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Umwelt- und Erlebnispädagogik: Im Hörsaal und unterwegs

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Liebe Studentinnen <strong>und</strong> Studenten,<br />

liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

wussten Sie, dass Blattschneiderameisen<br />

in einem Staat wie ein einziges Lebewesen<br />

gemeinsam agieren? Die Arbeiterinnen<br />

einer Ameisenkolonie sind<br />

in unterschiedliche Berufsgruppen aufgeteilt<br />

<strong>und</strong> leben in 60 Kasten <strong>und</strong> Unterkasten.<br />

Der Staat funktioniert hervorragend<br />

– doch der Einzelne, das<br />

Individuum, geht dabei verloren. Es<br />

spielt keine Rolle, ob eine Ameise krank<br />

oder schwach ist, sie arbeitet, bis sie nicht mehr kann <strong>und</strong><br />

stirbt. Gepfl egt wird lediglich der Pilz, von dem sich die Ameisenkolonie<br />

ernährt. Der Ameisenstaat steht also im Gegensatz<br />

zu dem, was bei uns an der KSFH gelehrt wird, denn Pfl ege<br />

spielt bei uns bekanntlich eine große Rolle.<br />

In dieser Ausgabe liegt der Fokus unter anderem auf den<br />

zahlreichen Aktivitäten des Fachbereichs Pfl ege. So befasste<br />

sich ein Fachtag an der KSFH mit der Frage, wie die Absolventinnen<br />

<strong>und</strong> Absolventen des Studiengangs Pfl ege dual beruflich<br />

gut einmünden können (S. 10)<br />

Wir richten unseren Blick auch auf das Innere unseres „KSFH-<br />

Staates“. An der KSFH gibt es einige Gremien, die Ihnen mehr<br />

oder weniger bekannt sind. In dieser Ausgabe lernen Sie den<br />

Frauenbeirat der KSFH, Abteilung München, kennen. (S. 5)<br />

Zudem erwartet Sie ein Interview mit Prof. Dr. Hermann Sollfrank,<br />

der ab Oktober 2012 die neu eingerichtete Stelle des<br />

Chief Information Offi cers (CIO) übernimmt. (S. 4)<br />

Wer sich näher für die Blattschneiderameisen interessiert,<br />

kann im Zentrum für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Kultur (ZUK) im Kloster<br />

Benediktbeuern die Lebensweise einer Kolonie beobachten.<br />

Aber passen Sie auf, dass Sie sich nicht zu viel von ihnen<br />

abschauen!<br />

Ich wünsche Ihnen eine schöne Sommer- <strong>und</strong> Urlaubszeit!<br />

Lisa Zeidler<br />

Katholische<br />

Stiftungsfachhochschule<br />

München<br />

Fachhochschule der Kirchlichen<br />

Stiftung des öff entlichen Rechts<br />

„Katholische Bildungsstätten<br />

für Sozialberufe in Bayern“<br />

Aktuelle Informationen | August 2012 | Ausgabe 3<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Informatives 2<br />

Studienbeiträge 3<br />

Interview mit Prof. Dr. Hermann<br />

Sollfrank: „Eine moderne IT steht<br />

für eine moderne Hochschule“ 4<br />

Der Frauenbeirat an der KSFH 5<br />

Lernfest in Benediktbeuern 7<br />

Interview mit den Entwicklern des<br />

Werdenfelser Wegs: „Wir haben<br />

eine Bewusstseinsänderung erwirkt!“<br />

8<br />

Interview mit Harald Gegner über<br />

das schwedische Sozialsystem 10<br />

Pfl egefachtag der Schön Kliniken<br />

„(K)eine Zukunft ohne Pfl ege“ 11<br />

Fachtag „Berufl iche Einmündung“:<br />

Wohin mit den Absolventen/-innen<br />

des Studiengangs Pfl ege dual? 10<br />

Interview mit Prof. Dr. Bernd Reuschenbach<br />

über internationale Kooperationen<br />

für Pfl ege dual 11<br />

Internationales 15<br />

Kooperation der KSFH mit dem FC<br />

Augsburg 18<br />

<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Erlebnispädagogik</strong> an<br />

der KSFH 20<br />

Vorträge <strong>und</strong> Veröff entlichungen<br />

21<br />

Personalia & <strong>Im</strong>pressum 23<br />

1


Informatives August<br />

Besuch aus Ungarn<br />

<strong>Im</strong> Juni besuchten sechs Kollegen/innen<br />

der Partnerhochschule Apor<br />

Vilmos in Vác (Ungarn) die KSFH. Sie<br />

lehrten im Rahmen eines Erasmus-<br />

Lehraufenthaltes im Seminar „Soziale<br />

Arbeit in Ungarn“. Das Lehrangebot<br />

der ungarischen Gäste bildete<br />

einen weiten thematischen Bogen,<br />

angefangen vom Studium <strong>und</strong> Beruf<br />

der Sozialpädagogen in Ungarn<br />

über die gesellschaftliche Situation<br />

der Minderheiten, bis hin zur<br />

Aufgabe des Kinder- <strong>und</strong> Jugendschutzes.<br />

Die Beiträge waren für<br />

die Seminarteilnehmer/-innen eine<br />

optimale Vorbereitung für die kommende<br />

Studienreise Ende September<br />

2012<br />

Die ungarische Gruppe gemeinsam mit Prof.<br />

Dr. Peter Lenninger (ganz links), Susanna<br />

Filesch <strong>und</strong> Alexander Buck (beide rechts)<br />

Mit Erasmus nach Vac<br />

in Ungarn<br />

Monika Fischer zuständig für Finanzen<br />

<strong>und</strong> Buchhaltung an der KSFH<br />

hat mit dem Erasmus-Programm<br />

vom 6. bis 11. Mai die Partnerhochschule<br />

Apor Vilmos in Vác, Ungarn,<br />

besucht. Während ihres Aufenthaltes<br />

lernte sie die Hochschule<br />

kennen <strong>und</strong> besuchte unter anderem<br />

eine Caritas-Einrichtung. Dort<br />

wurden die Arbeitsbedingungen sowie<br />

die vorherrschende Armut sehr<br />

deutlich. <strong>Im</strong> Gespräch mit Hochschulangehörigen<br />

stellte sich heraus,<br />

dass zukünftig die fi nanziellen<br />

Mittel für die Hochschulen gekürzt<br />

werden sollen. Über EU-Projekte erhoff<br />

e man sich zusätzliche fi nanzielle<br />

Möglichkeiten.<br />

Parlamentsgebäude in Budapest<br />

Fachtag zum Thema<br />

Krisenmanagement<br />

Unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea<br />

Kerres <strong>und</strong> Prof. Dr. Günther<br />

Schatz fand am 23. April ein Fachtag<br />

zum Thema Krisenmanagement an<br />

der KSFH, Abteilung München, statt.<br />

Teilnehmer waren Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen aus der Verwaltung der<br />

KSFH, wie Prüfungsamt, Studierendensekretariat,<br />

Bibliothek <strong>und</strong> Beitragswesen.Ziel<br />

des Fachtags war,<br />

Kompetenzen im Bereich Bedrohungs-<br />

<strong>und</strong> Deeskalationsmanagement<br />

zu gewinnen. Dazu sollten<br />

bedrohliche Situationen an der<br />

Hochschule analysiert sowie präventive<br />

<strong>und</strong> strategische Handlungsmaßnahmen<br />

entwickelt werden.<br />

Zudem erfolgte der Austausch über<br />

persönliche Erfahrungen.<br />

Alumnifest in München<br />

Zum 14. Juli hatten die Alumnibeauftragten<br />

des Fachbereichs Soziale<br />

Arbeit München, Wolfram Stadler<br />

<strong>und</strong> Prof. Dr. Sabine Pankofer, die<br />

Ehemaligen zu einem Sommerfest<br />

eingeladen. Circa 100 Alumni kamen<br />

der Einladung nach <strong>und</strong> feierten<br />

gemeinsam mit ihren Familien<br />

auf dem KSFH-Gelände. Auch in den<br />

kommenden Semestern wird es wie-<br />

2012<br />

der Aktivitäten für die Alumni der<br />

KSFH geben.<br />

Streifzug durch den<br />

Gärtnerplatz<br />

<strong>Im</strong> Seminar Gemeinwesenarbeit befasste<br />

sich eine Gruppe Studierender<br />

mit dem Stadtviertel um den<br />

Gärtnerplatz. Das Gärtnerplatzviertel<br />

ist ein beliebtes Wohnviertel, ein<br />

beliebter Szenetreff sowie eine beliebte<br />

Erholungsoase. Hier existiert<br />

ein Konfl ikt zwischen den Nutzern<br />

<strong>und</strong> den Anwohnern. Die Studierende<br />

schauten sich das Viertel genau<br />

an, befragte die Anwohner nach<br />

ihren Wünschen, Problemen <strong>und</strong><br />

Verbesserungsvorschlägen. Daraus<br />

erstellten sie ein Meinungs- <strong>und</strong><br />

Stimmungsbild. <strong>Im</strong> Juli gab es einen<br />

Streifzug durch das Viertel, den<br />

auch zwei Studentinnen der KSFH<br />

begleitet haben.<br />

Wo geht es hin, Frau<br />

Bachelor?<br />

Dank der Initiative <strong>und</strong> fi nanziellen<br />

Förderung der Frauenbeauftragten<br />

der KSFH, Prof. Dr. Birgit Schaufl er,<br />

fand Ende Juni das Frauenseminar<br />

„Wo geht es hin, Frau Bachelor?“ an<br />

der KSFH statt. Es wurde vom Praxis-<br />

Center als Kooperationsveranstaltung<br />

in die Reihe „Berufseinstieg<br />

<strong>und</strong> Karriereplanung“ intergriert.<br />

Ziele des Seminars unter Leitung<br />

von Andrea Glodek waren Informationen<br />

<strong>und</strong> Anregungen zum Berufseinstieg,<br />

Bewerbungen <strong>und</strong> Vorstellungen<br />

sowie das Benennen von<br />

eigenen Stärken <strong>und</strong> Schwächen.<br />

Zudem sollten die 14 Teilnehmerinnen<br />

ein eigenes Qualifi kationsprofi l<br />

<strong>und</strong> mögliche Arbeitsfelder erarbeiten.<br />

Eine persönliche Analyse, kollegiale<br />

Beratung unter den Studierenden<br />

sowie Informationen aus dem<br />

Praxisprojekt „Berufseinmündung<br />

in der Sozialen Arbeit <strong>und</strong> Pfl ege“<br />

standen neben persönlichen Fragen<br />

der Studierenden im Mittelpunkt.<br />

Auch in Zukunft sind weitere Angebote<br />

geplant.<br />

2


Neues Antragsverfahren<br />

für Studienbeiträge<br />

Das von der AG Studienbeiträge<br />

2011 entwickelte Antragsverfahren<br />

für die Verwendung von Studienbeiträgen<br />

ist sehr gut angelaufen.<br />

Das neue Verfahren bietet den Vorteil,<br />

dass die Verwendung von Studienbeiträgen<br />

bereits vor dem Senat<br />

in den jeweiligen Gremien diskutiert<br />

wird. In der Vergangenheit<br />

wurden Anträge oft recht kurzfristig<br />

in den Senat getragen, so dass<br />

dann vor allem Studierende kaum<br />

Gelegenheit hatten, sich vorab in<br />

ihren Gremien mit der Thematik<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Nun werden die Anträge an zentraler<br />

Stelle von Liane Riebel, Verwaltungsassistentin,<br />

verwaltet. Auf<br />

einer extra eingerichteten Internetseite<br />

können sich Studierende über<br />

die Antragsfristen informieren <strong>und</strong><br />

wie Anträge zu stellen sind. „Wollen<br />

Studierende mit Studienbeiträgen<br />

zum Beispiel Vortragsreihen oder<br />

Lehrveranstaltungen einführen,<br />

müssen sie bereits im Vorfeld ein inhaltliches<br />

Konzept erstellen <strong>und</strong> die<br />

Möglichkeiten mit den betroff enen<br />

Bereichen besprechen“, erklärt Liane<br />

Riebel. „Die Transparenz, die wir<br />

mit dem neuen Verfahren herbeigeführt<br />

haben, wird von den Beteiligten<br />

bereits sehr gut aufgenommen.“<br />

Antragsverfahren<br />

Gemeinsam mit den Studierenden<br />

hat die KSFH neue Kriterien <strong>und</strong><br />

Fristen für Anträge im Senat auf<br />

Verwendung von Studienbeitragsmitteln<br />

entwickelt. Unter<br />

www.ksfh.de/einrichtungen/studienbeitraege/antraege-zurstudienbeitragsverwendung<br />

