05.12.2012 Aufrufe

InfoRetica - Rhätische Bahn

InfoRetica - Rhätische Bahn

InfoRetica - Rhätische Bahn

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nr. 1 / März 2012<br />

<strong>InfoRetica</strong><br />

Mitarbeiterzeitung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />

Periodico della Ferrovia retica<br />

Periodica da la Viafier retica<br />

Faszination Winter


2<br />

In dieser Ausgabe<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Editorial/Editoriale<br />

Die Stimme der Direktion<br />

La Voce della Direzione<br />

Abschied Silvio Briccola<br />

Vorschau 100 Jahre Chur – Disentis/Mustér<br />

Eröffnung Dienstleistungszentrum Bergün<br />

Zusammenschluss SBB und RhB im <strong>Bahn</strong>hof Chur<br />

Neuer Firmenarbeitsvertrag<br />

ALLEGRA-Unterhaltshalle<br />

Tieferlegung Samedan<br />

Erste Stromschiene bei der RhB<br />

Inframation<br />

Neuer Aufenthaltsraum in Landquart<br />

Ausholzungen<br />

Sicherheit ist Chefsache<br />

Interview mit Stefano Crameri<br />

Hilfswageneinsatz bei der MGB<br />

Neuer Vertragspartner für Holzumschlag<br />

Marktforschung zur Kundenzufriedenheit<br />

<strong>Bahn</strong>museum Albula<br />

Velowagen für die Berninastrecke<br />

5 Millionen Fahrzeuge am Vereina<br />

Medienbahn<br />

Damals, vor 30 Jahren<br />

Neues in Kürze<br />

Davos Nordic und Spengler Cup<br />

ESV Rätia<br />

Der Bener Wagen<br />

Zugpersonal übernimmt Tamina Therme<br />

Teamanlass Materialwirtschaft<br />

login Infomarket<br />

Nachruf<br />

Personalchronik<br />

RhB In-Team<br />

Spontan<br />

Herausgeber: Geschäftsleitung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong><br />

7002 Chur<br />

Redaktion: Peider Härtli (hä), p.haertli@rhb.ch<br />

Sandra Beeli (sb), s.beeli@rhb.ch<br />

Seraina Hartmann (sh), s.hartmann@rhb.ch<br />

Frontbild: «Faszination Winter»<br />

Bild Stefano Crameri<br />

Nächster Redaktionsschluss: 21. Mai 2012<br />

Auflage: 3200 Exemplare, 4-farbig<br />

Abonnement: Inland: Fr. 50.– / Ausland: Fr. 60.–<br />

© by RhB: Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht, jedoch nur unter Quellenangabe<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

21<br />

22<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

38<br />

39<br />

40<br />

42<br />

44<br />

45<br />

46<br />

47<br />

49<br />

50


Editorial/Editoriale<br />

Von Seraina Hartmann<br />

Teamwork bei eisiger Kälte<br />

Der Winter hat sich dieses Jahr wirklich von seiner ganz<br />

harten Seite gezeigt – so, wie schon lange nicht mehr.<br />

Nicht nur den Anwohnern, Touristen und Mitarbeitenden<br />

hat er den Alltag erschwert oder besser gesagt verlangsamt,<br />

sogar unsere Gebirgsbahn hatte mit den grossen<br />

Schneemassen und den eisigen Temperaturen zu<br />

kämpfen. So denken wir an das verschneite Wochenende<br />

vom 7./8. Januar oder den eisigen, fast sibirischen<br />

Februar.<br />

Wie wichtig eine gute, schnelle und reibungslose<br />

Schneeräumung ist, zeigte mir öfters das Bild in Chur.<br />

Die Räumungsarbeiten stiessen oft auf ein nicht sehr<br />

wohlwollendes Echo bei der Bevölkerung. Während ältere<br />

Leute ihrem Rollator einen Schneepflug verpassten,<br />

bewiesen sich Gäste des Stadtbusses beim Erklimmen<br />

von Schneemauern, um an ihr Ziel zu kommen.<br />

Trotz gutem Teamwork stiess auch die RhB in diesem<br />

Winter an ihre Grenzen. Der Winter ist noch nicht vorbei<br />

und vielleicht gilt es noch die eine oder andere Herausforderung<br />

im Zusammenhang mit der weissen Pracht zu<br />

meistern. So bleibt es auch in Zukunft enorm wichtig,<br />

dass jeder seinen Beitrag leistet, um unseren Gästen<br />

auch in Zukunft einen sicheren und guten Zugang zu<br />

den Zügen zu ermöglichen.<br />

So zeigt sich das winterliche Bild wie auch sonst so oft<br />

im Leben; was des Einen Leid, ist des Anderen Freud!<br />

Kommt doch die verschneite Winterlandschaft nicht nur<br />

den Bergbahnen zu Gute, sondern versetzte es auch so<br />

manchen Reisenden unserer Gebirgsbahn ins Staunen.<br />

Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall noch schöne Wintertage,<br />

sei es auf einer Winterwanderung, auf der Piste<br />

oder auf einem Ausflug mit der RhB.<br />

Viel Spass beim Weiterlesen!<br />

Seraina Hartmann<br />

Lavoro di squadra nel freddo glaciale<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

L’inverno ha mostrato quest’anno davvero il suo lato più<br />

duro, come non accadeva ormai da tanto tempo. Il meteo<br />

non ha solo ha reso difficile, o per meglio dire, rallentato<br />

la vita quotidiana di cittadini, turisti e collaboratori,<br />

ma anche la nostra ferrovia alpina ha dovuto<br />

lottare con grandi ammassi nevosi e temperature glaciali.<br />

Soprattutto se ripensiamo al week-end innevato<br />

del 7 e 8 gennaio o al mese di febbraio ghiacciato e<br />

quasi siberiano.<br />

La situazione di Coira mi ha fatto spesso capire quanto<br />

sia importante una rimozione rapida e senza intoppi<br />

della neve. Le operazioni di pulizia hanno spesso incontrato<br />

una eco non molto benevola tra la popolazione.<br />

Mentre le persone più anziane hanno utilizzato i propri<br />

deambulatori come spazzaneve, i passeggeri degli autobus<br />

hanno dovuto scalare muri di neve per arrivare a<br />

destinazione.<br />

Nonostante il buon lavoro di squadra, anche la FR ha<br />

toccato i propri limiti quest’inverno. La stagione fredda<br />

non è ancora passata e forse si presenteranno ancora<br />

altre sfide con la neve. Quindi per il futuro è di fondamentale<br />

importanza che ciascuno offra il proprio contributo<br />

per consentire ai passeggeri un accesso sicuro e<br />

ottimale ai treni.<br />

Ed ecco che l’inverno assume le sembianze di un aspetto<br />

frequente della vita: ciò che non piace a uno, è gradito<br />

all’altro! Tuttavia il panorama invernale innevato<br />

non è un vantaggio solo per la ferrovia alpina, ma una<br />

meraviglia da scoprire anche per molti viaggiatori sulle<br />

nostre linee.<br />

Vi auguro in ogni caso delle belle giornate invernali, per<br />

passeggiare, sfrecciare sulle piste o fare una gita con la FR.<br />

Buona lettura!<br />

Seraina Hartmann<br />

3


4<br />

Die Stimme der Direktion<br />

Von Hans Amacker<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Allegra, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

«Fahrt auf Sicht»<br />

Am letzten Februar-Wochenende 2012 war auf der Albula<br />

Nordrampe für unsere Züge «Fahrt auf Sicht» angeordnet.<br />

Die prekäre Lawinensituation hatte uns dazu<br />

gezwungen. Dies auch, nachdem wir mehrere Gleisverschüttungen<br />

verzeichnen mussten. «Fahrt auf Sicht» hat<br />

uns dann ermöglicht, dass wir nicht gleich den gesamten<br />

<strong>Bahn</strong>betrieb einstellen mussten. Das hat uns und<br />

unseren Fahrgästen enorm geholfen und ich danke all<br />

denjenigen, die Verantwortung getragen und die richtigen<br />

Entscheidungen getroffen haben.<br />

Das gibt mir aber auch Gelegenheit all denen zu danken,<br />

die diesem «extremen Winter, wie selten zuvor» (Zitat<br />

Südostschweiz) die Stirn geboten haben. Mit sehr vielen<br />

Überstunden und auch unter grossem körperlichem Einsatz<br />

haben sie Schnee geschaufelt, Fahrzeugpannen behoben,<br />

Kunden gelenkt, Zusatzleistungen erbracht sowie<br />

Züge und Personal umdisponiert.<br />

Viele Mitarbeitende sind eingesprungen und haben oft<br />

auch nach ihrer normalen Arbeit dort ausgeholfen, wo<br />

Not am Mann war. Sie haben damit unseren Fahrgästen<br />

und Güterkunden einen grossen Dienst erwiesen. Danke!<br />

Nochmals zurück zum Thema «Fahrt auf Sicht». Sie wissen:<br />

Das kann man nur in Ausnahmesituationen machen<br />

und für eine kurze Dauer. Für einen sicheren und<br />

zuverlässigen Betrieb braucht es Sicherungsanlagen und<br />

Schutzbauten und nicht «Fahrt auf Sicht». Nur so können<br />

wir unseren verantwortungsvollen Auftrag zu Gunsten<br />

der Bündner Bevölkerung, der Wirtschaft und dem<br />

Tourismus erfüllen.<br />

Auf symbolische Art und Weise hatten wir in der unmittelbaren<br />

Vergangenheit auch zwei Mal «Fahrt auf Sicht».<br />

Erstens beim FAV, wo wir in gekündigtem Zustand die<br />

Unternehmung RhB während mehr als einem halben<br />

Jahr mit «Fahrt auf Sicht» gut über die Runden gebracht<br />

haben. Wir haben gemeinsam Hindernisse aus dem Weg<br />

geräumt, zusammen angepackt und so den FAV-Zug<br />

wieder ins Rollen gebracht. Und jetzt – just am Montag,<br />

27. Februar, nach den Lawinenniedergängen – zusammen<br />

mit den Gewerkschaften einen tragfähigen neuen<br />

FAV unterschrieben. Mit guten Sicherungen und Schutzbauten<br />

für unsere Sozialpartnerschaft. Ende «Fahrt auf<br />

Sicht» in Sachen FAV. Auch dafür danke ich Ihnen allen.<br />

Zweitens galt auch beim Budget 2011 «Fahrt auf Sicht».<br />

Wetter, Währung und Wirtschaft waren symbolische Lawinen,<br />

die sich bereits früh im 2011 ankündeten. Verwaltungsrat<br />

und Geschäftsleitung hatten deshalb umgehend<br />

umfassende Vorsichtsmassnahmen angeordnet.<br />

Eine strenge Kostenkontrolle, Massnahmen zur Verkaufsförderung<br />

und eine «pingelige» Neubesetzung<br />

von freien Stellen. Alles Massnahmen, die zum Teil geschmerzt<br />

haben im Alltag. Aber sie haben uns erfolgreich<br />

geschützt. Keine Kostenlawine hat die RhB zugedeckt<br />

oder unsere «Zukunft» zerstört.<br />

Auch hier hat sich «Fahrt auf Sicht» gelohnt und wir<br />

konnten mit grosser Vor- und Umsicht das Budget 2012<br />

erstellen. Für eine – zwar vorsichtige – aber signalmässige<br />

Fahrt ins neue Jahr.<br />

Meine Schlussfolgerung zu echten und symbolischen Lawinen:<br />

«Fahrt auf Sicht» kann nur eine vorübergehende<br />

Massnahme sein. Manchmal geht es nicht anders. Aber<br />

als Eisenbahnerinnen und Eisenbahner müssen wir auf<br />

zuverlässige Sicherungsanlagen und clever angelegte<br />

Schutzbauten vertrauen können. Und dann können wir<br />

auch unseren Auftrag sicher erfüllen: Hohe Dienstleistungsqualität<br />

und Betriebsproduktivität im Interesse<br />

unserer Fahrgäste, Güterkunden und den Bestellern<br />

Bund und Kanton Graubünden.<br />

Ich danke allen, die in die Hände spucken und zupacken.<br />

Ihr Hans Amacker


La voce della direzione<br />

Di Hans Amacker<br />

Allegra gentili collaboratrici e collaboratori,<br />

«Marcia a vista»<br />

l’ultimo fine settimana di febbraio 2012, sulla rampa<br />

nord dell’Albula è stata predisposta la «marcia a vista»<br />

per i nostri treni, a causa della precaria situazione valanghe.<br />

Oltre a ciò abbiamo dovuto registrare diversi<br />

guasti ai binari. La «marcia a vista» ci ha consentito di<br />

non dover sospendere l’intera circolazione ferroviaria.<br />

Questo ha enormemente aiutato noi e i nostri passeggeri<br />

e ringrazio tutti coloro che si sono assunti delle responsabilità<br />

e hanno preso le giuste decisioni, ma anche<br />

coloro che hanno rimosso gli ammassi pesanti di neve in<br />

brevissimo tempo.<br />

Tanti collaboratori sono intervenuti e hanno aiutato,<br />

laddove vi era bisogno, spesso oltre il normale orario di<br />

lavoro. Hanno così prestato un enorme servizio ai nostri<br />

passeggeri e clienti commerciali. Grazie!<br />

Per tornare al tema della «marcia a vista». Sapete<br />

benissimo che si può fare solo in situazioni eccezionali e<br />

per un breve periodo. Per un funzionamento sicuro e<br />

affidabile sono indispensabili impianti di sicurezza e<br />

costruzioni protettive e non la «marcia a vista». Solo<br />

così possiamo svolgere il nostro compito ricco di responsabilità<br />

verso la popolazione grigionese, l’economia e il<br />

turismo.<br />

Nell’immediato passato ci siamo avvalsi due volte, in<br />

modo simbolico, della «marcia a vista». La prima volta<br />

in occasione del contratto di lavoro aziendale, dove<br />

abbiamo traghettato in modo sicuro l’azienda FR, nonostante<br />

le difficili condizioni, dopo oltre sei mesi di<br />

«marcia a vista». Abbiamo superato insieme ostacoli<br />

(e qualche volta imprecato), abbiamo affrontato insieme<br />

i problemi e infine riportato in pista il treno del con-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

tratto di lavoro aziendale. E adesso, lunedì 27 febbraio,<br />

a pericolo slavine rientrato, abbiamo firmato in accordo<br />

con i sindacati un nuovo e solido contratto di lavoro<br />

aziendale. Con ottime sicurezze e protezioni per il nostro<br />

partenariato sociale. Fine della «marcia a vista»<br />

nell’ambito del contratto di lavoro aziendale. E anche<br />

per questo ringrazio tutti voi.<br />

La seconda occasione in cui abbiamo usato la «marcia a<br />

vista» è stata il budget 2011. Meteo, cambio ed economia<br />

hanno rappresentato le slavine simboliche, che si<br />

sono annunciate già all’inizio del 2011. Il consiglio di<br />

amministrazione e la direzione avevano perciò predisposto<br />

immediatamente delle misure precauzionali. Un<br />

rigido controllo dei costi, misure per l’incentivazione<br />

delle vendite e una «puntigliosa» rioccupazione delle<br />

posizioni vacanti. Tutte misure che in parte hanno pesato<br />

sulla quotidianità.<br />

La mia conclusione sulle slavine vere e simboliche: la<br />

«marcia a vista» deve essere solo una misura temporanea.<br />

A volte non ci sono altre soluzioni. Ma come ferrovieri<br />

dobbiamo poter contare su impianti di sicurezza<br />

affidabili e costruzioni protettive intelligenti. Solo così<br />

potremo portare a termine in modo sicuro il nostro<br />

compito: elevata qualità dei servizi e produttività operativa<br />

nell’interesse dei nostri passeggeri e clienti commerciali<br />

nonché dei nostri committenti Confederazione e<br />

cantone dei Grigioni.<br />

Ringrazio tutti coloro che si sono rimboccati le maniche.<br />

Hans Amacker<br />

5


6<br />

Silvio Briccola verlässt die RhB<br />

Von Hans Amacker<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Seit Ende September wissen wir, dass Silvio Briccola die<br />

RhB per Ende März 2012 verlässt, um eine neue Herausforderung<br />

als Gruppen-CFO bei der Firma Pago, einer<br />

international ausgerichteten Industrieunternehmung<br />

im St. Galler Rheintal, anzunehmen.<br />

Ich benütze gerne die Gelegenheit, kurz auf Silvio’s Zeit bei<br />

der RhB zurückschauen.<br />

Lieber Silvio<br />

Anfang Oktober 2003 bist du als Leiter Finanzen zur RhB<br />

gestossen und seit 2007 wirkst du auch als stellvertretender<br />

Direktor. Als Finanzchef hast du in dieser Zeit an<br />

über 350 Geschäftsleitungssitzungen und an über 100<br />

VR- und AC-Sitzungen teilgenommen.<br />

Ebenso engagiert bist du seit September 2004 Mitglied<br />

des Stiftungsrates und der Anlagekommission der Pensionskasse<br />

RhB. Wir waren froh, dass du auch in diesem<br />

Gremium deine Finanzkompetenz einbringen konntest.<br />

Als Finanzchef hast du in der Vergangenheit bei Bund<br />

und Kanton – auch dank deinen persönlichen Kontakten<br />

und deinem Netzwerk – sichergestellt, dass der RhB die<br />

notwendigen Finanzmittel zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Unter deiner Leitung wurde die finanzielle Führung in<br />

den Bereichen Controlling und Rechnungswesen ausgebaut,<br />

transparenter gemacht und professionalisiert. So<br />

wurde der Fachbereich Controlling aufgebaut und die<br />

gesetzlichen Anforderungen an ein Internes Kontrollsystem<br />

umgesetzt.<br />

Während deiner Tätigkeit wurden auch die Querschnittsfunktionen<br />

Informatik und Materialwirtschaft ausge-<br />

baut und professionalisiert. Ende 2003 steckte die RhB-<br />

IT bestenfalls noch in den Kinderschuhen, inzwischen<br />

konnten Infrastruktur, Support, Projekt- und Applikationsmanagement<br />

deutlich verstärkt werden. Mit der<br />

Schaffung eines Informatik-Lenkungsausschusses (ILA)<br />

unter deinem Vorsitz konnte dem Thema IT auch auf<br />

Ebene des Führungsteam mehr Gewicht gegeben werden.<br />

Kürzlich konntest du deine letzte, 27. ILA-Sitzung,<br />

mit Erfolg durchführen.<br />

Im Zuge der vom Verwaltungsrat verabschiedeten Strategie<br />

2012 konnte in deiner Verantwortung auch das Geschäftsfeld<br />

Immobilien neu positioniert und in diesem<br />

Zusammenhang diverse Arealentwicklungen initiiert und<br />

vorangetrieben werden. Ich erwähne die laufenden<br />

Grossprojekte Davos, St. Moritz, Samedan oder das Business<br />

Center Landquart.<br />

2010 hattest du die Leitung der gelungenen Feiern rund<br />

um das Jubiläum «100 Jahre Berninalinie» inne, welche<br />

auch zur stärkeren Positionierung des «Trenino rosso» im<br />

Puschlav und in Italien wesentlich beigetragen haben. In<br />

dieser Aufgabe gingst du auf, zumal du bereits seit deinem<br />

Eintritt bei der RhB stets ein hoch geschätztes Bindeglied<br />

zu Italien warst. Diese Botschafterfunktion konntest<br />

du als Tessiner bestens wahrnehmen.<br />

Wir, das Führungsteam, bedauern deinen Weggang ausserordentlich<br />

und bedanken uns für deinen grossen Einsatz<br />

in den letzten acht Jahren. Wir wünschen dir für die<br />

neue berufliche Herausforderung alles Gute. Wir hoffen,<br />

dass du auch nach deiner RhB-Zeit weiterhin als Botschafter<br />

für das Unternehmen RhB unterwegs sein wird.<br />

Silvio Briccola anlässlich der Feierlichkeiten «100 Jahre Berninalinie» 2010. Silvio Briccola mit Hans Amacker anlässlich<br />

der Verabschiedung im VR-Saal.


