hondurasreise.pdf (2.5 MB) - LIS - Bremen
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Eine Begegnungsreise<br />
von Schülern des<br />
Bildungsganges<br />
Wirtschaftsassistent/in<br />
Fremdsprachen und<br />
Mitgliedern der<br />
Kooperative RAOS<br />
das<br />
Gold Marcalas<br />
verbindet
Vorwort<br />
Das Schulzentrum Sek. II Utbremen war wochenlang im Ausnahmezustand. Der Grund:<br />
Schüler des Bildungsganges Wirtschaftsassistenten Fremdsprachen reisen im Rahmen des<br />
Unterrichtsprojektes FAIROS Kaffee nach Honduras, um die Menschen kennen zu lernen,<br />
deren Existenzgrundlage der Kaffeeanbau ist.<br />
Sind Sie neugierig geworden? Dann lesen Sie schnell weiter, denn im Folgenden informieren<br />
wir Sie über unser Projekt und wie es zu dieser Begegnungsreise kam. Wir berichten auch von<br />
unseren eigenen Ängsten und Sorgen vor der Fahrt. Wir möchten Ihnen unsere Erlebnisse<br />
während der Reise sowie unsere Gedanken nach der Rückkehr schildern. Eine lückenlose<br />
Dokumentation der gesamten Reise ist uns jedoch nicht möglich. Zu viele kleine<br />
Begebenheiten machen diese Reise für uns einfach unvergesslich. Wir hoffen jedoch, dass<br />
dieser Reisebericht allen Interessierten Mut macht – manche Träume lassen sich<br />
verwirklichen, wenn man nur fest daran glaubt.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Inhalt<br />
Das FAIROS-Kaffee-Projekt am Schulzentrum SII Utbremen......................................... 3<br />
Honduras in Utbremen + Utbremen in Honduras............................................................. 4<br />
Vorbereitung der Begegnungsreise.................................................................................. 7<br />
Unterstützung bei der Reisevorbereitung......................................................................... 8<br />
Unsere Gedanken vor der Reise ...................................................................................... 10<br />
Wir nähern uns Marcala .................................................................................................. 15<br />
Bienvenidos a Marcala.................................................................................................... 16<br />
Miteinander auf den Fincas ............................................................................................. 18<br />
Marcala y su Café ........................................................................................................... 21<br />
Unsere Transportmittel während der Reise...................................................................... 23<br />
Honduras als Tourist erleben........................................................................................... 26<br />
Unsere Gedanken nach der Reise .................................................................................... 27<br />
Wie geht es weiter?......................................................................................................... 34<br />
2
Das FAIROS-Kaffee-Projekt am Schulzentrum SII Utbremen<br />
Vor drei Jahren suchten wir ein realitätsnahes Projekt für den Bildungsgang<br />
Wirtschaftsassistenten Fremdsprachen am Schulzentrum Utbremen und der FAIROS Kaffee<br />
hielt Einzug in unser Schulleben.<br />
Seit einigen Jahren engagiert sich ein Netzwerk in<br />
<strong>Bremen</strong> und Marcala/Honduras für die<br />
Vermarktung des FAIROS Kaffees sowie für einen<br />
Dialog zwischen den Partnern. Wir wurden ein Teil<br />
dieses Netzwerkes, welches in vielfältiger Weise<br />
durch das Bremer Informationszentrum für<br />
Menschenrechte und Entwicklung (biz) unterstützt<br />
wird.<br />
Der FAIROS Kaffee wird von den Mitgliedern der Kooperative RAOS in der Region<br />
Marcala/Honduras biologisch angebaut und traditionell von Hand geerntet. Über die Bremer<br />
Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft (EVG) wird der<br />
Rohkaffee zu fairen Preisen eingekauft und anschließend<br />
in der Bremer Rösterei Münchhausen im traditionellen<br />
Verfahren geröstet. Der Bildungsgang „Gestaltungs-<br />
technische/r Assistent/-in vom Schulzentrum Alwin-<br />
Lonke-Str. gestaltete das Erscheinungsbild des Kaffees<br />
wie Produktdesign, Informations-CD-Rom, Webseite und<br />
Präsentationsstand.<br />
Unsere Schüler des Bildungsgangs Wirtschaftsassistent/-in Fremdsprachen übernehmen einen<br />
Teil der Vermarktung durch die Einrichtung des FAIROS-Kaffee-Shops in der Schule sowie<br />
durch Informations-, Probier- und Verkaufsstände in- und außerhalb der Schule. Auch ein<br />
Email-Kontakt zur Kooperative RAOS und der RAOS Jugendgruppe wurde aufgebaut. Alle<br />
Aktivitäten sind in den Unterricht mehrerer<br />
Fächer wie Betriebs- und Volkswirtschaftslehre,<br />
Spanisch, Übungsfirma und Politik<br />
eingebunden. Fairer Handel, ökologische<br />
Landwirtschaft, gesellschaftliche und soziale<br />
Bedingungen in der Region, der Welthandel am<br />
Beispiel von Rohkaffee sind einige der Themen<br />
des Unterrichts.<br />
3
Über die Jahre wurde der Wunsch nach persönlichen Kontakten bei uns jedoch immer größer.<br />
Wir hatten zahlreiche unbeantwortete Fragen, die uns nur die Menschen in Honduras selbst<br />
beantworten konnten: Wie wohnen die Menschen? Wie sieht ihre Arbeit aus? Welche<br />
Zukunftsperspektiven haben die Jugendlichen? Natürlich können viele Antworten auch durch<br />
einen Email-Kontakt beantwortet werden, aber versteht man die Antworten wirklich? Somit<br />
wurde es für alle Beteiligten ein Traum, einmal nach Honduras zu reisen!<br />
Das FAIROS-TEAM des SZ UT<br />
Honduras in Utbremen + Utbremen in Honduras<br />
Schon seit langem ist Honduras ein fester Bestandteil des SZ Utbremen - in Form von kleinen<br />
braunen, gerösteten Kaffeebohnen, die als fair gehandelte und biologisch angebaute Ware im<br />
Rahmen einer Partnerschaft mit der Kaffeekooperative RAOS aus Marcala/Honduras an<br />
unserer Schule verkauft werden.<br />
Fair gehandelter Kaffee als Projekt des Bildungsgangs Wirtschaftsassistenten Fremdsprachen<br />
(WiAF) in der bedeutendsten Kaffeestadt Deutschlands. Noch immer werden 70 % der in<br />
Deutschland verzehrten Kaffeebohnen in <strong>Bremen</strong> verarbeitet. So ist diese Branche in unserer<br />
Stadt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Kaffee ist also ein Produkt mit einem starken<br />
regionalwirtschaftlichen Bezug. Grund genug, sich in einem Projekt mit diesem Thema<br />
auseinander zu setzen. Der fair gehandelte Kaffee bildet hierbei zwar nur einen kleinen Teil,<br />
aber er eröffnet in einer arbeitsteilig arbeitenden Handelswelt erhebliche Einblicke in die<br />
Abläufe globaler Handelsströme. Der Blick auf die beteiligten Menschen in Honduras öffnet<br />
darüber hinaus die Möglichkeit, die ökonomischen und sozialen Auswirkungen dieser<br />
Handelsströme zu studieren. Somit war es sinnvoll, dass im Bildungsgang WiAF versucht<br />
wurde, dieses Kaffeeprojekt zu starten und anzustreben, dass es zu einem<br />
Bildungsgangprojekt wird. Ökonomische und fremdsprachliche Bezüge erschließen sich<br />
darüber und der praktische Handel mit diesem Produkt lässt das kaufmännische Handeln<br />
konkret werden.<br />
Grund genug, dieses Projekt, das von dem Bildungsgangsleiter Herrn Bernd Siegel initiiert<br />
und gemeinsam mit der Lehrerin Frau Christiane Hermsmeier zugleich aufgebaut wurde, auch<br />
von der Schulleitung von Beginn an zu unterstützen. Doch würde es gelingen, dieses Projekt<br />
im Bildungsgang zu etablieren, d.h. von der beginnenden Klasse auf die nachfolgenden<br />
Klassen zu übertragen? Doch der innerschulische Transfer gelang den engagierten<br />
Lehrer/innen und Schüler/innen. Schon dies ist ein bemerkenswerter und anerkennenswerter<br />
Erfolg und verlangt ein großes Lob für alle Beteiligten!<br />
4
Doch als uns „plötzlich“ der Vorschlag unterbreitet wurde „Wir besuchen die<br />
Kaffeekooperative in Honduras“ waren nicht wenige der Meinung, dass dieses Projekt wohl<br />
doch eine Nummer zu groß sei, dass die Kosten und das Risiko zu hoch … und es sowieso<br />
nicht zu realisieren sei!<br />
Die Idee wurde dann auch an die Schulleitung herangetragen. Welcher Zeitpunkt war der<br />
richtige für ein derartiges Projekt? Wie viele Schüler/innen und Lehrer/innen sollten sich auf<br />
die Reise begeben? Wie konnte man die Finanzierung sicherstellen, da doch schnell klar<br />
wurde, dass innerschulische Mittel oder Mittel des Schulvereins hierfür kaum in Anspruch<br />
genommen werden konnten. Wie war dies Unternehmen versicherungsrechtlich zu<br />
betrachten? Die notwendigen Überlegungen konnten aber zu einem positiven Ergebnis<br />
geführt und das Projekt mit der Schulaufsicht abgestimmt werden.<br />
Wie war nun der innerschulische Effekt, nachdem klar war, dass sich fünf Schüler/innen und<br />
zwei Lehrer/innen, Frau Hermsmeier als Wirtschaftslehrerin und Herr Herkströter als<br />
Fremdsprachenlehrer für Spanisch, auf den Weg machen würden. Ein sehr großes Lob<br />
verdienen dabei die Schüler/innen der Klasse WIAF 05, der Klasse, aus denen die fünf<br />
Hondurasfahrer stammen! Durch ihre Unterstützung war es erst möglich, die 5<br />
Mitschüler/innen in die große Welt hinaus zu schicken … sei es beim Kuchenbacken und –<br />
verkauf, um die Reisekasse aufzufüllen, sei es bei den vielen anderen Arbeiten, die mit dieser<br />
Reise zusammenhingen. Eine praktisch gelebte Solidarität – ein wichtiges Erziehungsziel - …<br />
und nicht einfach zu erreichen.<br />
Zwar gab es auch Augenblicke, in denen die beteiligten Lehrer/innen und Schüler/innen von<br />
der Aufgabe überwältigt wurden und es so aussah, als könnten die finanziellen Mittel nicht<br />
aufgebracht werden. Da war es um so wichtiger, dass die Schulleitung mit ihren Schreiben bei<br />
den Sponsoren für die Seriosität dieses Projektes sorgte und begründete, dass dieses Projekt<br />
im Zeitalter der Globalisierung die einmalige Chance bot, die weit voneinander entfernt<br />
agierenden Beteiligten zueinander zu führen. Den Schüler/innen bot sich somit die<br />