fi nden Sie die Erläuterungen <strong>und</strong><br />

das Antragsformular. Das Formular<br />

kann digital ausgefüllt <strong>und</strong> abgespeichert<br />

werden.<br />

Verwendung von<br />

Studienbeiträgen<br />

Viele Langzeitprojekte befi nden sich<br />

aktuell in der Umsetzung.<br />

• Die Bestuhlung im Audimax Benediktbeuern<br />

ist abgeschlossen<br />

(48.000 Euro)<br />

• Die mediale Ausstattung der Hörsäle<br />

in München hat begonnen<br />

ebenso wie die dazugehörige<br />

Bestuhlung (ca. 40.000 Euro)<br />

• Das Projekt der Frauenbeauftragten,<br />

das durch den wahlbedingten<br />

Personalwechsel zunächst<br />

zurückgestellt war, läuft<br />

an<br />

• Zurückgestellt ist ein Betrag von<br />

r<strong>und</strong> 33.000 Euro für die Renovierung<br />

des Kulturcafés in Benediktbeuern,<br />

die dieses Jahr starten<br />

soll<br />

Verbliebene Restmittel im Bereich<br />

Zentrale Mittel wurden in die Personalrücklage<br />

überführt, um Personalstelle<br />

– bei einem eventuellen<br />

Wegfall der Studienbeiträge aus politischen<br />

Gründen – für mindestens<br />

ein Jahr zu sichern.<br />

Auch ein Blick auf die Fachbereiche<br />

zeigt, dass die AG Studienbeiträge<br />

erste Wirkungen zeigt: Mittelverwendungen<br />

werden kontinuierlich<br />

geplant <strong>und</strong> eingesetzt. In den Fachbereichen<br />

entfällt dabei ein Großteil<br />

der Mittel auf die Beschäftigung studentischer<br />

Hilfskräfte sowie auf die<br />

Durchführung zusätzlicher Lehrveranstaltungen<br />

<strong>und</strong> Gastvorträge. Zudem<br />

wird in Zuschüsse zu Studienfahrten,<br />

die erlebnispädagogische<br />

Zusatzausbildung, Sprachkurse <strong>und</strong><br />

Büchergutscheine investiert.<br />

Anträge aus dem Senat<br />

vom 21. Juni<br />

Alte Kapelle<br />

Umzuwidmen ist ein Antrag, mit<br />

dem im Senat vom 19. Januar 2012<br />

2.200 Euro als Miete für die Alte Kapelle<br />

München bewilligt wurden.<br />

Hier ist ein Fehler unterlaufen: die<br />

Miete für die Alte Kapelle ist in diesem<br />

Fall bereits an anderer Stelle<br />

August 2012<br />

vom Haushalt gedeckt gewesen.<br />

Tatsächlich war die Kostenposition<br />

für den Einsatz studentischer Hilfskräfte<br />

im ZfM vorgesehen.<br />

Bibliothek Benediktbeuern<br />

Auch der Antrag des Asta Benediktbeuern<br />

in Höhe von 5.000 Euro für<br />

längere Öff nungszeiten der Bibliothek<br />

ist neu zu fassen, da dieser<br />

nicht umsetzbar war. Jetzt werden<br />

zwei in der Bibliothek Benediktbeuern<br />

eingesetzte, bisher über Fachbereichsmittel<br />

fi nanzierte studentische<br />

Hilfskräfte in Höhe von 5.766 Euro<br />

aus den Zentralen Mitteln fi nanziert.<br />

Tutoren in Benediktbeuern<br />

Dem Antrag, für die tutorielle Ausstattung<br />

für zentrale Bereiche (KÄM,<br />

Sporttutoren, Fotolabor) in Benediktbeuern<br />

2.000 Euro zu bewilligen,<br />

wird stattgegeben.<br />

3


Interview August<br />

2012<br />

„Eine moderene IT steht für eine moderne Hochschule“<br />

Ab Oktober 2012 übernimmt Prof.<br />

Dr. Hermann Sollfrank die neu eingerichtete<br />

Stelle des Chief Information<br />

Offi cers (CIO). <strong>Im</strong> Interview erläutert<br />

Hermann Sollfrank, welche<br />

Aufgaben das neue Amt mit sich<br />

bringt <strong>und</strong> weshalb er sich gerade<br />

für diesen Bereich engagiert.<br />

Welche Aufgaben erwarten Sie?<br />

Sollfrank: In meiner neuen Funktion<br />

als CIO werde ich – standortübergreifend<br />

– die strategische Leitung<br />

des Bereichs „IT <strong>und</strong> Hochschule“<br />

übernehmen <strong>und</strong> hierzu mit den<br />

Fachbereichen, der Verwaltung in<br />

Benediktbeuern <strong>und</strong> München, dem<br />

IF <strong>und</strong> der Hochschulleitung eng kooperieren.<br />

Für unsere Hochschule<br />

konstitutiv liegen abteilungs- <strong>und</strong><br />

fachbereichsspezifi sche Strukturen<br />

<strong>und</strong> Prozesse vor, die in vielen Fällen<br />

Berücksichtigung fi nden müssen.<br />

Ein komplexes Campusmanagement<br />

mit entsprechender Software<br />

ist daher notwendig geworden <strong>und</strong><br />

muss gegebenenfalls nach Neuakkreditierungen,<br />

Veränderungen der<br />

gesetzlichen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> modifi<br />

zierten Studienordnungen, etc. immer<br />

wieder angepasst werden. Die<br />

KSFH hat hier aus guten Gründen<br />

beschlossen, ein eigenes System<br />

zu entwickeln. Wie es scheint, eine<br />

sehr große Aufgabe.<br />

Können Sie das noch weiter<br />

konkretisieren?<br />

Sollfrank: Konkret arbeite ich federführend<br />

mit der EDV-Leitung<br />

<strong>und</strong> mit den Leitungen bzw.<br />

Koordinatoren der Bereiche<br />

Medienpädagogik/-didaktik zusammen.<br />

Insbesondere bei der <strong>Im</strong>plementierung<br />

der neuen Campus-Management-Software<br />

habe ich dann<br />

die Funktion des Projektleiters. Ein<br />

integraler Bestandteil meiner Aufgaben<br />

wird zudem im Bereich des<br />

Medien-Supports in Lehre <strong>und</strong> Forschung<br />

der beiden Abteilungen<br />

liegen.<br />

Wo sehen Sie Handlungsbedarf?<br />

Sollfrank: Inzwischen haben sich an<br />

den Hochschulen nicht nur die Ansprüche<br />

an ein IT-gestütztes Lehrveranstaltungs-<br />

<strong>und</strong> Prüfungsmanagement<br />

verändert. Die Bedarfe<br />

reichen von webbasierten Studienberatungsangeboten<br />

über Möglichkeiten<br />

des E-Learnings zu digitalen<br />

Bibliothekssystemen, modernen <strong>und</strong><br />

gleichzeitig einfach handhabbarer<br />

medialer Ausstattung von Räumen<br />

bis hin zu IT-Lösungen für den Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsbereich.<br />

Hier gibt es an der KSFH bereits Ansätze,<br />

die ich gerne aufnehmen <strong>und</strong><br />

– wo nötig <strong>und</strong> möglich – weiter<br />

entwickeln <strong>und</strong> ergänzen möchte.<br />

Was qualifi ziert Sie besonders für<br />

diese Stelle?<br />

Sollfrank: Als CIO muss man in der<br />

Lage sein, mehrere Perspektiven<br />

produktiv <strong>und</strong> zielstrebig in Verbindung<br />

zu bringen. Als technikinteressierter<br />

Mensch, der sich seit vielen<br />

Jahren mit dem Thema „digitale“<br />

Medien beschäftigt, sind mir die<br />

Probleme <strong>und</strong> Anforderungen bei<br />

der Erstellung von IT-Lösungen für<br />

Hochschulen eingängig. Als Studiengangsleiter<br />

<strong>und</strong> ehemaliger Studiendekan<br />

habe ich die spezifi sche<br />

Organisation der Hochschule kennengelernt<br />

<strong>und</strong> weiß, wie vielfältig<br />

<strong>und</strong> herausfordernd sich hier Entwicklungen<br />

im Rahmen der Selbstverwaltung<br />

<strong>und</strong> Verwaltung gestalten.<br />

Last, but not least kenne ich die<br />

Perspektive eines lehrenden <strong>und</strong><br />

forschenden Professors <strong>und</strong> die entsprechenden<br />

Bedarfe an Rahmenbedingungen<br />

für diese akademische<br />

Tätigkeit. Eine moderne IT, die diesen<br />

drei Bereichen weitestgehend<br />

Rechnung trägt, steht auch für eine<br />

moderne Hochschule. Ich halte es<br />

für sehr interessant <strong>und</strong> anspruchsvoll,<br />

im Rahmen der Möglichkeiten<br />

hier meinen Beitrag zu leisten, damit<br />

die KSFH auch in puncto IT <strong>und</strong><br />

Medien in Zukunft gut aufgestellt<br />

ist.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

4


Informatives August<br />

Der Frauenbeirat an der KSFH –<br />

„ein unverzichtbares Gremium“<br />

An der KSFH gibt es neben den bekannten Gremien der Selbstverwaltung<br />

wie etwa dem Senat eine Vielzahl von Ausschüssen <strong>und</strong> Kommissionen.<br />

Sie wirken eher im Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> arbeiten an unterschiedlichen Themen,<br />

die für die Organisation Hochschule <strong>und</strong> für ihre Mitglieder von Belang<br />

sind. Einer davon ist der Frauenbeirat.<br />

„Der Frauenbeirat ist für mich ein unverzichtbares Gremium“, sagt die<br />

Frauenbeauftragte Prof. Dr. Birgit Schaufl er. Sie leitet den Beirat in München,<br />

während der Benediktbeuerner Frauenbeirat unter Leitung ihrer<br />

Stellvertreterin Prof. Dr. Julia Seiderer-Nack steht. „Ohne den Frauenbeirat<br />

würde es mir sehr viel schwerer fallen, die Situation der Frauen im Hochschulleben<br />

tatsächlich zu erfassen.“<br />

Die studentischen Beirätinnen werden durch die Gruppe der Studierenden<br />

gewählt. Die weitere Zusammensetzung des Frauenbeirats ist in der<br />

Verfassung geregelt. So sollen darin zwei Professorinnen, eine Lehrbeauftragte<br />

<strong>und</strong> eine Verwaltungsmitarbeiterin vertreten sein. Diese Mitglieder<br />

werden von der Frauenbeauftragten bestellt. Professorin Schaufl er war es<br />

besonders wichtig, dass beide Münchner Fachbereiche, die Soziale Arbeit<br />

<strong>und</strong> die Pfl ege, im Frauenbeirat vertreten sind: „Zwar arbeite ich in allen<br />

Hochschulgremien mit <strong>und</strong> vertrete dort die Interessen der Studentinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen, mein Blick auf die vielfältigen Frauenthemen an der<br />

KSFH wird aber erst durch die Frauen im Frauenbeirat geschärft.“<br />

Die Verfassung umreißt die Aufgaben des Frauenbeirats folgendermaßen:<br />

er erstellt die Wahlvorschläge für die Wahl der Frauenbeauftragten <strong>und</strong><br />

ihrer Stellvertreterin <strong>und</strong> er unterstützt die Arbeit der Frauenbeauftragten.<br />

Das ist sehr weit gefasst, ermöglicht aber dadurch, individuelle Schwerpunktsetzungen<br />

<strong>und</strong> fl exibles Engagement. „Die Themen, die die Frauen<br />

in den Frauenbeirat einbringen, werden dort diskutiert <strong>und</strong> können von<br />

mir an geeigneter Stelle in den Sitzungen der Hochschulleitung oder der<br />

Der aktuelle Frauenbeirat der KSFH, Abteilung München<br />

2012<br />

Prof. Dr. Cornelia<br />

Behnke:<br />

„Geschlecht<br />

ist nach wie<br />

vor – auch<br />

wenn es nicht<br />

immer so auffällt<br />

– eine zentrale<br />

Dimension sozialer Ungleichheit.<br />

Der Frauenbeirat soll daher Debatten<br />

zum Thema Geschlecht anregen, auf<br />

Asymmetrien im Geschlechterverhältnis<br />

aufmerksam machen <strong>und</strong> nach Möglichkeiten<br />

suchen, diese abzubauen.“der<br />

Hochschule immer wieder auf Geschlechtergerechtigkeit<br />

<strong>und</strong> Teilhabemöglichkeiten<br />

von Studierenden, Lehrenden<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiterinnen hin zu<br />

überprüfen. Die Arbeit im Frauenbeirat<br />

ist im Übrigen kein ödes oder frustrierendes<br />

Geschäft, sondern interessant<br />

<strong>und</strong> kurzweilig, weshalb ich gerne Mitglied<br />

des Gremiums bin.“<br />

Brigitte Haller: „Ich bin<br />

seit vielen Jahren berufl<br />

ich in der Frauenarbeit<br />

tätig <strong>und</strong><br />

setze mich für die<br />

Belange von Frauen<br />

ein. Aus dieser Erfahrung<br />

heraus weiß ich, dass<br />

die Benachteiligung von Frauen häufi g<br />

strukturell verankert ist. Ich möchte mithelfen,<br />

den Blick zu schärfen, benachteiligende<br />

Strukturen zu erkennen <strong>und</strong><br />

sie zu ändern. Deshalb <strong>und</strong> durch meine<br />

langjährige Verb<strong>und</strong>enheit mit der KSFH<br />

engagiere ich mich ehrenamtlich im<br />

Frauenbeirat der Hochschule.<br />

5


Informatives August<br />

Fachbereiche thematisiert werden“, erklärt Birgit Schaufl er, „umgekehrt<br />

kann ich meine Ideen mit dem Beirätinnen besprechen, sie gemeinsam<br />

überprüfen <strong>und</strong> mir Anregungen holen“.<br />

<strong>Im</strong> vergangenen Semester wurden zum Beispiel Seminare für Studentinnen<br />

diskutiert <strong>und</strong> mögliche Seminarthemen gesammelt – ein Seminar<br />

zur Berufseinmündung hat kürzlich erfolgreich stattgef<strong>und</strong>en. Ein anderes<br />

Diskussionsthema, das regelmäßig wiederkehrt, ist die Familienfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

der KSFH: Was muss, was soll, was kann getan werden, um Studierenden,<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong><br />

Studium bzw. Berufstätigkeit <strong>und</strong> ermöglichen? Hierzu gibt es durchaus<br />

unterschiedliche Vorstellungen <strong>und</strong> der Frauenbeirat ist ein Ort, an dem<br />

Klärungen möglich sind.<br />

„Mir <strong>und</strong> dem Beirat ist es wichtig, den Austausch zwischen den weiblichen<br />

<strong>und</strong> den männlichen Mitgliedern der Hochschule im Sinne eines Gender-Dialogs<br />

zu fördern“, sagt die Frauenbeauftragte. „Nur wenn Studentinnen<br />

<strong>und</strong> Studenten, Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter erkennen, dass<br />

das Thema Geschlechtergerechtigkeit alle betriff t – wenn auch in unterschiedlicher<br />

Weise – werden sie sich konstruktiv damit auseinandersetzen<br />

können“. Dass sich gegenwärtig eine Männergruppe mit Studenten <strong>und</strong><br />

männlichen Lehrenden an der KSFH etabliert, wird deshalb vom Frauenbeirat<br />

geschätzt. „Wir bekommen aus diesen Treff en wichtige <strong>Im</strong>pulse, die<br />

unsere Sicht komplettieren“, so Frau Professor Schaufl er.<br />

Da einige studentische Beirätinnen demnächst ihr Studium beenden, steht<br />

ein Wechsel im Frauenbeirat an. Die Frauenbeauftragte formuliert den<br />

Wunsch <strong>und</strong> die Hoff nung, „dass sich wieder einige engagierte Studentinnen<br />

aus der Sozialen Arbeit, der Kindheitspädagogik <strong>und</strong> der Pfl ege für<br />

den Frauenbeirat aufstellen lassen.“ Sie wendet sich an die Studentinnen:<br />

„Der Beirat ist der Ort, wo Sie Ihre Anliegen einbringen können. Sie sammeln<br />

Gremienerfahrung <strong>und</strong> können von den unterschiedlichen Sichtweisen<br />

fachlich <strong>und</strong> persönlich profi tieren. Wir freuen uns auf Sie!“<br />