100 Jahre Chur – Disentis/Mustér<br />

Von Eugen Rohner<br />

Das Festprogramm steht! Am Wochenende vom 16./17.<br />

Juni 2012 geht auf der «ganzen Linie die <strong>Bahn</strong> ab». Auf<br />

den acht Festplätzen erwarten die Besucher zahlreiche Attraktionen.<br />

Freunde der Folklore, Kultur, Natur, Kulinarik,<br />

Nostalgie, Technik und Unterhaltung kommen auf ihre<br />

Rechnung. Auf der rollenden Konzertbühne durch die Surselva<br />

unterhalten Marie-Louise Werth & the rolling Mountain<br />

Swing Big Band mit ihren Hits. Ein weiterer Höhepunkt<br />

ist die kunstvoll beleuchtete Rheinschlucht – einmalig in<br />

den nächsten 100 Jahren.<br />

Auf der ganzen Linie: zweitägiges Jubiläumsfest<br />

Zurück in die Anfangszeit der RhB versetzt fühlt man sich<br />

beispielsweise in Ilanz: Das Kino zeigt historische Filme,<br />

am <strong>Bahn</strong>hof stehen nostalgische Personen- und Güterwagen<br />

aus der Anfangszeit der RhB zum Anfassen bereit. In<br />

Chur dokumentiert eine Ausstellung die Pionierleistungen<br />

der <strong>Bahn</strong>bauer in der Rheinschlucht. Und in Trun führen<br />

Schauspieler Ausschnitte aus dem berühmten Drama<br />

«Hinter den sieben Gleisen» von 1959 auf. In Rabius werden<br />

im Literaturwagen die Vorlesungen bekannter Bündner<br />

Autoren auf Interesse stossen.<br />

Wer die Ruinaulta zu Fuss entdecken will, kommt auf den<br />

verschiedenen Exkursionen auf seine Kosten: Experten<br />

führen in Versam Interessierte durch die Rheinschlucht –<br />

je nach Interesse zum Thema Natur und Pflanzen oder<br />

Geologie. Ein besonderes Erlebnis für alle Kinder und<br />

<strong>Bahn</strong>fans wartet in Disentis: Statt der Krokodillok geben<br />

hier Gäste das Tempo vor – auf einer Draisine!<br />

Carta festiva 1912;<br />

Sammlung<br />

Christoph Berger.<br />

Marie-Louise Werth & the rolling Mountain Swing Big Band.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Die rollende RhB-Konzertbühne von einem Festplatz<br />

zum andern<br />

Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk wird den Festbesuchern<br />

am Samstag, 16. Juni 2012 entlang der ganzen<br />

Jubiläumslinie geboten. Auf einer rollenden Konzertbühne<br />

präsentieren Marie Louise Werth und 17 Musiker<br />

der Mountain Swing Big Band ihre grössten Hits. Das Repertoire<br />

erstreckt sich von alten Big-Band Klassikern von<br />

Glenn Miller, Harry James, George Gershwin, Cole Porter<br />

über Duke Ellington bis hin zu Arrangements rätoromanischer<br />

Evergreens wie «Viver senza tei» und «da Cumpignia».<br />

Unter der Leitung des einheimischen Bandleaders<br />

Corsin Tuor erwartet das Publikum ein abwechslungsreiches<br />

musikalisches Potpurri. Die Open-Air Konzerte finden<br />

auf den <strong>Bahn</strong>höfen bei jedem Wetter statt.<br />

Marie-Louise Werth & the rolling Mountain<br />

Swing Big Band gastiert auf den nachfolgenden<br />

Festplätzen (Spielzeiten):<br />

Disentis/Mustér 10.00 – 10.25 Uhr<br />

Rabius-Surrein 11.15 – 11.35 Uhr<br />

Trun 12.00 – 12.20 Uhr<br />

Ilanz 13.50 – 14.15 Uhr<br />

Trin 15.15 – 15.40 Uhr<br />

Chur 17.15 – 17.45 Uhr<br />

7


8<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Extrazüge<br />

Verschiedene Erlebniszüge sorgen für eine attraktive<br />

Verbindung vom einen Festplatz zum andern. Am Wochenende<br />

verkehren nebst den fahrplanmässigen Zügen<br />

folgende zusätzlichen Erlebniszüge:<br />

n Alpine Classic Pullman Express, der mondäne und beliebte<br />

Luxuszug der 30er Jahre. Als besondere Attraktion<br />

führt dieser Zug den schönsten RhB-Gesellschaftswagen<br />

die Piano Bar. An diesem Wochenende sind die<br />

Jubiläumsbillette 2. Klasse auch für diesen Erstklass-<br />

Zug gültig!<br />

n Historischer Zug, wie anno dazumal im grünen Drittklasswagen<br />

mit der legendären Krokodillokomotive.<br />

n Railrider, das spezielle RhB-Open-Air-Feeling für einmal<br />

in der wildromantischen Rheinschlucht und der<br />

Surselva. Hier ist der Bündner Himmel zum Greifen<br />

nah.<br />

Die beleuchtete Rheinschlucht<br />

Mit dem grössten Bergsturz der Alpen vor rund 10 000<br />

Jahren entstand im Laufe der Zeit zwischen Castrisch<br />

und Reichenau eine einmalige Flusslandschaft. Die<br />

wildromantische Rheinschlucht – auf romanisch auch<br />

Ruinaulta genannt – war bis zur Ankunft der Eisenbahn<br />

fast unzugänglich; lediglich schmale Pfade für Fischer<br />

Alpine Classic Pullman Express. Rheinschlucht by night.<br />

und Jäger folgten dem Fluss. Die zahlreichen Bauwerke<br />

waren der massivste menschliche Eingriff, den die<br />

Rheinschlucht je erlebte. An einigen früher kahlen<br />

Schutthalden, wo nun <strong>Bahn</strong>dämme und Kunstbauten<br />

die weitere Flusserosion verhindern, setzte langsam die<br />

Vegetation ein.<br />

Bei der imposantesten Stelle, bei Versam, wird am<br />

Samstagabend, 16. Juni 2012, die wildromantische<br />

Schlucht in ein anderes Licht getaucht. Bizarre Fels- und<br />

Steinformationen vermitteln dem Betrachter mystische<br />

Eindrücke. Das bengalische Licht verzaubert die zahlreichen<br />

Pyramiden, Felsvorsprünge sowie die Wasserlandschaft<br />

in märchenhafte Formen.<br />

Wetten, dass die Besucher mit eindrücklichen Erinnerungen<br />

von diesem Abend heimkehren werden!<br />

Das Jubiläumsbillett<br />

Mit dem RhB-Jubiläumsbillett reisen unsere Gäste an<br />

diesem Wochenende beliebig oft von Festplatz zu Festplatz!<br />

Für die An- und Rückfahrt nach/ab Chur und Reichenau-Tamins<br />

gilt auf dem ganzen Netz der RhB «Einfach<br />

für retour».<br />

Jubiläumsbillette (Tageskarte 2. Klasse) sind auf allen<br />

Festplätzen bei den Info-Stellen und RhB-<strong>Bahn</strong>höfen<br />

entlang der Jubiläumsstrecke erhältlich. Der Spezialpreis<br />

beträgt CHF 10.– für Kinder (6–16 Jahre) und Erwachsene<br />

mit ½ Tax-Abo; CHF 20.– für Erwachsene.


Die acht Festplätze und Attraktionen<br />

Disentis<br />

n Festwirtschaft mit nationalen und regionalen Produkten<br />

n Markt mit Jubiläums- und regionalen Produkten<br />

n Film- und Foto-Ausstellung (vom Bau 1912 bis heute)<br />

n Draisinen-Schnupperfahrten<br />

n Liliput Dampfeisenbahn für Erwachsene und Kinder<br />

n Rundfahrten mit Pferdefuhrwerk zum Handwerker-<br />

Weiler Disla<br />

n Modellbahnausstellung, Trainsimulator, Nostalgiespiele<br />

in der Halle Cons<br />

n Disentiser Schatzsuche – wer findet das Goldnugget?<br />

n Musikalische Unterhaltung (Klassik, Jazz, Pop) und<br />

Darbietungen<br />

n Dampfkarussell<br />

Rabius<br />

n Dorfmarkt auf dem <strong>Bahn</strong>hofplatz<br />

n Lesung (lokaler Schriftsteller)<br />

n Aufführungen Kinderchor<br />

n Festwirtschaft auf dem <strong>Bahn</strong>hofplatz wie anno dazu-<br />

mal (1912)<br />

Trun<br />

n Auf den Spuren von Alois Carigiet (geführter Rundgang)<br />

n Kunst am Rhein (geführter Rundgang)<br />

n Aufführung am <strong>Bahn</strong>hof «Hinter den sieben Geleisen»<br />

n Ausstellung 100 Jahre Tuchfabrik Truns<br />

n Sonderausstellung Museum Court Ligia Grischa<br />

n Festwirtschaft<br />

n Zugtaufe<br />

Tavanasa-Breil/Brigels<br />

n Ein Blick hinter die Kulissen der Stromproduktion<br />

n Führung in der Kraftwerkzentrale Vorderrhein AG<br />

Ilanz<br />

Fasnachtsumzug in Disentis/Mustér, Foto Christoph Berger. Railrider in der Rheinschlucht.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

n Wagenausstellung «historic RhB»<br />

n Cinema sil Plaz «historische Filme»<br />

n Bauernmarkt<br />

n Altstadtführungen<br />

n Exkursion bzw. geführte Wanderungen/Ausflüge in die<br />

Rheinschlucht<br />

n 100 Jahre – die Bilder des Jahrhunderts<br />

n Lebendige Technikgeschichte – Pflugschmiede Mulin<br />

Schnaus<br />

n Festwirtschaft<br />

Versam<br />

n Kinderland<br />

n Konzerte (Country & Blues)<br />

n Rafting-Show «Rettung auf dem Rhein»<br />

n Steinmännli-Wettbewerb am Rhein<br />

n Naturführung Auenwald<br />

n Beleuchtete Rheinschlucht am Samstagabend<br />

n Festwirtschaft<br />

Trin<br />

n Geführte Exkursionen (botanisch, geologisch)<br />

n Dorfführungen<br />

n Musikalisches Rahmenprogramm<br />

n Besichtigung «Sperre» Trin (militärische Bauten)<br />

n Festwirtschaft<br />

n Kinderprogramme<br />

Chur<br />

n Ausstellung «Pionierleistungen der RhB in der Surselva»<br />

n Szenische Führungen<br />

9


10<br />

10<br />

Neuer <strong>Bahn</strong>hof läutet neue Ära ein<br />

Text von Peider Härtli, Bilder von Silvia Heldstab<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

UNESCO Welterbe und Schlittelbahnen mit<br />

Magnetwirkung<br />

Der Zusammenschluss der RhB und der Tourismusorganisation<br />

Bergün Filisur bringt viele praktische Vorteile. So<br />

können <strong>Bahn</strong> und Tourismus Synergien nutzen und personelle<br />

Ressourcen vereinen. Dies wiederum zum Wohle<br />

des Gastes – ihm steht damit ein motiviertes und kompetentes<br />

Team unter der Leitung des Geschäftsführers<br />

Stefan Steiner unter einem Dach für Betreuung, Verkauf<br />

und Beratung zur Verfügung. Die Kooperation soll durchaus<br />

auch Signalwirkung haben: Eine ganze touristische<br />

Region erkennt den einmaligen Wert dieser einzigartigen<br />

<strong>Bahn</strong>linie mit UNESCO Welterbestatus und damit auch deren<br />

grosse Chance im hart umkämpften Tourismusmarkt.<br />

Martin Sturzenegger, Leiter Vertrieb und Marketing betont:<br />

«Mit der Kombination von Natur, Kultur, Technik<br />

und Erlebnis sprechen wir ein breites Publikum an. Familien<br />

kommen genauso auf ihre Kosten wie Eisenbahnfans<br />

oder Erlebnissuchende auf einer der Schlittelbahnen».<br />

<strong>Bahn</strong>hofumbau und Entstehung des <strong>Bahn</strong>museums …<br />

In den Umbau des <strong>Bahn</strong>hofs Bergün investierte die RhB<br />

über 10 Millionen Franken. Den (Fahr)Gästen steht nun<br />

ein moderner, komfortabler und sicherer <strong>Bahn</strong>hof zur<br />

Verfügung. Die Anlagen sind auch für Menschen mit Behinderungen<br />

problemlos zugänglich. Die Gleis- und<br />

Perronanlagen wurden vollständig erneuert und bereits<br />

seit der Wintersaison 2010/11 geniessen die Freunde der<br />

schnellen Kufen auf dem neu erstellten «Schlittelgleis»<br />

einen sicheren und überdachten Zustieg zum bereitstehenden<br />

Zug nach Preda.<br />

… mit Begegnungszone auf dem <strong>Bahn</strong>hofplatz<br />

Der Umbau des <strong>Bahn</strong>hofs entstand in enger Absprache<br />

mit der Kantonalen Denkmalpflege. Damit entspricht er<br />

den Vorgaben der UNESCO und gilt als Beleg, dass das<br />

Welterbe-Label eine nachhaltige Entwicklung der RhB<br />

als leistungsfähige, moderne <strong>Bahn</strong> nicht ausschliesst.<br />

Mit dem Platz der <strong>Bahn</strong>freunde wurde eine verkehrsfreie<br />

Begegnungszone geschaffen, welche Dreh- und Angelpunkt<br />

zu Erlebnissen im und um das <strong>Bahn</strong>dorf Bergün<br />

sein wird.<br />

Eröffnung des Dienstleistungszentrums mit der<br />

Bevölkerung<br />

Am Samstag, 10. Dezember 2011, eröffneten RhB und<br />

Bergün Filisur Tourismus gemeinsam mit der Bevölkerung<br />

und zahlreichen Persönlichkeiten das neue <strong>Bahn</strong>hofsareal<br />

mit dem Dienstleistungszentrum. Neben einem<br />

Eröffnungsakt mit Ansprachen von Standespräsident<br />

Ueli Bleiker sowie Vertretern der RhB-Geschäftsleitung<br />

und Bergün Filisur Tourismus wurde den Besuchern ein<br />

vielfältiges Programm geboten.<br />

Mit dem Programm «Verkauf 2015» sind wir im Vertrieb<br />

Graubünden unterwegs zu einer höheren Serviceleistung<br />

und einem effektiveren Verkauf. Natürlich stehen<br />

dabei unsere Mitarbeitenden im Zentrum – sie sind<br />

letztlich im Kontakt mit den Kunden und beeinflussen<br />

das Erlebnis direkt. Dennoch sind die Voraussetzungen<br />

für einen guten Verkaufsprozess entscheidend. Und hier<br />

machen wir in Bergün einen Quantensprung: Die beiden<br />

Teams von Bergün Filisur Tourismus und von der RhB<br />

können endlich an einem Ort zusammenarbeiten und<br />

die Kunden erhalten alle Informationen aus einem Guss.<br />

Die renovierten Räumlichkeiten im alten Zeughaus sind<br />

beeindruckend und vermitteln den Stolz der RhB. Dazu<br />

kommt im Juni das <strong>Bahn</strong>museum, was das Erlebnis<br />

«<strong>Bahn</strong>dorf» komplettiert. So entsteht die Basis für eine<br />

echte Kundenverblüffung.


<strong>Bahn</strong>hof Chur: RhB und SBB unter einem Dach<br />

Von Beat Gansner<br />

Am Freitag, 6. Januar 2012, wurde die gemeinsame<br />

Verkaufsstelle der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> und der Schweizerischen<br />

Bundesbahn am <strong>Bahn</strong>hof Chur eröffnet. Durch<br />

die Kooperation der beiden <strong>Bahn</strong>partner und dem gemeinsamen<br />

Auftritt am wichtigen Knotenpunkt Chur,<br />

werden Reisende des öffentlichen Verkehrs künftig<br />

noch besser und zielgerichteter bedient. Der <strong>Bahn</strong>hof<br />

Chur bildet ein wichtiges Eingangstor für Reisende mit<br />

dem öffentlichen Verkehr nach Graubünden. Für die<br />

RhB ist er bezüglich der Zusteige- und Umsteigeverhältnisse<br />

der bedeutendste <strong>Bahn</strong>hof des gesamten<br />

Streckennetzes. Durch die Kooperation der beiden<br />

<strong>Bahn</strong>partner wird ermöglicht, dass den Kunden das<br />

gesamte öV-Angebot an einer Anlaufstelle angeboten<br />

wird – die Doppelspurigkeit von zwei verschiedenen<br />

«<strong>Bahn</strong>schaltern» ist verschwunden. Es werden so Synergien<br />

in der Produktekenntnis der Mitarbeitenden<br />

von SBB und RhB genutzt. Die Verkaufsstelle wurde optisch<br />

so ausgestaltet, dass beide Partner gleich wahrgenommen<br />

werden. Die Mitarbeitenden der SBB und<br />

RhB an der Verkaufsstelle Chur werden gemeinsam<br />

weitergebildet. Die gemeinsame Verkaufsstelle wird<br />

seit dem 1. Januar 2012 betrieben.<br />

Teamanlass<br />

Bereits vor der Eröffnung, nämlich am 11. Dezember<br />

2011, fand ein Teamevent der RhB und SBB Mitarbeitenden<br />

vom <strong>Bahn</strong>hof Chur statt. In einem 1. Klasse-Panoramawagen<br />

des Glacier Express fand auf der Strecke von<br />

Chur nach Bergün eine Teamsitzung statt. In Bergün<br />

Enthüllung am 6. Januar 2012.<br />

V.l.n.r. Victor Zindel, Mario Hungerbühler,<br />

Beat Gansner, Walter Züger.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

durften wir das am Vortag neu eröffnete DLZ Dienstleistungszentrum<br />

Bergün/Bravuogn besuchen. Danach wurde<br />

die Truppe im Hotel Weisses Kreuz in Bergün kulinarisch<br />

verwöhnt, bevor es wiederum im Panoramawagen<br />

zurück nach Chur ging.<br />

Verbesserungen für die Fahrgäste<br />

Die RhB ist am <strong>Bahn</strong>hof Chur besser platziert, zeigt dadurch<br />

mehr Präsenz und erreicht mehr Reisende. Die<br />

<strong>Bahn</strong>kundinnen und <strong>Bahn</strong>kunden werden durch die<br />

nähere Zusammenarbeit mit der SBB noch besser bedient,<br />

da die gesamte <strong>Bahn</strong>produktepalette nun an einer<br />

Stelle verkauft wird.<br />

Pendleraktion<br />

Am 6. Januar wurden anlässlich der Eröffnung die Kundinnen<br />

und Kunden von 6 bis 10 Uhr mit Dreikönigskuchen<br />

beschenkt. Mit dem Dreikönigskuchen konnte man<br />

am Wettbewerb zum ersten oder zur ersten «Khurer<br />

<strong>Bahn</strong>königIn» teilnehmen. Die Teilnahme war mit dem<br />

um den Kuchen gebundenen Talon oder via Internet<br />

möglich.<br />

«Khurer <strong>Bahn</strong>königin»<br />

Am 27. Januar 2012 wurde die erste «Khurer <strong>Bahn</strong>königin»<br />

erkoren. Der Gewinnerin, Frau Paula Rehli aus<br />

Trimmis, wurden sechs 1. Klasse RhB-Tageskarten sowie<br />

ein Blumenstrauss überreicht. Die Übergabe fand am<br />

<strong>Bahn</strong>hof Chur statt und wurde mit einem kleinen Bericht<br />

in der BüWo und auf Facebook abgerundet.<br />

RhB/SBB Team vom <strong>Bahn</strong>hof Chur in Bergün. Preisübergabe «Khurer <strong>Bahn</strong>königin»<br />

am 27. Januar 2012.<br />

11


12<br />

Neuer Firmenarbeitsvertrag<br />

Von Simon Rageth<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Die RhB und die beiden Gewerkschaften SEV und transfair<br />

haben am 27. Februar 2012 den neuen Firmenarbeitsvertrag<br />

(FAV) unterzeichnet. «Der Verwaltungsrat<br />

und das Führungsteam der RhB sind sehr froh, dass<br />

eine zukunftsgerichtete Einigung erzielt wurde, hinter<br />

welcher nun alle drei Sozialpartner stehen», so Hans<br />

Amacker. Der neue Gesamtarbeitsvertrag tritt am<br />

1. April 2012 in Kraft. Der neue FAV erhält insbeson dere<br />

ein neues, transparentes Lohnsystem, welches auf<br />

einem angepassten Mitarbeitergespräch (MAG) beruht.<br />

Für individuelle Lohnanpassungen erhöht die RhB ihre<br />

Gesamtlohnsumme 2012 um 1 Prozent.<br />

Neues Lohnsystem<br />

Die Mitarbeitenden werden neu mit der Notenskala E bis<br />

A anstatt 1 bis 9 von ihren Vorgesetzten beurteilt. Neu<br />

gibt es jährlich drei mögliche Lohnanpassungen:<br />

n Eine generelle Lohnerhöhung unter Berücksichtigung<br />

der finanziellen Situation der Unternehmung, des Arbeitsmarktes<br />

und der Entwicklung der Lebenshaltungskosten.<br />

n Eine individuelle Lohnerhöhung unter Berücksichtigung<br />

von Erfahrung und Leistung des Mitarbeitenden sowie<br />

der finanziellen Situation der Unternehmung.<br />

n Eine Einmalzahlung entsprechend einer Leistungskomponente<br />

unter Berücksichtigung der finanziellen Situation<br />

der Unternehmung.<br />

Im Rahmen der Einführung des neuen Lohnsystems werden<br />

die Minimallöhne zwischen 7 und 12 Prozent erhöht<br />

und die Maximallöhne zwischen 2 und 5 Prozent reduziert.<br />

Die Lohnanpassung 2012 für individuelle Lohner-<br />

höhungen wurde auf durchschnittlich 1 Prozent festgelegt.<br />

Die Einmalzahlung per Lohnrunde 1. April 2012 wird<br />

im Sinne einer Übergangsregelung mit einem pauschalen<br />

Betrag von 500 Schweizer Franken für Mitarbeitende mit<br />

einer Bewertung von 5.4 und mehr ausbezahlt.<br />

Beispiel Lohnentwicklung<br />

Ein Beispiel für die Lohnentwicklung ab 2013 (siehe Grafik):<br />

Mitarbeiter Gian Cathomen ist in der Funktionsgruppe<br />

6, hat damit einen Minimallohn von 64 900 und<br />

einen Maximallohn von 94 110 Schweizer Franken. Derzeit<br />

verdient er bei der RhB 78 000 Franken (120 % vom<br />

Minimallohn). Im MAG erhält er von seinem Vorgesetzten<br />

die sehr gute Bewertung B. Damit wird sein Lohn um drei<br />

Lohneinheiten erhöht und er erhält eine Einmalzahlung<br />

in der Höhe von zwei Lohneinheiten, aufgrund der sehr<br />

guten Mitarbeiterbeurteilung. Die Lohneinheiten wiederum<br />

sind abhängig von der Erhöhung der Gesamtlohnsumme<br />

sowie der Funktionsgruppe und variieren jährlich.<br />

Weitere Verbesserungen<br />

Daneben wurden diverse weitere punktuelle Ergänzungen<br />

und Anpassungen im neuen FAV festgeschrieben. So<br />

wurden beispielsweise im Gegenzug zu einer Reduktion<br />

des Heiratsurlaubes der Vaterschaftsurlaub von einem auf<br />

fünf Tage erhöht oder die Pikettentschädigung bei kurzen<br />

Interventionszeiten angehoben.<br />

Mit dem neuen FAV bietet die RhB auch in Zukunft ihren<br />

rund 1400 Mitarbeitenden zeitgemässe und gute Arbeitsbedingungen<br />

und positioniert sich damit weiterhin als<br />

fortschrittliche Arbeitgeberin in Graubünden.