unglaubliche Chance, den theoretisch aufgearbeiteten Weg der Kaffeebohne vom<br />
„Kaffeestrauch bis in die eigene Tasse“ zu verfolgen, um ansatzweise zu verstehen, welche<br />
komplizierten ökonomischen und sozialen Mechanismen in diesem Bereich wirken.<br />
Insbesondere war diese Reise aber auch als Begegnungsreise konzipiert, die durch den<br />
persönlichen Kontakt und die intensive Kommunikation der Schüler/innen und Jugendlichen<br />
in Honduras miteinander einen intensiven Austausch über ihre Lebenswelten, ihre<br />
Lebensweisen und Arbeitswelten im Sinne des Gedankens des gemeinsamen Dialogs und der<br />
Völkerverständigung ermöglichen sollte. Darüber hinaus wollten alle Beteiligten diesen<br />
kulturellen Austausch ermöglichen und fördern.<br />
5
…und dann war der Glücksmoment da! Dank der Sponsoren konnte die Buchung der Reise<br />
erfolgen, die fünf Schüler/innen ausgewählt und die Reiseformalitäten abgewickelt werden.<br />
… und dann ging es frühmorgens los!<br />
Die Eindrücke, die uns per Internet aus Honduras erreichten, schienen sich zu überschlagen,<br />
waren wohl umwerfend, ließen uns „Daheimgebliebene“ mitfiebern – auch wenn wir in der<br />
Schule uns bereits formal in den Ferien befanden.<br />
Überwältigend war die Reise wohl für alle Beteiligten. Die Schüler/innen mussten sich in<br />
einer ihnen vollkommen fremden Umgebungen bewegen, konnten sich im Team völlig neu<br />
erleben, ihre Kooperationsbeziehungen unter anderen Bedingungen und Belastungen ganz neu<br />
erproben und ihre Lehrer Frau Hermsmeier und Herrn Herkströter in ganz anderen<br />
Zusammenhängen wahrnehmen! Die Eindrücke mussten aufgenommen, verarbeitet und in die<br />
eigenen, fest gefügten Wertesysteme eingearbeitet werden. Wie war es möglich, dass diese<br />
Menschen der Kooperative in Honduras so unglaublich freundlich waren, soviel Einsatz<br />
zeigten, um die Besucher aus Utbremen zufrieden zu stellen, ihnen möglichst viel Eindrücke<br />
und positive Erlebnisse zu vermitteln? Die Herzlichkeit der Menschen schien die „Utbremer“<br />
zu überwältigen und man musste sich die Frage stellen, wie wir unser Miteinander<br />
organisieren. Sie waren nach ihrer Rückkehr zunächst ein wenig sprachlos, aber langsam<br />
werden sich die Folgen und möglichen Einstellungsveränderungen zeigen. Aber hat sich nicht<br />
gerade dafür diese Reise gelohnt, hat nicht dann die Schule ein besonderes Lernziel erreicht?<br />
Ein Lernziel, das unter normalen schulischen Bedingungen oftmals nur schwer erreicht<br />
werden kann?<br />
So hoffen wir nun, dass durch diese Fahrt die laufenden Kaffeekooperationsbeziehungen<br />
weiter vertieft werden, die Vernetzung der Welt so deutlich geworden ist, dass das<br />
Engagement für die Weiterentwicklung eines „fairen Welthandels“ weiter ausgebaut wird!<br />
Schon deuten sich Pläne an, dass einige Mitglieder der Kaffeekooperative nach <strong>Bremen</strong><br />
kommen könnten! Ich glaube, wir können froh sein, dass ein derartiges Projekt so erfolgreich<br />
an unserer Schule durchgeführt werden konnte.<br />
Nochmals ein ausdrücklicher Dank an die Sponsoren, ohne die diese Lern- und<br />
Begegnungsreise nicht möglich geworden wäre. Ein sehr großer Dank auch an unseren Lehrer<br />
und Kollegen, Herrn Bernd Siegel, der – obwohl er selber nicht mitfahren konnte – sich<br />
außergewöhnlich für dieses Projekt engagiert hat. Ein ebenso großer Dank geht an Frau<br />
Hermsmeier und Herrn Herkströter, die sich nicht nur intensiv engagiert und unzählige<br />
Stunden zusätzliche Arbeit in dieses einmalige Projekt gesteckt haben, sondern auch die<br />
Strapazen der Fahrt auf sich genommen und die Schüler/innen wieder wohlbehalten nach<br />
<strong>Bremen</strong> zurückgebracht haben!<br />
Tammo Hinrichs, Direktor, SZ S II Utbremen<br />
6
Vorbereitung der Begegnungsreise<br />
Im September 2005 wurde die Arbeit des Netzwerkes rund um den FAIROS Kaffee im<br />
Rahmen von Globo:log (globaler Dialog in regionalen Netzwerken) ausgezeichnet. Aber was<br />
bedeutet das eigentlich? Im Februar 2006 reiste ich zu einer Veranstaltung, bei der alle zehn<br />
Globo:log Projekte vorgestellt wurden. Motiviert durch die Erzählungen über die anderen<br />
Projekte kam der Gedanke bei mir auf, dass unser Traum von einer<br />
Honduras Reise vielleicht möglich werden könnte. Wenn andere<br />
nach Brasilien oder Südafrika reisen, warum wir nicht nach<br />
Honduras? Der Gedanke setzte sich fest und schnell waren alle<br />
Netzwerkpartner auf den Zug aufgesprungen. Kai als<br />
Spanischkollege hat keine Minute gezögert und ein „Ich bin<br />
dabei!“ war die Antwort. Unser Kollege Bernd Siegel versprach<br />
uns sofort seine volle Unterstützung.<br />
Schnell wurden nun die ersten Überlegungen über Zeitpunkt, Dauer und maximale<br />
Teilnehmerzahl der Reise festgelegt. Beim Einholen der Flugpreise gab es jedoch den<br />
berühmten Schlag ins Genick. Trotz finanzieller Mittel von Globo:log und unter<br />
Berücksichtigung eines Eigenanteils der Schüler blieb ein Finanzloch von ca. 5.000 Euro.<br />
Eines war klar: Wenn die gesamte Klasse nicht mitzieht, haben wir keine Chance. Also ging<br />
ich mit klopfendem Herzen in den Unterricht und schilderte die Situation: 5 von 25 können<br />
eventuell mitfahren, aber nur, wenn die Klasse gemeinsam 1.000 Euro beisteuert.<br />
Anschließend verbrachte ich 20 lange Minuten auf dem Flur, in denen die Schüler ihre<br />
Entscheidung finden konnten. Als ich dann wieder in die Klasse gebeten wurde, erfuhr ich:<br />
„Wir ziehen das als Klasse gemeinsam durch und wir schaffen das auch!“<br />
Jetzt ging es erst so richtig los. Die Fahrt musste von der<br />
Schulaufsichtsbehörde genehmigt werden, denn vorher<br />
konnten wir keine Sponsoren suchen. Ein Antrag wurde über<br />
Nacht geschrieben und unserer Schulleiter erhielt innerhalb<br />
von 48 Stunden die Genehmigung. Nun wurden die gelben<br />
Seiten durchtelefoniert auf der Suche nach Sponsoren,<br />
„Bewerbungsmappen“ wurden fertig gestellt und<br />
Stiftungsverzeichnisse gewälzt. Schüler unserer Schule konnten sich über die<br />
Nahrungsmittelversorgung an unserer Schule künftig nicht beschweren: Nahezu jede Woche<br />
bot die Klasse F05 Kuchen, internationale Snacks oder Brötchen an und versuchte somit<br />
unermüdlich Geld für „ihre“ Fahrer zu bekommen. In nur 6 Wochen hatten wir die<br />
Finanzierung dank unserer Sponsoren, dem Einsatz der Klasse F05 und der Unterstützung<br />
durch die Lehrkräfte und Schüler unserer Schule weitestgehend sicher gestellt.<br />
7
Nun konnten die Flüge gebucht werden, aber für wen? Bei der Schülerauswahl kamen uns<br />
neben dem notwendigen Mut der Schüler auch viele äußere Umstände zur Hilfe. Kriterien<br />
wie, bereits gebuchte Reisen in den Sommerferien, eventuell fliegen wir vor dem Endspiel der<br />
WM 2006, die Nationalitäten der Schüler (Zwischenlandung in Miami und Visum für die<br />
USA) führten zu einer schnellen Entscheidung.<br />
Neben den Fragen nach der Ausstattung des Reisegepäcks und den notwendigen Impfungen<br />
kam auch die Überlegung auf: „Was sollen wir mitbringen?“ Daraufhin filmten die Schüler<br />
der Klasse F05 ihre Lebenswelt, ein Fotoalbum wurde angelegt und zahlreiche Gastgeschenke<br />
wurden besorgt – übrigens als der Renner in Honduras stellten sich die T-Shirts der WM<br />
heraus. In vielen Gesprächen mit Ulrike Eckhardt (langjährig als Entwicklungshelferin des<br />
DED in Honduras tätig) wurden all unsere Fragen beantwortet. Wir erfuhren in welche<br />
„Fettnäpfchen“ wir unbewusst treten können und wurden auch mental auf die Fahrt<br />
vorbereitet.<br />
Am 10. Juli 2006 ging es dann früh morgens endlich los und die Delegation der Bremer<br />
Jugendlichen mit zwei Lehrkräften brach zu einer Reise nach Honduras auf: Ludmilla und<br />
Jana aus Kasachstan, Alex aus Bulgarien, Samir aus Syrien und Patricia aus Polen, begleitet<br />
von Christiane aus Nordrhein-Westfalen und Kai – unserem Quotenbremer!<br />
Unterstützung bei der Reisevorbereitung<br />
Christiane<br />
Wir, die Klasse F05 des Bildungsganges Wirtschaftsassistenten Fremdsprachen, unterstützten<br />
unsere Klassenkameraden und -kameradinnen bei der Vorbereitung ihrer Hondurasreise. Wir<br />
sammelten Gelder zur finanziellen Unterstützung unserer Fahrer, indem wir 10<br />
Verkaufsstände in der Schule organisierten. Zudem fertigten wir Materialien an, damit die<br />
Reisegruppe unsere Lebenswelt den Menschen in Honduras veranschaulichen konnte.<br />
Im Unterricht der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre haben wir Ideen für unsere<br />
Kuchenstände entwickelt. Bevor wir mit dem Kuchenverkauf anfangen konnten, entwarfen<br />
wir Plakate, Schilder und Flyer, um in der Schule auf unser Projekt aufmerksam machen zu<br />
können. Für die Vorbereitungen haben wir einige Unterrichtsstunden gebraucht, dann konnten<br />
wir mit dem Kuchenverkauf beginnen. Die Kuchen, die wir verkauft haben, wurden von uns<br />
selbst gebacken und teilweise auch, zu unserer Unterstützung, von unseren Lehrern. Zum<br />
Kuchen verkauften wir auch den FAIROS-Kaffee. Der Verkauf fand in den Pausen statt, aber<br />
auch während der Unterrichtszeit war der Stand besetzt und der eine oder andere Euro<br />
wanderte in unsere Kasse. Zwei Schüler der Klasse waren jeweils im Wechsel für die<br />
Standbesetzung zuständig, denn der „normale“ Unterricht lief wie gewohnt weiter.<br />
8
Nachdem wir den Kuchenverkauf schon einige Male<br />
durchgeführt hatten, wollten wir zur Abwechselung<br />
mal etwas anderes machen. Weil wir in unserer Klasse<br />
Schüler vieler verschiedener Nationalitäten haben,<br />
sind wir auf die Idee gekommen, einen Stand mit<br />
internationalen Snacks zu organisieren. Als Snacks<br />
wurden vietnamesische Frühlingsrollen (unser<br />
Kassenschlager war innerhalb kürzester Zeit<br />
ausverkauft!), türkische Köstlichkeiten, bulgarische Baclava, russische Torte und vieles mehr<br />
