Außerdem tgl.: MÜNCHEN - ALLGÄU - Der Windacher
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Seite 12 <strong>Der</strong> <strong>Windacher</strong><br />
Wussten Sie, dass Windach mal einen Bahnhof hatte ?<br />
Es ist schon erstaunlich, was einige<br />
Gruppen von Bürgern mit unterschiedlichen<br />
Interessen für Freizeit und Hobby<br />
das ganze Jahr über, ohne großes Sponsoring<br />
„ auf die Beine „stellen. Ob alte<br />
Handwerkskunst auf der Glentleiten, ein<br />
Mühlentag in Schwabsoien, eine Oldtimerschau<br />
in Schondorf, die Fotoschau<br />
eines Gartenbauvereins oder ein Traditionsfest<br />
altem Brauchtum zuliebe.<br />
Idealisten sind sie allemal.<br />
Ein Event der auffiel war zweifelsohne,<br />
was eine kleine Gruppe Eisenbahnenthusiasten,<br />
vorwiegend aus dem Geltendorfer<br />
Raum organisierte. – 100 Jahre<br />
Ammerseebahn - . Eine Ausstellung die<br />
in Dießen, Utting und in Geltendorf<br />
gezeigt wurde, Aufmerksamkeit weckte<br />
und viele Besucher anzog.<br />
Zu Recht, denn was diese Gruppe aus<br />
Archiven – von Privat – von der Bahn –<br />
woher auch immer zusammengetragen<br />
hatten, war einfach sehenswert. Die<br />
Palette der Bilder und Dokumente reichte<br />
von der Vorplanung der Bahn im Jahre<br />
1886/87 durch Ing. Georg Hennch,<br />
Bilder vom Bau der Bahnhöfe und Trassen,<br />
bis zum verwendeten Zugmaterial<br />
u.s.w Wissenswert dabei ist, dass es bei<br />
der Planung der Ammerseebahn von<br />
Mering nach Weilheim verschiedene<br />
Streckenvarianten gab, die teils erheblich<br />
vom jetzigen Trassenverlauf abweichen.<br />
Damals entstand regelrecht ein Wettlauf<br />
der Gemeinden um einen Bahnanschluss.<br />
Man zog sämtliche Register,<br />
jedes in Frage kommende Dorf, wollte<br />
mit dem Zug erreichbar werden. Bahnanschluss<br />
bedeutete Fortschritt, Wachstum,<br />
Entwicklung, Tourismus.<br />
Im Umfang dieser Ausstellung befand<br />
sich auch ein Dokument das unstreitbar<br />
beweist, dass sich die Gemeine Windach<br />
aktiv beim „ Kampf“ um den Zug<br />
beteiligt hat. Das Original liegt heute<br />
noch im Bayrischen Staatsarchiv in<br />
München.<br />
Es schrieb der damalige Schloss- bzw.<br />
Patronatsherr, wahrscheinlich oberster<br />
Repräsentant der Gemeinden Unter- und<br />
Oberwindach an den planenden Ing.<br />
Georg Hennch und an – was viel wichtiger<br />
war – an seine Königliche Hoheit<br />
Prinzregent Luitpold von Bayern –<br />
Nachfolger Ludwigs den II und damals<br />
populärer Landesvater nachfolgenden<br />
Text:<br />
Antrag zur Haltestelle Windach:<br />
Euer Hochwohlgeboren!<br />
Im Nachgehenden gestatte ich mir, Euer<br />
Hochwohlgeboren auf Grund meiner<br />
persönlichen Rücksprache eine Bitte zur<br />
gütigen Berücksichtigung ganz ergebenst<br />
zu unterbreiten. Die Gemeindeverwaltung<br />
von Ober- und Unterwindach<br />
haben an die Gemeindedirektion<br />
der K. bayer. Staatsbahnen eine submissive<br />
Eingabe gerichtet dahin lautend,<br />
Unterwindach bei Gelegenheit des Baues<br />
einer von Augsburg oder Türkenfeld<br />
nach Bayerdießen zu führenden Bahn<br />
als Stationsort hochgeneigtest berücksichtigen<br />
zu wollen.<br />
Die Motive, welche jener Bitte zu Grunde<br />
gelegt wurden, sind Handels- und<br />
Verkehrsinteressen, welche für die bei-<br />
Schöffelding Steinebach Windach Hechenwang