haben im Vorjahr prophezeit,<br />

dass es wirklich schwierig werden könnte,<br />

wenn einer der großen europäischen Staaten<br />

zu wanken beginnt. Ist es schon so weit?<br />

Mayr: Soeben wurde die Rettungsaktion<br />

für Portugal in Höhe von 78 Milliarden Euro<br />

beschlossen. Das ist wieder nur ein Tropfen<br />

auf den heißen Stein. Es werden weitere<br />

Hilfsmaßnahmen kommen müssen, u.a.<br />

auch noch einmal für Griechenland und für<br />

Irland. Wenn wirklich eine große Nation kollabiert,<br />

etwa Spanien oder Italien, dann geht<br />

es mit dem Euro massiv bergab. Wir werden<br />

in den nächsten ein bis drei Jahren ganz starke<br />

Inflationsschübe erleben, je nachdem, wie<br />

lange es noch hinausgezögert werden kann.<br />

Aber diese Problematik rollt auf uns zu.<br />

(+) plus: Auf Asien, vor allem China und<br />

Indien, entfällt ein immer größerer Teil der<br />

Goldnachfrage. Ist das ein weiteres Indiz, dass<br />

der Zenit auf dem Goldmarkt noch nicht erreicht<br />

ist?<br />

Mayr: Das ist durchaus auch durch die<br />

Nachfrage aus China begründet. Haupttreiber<br />

für die Preise ist aber ganz klar die Inflation.<br />

Man sieht das auch an der Tankstelle:<br />

Wir haben momentan Höchstpreise für Ölprodukte.<br />

Die Inflation wird in jedem Sektor<br />

sichtbar. Das ist sozialer Sprengstoff, denn die<br />

Lebensmittelpreise werden ebenso davongaloppieren.<br />

(+) plus: Seitens der Banken wird Gold<br />

als Investment noch immer belächelt oder<br />

zumindest als rein spekulativ angesehen.<br />

Stört Sie das?<br />

Mayr: Daran sehen Sie, dass wir noch nicht<br />

am Ende des Trends stehen. Wenn sich Profis<br />

noch immer falsch positionieren, der Trend<br />

aber schon seit zehn Jahren läuft und noch<br />

kein Ende in Sicht ist, dann haben wir den<br />

Blasenpunkt noch nicht erreicht. Es wird<br />

mit Sicherheit irgendwann zu einer Blase am<br />

Edelmetall- und Rohstoffmarkt kommen.<br />

Ich gehe aber zeitgleich von einer Währungsreform<br />

aus.<br />

(+) plus: Empfehlen Sie physisches Gold<br />

oder Wertpapiere?<br />

Mayr: Man sollte generell – auch in guten<br />

Zeiten – fünf Prozent des Depots in Gold<br />

halten. Nur machen das die wenigsten Leu-<br />

�� G o ld<br />

Minenaktien, Fonds & Co.<br />

>> yamana gold. Das mittelgroße Unternehmen verfügt über sechs Minen in Zentral- und Südamerika.<br />

In den nächsten Jahren sollen vier Projekte die Produktion aufnehmen, drei der vier haben das<br />

Genehmigungsverfahren bereits erfolgreich durchlaufen. Laut Einschätzung der Morningstar-Analysten<br />

hat Yamana unter den größten Goldproduzenten derzeit das günstigste Verhältnis aus Unternehmenswert<br />

zu Reserven. Das entspräche nicht dem geringen Kostenprofil des Unternehmens und<br />

seinen Wachstumsaussichten, so Elizabeth Collins, CFA bei Morningstar.<br />

>> corex gold. Das kanadische Unternehmen betreibt sein Santana-Projekt auf einer 8.500 Hektar<br />

großen Explorationsfläche inmitten des mexikanischen Gold-Silber-Kupfer-Gürtel der Sierra Madre<br />

Occidental. Die ersten 20.000 Bohrmeter lieferten recht vielversprechende Ergebnisse, heuer sind<br />

weitere 20.000 Bohrmeter geplant. Corex-CEO Craig Schneider zeigte sich bei der Ressourcenkonferenz<br />