Unterhaltskonzept umgesetzt<br />

Von Edi Jäger und Alexander Graf<br />

In der <strong>InfoRetica</strong> wurde schon über das Unterhaltskonzept<br />

und die Umsetzung des ersten Pakets berichtet, so<br />

unter anderem in der vorletzten Ausgabe über die öffentliche<br />

Einweihung der ALLEGRA-Halle in Landquart.<br />

Neben der neuen Unterhaltshalle als Kernelement umfasst<br />

das Paket I des Unterhaltskonzepts weitere Anpassungen<br />

an der Unterhaltsinfrastruktur in Landquart,<br />

Samedan und Poschiavo. In diesem Artikel wird über<br />

den Stand und die ersten Erfahrungen mit der neuen<br />

Infrastruktur berichtet.<br />

Aktuelle Situation Landquart<br />

Die Drehscheibe ist seit zwei Jahren in Betrieb. Seither<br />

sind verschiedene Verbesserungen für einen sicheren Betrieb<br />

umgesetzt worden. Der Antrieb läuft seit der Inbetriebnahme<br />

sehr zuverlässig und störungsfrei.<br />

Die Sicherheits- und Überwachungsanlage für die Unterflurdrehanlage<br />

(UDA) hat sich bei den durchgeführten<br />

Reprofilierungsarbeiten der Räder an den Zweispannungs-Triebzügen<br />

(ZTZ) bewährt. Das Verschubfahrzeug<br />

wird neben dem Einsatz als UDA-Traktor für Triebzüge<br />

regelmässig zum Verschieben von Fahrzeugen eingesetzt.<br />

Die ALLEGRA-Halle kann jetzt, nach der Behebung von<br />

anfänglichen Problemen mit den Hebeböcken und den<br />

Bodenlampen, uneingeschränkt genutzt werden. Die<br />

bei den Triebzügen abhängig von der Kilometer-Leistung<br />

durchzuführenden K4 (so genannte Jahreskontrolle)<br />

sind bei den ersten Triebzügen in Landquart ausgeführt<br />

worden. Zu Schulungszwecken waren auch<br />

Mitarbeitenden aus der Werkstätte Poschiavo vor Ort.<br />

Der Dachlaufsteg in der Pendelhalle erleichtert die Kontrollarbeiten<br />

an den Triebzügen massiv. Da gleichzeitig<br />

eine deutliche Verbesserung der Arbeitssicherheit er-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

reicht wird, folgt die Ausrüstung der gesamten Pendelhalle<br />

mit einem Dachlaufsteg in einem separaten Projekt.<br />

Die Planungsarbeiten haben begonnen und der<br />

Einbau wird voraussichtlich im Laufe der ersten Jahreshälfte<br />

2012 ausgeführt.<br />

Aktuelle Situation Poschiavo<br />

Die Werkstatt Poschiavo wurde für den Komponententausch<br />

an den Triebzügen fit gemacht. Dies erforderte<br />

die Ausrüstung mit einer Hebebockanlage und<br />

An passungen an der Elektroinstallation. Die neuen<br />

Infra struktureinrichtungen haben sich im Rahmen der<br />

Rollkuren und bei Reparaturen an den Triebzügen bewährt.<br />

Ausserhalb von Paket I Unterhaltskonzept wurden<br />

im letzten Sommer die Gruben saniert und im Gleis<br />

2 verlängert. Jetzt steht ein Gleis mit einer ausreichend<br />

langen Grube für die ZTZ bereit.<br />

Aktuelle Situation Samedan<br />

In Samedan ist die Pendelhalle mit einem Dachlaufsteg<br />

ergänzt worden. Diese Installation sorgt für einen massiven<br />

Sicherheitsgewinn und eine Effizienzsteigerung bei<br />

den Unterhaltsarbeiten an Kompositionen. Aktuell werden<br />

hier Reparaturarbeiten an den Triebzügen ausgeführt.<br />

Fazit und Ausblick<br />

Die Werkstattinfrastruktur für den Unterhalt an den Zweispannungs-<br />

und Stammnetztriebzügen steht zur Verfügung.<br />

Das Projekt wird im laufenden Jahr abgeschlossen.<br />

Aktuell laufen die Arbeiten für die generelle Instandhaltungsstrategie<br />

an diesen Zügen. Dabei werden die EDV-<br />

Systeme für die Nutzung der Diagnosedaten der Triebzüge<br />

und den komponentenorientierten Unterhalt ertüchtigt.<br />

13


14<br />

RhB baut Barrieren in Samedan ab<br />

Text von Peider Härtli, Bilder von Christian Ticar<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Zur Aufhebung des <strong>Bahn</strong>übergangs Sper l'En wurde das<br />

Streckengleis Samedan – Celerina um ungefähr 5 m abgesenkt<br />

und in einen Tunnel eingebunden. Die Strassenführung<br />

über die <strong>Bahn</strong> wurde am Kreuzungspunkt<br />

<strong>Bahn</strong>/Strasse um 1,5 m angehoben und mündet nun<br />

dorfseitig in eine neue Kreiselanlage. Das Kernelement<br />

der «Tieferlegung RhB» ist eine 288 m lange, im Grundwasser<br />

liegende «Wanne». Im Bereich <strong>Bahn</strong>technik<br />

wurden zwei spezielle technische Systeme eingebaut:<br />

Einerseits eine Feste Fahrbahn (Gleistragplatte aus Beton)<br />

über die ganze Wannenlänge, andererseits eine<br />

Stromschiene anstelle einer konventionellen Fahrleitung<br />

im Tunnelbereich. Trotz heterogenem Baugrund<br />

und schwierigen klimatischen Verhältnissen im Engadin,<br />

konnten der <strong>Bahn</strong>- und Strassenverkehr über die ganze<br />

Bauzeit aufrechterhalten werden.<br />

Für die Gemeinde Samedan als Bauherrin dieses Bauprojekts<br />

bedeutet die Tieferlegung der RhB und damit<br />

die Trennung von Strasse und Schiene eine markante<br />

Harmonisierung der Verkehrssituation. Die Kosten belaufen<br />

sich auf rund 18 Millionen Franken und werden<br />

von der Gemeinde, der RhB und dem Kanton getragen.<br />

<strong>Bahn</strong>hof: Umbau Perronanlagen, Umsetzung BehiG<br />

Seit September 2010 wurden die Perronanlagen des<br />

<strong>Bahn</strong>hofs Samedan entsprechend den Anforderungen<br />

des Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) gezielt<br />

umgebaut. Als bedeutendster Eisenbahnknotenpunkt<br />

im Engadin verfügt der <strong>Bahn</strong>hof Samedan neu über<br />

behindertenge rechte Rampen und über stufenlose Zugänge<br />

zu den Zügen. Vom <strong>Bahn</strong> hofplatz gelangen Fahrgäste<br />

entweder über die Treppe oder den Lift in die Unterführung.<br />

Der Zugang zu den beiden Mittelperrons ist<br />

über die neu erstellten Rampen und Treppen möglich.<br />

Die Perronkanten wurden erhöht, womit ein bequemer<br />

und behindertengerechter Zugang in die <strong>Bahn</strong>wagen<br />

gewährleistet ist. Mit der neuen Beleuchtung auf den<br />

Perrons und in der Unterführung, der neuen Wartekabi-<br />

Stefan Engler, Verwaltungsratspräsident RhB<br />

und Thomas Nievergelt, Gemeindepräsident<br />

Samedan.<br />

ne sowie weiteren punktuellen Anpassungen hat der<br />

<strong>Bahn</strong>hof Samedan ein modernes und kundenfreundliches<br />

Aussehen erhalten. Die Kosten für den Umbau der<br />

Perronanlagen und die Oberbauerneuerung der Hauptgleise<br />

betragen CHF 8.5 Mio.<br />

Kein Fest für Morgenmuffel<br />

Unter diesem Titel hat die RhB die Anwohner und die<br />

Medien zur ersten <strong>Bahn</strong>fahrt am 16. Dezember 2011<br />

durch den «Tunnel» von Samedan eingeladen. Rund<br />

120 Samednerinnen und Samedner haben sich zu dieser<br />

buchstäblich erstmaligen Fahrt um 4.30 Uhr am<br />

<strong>Bahn</strong>hof Samedan eingefunden. RhB-Verwaltungsratspräsident<br />

Stefan Engler bezeichnete in seiner Rede<br />

den Umbau des <strong>Bahn</strong>hofs Samedan als «einen weiteren<br />

Meilenstein hin zu einer modernen, leistungsfähigen<br />

und kundenfreundlichen <strong>Bahn</strong>» und Gemeindepräsident<br />

Thomas Nievergelt war die Erleichterung über<br />

die Aufhebung der Schrankenanlage anzumerken:<br />

«Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von<br />

Gemeinde, Kanton und RhB dürfen wir uns endlich<br />

über die Entflechtung von Strasse und Schiene an diesem<br />

neuralgischen Verkehrsknotenpunkt freuen». Nach<br />

den Reden von Thomas Nievergelt und Stefan Engler<br />

startete das illustre Volk im Extra-Panoramazug Richtung<br />

St. Moritz. Bereits nach rund 280 Metern, am oberen<br />

Tunnelausgang, stoppte der Zug für eine eindrückliche<br />

Inszenierung. Mit dem symbolischen<br />

Durch schneiden einer Lichtbarriere besiegelten Nievergelt<br />

und Engler den offiziellen Teil der Einweihung und<br />

der Extrazug setzte seine Fahrt nach St. Moritz fort. Mit<br />

einem Frühstück im Panoramazug und einer Führung<br />

durch den <strong>Bahn</strong>hof Samedan nach der Rückfahrt endete<br />

um 6.30 Uhr ein nicht alltäglicher Morgen für<br />

manche Samednerinnen und Samedner.<br />

Die Gesamtkosten der Tieferlegung der RhB und des Umbaus<br />

der Publikumsanlagen im <strong>Bahn</strong>hof Samedan betragen<br />

rund 27 Millionen Franken.<br />

Christian Florin, Leiter Infrastruktur (links)<br />

und Leo Hirschbühl beim Brunch um<br />

04.00 Uhr morgens.


Erste Stromschiene<br />

Von Jürg Bebi<br />

Ende 2011 ist in Samedan die neue Ausfahrt Seite Celerina<br />

in Betrieb genommen worden. Dabei wurde die<br />

Fahrleitung der neuen Unterführung, zum ersten Mal<br />

auf dem Streckennetz der RhB, mit einer sogenannten<br />

Deckenstromschiene ausgerüstet.<br />

Dieses Fahrleitungssystem wurde vor rund 20 Jahren<br />

durch das Unternehmen Furrer+Frey, Bern, entwickelt<br />

und hat sich seitdem sukzessive mehr und mehr am<br />

Markt etabliert. Das System, welches spezielle Nischen<br />

im Fahrleitungsbau abdeckt (z. B. enge Tunnel, Unterführungen,<br />

Unterhaltshallen) zeichnet sich durch diverse<br />

positive Eigenschaften, so unter anderem kleine Einbaumasse,<br />

robustes System (im Ereignis-/Brandfall deutlich<br />

höhere Sicherheit), schwenkbare Fahrleitung (z. B.<br />

in Unterhaltshallen) und gute Instandhaltbarkeit aus.<br />

Die Problematik bei der Ausfahrt in Samedan bestand<br />

darin, dass der auf sehr kurzer Distanz notwendige<br />

Fahrdrahthöhenunterschied (Tunnel 4,30 m, <strong>Bahn</strong>hof<br />

5,70 m) durch den Stromabnehmer ohne Kontaktunter-<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

bruch überwunden werden musste. Erschwerend kam<br />

hinzu, dass auch die Gleisanlage eine relativ kurze Kuppe-Wanne-Distanz<br />

(Berg-Tal-Bewegung) hat und damit<br />

die Anpresskraft des Stromabnehmers zum Fahrdraht<br />

noch erhöht wurde.<br />

Die Lösung wurde in einer sinusförmigen Stromschiene<br />

gesucht. Die Ausführung einer wellenartig verbogenen<br />

Stromschiene in der Vertikalachse ist für die Schweiz<br />

bisher einzigartig.<br />

Durch die getroffene Massnahme bleibt der in die<br />

Stromschiene eingezogene handelsübliche Fahrdraht<br />

stabil am Ort und kann so eine reibungslose Verbindung<br />

zwischen Fahrdraht und Stromabnehmer sicherstellen.<br />

Die erste Betriebsphase ist ohne Probleme verlaufen und<br />

wir sind zuversichtlich, dass auch die nach dem <strong>Bahn</strong>hofumbau<br />

mit wesentlich grösserer Geschwindigkeit<br />

durchfahrenden Züge ohne «Bügelsprung» (Abschaltungen)<br />

die neue Unterführung passieren können.<br />

15


16<br />

Inframation<br />

Von Reto Sidler<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Steinschlagschutz Sils i. D.<br />

Seit Oktober 2011 werden oberhalb des <strong>Bahn</strong>hofes Sils<br />

i. D. Steinschlagnetze aufgestellt.<br />

Bis Ende 2011 wurden die ersten beiden Reihen erstellt<br />

und dadurch die akuteste Steinschlaggefahr gebannt.<br />

Zwischen 2012–2014 werden weitere Verbauungen<br />

Richtung Solis und Thusis erstellt.<br />

Lawinenverbauungen Muot<br />

Oberhalb des <strong>Bahn</strong>hofes Muot befindet sich die grösste<br />

Schutzverbauung der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong>. Zur <strong>Bahn</strong>bauzeit<br />

wurden insgesamt 11.7 km Mauern zum Schutz gegen<br />

Lawinen und teilweise Steinschlag erstellt. Die Verbauungen<br />

werden seit August 2011 saniert und teilweise<br />

ergänzt. Die Arbeiten laufen voraussichtlich bis ins Jahr<br />

2016.<br />

Murgangschutz Magnacun<br />

Im April 2009 ging ein Murgang zwischen dem Giarsun-<br />

und dem Magnacuntunnel nieder. Die Strecke wurde<br />

zuerst mit Sofortmassnahmen gesichert. In den Jahren<br />

2010 und 2011 wurden im Anrissgebiet Stabilisierungs-<br />

und Entwässerungsmassnahmen getroffen. Die Arbeiten<br />

sind fertig gestellt und die Linie wieder sicher befahrbar.<br />

Das Murgangnetz knapp oberhalb der <strong>Bahn</strong>linie dient<br />

als sekundärer Schutz bei einem grossen Ereignis.<br />

Lawinenverbauungen Costa Paré<br />

Das Gebiet Costa Paré oberhalb der Galerie Pila zwischen<br />

Alp Grüm und Cavaglia wurde bei Lawinengefahr<br />

Steinschlagschutz Sils i. D. Lawinenverbauungen Muot.<br />

Murgangschutz Magnacun. Lawinenverbauungen Costa Paré.<br />

bislang noch mit Minenwerfern beschossen. Im 2010<br />

und 2011 wurde das Gebiet mit Lawinenverbauungen<br />

gesichert.<br />

Lawinenverbauungen La Dotta<br />

Im Gebiet La Dotta, oberhalb des <strong>Bahn</strong>hofes Stablini,<br />

mussten alte und zerfallene Lawinenanrissverbauungen<br />

neu erstellt werden. Die Arbeiten konnten im Jahr 2011<br />

abgeschlossen werden.<br />

Lawinenschutz Pru dal Vent<br />

Das Gebiet Pru dal Vent befindet sich oberhalb der Galerie<br />

Alp Grüm. Um die Schneeablagerungen in den Griff<br />

zu bekommen, wurden diverse Kolkkreuze (Kreuze aus<br />

Holz) gegen Schneeverwehungen erstellt. Zusätzlich<br />

mussten ergänzende Lawinenanrissverbauungen erstellt<br />

werden. Die Arbeiten wurden 2011 fertig gestellt.<br />

Lawinenschutz Alp Grüm<br />

Oberhalb des <strong>Bahn</strong>hofes Alp Grüm wurden bereits im<br />

Jahre 2010 diverse Schneenetze aufgestellt um Lawinen<br />

zu verhindern. Unterhalb des <strong>Bahn</strong>hofes wurden 2011<br />

verschiedene Lawinenanrissverbauungen des Typs Rempar<br />

Grischun erstellt und damit die Lücken in der bestehenden<br />

Verbauung geschlossen.<br />

Lawinenverbauungen<br />

La Dotta.<br />

Lawinenschutz Alp Grüm.<br />

Lawinenschutz Pru dal Vent.


Neuer Aufenthaltsraum in Landquart<br />

Von Caspar Frey<br />

Zum Jahresende 2011 erhielt der Standort Landquart<br />

eine weitere Aufwertung. Das Mehrzweckgebäude zwischen<br />

Werkstätte und <strong>Bahn</strong>hof Landquart wurde um<br />

einen Stock erhöht, in dem nun ein neuer, moderner<br />

Aufenthalts- und Begegnungsraum eingerichtet wurde.<br />

Dieser steht sämtlichen Mitarbeitenden in und um<br />

Landquart zur Verfügung. Die Bauarbeiten dauerten ab<br />

September 2011 lediglich gute vier Monate. Die Projektleitung<br />

lag beim Dienstbereich Immobilien Planung/Unterhalt.<br />

Neben Getränke- und Warenautomaten ist der Aufenthaltsraum<br />

auch mit einer Mikrowelle ausgestattet, in<br />

der Mahlzeiten aufgewärmt werden können. So wurde<br />

der Schliessung der einzigen Personalkantine der RhB<br />

in Landquart per Ende 2011 etwas entgegengewirkt.<br />

Die Auflösung der Personalkantine wurde einerseits<br />

aufgrund des seit Jahren defizitären Betriebs beschlossen;<br />

der Umsatz und auch die Anzahl verkaufter Mahlzeiten<br />

sind seit 2006 um 30 % zurückgegangen. Andererseits<br />

hätte sowohl das Kantinen-Gebäude (Baujahr<br />

1908) saniert als auch die Infrastruktur erneuert werden<br />

müssen. Diese Umstände veranlassten die RhB<br />

schliesslich, die Personalkantine nicht weiter zu betreiben<br />

und eine Alternative zu suchen. Mit der Errichtung<br />

des neuen Aufenthaltsraumes wurde eine gute<br />

und zeitgemässe Lösung gefunden. Hinzu kommt, dass<br />

in unmittelbarer Nähe zu den Räumlichkeiten RhB<br />

Landquart verschiedene Restaurants und Cafés mit einem<br />

vielseitigen Verpflegungsangebot aufwarten. Die<br />

Verpflegungsmöglichkeit am oder in unmittelbarer<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Nähe des Arbeitsplatzes ist somit auch ohne Personalkantine<br />

grundsätzlich weiterhin sichergestellt.<br />

Nach Abschluss der Bauarbeiten wurde der neue Aufenthaltsraum<br />

kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember<br />

2011, eröffnet. Mit rund 50 Personen bietet der<br />

Raum ausreichend Platz, auch zu den «Stosszeiten»<br />

morgens und mittags. Zudem ist der Raum an sieben<br />

Tage in der Woche rund um die Uhr geöffnet. Der zentrale<br />

Standort fördert auch geschäftsbereichsübergreifende<br />

Kontakte, da Mitarbeitende verschiedener Abteilungen<br />

(Wagenreinigung, Visiteure, Rangier, RCC- und<br />

Werkstattmitarbeitende, Lok- und Zugpersonal, <strong>Bahn</strong>dienst<br />

und andere Infrastrukturmitarbeitende) sich<br />

hier austauschen können. Diese Funktion hatte bisher<br />

mitunter die Personalkantine inne.<br />

Nicht nur funktional, auch architektonisch lässt sich<br />

der Raum sehen. Die Holzbalken verleihen dem Raum<br />

ein gemütliches, typisch bündnerisches Ambiente. Die<br />

grosse Fensterfront macht den Raum hell und wärmt<br />

ihn zugleich. Sobald die Temperaturen wieder steigen,<br />

wird auch die rund 50 m 2 grosse überdachte Terrasse<br />

zum Verweilen einladen. Die Aussicht über den <strong>Bahn</strong>hof<br />

Landquart ist aber auch zur kalten Jahreszeit sehenswert.<br />

Das nun ehemalige Kantinen-Gebäude bleibt übrigens<br />

nicht unbenutzt. Bereits heute laufen die umfassenden<br />

Planungsarbeiten, sodass es per Ende 2012 als<br />

Büroraum bezugsbereit sein sollte. Die Büronutzung<br />

kann durch die RhB selber oder durch Dritte erfolgen.<br />

17


18<br />

Ausholzungen<br />

Von Ralph Rechsteiner und Walter Schmid<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