angeboten. Dieser Stand war sehr beliebt bei den Schülern.<br />
Dank der Firma „Nussbaum – Rohmilchkäse<br />
aus ökologischer Landwirtschaft“, die einen<br />
Laib Käse spendete, konnten wir einen Tag<br />
einen Käsestand aufbauen. An diesem Stand<br />
wurden belegte Käsebrötchen, Käsespieße mit<br />
Weintrauben oder Tomaten zum Verkauf<br />
angeboten. Auch diese Idee fand viel Anklang<br />
bei den Schülern, und unsere Lehrer kauften<br />
den Käse lieber gleich stückweise.<br />
Während dieser ganzen Aktionen waren zunehmend Beschwichtigungsversuche unsererseits<br />
bei der schuleigenen Cafeteria notwendig, denn wir waren schon eine ernstzunehmende<br />
Konkurrenz. Unsere Kasse füllte sich schnell und wir waren sehr stolz auf uns, als wir<br />
unseren Fahrern einen Betrag von 1.100 Euro überreichen konnten.<br />
Um den Menschen in Honduras einen Eindruck von unserem Leben in <strong>Bremen</strong> vermitteln zu<br />
können, haben wir in Kleingruppen verschiedene Dokumentationsfilme erstellt. In dem Film<br />
„Unser Alltag“ geben wir Einblicke in unser eigenes Familienleben und unsere<br />
Freizeitgestaltung. Für den Film „Unsere Schule“ wurden verschiedene Klassen beim<br />
Unterricht, das Gebäude und die Pausenhalle während der Pausenzeiten gefilmt. Auch der<br />
Schulleiter wurde interviewt. Einige von uns zogen mit der Filmkamera durch „<strong>Bremen</strong>“ und<br />
filmten die Innenstadt sowie diverse Sehenswürdigkeiten (Bremer Stadtmusikanten, Rathaus,<br />
Roland). Ein Film über den Weg des „FAIROS Kaffee“ in <strong>Bremen</strong> durfte natürlich auch nicht<br />
fehlen. Dafür wurde der Bauernladen der EVG im Viertel und die Rösterei Münchhausen<br />
besucht.<br />
Nach dem Filmen mussten wir das Material noch schneiden und vertonen. Das hat uns sehr<br />
viel Arbeit bereitet, da teilweise Filmmaterial von 3-4 Stunden auf ca. 20 Minuten gekürzt<br />
werden musste. Die Filme wurden von uns in Spanisch vertont und mit Hintergrundmusik<br />
9
unterlegt. Neben dem Filmen mussten wir noch alles, was wir gefilmt hatten, fotografieren,<br />
weil wir bis zum Schluss nicht wussten, ob in Honduras die technische Ausstattung zum<br />
Abspielen der Filme vorhanden ist. Aus den Fotos wurde dann ein Fotoalbum erstellt.<br />
Unsere Gedanken vor der Reise<br />
Wir hatten bei dem<br />
Projekt viel Arbeit,<br />
aber auch viel Spaß<br />
und haben so Einiges<br />
gelernt.<br />
Die Klasse F05<br />
Als mir mitgeteilt wurde, dass ich einer der fünf Honduras Reisenden<br />
wäre, war ich einerseits überglücklich und andererseits hatte ich ein<br />
mulmiges Gefühl im Magen.<br />
Glücklich war ich, weil ich wissen wollte, wie der Kaffee überhaupt<br />
in seine Verpackung kommt und ob es sich lohnt, Fair-Trade-Kaffee<br />
und das Fair-Trade-Siegel und deren gesamtes Konzept zu<br />
unterstützen. Hinzu kommt, dass ich sehr interessiert an fremden Kulturen bin und gerne<br />
wissen wollte, wie die Menschen in Mittel- oder Lateinamerika leben.<br />
Auf der anderen Seite gab mir dieses fremde, unbekannte Land auch ein unsicheres Gefühl.<br />
Auf Grund der Gespräche mit Ulrike Eckhardt, wussten wir sehr viel über die gefährlichen<br />
und unbekannten Seiten des Landes und deren Kultur. Dass zum Beispiel die gefährlichste<br />
Jugendbande der Welt oder eine der gefährlichsten, in Honduras ansässig sein soll. Hinzu<br />
kam, dass es dort auch eine hohe Ansteckungsgefahr mit Hepatitis A gab und dann noch die<br />
kleinen, nicht einzuschätzenden Insekten und Tiere.<br />
10
Das Leben in Honduras stellte ich mir ganz einfach vor. Jeder wohnt in einem kleinen und<br />
bescheidenen Häuschen mit einer Menge Haustieren. Der Mann geht morgens zur Arbeit und<br />
kommt abends wieder zurück. Die Kinder gehen vormittags geschlossen zur Schule und<br />
kommen am frühen Nachmittag dann wieder nach Hause, um ihre Hausaufgaben zu erledigen<br />
und sich danach mit Freunden zu treffen und zu spielen. Die Familien stellte ich mir, im<br />
Gegensatz zu Deutschland, relativ groß vor, da ich davon ausgegangen bin, dass alle bei der<br />
Ernte oder allgemein im Haushalt helfen. Dass der Zusammenhalt der Familien in Honduras<br />
sehr wichtig ist, war für mich von vornherein klar, da sich die Familien bei Missernten<br />
gezwungenermaßen gegenseitig aushelfen müssen.<br />
Samir<br />
Noch nie zuvor in meine Leben habe ich eine Reise wie diese<br />
gemacht. Ich bin noch nie geflogen und habe die Welt außerhalb von<br />
Europa noch nicht gesehen. Ängste oder viel eher Bedenken habe ich<br />
somit schon. In ein Land zu fahren, dass am anderen Ende der Welt<br />
liegt, dessen Sprache ich nicht fließend beherrsche und von dem ich<br />
weiß, dass die Menschen ganz anders aussehen, denken und leben,<br />
macht mir ein wenig Angst. Es ist eine völlig andere Welt als die, in<br />
der ich lebe und es verlangt sehr viel Geduld, Einfühlungsvermögen und vor allem Mut, sich<br />
solch einer Herausforderung zu stellen.<br />
Aber genau das ist das, was mich so reizt - die Herausforderung! Ein fremdes Land, eine<br />
andere Kultur. Die Möglichkeit zu bekommen, ein komplett anderes Leben kennen zu lernen<br />
ist eine einmalige Chance, die ich mir nicht entgehen lassen werde. Was für Erwartungen ich<br />
habe? Sehr große. Ich will alles sehen und kennen lernen. Von der Landschaft, über die<br />
Menschen, das Leben, ohne Dinge, die ich für selbstverständlich halte, bis zu den großen<br />
Städten, die wir besuchen werden. Zu sehen, wie die Menschen in solch einem armen Land<br />
leben und glücklich sind und für eine kurze Zeit ein Teil dieses Lebens zu sein, ist eine<br />
Erfahrung, die man nicht alle Tage macht. Weit weg von zuhause, von Dingen, auf die ich<br />
sonst so angewiesen bin, wie Freunde, mein Umfeld und materielle Sachen, darauf werde ich<br />
verzichten und mich anpassen müssen. Solche Reisen prägen den Charakter, ändern<br />
Lebenseinstellungen und wirken sich auf das weitere Leben aus. Natürlich hoffe ich auch,<br />
dass wir als Gruppe gut mit einander auskommen, viel Spaß haben werden und ich die Scheu<br />
davor, Spanisch zu sprechen verliere und als „fortgeschrittene Spanischsprecherin“ nach<br />
<strong>Bremen</strong> heimkehre.<br />
Patrycja<br />
11
Als die Reise immer näher kam, machte ich mir langsam meine Gedanken<br />
darüber, was mich dort wohl erwarten mag, ob meine Sprachkenntnisse<br />
ausreichen würden, um mich dort verständigen zu können. Aber was mich<br />
noch viel mehr beschäftigte war, ob sie ganz „normale Toiletten und<br />
Duschen mit sauberem und warmem Wasser haben, also die Frage der<br />
Hygiene. Und etwas Angst machte mir der Gedanke, dass ich dort<br />
eventuell krank werden könnte, mit möglicherweise einer Krankheit, die<br />
ich zuvor nicht hatte und wie dort die medizinische Versorgung sei.<br />
Ludmilla<br />
Immer näher rückt der 10. Juli 2006, der lang ersehnte Tag, an dem<br />
unsere dreiwöchige Reise nach Honduras beginnen wird. Mit jedem Tag<br />
zeigen sich bei mir immer mehr und mehr Nervosität und Aufregung.<br />
Mein Kopf wird überschwemmt von vielen Gedanken, die von nun an<br />
mein Alltagsleben teilweise bestimmen. Meine ersten Gedanken<br />
kommen sofort auf, als die Lehrer uns endlich mitteilen, dass die Reise<br />
nach Honduras nun stattfinden wird und wir uns langsam vorbereiten<br />
sollen. „Was soll ich mitnehmen?“ und „Welche Impfungen sind für die Reise in die<br />
geplanten Gebiete erforderlich?“, sind die ersten Fragen, mit denen ich, meine Familie und<br />
meine Freunde sich beschäftigen. Von allen Seiten kommen Ratschläge, jeder weiß alles am<br />
Besten, obwohl keiner weiß, wo Honduras überhaupt liegt. Jetzt fange ich an, mir Gedanken<br />
über das Land und die dort lebenden Menschen zu machen. Ganz besonders freue ich mich<br />
auf die Landschaft, die mit Sicherheit wunderschön, faszinierend und ganz anders als bei uns<br />
in Deutschland sein wird und auf die Menschen, ihre Traditionen und Kultur. Vor allem<br />
würde mich ihr Alltagsleben interessieren. Wo arbeiten sie? Wie sieht ihre Malzeit aus? Was<br />
tragen sie für eine Kleidung?<br />
Ich, als Jugendliche, bin natürlich auch auf das Leben der dortigen Jugend gespannt. Deshalb<br />
erwarte ich von der Reise, dass sie mir ermöglicht, den Lebensstil der Jugendlichen kennen zu<br />
lernen. Ich möchte erfahren, was für eine Schule sie besuchen, welche Musik sie hören, was<br />
ihre Freizeitaktivitäten sind. Ich möchte wissen, was bei ihnen „in“ und „out“ ist.<br />
Selbstverständlich kommen mit den angenehmen Gedanken auch einige Ängste. Da uns<br />
mitgeteilt wird, dass wir einige Tage bei Gastfamilien auf den Fincas untergebracht werden,<br />
wo die Menschen sehr arm sind, kommt bei mir, eine gewisse Unsicherheit auf. Ich bekomme<br />
plötzlich Angst, dass ich in der Familie mit fremden Menschen allein gelassen werde und ich<br />
nicht im Stande sein werde mit ihnen zu kommunizieren, da ich befürchte, dass mein<br />
Spanisch vermutlich nicht ausreichen wird. Meine weitere Sorge sind verschiedene Insekten,<br />
12
wie Kakerlaken, Spinnen und Skorpione, von denen es in Honduras eine ganze Menge geben<br />
soll. Ich habe Angst, dass all dies bei mir Heimweh auslöst und die drei Wochen unserer<br />
Reise mir wie eine Ewigkeit vorkommen werden.<br />
Doch ich versuche die Ängste zu unterdrücken, obwohl ich ganz genau weiß, dass die Reise<br />
für mich eine Herausforderung sein wird. Trotzdem freue ich mich wirklich auf die Fahrt, die<br />
bestimmt unvergesslich sein wird. Honduras, ich komme!!!<br />
Jana<br />
Vor meiner Anreise nach Honduras war ich sehr gespannt, was mich dort<br />
erwartet. Als erstes habe ich gehofft, das unser Flug von <strong>Bremen</strong> nach San<br />
Pedro Sula mit den zwei Zwischenlandungen glimpflich verläuft. Des<br />
Weiteren war ich sehr gespannt, wie unsere Unterkünfte aussehen und die<br />
Hotels ausgestattet sind. Auch über das Essen machte ich mir Sorgen, denn<br />
ich dachte vor der Reise, dass wir dort Insekten essen müssen. Außerdem<br />
