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Musikalienshop mit über 370'000 Titeln! - Zürcher Hochschule der ...

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Diplomausstellung Opening Scene 2010. Foto: Stefan Hunziker<br />

komplexe fragen –<br />

kluge lösungen<br />

Wie ver<strong>mit</strong>teln wir Ver<strong>mit</strong>teln? Und wie zeigen<br />

wir Transdisziplinarität? Diesen Fragen<br />

versuchten die beiden Master-Studiengänge in<br />

Transdisziplinarität und in Art Education auf<br />

die Spur zu kommen. Unter dem Titel «Opening<br />

Scene» stellten sie ihre Master-Arbeiten vor und<br />

präsentierten kluge Lösungen. Heinrich L<strong>über</strong> *<br />

Opening Scene bezeichnet in <strong>der</strong> Regel die Eröffnungsszene<br />

eines Films. Gewisse Meister ihres Faches schafften es, in dieser<br />

kurzen Sequenz die ganze Geschichte vorwegzunehmen,<br />

ohne dass man sie bereits im vollen Umfang verstanden hat.<br />

So zeigte zum Beispiel Alfred Hitchcock in «Rear Window»<br />

in einer komplexen Kamerabewegung, die nur einzelne Fragmente<br />

sichtbar machte, einen Mann <strong>mit</strong> Gips am Fenster, eine<br />

Balletttänzerin, ein Paar, das streitet, einen Hund, einen Pianisten,<br />

eine kaputte Kamera, Fotomagazine und ein Bild eines<br />

Autounfalls. Hitchcock beschrieb gleich zu Beginn den durch<br />

einen Unfall an den Stuhl gefesselten Fotografen und seine Situation.<br />

Das hätte er auch an<strong>der</strong>s leisten können, zum Beispiel<br />

durch ein inszeniertes Gespräch. Er wollte die Geschichte<br />

aber subtiler angehen. Das Potenzial seiner Eröffnungsszene<br />

ist also <strong>mit</strong>unter darin zu sehen, dass auf einfache Weise das<br />

Setting <strong>der</strong> Geschichte, also die Bedingungen <strong>der</strong> Möglichkeiten,<br />

offengelegt wird.<br />

Unter dem Titel «Opening Scene» stellten 2010 und 2011 im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Diplomausstellungen ZHdK Studierende <strong>der</strong> Studiengänge<br />

Master of Arts in Transdisziplinarität und Master of<br />

Arts in Art Education ihre Master-Arbeiten vor. In kurzen Videoporträts<br />

veranschaulichten sie noch vor <strong>der</strong> Fertigstellung<br />

ihrer Projekte zentrale Fragestellungen und Herangehenswei-<br />

Diplomausstellung Opening Scene 2011. Foto: Katja Gläss<br />

kulturanalysen und ver<strong>mit</strong>tlung/ zett 2–11 33<br />

sen, um einen Einblick in ihren Arbeitsprozess zu gewähren.<br />

Diese Aufgabe führte, auf für sie ungewohnte Weise, zu Fragen<br />

nach Inszenierung, Schnitt und Dramaturgie.<br />

Dieses Konzept soll Schnittstellen <strong>der</strong> beiden Studiengänge in<br />

Bezug auf Methoden und Prinzipien aufzeigen: sei es dadurch,<br />

dass das eine im an<strong>der</strong>en erzählt wird o<strong>der</strong> dass Reibungen<br />

zwischen verschiedenen Disziplinen erzeugt werden. Daraus<br />

ergaben sich Fragen wie: Wie ver<strong>mit</strong>teln wir Ver<strong>mit</strong>teln? Wie<br />

stellen wir Ausstellen aus? Wie können wir Beschreiben beschreiben?<br />

Und schliesslich: Was können wir zeigen, wenn<br />

wir Transdisziplinarität zeigen möchten?<br />

Richtige Antworten gibt es nicht – aber eines ist klar: Nur<br />

wenn an festen Grössen wie Kunst, Disziplin, Autorschaft,<br />

Werkbegriff und natürlich auch an Ver<strong>mit</strong>tlung und Transdisziplinarität<br />

gerüttelt wird, gibt es kluge Lösungen.<br />

* Heinrich L<strong>über</strong> ist Leiter bilden & ver<strong>mit</strong>teln im Master of Arts in Art<br />

Education, Departement Kulturanalysen und Ver<strong>mit</strong>tlung,<br />

(heinrich.lueber@zhdk.ch).<br />

Alle Videos und weitere Informationen sind zu finden unter: http://openingscene.ch

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