Nadja Khan: „Ich bin sehr gerne Mitglied des Frauenbeirates,<br />

weil ich das Hochschulleben mit gestalten möchte <strong>und</strong> in<br />

der Gremienarbeit einen passenden Ort dafür gef<strong>und</strong>en<br />

habe. Das Gremium des Frauenbeirates interessiert<br />

mich am meisten. Hier besteht die Möglichkeit, dass<br />

Frauen aus der Lehre, der Verwaltung <strong>und</strong> der Studierenden<br />

die Frauenbeauftragte beraten <strong>und</strong> wir alle von<br />

unseren unterschiedlichen Perspektiven auf das Hochschulleben<br />

an der KSFH profi tieren. Was uns alle verbindet,<br />

ist die Frage nach der Rolle der Frau an der KSFH, aber auch in der Sozialen Arbeit<br />

generell. So sind z.B Themen wie Karriereplanung in eine wissenschaftliche<br />

Laufbahn, aber auch in Führungspositionen auf der Agenda <strong>und</strong> die Frage, wie<br />

wir jetzt schon an der Hochschule Angebote machen können, um Frauen in diese<br />

Richtung zu fördern. Dieser Komplex ist mir besonders wichtig, da sich später<br />

in der Praxis der Sozialen Arbeit zeigt, dass obwohl zu 80 Prozent Frauen dieses<br />

Fach studieren <strong>und</strong> mit einem hervorragenden Abschluss die Hochschule verlassen,<br />

in Führungspositionen überwiegend Männer sind. Ich erlebe das durchaus<br />

so, dass sich dass schon während des Studium erkennen lässt. Deswegen unterstütze<br />

ich die Lobbyarbeit für Frauen, die, obwohl es für manche überraschend<br />

wirkt, defi nitiv nötig ist. Ich freue mich auch sehr, wenn sich wieder Studentinnen<br />

fi nden, die sich für den Frauenbeirat aufstellen lassen möchte <strong>und</strong> gebe<br />

gerne Informationen weiter.<br />

2012<br />

Eva-Maria Bauer: „Ich engagiere<br />

mich als studentisches<br />

Mitglied im Frauenbeirat,<br />

weil ich<br />

Studierenden die<br />

Möglichkeit geben<br />

möchte, ihren<br />

Anliegen Gehör zu<br />

verschaff en.<br />

Mir ist es wichtig, dass<br />

eine Chancengleichheit von Männern <strong>und</strong><br />

Frauen auf allen Ebenen der Gesellschaft<br />

realisiert wird. Um diese Ziele zu erreichen,<br />

müssen wir im Kleinen anfangen. Dazu gehört<br />

für mich, sowohl studentische Initiativen<br />

zum Thema zu unterstützen, als auch<br />

innerhalb des Frauenbeirates eigene Projekte<br />

zu initiieren. Gerade wir im sozialen Bereich<br />

sind gefordert, unser Bewusstsein schärfen,<br />

um eine Vorbildfunktion einzunehmen <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche Veränderungen bewirken zu<br />

können. Meines Erachtens haben wir Studentinnen<br />

im Frauenbeirat die wichtige Aufgabe,<br />

die Perspektive der Studierenden zu vertreten<br />

<strong>und</strong> auf dieser Basis ein Gegengewicht<br />

zu den anderen Beirätinnen zu schaff en. Ich<br />

würde mich deshalb sehr freuen, wenn sich<br />

auch in den nächsten Semestern wieder engagierte<br />

Studentinnen fi nden, die sich bei der<br />

StuVe-Wahl für den Frauenbeirat aufstellen<br />

lassen.<br />

Prof. Dr. Constanze Giese:<br />

„Der Frauenbeirat ist<br />

an einer Hochschule,<br />

die Studiengänge im<br />

Sozial- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsbereich<br />

anbietet,<br />

ein wichtiges Gremium,<br />

um die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Fragen gesellschaftlicher Bewertung<br />

von Frauen- <strong>und</strong> Fürsorgearbeit im<br />

wissenschaftlichen Setting <strong>und</strong> der Lehre präsent<br />

zu halten.<br />

Dazu gehört auch, Organisation, Prioritätensetzung<br />

<strong>und</strong> Alltagsgeschäft der Hochschule<br />

immer wieder auf Geschlechtergerechtigkeit<br />

<strong>und</strong> Teilhabemöglichkeiten von Studierenden,<br />

Lehrenden <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen hin zu überprüfen.<br />

Die Arbeit im Frauenbeirat ist im Übrigen<br />

kein ödes oder frustrierendes Geschäft,<br />

sondern interessant <strong>und</strong> kurzweilig, weshalb<br />

ich gerne Mitglied des Gremiums bin.“<br />

6


August 2012<br />

Lernfest in Kloster Benediktbeuern<br />

Am 16. Juni hat zum 8. Mal das Lernfest im Kloster Benediktbeuern stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Auch die KSFH war dort wieder mit zahlreichen Aktionen <strong>und</strong><br />

mit zwei Ständen vertreten.<br />

Demokratie lernen <strong>und</strong> andere außergewöhnliche Projekte<br />

Interessierte konnten sich an einem allgemeinen Stand über die Studiengänge<br />

sowie die Hochschule informieren. Am zweiten Stand stellten Studierende<br />

der KSFH das Referenzprojekt „Politische Bildung in Schwaben“<br />

in der 3. Phase vor. Das Projekt im Auftrag von Winfried Dumberger-Babiel,<br />

Geschäftsführer des Bezirksjugendrings Schwaben, hat das Ziel, das<br />

Netzwerk der Politischen Bildung für verschiedene Altersgruppen auf der<br />

Gr<strong>und</strong>lage der erhobenen Daten in den vorausgegangenen Projektphasen<br />

weiter auszubauen. 9 Studierende der KSFH unter der Leitung von Prof. Dr.<br />

Gerhard Kral erstellen monatlich einen E-Mail-Newsletter zu aktuellen politischen<br />

sowie gesellschaftlich relevanten Themen <strong>und</strong> haben zahlreiche<br />

Leser in ganz Deutschland. In den Newslettern geht es um Information,<br />

Partizipation <strong>und</strong> darum Demokratie erlebbar zu machen. (Mehr Informationen<br />

unter www.politische-bildung-schwaben.net).<br />

Am Stand auf dem Lernfest boten die Studierenden Besuchern/-innen an,<br />

einen Einbürgerungstest zu machen <strong>und</strong> sich über Möglichkeiten politischer<br />

Partizipation zu informieren.<br />

Auf Spurensuche im Leben – erinnern, entdecken, gestalten<br />

Auch die Studierenden des Vertiefungsbereichs „Generationenübergreifende<br />

Soziale Arbeit“ beteiligten sich dieses Jahr aktiv am Lernfest 2012 in<br />

Benediktbeuern. Unter dem Motto „Auf Spurensuche im Leben – erinnern,<br />

entdecken, gestalten“ wurden im Zelt vor der Friedhofsmauer vielfältige,<br />

kurzweilige Anstöße zur biografi schen Refl exion gegeben. So fanden sich<br />

u.a. im „Koff er meines Lebens“ die Dinge, die jedem persönlich wichtig<br />

sind. Auch eine von den Besuchern zu gestaltende Weltkugel stand als<br />

Symbol für das Leben. Ein für verschiedene Generationen vorbereiteter Interviewleitfaden<br />

lud Großeltern, Eltern <strong>und</strong> Kinder dazu ein, im Gespräch<br />

Gemeinsamkeiten zu entdecken. Ein Zeitstrahl in die Vergangenheit half<br />

dabei, Erlebtes zu erinnern.<br />

<strong>Im</strong> Workshop „Ein Schuh erzählt“ wurde schließlich vertieft der Frage<br />

nachgegangen, wer <strong>und</strong> was haben mich auf meiner Wanderung durch<br />

das Leben begleitet <strong>und</strong> Spuren hinterlassen.<br />

7


Interview August<br />

„Wir haben eine Bewusstseinsänderung erwirkt!“<br />

2012<br />

Wie können Fixierungen von Patienten <strong>und</strong> freiheitsentziehende Maßnahmen in Einrichtungen vermieden<br />

werden? Mit dieser Frage befassten sich Josef Wassermann, Leiter der Betreuungsstelle des Landratsamtes<br />

Garmisch-Partenkirchen, <strong>und</strong> Dr. Sebastian Kirsch, Amtsrichter, <strong>und</strong> entwickelten mit dem „Werdenfelser Weg“<br />

einen verfahrensrechtlichen Ansatz zur Vermeidung von Fixierungen. Seit circa einem Jahr bieten sie gemeinsam<br />

mit dem IF der Katholischen Stiftungsfachhochschule München Fortbildungen zum „Werdenfelser Weg“<br />

an. <strong>Im</strong> Interview erläutern die beiden Initiatoren, was sie mit ihrer Idee bereits erreicht haben <strong>und</strong> weshalb die<br />

Kooperation mit einer Hochschule nun so wichtig ist.<br />

Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen,<br />

einen verfahrensrechtlichen<br />

Ansatz zu entwickeln?<br />

Wassermann: Sebastian Kirsch <strong>und</strong><br />

ich arbeiten bereits seit vielen Jahren<br />

zusammen. Uns fi el auf, dass<br />

in vielen Genehmigungsverfahren<br />

für Fixierungen im Rahmen rechtlicher<br />

Betreuungsverfahren etwas<br />

nicht gepasst hat. In diesen Verfahren<br />

verließ sich einer auf die Sachk<strong>und</strong>e<br />

des anderen <strong>und</strong> es waren<br />

freiheitsentziehende Automatismen<br />

eingetreten.<br />

Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen,<br />

einen verfahrensrechtlichen<br />

Ansatz zu entwickeln?<br />

Wassermann: Sebastian Kirsch <strong>und</strong><br />

ich arbeiten bereits seit vielen Jahren<br />

zusammen. Uns fi el auf, dass<br />

in vielen Genehmigungsverfahren<br />

für Fixierungen im Rahmen rechtlicher<br />

Betreuungsverfahren etwas<br />

nicht gepasst hat. In diesen Verfahren<br />

verließ sich einer auf die Sachk<strong>und</strong>e<br />

des anderen <strong>und</strong> es waren<br />

freiheitsentziehende Automatismen<br />

eingetreten.<br />

Kirsch: Das heißt, dass viele Fixierungsanträge<br />

aus Einrichtungen<br />

ohne inhaltliche Überprüfung durch<br />

das Gericht liefen <strong>und</strong> vom Gericht<br />

ohne ausreichende inhaltliche Prüfung<br />

bestätigt wurden. Die vom Gericht<br />

eingesetzten Verfahrenspfl eger<br />

waren zumeist Juristen, die von<br />

der Pfl ege kaum eine Ahnung hatten.<br />

Dazu kam, dass die Pfl egenden<br />

in den Einrichtungen ihre Empfehlungen<br />

für eine Fixierung des Bewohners<br />

oftmals unter Haftungsängsten<br />

ausgesprochen haben.<br />

Die Begründer des Werdenfelser Weges (von links): Josef Wassermann, Leiter der Betreuungsstelle<br />

des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen, <strong>und</strong> Dr. Sebastian Kirsch, Amtsrichter.<br />