habe ich gehört, dass es in Honduras viele gefährliche Tiere gibt, wie<br />
Schlangen, Spinnen und Skorpione. Ebenfalls machte ich mir viele Gedanken über die Gewalt<br />
in diesem Land. Ich habe vorher gehört, dass es in Honduras die schlimmste Jugendgang der<br />
Welt gibt. Deshalb hoffte ich darauf, „keinen Stress“ mit den Menschen dort zu bekommen<br />
und auf eine Begleitung durch Einheimische, die uns alles zeigen und sicher durch das Land<br />
führen.<br />
Was ich mir am meisten erhoffte, war mehr über das Land, die Menschen und deren Kultur zu<br />
erfahren und außerdem meine Sprachkenntnisse in Spanisch zu verbessern. Ich hoffte, dass<br />
wir uns gut mit den Einheimischen verständigen können. Außerdem wollte ich viel Neues und<br />
Wissenswertes über den Kaffeeanbau, dessen Verarbeitung und Vermarktung lernen.<br />
Alex<br />
Ich fahre nach Honduras? Während der gesamten Vorbereitungszeit<br />
wurde mir dies nicht bewusst. Neben dem „normalen“ Unterricht in<br />
den anderen Klassen war so viel zu organisieren, dass ich kaum zum<br />
Nachdenken kam. Leider blieben auch die schnell gekauften Bücher<br />
für Spanisch Anfänger ungelesen zu Hause liegen und ich tröstete<br />
mich immer mit dem Gedanken „ich habe ja genügend Dolmetscher<br />
dabei!“. Immer öfter, wenn ich morgens den Klassenraum betrat und<br />
das sorgfältige „Styling“ der Schüler vor Augen hatte, kam der Gedanke, wie die Schüler<br />
wohl auf die dortigen Lebensumstände reagieren würden.<br />
13
Je näher dann der Reisetermin kam, desto mehr rückten praktische Gesichtspunkte wie „was<br />
packe ich bloß ein?“ in den Vordergrund – auf jeden Fall kleines Gepäck, da die<br />
Gastgeschenke ja auch noch mit mussten. Und eine Sorge beschäftigte mich die ganze Zeit:<br />
Hoffentlich kommen wir alle gesund wieder nach Hause! Dementsprechend groß war<br />
natürlich die „Reiseapotheke“ im Gepäck.<br />
... und dann ging es los! Kaum saß ich im Flugzeug, waren alle Ängste und Bedenken<br />
verflogen. Ich war überglücklich diese Reise machen zu dürfen und war gespannt auf die vor<br />
uns liegende gemeinsame Zeit in Honduras.<br />
Christiane<br />
Honduras ist nicht Wanne-Eikel. Das war seit Bekanntwerden, dass wir<br />
mit einigen Schülern eine Reise nach Zentralamerika machen können,<br />
unser Motto. Und obwohl viele unserer Kollegen und die<br />
Entwicklungshelferin Ulrike Eckhardt uns mit Rat und Tat zur Seite<br />
standen, war nicht wirklich abzusehen, was uns in Honduras erwarten<br />
wird.<br />
Die ersten Gedanken beziehen sich für gewöhnlich auf die klassischen Themen: Malaria,<br />
Ernährung, sanitäre Einrichtungen und die Rache Montezumas. Insofern wurden Tabletten,<br />
Seifen, Kekse, Salzstangen, Feuchttücher etc. in Massen eingekauft. Den größten Teil habe<br />
ich jedoch wieder mit nach Hause gebracht oder in Honduras verschenkt.<br />
Große Freude bereitete mir die Aussicht, drei Wochen (lateinamerikanisches) Spanisch zu<br />
hören und mein castellano anzuwenden. Ich war gespannt wie weit sich mein Vokabular von<br />
dem der hondureños unterscheidet, welche neuen Begriffe man mit nach <strong>Bremen</strong> nehmen<br />
kann und mit welcher Geschwindigkeit die hondureños sprechen werden.<br />
Über den Zeitpunkt der Fahrt haben wir im Vorfeld auch viel diskutiert. So wussten wir<br />
natürlich, dass wir außerhalb der Erntezeit (Oktober – Mai) nach Marcala reisen werden und<br />
sich aus dieser Tatsache die Frage ergab, ob wir überhaupt die Möglichkeit bekämen, einen<br />
Eindruck der dortigen Kaffeeproduktion zu erhalten.<br />
Nichtsdestotrotz war meine Vorfreude auf die Fahrt riesig, große Ängste oder Bedenken hatte<br />
ich kaum ... nur die bevorstehende dreiwöchige Trennung von meiner Familie war eine<br />
immense Last.<br />
Kai<br />
14
Wir nähern uns Marcala<br />
Nach einem 23-stündigen Flug und stets voll klimatisierter Umgebung traten wir am 11. Juli<br />
2006 um 17 Uhr aus dem Flughafen und es traf uns wie ein Hammer: tropische Hitze mit 30°<br />
C und extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Als wir noch nach Luft rangen, kam Alberto Alemán<br />
(Der hieß wirklich so!) auf uns zu und brachte uns ins Hotel, wo wir nach einem kurzen<br />
Abstecher zu einem Fast Food Restaurant völlig übermüdet ins Bett fielen, da es ja am<br />
nächsten Tag gleich weiter nach Marcala gehen sollte.<br />
Der nächste Morgen begann dann für Jana mit einem Arztbesuch. Ironie des Schicksals: Auf<br />
dem Flug von Paris nach Miami hatte sie ein tropischer Moskito gestochen. Mit abgezählten<br />
Medikamenten aus einer Drive-Inn-Apotheke versorgt,<br />
ging es dann los und wir erlebten den Trubel einer<br />
lateinamerikanischen Großstadt. Völlig versteckt in einer<br />
kleinen Straße stand der Bus nach Marcala und eine 8-<br />
stündige Fahrt erwartete uns.<br />
Ein voller Bus mit Einheimischen ... und mitten drin sieben<br />
Bremer, die sich während der gesamten Fahrt die Nase am<br />
Fenster platt drückten. So viel gab es zu sehen: eine quirlige<br />
Großstadt, kleine Dörfer, eine traumhafte Landschaft, noch<br />
nie gesehene Vegetationen. Immer wieder gab es<br />
Zwischenstopps, bei denen Getränke und Lebensmittel<br />
gekauft werden konnten. Aber die Angst vor dem Neuen saß noch zu<br />
tief: Statt Milch oder Wasser in Plastiktüten oder selbstgebackene<br />
Kuchen oder Hähnchenschenkel zu kaufen, blieben wir doch lieber bei<br />
den Getränken in Flaschen und den eingepackten Keksen aus dem<br />
Supermarkt.<br />
Je näher wir Marcala kamen, desto unruhiger wurden wir, da wir nicht wussten, was uns dort<br />
erwartet. Und dann war plötzlich alles ganz einfach: am Bus wurden wir herzlich von einem<br />
großen Empfangskomitee begrüßt. Es folgte ein geselliger Abend mit dem typischen<br />
honduranischen Essen und beim Billardspielen wurden die ersten Sprachbarrieren<br />
überwunden. Spätestens jetzt realisierten wir, dass wir<br />
in Honduras waren und die nächste Zeit für uns<br />
unvergesslich werden würde.<br />
Christiane<br />
15
Bienvenidos a Marcala<br />
„Marcala liegt etwa 35 km südwestlich von La<br />
Esperanza auf 1300 m über NN. Es bietet sich auf<br />
dem Weg nach Tegucigalpa als Zwischenstation<br />
geradezu an. Marcala wurde schon 1635 gegründet<br />
und ist heute mit seinen 11.000 Einwohnern das<br />
gepflegte Zentrum des Kaffeeanbaus der Provinz<br />
La Paz. Die Stadt liegt szenisch sehr hübsch im<br />
Bergland und verfügt über eine recht traditionelle,<br />
koloniale Architektur.“<br />
Dies waren nahezu alle Informationen, die in unserem<br />
Reiseführer zu finden waren und somit hatten wir kaum<br />
eine Vorstellung von Marcala. Nach einem sehr frühen<br />
Aufstehen, begann nach dem ersten gelungenen Abend<br />
das für uns vorgesehene Programm in Marcala. Erst an<br />
diesem Tag nahm ich Marcala richtig wahr. Die nicht<br />
allzu große Stadt sah im Vergleich zu <strong>Bremen</strong> sehr arm<br />
aus. Viele Häuser und Straßen waren zum Teil heruntergekommen und beschädigt. Tradition<br />
und Moderne lagen dicht beieinander, z.B. kam von links ein Bus und von rechts ein<br />
Ochsenkarren oder Maultier. In der „Haupteinkaufsstraße“ wurden Waren auf Holztischen<br />
angeboten, ebenso gab es kleine Läden. Während in<br />
dem Kaufhaus Marcalas eine Klimaanlage, lange, gut<br />
sortierte Regalreihen zu finden waren, zeigte sich in der<br />
Markthalle nebenan ein völlig anderes Bild. Dort<br />
befanden sich zahlreiche Menschen auf kleinstem<br />
Raum. Verkauft wurde über Kleidung, Nahrung, bis hin<br />
zu Macheten und CDs fast alles, was man sich so<br />
vorstellen konnte.<br />
Uns zu Ehren wurde gleich an unserem ersten Morgen in Marcala ein 3-stündiger Empfang in<br />
der alcaldía des Bürgermeisters abgehalten. Unzählige Menschen, vom Kaffeebauer bis hin<br />
zum Bürgermeister selbst, waren gekommen, um uns<br />
willkommen zu heißen. Zahlreiche Reden wurden<br />
gehalten, Tipps für den Aufenthalt auf den Fincas wurden<br />
gegeben (warme Kleidung und auf keinen Fall ohne<br />
Mückenschutz!), es gab Musik und traditionelle Tänze<br />
wurden vorgeführt. Mit einem solch herzlichen Empfang<br />
hatten wir nicht gerechnet.<br />
16
Nach kürzester Zeit hatten wir uns in<br />
Marcala eingelebt. Ich fühlte mich sehr<br />
wohl, denn die Menschen hier waren sehr<br />
herzlich, wir wurden überall und von allen<br />
gegrüßt. Dies hatten wir insbesondere Betty<br />
(Geschäftsführerin von RAOS) und Sabine<br />
(Entwicklungshelferin des DED) zu<br />
verdanken, die uns „viele Türen geöffnet“ haben. Die ganze Zeit über,<br />
die wir in Marcala waren, wurden wir von Ricardo (Touristik-Guide)<br />
begleitet, er ist ein Einheimischer in unserem Alter, er zeigte und erzählte uns alles über<br />
Marcala. Ich würde sagen, er war unser persönlicher City-Guide,<br />
denn er war von morgens bis abends bei uns. Zu ihm pflegen wir<br />
bis heute guten Kontakt.<br />
Wir besuchten auch eine Schule in Marcala und es war sehr<br />
interessant zu sehen, wie das Schulleben dort ist. Das erste was mir<br />
ins Auge fiel, waren die Schuluniformen der Schülerinnen und<br />
Schüler. Auch der allgemeine Stundenablauf sowie die einzelnen<br />
Fächer unterscheiden sich im Vergleich zu <strong>Bremen</strong>. Dort lernen die Mädchen und Jungen in<br />
der Schule eher Sachen, die sie auf ihr späteres Leben im Haushalt oder bei der Arbeit<br />
vorbereiten. Die Ausstattung der Schule, wie zum Beispiel die Möbel und die elektronischen<br />
Medien, unterscheidet sich erheblich im Vergleich zu den Schulen in <strong>Bremen</strong>. Die Schule<br />
hatte aber etwas ganz besonderes, eine eigene kleine „Kaffeeplantage“, für die die Schüler<br />
auch eigens verantwortlich waren.<br />
Eines Tages brachte uns Betty zu einem älteren Mann, der in den Bergen lebte. Die<br />
Landschaft hier war noch atemberaubender, als die, die wir bisher schon gesehen hatten. Von<br />
seinem bescheidenen Haus aus gingen<br />
wir zu Fuß weiter. Es war angenehm<br />