Anfang Mai in München optimistisch, Santana in den nächsten 24 Monaten an einen Produzenten<br />

verkaufen zu können. Ein weiteres Projekt, Zuloaga, betreibt Corex ebenfalls in Mexiko, in der Nähe<br />

von Zacatecas.<br />

>> anglogold ashanti und savuka. Die beiden südafrikanischen Goldminenbetreiber kämpfen mit<br />

besonders hohen Kosten bei der Goldgewinnung. Die Reserven liegen in immer tieferen Schichten,<br />

zudem nimmt der Goldgehalt ab. Die veraltete Infrastruktur der mehr als 100 Jahre alten Minen bringt<br />

zusätzlich operative Probleme. Die unterirdischen Minen sind auf menschliche Arbeitskraft und Elektrizität<br />

angewiesen — infolge des hohen Goldpreises forderten die Gewerkschaften entsprechende<br />

Lohnerhöhungen.<br />

>> exchange traded Funds. ETFs sind börsengehandelte Investmentsfonds, die indexorientiert sind<br />

und die Flexibilität von Aktien mit der Risikostreuung eines Investmentfonds verbinden. Im Gegensatz<br />

zu Zertifikaten, die im Falle einer Bankenpleite wertlos werden, ist das Vermögen bei Gold-ETFs abgesichert,<br />

da es bei der Bank physisch hinterlegt wird. Anleger sollten die Produkte allerdings genau<br />

prüfen, denn oft handelt es sich nicht um Indexfonds, sondern um Rohstofffonds mit Goldanteilen.<br />

Der Index bildet zudem die Entwicklung von Minenaktien nach — und die können durchaus fallen, auch<br />

wenn der Goldpreis weiter steigt.<br />

te. Ich würde sagen, dass nicht einmal zwei<br />

Prozent der Gesamtbevölkerung überhaupt<br />

in Gold oder Silber investiert sind. Zum Endpunkt<br />

der letzten Hausse 1980 waren es circa<br />

20 Prozent.<br />

Physisches Gold ist die letzte Sicherheit,<br />

die man hat. Sie sollten es auch selbst lagern<br />

und anonym kaufen, damit der Staat, falls<br />

er einmal wirklich ganz knapp bei Kasse ist,<br />

nicht an Sie herantreten kann und Gold einfordert.<br />

Wir werden in den nächsten Jahren<br />

kein Goldverbot bekommen – aber es ist in<br />

der Geschichte schon vorgekommen. Deshalb<br />

rate ich auch zu einer Mischung von<br />

Gold und Silber. Silber wurde noch nie verboten<br />

und weist noch wesentlich höhere Steigerungschancen<br />

auf. Wir werden bei Silber<br />

innerhalb der nächsten Jahre auf Dollarbasis<br />

dreistellig.<br />

(+) plus: Kommt die Hyperinflation tatsächlich,<br />

kann man sich aber schwer vom<br />

Goldbarren ein Stück abschneiden.<br />

Mayr: Deshalb rate ich wegen der kleineren<br />

Berechnungseinheiten zusätzlich zu Silber.<br />

Auch bei Gold sollte man nicht die größten<br />

Stückelungen nehmen. Alles über 100<br />

Gramm macht keinen Sinn. Am besten sind<br />

standardisierte Münzen wie der Wiener Philharmoniker<br />

oder Maple Leaf, die man leichter<br />

an den Mann bringt.<br />

(+) plus: Von Papieren raten Sie also ab?<br />

Mayr: Goldzertifikate würde ich wegen<br />

des Emittentenrisikos keinesfalls empfehlen.<br />

Was mittelfristig Sinn macht, sind Minenaktien,<br />

vor allem südafrikanische Minenwerte<br />

sind in der Performance wesentlich<br />

zurückgeblieben. Hier ist noch Musik<br />

drin. Allerdings würde ich nur mit einem geringen<br />

Prozentsatz des Depots in Minenaktien<br />

gehen. Wenn die Preise wirklich explodieren,<br />

wird es in einigen Ländern zur Repatriierung<br />

kommen. Der Staat konfisziert<br />

dann einfach die Goldminen und saniert so<br />

den Staatshaushalt. Das ist in Bolivien schon<br />

vorgekommen. Die Minenaktien werden<br />

dann wertlos. In diesem Sinn ist physisches<br />

Gold die sicherste Anlage. Will man in einen<br />

Exchange Traded Fund (ETF) gehen, würde<br />

ich nur den ETF der Züricher Kantonalbank<br />

empfehlen. Dort kann man sicher sein, dass<br />

das physische Material auch zu 100 Prozent<br />

hinterlegt ist. n<br />

RepoRt pLus 5|2011 27

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