Weshalb Haftungsängste?<br />

Kirsch: Beim Sturz eines Patienten<br />

forscht die Krankenkasse nach möglichen<br />

Schuldigen <strong>und</strong> kann bei Pfl egefehlern<br />

Regressansprüche für die<br />

entstandenen Behandlungskosten<br />

stellen. Die Angst, dass ein Patient<br />

stürzen <strong>und</strong> sich verletzen könnte,<br />

prägt daher viele Entscheidungen.<br />

Wassermann: Dabei bedeutet die<br />

Fixierung von Patienten nicht nur<br />

eine Reduzierung der Lebensqualität,<br />

sondern stellt auch eine physische<br />

<strong>und</strong> psychische Gefahr für<br />

den Betroff enen dar.<br />

Eines Ihrer Ziele war es dann auch,<br />

diese Ängste zu mindern?<br />

Wassermann: Uns war es vor allem<br />

wichtig, die Verfahren in eine andere<br />

Richtung zu lenken <strong>und</strong> durch<br />

die Betonung einer gemeinsamen<br />

Verantwortungsübernahme die Haltung<br />

<strong>und</strong> Blickwinkel der Beteiligten<br />

zu verändern. 2007 wurde dann<br />

von uns die Idee des „Werdenfelser<br />

Weg“ geboren.<br />

Was sind die Kernpunkte des Werdenfelser<br />

Wegs?<br />

Kirsch: Ein Verfahrenspfl eger nach<br />

dem Werdenfelser Weg muss über<br />

drei Kompetenzen verfügen. Er<br />

muss pfl egefachlich auf Augenhöhe<br />

8


Interview August<br />

mit der Einrichtung sein. Deswegen<br />

setzt der Werdenfelser Weg bei der<br />

Auswahl von geschulten Fachleuten<br />

aus der Pfl ege an, die für diese<br />

selbständige Tätigkeit gewonnen<br />

werden sollen. Er muss sich rechtlich<br />

auskennen, um Rechtsmittel<br />

einlegen zu können <strong>und</strong> drittens<br />

eine mediative Funktion haben. Das<br />

heißt, er muss mit den Ängsten der<br />

Pfl egenden <strong>und</strong> Angehörigen umgehen<br />

können <strong>und</strong> sie ihnen im besten<br />

Fall nehmen.<br />

Wassermann: Ziel ist, dass alle Beteiligten<br />

hinter der Entscheidung<br />

stehen können. Dafür muss der<br />

Verfahrenspfl eger alle Meinungen<br />

sammeln <strong>und</strong> schließlich Pfl egende,<br />

Angehörige sowie den Richter überzeugen<br />

können.<br />

Kirsch: Ein Verfahrenspfl eger geht<br />

in die Einrichtung <strong>und</strong> sucht mit<br />

den Pfl egenden <strong>und</strong> Angehörigen<br />

gemeinsam nach Möglichkeiten,<br />

wie die Fixierung eines Patienten<br />

umgangen werden kann. Diese Alternative<br />

wird dann im optimalem<br />

Fall von allen Beteiligten getragen<br />

<strong>und</strong> vom Richter bestätigt. Der richterliche<br />

Beschluss minimiert das<br />

Haftungsrisiko.<br />

Wie wird der Werdenfelser Weg<br />

angenommen?<br />

Kirsch: Ursprünglich war der Werdenfelser<br />

Weg als lokale Initiative<br />

in Garmisch-Patenkirchen geplant.<br />

Wir wären nie auf den Gedanken<br />

gekommen, dass sich die Idee über<br />

ganz Deutschland verbreitet. Sie ist<br />

nicht mehr zu stoppen!<br />

Wassermann: Wir konnten die Pfl egestruktur<br />

im Landkreis sowie die<br />

Einstellung der Einrichtungen <strong>und</strong><br />

unsere eigene Einstellung der Behörden<br />

<strong>und</strong> Gerichte verändern. Die<br />

Pfl eger trauen sich nun auch ohne<br />

Gericht, kreative Lösungen zu fi nden,<br />

um Fixierungen zu vermeiden.<br />

Kirsch: Der Verfahrenspfl eger ist<br />

2012<br />

zum Bindeglied zwischen dem Gericht,<br />

den Einrichtungen <strong>und</strong> den<br />

Angehörigen geworden – er trägt<br />

unser Anliegen in jedes Verfahren<br />

hinein. Bemerkenswert ist, dass die<br />

Antragszahlen stark zurückgegangen<br />

sind. Wir haben eine lokale Bewusstseinsänderung<br />

erwirkt.<br />

Aktuell bieten Sie gemeinsam mit<br />

der KSFH Fortbildungen zum Werdenfelser<br />

Weg an. Weshalb ist die<br />

Zusammenarbeit mit einer Hochschule<br />

so wichtig?<br />

Wassermann: Unsere Gr<strong>und</strong>idee<br />

war, eine zentrale Fortbildung für<br />

Bayern anzubieten. Die KSFH bringt<br />

sowohl im pfl egerischen als auch<br />

sozialarbeiterischen Bereich das<br />

notwendige Know-how mit. Weg<br />

an. Und wir selbst bringen uns jedes<br />

Mal als Referenten für die Fachbereiche<br />

Recht, bzw. Verfahrensablauf<br />

<strong>und</strong> Mediation ein. Nur so können<br />

wir Verfahrenspfl eger mit eigener<br />

Pfl egeausbildung mit dem richtigen<br />

Rüstzeug für diese selbständige Aufgabe<br />

ausstatten.<br />

Sehen Sie eine Möglichkeit, den<br />

Werdenfelser Weg zu beforschen?<br />

Kirsch <strong>und</strong> Wassermann: Es gibt<br />

multiple Ansätze, wie die Wirkung<br />

des Werdenfelser Weges erforscht<br />

werden kann. Auch hier kann die<br />

KSFH eine Vorreiterrolle in Deutschland<br />

einnehmen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

9


Interview August<br />

„Die Schweden sind viel positiver eingestellt“<br />

Harald Gegner, ein Alumni der Sozialen<br />

Arbeit Benediktbeuern, lebt<br />

seit zehn Jahren in Schweden. Für<br />

das Sommersemester 2012 ist er als<br />

Lehrbeauftragter nach Benediktbeuern<br />

zurückgekommen. <strong>Im</strong> Interview<br />

beschreibt er die Unterschiede<br />

zwischen dem deutschen <strong>und</strong> dem<br />

schwedischen Sozialsystem <strong>und</strong><br />

erklärt, weshalb Studierende eine<br />

Auslandserfahrung machen sollten.<br />

Weshalb sind Sie damals nach<br />

Schweden ausgewandert?<br />

Harald Gegner: Ich bin meiner jetzigen<br />

Frau – ein Norwegerin, die in<br />

Schweden studiert hat – gefolgt. <strong>Im</strong><br />

Rückblick war das ziemlich blauäugig.<br />

Ich habe nach dem Studium einfach<br />

mein Auto vollgepackt <strong>und</strong> bin<br />

ohne Sprachkenntnisse losgefahren.<br />

Wie ist Ihnen der Start in Schweden<br />

gelungen?<br />

Harald Gegner: Zuerst habe ich natürlich<br />

einen Sprachkurs gemacht<br />

<strong>und</strong> musste das schwedische System<br />

kennenlernen. Über Praktika im<br />

psychiatrischen Bereich sowie in der<br />

Betreuung von Behinderten ist mir<br />

der Einstieg gut gelungen. Ich habe<br />

herausgef<strong>und</strong>en, dass die Kinder-<br />

<strong>und</strong> Jugendhilfe in Schweden – anders<br />

als in Deutschland – öff entlich<br />

<strong>und</strong> nicht an einen Träger geb<strong>und</strong>en<br />

ist. So habe ich verschiedene<br />

Bewerbungen bei den Landkreisen<br />

abgegeben.<br />

War es schwierig, eine Anstellung<br />

in der Sozialen Arbeit zu<br />

bekommen?<br />

Harald Gegner: Eigentlich nicht. <strong>Im</strong><br />

Jugendamt habe ich die Möglichkeit<br />

bekommen, während eines Praktikums<br />

zu zeigen, was ich kann <strong>und</strong><br />

dass ich wirklich dabei sein möchte.<br />

Nach drei Monaten wurde ich als<br />

Sozialarbeiter angestellt. Die Unterstützung<br />

war sehr groß – man hat<br />

mir einen Lehrer zur Seite gestellt,<br />

der mir vor allem beim Schreiben<br />

der Gutachten sehr geholfen hat.<br />

Nach einem Jahr wurde meine Stelle<br />

entfristet <strong>und</strong> ich wurde Teamleiter<br />

von zehn Sozialarbeitern.<br />

Sie haben auch noch weiter<br />

studiert?<br />

Harald Gegner: Mir hat sich immer<br />

die Frage gestellt, ob ich eine wissenschaftliche<br />

Laufbahn anstreben<br />

oder mich in einem Unternehmen<br />

weiterentwickeln möchte. Daher<br />

habe ich berufsbegleitend in L<strong>und</strong><br />

meinen Master gemacht. Zum Glück<br />

wurde mein deutsches Studium voll<br />

anerkannt. Lediglich die rechtlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen Schwedens musste ich<br />

noch nachlernen. Seit drei Jahren<br />

bin ich nun Abteilungsleiter im Jugendamt<br />

L<strong>und</strong> <strong>und</strong> dort für die ambulante<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe sowie<br />

Krisenintervention zuständig.<br />

Aus welchem Gr<strong>und</strong> haben Sie den<br />

Kontakt zur KSFH wiederaufl eben<br />

lassen?<br />

Harald Gegner: Ich habe natürlich<br />

sehr gute Erinnerungen an meine<br />

Studentenzeit in Benediktbeuern<br />

<strong>und</strong> fand die Idee sehr interessant,<br />

einen Austausch zwischen der KSFH<br />

<strong>und</strong> Schweden zu initiieren. Seit<br />

zwei Jahren gibt es bereits Studienfahrten<br />

der KSFH nach L<strong>und</strong>. Mit<br />

dem Lehrauftrag habe ich nun zum<br />

einem die Möglichkeit, meiner Familie<br />

Deutschland nahezubringen,<br />

zum anderen kann ich den Studierenden<br />

die Unterschiede zwischen<br />

den beiden Sozialsystemen zeigen.<br />

Welches sind Ihrer Meinung nach<br />

die gravierendsten Unterschiede?<br />

Harald Gegner: Auf mich wirkt das<br />

deutsche System viel komplizierter<br />

<strong>und</strong> so schwierig, dass es kaum anwendbar<br />

ist. Das schwedische System<br />

ist einfacher <strong>und</strong> praktikabler<br />

– also besser für die Praxis aufbereitet.<br />

Zudem gibt es in Schweden viel<br />

mehr Ressourcen für die Sozialarbeit<br />

<strong>und</strong> viel weniger Diskussionen<br />

über die wirtschaftlichen Aspekte<br />

der Jugendarbeit. In Schweden<br />

Harald Gegner<br />

2012<br />

wird viel strenger kontrolliert als in<br />

Deutschland. Es gibt eine eigene Behörde,<br />

die regelmäßig die Einrichtungen<br />

der Kinder- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />

koordiniert. Beschlüsse werden in<br />

Schweden schneller gefasst – die<br />

Meinung ist oft einheitlich. Dabei<br />

darf man natürlich nicht vergessen,<br />

dass Schweden ein viel kleineres<br />

Land ist als Deutschland – dadurch<br />

ergeben sich natürlich diese Unterschiede.<br />

<strong>Im</strong> Allgemeinen sind die<br />

Schweden viel positiver eingestellt<br />

als die Deutschen, die gerne mal<br />

jammern.<br />

Weshalb ist der Blick in ein anderes<br />

Land so wichtig für die<br />

Studierenden?<br />

Harald Gegner: Man sieht die Sozialarbeit<br />

in ihrem gesellschaftlichen<br />

Kontext <strong>und</strong> kann dann zum Beispiel<br />

erkennen, dass das System,<br />

das wir haben, auch zu uns passt. In<br />

dem man sich mit einem anderen<br />

System befasst, lernt man sein eigenes<br />

noch besser kennen. Natürlich<br />

kann man sich auch ein paar Dinge<br />

abschauen. In Deutschland ist zum<br />

Beispiel vieles sehr strukturiert <strong>und</strong><br />

geordnet – hier ist natürlich die Frage,<br />

ob die Schweden das überhaupt<br />

für sich wollen.<br />

10


Pfl ege August<br />

Referat von Prof. Dr. Kemser zum Thema<br />

Pfl egekammer<br />

Referenten, Moderatoren, Workshopmoderatoren<br />

des 3. Pfl egefachtages<br />

Moderatoren des 3. Pfl egefachtages, Carla<br />

Naumann, Kfm. Leitung Schön Klinik Bad<br />

Aibling, Prof. Dr. Reuschenbach, KSFH<br />

„(K)eine Zukunft ohne Pfl ege“<br />

2012<br />

Unter dem Motto „(K)eine Zukunft ohne Pfl ege“ fand am 15. Juni der 3.<br />

Pfl egefachtag der Schön Klinik statt. Mehr als 120 Teilnehmer aus Pfl ege-<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen, Berufsverbänden, Hochschulen <strong>und</strong><br />

Pfl egeausbildung refl ektierten ein brisantes Thema: Die gegenwärtigen<br />

<strong>und</strong> zukünftigen Handlungsfelder Pfl egender, die damit verb<strong>und</strong>enen Herausforderungen<br />

sowie die Notwendigkeit der Selbstverantwortung. Carla<br />

Naumann, Kaufmännische Leitung der Schön in Klinik Bad Aibling <strong>und</strong><br />

Prof. Dr. Bernd Reuschenbach, KSFH, führten durch die Tagung.<br />

Die Fachvorträge beschäftigten sich mit einer großen Bandbreite politischer<br />

<strong>und</strong> pfl egewissenschaftlicher Entwicklungen <strong>und</strong> beleuchteten<br />

konkrete Arbeitsfelder in der Pfl ege näher. Folgende Themen standen im<br />

Fokus der Referenten/-innen:<br />

1. Pfl ege: Ein Arbeitsmarkt der Zukunft – Professionalisierungschancen<br />

an konkreten Beispielen:<br />

Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz, KSFH, stellte das grenzüberschreitende Interreg-Projekt<br />

vor, dessen Ziel eine grenzüberschreitende Kompetenzentwicklung<br />

in der Pfl ege ist, vor. Das Projekt ist im Sinne „Pfl ege braucht<br />

Netzwerke <strong>und</strong> kompetente Partner“ zu verstehen. Um Pfl ege für den<br />

künftigen Arbeitsmarkt fi t zu machen <strong>und</strong> den aktuellen politischen <strong>und</strong><br />

gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung zu tragen, werden unterschiedliche<br />

Teilgebiete der Pfl ege erforscht, evaluiert <strong>und</strong> konzeptionell<br />

weiter entwickelt, so dass Pfl ege „Ein Arbeitsmarkt der Zukunft“ ist.<br />

2. Hürden bei der Gründung einer Pfl egekammer oder die Notwendigkeit<br />

politischen Handelns:<br />

Prof. Dr. Johannes Kemser, Dekan des Fachbereichs Pfl ege an der KSFH,<br />

spiegelte in seinem Vortrag die Notwendigkeit Selbstverantwortung,<br />

Selbstbestimmung <strong>und</strong> Selbstverwaltung der Pfl ege wider. Durch die<br />

Gründung einer Pfl egekammer würde die Pfl ege als größte Berufsgruppe<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen eine eigene Stimme bekommen, ihre Belange selbst<br />

in die Hand nehmen können <strong>und</strong> auch eine ideelle Aufwertung erfahren.<br />

Diskutiert wurde, was einzelne Personen <strong>und</strong> Pfl egekräfte für die Errichtung<br />

einer Pfl egekammer tun können. Als Fazit wurde festgehalten, dass<br />

die Chancen der Errichtung einer Pfl egekammer in Bayern auch vom solidarischen<br />

Verhalten <strong>und</strong> der Selbstaktivität der Pfl ege abhängen.<br />

3. Professionell Pfl egen im Klinikalltag – Entwicklungschancen in herausfordernden<br />

Handlungsfeldern:<br />

Oliver Kagerer, Pfl egedienstleiter der Schön Klinik Neustadt/Holst., fokussierte<br />

sich auf die Entwicklung der Profession Pfl ege in Deutschland <strong>und</strong><br />

kam zu dem Zwischenfazit, dass sich die berufl ich Pfl egenden in Deutschland<br />

sich auf dem richtigen Weg befi nden. Susanne Rüdt, Pfl egedienstleitung<br />

der Schön Klinik Roseneck/Obb., stellte die Co-Therapie als Beispiel<br />

eines zukünftigen Handlungsfeldes der Pfl ege vor. Hierbei übernehmen<br />

examinierte Pfl egefachkräfte mit einer entsprechenden Weiterbildung in<br />

der Psychosomatik <strong>und</strong> in Zusammenarbeit mit Ärzten <strong>und</strong> Psychologen<br />

wichtige therapeutische Aufgaben im Sinne der „Pfl ege der Seele“.<br />

4. Stationäre Altenhilfe – professionelles Schlusslicht oder Licht am<br />

Horizont?<br />

Die stationäre Altenhilfe stellt eine unabdingbare Alternative in der Versorgung<br />

alter Menschen dar, so Christina Mosler, Fachreferentin statio-<br />

11


Pfl ege August<br />

2012<br />

näre Altenhilfe beim Caritasverband der Erzdiözese München <strong>und</strong> Freising<br />

e.V.. Dennoch werde weniger die Alternative, als vielmehr die stationäre<br />

Altenhilfe selbst als professionelles Schlusslicht gesehen. Fast täglich lese<br />

man über Pfl egeskandale, andererseits werde der Fachkräftemangel allseits<br />

beklagt, ganz zu schweigen von den erschwerten Arbeitsbedingungen.<br />

Es konnte aufgezeigt werden, dass die Altenhilfe aber voller Potenziale<br />

steckt <strong>und</strong> deutlich auf das Licht am Horizont hinweist.<br />

5. Palliative Care – Chancen <strong>und</strong> Herausforderung für die Pfl ege<br />

Prof. Dr. Maria Wasner, KSFH, verdeutlichte in ihrem Vortrag über Palliative<br />

