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helikale Polymere für die optische Datenspeicherung

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1. EINLEITUNG 31.2 Polyisocyanate1.2.1 StrukturDie ersten Polyisocyanate [2] wurden in den fünfziger Jahren in den Laboratorien von DuPonthergestellt [3],[4] . Sie stellten den einfachsten denkbaren Nylon-Typ (Nylon-1) dar, <strong>die</strong>Hauptkette besteht aus einer direkten Aneinanderreihung von Amidgruppen (Abb. 1-2) ohnetrennende aliphatische Gruppen [5] .OCRNOCRNOCNCNCNRORORAbb. 1-2: Ausschnitt aus einer Polyisocyanatkette (2-dimensionale Darstellung)Durch Röntgenstrukturanalyse konnte eine <strong>helikale</strong> Struktur mit acht Monomereinheiten prodrei Windungen nachgewiesen werden (Abb. 1-3) [6] . Für <strong>die</strong>se bevorzugte Konformation gibtes sterische und elektronische Gründe. Sterische Wechselwirkungen zwischen demCarbonylsauerstoff und der Alkylkette am benachbarten Stickstoff führen zu einerVerdrillung der Polymerkette gegenüber einer planaren Konformation. Die <strong>helikale</strong>Konformation minimiert außerdem <strong>die</strong> elektrostatische Abstoßung zwischen den Carbonyl-Sauerstoffatomen. Jede nicht<strong>helikale</strong> Konformation ist energetisch ungünstiger [7] , weshalb <strong>die</strong>Helix auch in Lösung stabil ist.Die Helix kann entweder im linkshändigen (M) oder rechtshändigen Zustand (P) [8] vorliegen.Bei einem Polymer aus achiralen Polyisocyanaten sind beide Helixgängigkeiten gleichwahrscheinlich. Bei geringer Kettenlänge besitzt jedes Molekül einen einheitlichen Drehsinn,es liegt ein Gemisch aus M- und P-Helices vor. Bei höheren Molekulargewichten wurde eineweitere Konformation, das sogenannte Helix-Reversal, postuliert [7],[9] . Das Reversalunterbricht <strong>die</strong> regelmäßige <strong>helikale</strong> Anordnung und unterteilt <strong>die</strong> Polymerkette in einzelne<strong>helikale</strong> Segmente (Abb. 1-4). Durch lokale Konformationsbewegungen werden ständigReversals erzeugt, bewegt und vernichtet, <strong>die</strong> einzelnen Helix-Segmente stehen dadurch ineinem dynamischen Gleichgewicht bezüglich ihrer Länge und Gängigkeit. Helix-Reversalstreten aufgrund des hohen Energieaufwands nur selten entlang der Kette auf. EmpirischeKraftfeldrechnungen ergeben für Poly(n-hexylisocyanat) nur ein Reversal auf ca. 600Einheiten bei 20°C [10] , das entspricht einem Reversal auf 225 Helixwindungen. Sie habendamit keinen wesentlichen Einfluß auf <strong>die</strong> makroskopische Dimension der Kette, wie sie beiLichtstreuungs- und Viskositätsmessungen [2] beobachtet wurde. Bei niedrigem

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