warm und wir liefen mitten durchs<br />
Grüne und als wir dann den schönen<br />
Fluss und auch noch den riesigen<br />
Wasserfall sahen, kamen wir aus dem<br />
Staunen gar nicht mehr heraus. So<br />
etwas Wunderschönes habe ich noch<br />
nie gesehen.<br />
17
Unser eigentliches Ziel bei diesem Ausflug war<br />
aber eine „gigantische“ Höhle (La cueva del<br />
Gigante), denn nachdem wir an einem Seil<br />
hoch geklettert waren, sahen wir winzig aus im<br />
Vergleich zu der Größe der Höhle. Alles was<br />
wir an diesem Ort zu Gesicht bekamen, war<br />
unbeschreiblich schön. Dieser Ausflug war<br />
auch eines meiner persönlichen „Highlights“,<br />
welches ich nicht vergessen werde.<br />
Miteinander auf den Fincas<br />
Einen Einblick in das Leben der Kaffeebauern bekamen<br />
wir in San José, El Cerrón und Florida. Hier hatten wir<br />
die Möglichkeit, nicht nur tagsüber unter hondureños zu<br />
sein, sondern wirklich in<br />
einer honduranischen Familie<br />
zu essen und zu übernachten.<br />
Die Fincas, wie die<br />
Grundstücke/Höfe der<br />
Ludmilla<br />
hondureños genannt wurden, lagen alle in der näheren Umgebung<br />
von Marcala. Bepackt mit den notwendigen Sachen für eine Nacht<br />
und einem Koffer voller Gastgeschenke, erreichten wir die Dörfer<br />
mit dem Pick up. Die Fahrt dorthin war bereits aufregend, denn<br />
eine Fahrt auf dem Pick Up ist immer eine Herausforderung. Nicht<br />
runterzufallen ist bereits eine Kunst für sich.<br />
Der Empfang in den Dörfern war sehr herzlich – kaum waren wir angekommen, waren wir<br />
umringt von unzähligen Frauen, Männern und Kindern. Zahlreiche Hände wurden geschüttelt,<br />
so manches Mal wurden wir liebevoll umarmt. Während manche Kinder sofort auf uns<br />
zustürzten, hielten sich andere anfangs scheu zurück und „betrachteten“ uns erst aus sicherem<br />
Abstand. Innerhalb kürzester Zeit fühlten wir uns total wohl und waren freudig gespannt<br />
darauf, wie es weitergeht.<br />
In San José wurden wir in der alcaldía offiziell vom Bürgermeister empfangen und dann<br />
besuchten wir noch den Kindergarten, indem die Kinder bereits spielerisch Lesen und<br />
Schreiben lernen. Dann ging es hinten auf einem Lkw in die Berge. Als der Lkw nicht mehr<br />
18
weiterfahren konnte, begann für uns ein 1,5-stündiger Aufstieg in die Berge. Unser Ziel war<br />
die Finca eines cafetaleros und seine Kaffeeplantagen. Landschaftlich war es wunderschön –<br />
aber wenn man sich vorstellt, jeder einzelne Sack Kaffeekirschen muss von Hand oder von<br />
einem Muli getragen, den gleichen Weg gehen, kommt man doch ins Nachdenken.<br />
In El Cerrón wurden unsere Füße geschont, denn unser<br />
Transportmittel waren Pferd und Esel. Dies war für<br />
beide Seiten ein großer Spaß – Stadtkinder teilweise<br />
erstmalig auf einem Pferd, für hondureños<br />
unvorstellbar! Ziel unseres 2-stündigen Rittes war die<br />
Wasserquelle des<br />
Dorfes. Voller Stolz<br />
In Florida wurden wir auf liebevolle Weise<br />
von honduranischen Schulkindern<br />
empfangen, die uns allen eine<br />
selbstgemachte Brosche ansteckten.<br />
Mehrere Redner erzählten uns begeistert<br />
von der Schule und ihrem Dorf Florida. Wir<br />
wurden aufgefordert, die deutsche<br />
Nationalhymne zu singen und uns zu Ehren<br />
sangen die Schulkinder gemeinsam das<br />
wurde uns erzählt, dass bereits 60% der Fincas an diese Quelle<br />
angeschlossen seien. Und die anderen? – Dafür fehle das nötige<br />
Geld! Der Ausflug zu der Quelle wurde für uns alle zu etwas<br />
Besonderem, denn wir durften jeder an diesem so wichtigen Ort<br />
für das Dorf einen Baum pflanzen – diese sollen zukünftig den<br />
Kaffeebäumen, die unsere inzwischen geschulten Augen immer<br />
wieder sahen, Schatten spenden. Nach einem Mittagessen lud<br />
uns Don Carlos in seine Finca ein und zeigte uns seine<br />
Anbauflächen. Wir sahen viele verschiedene Pflanzen, von<br />
deren Früchten wir noch nie gehört hatten.<br />
honduranische Volkslied „Conozco Honduras“ von Rafael Manzanares. Nach einer<br />
Schulbesichtigung stellten sich einige von uns der Heraufforderung, mit den Schülern Fußball<br />
zu spielen. Man muss zugeben, wir haben Deutschland würdig vertreten. Natürlich gab es<br />
auch in Florida wieder eine ausführliche Einführung in den Kaffeeanbau und zahlreiche<br />
unserer Fragen wurden beantwortet. In der Kirche des Ortes trafen wir auf die Jugendlichen<br />
Floridas. Gemeinsam wurde musiziert, gesungen und getanzt. Viele Fragen wurden<br />
beantwortet und jeder versuchte, die Lebenswelt des anderen besser zu verstehen.<br />
19
Die Tage auf den Fincas vergingen wie im Fluge, aber<br />
auch die gemeinsamen Abende waren wunderschön.<br />
Jeden Abend wurde uns zu Ehren eine Noche Cultural<br />
veranstaltet. Es gab Musik und Tanz,<br />
Theateraufführungen und vieles mehr. Wir feierten<br />
immer bis tief in die Nacht und fielen dann erschöpft in<br />
die Betten unserer Gastfamilien.<br />
Die Noche Cultural in Florida war gleichzeitig der Abschluss unserer gemeinsamen Zeit in<br />
Marcala und wir waren sehr traurig, diese liebevollen Menschen verlassen zu müssen. Mit<br />
solch einer Gastfreundlichkeit und Liebenswürdigkeit hatte keiner von uns gerechnet. Alle<br />
eventuellen Bedenken, dass wir nicht freundlich aufgenommen werden könnten, waren<br />
verflogen. Es ist beeindruckend, dass Menschen unter so einfachen Bedingungen leben und<br />
dennoch glücklich sind und der Spruch „nur das Beste für die Gäste“ bekommt eine echte<br />
Bedeutung. Denn die Bewohner haben uns wirklich mehr gegeben als sie hatten, sei es beim<br />
Essen, Schlafen oder beim Unterhaltungsprogramm. Ich persönlich kann sagen, dass mich<br />
dieser Zusammenhalt in der Familie und unter Nachbarn sehr beeindruckt hat. Fazit des<br />
Aufenthaltes, wie Kai jetzt sagen würde: Es un placer estar aquí!– Es ist eine Ehre hier zu<br />
sein!<br />
Patrycja<br />
20
Marcala y su Café<br />
Der thematische Schwerpunkt unserer wundervollen Reise nach Marcala/Honduras war der<br />
Kaffee. Da ich mich sehr auf diese Reise gefreut habe und glücklich war, dass durch<br />
Sponsoren und die schulische Unterstützung, diese Studienfahrt erst möglich wurde, blieb<br />
somit nur noch ein kleines Problem ... ich trinke keinen Kaffee. Und ich kann es vorweg<br />
nehmen, Honduras hat bleibende Eindrücke und Freundschaften hinterlassen, aber zum<br />
Kaffeetrinker hat es mich nicht gemacht.<br />
Gleich unser erster Tag war zum Teil schon geprägt durch dieses wichtige Anbauprodukt der<br />
Marcalinos. Auf einer Willkommensfeier beim Bürgermeister in der alcaldía lernten wir<br />
bereits einige cafetaleros und finqueros kennen, die uns in ihre Dörfer einluden und noch<br />
Tipps gaben, wie wir uns am erfolgreichsten gegen mosquitos schützen. Nach ca. elf Rednern,<br />
124 geschüttelten Händen, freundlichen hondureños<br />
und música von einer Marimbagruppe, luden uns<br />
Betty und Ricardo zu einem Stadtrundgang ein. Die<br />
ersten Kaffeebohnen sahen wir bereits nach einigen<br />
Metern. Dort trennten nämlich ausschließlich Frauen,<br />
Mädchen und kleine Kinder à la Aschenputtel die<br />
schlechten Bohnen von den guten. Die fertigen Säcke<br />
waren dann für den Weiterverkauf bereit.<br />
In den nächsten Tagen entwickelten wir uns zu<br />
Spezialisten im Bereich Kaffeeanbau, Ernte und<br />
Weiterverarbeitung. Unsere Gruppe lernte ca. fünf<br />
verschiedene beneficios kennen, also Verarbeitungsstätten,<br />
zu denen der Kaffee von den Bauern nach der Ernte und<br />
noch am selben Tag geliefert werden musste. Jeder<br />
Mitarbeiter der einzelnen beneficios nahm sich die Zeit,<br />
die benötigt wurde, um uns den Ablauf und die Wichtigkeit der Kaffeeverarbeitung genau zu<br />
erklären. Sicherlich war hierbei auch der schon erwähnte Zeitpunkt unserer Reise von<br />
Bedeutung, denn außerhalb der Erntezeit haben die cafetaleros viel mehr Zeit, sich um uns zu<br />
kümmern. Und das taten sie mit Freude und Engagement. Und nach fünf Verarbeitungsstätten<br />
wussten Lehrer und Schüler in welcher Höhe die verschiedenen Kaffeesorten angebaut<br />
werden, wie lange die Kaffeebohnen auf den patios in der Sonne trocknen müssen, welche<br />
Feuchtigkeit sie letztendlich nur noch haben dürfen und dass der Kaffeeanbau harte Arbeit ist.<br />
Um die einzelnen fincas und beneficios zu erreichen, bekamen wir motorisierte Unterstützung<br />
von Betty und Joaquín (LKW-Fahrer von RAOS), die uns mit Pick-Up und Viehtransporter in<br />
die entlegensten Regionen um Marcala chofierten. Die anfängliche Begeisterung unserer<br />
21
Schüler für das Fahren im offenen Pick-Up hielt sich nur 2-3 Tage. Letztendlich quetschte<br />
sich die gesamte Gesellschaft in die Fahrerkabine, so dass zu guter Letzt nur noch Christiane,<br />
Alex und ich im offenen Teil des Fahrzeuges saßen und die eindrucksvolle Landschaft<br />
genossen.<br />
Einzelne fincas waren hingegen nur zu<br />
Fuß zu erreichen. Was für den marcalino<br />
zum Alltag gehört, waren für uns zum<br />
Teil anstrengende Aufstiege. Zum Glück<br />
spielten Wetter und das Hochland von La<br />
Paz für uns, so dass sich die Hitze in<br />
Grenzen hielt. Die Dörfer, wo wir uns<br />
die einzelnen Höfe, die man nicht mit<br />
einem deutschen Bauernhof vergleichen<br />
kann, ansahen, hießen Florida, El Cerrón<br />
und San José. Und alle drei Dörfer finden sich in einer gesamthonduranischen Liste über den<br />
Wohlstand der einzelnen Landesteile ganz am Ende der Tabelle wieder. Die finqueros führten<br />
uns über ihre Felder und erklärten uns ihre Anbauprodukte. Nach einigen Tagen sahen unsere<br />
geschulten Augen bereits die einzelnen Kaffeepflanzen, die mit Strauchwerk abgedeckten<br />
Interessant war weiterhin zu sehen, dass<br />
die Kaffeepflanzen ganz natürlich<br />
wuchsen, also nicht in Reihe und Glied<br />
mit links und rechts einem Gang, wie wir<br />
es vor der Fahrt noch dachten. Dies<br />
führte dazu, dass man bei einem<br />
Rundgang durch die Felder nie den<br />