Care, dass der Ansatz einer ganzheitlichen Versorgung von schwerkranken<br />

Menschen <strong>und</strong> ihren Familien noch vor wenigen Jahren eher eine<br />

Randerscheinung im Ges<strong>und</strong>heitswesen, beschränkt auf wenige spezialisierte<br />

stationäre Einrichtungen wie Palliativstationen, stationäre Hospize<br />

<strong>und</strong> fast nur auf onkologische Erkrankungen ausgerichtet war. Mittlerweile<br />

bemühen sich jedoch immer mehr Institutionen der stationären Altenhilfe,<br />

der Behindertenhilfe <strong>und</strong> der ambulanten Pfl ege, Palliative Care<br />

zu implementieren. Dies eröff ne der Pfl ege neue berufl iche Perspektiven,<br />

stellt sie aber auch vor neue Herausforderungen.<br />

Am Nachmittag wurden vier verschiedene Workshops angeboten:<br />

Workshop I: Ausbildung, Qualifi kation, Kompetenzen<br />

Die Teilnehmer/-innen diskutierten mit Robert Hofner, Bildungsreferent<br />

des DBfK, über die Zukunft der Pfl egeausbildung. EU-weite Vorgaben<br />

haben dazu geführt, dass eine Neuregelung der Pfl egeausbildung notwendig<br />

wurde. Auch wurde das Eckpunktepapier, das eine Expertenr<strong>und</strong>e<br />

von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Länder für diese Neuregelung vorgelegt hat, von den<br />

Teilnehmer/-innen genauer begutachtet <strong>und</strong> seine Kernpunkte diskutiert.<br />

Workshop II: Berufsbild, Profession, <strong>Im</strong>age<br />

Welche Berufsbilder von Pfl egeberufen <strong>und</strong> -personen in der Öff entlichkeit<br />

vorherrschen, stand in der Arbeitsgruppe von Norbert Matscheko,<br />

dem Leiter der Bayerischen Pfl egeakademie, auf dem Prüfstand. Die<br />

Teilnehmer/-innen überlegten, woran es liege, dass viele Stereotype <strong>und</strong><br />

Klischees die öff entliche Meinung prägen <strong>und</strong> wie sich das ändern ließe.<br />

Workshop III: Ethik <strong>und</strong> Moral<br />

Ethische Zwickmühlen beschäftigten die Teilnehmer/-innen des Workshops<br />

„Ethik <strong>und</strong> Moral“ bei Dr. Christian Rester, wissenschaftlicher Mitarbeiter,<br />

Hochschule Deggendorf. <strong>Im</strong> Workshop diskutierten sie konkrete<br />

Fallbeispiele <strong>und</strong> beschäftigten sich mit der Frage, wie sich der Austausch<br />

über ethische Aspekte der Pfl ege stärker im Arbeitsalltag integrieren ließe.<br />

Workshop IV: Schaff t Pfl ege Wissen?<br />

Der vierte Workshop von Inge Eberl, Stabstelle für Pfl egewissenschaft am<br />

Klinikum der Universität München, beschäftigte sich mit der Bedeutung<br />

der Pfl egewissenschaft für die Pfl ege. Ein Problem sahen die Teilnehmer/innen<br />

darin, dass in der Pfl ege zwar viel Wissen vorhanden sei, dieses aber<br />

oft nicht erhoben <strong>und</strong> gesammelt werde. Hier sei die Pfl egewissenschaft<br />

gefragt, das bereits vorhandene Wissen noch fruchtbarer zu machen.<br />

Der Pfl egefachtag hat gezeigt, dass die Pfl ege heute <strong>und</strong> in Zukunft vor<br />

großen Herausforderungen steht, gleichzeitig aber auch vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bietet. Es ist deutlich geworden, dass Pfl ege eine<br />

Zukunft hat, wenn sie ihre Zukunft selbst in die Hand nimmt.<br />

Autorin: Bettina Kieslinger, Fachbereichsassistentin Pfl ege<br />

12


Pfl ege August<br />

Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer beim Fachtag<br />

„Berufl iche Einmündung“ an der KSFH<br />

2012<br />

Wohin mit den Absolventen/-innen<br />

des Studiengangs Pfl ege dual?<br />

Die erste Kohorte des Studiengangs Pfl ege dual absolviert derzeit an den<br />

Berufsfachschulen ihr Staatsexamen in der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfl<br />

ege, bzw. in der Altenpfl ege. Ab dem Wintersemester 2012/2013 werden<br />

die knapp 50 Studierenden dann „Vollzeitstudierende“ an der KSFH<br />

sein. Aus diesem Anlass wurde am 8. Mai in der KSFH über die Einsatzmöglichkeiten<br />

der Pfl egenden mit Bachelor-Abschluss diskutiert. Knapp<br />

60 Teilnehmer/-innen – Einrichtungsleitungen von Krankenhäusern <strong>und</strong><br />

Altenpfl egeinrichtungen sowie Lehrende an den Berufsfachschulen – waren<br />

gekommen, um sich über die berufl ichen Perspektiven der Bachelorstudierenden<br />

zu informieren.<br />

In seiner Begrüßung erläuterte Dekan Prof. Dr. Johannes Kemser die Motive<br />

zur Etablierung des Studienangebotes <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene Erwartung<br />

berufl icher Einmündung für die Pfl egepraxis. Prof. Dr. Andrea<br />

Kerres <strong>und</strong> die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Evaluationsprojektes,<br />

Katharina Lüftl, stellten anschließend erste Ergebnisse aus der Begleitforschung<br />

des dualen Studiengangs vor. Diese verdeutlichen, dass in der<br />

Sichtweise der Einrichtungsleitungen eine hohe Akzeptanz für die „Schülerstudierenden“<br />

vorhanden ist. Allerdings bestünden noch Verunsicherungen<br />

darüber, mit welchen Kompetenzprofi len die Absolventen/-innen<br />

einmünden <strong>und</strong> welche Berufsfelder sie besetzen können.<br />

Doris Schneider, Geschäftsführerin der Caritas Altenheime der Erzdiözese<br />

München <strong>und</strong> Freising, verdeutlichte, dass insbesondere die wissenschaftliche<br />

Expertise, aber auch die erweiterten Kompetenzen im Bereich<br />

der gerontologischen Pfl ege eine gute Gr<strong>und</strong>lage für einen Berufseinstieg<br />

sind. Sie sieht in einem „Springereinsatz“ die Möglichkeit, die Absolventen<br />

/-innen entsprechend ihrer pfl egefachlichen Expertise einzusetzen. Durch<br />

die wechselnden Einsatzorte können diese dazu beitragen, die Versorgungsqualität<br />

zu verbessern, da es zu einem Kompetenztransfer kommt.<br />

Gabriele Keymling, Referentin für Altenpfl egeausbildung bei der Schwesternschaft<br />

München vom BRK stellt in ihrem Vortrag den Mehrwert des<br />

Studiums gegenüber der klassischen Berufsausbildung heraus. Demnach<br />

sind insbesondere die Methoden- <strong>und</strong> Refl exionskompetenz ein wesentliches<br />

Unterscheidungsmerkmal, die in der Pfl egepraxis dazu beitragen,<br />

die gestiegenen Anforderungen zu meistern. Als mögliche Einsatzgebiete<br />

wurde von ihr Steuerungsfunktionen im Krankenhaus (Casemanagement,<br />

Primary Nursing) <strong>und</strong> das Management von Veränderungsprozesses<br />

genannt.<br />

Irene Hößl, Vorstandsmitglied im B<strong>und</strong>esverband Pfl egemanagement,<br />

stellte die Situation aus Sicht des Managements dar, das vor der Aufgabe<br />

steht, die Rolle der Bachelor-Absolventen/-innen zu klären <strong>und</strong> die Führungskräfte<br />

auf den veränderten Skill-Mix vorzubereiten. Schon heute sei<br />

es Aufgabe der Einrichtungsleitungen, Strukturen im Pfl egefeld zu schaffen,<br />

damit die besonderen Kompetenzen der Absolventen/-innen sinnvoll<br />

genutzt werden können. Dabei, gilt es auch zu beachten, wie sich die<br />

„traditionell“ Pfl egenden inmitten der neu gestalteten Aufgabenfelder<br />

positionieren.<br />

Joachim Brodkorb, Pfl egedienstleiter <strong>und</strong> Personalkoordinator am Klinikum<br />

Neuperlach betonte in seinem Vortrag, dass er im Casemanagement<br />

<strong>und</strong> in der Prozessteuerung zentrale Aufgaben der Absoventen/-innen<br />

sieht. Zur möglichst frühzeitigen Rekrutierung geeigneter Personen sei es<br />

wichtig, dass die examinierten Pfl egepersonen z.B. durch betreute Bache-<br />

13


Pfl ege August<br />

2012<br />

lorarbeiten frühzeitig an die Einrichtung geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mit ihnen entsprechende<br />

Entwicklungschancen beschrieben werden.<br />

In den Diskussionen, die von der Studiengangsleitung Prof. Dr. Bernd<br />

Reuschenbach moderiert wurde, gab es wiederholt die Forderung nach<br />

einer angemessenen Vergütung der Bachelorabsolventen/-innen. Die anwesenden<br />

Personalverantwortlichen machten deutlich, dass es schon im<br />

jetzigen Tarifgefüge Möglichkeiten für eine qualifi kationsorientierte Vergütung<br />

gibt. Es ist Aufgabe der Bachelorstudierenden, beim Auswahlgespräch<br />

ihre Kompetenzen <strong>und</strong> Erwartungen zu verdeutlichen. Inmitten<br />

der derzeitigen Umstrukturierungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> den veränderten<br />

Arbeitsanforderungen sowie des Personalmangels in der Pfl ege<br />

werde es ihnen leicht fallen, eine Tätigkeit zu fi nden, die es ihnen erlaubt,<br />

ihre Kompetenzen umzusetzen.<br />

Autor: Prof. Dr. Bernd Reuschenbach<br />

Innovative Ideen, um die Pfl ege zu verbessern<br />

Studierende aus der ersten Kohorte<br />

von Pfl ege dual gehen ins Ausland.<br />

KSFH intern hat Prof. Dr. Bernd Reuschenbach<br />

gefragt, was er sich von<br />

den Kooperationen mit dem Ausland<br />

erhoff t.<br />

Warum ist das für die Studierenden<br />

besonders wichtig?<br />

Reuschenbach: Der Wunsch ins Ausland<br />

zu gehen, ist bei vielen Studierenden<br />

seit Beginn des Studiums<br />

vorhanden. Es ist wohl auch ein<br />

bisschen Zeitgeist, dass es heute einfach<br />

dazugehört, eine Auslandserfahrung<br />

zu machen. Den besonderen<br />

Mehrwert sehe ich darin, dass<br />

die Studierenden in den Ländern,<br />

also bisher Dänemark, Finnland, Österreich<br />

<strong>und</strong> die Schweiz, auch die<br />

Möglichkeit haben, die dortigen Ges<strong>und</strong>heitssysteme<br />

kennenzulernen.<br />

<strong>Im</strong> europäischen Vergleich ist die<br />

Pfl egewissenschaft in Deutschland<br />

noch sehr wenig entwickelt. Die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Berufsgruppen<br />

funktioniert in diesen Ländern<br />

zum Teil deutlich besser als in<br />

Deutschland. Ich verbinde daher mit<br />

dem Austausch die Hoff nung, dass<br />

die Studierenden dort erleben, welchen<br />

Stellenwert die Pfl ege in diesen<br />

Ländern besitzt <strong>und</strong> was alles<br />

möglich ist. Letztlich soll das dann<br />

auch wieder positiv auf die Pfl ege<br />

hier in Deutschland zurückwirken.<br />

Was erhoff t sich der Fachbereich<br />

von Kooperationen im Ausland?<br />

Reuschenbach: Durch die Auslandskontakte<br />

bekommen auch wir die<br />

Gelegenheit, die unterschiedlichen<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitssysteme<br />

ein wenig kennenzulernen. Vieles<br />

relativiert sich dadurch oder es<br />

bringt uns auf innovative Ideen, wie<br />

die Pfl ege auch bei uns gestärkt <strong>und</strong><br />

wie wir die Lehre oder die Versorgungssituation<br />

in der Pfl ege verbessern<br />

können. Natürlich stehen<br />

Hochschulen auch durch den Umfang<br />

der internationalen Kontakte<br />

in Konkurrenz. Mit den neuen Kooperationspartnern<br />

<strong>und</strong> den Kontakten<br />

nach Südafrika stehen wir sehr<br />

gut dar. Wir erhalten die Möglichkeit,<br />

unsere Lehre, Inhalte <strong>und</strong> Methoden<br />

aber auch die Forschung am<br />

internationalen Stand zu messen<br />

<strong>und</strong> unseren Absolventinnen <strong>und</strong><br />

Absolventen damit auch für ihre Zu-<br />

kunft weitere Perspektiven zu eröff<br />

nen. Zudem erhoff e ich mir, dass<br />

mit dem Austausch zukünftig auch<br />

vermehrt internationale Forschungs-<br />

<strong>und</strong> Praxisprojekte möglich werden.<br />

Warum gibt es jetzt mit Pfl ege dual<br />

einen so verstärkten Austausch?<br />

Reuschenbach: Das duale System<br />

mit der Verbindung von Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Studium kommt dem Bildungssystem<br />

