Info Aus dem Inhalt - Gnor
Info Aus dem Inhalt - Gnor
Info Aus dem Inhalt - Gnor
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kurznotiz<br />
Herr Heribert Schlindwein aus Sondernheim schickte uns folgende<br />
kleine Meldung:<br />
"In den ersten Tagen der Fußball-WM saß ich in der Halbzeit-<br />
Pause für eine Zigarette auf unserem Balkon im 1. OG. Um mich<br />
herum schwirrten und brummten jede Menge Junikäfer. Neben mir<br />
stand unsere giftgrüne Gießkanne zum Gießen der Balkonblumen.<br />
Es war schon halbdunkel.<br />
Neben mir fiel etwas ins Wasser. Mein Gedanke: Jetzt ist doch so<br />
ein Sch...käfer in die Gießkanne gefallen. Ich bückte mich um ihn<br />
herauszufischen und erstarrte vor Schreck... Etwas kaltes glibberigfeuchtes<br />
saß auf meinem rechten Auge und war wieder verschwunden.<br />
Da ich weis, dass es Geister und andere Wesen nicht gibt (!?) harrte<br />
ich mit einer Taschenlampe bewaffnet neben der Gießkanne aus,<br />
um herauszufinden, was mich denn nun so erschreckt hatte.<br />
Es dauerte ungefähr 5 Minuten, da krabbelte ein kleiner Laubfrosch<br />
über den Rand der Gießkanne und schaute mich erstaunt an.<br />
Ich rief meine Frau, da Sie mir die Geschichte ja nie im Leben abgenommen<br />
hätte, unser kleiner Gast begrüßte sie mit einem mehrfachen<br />
Quaken und verschwand im Inneren der Gießkanne.<br />
Soweit die wahre Geschichte. Das war wie gesagt am Beginn der<br />
WM. Seit dieser Zeit sitzt unser Laubfrosch in der Gießkanne, die<br />
natürlich nicht mehr benutzt wird. Die Balkonblumen sind vertrocknet,<br />
wir wollen ihn ja nicht stören ...<br />
... so eine Gießkanne ist schon was Feines<br />
/ Foto: Heribert Schlindwein<br />
Seit dieser Zeit will ich den verflixten Kerl fotografieren, täglich<br />
streckt er den Kopf aus der <strong>Aus</strong>gießöffnung und bis ich scharf<br />
gestellt habe, ist er verschwunden. Aber heute (12.09.) habe ich ihn<br />
endlich erwischt."<br />
GNOR Arbeitskreise<br />
Fortsetzung von Seite 22<br />
flächigkeit der nötigen Schutzmaßnahmen<br />
werden viele andere Arten<br />
mitgeschützt (andere Amphibien,<br />
Libellen, Wasserpflanzen und viele<br />
andere), so dass Laubfroschschutz<br />
mehr ist als nur Artenschutz, nämlich<br />
vernetzter Biotop- und Landschaftsschutz.<br />
Letztlich sind die<br />
Tiere zum Beispiel bei Exkursionen<br />
als Zeigeobjekte sehr beliebt. Mit<br />
verstärktem Engagement müßte es<br />
uns gelingen, auch in Zukunft viel<br />
Freude an unserem Froschkönig zu<br />
haben. (HARTMUT SCHADER)<br />
Ungewöhnlicher Bestandseinbruch<br />
frühlaichender Amphibienarten<br />
durch extrem kalte<br />
Witterung 2006<br />
Wenn im zeitigen Frühjahr<br />
(Februar/März) die Braunfrösche<br />
und Erdkröten wandern bzw. laichen,<br />
beginnt für Amphibienkartierer<br />
das "Tümpeljahr". Schon im<br />
Februar laichen als erstes die Springfrösche<br />
(Rana dalmatina), zum<br />
Märzwechsel bis Mitte März die<br />
Grasfrösche (Rana temporaria),<br />
Mitte März die Erdkröten (Bufo<br />
bufo) und die Moorfrösche (Rana<br />
arvalis) beenden die Frühlaichersaison<br />
in den letzten Märztagen. Dieser<br />
Rhythmus und die Reihenfolge variieren<br />
selbstverständlich von Jahr zu<br />
Jahr je nach Witterung. Insgesamt<br />
habe ich jedoch die Erfahrung aus<br />
30 Jahren Amphibienkartierung<br />
gemacht, dass der Faktor "Zeit"<br />
wichtiger ist als das Wetter. Am<br />
stärksten fällt das beim Moorfrosch<br />
auf, der fast immer genau am 21.<br />
März laicht, egal ob Nachtfrost oder<br />
Frühsommerwetter.<br />
Im Jahr 2006 war alles anders. Nach<br />
einem ungewöhnlich langen, durch-<br />
GNOR <strong>Info</strong> 103 23