finquero aus den Augen verlieren durfte,<br />
denn das Anbausystem gleicht mehr<br />
einem tropischen Urwald.<br />
Setzlinge oder Komposthaufen für den organischen<br />
Anbau. Wir lernten Mais zu unterscheiden (gelb, weiß<br />
und schwarz) und in welcher Höhe die<br />
unterschiedlichsten Sorten angebaut werden müssen und<br />
ließen uns die zahlreichen Bananenarten erklären. Wenn<br />
man 34 Jahre geglaubt hat, Banane sei gleich Banane,<br />
dann ist das schon ein Schock.<br />
22
Und dass der Kaffee, das Gold der<br />
marcalinos ist, stellten wir am Ende unseres<br />
Aufenthaltes in Marcala fest, als uns klar<br />
wurde, dass bei allen Ausflügen auf die<br />
fincas nicht eine Kaffeebohne gepflückt<br />
wurde, um sie uns in die Hand zu geben.<br />
Jede einzelne Frucht ist Gold wert.<br />
Unsere Transportmittel während der Reise<br />
Alex und Kai<br />
Wir wollten natürlich soviel wie möglich sehen in Honduras und somit mussten wir viele<br />
lange, aber auch kurze Strecken auf unterschiedlichste Art und Weise zurücklegen.<br />
Wenn es um weitere Strecken geht, benutzt man Busse. Ein Teil der Busse sind ausgemusterte<br />
amerikanische Schulbusse, der andere Teil sind alte, deutsche Busse, beispielsweise von<br />
Mercedes. Wenn wir nur an unsere erste Fahrt denken von San Pedro Sula bis Marcala: die<br />
Strecke war sehr gebirgig - auf der einen Seite des Busses meterhohe Felswände, auf der<br />
anderen Seite tiefer Abgrund. Die Straßen waren auch nicht durch irgendwelche<br />
Sicherheitsmaßnahmen, wie Leitplanken, geschützt.<br />
Wenn ein Stück von der Straße abrutschte, wurde<br />
ein Steinhaufen vor diesem Loch aufgebaut, damit<br />
man dort nicht reinfällt. Sehr gewöhnungsbedürftig<br />
für an deutsche Straßen gewöhnte Fahrgäste. Es<br />
verunsichert einen dann doch sehr, wenn ein<br />
Prediger einsteigt und 30 Minuten lang für die Fahrt<br />
Gottes Hilfe erbittet.<br />
Die Busse sind in der Regel sehr voll - Touristen sieht man eher seltener in einem Bus. Wenn<br />
alle Sitzplätze belegt sind, machen es sich einige, ohne lange zu zögern, im Gang auf ihrem<br />
Gepäck bequem. Wer kein passendes Gepäck zum Sitzen hat, belegt einfach Stehplätze und<br />
das bei Fahrten, die einige Stunden dauern können. Sobald der Bus für einige Minuten anhält,<br />
werden sofort durch die Fenster oder auf den Gängen Essen und Getränke angeboten.<br />
23
In Marcala und Umgebung war ein Pick up unverzichtbar.<br />
Dieser Wagen ist das am besten geeignete Fahrzeug, um die<br />
pacourartigen Straßen und Wege zu befahren. Teilweise<br />
befanden sich circa dreißig Zentimeter tiefe Krater in den<br />
Straßen, überall lagen Steine oder eher Felsen herum. Die<br />
plötzlich erscheinenden, kliffartigen und meterlangen<br />
Abhänge, würden einem Mercedes, trotz bester und<br />
modernster Technik und Ausstattung, das endgültige Aus<br />
bereiten. Häufig dachten wir „okay, jetzt heißt es aussteigen<br />
und zu Fuß weiter!“, aber die einheimischen Autofahrer kennen keine Hürde, die zu hoch<br />
wäre. Mit einer zu respektierenden Selbstsicherheit und Fahrzeugbeherrschung meisterten sie<br />
jede Schlucht. Ein ausländischer Autofahrer wäre in diesem Terrain hilflos aufgeschmissen.<br />
Unverzichtbar für uns war der weiße Pick up<br />
von Betty. Jedes Mal stand er uns zur<br />
Verfügung und brachte uns immer schnell und<br />
sicher zum Zielort. Da der Pick up nur zwei<br />
Sitzplätze hatte, musste es sich der Rest der<br />
Gruppe auf der Ladefläche bequem machen.<br />
Wenn noch etwas Platz war, nutzten<br />
Einheimische sofort die Gelegenheit und fuhren<br />
ein Stück des Weges mit uns. Einmal ging es<br />
nachts bei strömenden Regen Richtung Marcala. Die Scheibenwischer des Pick-Up’s<br />
arbeiteten bereits mit maximaler Geschwindigkeit, doch selbst wenn sie sich im<br />
Millisekundentakt bewegt hätten, hätte man nichts gesehen. Besser man hielt sich die Augen<br />
zu und ging einfach davon aus, dass Betty die Strecke mit verbundenen Augen fahren konnte.<br />
Dies noch mal zu den Fahrkünsten der hondureños.<br />
In den Städten hingegen sah man auch Taxis. Einerseits waren dies typische Autos, deren<br />
technischer Zustand den deutschen TÜV allerdings erblassen ließe. In Honduras ist jedoch nur<br />
eins wichtig – Hauptsache die Hupe funktioniert.<br />
Andererseits gibt es kleine Taxis auf drei Rädern.<br />
Sie haben keine Türen und hinten eine Sitzbank für,<br />
wenn man sich mit Hängen und Würgen<br />
reinquetscht, drei Personen. Auf der vorderen Bank<br />
sitzt der Taxifahrer. Falls das Taxi dann doch mal<br />
unerwartet bei einer Steigung den Dienst verweigert,<br />
steigt die hintere Reihe einfach aus und läuft bis zum<br />
Ende der Steigung.<br />
24
Viele Orte sind mit Fahrzeugen nicht<br />
erreichbar und somit helfen einem nur die<br />
eigenen Füße. Sie allerdings sollen in der<br />
Lage sein, etwas Sport zu verkraften. Um sie<br />
ein wenig zu schonen, steckt man sie lieber<br />
gleich in bequeme Schuhe, wo die beiden<br />
sich wohl fühlen werden und es kann<br />
losgehen. Man fühlt sich zwar sehr sicher auf<br />
seinen eigenen Füßen, allerdings war es für<br />
uns Stadtkinder auch sehr anstrengend und schmerzhaft– insbesondere wenn es um die<br />
Aufstiege zu den Kaffeeanbaugebieten ging.<br />
In El Cerrón wurden unsere Füße geschont,<br />
stattdessen durften wir reiten. Wenn ich<br />
ehrlich bin, habe ich noch nie in meinem<br />
ganzen Leben auf einem Pferd gesessen. Also<br />
kann ich auch nicht beurteilen, wie die<br />
honduranischen Pferde im Gegensatz zu den<br />
deutschen Pferden sind. Aber auf jeden Fall<br />
habe ich Respekt vor der Leistung dieser Tiere<br />
bekommen. Sie sind Abhänge mit bis zu achtzig Kilo auf dem Rücken herunter getrabt, wo<br />
jeder normale Mensch sich mit einer Leine abgeseilt hätte. Für die cafetaleros bedeutet der<br />
Besitz eines Pferdes eine enorme Arbeitserleichterung, aber zugleich ist dies auch ein Luxus,<br />
den sich nur wenige leisten können.<br />
Während die anderen von uns ihre Erfahrungen beim Reiten sammelten,<br />
versuchten Alex und ich uns im Fahrradfahren – berghoch, bergrunter,<br />
berghoch,.... Wir haben somit zwar dem Pferd einen großen Gefallen<br />
getan, dafür aber uns selbst auf Hochtrab gebracht. Öfter das Fahrrad mit<br />
uns schleppend, als auf ihm sitzend, mussten wir auf diese Art und Weise<br />
eine mehrstündige Tour über uns ergehen lassen, während die anderen<br />
fröhlich neben uns hertrabten. Doch, obwohl die Tour sehr anstrengend<br />
war, war sie trotz allem ungewöhnlich und bleibt somit unvergesslich.<br />
So kamen wir auf verschiedene Art und Weise in Honduras immer an unserem Ziel an – aber<br />
es war stets ein großes Abenteuer!<br />
Jana und Samir<br />
25
Honduras als Tourist erleben<br />
.... unsere schöne Zeit in Marcala war zu Ende, aber die Frage „und jetzt?“ brauchten wir uns<br />
nicht zu stellen, denn wir hatten kein Bargeld mehr! Marcala hat zwar seit zwei Jahren ein<br />
Touristenbüro, aber einen Geldautomaten gab es im ganzen Ort<br />
nicht. Trotz der Beziehungen Ricardos zum Bankdirektor, konnte<br />
uns kein Geld gegen Vorlage der Kreditkarte ausgezahlt werden.<br />
Also gab es nur ein Ziel: die letzten Lempira zusammenkratzen<br />
und mit dem Bus nach Tegucigalpa – die Hauptstadt Honduras!<br />
Was für ein Kontrastprogramm: Tegucigalpa mit 870.000 Einwohnern, einerseits eine riesige<br />
Einkaufsmall im modernen Stil und andererseits Straßenzüge mit schreienden Händlern, wo<br />
das lateinamerikanische Leben tobte. Keiner rief über die Straße „?Hola, qué tal?“ und kein<br />
Ricardo war an unserer Seite – wir fühlten uns<br />
ziemlich alleine! Dank zahlreicher Geldautomaten<br />
konnten wir unsere Reisekasse auffüllen, aßen<br />
Pizza, Hamburger und Donuts bis nichts mehr rein<br />
ging und beschlossen gleich am nächsten Tag nach<br />
Copán weiterzureisen.<br />
Wenn man auf die Landkarte schaut, denkt man<br />
„Ach bis Copán ist es ja nicht so weit“. Aber die Bustour führte über die „Innerstate“ also ein<br />
Umweg über San Pedro Sula. Nach neun Stunden Bustour war klar, dass wir noch eine<br />
Zwischenübernachtung in Santa Rosa de Copán einlegen mussten. Eine kleine Stadt wie<br />
Marcala, aber dennoch ganz anders: Die Häuser gepflegt, die Straßenzüge gepflastert. Nach<br />
dem vollen Programm in Marcala und den Sorgen und Ängsten in Tegucigalpa, beschlossen<br />
wir, einen Tag zu rasten, um uns zu erholen. Wir fanden dort nicht nur eine Zigarrenfabrik,<br />
wo die „Havannas“ noch per Hand gedreht werden, sondern auch eine gemütliche kleine Bar<br />
mit einer Lifeband.<br />
Gut erholt, brachen wir nach Copán Ruinas auf.<br />
Anziehungspunkt aller Lateinamerika-Reisenden auf<br />
Grund der berühmten Ausgrabungsstätte der Maya<br />
Ruinen. In der Blütezeit zwischen 695<br />
und 763 n. Chr. schufen die besten<br />
Bildhauer, Baumeister, Kalligrafen und<br />
Kunsthandwerker der Zeit diese<br />
Gebilde und die längste Hieroglyphentreppe aller Mayaorte. Heutzutage<br />
zählen sie zum Weltkulturerbe. Beim Betreten des Geländes waren zunächst<br />
auf Grund der Eindrücke alle sprachlos. Stundenlang gingen wir zwischen<br />
26
den riesigen Pyramiden, Denkmälern, Tempeln und Altären der Maya-<br />
Kultur herum. Ein beeindruckendes Erlebnis. In der touristischen Stadt<br />
konnten wir jede Menge Souvenirs für Familie und Freunde einkaufen, wir<br />
besuchten Thermalquellen, und feierten meinen Geburtstag. Doch auch hier<br />
konnten wir in unserem abseits vom Touristentrubel gelegenem Hotel die<br />
Rufe des „Kojoten“ (private Kaffeeaufkäufer) nach Kaffee hören.<br />
Die Zeit in Honduras näherte sich dem Ende, und dann<br />
gab es noch ein Bonbon für uns. Wir fuhren nach Tela<br />
und durften die letzten Stunden in der Karibik am Strand<br />
verbringen. Zum Abschluss feierten wir noch ausgelassen<br />
in einer honduranischen Diskothek und tanzten nach<br />
lateinamerikanischer Musik – übrigens, hier wird in der<br />
Disko nur paarweise getanzt!<br />
