2006 - Lindauer Psychotherapiewochen
2006 - Lindauer Psychotherapiewochen
2006 - Lindauer Psychotherapiewochen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
F<br />
Kurse<br />
F36 Christa Schmidt<br />
Kriegserlebnisse der Eltern in Träumen unserer<br />
Patienten und Patientinnen<br />
Wenn Eltern ihre Kriegserlebnisse und traumatischen Erfahrungen ihren Kindern<br />
gegenüber verschweigen, führt dies zu zahlreichen psychischen Störungen und Konflikten<br />
bei den nachfolgenden Generationen. Häufig verbildlichen sich diese verschwiegenen<br />
Belastungen der Eltern in Träumen ihrer Kinder. Träume eignen sich<br />
deshalb zum Bearbeiten transgenerationaler Traumata. Im Kurs haben die TeilnehmerInnen<br />
die Möglichkeit, Träume ihrer PatientInnen, in welchen sich traumatische<br />
Kriegserlebnisse deren Eltern bildlich darstellen, zu erzählen und zu diskutieren. Sie<br />
erhalten so viele Anregungen für diesen erweiterten therapeutischen Umgang mit<br />
Träumen und lernen auch die Schwerpunkte spezifischen Ansatzes in der Traumarbeit<br />
fallorientiert kennen. Die TeilnehmerInnen bekommen so viele Impulse für ihre<br />
therapeutische Arbeit. - Lit.: Benedetti, G.: Botschaft der Träume. 1998. Meltzer, D.:<br />
Traumleben 1988. Schmidt, Ch.: Das entsetzliche Erbe. 2004.<br />
Montag bis Freitag, 11.30 - 13.00 Uhr 10 Personen<br />
Preis: 100,-- €<br />
F37 Helmut Kuntz<br />
Mehr Lust statt Frust -<br />
Achtsamkeit und Selbstfürsorge in helfenden Berufen<br />
118<br />
Helfende Berufsgruppen sorgen insbesondere für Andere. Achtsamkeit und Selbstfürsorge<br />
im Umgang mit der eigenen Person sind vor dem Hintergrund harter<br />
Realitäten häufig Fremdworte oder verlieren sich im Burnout-Syndrom. Selbstfürsorge<br />
im beruflichen wie privaten Bereich läßt sich erlernen, trotz widriger Umstände.<br />
Ziel ist, das Anzapfen heilsamer persönlicher Ressourcen, der Erwerb wirksamer<br />
Gegenmittel gegen Burnout sowie einer inneren Haltung, die dauerhaft vor<br />
dem Ausbrennen bewahrt. Imaginationen, praktische Übungen und Handlungsproben<br />
allein, zu zweit oder in der Gruppe, helfen, bereits ausgebrannte Akkus wieder<br />
aufzuladen. Ihr Transfer in den beruflichen wie privaten Alltag ist durch die unproblematische<br />
Anwendung gewährleistet. Wohlbefinden kann so leichter überdauern.<br />
Bei aller Selbsterfahrung werden persönliche Grenzen sorgsam gewahrt, aber auch<br />
Möglichkeiten zur achtsam dosierten Weiterentwicklung angeboten. - Lit.: Kuntz, H.:<br />
Der rote Faden in der Sucht. Beltz 2000. Kuntz, H.: Das SuchtBuch. Beltz 2005.<br />
Die Veranstaltung hat 20% Theorieanteil.<br />
Bitte Sitzkissen mitbringen.<br />
Montag bis Freitag, 11.30 - 13.00 Uhr 25 Personen<br />
Preis: 100,-- €<br />
F<br />
Kurse<br />
F38 Stephan Alder<br />
Balint-Gruppe<br />
Analytische Supervision im Sinne der Gruppenanalyse (Foulkes, Bion) stellt im Rahmen<br />
des Gruppenprozesses die Arbeit der Arzt/Therapeut-Patient-Beziehung in den<br />
Mittelpunkt (M. Balint). Es wird die Methode der freien Assoziation in den Bereichen<br />
der Körperwahrnehmungen, der Gefühle, der inneren Bilder (C.G. Jung), der Gedanken<br />
und des szenischen Verstehens genutzt. Die ÄrztInnen/PsychlogInnen sind in<br />
verschiedenen professionellen Bereichen, in der supervisorischen und therapeutischen<br />
Kompetenz, gefragt. Fallarbeit und das Verstehen von unbewussten Gruppenprozessen<br />
verbessert die eigene therapeutische Kompetenz, vermindert eigenes<br />
Ausbrennen und vermehrt die Freude - auch an der Arbeit. Das Vorstellen eigener<br />
PatientInnen oder eigener Patientengruppen ohne weitere Vorbereitungen ist<br />
erwünscht. - Lit.: Balint, M.: Der Arzt, der Patient und die Krankheit. Suhrkamp 1980.<br />
König, W.: Die Leitung von Balintgruppen. Dt. Ärzte-Verlag 2004.<br />
Die Veranstaltung hat 10% Theorieanteil.<br />
Bitte Decke/Isomatte mitbringen.<br />
Montag bis Freitag, 11.30 - 13.00 Uhr 16 Personen<br />
Preis: 100,-- €<br />
F39 Peter Delius<br />
Psychowelten im Internet<br />
Woche<br />
Längst hat sich das Internet zu einer bunten Psychowelt entwickelt, ein dunkler,<br />
Geheimnis-voller Raum, der zunehmend auch Platz nimmt auf Couch und Gruppenstuhl.<br />
Die PatientInnen sind drinnen, die TherapeutInnen bleiben draussen? Verstellt<br />
die Therapeuten-Angst vor der Parallelwelt, in der PatientInnen in anonymer<br />
Form in virtuellen Welten chatten, mudden und surfen, den Blick auf die subjektive<br />
Bedeutung des Inter-Nets und dessen Einbeziehung in den therapeutischen Prozess?<br />
Stören die virtuellen Beziehungswelten unserer PatientInnen deren reale Welt-<br />
Erfahrungen? Oder spiegelt das Internet mit dating cafes, anonymen Betroffenen-<br />
Foren und selbstgestalteten Phantasy-Welten („multi user dungeon“) nur die Anforderungen<br />
einer sich rasch verändernden Beziehungswelt? Im Kurs sollen die virtuellen<br />
Informations- und Interaktionsmöglichkeiten des Webs erkundet und ihre<br />
Bedeutung für die real existierenden Psychotherapien - kritisch - reflektiert werden.<br />
Montag bis Freitag, 11.30 - 13.00 Uhr 14 Personen<br />
Preis: 100,-- €<br />
119