«Baum auf Fahrleitung» – eine Meldung, die insbesondere<br />

bei Unwettern die RhB immer wieder betrifft.<br />

Die Folgen sind gravierend: <strong>Bahn</strong>ersatz, Verspätungen,<br />

Piketteinsätze etc.<br />

Auf den ersten Blick scheint es einfach, diese Problematik<br />

in den Griff zu bekommen. Der Wald müsste zumindest<br />

an den kritischen Stellen auf einen Korridor von<br />

mindestens einer Baumlänge abgeholzt werden. Leider<br />

kann dadurch das Problem nicht immer gelöst werden.<br />

Vielerorts könnte sich die Situation mit einer zu radikalen<br />

Ausforstung noch verschlimmern:<br />

n Ein grosser Teil des RhB-Netzes führt durch steiles Gelände.<br />

Oft richten Bäume Schaden an, die weit mehr als<br />

nur eine Baumlänge von der <strong>Bahn</strong>linie entfernt stehen.<br />

n Durch die Ausholzungen kommen neue Bäume in die<br />

erste Reihe, die zuvor nicht diesen Kräften ausgesetzt<br />

waren. Sie sind schwächer und können bei Unwettern<br />

die RhB noch mehr gefährden als heute nahe an der<br />

Linie stehende Bäume.<br />

n Eine zu aggressive Ausholzung kann zu einer Erosion<br />

der Hänge führen.<br />

Sumvitg – Disentis<br />

Versam – Valendas Miralago – Brusio<br />

n Schutzwald darf gemäss dem Waldgesetz nicht gefällt<br />

werden, weil sich sonst das Risiko für andere Naturgefahren<br />

erhöht (Lawinen, Steinschlag etc.).<br />

Entsprechend ist es wichtig, dass die Ausholzungen<br />

sauber geplant erfolgen und die zu fällenden Bäume<br />

einzeln ausgewählt werden. Ein radikaler Kahlschlag<br />

würde an vielen Orten zu einem negativen Ergebnis führen.<br />

Das Fällen von Bäumen erfordert eine Bewilligung<br />

des Forstdienstes gemäss kantonaler Gesetzgebung.<br />

Die RhB bewegt sich zudem in einem landschaftlich<br />

sensiblen Gebiet. Der Wald ist ein wichtiges Element für<br />

die Eindrücke des Fahrgastes (z. B. verschneite Waldlandschaften).<br />

Andererseits versperren die Bäume jedoch<br />

auch die Aussicht. Hier muss eine ausgewogene<br />

Lösung zwischen den Bedürfnissen gefunden werden,<br />

wobei die Sicherheit eindeutig oberste Priorität hat. Aus<br />

diesem Grund wurden in den letzten Jahren praktisch<br />

ausschliesslich Sicherheitsholzungen ausgeführt. «Touristische»<br />

Ausholzungen, um die Aussicht zu verbessern,<br />

erfolgen in einer späteren Etappe.<br />

Chur – Untersax


Waldpflegemassnahmen<br />

Die Waldpflegemassnahmen dienen dazu, bis zum<br />

nächsten Pflegeeingriff die Stabilität der Bäume zu erhalten<br />

und gleichzeitig sicher zu stellen, dass die vorgesehene<br />

Profillinie (Lichtraumprofil Vegetation) eingehalten<br />

bleibt.<br />

In der Niederhaltezone müssen die bahngefährdenden<br />

Bäume entfernt werden und es sollen nur noch langsamwachsende<br />

Arten, die die Maximalhöhe von Natur<br />

aus einhalten, zugelassen werden. In der stabilen Waldzone<br />

soll die Baumhöhe nicht mehr als den Abstand<br />

zum Gleis betragen.<br />

Was wurde in den letzten Jahren unternommen?<br />

Für den Geschäftsbereich Infrastruktur ist die Thematik<br />

der Ausholzungen sehr wichtig. Insbesondere in den<br />

letzten drei Jahren wurden sehr grosse Investitionen getätigt<br />

(siehe Grafik).<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Insgesamt wurden in den letzten drei Jahren etwa<br />

10 000 m<br />

Ideales Lichtraumprofil Vegetation: Niederhalt und stabiler Bestand<br />

3 Was wurde in den letzten Jahren unternommen<br />

Für den Geschäftsbereich Infrastruktur ist die Thematik der Ausholzungen sehr wichtig.<br />

Insbesondere in den Holz letzten resp. drei Jahren rund wurden 11 000 sehr grosse Bäume Investitionen gefällt. getätigt Die (siehe In-<br />

Grafik). vestitionen belaufen sich ohne die Eigenleistungen des<br />

Malans – Seewis<br />

(Hochgericht)<br />

<strong>Bahn</strong>dienstes (Kleinholzungen, Stauden Strecke / schneiden Anzahl ca. etc.)<br />

Landquart<br />

Station Bäume m3<br />

Untersax - Lüen<br />

auf etwa Chur CHF - Untersax 2.25 Lüen – Peist Mio.<br />

Chur<br />

Klosters<br />

Reichenau -<br />

Klosters – Davos D.<br />

Langwies - Arosa<br />

Castrisch<br />

Scuol-Tarasp<br />

Reichenau<br />

Arosa<br />

Wiesen - Filisur<br />

Filisur<br />

Cinuos-chel - Carolina<br />

Surava - Alvaneu<br />

In der Niederhaltezone müssen die bahngefährdenden Bäume entfernt werden und es Disentis sollen<br />

Chur -<br />

Samedan<br />

nur noch langsamwachsende Arten, die die Maximalhöhe von Natur aus einhalten, Untersax<br />

St. Moritz<br />

Pontresina<br />

Ausholzungen 2009 - 2011<br />

zugelassen werden. In der stabilen Waldzone soll die Baumhöhe Vorgesehene nicht Ausholzungen mehr Stablini als - Cavagliaden<br />

Abstand<br />

ab 2012<br />

Cavaglia - Cadera Malans -<br />

Cadera - Poschiavo<br />

Poschiavo<br />

zum Gleis betragen.<br />

Seewis<br />

Miralago - Brusio<br />

Was wurde in den letzten Jahren unternommen<br />

Für den Geschäftsbereich Infrastruktur ist die Thematik der Ausholzungen sehr wichtig.<br />

Filisur<br />

Insbesondere in den letzten drei Jahren wurden sehr grosse Investitionen getätigt (siehe<br />

Grafik).<br />

Landquart<br />

Malans – Seewis<br />

(Hochgericht)<br />

Untersax - Lüen<br />

Chur - Untersax Lüen – Peist<br />

Chur<br />

Langwies - Arosa<br />

Reichenau<br />

Arosa<br />

Reichenau - Castrisch<br />

Sumvitg - Disentis<br />

Thusis<br />

Disentis<br />

Ilanz<br />

Waltensburg - Tavanasa<br />

Schyn<br />

Solis-Tiefencastel<br />

Surava - Alvaneu<br />

Ausholzungen 2009 - 2011<br />

Vorgesehene Ausholzungen<br />

ab 2012<br />

St. Moritz<br />

Scuol-Tarasp<br />

Davos-Platz<br />

Sagliains<br />

Davos F. - Wiesen Sassella<br />

Zernez<br />

Wiesen - Filisur<br />

Filisur<br />

Cinuos-chel - Carolina<br />

Samedan<br />

Klosters<br />

Klosters – Davos D.<br />

Pontresina<br />

Stablini - Cavaglia<br />

Cavaglia - Cadera<br />

Cadera - Poschiavo<br />

Poschiavo<br />

Miralago - Brusio<br />

Tirano<br />

Ideales Lichtraumprofil Vegetation: Niederhalt und stabiler Bestand<br />

Ideales Lichtraumprofil Vegetation: Niederhalt und stabiler<br />

Bestand.<br />

In der Niederhaltezone müssen die bahngefährdenden Bäume entfernt werden und es sollen<br />

nur noch langsamwachsende Arten, die die Maximalhöhe von Natur aus einhalten,<br />

zugelassen werden. In der stabilen Waldzone soll die Baumhöhe nicht mehr als den Abstand<br />

zum Gleis betragen.<br />

Reichenau - Castrisch<br />

Sumvitg - Disentis<br />

Thusis<br />

Disentis<br />

Ilanz<br />

Waltensburg - Tavanasa<br />

Schyn<br />

Solis-Tiefencastel<br />

Davos-Platz<br />

Sagliains<br />

Davos F. - Wiesen Sassella<br />

Zernez<br />

Strecke /<br />

Station<br />

Reichenau -<br />

Castrisch<br />

Anzahl<br />

Bäume<br />

500<br />

ca.<br />

Investitionen<br />

Bäume m3 m<br />

520 65'000.-<br />

Waltensb. –<br />

Tavanasa<br />

150 130 20'000.-<br />

Sumvitg -<br />

Disentis<br />

800 735 105'000.-<br />

Chur -<br />

Untersax<br />

1000 900 245'000.-<br />

Lüen - Peist 250 200 45'000.-<br />

Malans -<br />

Seewis<br />

1100 1180 230'000.-<br />

Klosters –<br />

Davos D.<br />

1300 1200 240'000.-<br />

Davos F. -<br />

Wiesen<br />

170 150 32'000.-<br />

Wiesen -<br />

Filisur<br />

400 350 70'000.-<br />

3 CHF<br />

Tirano<br />

Waltensb. –<br />

Tavanasa<br />

Sumvitg -<br />

Strecke/Station Anzahl ca. Investitionen<br />

Reichenau – Castrisch 500 520 65 000.–<br />

Waltensburg – Tavanasa 150 130 20 000.–<br />

Sumvitg – Disentis 800 735 105 000.–<br />

Chur – Untersax 1000 900 245 000.–<br />

Lüen – Peist 250 200 45 000.–<br />

Malans – Seewis 1100 1180 230 000.–<br />

Klosters – Davos D. 1300 1200 240 000.–<br />

Davos F. – Wiesen 170 150 32 000.–<br />

Wiesen – Filisur 400 350 70 000.–<br />

Thusis – Solis (Schyn) 3000 2600 385 000.–<br />

Solis – Tiefencastel 220 200 140 000.–<br />

Surava – Alvaneu 110 100 35 000.–<br />

Cinuos-chel – Zernez 420 400 100 000.–<br />

Zernez – Susch 93 85 20 000.–<br />

Stablini – Cavaglia 1000 850 242 000.–<br />

Cavaglia – Cadera 800 755 166 000.–<br />

Diverse kleinere 200 270 110 000.–<br />

Total (gerundet) 11 500 10 600 2 250 000.–<br />

Investitionen<br />

500 520 65'000.-<br />

150 130 20'000.-<br />

800 735 105'000.-<br />

1000 900 245'000.-<br />

Lüen - Peist 250 200 45'000.-<br />

1100 1180 230'000.-<br />

Klosters –<br />

Davos D.<br />

1300 1200 240'000.-<br />

Davos F. -<br />

Wiesen<br />

170 150 32'000.-<br />

Wiesen -<br />

400 350 70'000.-<br />

19


20<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Der bisherige Erfolg zeigt, dass diese hohen Investitionen<br />

gerechtfertigt sind. Die Schynschlucht (Strecke Sils<br />

i. D. – Thusis) war bis vor 2009 eines der Hauptsorgenkinder<br />

der RhB bezüglich Baumwurf. Seit relativ massive<br />

Ausholzungen vorgenommen wurden, waren keine Ereignisse<br />

mehr zu verzeichnen. Das Gleiche gilt auch für<br />

die Streckenabschnitte Reichenau – Castrisch und Sumvitg<br />

– Disentis in der Surselva.<br />

Ausblick<br />

Die bisherigen Anstrengungen werden in nächster Zukunft<br />

weitergeführt. Im 2012 sind grössere Holzungen<br />

auf den Strecken Filisur–Stuls (inkl. <strong>Bahn</strong>hof Filisur),<br />

Cadera – Poschiavo, Untersax – Lüen, Langwies – Litzirüti<br />

geplant.<br />

St. Moritz vorher. St. Moritz nachher.<br />

Cavaglia - Cadera, km 35.3 vorher.<br />

Le Prese - Miralago vorher. Le Prese - Miralago nachher.<br />

In den Folgejahren werden das obere Albulatal (Filisur –<br />

Preda) sowie die Strecke Litzirüti – Arosa Schwerpunkte<br />

der Tätigkeiten bilden. Im Jahre 2013 möchte man auch<br />

die Totalsperre Klosters – Davos von April–Juni ausnützen<br />

und auf diesem Abschnitt nochmals grössere Ausholzungen<br />

tätigen.<br />

Selbstverständlich können auch in Zukunft nicht alle<br />

Störungen durch Baumwurf ausgeschlossen werden.<br />

Insbesondere sind Situationen mit viel Nassschnee und<br />

einem noch nicht gefrorenen Boden kritisch. Dank der<br />

grossen Investitionen darf aber erwartet werden, dass<br />

sich die Anzahl der Fälle weiter reduziert.<br />

Cavaglia – Cadera, km 35.3 nachher.


Sicherheit ist Chefsache!<br />

Interview von Peider Härtli<br />

Arbeitssicherheit geht uns alle an. Arbeitssicherheit<br />

dient dem Wohl jeder einzelnen Mitarbeiterin, jedes<br />

Mitarbeiters und sie entlastet erst noch die RhB-Kasse<br />

von hohen SUVA-Prämien. Arbeitssicherheit ist derart<br />

wichtig, dass sie zur Chefsache deklariert wird.<br />

Redaktion: Hans Amacker, Sie bezeichnen Arbeitssicherheit<br />

als Chefsache. Warum?<br />

Hans Amacker: Drei wichtige Stichworte sollen die Bedeutung<br />

der Sicherheit am Arbeitsplatz darstellen. Erstens<br />

die moralische Pflicht: Unser Ziel muss sein, dass<br />

alle am Abend wieder gesund nach Hause zu ihrer Familie<br />

zurückkehren können. Zweitens die gesetzlichen Vorschriften.<br />

Sie dienen als verbindliche Leitplanken für<br />

alle Mitarbeitenden. Und drittens: Die Vorbildfunktion<br />

der Chefs. Denn Hand auf Herz: Nur was die Vorgesetzten<br />

vorleben können, sie auch fordern.<br />

Redaktion: Roli Hofmann, man kennt Sie als Treiber im<br />

Bereich Sicherheit. Wie wollen Sie den einzelnen Mitarbeitenden<br />

von der Wichtigkeit des Themas Sicherheit<br />

überzeugen?<br />

Roli Hofmann: Besonders im <strong>Bahn</strong>betrieb lauern viele<br />

und grosse Gefahren – wenn etwas passiert, können die<br />

Folgen verheerend sein – deshalb ist das Einhalten von<br />

Sicherheitsstandards absolut elementar. Denken Sie nur<br />

an unsere «unsichtbare Energie» und damit all die Gefahren<br />

des elektrischen Stromes oder aber auch das Risiko<br />

auf einer Baustelle zu verunglücken, um nur zwei<br />

Beispiele zu nennen.<br />

Redaktion: Die Statistik zeigt doch klar auf, dass die<br />

RhB in Bezug auf Sicherheit auf Kurs ist. So konnte<br />

auch der Prämiensatz von 2000 bis 2012 halbiert werden.<br />

Alles also paletti?<br />

Hans Amacker: Auf den ersten Blick schon, aber es ist<br />

auf der anderen Seite auch so, dass derartige Erfolgskurven<br />

die Gefahr in sich bergen, dass man versucht<br />

sein könnte, mit den Anstrengungen nachzulassen. Das<br />

kann fatale Folgen haben. Es kann nur von Nutzen sein,<br />

Peider Härtli im Gespräch mit Roli Hofmann und Hans Amacker.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

sich von Zeit zu Zeit mit einem Projekt wie der integrierten<br />

Sicherheit neues Wissen zu erarbeiten, weiterzuvermitteln<br />

und den Worten auch Taten folgen zu lassen.<br />

Roli Hofmann: Genau! und mit der SUVA haben wir einen<br />

starken Partner. Die SUVA ist in der Lage, umfassendes<br />

und quervergleichendes Wissen einzubringen. Das<br />

sind klar neue Impulse für noch mehr Sicherheit, denn<br />

unser Ziel ist eine weitere Senkung von heute 5 Berufsunfällen<br />

pro 100 Mitarbeitende und Jahr auf im Jahr<br />

2016 4 Berufsunfälle pro 100 Mitarbeitende und Jahr.<br />

Redaktion: Das sind sportliche Vorgaben, sind sie aber<br />

auch realisierbar?<br />

Roli Hofmann: Unser Unternehmen hat schon mehrfach<br />

und in den verschiedensten Disziplinen Spitzenleistungen<br />

erbracht. Auf die Situation am Arbeitplatz<br />

übertragen: Sicherheit ist machbar, denn, wo ein Wille<br />

ist, ist auch ein Weg … Mit einem solchen «Anhalten<br />

und Kompass eichen» und dem Aufnehmen von Erfahrungen<br />

anderer werden wir diese sportliche Anforderung<br />

packen!<br />

Redaktion: Zum Schluss geben wir Ihnen die Gelegenheit,<br />

Ihren persönlichen Appell an unsere Kolleginnen<br />

und Kollegen zu richten.<br />

Hans Amacker: Ich habe mit drei Stichworten begonnen<br />

und schliesse ebenso mit drei Stichworten: Wir wollen ein<br />

Vorbild sein, das heisst Sicherheit vorleben. Zweitens: Wir<br />

wollen Neues und Erfahrungen anderer als Chance sehen<br />

und drittens: Wir wollen Verantwortung für das Leben<br />

und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden tragen.<br />

Roli Hofmann: Agabu (alles ganz anders bei uns) ist ein<br />

trügerischer Ratgeber und führt meist nur in eine Sackgasse.<br />

Zudem rufe ich zum Mut auf, auch unpopuläre<br />

Massnahmen durchzusetzen, unsichere Zustände anzusprechen<br />

und bei den Mitarbeitenden und Vorgesetzten<br />

thematisieren. Kurz: halt auch einmal gegen den Strom<br />

zu schwimmen.<br />

21


22<br />

«Abbiamo una nuova bestia!»<br />

Di Simon Rageth<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Intervista con Stefano Crameri<br />

Stefano, quest’inverno c’era più neve al nord delle<br />

Alpi, meno al sud. Durante le ultime settimane vi siete<br />

annoiati sul Bernina - il «tetto» della Ferrovia retica?<br />

SC: È vero!, quest’anno c’e più neve al nord che al sud.<br />

«Mal comune mezzo gaudio!» Comunque sia, anche se<br />

da noi c’è meno neve, ciò non significa assolutamente<br />

che ci siamo annoiati, infatti, basta il vento che<br />

quest’anno l’ha fatto da padrone. A crearci un sacco di<br />

lavoro; la neve portata dal vento si deposita sempre negli<br />

scambi e lungo il tracciato dove le pareti di neve sono<br />

alte. La grossa differenza stà nel fatto che se in «pianura»<br />

nevica, una volta tolta la neve, il lavoro è terminato,<br />

in montagna giorno dopo giorno il lavoro di<br />

sgombero va ripetuto. P.S. l’inverno e tutt’altro che finito<br />

sulla Bernina …<br />

Preferisci l’inverno con tanta o poca neve?<br />

SC: La stagione invernale è sicuramente più intrigante<br />

con tanta neve, possibilmente però non troppa in una<br />

sola volta …! Poiché dopo nevicate di forte intensità si<br />

nasconde il pericolo di valanghe, smottamenti ecc … che<br />

porta a non sempre dormire sonni tranquilli nel dover<br />

decidere se mantenere aperta o meno la tratta! Personalmente<br />

preferisco l’inverno con tanta neve, poco vento<br />

e le belle «bionde … tedeschine» sulle piste da sci.<br />

Nei mesi passati hai avuto la possibilità di testare la<br />

nuova fresa. Che tipo di test e prove sono stati necessari<br />

e in quali difficoltà sei incappato?<br />

SC: La fornitura della prima fresa è avvenuta nel mese di<br />

giugno 2011. Durante i mesi estivi, con l’aiuto dei macchinisti<br />

Ernst Demonti, che ha contribuito in modo sostanziale<br />

assieme a me alla progettazione delle nuove<br />

frese, e Hans Meier, abbiamo eseguito numerosissime<br />

corse di prova lungo la tratta del Bernina in ambo le<br />

direzioni; tutto ciò per redigere la tabella da noi denominata<br />

«LA BIBBIA» ove vi si trovano indicate tutte le<br />

misure immaginabili di altezze, larghezze, binari, pali,<br />

gallerie, ponti, muri ecc.<br />

Le prime difficoltà le abbiamo riscontrate con le differenti<br />

misure (da un lato passiamo a 2.30 metri mentre<br />

dall’altro lato a soli 2.25 metri), poi abbiamo appurato<br />

che salendo o scendendo le misure cambiano.<br />

Per avere dei chiari punti di riferimento durante lo<br />

sgombero della neve abbiamo montato sui tralicci della<br />

linea elettrica delle tavole gialle con apportate le misure<br />

necessarie.<br />

Pronti e pieni d’entusiasmo abbiamo atteso l’arrivo della<br />

neve che … per l’appunto non arrivava! Finalmente il<br />

fatidico giorno si presenta e il 16 dicembre 2011 siamo<br />

partiti per la «prova del nove». La prima neve esce dagli<br />

enormi camini, tuttavia ben presto ci accorgiamo che,<br />

anche se la neve è poca, avanziamo troppo lentamente.<br />

L’amico Ernst si fa coraggio ed aumenta la velocità …<br />

mah ahimé cosa capita? I camini s’intasano e con loro<br />

anche parte del nostro entusiasmo iniziale. Dopo questa<br />

prima esperienza, nascono i primi dubbi, le prime<br />

domande, le possibili attenuanti e il morale rimane abbacchiato.<br />

E ora, dopo poche settimane di servizio «attivo» con la<br />

nuova fresa – sei soddisfatto della prestazione della<br />

macchina? Quali sono i vantaggi del nuovo mezzo?<br />

SC: Con l’arrivo di altre nevicate abbiamo potuto continuare<br />

le prove dal vivo. Grazie ad un importante lavoro<br />

di gruppo (fra la ditta produttrice e il personale FR al<br />

fronte) sono stati apportati molteplici cambiamenti e<br />

migliorie.