in anderen Ländern sehr<br />

nahe. In fast allen europäischen<br />

Ländern ist Pfl ege als gr<strong>und</strong>ständiges<br />

Hochschulstudium etabliert.<br />

Nach der allgemeinbildenden Schule<br />

wird Pfl ege studiert, ohne dass<br />

es einer vorherigen nicht-akademischen<br />

Ausbildung bedarf. Daher<br />

ist der Austausch für die Pfl ege dual-Studierenden<br />

naheliegend . Mit<br />

den bisherigen Studiengängen Pfl egemanagement<br />

<strong>und</strong> Pfl egepädagogik<br />

ist es deutlich schwerer ausländische<br />

Studienangebote zu fi nden,<br />

weil diese in der Konsequenz eher<br />

auf Masterniveau angeboten werden.<br />

In einigen Ländern fehlen somit<br />

entsprechende pfl egespezifi sche<br />

Studiengänge. Aber es ist ein festes<br />

Ziel, dass auch in diesen Studiengängen<br />

vermehrt nach Austauschmöglichkeiten<br />

gesucht werden soll.<br />

Derzeit liegen sie noch vor allem<br />

im Bereich des Praxissemesters, das<br />

zunehmend im Ausland verbracht<br />

wird.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

14


Neue Leitung des IO<br />

Prof. Dr. Peter Lenninger, Auslandsbeauftragter<br />

der<br />

KSFH, wird sein<br />

Amt zum WiSe<br />

niederlegen, da<br />

auf seine Initiative<br />

hin das International<br />

Offi ce (IO) nun<br />

als Stabstelle dem<br />

Präsidenten direkt<br />

untersteht. Die Leitung geht an die<br />

Referentin des IO, Andrea Gavrilina.<br />

Die Deputatsst<strong>und</strong>en werden auf<br />

die Dekanate verteilt. Peter Lenninger<br />

hat in seiner Amtszeit das Erasmus-Programm<br />

an der KSFH initiiert<br />

<strong>und</strong> ein Strategiekonzept für das IO<br />

entwickelt. „Ich danke Peter Lenninger<br />

für die engagierte Aufbauarbeit<br />

<strong>und</strong> die <strong>Im</strong>pulse für die Internationalisierung<br />

der KSFH“, sagt<br />

Prof. Dr. Egon Endres, Präsident der<br />

KSFH. „Ich freue mich, welche Dyna-<br />

From left to right: Tobias Raßdörfer, Isabel Bathe,<br />

Claudia Hauck, Stefanie Schmid, Veronika<br />

Weihmayr <strong>und</strong> Julia Ungerer<br />

mik die Internationalisierung an der<br />

KSFH genommen hat <strong>und</strong> bin mir sicher,<br />

dass wir auf einem guten Weg<br />

sind“, erklärt Peter Lenninger.<br />

Nursing in England<br />

<strong>Im</strong> Mai referierte Edda Hensler, Lecturer-Practitioner<br />

in Clinical Skills<br />

an der University Brighton <strong>und</strong><br />

am Sussex University Hospital, vor<br />

knapp 80 Studierenden an der KSFH<br />

über das Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Pfl egesystem<br />

in England. Der über das<br />

STREP angebahnte Kontakt ermöglichte<br />

die Einladung der Expertin, die<br />

am Städtischen Klinikum Nürnberg<br />

ihre Ausbildung machte <strong>und</strong> in England<br />

in der Pfl egeausbildung arbeitet.<br />

Der Vortrag gab einen Einblick<br />

in die Organisation des englischen<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystems. Für das kommende<br />

Semester sind weitere internationale<br />

Vorträge geplant.<br />

August 2012<br />

Six students of STREP (Student Research Project), a research group fo<strong>und</strong>ed<br />

in February this year by professor Bernd Reuschenbach, visited in<br />

July the fi rst STTI European Conference in Cardiff , Wales. The focus of the<br />

three day conference was the “Diversity across Europe: <strong>Im</strong>plications for<br />

Nursing”. The STTI (Sigma Theta Tau International Honor Society) established<br />

in USA is a professional nursing organization that is now expanding<br />

into Europe to support the learning knowledge and professional development<br />

of nurses. STTI Members from Sweden, Norway, USA, Taiwan, Australia,<br />

Malta, UK, the Netherlands and other nations took part in the conference<br />

in Cardiff .<br />

During the conference, the KSFH students took part in the students program<br />

and had the opportunity to listen to keynote speakers, to attend poster<br />

presentations or to take part in discussions.<br />

The KSFH students successfully exchanged their experience and views on<br />

nursing education, nursing practice and regulation as well as national<br />

health priorities and health care systems and research with other international<br />

nursing students and professionals. In some free time, the student<br />

group had the opportunity to visit the inner city of Cardiff and its sightseeing<br />

points. At the Cardiff Castle Banquet for participants of the STTI conference<br />

they could deepen their conversations with the other guests and<br />

got to know Welsh music and dining culture. By attending the STTI European<br />

conference, the STREP participants were able to learn interesting<br />

aspects of nursing from other countries and had a great opportunity to<br />

practice their English language speaking abilities. Michler in der Schulsozialarbeit,<br />

Josephine Fichtner im Betreuten Wohnen bei den Salesianern.<br />

Autoren: Isabel Bathe, Claudia Hauck<br />

Besuch aus Ungarn<br />

<strong>Im</strong> Juni besuchten sechs Mitarbeiter<br />

der Partnerhochschule Apor Vilmos<br />

in Vác (Ungarn) die KSFH. Sie<br />

lehrten im Rahmen eines Erasmus-<br />

Lehraufenthaltes im Seminar „Soziale<br />

Arbeit in Ungarn“. Das Lehrangebot<br />

der Gäste bildete einen<br />

Bogen vom Studium <strong>und</strong> Beruf der<br />

Sozialpädagogen in Ungarn über<br />

die gesellschaftliche Situation der<br />

Minderheiten bis hin zur Aufgabe<br />

des Kinder- <strong>und</strong> Jugendschutzes. Die<br />

Beiträge waren für die Seminarteilnehmer<br />

eine optimale Vorbereitung<br />

für die Studienreise im September.<br />

KSFH students visited international nursing conference<br />

15


von links: Sonja Strohmenger, Jette Tegner, Department<br />

of Nursing, Metropolitan University<br />

College Kopenhagen, Birgit Breuch, International<br />

Department, Metropolitan University<br />

College Kopenhagen, Prof. Dr. Christine Plahl,<br />

Helle Ingrid Strauss, Koordinateurin des International<br />

Course in Social Work, Metropolitan<br />

University College Kopenhagen.<br />

Bernadette Deinzer, Studentin, <strong>und</strong> Prof. Dr.<br />

Christine Plahl<br />

Evelyn Czemmel <strong>und</strong> Hajnalka Teráz<br />

August 2012<br />

Erasmusprogramm in Kopenhagen<br />

<strong>Im</strong> Rahmen des Erasmusprogramms waren Prof. Dr. Christine Plahl, Studiendekanin,<br />

<strong>und</strong> Sonja Strohmenger, Fachbereichsassistentin am Fachbereich<br />

Soziale Arbeit Benediktbeuern vom 22. Mai bis 26. Mai am Metropolitan<br />

University College in Kopenhagen. Dort absolviert derzeit die<br />

Studentin Bernadette Deinzer, Soziale Arbeit Benediktbeuern, den „International<br />

Course in Social Work“. Durch die Teilnahme an einer Lehrveranstaltung<br />

war es möglich, einen Eindruck vom Lehrangebot <strong>und</strong> von den<br />

Studierenden zu gewinnen. <strong>Im</strong> Austausch mit Helle Ingrid Strauss, Senior<br />

Lecturer <strong>und</strong> Koordinateurin des International Course in Social Work,<br />

wurden Ablauf <strong>und</strong> Weiterentwicklungen des Internationalen Programms<br />

mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit erörtert. Zusammen mit Birgit Breuch<br />

vom International Department <strong>und</strong> Jette Tegner vom Department of Nursing<br />

wurden künftige Möglichkeiten der Mobilität von Studierenden,<br />

Lehrenden sowie „Staff mobility“ diskutiert sowie aktuelle Rahmenbedingungen<br />

für studentische Mobilität nach München <strong>und</strong> Benediktbeuern in<br />

Hochschule <strong>und</strong> Praxis erläutert. <strong>Im</strong> Kontakt mit verschiedenen Praxisstellen<br />

konnten Christine Plahl <strong>und</strong> Sonja Strohmenger im Bereich internationaler<br />

Sozialarbeit die Konditionen <strong>und</strong> Voraussetzungen für englisch- <strong>und</strong><br />

dänischsprachige Praktikanten/-innen abgeklären. Die Vertreterinnen von<br />

Sozialer Arbeit <strong>und</strong> Pfl ege wurden zu den International Days im Jahr 2013<br />

nach Benediktbeuern <strong>und</strong> München eingeladen.<br />

Autorin: Sonja Strohmenger<br />

„Danke für die Zeit in München!“<br />

Wir – Evelyn Czemmel <strong>und</strong> Hajnalka Teráz – kommen aus Ungarn <strong>und</strong><br />

studieren im 4. Semester in Vác an der Apor Vilmos Katholische Hochschule.<br />

Evelyn studiert Bildung <strong>und</strong> Erziehung im Kindesalter <strong>und</strong> ich studiere<br />

Sozialpädagogik. <strong>Im</strong> Sommersemester haben wir uns um ein 5-monatiges<br />

Erasmus-Stipendium in München an der KSFH beworben. Bei der Entscheidung<br />

des Bewerbungsorts spielte für uns die deutsche Sprache eine große<br />

Rolle. Da wir früher schon kurze Zeit in München verbracht haben, wählten<br />

wir diese Stadt .<br />

In unserer Studienzeit haben wir viel über das deutsche Studiensystem<br />

gehört. Gerne hätten wir noch tiefer Bildung <strong>und</strong> Erziehung im Kindesalter<br />

<strong>und</strong> die deutsche Sozialarbeit kennengelernt. Speziell Evelyn hätte<br />

gern auch ihre Kenntnisse in dem Bereich Waldorfpädagogik vertiefet<br />

<strong>und</strong> ich interessiere mich für die Schulsozialarbeit. Wir haben uns in München<br />

sehr gut gefühlt, die schönen großen Parkanlagen <strong>und</strong> die bunten,<br />

vielseitigen Programmmöglichkeiten haben uns besonders gefallen. <strong>Im</strong><br />

Laufe der Zeit hatten wir etwas Probleme, mit Studentinnen in Kontakt<br />

zu treten <strong>und</strong> zusammen an Programmen teilzunehmen. Insgesamt können<br />

wir aber sagen, dass die deutsche Studentinnen immer fre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> hilfsbereit waren. Schon am Studienanfang hat uns aufgefallen, dass<br />

die Seminare sehr praxisorientiert sind <strong>und</strong> die Studierenden haben aus<br />

verschiedenen Seminare/Vorlesungen große Auswahlmöglichkeiten. Oftmal<br />

könnten wir uns nur schwer entscheiden, welches Modul wir wählen<br />

sollten. Die Gruppenarbeiten, Fallbeispiele mit Diskussionen, präzise Präsentationen<br />

haben uns besonders gefallen. Wir sind davon überzeugt,<br />

dass uns die Seminare <strong>und</strong> Vorlesungen, an denen wir teilgenommen haben,<br />

um Wissen <strong>und</strong> Erfahrungen bereichert haben.<br />

Wir bedanken uns für die Möglichkeit – dank der Partnerschaft zwischen<br />

der KSFH <strong>und</strong> Apor Vilmos Katholische Hochschule –, dass wir hier ein Semester<br />

lang studieren könnten!<br />

16


Studierende im Interview mit einer leitenden<br />

Mitarbeiterin einer Beratungsstelle für<br />

Migranten<br />

Oben: Josefi ne Fichtner<br />

bei der Vorbereitung<br />

ihres Praxis III<br />

Projekts im Betreuten<br />

Wohnen der St.<br />

Patrick’s Residential<br />

Care Services<br />

links: Ina Meier <strong>und</strong><br />

Marisa Michler vor<br />

dem San Gorg Preca<br />

College, einer Einsatzstelle<br />

im Rahmen<br />

der Schulsozialarbeit<br />

auf Malta<br />

Studienreise nach Salerno<br />

August 2012<br />

Vom 20. bis 26. Mai haben 24 Teilnehmer/-innen des Seminars „Assistenza<br />

sociale – Soziale Arbeit in (Süd-)Italien“ unter Leitung von Prof. Dr. Paul<br />

Gödicke eine Studienreise nach Salerno unternommen. Ihr Ziel war die renommierte,<br />

nichtstaatliche Universität Suor Orsola Benincasa, die an ihrem<br />

Sitz in Salerno einen Bachelor- <strong>und</strong> einen Masterstudiengang Scienze<br />

del servizio sociale („Sozialarbeitswissenschaften“) <strong>und</strong> Programmazione,<br />

amministrazione e gestione delle politiche e dei servizi sociali (frei übersetzt:<br />

„Planung, Administration <strong>und</strong> Management sozialer Dienste <strong>und</strong><br />

Einrichtungen“) anbietet. Dort hatte eine Gruppe von Studierenden der<br />

Hochschule in den vorangegangenen Monaten im Rahmen eines seit nunmehr<br />

seit 2004 bestehenden „forum internazionale“ den Besuch der Deutschen<br />

in Organisationen der Sozialen Arbeit der Provinz Salerno vorbereitet.<br />

Der Schwerpunkt der Erk<strong>und</strong>ungen, die dort durchgeführt werden<br />

sollten, orientierte sich an den Themen „Migration“, „Behinderung“, „Obdachlosigkeit“<br />

<strong>und</strong> „Betreutes Wohnen für Frauen <strong>und</strong> Kinder in sozialen<br />

Schwierigkeiten“.<br />

Ziel der Studienreise war, den Stand der Kenntnisse über die Soziale Arbeit<br />

insbesondere im Süden Italiens zu erweitern. Zu diesem Zweck hatten sich<br />

die Seminarteilnehmer/-innen Forschungsaufgaben gestellt, die sie mit<br />

unterschiedlichen Formen empirischen Arbeitens lösen wollten. Dazu gehörten<br />

Experteninterviews in den Einrichtungen über deren Aufbau <strong>und</strong><br />

Organisation, Mitarbeiterbefragungen über den Umfang <strong>und</strong> die Art ihrer<br />

Arbeitsbelastung <strong>und</strong> der Versuch, über eine punktuelle Meinungserhebung<br />

auf dem corso von Salerno einen Eindruck über das Verhältnis der<br />

Stadtbewohner zur Minderheit der Roma zu gewinnen.<br />

Abgeschlossen wurde die Woche mit einem Kulturtag, womit dem Sachverhalt<br />

Rechnung getragen wurde, dass viele historischen Stätten wie<br />

Pompeji oder Paestum in der Nähe von Salerno zu fi nden sind.<br />

Während der zweiten Hälfte des Seminars werden im Wintersemester die<br />

Projektteilnehmer aus Salerno eine Studienreise nach München durchführen,<br />

um die Situation von Einrichtungen in München kennenzulernen, die<br />

in gleichen oder ähnlichen Arbeitsfeldern tätig sind.<br />

Autor: Prof. Dr. Paul Gödicke<br />

Kooperation mit Malta<br />

Mitte Juni besuchten Birgitta Greilinger, Leiterin des Praxis-Centers München,<br />

<strong>und</strong> Andrea Gavrilina, Leiterin des International Offi ce, die University<br />

of Malta sowie diverse Praxisstellen des südeuropäischen Inselstaates.<br />

Da Malta neben maltesisch- auch englischsprachig ist, stellt dieses Land<br />

für die KSFH eine interessante Perspektive für das Auslandspraktikum <strong>und</strong><br />

