Manuskript - WDR 5

können nicht mehr selber darüber entscheiden, auf welche Schule ihr Kind wechseln
soll. Emine hatte eine ‚eingeschränkte Empfehlung’ für das Gymnasium – und was
das bedeutet, merkte sie schnell, als sie sich mit ihrer Mutter auf einem Gymnasium
anmelden wollte.
Sprecher:
O-Ton:
„Da hatte die Lehrerin mit dem Direktor gesprochen und hatte dann gesagt,
nein, das sie mich nicht aufnehmen, deswegen bin ich auf die Realschule
gegangen. Erst wollte ich nicht auf die Realschule sondern auf Gesamt, weil
dort auch meine Freundin hingeht, dann haben wir dort geguckt, aber da
wusste ich noch nicht, ob ich auf das Gymnasium, oder nicht, deswegen hat
die Frau gesagt, Du musst schon wissen, ob du jetzt hierhin kommst oder
nicht.“
Auf die Gesamtschule hätte Emine gehen können. Doch durch das ganze Hin und
Her war sie letztlich zu spät dran und bekam keinen der begehrten
Gesamtschulplätze. In der Realschule, die sie jetzt besucht, gehört sie zu den
Klassenbesten. Emines Mutter Nezrin kann die Empfehlung der Grundschullehrerin
nicht so recht verstehen.
O-Ton:
„Die Klassenlehrerin hat er dann doch drauf geschrieben, dass sie zu
langsam wäre. Aber eigentlich ist sie im Moment immer noch gut. Sie
schreibt nur Einser. Sie hat nur gute Noten in der Klasse, sie ist die beste
also, da mache ich mir immer noch Sorgen, das ist wirklich schade für sie.“
Sprecher:
Nezrin Yilmaz ist in der Türkei geboren und hat nur einen Hauptschulabschluss. Nun
möchte sie, dass ihre Kinder mehr erreichen:
O-Ton:
„Unsere Eltern haben ja nur gedacht: Geld verdienen, zurück in die Türkei,
aber ich habe das ja nicht. Ich will, dass meine Kinder anständige Arbeit
© Westdeutscher Rundfunk Köln 2010
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