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Manuskript - WDR 5

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Sprecher:<br />

Deshalb bemühen sich die meisten Lehrer, die Entscheidung über die weiterführende<br />

Schule im Einvernehmen mit den Eltern zu treffen. Doch der Druck, der dabei auf<br />

allen lastet, ist enorm. Die Bochumer Erziehungswissenschaftlerin Gabriele<br />

Bellenberg;<br />

Sprecher:<br />

O-Ton:<br />

„Da gibt es ganz aktuelle Studien zu. In Nordrhein-Westfalen ist es so, dass<br />

in den letzten Jahren das Gewicht der Empfehlung der Lehrkräfte gestärkt<br />

worden ist. In solchen Ländern ist der Druck auf die Lehrkräfte deutlich<br />

gestiegen, weil sie das häufig als eine sehr schwierige Aufgabe empfinden.<br />

Sie sind sich auch der Tragweite häufig sehr bewusst, das macht Stress<br />

unter den Lehrkräften, und es wirkt natürlich ganz stark auf den Unterricht<br />

zurück. Alle Eltern von Dritt- und Viertklässlern kennen das aus eigener<br />

Anschauung: wie stark der Druck auf die Schülerinnen und Schüler in diesen<br />

beiden Klassen ist.“<br />

Stress von Anfang an, der gegen Grundschule arbeitet, die eigentlich darauf setzt,<br />

das Selbstvertrauen, die Neugierde und Lernfreude der Kinder zu wecken, und nicht,<br />

sie mit Auslesedruck zum Arbeiten zu zwingen. Die Lehrer können sich auch nicht<br />

um die Entscheidung herum drücken, solange es das gegliederte Schulsystem gibt.<br />

Gregor Stiels von der Grundschule an St. Theresia:<br />

Sprecher:<br />

O-Ton:<br />

„Wenn es nach mir ginge, würde es das gar nicht geben, diese Einsortierung.<br />

Sie arbeiten hier vom ersten bis zum vierten Schuljahr mit starken und<br />

schwachen Kindern zusammen, sogar jetzt in verschiedenen Altersstufen<br />

zusammen und das funktioniert. Das ist das Bekenntnis zur Heterogenität.<br />

Ich muss diesen schwierigen Spagat dann hin bekommen, das in ein<br />

bestimmtes Raster hinein zu geben, dass meinem pädagogischen<br />

Empfinden nicht entspricht aber der Vorgabe unseres Schulsystems.“<br />

Rund die Hälfte der Grundschulempfehlungen ist falsch. Mal werden Kinder, die es<br />

© Westdeutscher Rundfunk Köln 2010<br />

Dieses <strong>Manuskript</strong> einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen<br />

Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des <strong>WDR</strong> unzulässig. Insbesondere darf das <strong>Manuskript</strong> weder<br />

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