Dopo un’ennesima importante modifica alla fresa, la<br />

ditta Zaugg si presenta in loco con 5 responsabili (progettisti,<br />

ingenieri e meccanici) chiedendoci di poter effettuare<br />

dei test in condizioni particolari.<br />

Il mattino, alla stazione di Ospizio Bernina, mi è chiesto<br />

di pulire dei tronchi di binari ancora ricoperti da un<br />

discreto manto nevoso. Il lavoro deve essere svolto alla<br />

massima velocità possibile con l’intento di riuscire a intasare<br />

nuovamente i camini della fresa.<br />

Con un sorriso, misto d’ironia e malignità, gli ho risposto<br />

«vi accontento subito …!»<br />

Ma durante tutta l’operazione e nonostante tutti i nostri<br />

sforzi non siamo riusciti nell’intento – i camini non si<br />

sono intasati! Esercizio riuscito! il sorriso e la fiducia<br />

sulle nostre facce sono tornati: «abbiamo una nuova<br />

bestia!»<br />

Ora si tratta di apportare ancora alcune migliorie, così<br />

che entro la fine di quest’inverno le macchine siano<br />

messe a punto in perfetto stato e pronte per la prossima<br />

stagione.<br />

I vantaggi di questa nuova macchina sono in particolar<br />

modo la possibilità, con un’unica macchina, di pulire i<br />

vari binari delle stazioni con le differenti altezze dei<br />

marciapiedi, pulire la neve vicino agli scambi e sgomberare<br />

la neve lungo la tratta con una larghezza minima da<br />

3 fino ad un massimo di 6 metri, il lavoro che prima<br />

veniva effettuato da due macchine (Schleuder e Räumer).<br />

La nuova fresa ha già un nomignolo?<br />

SC: Non esattamente stiamo ancora cercando il nome<br />

adatto ma al momento si chiama «La Bestia!» (l’a ma<br />

fait tribülà!)<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

L’8 febbraio scorso abbiamo pure avuto la visita della<br />

sorella gemella (ancora in fase di messa in servizio), alla<br />

stazione del Ospizio Bernina.<br />

Quando si eseguono i lavori più divertenti per la FR, in<br />

estate o in inverno?<br />

SC: Non c’è molta differenza fra inverno o estate; ogni<br />

lavoro ha i suoi lati belli e quelli meno belli, l’importante<br />

e farli tutti con la dovuta passione e attenzione!<br />

Quale aneddoto, riguardante la tratta del Bernina,<br />

racconterai ai tuoi nipoti?<br />

SC: Gli aneddoti da raccontare saranno molti: – Il centenario<br />

della Bernina. – L’entrata della tratta Bernina<br />

nell’UNESCO. – Aver conosciuto e potuto lavorare con 3<br />

generazioni di macchine per lo sgombero della neve<br />

(vapore, rotativa, fresa) – Inverno 2000–2001, l’anno<br />

record a Ospizio Bernina con oltre 24 m. di neve misurata.<br />

Quello che spero di non dover mai raccontare: un<br />

incidente grave sulla tratta del Bernina!<br />

C'è qualcuno in azienda col quale vorresti poter cambiare<br />

il lavoro?<br />

SC: No, sto bene al mio posto e poi con tutto il lavoro<br />

che si prospetta negli anni a venire, mi stimola ancor<br />

maggiormente rimanere e collaborare per la realizzazione<br />

di tutti i progetti già messi su carta ma ancora da<br />

realizzare! Comunque un pensierino per il posto di d…,<br />

per un giorno lo farei (possibilmente il 27 del mese …!)<br />

Saluti da Poschiavo e forza RhB!<br />

23


24<br />

Gelebte Partnerschaft<br />

Von Edi Jäger<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Auf der Fahrt von Andermatt nach Disentis entgleiste am<br />

5. Januar 2012 die Lok HGe 4/4 II 106 der Matterhorn-<br />

Gotthard-<strong>Bahn</strong> (MGB). Zwischen der Galerie westlich der<br />

Passhöhe und der Station Oberalppass hatte eine Lawine<br />

das Trasse verschüttet. Die Lok fuhr auf den hart gepressten<br />

Schnee auf und dabei entgleisten beide Achsen<br />

des vorderen Drehgestells.<br />

Die Passagiere und die angehängten Personenwagen<br />

wurden sofort evakuiert. In der darauf folgenden Zeit<br />

schneite es heftig weiter und es wehten vor allem im<br />

Bereich der Passhöhe starke Winde.<br />

Zu diesem Zeitpunkt war die MGB-Schneeschleuder<br />

X-rotm 4934 infolge der Entgleisung auf dem Pass in<br />

Disentis «eingeschneit» und die Strecke Andermatt –<br />

Realp wegen Lawinengefahr gesperrt. Von Andermatt<br />

her konnte die Zufahrt zur Unfallstelle somit nicht geräumt<br />

werden und eine Intervention zum Aufgleisen<br />

war von dieser Seite her demzufolge nicht möglich.<br />

Aufgrund der ausserordentlichen Situation wurde eine<br />

Anfahrt von Disentis in Betracht gezogen und die RhB<br />

deshalb um Hilfe und Unterstützung gebeten.<br />

Je nach Wettersituation musste ein Einsatz sehr kurzfristig<br />

und mit aller Vorsicht erfolgen. Am Freitagabend,<br />

dem 6. Januar 2012, war es soweit, die Wettervorhersagen<br />

hatten für den Samstagvormittag eine etwas ruhigere<br />

Lage vorausgesagt. Sofort bereiteten die verantwortlichen<br />

Mitarbeitenden der MGB folgende Massnahmen für<br />

dieses Zeitfenster vor:<br />

n Sprengen der erneuten Schneeverfrachtungen über der<br />

Unfallstelle mit Helikoptereinsatz<br />

n Absprache der Anfahrt und Bereitstellung der RhB-<br />

Interventionseinheit mit Mannschaft und Hilfswagen<br />

nach Disentis<br />

n Räumung der Strecke von Dieni zur entgleisten Lok auf<br />

dem Oberalppass mit Schneeschleuder und Spurpflug<br />

n Räumung des Lawinenschnees mit einem Pisten-Bully<br />

der Bergbahnen Sedrun<br />

n Freischaufeln der Lok<br />

n Aufgleisarbeiten<br />

n Strecke für den Zugsverkehr freilegen<br />

n Überführen der havarierten Lok nach Andermatt<br />

Am Samstagmorgen liefen alle vorbereiteten Massnahmen<br />

an. Die Einsatzleitung hatte, in Rücksprache mit<br />

den Spezialisten der Schneesituation und nachdem die<br />

Unfallstelle mit dem Sprengeinsatz gesichert war, die<br />

Arbeiten freigegeben.<br />

Die Aufgleismannschaft der RhB brachte in Disentis ihren<br />

Hilfswagen in Bereitschaft. Das Fahrzeug wurde hier noch<br />

mit Spezialmaterial zum Anheben der Lok beladen und<br />

anschliessend auf den Oberalppass gestossen. Nach jeweils<br />

kurzen Wartezeiten infolge Schneeräumung war die<br />

Zufahrt bis zur Havariestelle frei. Parallel zu den Arbeiten<br />

mit Freischaufeln der Lok und dem Einsatz des Pisten-<br />

Bully liefen die Aufgleisarbeiten an. Die Lok wurde angehoben<br />

und da auf der Seite des Sees keine Verankerungsmöglichkeit<br />

vorhanden war, musste die Pistenmaschine<br />

mit einem Seilzug als Sicherung herhalten. Das Querverschieben<br />

und auf die Gleise aufsetzen war so kein grosses<br />

Problem mehr. Die Lok wurde anschliessend noch gleichentags<br />

zum Depot Andermatt zur Reparatur geschleppt<br />

und die Strecke Disentis – Andermatt, nachdem die Lawinengefahr<br />

wieder zurückgegangen war, wurde kurze Zeit<br />

später für den Betrieb wieder freigegeben.<br />

Bei dauernd wechselnden Wetterverhältnissen und windigen<br />

Bedingungen liefen die Arbeiten dank der guten<br />

Vorbereitung, Planung und Zusammenarbeit zwischen<br />

den Fachdiensten beider <strong>Bahn</strong>en schnell und sicher ab.


Mit «flatracks» auf dem Holzweg<br />

Von Fredy Bärtsch<br />

Wichtige Funktion: Der Holzumlad im Spurwechsel<br />

Meterspur/Normalspur<br />

Seit vielen Jahren transportiert die RhB Industrie- und<br />

Stammholz ab verschiedenen RhB-<strong>Bahn</strong>höfen via SBB<br />

ins Unterland (Menznau LU) und via SBB/OeBB (Rail Cargo<br />

Austria) nach Österreich (Imst). Der Abnehmer des<br />

Industrieholzes ist die Firma Kronospan in Menznau (LU),<br />

welche aus diesem Rohstoff Bodenplatten herstellt. Das<br />

Stammholz findet seinen Weg zur Sägerei Pfeifer in Imst,<br />

Tirol.<br />

Auch in umgekehrter Richtung erfolgen Transporte,<br />

nämlich ab SBB <strong>Bahn</strong>höfen via Umlad Lanquart auf die<br />

RhB und weiter nach Campocologno und Tirano für die<br />

Belieferung der grossen Sägereien im Veltlin.<br />

Die umzuschlagenden Mengen schwanken jährlich sehr<br />

stark, im Rekordjahr 2011 wurden auf der Umladerampe<br />

ca. 30 000 Tonnen abgewickelt, in anderen Jahren waren<br />

es nur rund 1/10 davon.<br />

10 Jahre Andreas Luck als Umlader<br />

Vor rund 10 Jahren hat die SBB auf dem Platz Landquart<br />

den gesamten Spurwechselumlad von der RhB auf die<br />

SBB (und umgekehrt) aufgegeben.<br />

Da die RhB an einem Fortbestand des Umlads – und in<br />

diesem Fall des Holzumlads – sehr interessiert war, engagierte<br />

der damalige Leiter Güterverkehr den Holzunternehmer<br />

Andreas Luck aus Pragg-Jenaz für den Umlad<br />

des Stammholzes von den RhB-Wagen auf die SBB-Wagen.<br />

Per Ende 2011 hat sich Andreas Luck entschieden –<br />

wie man so schön sagt – «kürzer zu treten». Dies hat<br />

Herr Luck sicherlich verdient, ist er doch eigentlich schon<br />

seit einiger Zeit in einem Alter, wo andere die Pension<br />

geniessen. Dies wird er nun auch tun können um seinen<br />

Hobbys, z. B. der Jagd, nachzugehen.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Ernst Jäggi übernimmt die Aufgabe per 1.1.2012<br />

Bereits im Sommer 2011 hat die RhB die Umladearbeiten<br />

ausgeschrieben und es haben sich mehrere Interessenten<br />

gemeldet. Aufgrund mehrerer Kriterien hat<br />

sich die RhB für Herrn Ernst Jäggi, notabene auch aus<br />

Pragg-Jenaz, entschieden. Herr Jäggi ist selbständiger<br />

Unternehmer und tätig in den Bereichen Holz- und Um-<br />

ge bungsarbeiten, Zimmerei-, Schreinerei- und Dach de cker<br />

arbeiten sowie Beton- und Maurerarbeiten.<br />

Ernst Jäggi wurde von seinem Vorgänger in die Geheimnisse<br />

des Stamm-Umlads eingeführt und so konnte er<br />

noch im alten Jahr vor Ort auf der Umladerampe trainieren,<br />

um für die völlige Übernahme des Auftrags per<br />

Januar 2012 gerüstet zu sein.<br />

Holztransport im kombinierten Verkehr<br />

Schiene-Strasse – die Zukunft?<br />

Bei der bis heute praktizierten Umlademethode wird<br />

jeder einzelne Stamm vom RhB-Wagen auf den SBB-<br />

Wagen umgeladen. Gemäss mehreren Studien wäre es<br />

auch möglich die Holzstämme auf sogenannten «flatracks»<br />

zu transportieren. Bei dieser Transportart wird<br />

anstatt der einzelne Stamm das ganze «flatrack» von<br />

der Meterspur auf die Normalspur umgekrant, was bedeutend<br />

schneller geht als der Umlad der einzelnen<br />

Stämme.<br />

Da nun aber auch diese Transportart nicht nur ihre Vorteile<br />

sondern auch ihre Nachteile hat, hat sie sich bei<br />

den Praktikern im Holztransportgeschäft bisher nicht<br />

durchgesetzt. Der Güterverkehr der RhB arbeitet zurzeit<br />

an einem Projekt – zusammen mit SBB Cargo – um diese<br />

neue Transporttechnik auszutesten und zu fördern,<br />

um dieser zu einem Durchbruch in der Praxis zu verhelfen.<br />

LKW mit Kran von Andreas Luck. Ernst Jäggi vor seinem Bagger. flatrack 20 Fuss.<br />

25


Freud und Leid unserer Kunden<br />

Von Felix Ulber<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Unsere Kunden sind mehrheitlich zufrieden<br />

Um die Qualität unserer Dienstleistungen zu messen,<br />

führte die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> im letzten Herbst eine repräsentative<br />

Kundenbefragung durch. Das Ergebnis ist erfreulich,<br />

auch wenn in einigen Bereichen noch Verbesserungspotenzial<br />

vorhanden ist.<br />

Untersucht wurden folgende Produkte: Bernina Express,<br />

Bernina Express Bus, Freizeitverkehr, Pendler, Autoverlad<br />

Vereina und Sonderfahrten. Dabei zeigte sich, dass<br />

unsere touristischen Gäste andere Bedürfnisse und Erwartungen<br />

hegen als unsere Pendler. Durchwegs positiv<br />

beurteilt wurde die Freundlichkeit des Personals, die<br />

Pünktlichkeit und die Sauberkeit in den Zügen. Weniger<br />

gut bewertet wurden Preis-/Leistungsverhältnis und der<br />

Gepäckstauraum. Die Qualität des Glacier Express wurde<br />

in einer separaten Marktforschung zusammen mit der<br />

MGB erhoben. Die Kundenzufriedenheit kann auch im<br />

Glacier Express als hoch bezeichnet werden.<br />

Bei der Frage nach dem Reisemotiv steht die <strong>Bahn</strong>fahrt<br />

durch eine spektakuläre Landschaft klar im Vordergrund.<br />

Das UNESCO Welterbe ist bei vielen Kunden bekannt. Die<br />

Pendler bezeichnen als wichtig, dass die <strong>Bahn</strong> umweltverträglich<br />

und wetterunabhängig ist und, dass sie mit<br />

keinen Parkplatzsorgen und Stausituationen konfrontiert<br />

werden. Für den Autoverlader stehen folgende Motive im<br />

Vordergrund: geografisch kürzeste Verbindung, angenehme<br />

Erholung, sichere Verbindung und Zeitgewinn.<br />

Zudem wurden die Kunden befragt, wie sie auf eine<br />

Fahrt mit der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> aufmerksam geworden<br />

sind. Am meisten genannt wurde die Empfehlung durch<br />

Bekannte und die Informationen im Internet. Die Befragung<br />

zeigt auch, dass die Kunden die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong><br />

sehr gerne weiterempfehlen – für ein Unternehmen die<br />

günstigste und wirkungsvollste Werbung.<br />

Die Erkenntnisse der Kundenbefragung fliessen in die<br />

Geschäftsbereiche ein und dienen als Basis für eine<br />

kontinuierliche Verbesserung unserer Dienstleistungsqualität.<br />

Dabei soll nicht nur das Verbesserungspotenzial<br />

ausgelotet werden, sondern die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> dürfen sich auch über<br />

die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Kundenbefragung<br />

freuen.<br />

Einige Kundenaussagen<br />

Die Kunden hatten die Möglichkeit, im Fragebogen zusätzliche Informationen handschriftlich einzutragen. Davon wurde rege<br />

Gebrauch gemacht. Unter anderem waren folgende, durchaus ernstzunehmende, Rückmeldungen zu lesen:<br />

n Die Auffahrt der Fahrzeuge sollte mehr nach dem Motto «Wer zuerst kommt, malt zuerst» vorgenommen werden. (Vereina)<br />

n Wir wünschen Ruhewagen! Zumindest FR und SA Abend, wenn das Partyvolk unterwegs ist. (Freizeitverkehr)<br />

n Biberli kosten in der Migros Fr. 1.50, dieselben an der Railbar Fr. 4.00! (Freizeitverkehr)<br />

n Personen sollten nicht barfuss Sitzplätze besetzen dürfen. (Freizeitverkehr)<br />

n Die Heizung beim Fenster verbrennt die Beine. (Pendler)<br />

n Wir sassen zuhinterst im Bus. Werbung verdeckte den Oberteil der Scheibe. Wenn wir etwas sehen wollten, mussten wir immer<br />

den Kopf ducken. (Bernina Express Bus)<br />

Die Freundlichkeit des Personals ist ein zentraler Faktor bei der Beurteilung der<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

26<br />

Übersicht Gesamtzufriedenheit.<br />

Mittelwert über alle befragten Zielgruppen<br />

Gesamtzufriedenheit:<br />

4.2 (Vorjahr 4.1)<br />

��<br />

☺☺<br />

1 2 3 4 5<br />

Weiterempfehlung:<br />

8.7<br />

��<br />

☺☺<br />

1 5 10


<strong>Bahn</strong>museum Albula: Mitmachen!<br />

Von Nora Hauswirth<br />

Wird ein Schuppen der RhB geräumt oder ein altes Gebäude<br />

abgebrochen? Werden Objekte entsorgt? Diese<br />

wie auch Material von privaten «RhB-Sammlern» sind<br />

für das Museum vielleicht spannend! Bitte kontaktieren<br />

Sie die Museumsmacher, bevor die Gegenstände weggeschmissen<br />

werden. Vielleicht findet sich dafür in den<br />

Ausstellungsräumen ein neuer Platz – natürlich im Einverständnis<br />

mit der RhB.<br />

Nicht nur Exponate können dem Museum überlassen<br />

werden: Das <strong>Bahn</strong>museum Albula lädt ein, persönliche<br />

Anekdoten und Geschichten mitzuteilen, selbst geknipste<br />

Bilder oder selbst gedrehte Videos und Filme zu<br />

teilen oder gar seine eigene Zeit zu schenken. Machen<br />

Sie mit!<br />

Ein Stück RhB schenken<br />

Steht bei Ihnen eine alte Lokomotive im Garten? Haben<br />

Sie einst ein «Rauchen verboten»-Schild abgeschraubt?<br />

Hat Ihnen Ihr Grossvater eine Billett-Zange vererbt, eine<br />

Uniform, einen alten Fahrplan? Möchten Sie uns eine<br />

alte RhB-Karbidlampe vermachen?<br />

Was immer Sie auch schenken, im Museum wird es gut<br />

aufgehoben sein und im besten Licht präsentiert werden.<br />

Und natürlich werden Sie auf Wunsch namentlich<br />

erwähnt.<br />

Geschichten erzählen<br />

Geschichten über die RhB werden im Museum einen<br />

wichtigen Platz einnehmen. Sind Sie im RhB-Speisewagen<br />

zur Welt gekommen? Haben Sie Ihren ersten Schatz<br />

im Zug kennen gelernt? Pendeln Sie mit der RhB? War<br />

Ihre Urgrossmutter Rottenköchin? Erinnern Sie sich an<br />

lustige und interessante Begegnungen mit Touristen und<br />

Prominenten? Erlebten Sie unvergessliche Momente in<br />

der Eisenbahn? Fällt Ihnen dazu etwas ein? Dann lassen<br />

Sie uns daran teilhaben!<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Bilder zeigen<br />

Besitzen Sie Fotos oder gar Filmaufnahmen von RhB-<br />

Zügen und -Bauten? Haben Sie als Kind den Landwasserviadukt<br />

gemalt? Sind Sie im Besitz von Amateurfilmen<br />

oder alten RhB-Plakaten? Ohne Fotos oder Filme,<br />

die einen Bezug zur RhB aufweisen, wäre das Museum<br />

nur halb so attraktiv. Teilen Sie Ihre Bilder mit uns!<br />

Gönner werden<br />

Ob eine handvoll Münz oder eine ganze Truhe voller<br />

Gold – wir sind für jede Spende dankbar! Sie können<br />

das Museum allgemein oder aber speziell einen Themenbereich<br />

unterstützen.<br />

Zeit geben<br />

Sind Sie Fachmann für Metallrestaurationen? Verfügen<br />

Sie über eine Ausbildung als Dekorateurin? Oder sind Sie<br />

einfach ein leidenschaftlicher <strong>Bahn</strong>-Fan? Für den abschliessenden<br />

Innenausbau unseres Museums suchen<br />

wir Handwerker aller Sparten, Leute mit guten Kenntnissen<br />

in metall- und holzverarbeitenden Berufen und<br />

ehemalige <strong>Bahn</strong>arbeiter aus allen Betriebsbereichen.<br />

Wir freuen uns aber auch über Leute für Einsätze an der<br />

Kasse, motivierte Archivare sowie pensionierte oder aktive<br />

Lehrerinnen und Lehrer für Führungen durch das<br />

Museum, und überhaupt über kompetente Helfer aller<br />

Art, die ihr Wissen und ihre Zeit in den Dienst des <strong>Bahn</strong>museums<br />

