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Zur Soldatenfamilie - AGGI-INFO.DE

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über Bewältigungsmöglichkeiten von Gefahrensituationen zu erfahren, wurde vor allembei jüngeren Partnerinnen der Berufssoldaten immer wieder laut. Nach längerem Zusammenlebenhatte man sich in den Familien entweder mit der Situation abgefunden oderdaran gewöhnt. Man lebte damit.Zufrieden oder nicht?Kann eine Familie mit ihrem Leben zufrieden sein, wenn sie ständig gewärtig sein muß,daß ihr von außen „reinregiert" wird? Ja und Nein. Ja, weil es noch sehr viele andereMomente gab außer den Dingen, die von Arbeit und Beruf auf das familiäreZusammenleben wirkten. Die gegenseitigen Gefühle, die Wertschätzung des Partners,Kinder mit ihren Freuden und Kümmernissen, die gemeinsamen Erlebnisse, der Gleichklangbei weltanschaulichen Fragen, Interessenharmonie, gewisse Familientraditionen,die sich entwickelten, Freunde, auf die man sich verlassen kann und sicher noch manchesandere, gehören hierher. All das existierte für die meisten Familien von Berufssoldatenebenso wie für die in anderen gesellschaftlichen Bereichen.Das Nein wird von ehemaligen Betroffenen auch mit Einschränkungen versehen. Es istjedoch Fakt, daß in den achtziger Jahren eine zunehmende Zahl von Berufssoldaten sichgegenüber Freunden und Bekannten im zivilen Bereich benachteiligt fühlte. Fürintelligente junge Leute bot die Wirtschaft in dieser Zeit eine Fülle interessanterArbeitsplätze und Entwicklungsmöglichkeiten. Mikroelektronik, chemische Industrie,wissenschaftlicher Gerätebau, Werkzeugmaschinenbau, die Bauindustrie und anderebuhlten um Nachwuchs. Geboten wurden gute Arbeitsbedingungen und verhältnismäßighoher Verdienst, Wohnung und Plätze in Kindereinrichtungen. Abstimmungsmöglichkeitenbzw. die freie Entscheidung über die weitere berufliche Perspektive des Partners standenaußer Frage. Latente Unzufriedenheit mit den Dienst- und Lebensbedingungen in denStreitkräften und eben dieser Vergleich mit Bekannten aus dem zivilen Bereich lockerten,neben anderen Momenten, bei etwa einem Drittel der Berufssoldaten die Verbundenheitmit dem erwählten Beruf, bei einem kleinen Teil bis hin zu dem Bestreben, denmilitärischen Beruf aufzugeben. Den Vergleich mit ihren Freunden und Bekannten, dienicht in den Streitkräften dienten und die Unzufriedenheit mit den eigenen Lebensbedingungenhatten sicher auch die Offiziersfrauen im Blick, die in der bereits erwähntenUntersuchung aus den siebziger Jahren zu einem erheblichen Teil meinten, sie würdenden eigenen Kindern bzw. Freunden und Verwandten nicht zuraten einen militärischenBeruf zu ergreifen. Jede vierte Frau hätte von einer solchen Berufsentscheidungausdrücklich abgeraten. Jede siebente der damals befragten Ehefrauen von Jagdfliegernwar mit ihrem Leben an der Seite ihres Mannes unzufrieden. (25)Rückblickend auf ihren Dienst in den Streitkräften sehen 6 Prozent ehemaliger Offizieredie Ursache für Ehekonflikte, die bis zur Scheidung führten, im Dienst in der Truppe.Weitere 16 Prozent verweisen auf zeitweilige Ehekrisen, die jedoch nicht zu einem Bruchder Partnerschaft führten. (26)Belastungen, die über das für Ehe und Familie erträgliche Maß hinausreichten, sahenBerufsoldaten und ihre Familien in:- einer aufgrund der Dislozierung der Streitkräfte begrenzten Wahlmöglichkeit desWohnsitzes; damit häufig verbundenen Einschränkungen für den Partner, inseinem Beruf arbeiten zu können, sowie mit der Infrastruktur zusammenhängendenProblemen der Familienversorgung-der Unterbrechung vorgesehener beruflicher Entwicklungen des nicht in den Streitkräftentätigen Partners aufgrund von häufigen Versetzungen-der Unterbrechung sozialer Kontakte der Kinder und die Bewältigung von Problemenbeim Eingewöhnen in neue Schul-, Klassen- und Freizeitkollektive

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