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Prüfingenieur 35 - Bundesvereinigung der Prüfingenieure für ...

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spannung erreicht, d. h. es bildet sich hier ein mehraxialer<br />

Spannungszustand im Zwickelbereich zwischen<br />

den Hohlkörpern aus.<br />

Vergleichende FE-Analysen dienten zur Verifizierung<br />

des Trag- und Versagensmechanismus <strong>der</strong><br />

Versuchskörper. Die Ausbildung eines Fachwerkmodells<br />

bei den Hohlkörperdecken wurde bestätigt (siehe<br />

Abb. 18).<br />

4.2.4 Vereinfachtes Bemessungsmodell<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Versuchsergebnisse und <strong>der</strong><br />

Ergebnisse <strong>der</strong> FE-Analysen wurde in [16] ein vereinfachtes<br />

Bemessungskonzept zur Ermittlung <strong>der</strong><br />

Druckstrebentragfähigkeit unter Verwendung des<br />

Formelwerks <strong>der</strong> DIN 1045-1 vorgeschlagen.<br />

Die Ermittlung des Druckstrebenwinkels erfolgt<br />

nach DIN 1045-1 mit Gleichung 4:<br />

0,<br />

58<br />

σ<br />

1,<br />

2 −1,<br />

4<br />

f<br />

≤ cot θ ≤<br />

VRd,<br />

c<br />

1−<br />

V<br />

Ed<br />

cd<br />

cd<br />

≤ 3<br />

<strong>für</strong> Normalbeton<br />

MASSIVBAU<br />

Glg. 4<br />

Für Bauteile ohne planmäßige Längsnormalkraft<br />

ergibt sich damit Gleichung 5:<br />

0,<br />

58<br />

≤ cot θ ≤<br />

1,<br />

2<br />

V<br />

1−<br />

V<br />

Rd, c<br />

Ed<br />

≤ 3<br />

, 0<br />

Glg. 5<br />

Der Rissreibungsanteil V Rd,c kann unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Restquerschnittsfläche <strong>der</strong><br />

Hohlkörperdecke im Vergleich zur Massivdecke ermittelt<br />

werden. Auf <strong>der</strong> sicheren Seite liegend kann<br />

diese zu A HKD,45°/A MD,45° = 0,50 angenommen werden.<br />

Für Bauteile ohne planmäßige Längsnormalkraft<br />

ergibt sich somit:<br />

V Rd,c,HKD = 0,5 · c j · 0,48 · f ck 1/3 · b w,MD · z Glg. 6<br />

Die erfor<strong>der</strong>liche Querkraftbewehrung (lotrechte<br />

Bewehrung) kann mit Gleichung 7 ermittelt<br />

werden:<br />

Asw<br />

= ⋅ f ⋅ z ⋅ cot θ<br />

s<br />

VRd,sy yd<br />

w<br />

Glg. 7<br />

Die Druckstrebentragfähigkeit kann auf Basis<br />

<strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse nach [16] auf <strong>der</strong> sicheren<br />

Seite liegend formuliert werden zu (lotrechte Bewehrung):<br />

b ⋅ z ⋅ α ⋅ f<br />

V<br />

Rd, max, HKD<br />

= k<br />

max, HKD<br />

⋅<br />

w, MD<br />

, 0<br />

<strong>für</strong> Normalbeton<br />

c<br />

cot θ + tan θ<br />

cd<br />

Glg. 8<br />

mit:<br />

k max, HKD<br />

45<br />

Der <strong>Prüfingenieur</strong> Oktober 2009<br />

tan θ − 0,<br />

58<br />

=<br />

0,<br />

25 +<br />

⋅ 0,<br />

16<br />

1,<br />

15<br />

mit tan θ ∈<br />

Glg. 9<br />

Mit den hier vorgestellten Gleichungen kann<br />

die Bemessung <strong>der</strong> zweiachsigen Hohlkörperdecke<br />

mit Querkraftbewehrung vollständig durchgeführt<br />

werden.<br />

Die vorgestellten Bemessungsgleichungen gelten<br />

<strong>für</strong> querkraftbeanspruchte Bereiche. Durchstanzbereiche<br />

sind geson<strong>der</strong>t zu betrachten, da Versuche<br />

an Massivbauteilen gezeigt haben, dass hier mit einem<br />

vorzeitigen Schubversagen vor dem Erreichen<br />

<strong>der</strong> Betondruckfestigkeit in <strong>der</strong> Druckstrebe zu rechnen<br />

ist.<br />

5 Zusammenfassung<br />

[ 0,<br />

58;<br />

1,<br />

73]<br />

In den letzten Jahren wurden unter <strong>der</strong> Leitung<br />

<strong>der</strong> Autorin zahlreiche Untersuchungen begleitet von<br />

diversen Großversuchen zum Tragverhalten zweiachsiger<br />

Hohlkörperdecken durchgeführt.<br />

Die durchgeführten Biegeversuche belegten eine<br />

gleichgroße Biegetragfähigkeit <strong>der</strong> zweiachsigen<br />

Hohlkörperdecke im Vergleich zu einer massiven<br />

Decke. Die Biegebemessung kann unter Anwendung<br />

herkömmlicher Methoden durchgeführt werden.<br />

Die maximale Abweichung <strong>der</strong> Durchbiegung<br />

unter gleicher Last beträgt 15 Prozent. Berücksichtigt<br />

man die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gesamtlast durch das verringerte<br />

Eigengewicht <strong>der</strong> zweiachsigen Hohlkörperdecke,<br />

so ergeben sich <strong>für</strong> die zweiachsigen Hohlkörperdecken<br />

bis zu einem Verhältnis <strong>der</strong> Auflast zur Eigenlast<br />

(massiv) von 1,5 bei gleicher Deckenstärke<br />

kleinere Werte <strong>für</strong> die Durchbiegung.<br />

Bei den Durchstanzversuchen wurde ein ähnliches<br />

Versagensbild beobachtet, wie es <strong>für</strong> massive<br />

Stahlbetondecken bekannt ist. Die Traglast <strong>für</strong> den<br />

kritischsten Fall, Kugeln bis zum Stützenrand angeordnet,<br />

beträgt ca. 50 Prozent <strong>der</strong> Traglast einer massiven<br />

Decke.<br />

Mit Hilfe von Finite Elemente Berechnungen<br />

konnte gezeigt werden, dass lediglich die Kugeln im<br />

Durchstanzbereich entfernt werden müssen, um die<br />

Traglast einer massiven Decke zu erreichen. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> geringen Größe des Durchstanzbereichs – <strong>der</strong>

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