Albula stellen möchten.<br />

Das <strong>Bahn</strong>museum wird am 2. Juni 2012 in Bergün eröffnet.<br />

Ihre Arbeitskraft ist sowohl jetzt als auch nach der<br />

Eröffnung des <strong>Bahn</strong>museums Albula höchst willkommen!<br />

Über die Webseite des <strong>Bahn</strong>museums können Sie sich aktiv<br />

am Museum beteiligen:<br />

Mehr Informationen unter www.bahnmuseum-albula.ch<br />

Gönner werden … … Bilder zeigen … … Geschichten erzählen.<br />

27


28<br />

Velowagen für die Berninastrecke<br />

Von Urs Burger<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Bedürfnis Velotransport auf der Berninastrecke<br />

Im Gebiet Engadin und Bernina wird der Velosport<br />

durch die Tourismus-Organisationen sehr stark gefördert.<br />

Dies hat auch zur Folge, dass der Velotransport<br />

per <strong>Bahn</strong> zugenommen hat. Der bestehende Stauraum<br />

im Gepäckabteil hat oft nicht mehr genügt. Für die<br />

Stammnetz-Strecken wurden in den Jahren 2001–2008<br />

4 Velowagen (WS 3911–3914) aus Mittelwagen hergerichtet.<br />

Diese Wagen sind zu lang für die Berninastrecke.<br />

Es wurden verschiedene Lösungen untersucht, z. B.<br />

der Umbau von Bernina-Wagen oder das Kürzen der<br />

StN-Wagen um zwei Meter. Auf Bernina-Wagen kann<br />

jedoch nicht verzichtet werden, da sonst das Sitzplatzangebot<br />

reduziert würde. Die Kürzung von Stammnetz-<br />

Wagen um zwei Meter ist auch sehr aufwendig und<br />

unwirtschaftlich. Nach langem Suchen wurde eine Wagenserie<br />

gefunden, die geeignete Wagenkastenabmessungen<br />

für die Berninastrecke aufweist. Mit einem<br />

vom R-ES entwickelten Profilberechnungsprogramm<br />

wurde ermittelt, um wie viel der Drehgestell-Abstand<br />

geändert werden muss, damit die Wagen auch auf der<br />

Berninastrecke eingesetzt werden können.<br />

Im Jahr 1957 wurde schon einmal versucht, Mitteleinstieg-Wagen<br />

auf der Berninastrecke einzusetzen (siehe<br />

<strong>InfoRetica</strong> Nr.2/Juni 2010, Seite 34). Dies scheiterte aber,<br />

da die damals vorgesehenen Wagenkasten für die Berninastrecke<br />

zu lang waren.<br />

Umbau zu Velowagen Bernina<br />

An den beiden Wagen B 2332–2333 wurden die Schemelträger<br />

(Drehgestell-Querträger) herausgetrennt und<br />

je Seite um 550 mm näher wieder eingeschweisst. Somit<br />

wurde der Drehgestellabstand von 12 390 mm auf<br />

11 290 mm reduziert. Der Innenraum wurde genau<br />

gleich umgebaut wie die vorhandenen Velowagen WS<br />

3911–3914.<br />

Um die Wagen auf der Bernina-Linie auch mit Strom zu<br />

versorgen, wurden Bernina-ZSS-Steckdosen und entsprechende<br />

Batterieladegeräte eingebaut. Da die Wagen<br />

nur im Sommer auf der Berninalinie im Einsatz sind,<br />

wurde aus Kostengründen auf den Umbau der Heizungssteuerung<br />

verzichtet. Die Heizung funktioniert somit<br />

auf der Berninastrecke nicht, sondern nur auf den<br />

StN-Strecken.<br />

Die Wagen wurden auch der Lärmsanierung unterzogen<br />

und erhielten aus diesem Grunde eine vakuumgesteuerte<br />

Druckluftbremse. Die beiden WC-Anlagen wurden<br />

aus Kostengründen ausgebaut und neu zu Apparateraum<br />

und Dienstraum umfunktioniert. Die beiden Einstiegtüren<br />

wurden für den Hochperroneinsatz ebenfalls<br />

noch angepasst.<br />

Um die theoretische Profilberechnung zu überprüfen,<br />

wurde mit dem ersten Wagen eine Profilfahrt Pontresina<br />

– Poschiavo durchgeführt. Eine der engsten Stellen auf<br />

dem Streckennetz Bernina ist der Cavagliasch-Tunnel.<br />

Der Tunnelabstand beträgt hier nur noch ca. 15 cm an<br />

der engsten Stelle. Da die Wagenkästen am Wagenende<br />

einen Einzug haben, ist der Abstand dort etwas grösser<br />

als in der Wagenmitte.<br />

Einsatz zu Velowagen Bernina<br />

Die beiden Velowagen WS 3921–3922 können im Sommer<br />

auf dem gesamten RhB-Streckennetz eingesetzt<br />

werden, sind jedoch vorzugsweise auf der Berninalinie<br />

im Einsatz.<br />

Im Winter können die beiden Wagen in den Schittelzügen<br />

mit den vier anderen Velowagen eingesetzt werden.<br />

Die beiden Velowagen wurden mit der Mehrzugsteuerung<br />

ausgerüstet und sind somit auch pendelzugfähig.<br />

Die beiden Velowagen besitzen jeweils 52 Klappsitzplätze<br />

und 48 Velohaken.<br />

Velo-Chaos im Gepäckabteil. Einsatz der Velowagen am Bernina. Umbau zu Velowagen Bernina.


5 Millionen Fahrzeuge am Vereina<br />

Von Peider Härtli und Simon Rageth<br />

Am Freitag, 10. Februar 2012, verlud die RhB das 5-millionste<br />

Fahrzeug auf der Verladestation Klosters Selfranga.<br />

Mitarbeiterin Mina Margadant kam die Ehre zu, das<br />

Jubiläumsfahrzeug an der Kasse in Selfranga zu begrüssen.<br />

Damit unterstreicht diese 1999 eröffnete RhB-Linie<br />

ihre grosse Akzeptanz bei der einheimischen Bevölkerung<br />

sowie bei den Gästen. Allein 2011 benützten rund<br />

472 500 Automobilisten diese schnelle und sichere Verbindung<br />

vom Prättigau ins Engadin und umgekehrt.<br />

Unfreiwilliger Zwischenhalt<br />

Nicht schlecht staunte Jacqueline Tschanz aus Chur, als<br />

sie am 10. Februar 2012 an der Verladekasse in Selfranga<br />

freundlich aufgefordert wurde, ihr Auto beiseite zu<br />

steuern und kurz anzuhalten. Ihr Stirnerunzeln ob dieser<br />

ungewohnten Anweisung verflog jedoch rasch, als<br />

sie von Thomas Glükler, verantwortlicher Produktmanager<br />

für den Autoverlad am Vereina, den Grund für den<br />

unfreiwilligen Zwischenhalt erfuhr. Jacqueline Tschanz<br />

durfte sich als Glückspilz bezeichnen. Als 5-millionste<br />

Gut zu wissen:<br />

Alle Mitarbeitenden der RhB erhalten im «Schneider's<br />

Railway Bistro bei der Verladestation Selfranga», welches<br />

am 30. September 2011 die Türen öffnete,<br />

mit Vorweisen des FVP einen Rabatt von 25 % auf<br />

den Konsum.<br />

Zahlen und Fakten:<br />

Verladestationen: Selfranga und Sagliains<br />

Verladene Fahrzeuge 2000: 305 000<br />

Verladene Fahrzeuge 2008: 471 000<br />

Verladene Fahrzeuge 2011: 472 500<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Stärkster Monat: März 2008 mit rund 58 000<br />

verladenen Fahrzeugen<br />

Länge Vereinatunnel: 19 042 Meter<br />

Fahrzeit: 18 Minuten<br />

Benützerin der Autoverladeverbindung am Vereina wurde<br />

ihr von Thomas Glükler ein Blumenstrauss und ein<br />

Wertgutschein über 500 Franken für weitere Autofahrten<br />

durch den Vereinatunnel übergeben. Entsprechend<br />

drückte Jacqueline Tschanz auch ihre Freude aus: «Das<br />

ist für mich natürlich ein super Start in die Ferien. Ich<br />

benütze heute zum zweiten Mal den Autoverlad am Vereina,<br />

aber mit Sicherheit nicht zum letzten Mal».<br />

Vereinalinie: Beliebt bei Einheimischen und Gästen<br />

Erste Prognosen nach der Eröffnung der Vereinalinie<br />

Ende 1999 deuteten auf einen maximalen Verlad von<br />

jährlich rund 300 000 Fahrzeugen; seit Betriebsbeginn<br />

verzeichnet die RhB jedoch jährliche Frequenzzunahmen<br />

im zweistelligen Prozentbereich und in den letzten<br />

Jahren pendelten sich die Frequenzzahlen bei jährlich<br />

rund 470 000 Fahrzeugen ein. So verzeichnete die RhB<br />

am 25. November 2002 das 1 000 000. verladene Fahrzeug<br />

und gut 9 Jahre später bereits das 5 000 000!<br />

Jaqueline Tschanz und Thomas Glükler.<br />

29


30<br />

Medienbahn<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Mittwoch, 15. Februar 2012 Vereina-Tunnel<br />

bündner woche 17<br />

Kassiererin Anna-Dora Kasper, über die wir in der letzten Büwo berichtet haben,<br />

verteilt unsere Zeitung an eine Kundin des Autoverlads ...<br />

Mit der Büwo<br />

durch den<br />

Vereina-Tunnel<br />

Die Büwo verbindet Menschen<br />

in Graubünden – genauso wie<br />

der Vereina-Tunnel. Deshalb<br />

bekamen die Fahrgäste in den<br />

Reise- und Autozügen zwischen<br />

Klosters und dem Unterengadin<br />

am vergangenen Wochenende<br />

spannende Lektüre ...<br />

Geschafft! Die erste Runde Büwo ist verteilt.<br />

Jetzt gehts gleich mit dem nächsten Zug<br />

von Sagliains zurück nach Klosters.<br />

Nach so einem Willkommensgruss freut man sich erst recht auf die Ferien!<br />

... und auch im Reisezug gibts die Büwo, dies sehr zur Freude der überraschten<br />

Fahrgäste.<br />

Aber natürlich bietet die Büwo auch Einheimischen eine anregende Zugslektüre.


Damals, vor 30 Jahren<br />

31


32<br />

Neues in Kürze<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Mitarbeiter-Anlass<br />

Von Patricia Demarmels<br />

Am 25. November 2011 fanden sich die Mitarbeitenden<br />

der Region Chur/Surselva aus den Geschäftsbereichen<br />

Produktion und Vertrieb in der EMS Chemie ein. Der Einladung<br />

waren rund 80 Personen gefolgt. Darunter auch<br />

die Stationshalterinnen Bonaduz, Mitarbeitenden von<br />

Chur Tourismus, Stadtbus Chur und Gästeinformation Viamala.<br />

Das Programm beinhaltete eine Führung durch<br />

die Ausstellung anlässlich des 75-jährigen Bestehens der<br />

EMS Chemie mit anschliessendem Apéro und Nachtessen.<br />

Herzlichen Dank an den Organisator Fabian Lütscher.<br />

Entgleisung Carrerabachbrücke 1953<br />

Von Franz Skvor (alt Chef ZfW)<br />

Vor kurzer Zeit wurde die neue Carrerabachbrücke in der<br />

Ruinaulta in Betrieb genommen. Dort ist häufig «etwas<br />

passiert». Als ich ein Jahr bei der RhB in Diensten war,<br />

also am 21. August 1953, fand wegen Hochwasser mit<br />

Geschiebe auch so eine «massive» Entgleisung statt. Die<br />

Aufräumarbeiten waren recht schwierig und dauerten<br />

mehrere Tage. Ich bekam damals Schwarzweiss-Fotos<br />

von diesem Ereignis. Zwei davon habe ich digitalisiert.<br />

Jeder Rappen zählt<br />

Von Urs Mader<br />

Eine Klasse der Berufsschule für KV-Lehrlinge in Ilanz<br />

hat am 15. Dezember 2011 in den Zügen 1223 Ilanz –<br />

Chur und 1212 Chur – Ilanz Gipfeli und Getränke verkauft.<br />

Den erzielten Betrag haben sie in Luzern auf dem<br />

Europaplatz an «Jeder Rappen zählt» überreicht.<br />

Aussergewöhnliche Passagiere<br />

Von Bernadette Weibel<br />

6. Januar 2012, 10.30 Uhr, Pontresina Perron 2:<br />

Auf der Strasse geht nichts mehr! Da trifft man auch<br />

aussergewöhnliche «Passagiere» die zum ersten und<br />

wahrscheinlich auch zum letzten Mal mit der RhB fahren.


<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Trauriges Weidmanns Heil am Tasnatunnel<br />

Von Peider Härtli<br />

Den schweren Schneefällen vom 5. Dezember 2011 sind<br />

zahlreiche Wildtiere zum Opfer gefallen. Alleine vor dem<br />

Tasnatunnel sind vier Hirsche vom Zug erfasst worden.<br />

Innerhalb von fünf Tagen ereilte alleine auf der Engadiner<br />

Strecke 15 Tieren dasselbe Schicksal und netzweit<br />

mussten wir in diesem Winter rund 100 erfasste Wildtiere<br />

registrieren.<br />

Am selben Tag führte der <strong>Bahn</strong>dienst nach Rücksprache<br />

mit Wildhüter Guolf Denoth aus Zernez Zaunmaterial<br />

zum Tasnatunnel, womit in Zukunft solch tragische Zusammenstösse<br />

verhindert werden sollen.<br />

Trainspotters am Bernina<br />

Text von Peider Härtli, Bild von Hendrik Hauschild<br />

Einmal mehr erwies sich die Ausfahrt der Xrotd als voller<br />

Erfolg. Umso mehr als bei der Ausfahrt der alten Dame<br />

am 7. Januar 2012 für einmal auch wirklich alles passte:<br />

Neuschnee, stürmische Winde und hervorragende Stimmung.<br />

Bis auf eine einzige negative Rückmeldung eines<br />

Besuchers aus Grossbritannien waren alle Gäste vom<br />

Programm und der Reiseleitung von Hitsch Müller hell<br />

begeistert. Diese Begeisterung hat auch ein Team vom<br />

ZDF gepackt, welches an diesem Tag einen eindrücklichen<br />

Beitrag – mit Augenzwinkern zu den Trainspottern<br />

– gedreht hat.<br />

Die RhB bei der grössten Sportmesse<br />

Von Simon Rageth<br />

An der diesjährigen Sportmesse ISPO in München – das<br />

international führende Sport-Business Netzwerk – hat<br />

die Firma Peak Performance ihre neue Kollektion für<br />

den kommenden Winter präsentiert. Der Stand wurde<br />

als <strong>Bahn</strong>hof geschmückt und im Hintergrund fuhren als<br />

Projektion rund um die Uhr RhB-Züge ein und aus. Innert<br />

vier Tagen zählte der Stand beachtliche 6000 Besucher.<br />

Peak Performance wurde 1986 in Åre, im Herzen<br />

der schwedischen Bergwelt, gegründet. Ursprünglich<br />

war Peak Performance eine reine Skibekleidungsfirma,<br />

ist heute jedoch die grösste Sport-Mode-Marke Skandinaviens<br />

und agiert in über 20 Märkten mit eigenen General<br />

Stores und Einzelhandelspartnern.<br />

33


34<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Umbauten Dienstzimmer <strong>Bahn</strong>hof Disentis/Mustér<br />

Von Franco Maggioni<br />

Im Rahmen der Modernisierung und Erneuerung sämtlicher<br />

Dienstzimmer konnten die bestehenden Räume in<br />

Disentis zeitgerecht umgestaltet werden. Nebst den neu<br />

integrierten, sanitären Anlagen in allen Zimmern, kann<br />

ebenso von einer modernen Gemeinschaftsküche und<br />

Aufenthaltsräumen profitiert werden.<br />

Die Bauarbeiten dauerten von September bis Dezember<br />

2011 und wurden durch Maissen Architekten AG in Sedrun<br />

durchgeführt.<br />

Einen grossen Dank gebührt der Abteilung Materialwirtschaft<br />

und allen anderen an diesem Umbau beteiligten<br />

Personen für die tolle Zusammenarbeit und die Ausführung<br />

dieses Projekts.<br />

Wir bedanken uns beim Personal für das entgegengebrachte<br />

Verständnis während der Umbauphase.<br />

Herzliche Gratulation!<br />

Von Thomas Baumgartner<br />

Im November haben eine Lokführer-Anwärterin und<br />

fünf Lokführer-Anwärter die Prüfung als Lokführer/in<br />

erfolgreich bestanden. An einer kleinen Feier wurden<br />

ihnen die Diplome überreicht. Herzliche Gratulation zur<br />

bestandenen Prüfung und wir wünschen stets unfallfreie<br />

Fahrt!<br />

… und tschüss<br />

Von Geni Rohner<br />

üsa denis, de wikinger, hät bock uf rock<br />

und spielt zu sim abschied um eleven o'clock<br />

wia en profi hebt er sini schwarzi guitara<br />

und entlockt us ihara de schönschti schmarra<br />

nei, sini e-guitara tönt eifach gewaltig<br />

und das i de büros vu de verwaltig<br />

jetz fählt nur no de hans und sini crew<br />

und miar hätted es riesa fäscht im nu<br />

eis isch sicher und sonnaklar<br />

de denis isch üsa musicstar


<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Taufe des Triebzuges Otto Barblan in Bergün/Bravuogn<br />

Von Peider Härtli<br />

Die Taufe des ALLEGRA-Triebzuges 3511 «Otto Barblan»<br />

durch Standespräsident Ueli Bleiker, RhB-Verwaltungsratspräsident<br />

und Ständerat Stefan Engler und Gemeindepräsident<br />

Peter Nicolay sowie Schnupperfahrten mit<br />

dem ALLEGRA-Triebzug rundeten den erlebnisreichen Tag<br />

ab (s. auch S. 10). Als Höhepunkt fand der Umzug des<br />

Teams des neuen Dienstleistungszentrums statt: Originell<br />

– Mitglieder der Geschäftsleitung der RhB sowie Vertreter<br />

von Bergün Filisur Tourismus zogen das Team um Stefan<br />

Steiner auf Schlitten vom <strong>Bahn</strong>hof zum neuen Standort!<br />

Mit dem Umbau des <strong>Bahn</strong>hofs Bergün/Bravuogn, der Eröffnung<br />

des neuen <strong>Bahn</strong>areals mit Dienstleistungszentrum,<br />

der bevorstehenden Eröffnung des <strong>Bahn</strong>museums<br />

am 1. Juni 2012 und der geplanten Erneuerung und Erweiterung<br />

des <strong>Bahn</strong>erlebnisweges im Sommer 2012 unternehmen<br />

RhB und Bergün Filisur Tourismus weitere<br />

entscheidende Schritte zum «Mekka» der <strong>Bahn</strong>freunde.<br />

Fotoshooting Gourmino<br />

Von Caspar Frey<br />

Mitte November wurden mit Fotograf Peter Fuchs neue<br />

Werbebilder für den Gourmino-Wagen aufgenommen.<br />

Neben externen Statisten waren mit Luisa Wenk und<br />

Linard Marugg auch zwei RhB-Mitarbeitende Teil der<br />

Aufnahmen. Die Bilder wurden besser auf die Zielgruppe<br />

ausgerichtet und das Resultat ist äusserst zufriedenstellend.<br />

ICN auf Abwegen<br />

Von Markus Isler<br />

Allegra war gestern – heute fährt man mit Neigetechnik<br />

nach Arosa!<br />

35


36<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

v.l.n.r.: Stefan Zaugg, Gleismonteur, Landquart; Baptista<br />

Caminada, Gleismonteur, Chur Sand und Verwaltungsratspräsident<br />

Stefan Engler.<br />

Enrico e Valeria in elemento.<br />

Sommerbotschaft im tiefen Winter!<br />

Von Christoph Berger<br />

Wir haben die Banner im Format 6x1 m in der Schule<br />

fertig gemacht. Sie sollen an den Standorten «center da<br />

sport» und «mobilias fry» an der oberen Stelle aufgehängt<br />

werden und unsere Skitouristen auf die Attraktion<br />

im Sommer aufmerksam machen. Hier wurde der grosse<br />

Schwerpunkt auf einen sehr guten Kontrast gelegt. Die<br />

Banner können später auch für andere Anlässe verwendet<br />

werden. Die Schüler der 1. Sekundarschule Disentis/<br />

Mustér präsentieren stolz das Banner auf dem <strong>Bahn</strong>hofplatz<br />

von Disentis/Mustér.<br />

«Spontanes» Treffen mit unserem Präsidenten<br />

Von Peider Härtli<br />

In der letzten <strong>InfoRetica</strong> hat unser VR-Präsident Stefan<br />

Engler in der Rubrik «Spontan» wie folgt auf die Frage,<br />

mit wem er denn gerne ein feines Menu im Gourmino<br />

geniessen würde, reagiert: «Mit einem Mitarbeiter, welcher<br />

in einer <strong>Bahn</strong>dienstgruppe treu und pflichtbewusst<br />

seine Arbeit verrichtet. Wer meldet sich freiwillig?» Dieser<br />

Aufforderung sind Baptista Caminada und Stefan Zaugg<br />

gerne und «spontan» gefolgt und haben die Fahrt, das<br />

leckere Menu und das Gespräch mit Stefan Engler am 23.<br />

Februar im Gourmino nach St. Moritz genossen.<br />

RhB-Vertreter auf Zeitreise<br />

Von Paolo Sterli<br />

Während der BIT-Ausstellung in Milano, sind unsere Vertreter<br />

der bereits 101-jährigen Berninabahn, über die<br />

diesjährige Jubiläumsstrecke Chur – Disentis/Mustér, zu<br />

den 100 Jahre werdenden Jungfraubahnen gereist.<br />

Rappresentati della FR in viaggio nel tempo:<br />

Durante la fiera BIT di Milano, i nostri rappresentanti della<br />

già centenaria Ferrovia del Bernina, attraverso la tratta<br />

giubilare Coira – Disentis, hanno visitato la quasi centenaria<br />

ferrovia della Jungfrau.


