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1 - 2 0 0 7 topthema Der Zentrale Wasserrettungsdienst (ZWRD) an den deutschen Küsten ist nach wie vor das Aushängeschild der DLRG und er ist sehr erfolgreich (siehe Seite 5). Die meisten Menschen in Deutschland identifizieren die DLRG mit dem Bild der Lebensretter in ihrer rotgelben Einsatzbekleidung auf den Wachstationen von Borkum im Westen bis Usedom im Osten. Der ZWRD ist eine Gemeinschaftsleistung aller Landesverbände und ihrer Gliederungen. Die Einsatzleitung des Landesverbandes Niedersachsen organisiert den Wasserrettungsdienst an der Nordseeküste und den vorgelagerten Ostfriesischen Inseln, zuständig für die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ist die Einsatzleitung in Stralsund. Die Zentrale für die schleswig-holsteinische Nord- und Ostseeküste liegt in Burg auf Fehmarn. Sie ist die älteste. Dort arbeitet Dietmar Frohberg, dienstältester Einsatzleiter im ZWRD. Mit ihm sprach der Lebensretter über die Geschichte, Anforderungen, Qualifikationen, Einsatzmöglichkeiten und Zukunft des Wasserrettungsdienstes.
topthema 10 Dietmar Frohberg am Flaggenmast LR: Seit wann gibt es den Zentralen Wasserrettungsdienst und wie kam er zu seinem Namen? Dietmar Frohberg: Er besteht seit 1974. Zunächst war er eine Aufgabe des Präsidiums, daher auch sein Name. Später wurde die Verantwortung an die Küstenlandesverbände übergeben. Seitdem teilen sich drei Einsatzleitungen die Aufgaben. Es ist allerdings geplant, in einigen Jahren die drei Einsatzleitungen zu verschmelzen und nur noch eine zentrale Koordinierungsstelle für den ZWRD zu haben. LR: Wie viele Rettungsschwimmer vermitteln Sie pro Jahr? Dietmar Frohberg: Die Einsatzleitung Küste in Burg auf Fehmarn vermittelt pro Jahr rund 1.900 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer. Die Gesamtzahl der eingesetzten Retter seit Gründung des ZWRD beläuft sich auf 67.000. Im Durchschnitt leisten sie zwei bis drei Wochen Wachdienst auf den Stationen an Nord- und Ostsee. Etwa 50 % sind Wiederholer, kommen also in mehreren aufeinander folgenden Jahren zum Wachdienst. Der Altersdurchschnitt liegt etwa bei 18 Jahren. LR: Welche Qualifikationen muss ein Mitglied haben, um am ZWRD teilzunehmen? Dietmar Frohberg: Eine Mitgliedschaft in der DLRG ist nicht zwingend erforderlich, aber doch gewünscht. Voraussetzung ist die Fachausbildung Wasserrettungsdienst. Als Mindestanforderung gilt die Basisausbildung Wasserrettungsdienst, also das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen (DRSA) Silber, die Erste-Hilfe-(EH)-Ausbildung sowie eine Funkunterweisung. Eine solide EH-Qualifikation ist besonders wichtig, besser noch wäre eine Sanitätsausbildung, da die Mehrzahl der Hilfeleistungen die Versorgung leichter Verletzungen am Strand ist. Natürlich muss die körperliche, beziehungsweise die schwimmerische Leistungsfähigkeit ausreichend sein. LR: Wo können sich Interessenten ausbilden lassen? Dietmar Frohberg: Grundsätzlich bieten alle DLRG-Gliederungen die Rettungsschwimmausbildung (Silber) an. Rettungsschwimmer, die in ihrer Heimatgliederung keine Möglichkeit zur Fachausbildung Wasserrettungsdienst haben, können den größten Teil dieser Ausbildung auch während ihres Einsatzes an der Küste absolvieren (training on the job). Sie sammeln dort wichtige Erfahrungen, die sie dann in ihrer Heimatgliederung gewinnbringend einsetzen können. LR: Das heißt, eine Ortsgruppe oder ein Ortsverband im Binnenland hat keine Nachteile, wenn sie ihre Rettungsschwimmer an die Küste entsendet? Dietmar Frohberg: Im Gegenteil. Die im ZWRD gesammelten Erfahrungen, der „Blick über den Tellerrand“, qualifiziert und motiviert die zumeist jugendlichen Rettungsschwimmer und lässt die heimatliche Gliederung von diesen Erfahrungen profitieren. Viele Rettungsschwimmer des ZWRD sind später Wachleiter und Ausbilder geworden und haben so ihr Wissen mit großem Praxisbezug an die nachfolgende Generation weitergegeben. LR: Was empfehlen Sie einem jungen Rettungsschwimmer, der zum ersten Mal in den Einsatz gehen will? Dietmar Frohberg: Anfängern empfehle ich, sich mit einem erfahrenen Rettungsschwimmer, beispielsweise aus der eigenen Ortsgruppe oder einem Bekannten zusammenzutun und gemeinsam eine Wasserrettungsstation auszuwählen. Für junge, unerfahrene Rettungsschwimmer bieten sich immer größere Stationen an, auf denen meistens eine gute Mischung aus Erfahrung und Qualifikation vorhanden ist. Die Einsatzleiter berücksichtigen im Rahmen ihrer Möglichkeiten gern individuelle Wünsche. Die größten Chancen bestehen natürlich bei frühzeitiger Anmeldung sowie bei Bewerbungen in der Vor- bzw. Nachsaison. LR: Wie bewirbt man sich für den Einsatz im Zentralen Wasserrettungsdienst ? Dietmar Frohberg: Es gibt drei Möglichkeiten, sich zu bewerben: Entweder sendet man das Bewerbungsformular per Brief oder Telefax an die Einsatzleitung, am besten aber ist die Bewerbung online über die Internetseiten der drei Landesverbände Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. »Zum Wachplan gehören Streifendienst am Strand, Beobachtung des Badebetriebs vom Turm, Bootsdienst, Funk- und Sanitätsdienst auf der Station« L e b e n s r e t t e r
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