06.12.2012 Aufrufe

Schlesischer Gottesfreund - Herzlich Willkommen!

Schlesischer Gottesfreund - Herzlich Willkommen!

Schlesischer Gottesfreund - Herzlich Willkommen!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Geistliches Wort 178<br />

GEISTLICHES WORT S. 178<br />

Unsere Weihnachtsbitte S. 179<br />

BEITRÄGE<br />

Was bedeutet mir Schlesien S. 180<br />

Wittichenau - Eine Gemeinde S. 181<br />

feiert ihr hundertjähriges<br />

Kirchweihjubiläum<br />

Ort des Gedenkens in Zobten S. 183<br />

MELDUNGEN S.185<br />

Prof. Schulz zum<br />

80. Geburtstag S. 186<br />

AUS DEN LANDESARBEITS-<br />

GEMEINSCHAFTEN S. 187<br />

ZUR ADVENTSZEIT S. 189<br />

VERANSTALTUNGEN S. 189<br />

AUS DER LESERGEMEINDE S. 190<br />

BUCHEMPFEHLUNG S. 191<br />

Titelbild: Engel in der Kirche zu Daubitz. Foto: ANN<br />

Der Apostel Paulus schreibt: „Ihr wißt die Gnade unseres<br />

Herrn Jesus Christus, daß, ob er wohl reich ist, ward er<br />

doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armut<br />

reich würdet“. II. Kor. 8, 9<br />

Ich greife ein Stichwort unserer Tage auf: Unzufriedenheit.<br />

Sie ist unübersehbar: Von der Begeisterung über das<br />

große Geschenk der Wiedervereinigung ist vielfach nur<br />

noch Unzufriedenheit geblieben Den Ostdeutschen dauert<br />

die Angleichung an das Westniveau zu lange, vielen Westdeutschen<br />

kostet sie zu viel. Hinzu kommt Unzufriedenheit<br />

über Politiker, Universitäten, Schulen, Europa, Klimaschutz,<br />

nicht zuletzt auch über die Kirchen. Es spricht viel<br />

dafür, daß die Unzufriedenheit ein Wesensmerkmal des<br />

Menschen ist - unabhängig von der Wirtschaftslage. Die<br />

Bibel zeigt uns ja, daß sogar die ersten Menschen mit ihrer<br />

Lage unzufrieden waren.<br />

Objektiv hatten sie keinen Grund dazu. Sie lebten im<br />

Paradies. Sie hätten zufrieden sein können. Aber irgendetwas<br />

fehlt ihnen. Die Schlange bringt es auf den Punkt: „Ihr<br />

werdet sein wie Gott“ (1. Mose 3,5). Offensichtlich haben<br />

sie sich mit der Frage herumgeschlagen: Da muß doch<br />

mehr drin sein im Leben, mehr Glanz, mehr Erfüllung!?<br />

Und das vermuten sie bei Gott.<br />

War das denn falsch? Der Wunsch nach einem erfüllten<br />

Leben ist doch richtig! In diesem Sinne ist Unzufriedenheit<br />

auch etwas Gutes. Die Frage ist allerdings, warum ist die<br />

Sache bei den ersten Menschen dann aber so schlecht ausgegangen?<br />

„Christi Geburt“<br />

Malerei an der Empore der Kirche zu Friedersdorf bei Görlitz<br />

Foto: Landesamt für Denkmalspflege Dresden, Wolfgang Junius<br />

Die Wendung nach unten<br />

CHRISTIAN-ERDMANN SCHOTT<br />

Weil sie die Erfüllung in der falschen Richtung gesucht<br />

haben. Darin lag schon der Betrug der Schlange. Sie hat die<br />

Menschen auf die falsche Fährte gelenkt, indem sie ihnen<br />

die Vermutung nicht ausgeredet hat, daß der Reichtum des<br />

Lebens in der Erhöhung unserer Möglichkeiten, in der<br />

Steigerung, vorn, oben, im Mehr zu finden ist. Das meinen<br />

wir in der Regel heute noch. Sein wie Gott - groß, hoch,<br />

ja allmächtig. Es gibt auch Stellen in der Bibel (Psalmen,<br />

Buch der Offenbarung), die uns Gott so zeigen. Aber sie<br />

sagen uns nie, daß wir ihm darin nacheifern sollen. Es<br />

bleibt eine Distanz, die auch bleiben muß. Aber der Gott<br />

der Bibel ist nie nur der auf dem Thron Sitzende. Viel häufiger<br />

wird er uns geschildert als der Gott, der auf uns<br />

zugeht, sich uns zuwendet, als der erbarmende, liebende<br />

Gott. Die Weihnachtbotschaft zeigt das überdeutlich: Gott<br />

wird Mensch, ein Kind, geboren im Stall. Er macht sich uns<br />

gleich. Wenn das so ist, dann meint, ihm gleich sein wollen,<br />

daß wir diese Bewegungsrichtung übernehmen und<br />

nicht nach dem Hohen und Großen über uns trachten, sondern<br />

uns nach unten wenden und uns denen zuwenden, die<br />

uns brauchen.<br />

Hier liegt der Schlüssel für das Scheitern von Adam und<br />

Eva. Sie haben Gott in der Höhe gesucht und darüber das<br />

Paradies und ihn selbst verloren. Weihnachten aber ist eine<br />

Demonstration Gottes, die uns auffordert, den Blick zu<br />

wenden und Zufriedenheit und Reichtum des Lebens in der<br />

Tiefe zu suchen, in der liebenden Zuwendung zu den<br />

Menschen, Mitgeschöpfen, Dingen. Von uns aus starren

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!