Unsere Touri-Tour war sehr aufregend und wir haben viel gesehen. Dies bezieht sich<br />
allerdings nicht nur auf die Landschaft, sondern wir erhielten auch einen Einblick in die<br />
verschiedenen Lebenswelten der hondureños – auf dem Dorf, in der touristischen Kleinstadt,<br />
in einer Großstadt. Aber eins ist uns allen bewusst: Als Tourist lernt man Land und Leute<br />
niemals so kennen, wie wir das während in unserer Zeit in Marcala erleben durften.<br />
Unsere Gedanken nach der Reise<br />
Patrycja<br />
Aus Honduras habe ich sehr viele Dinge zurück mit nach Deutschland genommen. Vor allem<br />
habe ich ein komplett anderes Bild über das Leben in diesen Ländern und ich bin teilweise<br />
enttäuscht über die Meinung, die ich vor dieser Reise hatte.<br />
Dass sich die hondureños in ihrer Freizeit den ganzen Tag an ihrem Karibikstrand sonnen und<br />
Beachvolleyball spielen, wurde kein Stück bestätigt. Stattdessen stellen die Einwohner der<br />
Küstenstadt nach ihrer eigentlichen Arbeit, ihren Schmuckstand an der Straße auf und<br />
versuchen sich dort noch ein bisschen Geld nebenbei zu verdienen. Und das tun sie nicht,<br />
damit sie im Sommer eine Woche länger Urlaub machen können. Nein, das tun sie, weil der<br />
Großteil der honduranischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt und sie jeden Tag<br />
Angst haben müssen, dass sie am nächsten Tag nichts zu essen haben werden.<br />
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Aufgrund dieser, zum Teil traurigen und, für deutsche Verhältnisse, unvorstellbaren<br />
Schicksale und Verhältnisse, gehe ich in Deutschland anders mit Geld um und sehe es auch<br />
ganz anders als vorher, weil man doch an diese Menschen dort denken muss, wenn man<br />
beispielsweise sich eine Hose für hundert Euro kauft. Auch hat sich mein Verhältnis und<br />
meine Einstellung gegenüber anderen Menschen und vor allem ärmeren Menschen, verändert.<br />
Zum Beispiel passe ich jetzt auf, ob ich erzähle, wie viel Geld ich am letzten Wochenende<br />
ausgegeben habe und ob ich jetzt teure Designerklamotten anziehe, wenn ich einen nicht so<br />
wohlhabenden Freund besuche.<br />
Natürlich weiß ich jetzt auch mehr über den Anbau, bis hin zur<br />
Verschiffung des Kaffees in die ganze Welt. Und da ich jetzt auch<br />
weiß, wie die Kaffeebauern leben, überlege ich mir auch gut, ob ich<br />
fair gehandelten Kaffee kaufe oder irgendeinen Kaffee.<br />
Doch trotz dieser Armut finde ich es bemerkenswert, dass die<br />
Menschen dort so herzlich und offen sind. Wenn wir eine Familie besucht haben, gab es<br />
immer das beste Essen und es wurden immer Feste veranstaltet und die ganzen umliegenden<br />
Dörfer eingeladen, so dass teilweise in einem zwanzig Quadratmeter großen Raum über<br />
hundert Leute versammelt waren.<br />
Natürlich habe ich auch sehr viel von der Sprache gelernt. Da wir Schüler teilweise auf uns<br />
allein gestellt waren, blieb uns nichts anderes übrig als Spanisch zu sprechen, da so gut wie<br />
niemand in Honduras Englisch spricht.<br />
Meinerseits hat sich diese Reise komplett gelohnt und ich würde, wenn ich könnte, jederzeit<br />
wieder dorthin fliegen.<br />
Samir<br />
Die gesamte Reise nach Honduras war<br />
geprägt von einmaligen Erlebnissen, die ich<br />
nicht alle aufzählen kann. Selbstverständlich<br />
war die einmalige Landschaft ein Highlight,<br />
sowie die Menschen und ihre Kultur. Es war<br />
wahnsinnig interessant, ein komplett anderes<br />
Leben kennen zu lernen und vieles davon für<br />
sich selbst entdecken zu können. Zu sehen,<br />
wie die Menschen auf der anderen Seite der<br />
Welt leben und glücklich sind, war eine<br />
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Erfahrung, die ich gerne gemacht habe. Ebenso interessant wie die Menschen, war ihre<br />
Arbeit. Davor hätte ich nie gedacht, dass Kaffeeanbau eine solch komplizierte und mühsame<br />
Arbeit ist. Es war schön, den Menschen dabei zuzuhören, wie begeistert und stolz sie über<br />
ihre Plantagen erzählten, ausführlich und langsam, damit wir auch alles verstehen können. Sie<br />
nahmen sich Zeit für uns und zeigten eine Gastfreundlichkeit, die mir so zuvor noch nie<br />
begegnet ist. Wie bereits erwähnt, war die Landschaft auch ein Highlight. Riesengroße grün<br />
bewachsene Berge, Palmen, tropische Pflanzen und unberührte Natur. So etwas habe ich<br />
bislang noch nie gesehen.<br />
Ich kann jetzt behaupten, dass ich von dieser Reise sehr viel mitgenommen habe, sowohl an<br />
schönen Erinnerungen als auch an neuen Lebensansichten. Bestimmte Dinge sehe ich anders<br />
als zuvor, zu Dingen, die ich als selbstverständlich angesehen habe, habe ich einen ganz<br />
anderen Bezug. Diese Reise war ein voller Erfolg und ich würde sie jeder Zeit wiederholen.<br />
Patrycja<br />
Meine persönlichen Highlights waren zum einen ganz allgemein die faszinierende Landschaft<br />
in Honduras, so viel schöne, atemberaubende Natur habe ich bisher noch nie gesehen. Zum<br />
anderen muss ich für mich die Menschen dort zu einem Highlight zählen, denn die Erfahrung<br />
mit ihnen war mir auch ganz neu und hat mich<br />
sehr berührt. Diese Menschen hatten fast gar<br />
keinen materiellen Reichtum, wussten aber sehr<br />
zu schätzen, was sie hatten und waren glücklich<br />
und zufrieden damit. Sehr aufregend fand ich die<br />
Tage auf den Fincas, dort bin ich nämlich zum<br />
ersten Mal geritten und habe meinen eigenen<br />
Baum gepflanzt. Das waren für mich die<br />
unvergesslichen Ereignisse.<br />
Ich würde nicht eine Minute zögern und diese Reise jedes Mal wieder machen. Die Erlebnisse<br />
dort sind eine große Bereicherung und die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, sind<br />
sehr kostbar und ich schätze nun viel mehr die Dinge, die ich habe.<br />
Ludmilla<br />
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Nun ist unsere Honduras-Fahrt vorbei. Ich erinnere mich sehr gerne an sie zurück und immer<br />
wieder lösen die Gedanken an das Land ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Die drei<br />
Wochen vergingen wie im Fluge und dauerten keine Ewigkeit, wovor ich vor meinem<br />
Reiseantritt etwas Angst hatte. Diese Reise war wirklich ein einmaliges Erlebnis, das man<br />
einfach nicht vergessen darf.<br />
In Deutschland angekommen, sehnte ich mich vor allem in den ersten Tagen nach Honduras,<br />
obwohl ich andererseits froh war, zurück bei meiner Familie zu sein. Ich sehnte mich vor<br />
allem nach denjenigen Momenten und Erlebnissen, die für mich zu den absoluten Highlights<br />
der Reise geworden sind. Und genau von diesen Momenten möchte ich hier berichten.<br />
Total überwältigt war ich von einem freundlichen<br />
und warmherzigen Empfang an allen Orten, die wir<br />
besucht haben. Besonders fasziniert war ich von<br />
den Dorfbewohnern in San José, El Cerrón und<br />
Florida. Als wir dort ankamen, lief fast das ganze<br />
Dorf zusammen, um die „sieben Europäer“ zu<br />
sehen und sie zu begrüßen. Um mich herum sah ich<br />
nur große Augen der Dorfbewohner, die mit viel<br />
Interesse und Neugier mich und die anderen angesehen haben. Voller Stolz zeigten uns die<br />
Dorfbewohner ihre Häuser, wo wir später auch übernachteten, verkosteten uns mit ihren<br />
Nationalgerichten, zeigten uns ihre wunderschöne Landschaft, die von vielen Bergen geprägt<br />
wird, sangen ihre Lieder, führten uns ihre Nationaltänze und selbst inszenierten Theaterstücke<br />
vor. Obwohl es arme Menschen waren, hatte ich das Gefühl, dass sie trotz allem ein sehr<br />
reiches Leben führen. Der Reichtum ihres Lebens liegt vor allem in dem Zusammenhalt, der<br />
dort sehr stark ausgeprägt ist und der bei uns, meiner Meinung nach, langsam an Bedeutung<br />
verliert. Obwohl die Dorfbewohner sehr wenig hatten, hatten sie gleichzeitig alles, was einem<br />
das Gefühl gab, dazuzugehören. Auf jedem Gesicht sah man ein warmes Lächeln, das einen<br />
von Kopf bis Fuß umhüllte.<br />
„Total aus dem Häuschen“ war ich beim Anblick der Kinder.<br />
Während einige sofort auf uns zuliefen, ohne jegliche<br />
Hemmungen oder Bedenken zu haben, hielten sich die anderen<br />
zurück und beobachteten uns mit einer gewissen Vorsicht. Ein<br />
etwa 12-jähiges Mädchen lief plötzlich auf mich zu, umarmte<br />
mich, sagte Hola und blieb, ganz fest an mich geklammert,<br />
einige Zeit stehen. Ich war einfach überwältigt von so einem<br />
Gefühlsausbruch. Und genau dieser Moment brachte mich zur<br />
endgültigen Überzeugung, dass wir in Honduras herzlich<br />
willkommen waren.<br />
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Es schien mir, als ob dieser herzliche und<br />
freundliche Empfang kein Ende nehmen wollte.<br />
Er ging weiter während unseres Besuches in<br />
einem Kindergarten. Mit einem freundlichen<br />
und gemeinsamen Hola begrüßten uns die<br />
Kleinen und gewährten uns, ohne zu zögern,<br />
kurze Einblicke in ihre Hefte. Mathematik stand<br />
damals auf dem Stundenplan. Auch hier<br />
begegneten uns viele Augenpaare, die uns gar<br />
nicht loslassen wollten.<br />
Doch leider mussten wir weiter. Als Nächstes stand ein Schulbesuch auf dem Programm. Man<br />
lud uns in einen großen Raum ein, der als Empfangssaal diente. Die ganze Schule<br />
versammelte sich hier. Wer keine Sitzplätze mehr hatte, musste sich mit einem Stehplatz<br />
zufrieden geben. Manche hatten auch dieses Privileg nicht. Sie hatten nur die Möglichkeit<br />
draußen zu bleiben und abzuwarten. Nur einige hatten Glück die Geschehnisse im Saal aus<br />
dem Fenster zu verfolgen. Wie immer freundlich, wurden wir auch hier von der Schulleiterin<br />
im Namen der ganzen Schule begrüßt. Man erzählte uns vieles über die Schule und das<br />
Schulsystem. Was mir sofort auffiel, war die Schuluniform, die wir bei uns nicht mehr<br />
kennen. Die Schüler und Schülerinnen in Honduras tragen weiße Blusen bzw. Hemden,<br />
dunkelblaue Röcke bzw. Hosen, schwarze Schuhe und lange weiße Strümpfe für die<br />