Damals, vor 69 Jahren<br />

Von Jakob Walter, alt Chef M/P<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

37


38<br />

Sport total und die RhB mittendrin!<br />

Von Thomas Sonderegger<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Immer im Dezember ist Davos Schauplatz zweier sportlicher<br />

Weltanlässe, nämlich dem FIS-Langlauf-Weltcup-<br />

Rennen «Davos Nordic», sowie dem weltbesten Eishockey-Club-Turnier<br />

«Spengler Cup».<br />

An «Davos Nordic» massen sich unter anderem Dario Cologna<br />

und Petter Northug, beim «Spengler Cup» stand<br />

der HC Davos zum Beispiel dem Team Canada gegenüber.<br />

Also Weltklasse pur und für Spannung war wie immer<br />

gesorgt!<br />

Erstmals war die RhB an diesen Anlässen mit einem<br />

Stand vor Ort präsent.<br />

Davos Nordic<br />

Bei perfektem Winterwetter konnten wir am zweiten<br />

Dezember-Wochenende auf Bünda, Davos Dorf, sehr<br />

viele Interessenten an unserem Stand begrüssen. Auch<br />

Direktor Hans Amacker besuchte unser Zelt. Neben Auskünften<br />

zu unseren Angeboten konnte man bei einem<br />

Wettbewerb tolle Preise gewinnen und seine Geschicklichkeit<br />

beim «Personenwagen-Ziel-Schieben» testen.<br />

Auch bei der Aktion «Einfach für Retour» wurde eine erfreuliche<br />

Steigerung von rund 100 % erzielt (2010: 104<br />

Tickets/2011: 207 Tickets).<br />

Spengler Cup<br />

Direkt vor dem Nordeingang zur Vaillant-Arena schlugen<br />

wir in der Zeit des Spengler Cups unser Zelt auf. Während<br />

des ganzen Anlasses konnten wir immer wieder sehr<br />

viele Gäste begrüssen und die RhB mit ihren Angeboten<br />

als innovative Transportunternehmung präsentieren. Vor<br />

allem der Wettbewerb mit 1002 Teilnehmern und das<br />

Glücksrad waren die Magnetpunkte für das Publikum.<br />

Aber es entstanden auch immer wieder interessante<br />

(Verkaufs-) Gespräche zu verschiedenen Angeboten der<br />

RhB. Unter anderen konnten wir bei teilweise heftigem<br />

Schneetreiben unseren VR-Präsidenten, Stefan Engler<br />

am Stand begrüssen.<br />

Der Spengler Cup war zwischen Weihnachten und Neujahr<br />

auch an den <strong>Bahn</strong>höfen Landquart, Davos Dorf und Davos<br />

Platz sehr präsent. Mit riesigen «Willkommens-Schildern»<br />

begrüsste die IMG, eine der führenden Sportevent-Agenturen,<br />

die Gäste bereits an diesen <strong>Bahn</strong>höfen.<br />

Weiter boten die Sponsoren UBS und Generali Versicherungen<br />

ihren VIP-Kunden ein 1. Klasse-Upgrade auf der<br />

Fahrt mit der RhB an. Dieses Angebot, für welches wir<br />

vereinzelt auch Panoramawagen einsetzten, wurde von<br />

rund 40 % der Gäste benützt! Ein wirklich tolles Resultat!<br />

Beide Anlässe waren eine tolle Plattform, uns ausserhalb<br />

des <strong>Bahn</strong>hofs einem sehr gemischten Publikum zu<br />

präsentieren und ihm unsere <strong>Bahn</strong> näher zu bringen.


Erfolgreicher SVSE Riesenslalom und ESV Rätia<br />

Von Jürg Boner<br />

Am Sonntag, 29. Januar 2012, konnte der ESV Rätia auf<br />

Davos Pischa mit grossem Erfolg das Rennen durchführen.<br />

Mit dem zum SVSE Cup zählenden Riesenslalom<br />

wurde ebenfalls die ESV Rätia Klubmeisterschaft durchgeführt.<br />

So durften wir rund 100 startende Rennläufer<br />

und -läuferinnen (Alpin und Snowboard) bei wunderschönem<br />

kaltem, windigem Wetter und gut präparier-<br />

Ranglisten-Auszug ESV Klubmeisterschaft:<br />

Herren<br />

1. Bebi Jürg 1.55.03 Klubmeister<br />

2. Lareida Curdin 1.59.40<br />

3. Wyss Kurt 1.59.59<br />

Damen<br />

1. Lareida Lucrezia 1.55.58<br />

2. Ehrler Ladina 2.07.75<br />

3. Wyss Marianne 2.10.63 Klubmeisterin<br />

Klubmeister ESV Rätia Jürg Bebi 1.55.03<br />

Klubmeisterin ESV Rätia Wyss Marianne 2.10.63<br />

Knaben 1996-98<br />

1. Bebi Jan 2.02.83<br />

2. Thöny Erwin 2.12.82<br />

3. Schefer Jan 2.28.90<br />

Die Klubmeister, Jürg Bebi und<br />

Marianne Wyss.<br />

Die Siegerinnen bei den Damen,<br />

Ladina Ehrler, Lucrezia Lareida,<br />

Marianne Wyss.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

ter Piste empfangen. Der durch unseren Präsidenten<br />

ausgesteckte Lauf forderte viel von den Rennläuferinnen<br />

und Rennläufern. Dank dem grossen Engagement<br />

der Pischa Bergbahn Mitarbeitenden, der guten Pistenpräparation<br />

und den Rutschkommandos musste der<br />

zweite Lauf nicht neu gesteckt werden.<br />

Ranglisten-Auszug SVSE Rennen:<br />

Herren Elite<br />

1. Alpiger Dölf EWF Herisau 1.52.51<br />

2. Huber Werner EWF Herisau 1.53.12<br />

3. Hurschler Richi SVSE Engelberg 1.55.90<br />

Damen<br />

1. Gerber Barbara ESC Winterthur 2.29.93<br />

2. Wagner Erika ESC Winterthur 2.36.81<br />

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnerinnen und<br />

Gewinnern und allen Teilnehmenden. Ein grosses Dankeschön<br />

an die Helfer und Helferinnen und an die<br />

Sponsoren und Inserenten.<br />

Die Sieger bei den Herren,<br />

Curdin Lareida, Jürg Bebi, Kurt Wyss.<br />

39


40<br />

Der Bener Wagen As 1161<br />

Von Gian Brüngger<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Für die Anschaffung der letzten drei C C-Lokomotiven<br />

bewilligte der Verwaltungsrat im Jahre 1927 einen Kredit<br />

von CHF 1 050 000.–, wobei die Bestellung erst nach<br />

Durchführung der Olympischen Spiele in St. Moritz im<br />

Februar 1928 erfolgte. Die Direktion verhandelte einen<br />

Kaufpreis von CHF 320 000.– je Lokomotive. Mit dem<br />

Kreditüberschuss von CHF 90 000.– bestellte die RhB einen<br />

Pullmanwagen für den Engadin Express.<br />

Am 26. Juli 1929 lieferte die Schweizerische Waggonfabrik<br />

Schlieren (SWS) den Asalon 4ü 61. Die gleiche Firma<br />

baute im gleichen und in den folgenden Jahren weitere<br />

schwere Stahlwagen für die RhB, nämlich fünf AB4ü und<br />

sechs ABC4ü und die SIG in Neuhausen am Rheinfall lieferte<br />

einen A4ü und 12 C4ü Wagen. 4ü steht für vierachsige<br />

Personenwagen mit geschlossenen Übergängen mit<br />

Faltenbalg, eine Bezeichnung die bis 1956 gültig war.<br />

Mit diesen Wagen ist erstmals die seit Bestehen der RhB<br />

übliche Bauweise der Personenwagen, mit Rahmen aus<br />

Eisenprofilen, Holzgerippe mit Eisen oder Aluminiumblech<br />

verkleideten Kastenaufbauten, verlassen worden.<br />

Bei der neuen Stahlbauweise, welche in den umgrenzenden<br />

Nachbarländern, Deutschland, Österreich und<br />

Frankreich schon zu Beginn der Zwanzigerjahre Einzug<br />

hielt und bei den SBB 1926 begonnen hatte, war der<br />

Wagenkasten nicht mehr als selbständiges Bauwerk<br />

ausgebildet und auf das Untergestell gesetzt, sondern<br />

Rahmen und Wagenkasten zu einem einzigen festen<br />

Traggerüst vereinigt. Längsträger, Seitenwände und<br />

Dachspriegeln bildeten zusammen eine Fachwerkkonstruktion,<br />

versteift durch die Seitenwand und die Dach-<br />

verkleidung. Holz kam bei diesen Wagen nur noch für<br />

Fussböden, Zwischenwände und die Inneneinrichtung<br />

zur Anwendung. Die Seitenwände und das Dach zogen<br />

die Konstrukteure zum Mittragen, so dass sich Sprengwerke<br />

und sonstige Versteifungen des Rahmens erübrigten.<br />

Mit der Stahlbauweise konnte eine bedeutend<br />

grössere Stabilität des gesamten Wagenkastens und somit<br />

eine viel grössere Sicherheit bei Unfällen erreicht<br />

werden. Ähnlich wie bei den Normalspurwagen der SBB<br />

lieferte die SWS auch für die RhB meterspurige Drehgestelle<br />

einer vereinfachten preussischen Bauart mit<br />

quergestellten Blattfedern. Mit Rücksicht auf den Speisewagenbetrieb<br />

erhielten alle Wagen geschlossene<br />

Plattformen mit Faltenbalg zur Sicherung des Übergangs.<br />

Alle diese Verbesserungen bedingten Mehrgewichte, so<br />

dass pro Wagen gegenüber der alten Konstruktion ein<br />

solches von ca. 5 t resultierte. Dies konnte beim elektrischen<br />

Betrieb in Kauf genommen werden, umso mehr<br />

als es doch auch zum ruhigen Lauf der Wagen beitrug.<br />

Wir beschränken uns auf die Geschichte des Salonwagens.<br />

Der Pullmanwagen Asalon4ü 61 war von Anfang<br />

an mit einem Bremszahnrad für den Einsatz auf der FO<br />

ausgerüstet worden. Im Sommer 1930 fuhr Direktor<br />

Gustav Bener erstmals mit dem Wagen von Chur nach<br />

Zermatt, um bei den Eröffnungsfahrten des Glacier Express<br />

dabei zu sein. Daher kommt auch der Name Bener-Wagen.<br />

Der komfortable Wagen weist ein unwirtschaftliches<br />

Verhältnis des Gewichtes pro Sitzplatz auf. Dieser beträgt<br />

bei nur 25 Sitzplätzen und 25 t Tara ein Sitzplatzgewicht<br />

Ansicht des As 1161 in Chur am 18.01.1970 Foto Brüngger. Einweihungsfahrt Glacier Express mit Direktor Gustav Bener<br />

am Fenster, 2. von rechts (Archiv RhB).


von einer Tonne. Ein EW II-A z. B. hat ein Sitzplatzgewicht<br />

von 0,444 t. Trotz des eingebauten Bremszahnrads<br />

kam dieser Wagen sehr selten im Glacier Express zum<br />

Einsatz. Die FO fuhr damals noch mit Dampf und war an<br />

einem so schweren Wagen nicht interessiert. Hingegen<br />

fuhr er im Calais Engadin Express von Chur nach St. Moritz,<br />

zusammen mit den Seitengangwagen A4ü 51–53<br />

von 1913/14 und mit dem A4ü 54 von 1930. Für diesen<br />

Einsatz hatte er bereits bei Ablieferung den zweifarbigen<br />

Anstrich in creme/grün.<br />

Er beförderte viele Jahre viele Prominente nach St. Moritz<br />

und Davos. Bis zur Aufhebung der 1. Klasse am<br />

3. Juni 1956 war er der einzige vierachsige Salonwagen<br />

der RhB. Die von der MOB erworbenen Pullmanwagen<br />

kamen von 1940 bis 1956 als gewöhnliche AB, Wagen<br />

1. und 2. Klasse, als es noch drei Klassen gab, zum Einsatz.<br />

In der damaligen 1. Klasse transportierte die RhB<br />

immer noch relativ viele Fahrgäste, so dass sie anfänglich<br />

mit nur noch einer 1. Klasse nicht auskamen. Der Asalon4ü<br />

61 und die AB4ü 241–244 (ex MOB) erhielten ab<br />

1956 die Bezeichnung As4ü 1161 und As4ü 1241–1244<br />

und waren in der Mitte des Wagens mit grossen Buchstaben<br />

als «Salonwagen» bezeichnet. Auf diese Weise dienten<br />

sie noch viele Jahre Prominenten wie Farah, Kaiserin<br />

von Persien, Mitgliedern des englischen Königshauses,<br />

Feldmarschall Montgomery, Herbert von Karajan, Louis<br />

Amstrong, Claudette Colbert, Fernandel und vielen anderen<br />

für Fahrten zu den Ferienorten in Graubünden.<br />

Der Salonwagen As 1161 diente von 1973–1983 als Büro-<br />

und Messwagen für die Inbetriebnahme der neuen Ge<br />

A 1161 HW Landquart 1.11.1984<br />

Foto Brüngger.<br />

As 1161 HW Landquart 26.10.1985<br />

Foto Brüngger.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

4/4II-Lokomotiven 611–620. Anlässlich der Revision im<br />

Jahre 1985 erhielt er einen grünen Anstrich, mit welchem<br />

er die Hauptwerkstätte in Landquart nie verlassen<br />

hat. Nachdem die inzwischen zu As 1141–1144 umgebauten<br />

Pullmanwagen eine creme/rote Aussenbemalung<br />

erhielten. Ab 1985 sind dann der As 1161, und A<br />

1154 zu As umgebaut und praktisch im Ursprungszustand<br />

zurückversetzt worden. Alle erhielten einen<br />

creme-roten Anstrich wie die Salonwagen As 1141–1144.<br />

Diese wurden das ganze Jahr hindurch für Gesellschaften<br />

eingesetzt, an Wochenenden während der Hauptsaison<br />

auch als Verstärkung der 1. Klasse-Wagen in den<br />

Schnellzügen.<br />

Nach der Eröffnung des Furka-Basis Tunnels begann ein<br />

richtiger Run auf den Glacier Express. Da jeweils nur ein<br />

Speisewagen über den Oberalp durfte, mussten Gruppen<br />

in Disentis oder dann auf dem RhB-Teil das Mittagessen<br />

einnehmen. Der As 1161 diente mit seinen Tischen als<br />

idealer Saalwagen. Nachdem Pro Salonwagen die Finanzierung<br />

für die Totalrenovation der vier ex-MOB-Wagen<br />

As 1141–1144 ermöglichte und diese in den Jahren<br />

1998 und 1999 total erneuert mit einem creme/blauen<br />

Anstrich als Alpine Classic Pullman Express in Betrieb kamen,<br />

entschloss sich die RhB den Bener Wagen As 1161<br />

auch in diesem Outfit zu gestalten. Seither ist er immer<br />

wieder zusammen mit den Salonwagen und den inzwischen<br />

auch dunkelblauen Speisewagen im Einsatz. Möge<br />

der nun schon 83-jährige Wagen noch viele Jahre für<br />

ein vornehmes Reisen auf dem Netz der RhB und MGB<br />

zur Verfügung stehen.<br />

As 1161 Fiesch 31.7.2010<br />

Foto Brüngger.<br />

41


Partnerschaft ist, wenn der Partner schafft<br />

Von Simon Rageth, Interview von Peider Härtli<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Die beiden Freizeitunternehmen <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> und Tamina<br />

Therme bauen eine touristische Partnerschaft auf.<br />

Nach dem Motto «Partnerschaft ist, wenn der Partner<br />

schafft» wurden die Tamina Therme in Bad Ragaz am<br />

Mittwoch, 30. November 2011 von Zugbegleiterinnen<br />

und Zugbegleitern der RhB übernommen. Denn eines haben<br />

die beiden Unternehmen gemeinsam: Beide leben<br />

von ihrer Servicequalität sowie der Kundenorientierung.<br />

Mitten im düsteren und nebligen Spätherbst übernahm<br />

das RhB-Zugpersonal die Tamina Therme in Bad Ragaz,<br />

eine Wellness-Oase im Rheintal. Die RhB möchte damit<br />

über ihre eigenen «Schwellen» hinaus blicken und die<br />

Mitarbeitenden gezielt fördern und weiterentwickeln.<br />

Bereits früh morgens nahm das Zugpersonal den Dienst<br />

in der Küche, im Service, am Empfang, im Shop und in<br />

der Administration auf – stets in der RhB-Uniform,<br />

aus ser in der Funktion als Badeaufsicht, versteht sich.<br />

Im Dienste der Kundenzufriedenheit<br />

«Die Tamina Therme ist ein Unternehmen, bei dem die<br />

Servicequalität, der Kundenservice und die Zufrieden-<br />

Schlüsselübergabe an Eugen Cantieni (rechts)<br />

durch Daniel Grünenfelder, Personalchef der<br />

Tamina Therme.<br />

42<br />

Berti Güller in der Küche;<br />

«Merci für diesen Kurs! – ich<br />

werde nun speziell auf ein<br />

positives Auftreten achten und<br />

den Humor noch ein bisschen<br />

mehr ins Spiel bringen».<br />

heit der Gäste an oberster Stelle steht. Gleiche Grundprinzipien<br />

also wie bei der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> – nur die<br />

Branche unterscheidet sich», so Eugen Cantieni, Leiter<br />

Zugpersonal bei der RhB. Und genau diese Gemeinsamkeit<br />

wurde genutzt, um das eigene Zugpersonal<br />

gezielt weiterzuentwickeln, die Kundenorientierung<br />

noch weiter zu erhöhen und den Servicegedanken zu<br />

stärken.<br />

Eine gemeinsame Philosophie<br />

Beide Partner vertreten im Umgang mit Gästen die gleiche<br />

Philosophie: Den Gästen mehr bieten, als sie erwarten.<br />

Zudem haben die beiden Unternehmen erkannt,<br />

wie wichtig eine touristische Vernetzung ist. «Es ist uns<br />

sehr wichtig, dass wir die Servicekette für unsere Gäste<br />

von der ersten bis zur letzten Stunde ihres Aufenthaltes<br />

auf höchstem Niveau anbieten. Mit der Kooperation<br />

zwischen der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> und Tamina Therme fördern<br />

wir diesen Servicegedanken bei den Mitarbeitenden»,<br />

so Daniel Grünenfelder, Geschäftsführer der Tamina<br />

Therme AG.<br />

Luzi Oberer am Empfang; «Ich habe eine neue<br />

berufliche Erfahrung gemacht, die ich im beruflichen<br />

sowie im privaten einsetzen kann».


