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Fachwerk 2014

Das Magazin der Denkmalpflege des Kantons Bern

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16AKTUELL | ACTUEL04mittels Sonne. Das 8–10°C warmeQuellwasser wurde auf dem Dachder Badeanlage aufgewärmt undkonnte anschliessend durch einenFilter gereinigt werden. Die Bakterienwurden durch Zufügung einer geringenMenge Chlor abgetötet. Danachkonnte das Wasser in das Becken gepumptoder unterwegs zum Duschenabgezweigt werden.In der Zeit der Moderne wurden Ausstattungund Möblierung nicht demkünftigen Eigentümer oder dem Zufallüberlassen. Die Ausstattung/Möblierunggehörte zum Entwurf und zurGesamtanlage. In Adelboden sassenMann und Frau auf einem zeittypischenStahlrohrarmlehnstuhl mit entsprechendemBeinlager. Passend zuden Stühlen waren die runden Stahltische.Bis heute sind einige Exemplarevon Stühlen und Tischen erhaltengeblieben.Haarscharf an der SchliessungvorbeiEin Augenschein des heutigen Badeslässt allerdings die ursprünglichePracht nur noch erahnen. Zahlreichekleinere und grössere Veränderungenbeeinträchtigen den Gesamteindruckund der Alterungszustandwesentlicher Bauteile erfordert eineGesamtsanierung der Anlage. Dieseist zugleich Chance und Gefahr fürdas Schwimmbad. Gelingt eine fachgerechteRestaurierung und Anpassungan veränderte Anforderungen,kann die Anlage ihre ursprünglicheAusstrahlung und Bedeutung wiederzurückgewinnen. Zu weit gehende,nicht fachgerechte Eingriffe könnendas Bauwerk aber auch zum «Allerweltsbedli»verkommen lassen.Nachdem der im Jahre 2010 vorgelegteSanierungsvorschlag von derBevölkerung abgelehnt worden istund sich Gemeinde und AdelbodenTourismus als Betreiberin zurückgezogenhaben, läuft der Betrieb aufprovisorischer Basis weiter.Mit der Ende 2013 abgeschlossenenMasterarbeit «Das alpine FreibadAdelboden von Beda Hefti 1931– Bestandsaufnahme und eine denkmalpflegerischeZielstellung» desStudienganges Denkmalpflege undUmnutzung möchte der Autor dieWichtigkeit dieses Bauzeugen unterstreichenund unter Berücksichtigungdes überlieferten BestandesLösungsmöglichkeiten aufzeigen, wel-che dem Baudenkmal gerecht werdenund gleichzeitig eine zeitgemässeNutzung ermöglichen.Verloren, verdeckt, erhaltenBesucht man heute das Bad, so suchtman vergeblich nach Sprungturm,Musikpavillon und kreisrundem Kinderbecken.Diese Elemente und vieleweitere Details sind zwischenzeitlichenSanierungen zum Opfer gefallenoder abgebrochen worden undsind damit verloren gegangen.Die originale Farbe ist zwar erhalten,sie steckt aber unter einer neuen Dispersionsfarbschicht.Die ursprünglicheGarderobenanlage zum Kinderbeckenist zugemauert und diekreisrunden Duschen beidseitig desKinderbeckens sind hinter einemHolzverschlag versteckt. Hundertevon Baustützen sichern das provisorischeHolzdeck, welches über dieHälfte der ehemaligen Bassinlängegespannt ist. Das heutige Schwimmbeckenist auf 25m gekürzt.Der Eingangspavillon und die Garderobenanlagebefinden sich weitgehendin originalem Zustand. Bemerkenswertund einzigartig sind dieerhaltenen bauzeitlichen Details und

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