Mädchen. Die Uniform sieht nicht nur gut aus, sondern strahlt auch eine gewisse Disziplin<br />
und Ordnung aus. Während man uns nach der Begrüßung durch die Schule führte, liefen<br />
einige Schüler hinter uns her. Somit standen wir auch hier im Mittelpunkt. Ich persönlich<br />
fühlte mich anfangs in dieser Situation nicht besonders wohl. Doch mit der Zeit gewöhnte ich<br />
mich an sie und fing sogar langsam an, diese große Aufmerksamkeit zu genießen. Im<br />
Allgemeinen genoss ich mit vollen Zügen das Leben in Honduras. Es verschafft einem viel<br />
innere Ruhe und lässt die Alltagsprobleme vergessen. Genau dieses Leben wurde zum<br />
weiteren Highlight meiner Honduras-Fahrt.<br />
Zusammenfassend möchte ich nur sagen, dass diese Reise für mich zu einem unvergesslichen<br />
und einmaligen Erlebnis wurde. Ich habe keine einzige Minute nachdenken müssen, ob die<br />
Fahrt eine richtige Entscheidung war. Denn sie war es mit Sicherheit und ich bereue wirklich<br />
nicht, sie erlebt zu haben. Wenn ich sie Revue passieren lasse, stelle ich mir die Fragen, ob<br />
mein Verhalten immer angemessen war oder ob das von mir Gesagte so aufgenommen<br />
werden konnte, wie ich es eigentlich gemeint habe. Denn es war nicht einfach, in einer<br />
Sprache, die man noch nicht sicher beherrscht, dem Zuhörer das Richtige und auf richtige Art<br />
und Weise, mitzuteilen.<br />
31
Ohne Bedenken würde ich dieses Land noch mal besuchen. Doch meine Reiseziele wären<br />
vermutlich andere Gebiete, wo ich noch nicht war und sie noch nicht bewundern konnte.<br />
Denn ich möchte von diesem zwar armen, aber doch sehr reichen Land noch mehr sehen. Mit<br />
großem Interesse würde ich auch die Nachbarländer von Honduras, wie Nicaragua, El<br />
Salvador oder Guatemala besuchen. Somit ist für mich Mittelamerika zu einem anziehenden<br />
Reiseziel geworden.<br />
Jana<br />
Alles in allem fand ich unsere Reise nach Honduras sehr beeindruckend, aber auch spannend.<br />
Unser Empfang nach dem langen Flug war sehr herzlich. Wir wurden in eine Bar eingeladen,<br />
wo wir mit der Chefin von RAOS und unseren Reiseführern aßen und von den Einheimischen<br />
Lieder hörten. In den folgenden Tagen passierten viele aufregende und spannende Sachen.<br />
Zum Einen haben wir auf Fincas übernachtet und dort sehr viel Neues über den Kaffeeanbau<br />
gelernt und gesehen, was die Menschen alles auf ihren Plantagen anbauen und ernten, um zu<br />
überleben. Dazu muss man sagen, dass sich die Plantagen meist auf Bergen befinden und die<br />
Einheimischen uns mit ihren Pferden die Plantagen gezeigt haben. Außerdem habe ich<br />
miterlebt, wie schwer die Menschen es dort haben und wie wenig Geld sie wirklich für ihre<br />
harte Arbeit bekommen.<br />
Es war sehr interessant, auf den Fincas zu übernachten, zu sehen, wie die Menschen dort<br />
wohnen und unter welchen Bedingungen sie dort leben, im Vergleich zu uns. Es war zuerst<br />
eine große Umstellung mit allem klar zukommen, zum Beispiel mit dem Wetter und der<br />
Tageszeit. Es herrschte eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und ab ca. 18 Uhr wurde es dunkel.<br />
Alles in einem habe ich sehr viel Positives<br />
mitnehmen können. Ich habe viele<br />
unterschiedliche Menschen kennen gelernt.<br />
Außerdem konnte ich meine<br />
Sprachkenntnisse erweitern. Ich würde<br />
jederzeit wieder an einer solchen Reise<br />
teilnehmen, weil man dadurch sehr viel<br />
Erfahrung fürs spätere Leben sammeln kann.<br />
Alex<br />
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... wieder in <strong>Bremen</strong> – wieder fließendes Wasser und ein voller Kühlschrank und alle stellen<br />
die Frage „Wie war´s?“. Aber wie soll man darauf antworten? Wie soll man die Erlebnisse<br />
von drei Wochen in nur wenigen Sätzen erzählen? Zu vieles ist passiert, was diese Reise<br />
einmalig macht – und dies liegt häufig an kleinen Details.<br />
Aus der Sicht der „Lehrerin“, war ich natürlich heilfroh, dass wir alle Schüler wieder gesund<br />
nach Hause gebracht hatten. Die Zeit in der Gruppe war sehr angenehm gewesen, ohne große<br />
Streitigkeiten. Seit drei Jahren ist der FAIROS Kaffee der Mittelpunkt meines Unterrichts in<br />
der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre und da stellt man sich häufig die Frage: „Ist mein<br />
angelesenes Wissen auch realitätsnah?“. In dieser Hinsicht bin ich nun voll beruhigt und ich<br />
hoffe, dass meine Erlebnisse während der Fahrt den zukünftigen Unterricht lebendiger werden<br />
lassen.<br />
...aber was bedeutete diese Reise für mich<br />
persönlich? Einerseits sah ich eine<br />
atemberaubend schöne Landschaft!<br />
Andererseits durfte ich eine nie zuvor<br />
erfahrene Herzlichkeit erleben. Alle<br />
Menschen in Marcala und auf den Dörfern<br />
nahmen uns mit offenen Armen auf. Wir<br />
lebten in Familien, deren äußere<br />
Lebensbedingungen einen starken<br />
Zusammenhalt fordern – von Gemeinschaft wird nicht geredet, sondern sie wird gelebt.<br />
Materiell nur mit dem Notwendigsten ausgestattet, die Sorge um den Erfolg der nächsten<br />
Kaffeeernte und dennoch strahlen diese Menschen vor lauter Lebensfreude. ... die Zeit in<br />
Honduras wird für mich unvergesslich bleiben!<br />
Honduras hinterließ bleibende Eindrücke:<br />
landschaftlich wie menschlich. Die Freundlichkeit,<br />
mit der wir, speziell in Marcala, empfangen wurden,<br />
war beeindruckend. Überall wurden wir mit offenen<br />
Armen aufgenommen. Wir lernten den Schulalltag<br />
kennen, und aßen, so habe ich es auf jeden Fall<br />
empfunden, sehr leckere Gerichte. Ich sah zum ersten<br />
Mal in meinem Leben einen Wasserfall, fuhr mit<br />
Christiane<br />
ausrangierten, gelben, amerikanischen Schulbussen, die in Honduras die Überlandbusse sind,<br />
in die nächste größere Stadt oder ritt zum ersten Mal in meinem Leben und dann noch auf<br />
33
einem störrischen Pferd ohne Kupplung und Bremse in die Berge zu den Kaffeeplantagen und<br />
Wasserquellen.<br />
Jedoch der Teil unserer Begegnungsreise, der mein Weltbild entscheidend veränderte, war<br />
sicherlich das Leben auf den Fincas. In einem Holzhaus, in einem Raum (Wohnbereich,<br />
Schlafzimmer, Küche) mit insgesamt neun Personen zu leben, zu schlafen und zu essen war<br />
unbeschreiblich interessant. Und ich bin beim Schreiben dieser Zeilen immer noch sehr<br />
glücklich und dankbar, diese Chance bekommen und wahrgenommen zu haben.<br />
Marcala/Honduras war beeindruckend und wird hoffentlich nicht der<br />
letzte Besuch gewesen sein. Zumal ich jede Woche mehrere Emails aus<br />
Marcala erhalte und diese mit den neusten Informationen aus <strong>Bremen</strong><br />
und umzu beantworte.<br />
P.S. Fußball verbindet!!!<br />
Wie geht es weiter?<br />
... und jetzt ist alles vorbei? Nein bestimmt nicht! Unsere neu gewonnenen Kontakte werden<br />
jetzt regelmäßig per Email gepflegt. Neuigkeiten werden sofort miteinander ausgetauscht und<br />
Fragen beantwortet. Diese Fahrt hat nicht nur in unserem Denken und Handeln ihre Spuren<br />
hinterlassen. Ricardo hat bislang Honduras noch nie verlassen, obwohl El Salvador nur 20 km<br />
entfernt ist. Motiviert durch unsere Reiselust und Erzählungen ist er gleich ein paar Tage nach<br />
unserer Abreise für einen Tag nach El Salvador gereist.<br />
Kai<br />
Hinsichtlich des FAIROS-Kaffee-Projekts hat uns<br />
die Reise voll motiviert. Im Rahmen der Fairen<br />
Woche organisierten wir einen Informations- und<br />
Probierstand in der Innenstadt – geschmückt mit<br />
Fotos der Reise, dem Original RAOS Kaffee und<br />
natürlich einer Hondurasfahne. Dank unserer Reise<br />
waren wir in der Lage, viel genauer auf die Fragen<br />
der Interessenten einzugehen und konnten auf<br />
Grund der eigenen Erfahrungen in Marcala alles viel<br />
lebendiger schildern!<br />
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Nur wenige Tage später verkauften wir auf<br />
dem Findorff Markt unseren FAIROS<br />
Kaffee! Hier hatten wir auch zugleich eine<br />
Spendendose für den Gegenbesuch<br />
aufgestellt und konnten nachher stolz unsere<br />
ersten 50 Euro zählen. Dies ist nun unser<br />
vorrangiges Ziel: Wir möchten, dass uns<br />
unsere Freunde aus Honduras uns in<br />
<strong>Bremen</strong> besuchen! Geplant ist der Besuch<br />
für Anfang Mai, denn dann ist die Zeit der Kaffeeernte in Honduras vorbei.<br />
Das FAIROS-TEAM des SZ UT<br />
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Wir danken herzlich für die finanzielle, organisatorische<br />
und moralische Unterstützung unserer Begegnungsreise:<br />
Bernd Siegel<br />
BLK-Programm Transfer-21 <strong>Bremen</strong><br />
Bremer Erzeuger- und Verbrauchergenossenschaft<br />
Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz)<br />
Die Bevollmächtigte der Freien Hansestadt <strong>Bremen</strong> beim Bund und für Europa<br />
Elektro-Jägeler<br />
Schülerfirma kursivDESIGN der Alwin-Lonke-Schule<br />
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft <strong>Bremen</strong><br />
Globo:log globaler Dialog in regionalen Netzwerken<br />
Nussbaum Rohmilchkäse aus ökologischer Landwirtschaft<br />
Otto-Diersch-Stiftung<br />
Rösterei Münchhausen<br />
Rotary Club <strong>Bremen</strong> Neuenlande<br />
Ulrike Eckhardt<br />
Unterstufe des Bildungsganges Wirtschaftsassistenten Fremdsprachen<br />
Waldemar Koch Stiftung<br />
… y un saludo cordial a todos nuestros amigos en Honduras, muchas gracias<br />
por vuestro apoyo y hasta la próxima...en <strong>Bremen</strong> o en Marcala.<br />
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Redaktion<br />
Kai Herkströter, Christiane Hermsmeier<br />
Beiträge der Reiseteilnehmer<br />
Samir Al-Massri, Jana Böhm, Alex Dantche, Kai Herkströter, Christiane Hermsmeier, Patrycja Korcz, Ludmilla<br />
Wagner<br />
Fotos<br />
Christiane Hermsmeier<br />
Marcala<br />
Ein Projekt des Bildungsganges Wirtschaftsassistenten Fremdsprachen des Schulzentrums SII Utbremen<br />
Layout<br />
Schülerfirma kursivDESIGN der Alwin-Lonke-Schule<br />
37
€ 2,50