Interview mit Eugen Cantieni<br />

Seit einigen Jahren kommen Zugbegleiterinnen und<br />

Zugbegleiter jährlich in den Genuss, Gästebetreuung in<br />

einem für sie ungewohnten Ambiente zu schnuppern.<br />

Im vergangenen Herbst trafen sich Zugbegleiterinnen<br />

und -begleiter in der Tamina Therme in Bad Ragaz und<br />

übernahmen kurzerhand den Service im Hotel und im<br />

Bad und verwöhnten die Gäste «à la mode RhB». Über<br />

Sinn und Zweck dieser Einsätze hat die Redaktion mit<br />

Eugen Cantieni, Leiter Zugpersonal, im nachfolgenden<br />

Interview gesprochen.<br />

Redaktion: Wie kamst du auf die Idee, die Zugbegleiter<br />

in Badehosen als Therme-Gastgeber einzusetzen?<br />

Welche Ziele verfolgst du mit dieser Aktion?<br />

Eugen Cantieni: (lacht) Damit wollen wir den Beweis<br />

antreten, dass unsere Zugbegleiterinnen und -begleiter<br />

auch im Badeoutfit eine gute Figur machen. Aber ernsthaft:<br />

Die Tamina-Therme ist ein hochspannender Betrieb<br />

mit einem grossen Dienstleistungsfächer und ambitionierter,<br />

qualitativer Ausrichtung. Primär ging es<br />

darum über den eigenen Zaun zu schauen und von anderen<br />

zu lernen.<br />

… und sind die gesteckten Ziele erfüllt worden?<br />

EC: Die positiven Kundenrückmeldungen sind in den<br />

letzten Jahren kontinuierlich gestiegen – bei gleichzeitigem<br />

Rückgang der Beschwerden. Wir befinden uns in<br />

einem stetigen Verbesserungsprozess und wollen diese<br />

Entwicklung Jahr für Jahr bestätigen.<br />

Carlo Crameri bei der Frühstücksvorbereitung:<br />

«Wir müssen unbedingt<br />

besser sein als die Konkurrenz –<br />

go the extra-mile!»<br />

Edi Bless im Therme Restaurant;<br />

«Es war toll und wunderbar – noch<br />

mehr solche guten Kurse!»<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Bekannt waren vor allem die früheren Einsätze im<br />

Waldhaus am See in St. Moritz bei Claudio Bernasconi.<br />

Wodurch unterschied sich die Betreuung der Tamina-<br />

Therme-Gäste von der St. Moritzer Klientel?<br />

EC: Gar nicht. Beides sind Dienstleistungsunternehmen<br />

mit Kunden, deren Bedürfnisse es zu erfüllen gilt. Sie erwarten<br />

Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Dienstleistungskompetenz<br />

und Einfühlungsvermögen. Wie bei uns.<br />

Kann man diesen Ansprüchen immer gerecht werden?<br />

EC: Das ist nicht immer einfach, vor allem dann, wenn<br />

es mal nicht rund läuft. Ich habe grossen Respekt vor<br />

der Arbeit unserer Zugbegleiter/innen. Sie sind unsere<br />

Repräsentanten an der Front. Ihr Verhalten bestimmt<br />

massgeblich die Wahrnehmung der Servicequalität beim<br />

Kunden und entscheidet deren Beurteilung.<br />

Somit dürfen wir auch in Zukunft mit überraschenden<br />

«Übernahmen» von touristischen Betrieben durch RhB-<br />

ZugbegleiterInnen rechnen?<br />

EC: Zwischen Kundenzufriedenheit und Kundenbindung<br />

besteht ein grosser Zusammenhang. Genau so wichtig<br />

wie Investitionen in die Marktbearbeitung ist die Schulung<br />

unserer Mitarbeitenden im Kundenkontakt.<br />

Eugen Cantieni, herzlichen Dank für das Gespräch. Wir<br />

werden weitere Einsätze unserer ZugbegleiterInnen auch<br />

in Zukunft mit Interesse verfolgen und wünschen dir und<br />

deinem Team weiterhin gute Fahrt und ein glückliches<br />

Händchen bei der Betreuung unserer Fahrgäste!<br />

Eugen Cantieni im Gespräch mit<br />

Peider Härtli.<br />

43


44<br />

Vom Spinning zum Fondue Chinoise<br />

Von Amanda Gadient<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Wie jedes Jahr darf der/die Lernende des Bereichs Materialwirtschaft<br />

einen Teamanlass organisieren. Dieses<br />

Jahr war ich die Glückliche.<br />

Mitte August gab mir meine Berufsbildnerin die Aufgabe,<br />

mir etwas für den Teamanlass zu überlegen. Das<br />

wird dann auch ein Teil meiner ALS (Arbeits- und Lernsituation)<br />

ausmachen. Ich fand dies eine sehr gute<br />

Idee, da ich auch selber Vorschläge bringen konnte, um<br />

diesen Anlass nach meinen Ideen zu gestalten. Wir haben<br />

dann meine persönlichen Vorstellungen mit Stefan<br />

Ackermann angeschaut. Schlussendlich haben wir uns<br />

für etwas Sportliches entschieden, Spinning mit anschliessendem<br />

Nachtessen.<br />

Dann begann ich mit der Organisation des Ganzen. Ich<br />

fragte im PizFit nach, ob es möglich wäre, eine Trainingsstunde<br />

für uns zu arrangieren. Sie haben mir sofort zugesagt.<br />

Danach konnte ich auch das Nachtessen im Hotel<br />

Post in Sargans reservieren. Beim Menu habe ich mich für<br />

Fondue Chinoise entschieden. Als alles reserviert und<br />

geplant war, habe ich die Infoblätter an alle Mitarbeitenden<br />

der Materialwirtschaft verteilt. Diese mussten<br />

sich bis am 2. September 2011 bei mir an- bzw. abmel-<br />

den. Die meisten konnten erfreulicherweise teilnehmen.<br />

Bis zum 2. Dezember 2011 wusste niemand, wohin es<br />

ging. Wir starteten um 16 Uhr, da um 16.09 Uhr unser<br />

Zug fahren sollte. Dieser hatte aber ein wenig Verspätung,<br />

was aber nicht weiter schlimm war, da wir genug<br />

Zeit hatten, um vom <strong>Bahn</strong>hof Sargans zum PizFit zu<br />

spazieren. Als wir um 17 Uhr dort ankamen, wurden<br />

wir freundlich empfangen. Danach ging es auch schon<br />

los. Jeder bekam ein Spinning-Bike zugeteilt und Karin<br />

Britt erklärte uns, wie wir die Bikes einstellen sollten.<br />

Sie leitete dann auch die Stunde.<br />

Einige gaben ein bisschen mehr Gas als andere, doch<br />

es schien allen Spass zu bereiten. Nach der Trainingsstunde<br />

liefen wir zum Hotel Post. Dort angekommen,<br />

setzten wir uns alle und warteten auf’s Essen, das wenig<br />

später kam. Das Essen war sehr schmackhaft und<br />

wir genossen es.<br />

Nach dem Essen haben Stefan Ackermann und ich dann<br />

noch jedem ein «Chlaussäckli» verteilt. Es war ein sehr<br />

gelungener und lustiger Abend und es freute mich, dass<br />

alles so geklappt hat, wie es geplant war.


login Infomarket 2012<br />

Von Michi Benker und Erika Wismer<br />

Wie ein Bündnerfähnli für Aufregung sorgte<br />

Am Infomarket login nahmen rund 1500 Lernende des<br />

öffentlichen Verkehrs aus der ganzen Schweiz teil, um<br />

mehr über die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs<br />

zu erfahren. Am Samstagmorgen ging es los. Die ersten<br />

Lernenden strömten schon um 8.30 Uhr in das Center<br />

Löwenberg um die 25 verschiedenen Stände zu begutachten<br />

und Informationen zu offenen Stellen, Schwerpunktangeboten<br />

und allgemeinen Anstellungsbedingungen<br />

der Transportunternehmen einzuholen.<br />

Unseren Stand hatten wir an optimaler Lage – gleich<br />

beim Eingang, so kamen viele Lernende direkt zu uns.<br />

Wir lancierten einen Fotowettbewerb, bei dem sich die<br />

Lernenden möglichst originell mit RhB-Dienstkleidern<br />

einkleiden und sich einzeln oder in Gruppen vor der<br />

Berninawand in Pose stellen mussten. Die Fotos wurden<br />

anschliessend auf Facebook geladen. Anfänglich hatten<br />

die Lernenden noch ein bisschen «Bammel», sich ablichten<br />

zu lassen. Dies änderte sich jedoch schnell und<br />

der Wettbewerb fand grossen Anklang. Es gab auch viel<br />

zu gewinnen: Der Hauptpreis war eine Fahrt mit dem<br />

RhB-Stand im Center Löwenberg.<br />

Svenja Ulmann, Maura Derungs und Alex Frommenwiler.<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Bob auf der Olympiabobbahn in St. Moritz, die Gewinnergruppen<br />

erhielten Eintritte für die Bob-WM 2013<br />

sowie als Spezialpreis HCD-Tickets. Alle Fotos können<br />

unter www.rhb.ch/facebook begutachtet werden.<br />

Abgesehen vom Wettbewerb kam es zu spannenden Gesprächen<br />

zwischen uns und den Lernenden, bei denen<br />

wir viele Fragen zur RhB beantworten durften. Nach<br />

13 Uhr wurde es ruhiger, viele Lernende gingen zum<br />

Mittagessen oder wieder nach Hause. Einige Bündner<br />

Lernende machten sich mit einem «Bündnerfähnli» auf<br />

den Heimweg. Im <strong>Bahn</strong>hof Bern kam es dann zu einem<br />

kleinen «Kriminalfall». Die jungen Leute fielen einigen<br />

bewaffneten Polizisten auf, die wegen der Anti-WEF-<br />

Demonstration im Einsatz standen und umzingelten unsere<br />

Lernenden doch glatt. Nach einigen Abklärungen<br />

und Diskussionen wurden sie dann wieder entlassen.<br />

Was ein «Bündnerfähnli» so alles auslösen kann …<br />

Vielen Dank an das Infomarket-Helferteam Tanja Fiala,<br />

Andrea Pfiffner, Patricia Demarmels, Michi Benker und<br />

Heta Sali.<br />

45


46<br />

Nachruf<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Armin Jenni<br />

Am 19. Januar 2012 verstarb unser Mitarbeiter, Armin<br />

Jenni, nach einer kurzen schweren Krankheit im Alter<br />

von nur 53 Jahren. Sein Tod hat uns tief getroffen und<br />

hinterlässt im Team eine sehr grosse Lücke.<br />

Am 12. Februar 1959 wurde Armin Jenni geboren und er<br />

verlebte seine Jugend- und Schulzeit in Chur und Churwalden.<br />

Am 1. August 1983 – vor knapp 30 Jahren – hat<br />

Armin Jenni seine Arbeit als Fahrleitungsmonteur bei<br />

der <strong>Rhätische</strong>n <strong>Bahn</strong> in Landquart begonnen. Am<br />

1. Juni 1987 wechselte er zum Visiteurdienst in Landquart<br />

und arbeitete vorwiegend in Untervaz. Später<br />

wechselte er in den Bereich der Fahrzeughauptkontrollen<br />

in der Pendelhalle in Landquart und arbeitete dort<br />

bis zu seinem krankheitsbedingten Ausscheiden. Armin<br />

Jenni führte die ihm zugewiesenen Arbeiten in grosser<br />

Selbstständigkeit sehr zuverlässig und mit Freude aus.<br />

Dank seiner Einsatzbereitschaft und seiner Offenheit für<br />

Neuerungen in Arbeitsabläufen und in der Rollmaterialtechnik<br />

konnte er auch für ausserordentliche Aufgaben<br />

vielseitig eingesetzt werden. Hervorzuheben ist dabei<br />

seine Zuverlässigkeit und sein sehr erfolgreiches Mitwirken<br />

bei der Einarbeitung und Weiterbildung von RhB-<br />

Angestellten. Viele RhB-Mitarbeitende durften dabei<br />

von seinen Rollmaterialkenntnissen und seinen Erfahrungen<br />

profitieren.<br />

Ihm war die Familie sehr wichtig und in der Freizeit war<br />

er ein eifriger Fischer und Jäger und genoss viele Stunden<br />

in seiner Ferienwohnung im <strong>Bahn</strong>wärterhaus in<br />

Waltensburg.<br />

Im Verstorbenen haben wir einen verantwortungsvollen,<br />

zuverlässigen und loyalen Mitarbeiter verloren, dem wir<br />

ein ehrendes Andenken bewahren werden. Seinen Angehörigen<br />

entbieten wir unser herzliches Beileid. (HR-R)<br />

Giosuel Puorger<br />

Am 19. Januar 2012 verstarb Giosuel Puorger völlig unerwartet<br />

im Alter von erst 48 Jahren. Sein plötzlicher Tod<br />

hat uns alle tief getroffen.<br />

Giosuel Puorger wurde am 23. Dezember 1963 als erster<br />

Junge nach 6 Schwestern im Münstertal geboren. Schon<br />

früh unterstützte er seine Eltern im Betrieb und half<br />

nach der Schule tatkräftig auf dem Feld und im Stall mit.<br />

Am 16. September 1980 ist Giosuel Puorger als Hilfsarbeiter<br />

Bau in die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> eingetreten. Mitte<br />

1989 verliess er die RhB und versuchte sein Glück bei<br />

einer Sägerei in Zernez. Doch schon bald zog es ihn wieder<br />

zurück und am 1. März 1992 trat er erneut als Gleismonteur<br />

in die Gruppe Zernez des <strong>Bahn</strong>meisterbezirks<br />

Engadin ein. Giosuel Puorger wurde vor allem für spezielle<br />

Arbeiten wie Streckenkontrolle und als Transportbegleiter<br />

Strecke eingesetzt. Wir kannten Giosuel als aufgestellten<br />

und hilfsbereiten Kameraden. Er war immer<br />

für ein Spässchen zu haben oder in der Mittagspause für<br />

eine Runde «Rumba» (Kartenspiel) mit seinen Arbeitskollegen.<br />

Wir vermissen seine Fröhlichkeit sehr!<br />

In seiner Freizeit genoss Giosuel Puorger seine Hobbys<br />

wie Curling, jassen und natürlich das italienische Spiel<br />

«Mura». So organisierte er Murameisterschaften im Engadin,<br />

welche er öfters auch selber gewann. Giosuel<br />

hatte ein sehr enges Verhältnis zu seiner Schwester Barblina<br />

Da Canal. In den Ferien ging Giosuel oft mit ihr<br />

oder seinem Onkel nach Italien zur Traubenernte. Er<br />

reiste auch einmal nach Kenia oder genoss einen Urlaub<br />

auf einem Kreuzfahrtschiff.<br />

Die grosse Beteiligung an der Abdankung von Giosuel<br />

Puorger zeigte, wie beliebt er war. Zahlreiche Freunde,<br />

Arbeitskollegen und Mitglieder aus dem Männerchor,<br />

der Blasmusik und dem Jungverein begleiteten ihn auf<br />

seinem letzten Gang. Giosuel Puorger wird uns allen<br />

sehr fehlen und wir entbieten seinen Angehörigen unser<br />

tief empfundenes Beileid. (HR-I)


Personalchronik<br />

vom 2. Dezember 2011 – 1. März 2012<br />

Eintritte<br />

Austritte<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Matias Bänziger als Leiter Rechtsdienst, Chur<br />

Markus Bauhofer als Projektleiter, Landquart<br />

Trajce Donev als Fachspezialist Fahrwerke, Landquart<br />

Süleyman Fidan als Fachspezialist Fahrzeugunterhalt, Landquart<br />

Denis Formolli als Spezialmonteur, Samedan<br />

Jürg Gabathuler als Fachspezialist Fahrzeugunterhalt, Landquart<br />

Martin Gredig als Leiter Finanzen, Chur<br />

Christian Mayer als Lokführer in Ausbildung, Landquart<br />

Emanuel Monigatti als Spezialmonteur, Samedan<br />

Dane Riedi als Handwerker, Landquart<br />

Remo Schatz als Leiter Qualität und Prozesse, Chur<br />

Matthias Schmid als Lokführer in Ausbildung, Landquart<br />

Karin Schöppl als Mitarbeiterin Controlling, Chur<br />

Franco Schröttenthaler als Gleismonteur, Chur<br />

Giachem Andri Schucan als IT Projektleiter, Chur<br />

Anna Tina Schuoler als Autolackiererin, Landquart<br />

Tobias Stäuble als Spezialmonteur, Landquart<br />

Michele Triacca als Spezialmonteur, Samedan<br />

Max Weibel als Lokführer, Landquart<br />

Christoph Widmer als Lokführer in Ausbildung, Landquart<br />

Armin Winkler als Lokführer in Ausbildung, Landquart<br />

H E R Z L I C H W I L L K O M M E N !<br />

Josef Brunner als Kunden- und Reiseberater, Chur<br />

Fredi Clalüna als Gruppenleiter <strong>Bahn</strong>dienst, Zernez<br />

Andreas Fischer als Spezialhandwerker, Landquart<br />

Mathias Haltiner als Projektleiter, Landquart<br />

Renatus Jörg als Betriebsangestellter, Zernez<br />

Armando Luzi als Gleismonteur, Davos Platz<br />

Rosita Maissen als Zugbegleiterin, Chur<br />

Barbara Torri als Personalfachfrau, Chur<br />

Reto Wildhaber als Lokführer, Landquart<br />

A L L E S G U T E F Ü R D I E Z U K U N F T !<br />

47


48<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

Pensionierungen<br />

Dienstjubiläen<br />

Giulio Cortesi, Gleismonteur, Poschiavo<br />

Gianluigi Fancoli, Rangiermeister, Tirano<br />

Karl Schweizer, Lokführer, Landquart<br />

A L L E S G U T E I M R U H E S T A N D !<br />

25 Dienstjahre<br />

Peter Davatz, Lokführer, Landquart<br />

Jakob Kalberer, Leiter Dienstbereich, Landquart<br />

Peter Müller, Fahrdienstleiter, Landquart<br />

Jakob Schlegel, Lagerist, Landquart<br />

40 Dienstjahre<br />

Gion Rest Camathias<br />

Zugführer<br />

Chur<br />

Wilhelm Hug<br />

Lokführer<br />

Landquart<br />

Egidio Cortesi<br />

Gleismonteur<br />

Poschiavo<br />

Augustin Monn<br />

Lokführer<br />

Landquart<br />

H E R Z L I C H E N G L Ü C K W U N S C H !


RhB in-team<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

09.09.2011 Markus Weder, Rangiermeister, Landquart, mit Alda Meneghini<br />

14.11.2011 Jürg Kuratle, Lokführer, Chur, mit Ursula Valer<br />

08.11.2011 Nina, des René Bärtsch, Sachbearbeiter Support, Landquart und der Ursina<br />

Triet, Kondukteuse, Chur<br />

01.01.2012 Melissa, des Daniele Cammarata, Spezialmonteur, Landquart<br />

07.01.2012 Lea Alejandra, der Irene Beltrame-Schäpper, Kaufmännische Mitarbeiterin,<br />

Chur<br />

12.01.2012 Lina Margrit, des Martin Mutzner, Lokführer, Scuol-Tarasp und der Annina<br />

Mutzner, <strong>Bahn</strong>betriebsdisponentin, Scuol-Tarasp<br />

16.01.2012 Morena, des Davide Pedretti, Gruppenleiter Stellvertreter, Samedan<br />

49


Spontan<br />

Tarzisius Caviezel<br />

Verwaltungsrat<br />

<strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> <strong>InfoRetica</strong>, Nr. 1 / 2012<br />

IHRE SPONTANE MEINUNG…<br />

… zu Schnee und Kälte in diesem Winter?<br />

Für Skitouren ist der viele Neuschnee<br />

genial, aber so langsam habe ich<br />

genug vom frühmorgendlichen<br />

Schneeschaufeln vor meinem Haus in<br />

Davos Clavadel!<br />

… zur <strong>InfoRetica</strong>?<br />

Ist abwechslungsreich und zeigt die<br />

Menschen, die hinter dem Unternehmen<br />

stehen. Auch die Landschaftsbilder<br />

sind schöne Werbung für unseren<br />

Tourismuskanton.<br />

Vor einem TV-Publikum würde ich<br />

ganz gerne als Dirigent antreten, aber<br />

leider wurde die passende Symphonie<br />

dazu noch nicht geschrieben.<br />

Mit Jaques Rogge, Präsident des<br />

Olymischen Komitee IOC. Dann könnte<br />

ich ihm zeigen, wieso Olympia 2022<br />

in unserem Kanton stattfinden soll.<br />

Mit Jaques Rogge. Weil das dann<br />

wohl von den Medien als Bestechungsversuch<br />

gewertet würde.<br />

Andreas Thöny<br />

Verwaltungsrat<br />

Endlich mal wieder ein richtiger<br />

Winter, so wie es ihn anscheinend<br />

nur früher gegeben haben soll.<br />

Danke allen Mitarbeitenden für ihren<br />

Sondereinsatz!<br />

Gefällt mir sehr gut. Der Tiefgang<br />

zeigt unser Unternehmen in allen<br />

Facetten und macht es noch sympathischer.<br />

Die «Schweiz» sucht derzeit ihr Supertalent? Welches Talent könnten Sie in die Waagschale werfen?<br />

Mit wem würden Sie gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?<br />

Und mit wem nicht?<br />

Hans-Jürg Spillmann<br />

Verwaltungsrat<br />

Prima! Wurden wahrscheinlich vom<br />

Hersteller der tollen, neuen RhB-<br />

Schneeschleudern gleich mitgeliefert!<br />

Gut gemacht und informativ.<br />

Wahrscheinlich keines, das bei dieser<br />

Veranstaltung gross Eindruck machen<br />

würde.<br />

Mit meiner Frau Ursula.<br />

Mit einem Kostverächter.<br />

Zuhören. Aber das wäre für eine<br />

Bühne wohl kaum interessant.<br />

Mit Frau Bundesrätin Leuthard, um<br />

ihr die Vorzüge der RhB zu zeigen.<br />

Da nehme ich den Joker. Warum<br />

sollte ich jemandem so etwas<br />

Einmaliges vorenthalten?


5% Rabatt für RhB-<br />

Mitarbeitende mit<br />

RhB-FVP Ausweis<br />

(gültig bis 31.12.2012)<br />

Traumreisen in Gelb<br />

Unsere Agentur Reisen und Freizeit in Chur präsentiert Ihnen vielfältige Tages- und Mehrtagesreisen.<br />

Geniessen Sie im topmodernen 5*-Reisecar erlebnisreiche Fahrten im In- und Ausland.<br />

Eine Auswahl aus unserem Reiseprogramm 2012<br />

Tierpark Goldau 26. April<br />

Kroatien und die Küste Dalmatiens 26. Mai bis 2. Juni<br />

Steiermark und ihre Hauptstadt Graz 4. bis 8. Juni<br />

Rundreise Baltikum und Schweden 18. Juni bis 1. Juli<br />

Besuch im Wallis mit Glacier Express 25. bis 27. und 27. bis 29. Juni sowie 3. bis 5. und<br />

5. bis 7. September<br />

Argentinien 14. bis 30. November<br />

Gerne senden wir Ihnen unsere Broschüre mit weiteren Reisen zu.<br />

PostAuto Schweiz AG<br />

Agentur Reisen & Freizeit<br />

7001 Chur<br />

Tel. 058 386 31 70<br />

traumreisen@postauto.ch<br />

www.postauto.ch/reiseangebote<br />

Fahrt nach Mass<br />

Fragen Sie unverbindlich nach<br />

einer Offerte für Ihre Vereins-,<br />

Firmen-, Schul- und Hochzeitsfahrt.<br />

51


16. / 17. Juni 2012<br />

Jubiläumsfest<br />

Chur — Disentis / Mustér<br />

Die <strong>Rhätische</strong> <strong>Bahn</strong> feiert ihre<br />

Jubiläumslinie Chur – Disentis.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.rhb.ch/chur-disentis

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!