-studium dar. Auch von Seiten der University of Malta besteht Interesse an<br />

einer Kooperation mit der KSFH, mit der Bedingung, dass an der KSFH auf<br />

englisch studiert werden kann.<br />

Unter Berücksichtung eventuell bestehender Sprachschwierigkeiten auf<br />

Malta konnten Birgitta Greilinger <strong>und</strong> Andrea Gavrilina interessante Perspektiven<br />

für künftige Praktika erschließen, wie zum Beispiel betreutes<br />

Wohnen bei den Salesianern, Flüchtlingsarbeit, Schulsozialarbeit auf konzeptioneller<br />

Ebene.<br />

Aktuell absolvieren drei Studentinnen des Fachbereichs Soziale Arbeit<br />

München ihr praktisches Studiensemester auf Malta: Ina Meier <strong>und</strong> Marisa<br />

Michler in der Schulsozialarbeit, Josephine Fichtner im Betreuten Wohnen<br />

bei den Salesianern.<br />

17


Praxis August<br />

Aktionen gegen rechte Gewalt<br />

Fanbetreuer im Gespräch<br />

Die Studierenden des Vertiefungsbereichs<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

KSFH startet Kooperation<br />

mit dem FC Augsburg<br />

2012<br />

Was hat Soziale Arbeit mit Fußball zu tun? Auf den ersten Blick sieht man<br />

hier keine Gemeinsamkeiten. Wer sich aber mit dem Thema näher befasst,<br />

erkennt, dass Fußball – im Speziellen Fanprojekte – <strong>und</strong> Soziale<br />

Arbeit in Form von Jugendarbeit zusammengehören sollten. Daher sind<br />

der FC Augsburg <strong>und</strong> die Abteilung Benediktbeuern der Katholischen<br />

Stiftungsfachhochschule München (KSFH) im Juni eine Kooperation<br />

eingegangen.<br />

Ausschreitungen von Fans bei Fußballspielen sind ein aktuelles Thema in<br />

den Medien. Beim Relegations-Rückspiel der B<strong>und</strong>esligisten Düsseldorf<br />

<strong>und</strong> Hertha BSC im Mai stürmten die Fans den Platz <strong>und</strong> zündeten bengalische<br />

Feuer. Auch die Fußball-Europameisterschaft wurde von Ausschreitungen<br />

überschattet. Nach dem Spiel Russland gegen Polen attackierten<br />

polnische Hooligans russische Fans. Fußballspiele als Ort des Schreckens?<br />

Beim FC Augsburg gab es Vorfälle in diesem Ausmaß bisher nicht. Seit<br />

einem Jahr ist der Club nun in der ersten B<strong>und</strong>esliga. Mit dem Aufstieg ist<br />

auch die Anzahl der Fans – vor allem bei den Jugendlichen – gewachsen.<br />

Auf einer Auftakt- <strong>und</strong> Informationsveranstaltung am 19. Juni in Benediktbeuern<br />

zeigten Alexander Edin, Fanbeauftragter des Vereins, <strong>und</strong> Dennis<br />

Galanti, Leiter des Fanprojektes des Stadtjugendrings Augsburg, dass Fan-<br />

bzw. off ene Jugendarbeit für den Verein besonders wichtig ist. „Für uns ist<br />

nicht nur das Thema Gewaltprävention ein Thema“, erklärte Dennis Galanti,<br />

der – wie auch Alexander Edin – selbst aus der Fanszene kommt. „In unserer<br />

Arbeit beschäftigen wir uns auch mit Suchtprävention, Homophobie<br />

<strong>und</strong> Rassismus.“<br />

Zwei Studenten des Studiengangs Soziale Arbeit an der Katholischen Stiftungsfachhochschule<br />

München, Abteilung Benediktbeuern, Jan Klawon<br />

<strong>und</strong> Andrew Lawrence, werden nun in einem studentischen Praxis-Projekt<br />

die Fanbetreuer des FC Augsburg unterstützen. „Hier sieht man, wie Jugendarbeit<br />

mit Herzblut gemacht wird“, beschreibt Jan Klawon die Arbeit<br />

der Fanbetreuer. Erste Aufgabe war die Unterstützung bei dem antirassistischen<br />

Fußballturnier „Copa Augusta Antiracista“ am 7. Juli. Am 29. Juni<br />

startete das Programm mit der Informationsveranstaltung „Sexismus im<br />

Fußball“. Am 30. Juni war ein Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau geplant.<br />

Praxisanleiter-Tag in München<br />

120 Praxisanleiter/-innen sowie circa 200 Studierende haben am diesjährigen<br />

Anleiter/-innen-Tag des Praxis-Centers München im Mai teilgenommen.<br />

Der Anleiter/-innen-Tag ist ein Studientag während des praktischen<br />

Studiensemesters <strong>und</strong> fi ndet jährlich im Sommersemester statt. Der inhaltliche<br />

Teil wurde in diesem Jahr erstmals vom Vertiefungsbereich Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Monika Fröschl <strong>und</strong> Prof.<br />

Dr. Annette Vogt gestaltet. Das Thema lautete „Ges<strong>und</strong>sein trotz Sozialer<br />

Arbeit“ <strong>und</strong> wurde von den Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmern positiv<br />

aufgenommen.<br />

Der Anleiter/-innen-Tag ist eine gute Gelegenheit, den Austausch zwischen<br />

der Hochschule, den Praxisstellen sowie den Studierenden zu<br />

intensivieren.<br />

18


Informatives August<br />

Politische Filmreihe an der KSFH<br />

2012<br />

„Filme gucken <strong>und</strong> drüber reden“ – unter diesem Motto fanden in den<br />

vergangenen beiden Semestern Filmvorführungen an der Abteilung München<br />

statt. Wir – Andrea Dischler <strong>und</strong> Cornelia Behnke – hatten die Idee,<br />

da wir beide Filmfans sind <strong>und</strong> in diesem Medium eine unterhaltsame<br />

Möglichkeit zur kulturellen <strong>und</strong> politischen Bildung sehen. Der Film – ob<br />

als Spielfi lm oder Dokumentation – ermöglicht einen besonderen Blick auf<br />

sozial- <strong>und</strong> gesellschaftspolitische Themen. Wie wird Soziale Arbeit dargestellt?<br />

Welche Themen sind in unserer globalisierten Welt für unsere<br />

Professionen relevant? Durch den Raum für anschließende Diskussion <strong>und</strong><br />

Austausch fördern wir einen kritischer Umgang mit politisch brisanten<br />

Themen sowie Diskurs- <strong>und</strong> Medienkompetenz.<br />

Folgende Filme haben wir gezeigt:<br />

• Elling: Regisseur Petter Næss erzählt im norwegischen Film von 2001<br />

humorvoll die Geschichte eines Mannes, der auszieht, das Fürchten zu<br />

verlernen <strong>und</strong> dabei die Poesie entdeckt. Der erfolgreiche skandinavische<br />

Film setzt sich mit dem Alltag von Menschen mit psychischer Erkrankung<br />

auseinander (bpb 2002: Filmheft zu Elling).<br />

• We feed the World – Essen global: „Warum Tomaten 3.000 Kilometer<br />

durch Europa reisen, es Afrikaner in den reichen Norden zieht <strong>und</strong> unser<br />

Gemüse auf Afrikas Märkten landet.“ Der politische Dokumentarfi lm<br />

(2006) des Österreichers Erwin Wagenhofer beschäftigt sich mit Ursachen<br />

<strong>und</strong> Auswirkungen der Globalisierung am Beispiel der Nahrungsmittelproduktion<br />

(bpb 2006: Filmheft We Feed The World – Essen Global).<br />

• Persepolis basiert auf einer Graphic Novel der Iranerin Marjane Satrapi,<br />

die ihre eigene Geschichte verarbeitet hat. Die politisch ambitionierte<br />

Geschichte wird mit satirischem Witz erzählt, während Unrecht deutlich<br />

beim Namen genannt wird – das ganze in beeindruckend fl ächigen<br />

Schwarz-Weiß-Zeichnungen.<br />

• Let´s make money – ein weiterer Dokumentarfi lm von Erwin Wagenhofer<br />

(2008) zum globalen Finanzkapitalismus, der zeigt, wie Gier Ungerechtigkeit<br />

erzeugt.<br />

• Friedensschlag – das Jahr der Entscheidungen. Dokumentarfi lm (2012)<br />

r<strong>und</strong> um eine Münchner Einrichtung: Um der Gefängnisstrafe zu entgehen,<br />

fi nden Münchner Jugendliche in der sozialen Einrichtung der „Work<br />

and Box Company“ einen möglichen Ausweg aus der Kriminalitäts- <strong>und</strong><br />

Gewaltspirale. Näheres hier – sehr lesenswert: www.friedensschlag.de<br />

Bei den Studierenden ist unsere Filmreihe gut angekommen. Wir würden<br />

uns freuen, im kommenden Semester ein paar „Neuankömmlinge“ bei unserer<br />

Veranstaltung begrüßen zu können <strong>und</strong> sind, was die vorgeführten<br />

Filme betriff t, selbstverständlich off en für Anregungen. Die Filmabende<br />

fi nden abends im ZfM (Zentrum für Medienpädagogik) statt, die Termine<br />

werden über die Anzeige im Foyer sowie über die StuVe via Facebook<br />

bekanntgegeben.<br />

Cornelia Behnke & Andrea Dischler<br />

19


EPZ August<br />

2012<br />

<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Erlebnispädagogik</strong>:<br />

<strong>Im</strong> <strong>Hörsaal</strong> <strong>und</strong> <strong>unterwegs</strong><br />

von Andreas Bedacht,<br />

Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck<br />

Wie können handlungsorientierte Konzepte Lernprozesse in Gang bringen<br />

<strong>und</strong> Persönlichkeitsbildung wirksam unterstützen? „<strong>Erlebnispädagogik</strong>“<br />

hat sich als Begriff in der Erziehungstheorie etabliert, wenngleich er<br />

immer noch mit etlicher Unschärfe behaftet ist. Die Kooperationspartner<br />

der umwelt- <strong>und</strong> erlebnispädagogischen Ausbildung an der KSFH legen<br />

gleichsam Wert auf fachsportliche Kompetenz, pädagogisch refl ektiertes<br />

<strong>und</strong> theoretisch begründetes Arbeiten <strong>und</strong> die Fähigkeit, die besuchten<br />

Naturräume mit umweltpädagogischem Wissen <strong>und</strong> Methodenrepertoire<br />

zu vermitteln<br />

Seit 1999 in Benediktbeuern <strong>und</strong> seit dem Wintersemester 2011 auch in<br />

München ist <strong>Erlebnispädagogik</strong> eine Schwerpunkt-Option im Studium an<br />

der KSFH: In den Gr<strong>und</strong>lagenvorlesungen (EPZ1) besteht die Möglichkeit,<br />

sich erlebnispädagogische Theorien anzueignen. Risikokompetenz, gruppendynamische<br />

Prozesse, refl ektiertes zielgerichtetes Leitungsverhalten,<br />

ganzheitliches Lernen, Krisenmanagement, sensible Lebensräume,...sind<br />

ausgewählte Themen <strong>und</strong> Inhalte der theoretischen <strong>und</strong> praktischen Einheiten.<br />

Die kooperativen Übungen (EPZ2) stellen in Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />

einen „Methodenkoff er“ für unterschiedliche Felder der Sozialen Arbeit<br />

zur Verfügung. Mit den jeweils zweitägigen, praxisorientierten Blockseminaren<br />

„Führen <strong>und</strong> Leiten“ (EPZ3) <strong>und</strong> „Profi l“ (EPZ4) wird die umwelt- <strong>und</strong><br />

erlebnispädagogische Basisqualifi kation erreicht.<br />

Wer seine Herausforderungen kennt, wird sie besser verstehen<br />

Derzeit sechs fünftägige EPZ+-Veranstaltungen <strong>und</strong> circa zehn halbtägige<br />

BeneFit-Programme vertiefen die praktische umwelt- <strong>und</strong> erlebnispädagogische<br />

Handlungskompetenz. Mit insgesamt 24 Vorlesungsst<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

16 bis 20 Praxistagen absolvieren die Studierenden der KSFH ein herausragendes,<br />

f<strong>und</strong>iertes <strong>und</strong> qualifi zierendes Hochschulkonzept. Die Jugendbildungsstätten<br />

Burg Schwaneck <strong>und</strong> Königsdorf als Kooperationspartner<br />

vermitteln analog der Zusatzqualifi kation <strong>Erlebnispädagogik</strong> neue Ausbildungserkenntnisse,<br />

stellen studienbegleitend einen geschützten Bereich<br />

der ZQ-Webseite (www.zq-ep.de) <strong>und</strong> ihre Lehrteams zur Verfügung. Das<br />

Ausbildungskonzept <strong>und</strong> der Abschluss der EPZ wird entsprechend detailliert<br />

dokumentiert <strong>und</strong> zertifi ziert.<br />

Ob im <strong>Hörsaal</strong>, auf der Slackline, oder im Karwendel-Biwak: Wer seine Herausforderungen<br />

kennt <strong>und</strong> auf sie vorbereitet ist, wird sie besser bestehen.<br />

Für die Sozialisation von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen triff t das ebenso<br />

zu, wie für Sozialpädagogen/-innen im Übergang Studium-Beruf.<br />

Nicola Helmerichs, Absolventin der EPZ:<br />

Die EPZ war der wohl beste Teil meines Studiums. Mich haben<br />

sowohl die theoretischen <strong>und</strong> praktischen Inhalte als<br />

auch der Kontakt zu erfahrenen Erlebnispädagogen geprägt.<br />

Das theoretische Modul interkulturelle Kommunikation hat<br />

mir außerdem besonders gut gefallen. Einen erlebsnipädagogischen<br />

Tag mit Kinder einer Übergangsklasse mit kaum<br />

Deutschkenntnissen durchzuführen, war ein tolles Erlebnis –<br />

genauso wie das Frittieren von Apfelkücherl auf dem Feuer.<br />

20


Informatives August<br />

Vorträge <strong>und</strong> Veröff entlichungen<br />

von Dozentinnen <strong>und</strong> Dozenten<br />

Prof. Dr. Cornelia Behnke<br />

Veröff entlichung:<br />

Behnke, Cornelia (2012): Partnerschaftliche Arrangements<br />

<strong>und</strong> väterliche Praxis in Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland.<br />

Paare erzählen. Opladen & Farmington Hills: Verlag<br />

Barbara Budrich, im Erscheinen<br />

Prof. Dr. Andrea Dischler<br />

Veröff entlichung:<br />

Teilhabe <strong>und</strong> Eigensinn – Psychiatrie-Erfahrene als Tätige<br />

in Freiwilligenarbeit. In: Gahleitner, Silke Birgitta;<br />

Kraus, Björn; Schmitt, Rudolf (Hrsg.) 2012: Über Soziale<br />

Arbeit <strong>und</strong> über Soziale Arbeit hinaus. Ein Blick auf<br />

zwei Jahrzehnte Wissenschaftsentwicklung, Forschung<br />

<strong>und</strong> Promotionsförderung. Lage. S. 201 – 214.<br />

Prof. Dr. Birgit Dorner<br />

Vorträge:<br />

„Kunstpädagogik interkulturell in internationaler Perspektive“.<br />

Interkultur. Kunstpädagogik remixed. BuKo<br />

12. Part 08. B<strong>und</strong>eskongress der Kunstpädagogik 2010-<br />

12, 21. April 2012, Nürnberg<br />

Prof. Dr. Bernd Reuschenbach<br />

Veröff entlichungen:<br />

Reuschenbach, B. (2012). Demographischer Wandel<br />

<strong>und</strong> Pfl ege: Wechsel <strong>und</strong> Wirkung. Dbb-Magazin,<br />

03/12, 20.<br />

Reuschenbach, B. (2012). Ekel erforscht. 4bis8, Fachzeitschrift<br />

für Kindergarten <strong>und</strong> Unterstufen, 4, 16-17.<br />

Vorträge:<br />

„Innovative Gestaltungsräume in Gemeinden“, Inter-<br />

Reg-Projektes, 10. Februar 2012, Altötting.<br />

„Kinaesthetics – wie steht es um die Wirksamkeit.“ Vortrag,<br />

Fachtag der Caritasgemeinschaft für Pfl egeberufe<br />

Bayern e.V, 28. Februar 2012, München.<br />

„Auff allen inmitten der Anderen - Innovative Rekrutierungswege“,<br />

2. Fachtagung Pfl egepädagogik im Diskurs,<br />

16. März 2012, Düsseldorf<br />

„Ich kann doch nicht zaubern“ – Pfl ege zwischen Fasziniation<br />

<strong>und</strong> Chaos. 16. Burghauser Pfl egetag, 17. April<br />

2012, Burghausen<br />

2012<br />

Reuschenbach, B. (2012). Der richtige Mitarbeiter am<br />

richtigen Platz. Chirurgiekongress, 28. April 2012,<br />

Berlin<br />

Prof. Dr. Franz Ruppert<br />

Vorträge:<br />

„Aufstellungen - eine neue Methode <strong>und</strong> ihr aktueller<br />

Entwicklungsstand“, öff entlicher Vortrag im Amida-<br />

Zentrum 12. Mai 2012, Wien<br />

„Symbioza y Autonomia“, öff entlicher Vortrag, Psicologia<br />

Avanzada Policlinica Miramar, 26. Mai, Mallorca<br />

„Symbiosis and Autonomy“, öff entlicher Vortrag in der<br />

Diakonie, 2. Juni Stockholm<br />

„Symbiose <strong>und</strong> Autonomie. Psychotherapie auf der Basis<br />

der Bindungs- <strong>und</strong> Traumatheorie“, 31. Goldegger<br />

Dialoge, 9. Juni, Goldegg bei Salzburg<br />

„Täter <strong>und</strong> Opfer. Die psychologische Dynamik der Täter-Opfer-Spaltung“,<br />

öff entlicher Vortrag am Institut für<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Therapieverfahren, 23. Juni, Betheln/<br />

Hildesheim<br />

„Burnout aus der Sicht der mehrgenerationalen Psychotraumatologie“,<br />

öff entlicher Vortrag Hohenzollernhalle,<br />

28. Juni, Bisingen.<br />

Prof. Dr. Thomas Schumacher<br />

Vortrag:<br />

„Individuelle <strong>und</strong> soziale Aspekte zum Thema Gerechtigkeit“.<br />

2. Bayerischer Familienrechtstag,<br />

28. Juni 2012, Wildbad Kreuth<br />

Prof. Dr. Dorit Sing <strong>und</strong> Prof. Dr. Andreas Kirchner<br />

Vortrag<br />

„Die Nutzwertanalyse als Instrument für die Sozialplanung“,<br />

Treff en der Regionalgruppe Süd - VSOP zum<br />

Thema „<strong>Im</strong>mer stärkere Ausrichtung der Sozialplanung<br />

an ökonomischen Vorgaben?“, 22. Juni 2012, Stuttgart.<br />

21


Informatives August<br />

Prof. Dr. Sabine Pankofer<br />

Veröff entlichung<br />

Gute Schläge gibt es nicht. in: ZEIT online http://<br />

www.zeit.de/gesellschaft/familie/2012-03/<br />

erziehung-schlaege;<br />

Gewalt in der Erziehung: Wie schlimm ist eine Ohrfeige?<br />

in: http://www.baby-<strong>und</strong>-familie.de/Erziehung/<br />

Gewalt-in-der-Erziehung-Wie-schlimm-ist-eine-Ohrfeige-163317.html<br />

Prof. Dr. Charlotte Uzarewicz<br />

Veröff entlichungen:<br />

Uzarewicz, Charlotte/ Martin Moers (2012): Schwerpunktheft:<br />

Leibphänomenologie <strong>und</strong> Pfl egewissenschaft<br />

der Zeitschrift Pfl ege & Gesellschaft. Zeitschrift<br />

für Pfl egewissenschaft, Jg. 17,. Heft 2. Darin folgende<br />

Artikel:<br />

Uzarewicz, Charlotte/ Martin Moers (2012): Leibphänomenologie<br />

für Pfl egewissenschaft – eine Annäherung.<br />

In: Pfl ege & Gesellschaft. Zeitschrift für Pfl egewissenschaft;<br />

17. Jg., Heft 2: 101-110<br />

Moers, Martin/ Charlotte Uzarewicz (2012): Leiblichkeit<br />

in Pfl egetheorien – eine Relektüre. In: Pfl ege & Gesellschaft.<br />

Zeitschrift für Pfl egewissenschaft; 17. Jg., Heft 2:<br />

135-148<br />

Uzarewicz, Charlotte (2012): Neophänomenologische<br />

Betrachtungen über das Altenheim. In: Pfl ege & Gesellschaft.<br />

Zeitschrift für Pfl egewissenschaft; 17. Jg., Heft 2:<br />

120-134<br />

Vorträge:<br />

Pfl ege – Ein Arbeitsmarkt der Zukunft. Grenzüberschreitende<br />

Kompetenzentwicklung in der Pfl ege vom<br />

Berufseinstieg zum Berufsausstieg. 3. Pfl egefachtag der<br />

Schön Klinik in Kooperation mit der Katholischen Stiftungsfachhochschule<br />

München „(K)eine Zukunft ohne<br />

Pfl ege?“15.6.2012, München<br />

Leibphänomenologie <strong>und</strong> leibliche Kommunikation in<br />

pfl egewissenschaftlichen Forschungskonstexten. Promotionskolleg<br />

„NutzerInennorientierte Ges<strong>und</strong>heitssicherung“<br />

am Institut für Public Health <strong>und</strong> Pfl egeforschung<br />

(IPP), 6.6.2012, Universität Bremen<br />

seckenthal may basem ent halt, drenen – latte. ment<br />

real, in seckenthal may basem ent halt, dren real, in<br />

seckenthal may base<br />

TV-Auftritt zum Thema Missbrauch<br />

2012<br />

Prof. Dr. Andrea Kerres war am 18. Juli Expertin<br />

in der Sendung „BürgerForumLive“ des<br />

Bayerischen Fernsehens zum Thema „Missbraucht<br />

trotz Fußfesseln: Wer schützt unsere<br />

Kinder?“. Hintergr<strong>und</strong> der Bürgerdiskussion<br />

ist die Debatte um die 2012 eingeführte Fußfessel.<br />

Allein im Freistaat tragen zehn Ex-Häftlinge<br />

den Sender am Fußgelenk. Folgende Fragen<br />

wurden im Bürgerforum diskutiert: Wie<br />

soll der Staat potenzielle Opfer vor möglichen<br />

Wiederholungstätern schützen? Hat jeder<br />

Straff ällige die Chance auf einen Neuanfang<br />

verdient? Bei welchen Delikten ist die Fußfessel<br />

geeignet <strong>und</strong> bei welchen nicht? Müssen<br />

andere, sicherere Möglichkeiten der Überwachung<br />

entwickelt werden?<br />

22


Personalia August<br />

Verabschiedung<br />

Prof. Dr. Renate Schulte, Professorin für Recht in der<br />

Sozialen Arbeit an der Abteilung München, wurde im<br />

Juli herzlich von den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen aus<br />

Verwaltung <strong>und</strong> Lehre in die Altersteilzeit verabschiedet.<br />

Die KSFH wünscht ihr alles Gute für die Zukunft.<br />

Bei der Verabschiedung (von links nach rechts): Alt-Präsident Dr. Simon<br />

H<strong>und</strong>meyer, Vizepräsidentin Prof. Dr. Annette Vogt, Alt-Präsident<br />

Karljörg Schäfl ein, Prof. Dr. Renate Schulte <strong>und</strong> Präsident Prof. Dr.<br />

Egon Endres<br />

Berufungen am 1.10.<br />

Prof. Dr. Anna Dieplinger für die Stiftungsprofessur<br />

„Versorgungsforschung <strong>und</strong> Versorgungskonzepte mit<br />

dem Schwerpunkt pfl egerischer Versorgung im Alter“,<br />

Fachbereich Pfl ege<br />

Prof. Dr. Susanne Nothhaff t für „Recht in der Sozialen<br />

Arbeit“, Fachbereich Soziale Arbeit München<br />

Prof. Dr. Hildegard Schröppel für „Pädagogik“, Fachbereich<br />

Pfl ege<br />

Telegramm:<br />

Neue Kollegin<br />

Monika Müller-Richter<br />

Eintrittsdatum:<br />

21. Mai<br />

Funktion:<br />

Prüfungsamt Bereich: Master<br />

/ Bildung <strong>und</strong> Erziehung,<br />

Abteilung München<br />

Lieblingsbuch:<br />

Als Leseratte können<br />

Sie immer ein Buch bei<br />

mir fi nden. Am liebsten<br />

lese ich verschiedene<br />

Biographien<br />

Lieblingsmonat:<br />

Juni<br />

2012<br />

+++ Prof. Dr. Günther Schatz ist erneut zum 1. Vorsitzenden<br />

der Aktion Jugendschutz der Landesarbeitsstelle<br />

Bayern gewählt worden<br />

Betriebsausfl ug ins Kloster Benediktbeuern<br />

Am 16. Juli trafen sich die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter der KSFH zum Betriebsausfl ug im Kloster Benediktbeuern.<br />

Auf dem Programm standen unter anderem eine Führung durch die Klosteranlage sowie eine Führung<br />

durch das Zentrum für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Kultur. Besonders beeindruckend war die Besichtigung der Blattschneiderameisenkolonie<br />

im ZUK. Der Ameisenstaat mit seinen etwa 2 bis 3 Millionen Mitgliedern hat sein Zuhause in<br />

einem Formicarium, das im Südwestfoyer des Maierhofes aufgebaut ist. Blattschneiderameisen haben ein ausgeprägtes<br />

Sozialleben. Dieses ist so perfektioniert, dass die Tiere wie ein einziges Lebewesen gemeinsam agieren –<br />

ein Superorganismus. Die Arbeiterinnen dieser Ameisenkolonie sind aufgeteilt in unterschiedliche „Berufsgruppen“<br />

<strong>und</strong> leben in ca. 60 Kasten <strong>und</strong> Unterkasten. Jede Kaste ist auf eine Aufgabe spezialisiert <strong>und</strong> unterscheidet<br />

sich auch in Größe <strong>und</strong> Aussehen von den anderen.<br />

Blattschneiderameisenkolonie in Benediktbeuern. (Bild: Zentrum für<br />

<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Kultur, Benediktbeuern)<br />

23


Personalia August<br />

Nachruf<br />

2012<br />

Janny Wolf-Hollander ist nach kurzer, schwerer Krankheit<br />

verstorben. Janny Wolf-Hollander hat in den<br />

1970er Jahren an der Hochschule, gerade aus Holland<br />

gekommen, Methoden der Sozialen Arbeit gelehrt.<br />

Später war sie als Lehrbeauftragte, Supervisorin <strong>und</strong><br />

Lehrsupervisorin unserer Hochschule <strong>und</strong> dem IF verb<strong>und</strong>en,<br />

in den Jahren ab 2005 zusammen mit mir als<br />

Ausbildungsleiterin der Supervisionsausbildung.<br />

Ich kann es noch gar nicht glauben, hat sie noch vor<br />

drei Wochen – gezeichnet zwar von der Krankheit –<br />

Zuversicht ausgestrahlt von der ich mich gerne habe<br />

anstecken lassen.<br />

Die Arbeit mit Janny Wolf-Hollander war geprägt von<br />

ihrer Präsenz <strong>und</strong> Authentizität, die Spuren hinterlassen<br />

haben bei allen, die mit ihr zu tun hatten. Bemerkenswert<br />

die Wertschätzung die von ihr ausging,<br />

aber auch die Furchtlosigkeit, mit der sie Konfl ikten<br />

begegnete.<br />

Ein besonderes Anliegen, das auch die Supervisionsausbildung<br />

geprägt hat, war der unbedingte Willen<br />

Konzepte in die Praxis umzusetzen <strong>und</strong> die Praxis konzeptionell<br />

zu f<strong>und</strong>ieren.<br />

Damit hat sie einen unschätzbaren Beitrag zu fachlichem<br />

<strong>und</strong> professionellem Handeln in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen Sozialer Arbeit geleistet.<br />

Es ist noch unvorstellbar für mich, wie der Platz, den<br />

sie nun off en lässt, gefüllt <strong>und</strong> besetzt werden kann.<br />

Bernhard Lemaire<br />

<strong>Im</strong>pressum<br />

Katholische Stiftungsfachhochschule München<br />

Preysingstraße 83<br />

81667 München<br />

Telefon (089)48092-1272<br />

www.ksfh.de<br />

Herausgeber: Präsident Prof. Dr. Egon Endres<br />

Redaktion & Satz:<br />

Lisa Zeidler<br />

Telefon (089)48092-1466<br />

lisa.zeidler@ksfh.de<br />

Fotos:<br />

Bildmaterial der KSFH<br />

24

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