Erziehung und Wissenschaft - GEW
Erziehung und Wissenschaft - GEW
Erziehung und Wissenschaft - GEW
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
FÖDERALISMUSREFORM<br />
Auftritte<br />
nur symbolisch<br />
Enger Zeitplan für Föderalismusgesetzeswerk<br />
Wer wissen möchte, wie man eine<br />
Sachverständigenanhörung ad<br />
absurdum führt, für den lohnt<br />
sich ein Blick auf das Expertenhearing<br />
zur Reform des Bildungsföderalismus,<br />
das B<strong>und</strong>estag<br />
<strong>und</strong> B<strong>und</strong>esrat gemeinsam<br />
veranstaltet haben. Als Fachleute<br />
lud die Länderkammer einen illustren<br />
Reigen altgedienter Politiker<br />
ein, die sich in ihrem Leben sicher<br />
detailliert mit vielen Themen<br />
beschäftigt haben – nur eben nicht<br />
mit Bildung.<br />
Vor der Tür<br />
Nun mag man einwenden,<br />
dass die Ministerpräsidenten<br />
a. D.<br />
<strong>und</strong> Unionspolitiker<br />
Bernhard Vogel <strong>und</strong><br />
Kurt Biedenkopf (beide<br />
CDU) doch zu jener Sorte Experten<br />
zählen, die zu beinahe jedem<br />
Thema ihr Statement aus dem Stegreif<br />
mindestens Sabine Christiansen-tauglich<br />
vortragen können. Pikant<br />
war es aber, dass die Länder<br />
Rainer Hoffmann als Sachverständigen<br />
zur Anhörung einluden. Der<br />
ehemalige Chef der Bremer Senatskanzlei<br />
war einer der Meinungsführer<br />
der Länder in der Projektgruppe<br />
Bildung <strong>und</strong> Kultur der Föderalis-<br />
Föderalismus-Anhörungen: <strong>GEW</strong> ist dabei<br />
Eigentlich sollten keine Verbandsvertreter bei den Mammut-<br />
Anhörungen zur Föderalismusreform eingeladen werden. DGB, Beamtenb<strong>und</strong>,<br />
auch die Arbeitgeberverbände: Sie alle müssen vor der<br />
Tür bleiben, wenn es um die Beurteilung der großen Staatsreform<br />
geht. Auf dieses Verfahren haben sich B<strong>und</strong>esrat <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estag verständigt.<br />
Aus der DGB-Spitze wurde allein der <strong>GEW</strong>-Vorsitzende Ulrich Thöne<br />
eingeladen, um die Positionen der Bildungsgewerkschaft zur<br />
Staatsreform in den Bereichen Bildung, <strong>Wissenschaft</strong> <strong>und</strong> Forschung<br />
vorzustellen.<br />
Die <strong>GEW</strong> hat die Verhandlungen zur Verfassungsreform von Beginn<br />
an kritisch begleitet. Schon im März 2004 hatte sie Vertreter aus mehr<br />
als 20 Bildungsverbänden zu einem Treffen eingeladen, um auf den<br />
drohenden Kompetenzverlust des B<strong>und</strong>es in der Bildungspolitik hinzuweisen.<br />
Es folgten zahlreiche Gespräche mit Mitgliedern der Föderalismus-Kommission<br />
(u.a. mit Vize-Kanzler Franz Müntefering<br />
(SPD), mit Bildungspolitikern im B<strong>und</strong>estag, E&W-Berichterstattung<br />
(s. z.B. Ausgabe 2/2005), Hintergr<strong>und</strong>informationen für Journalisten<br />
<strong>und</strong> Schreiben an die Minister- <strong>und</strong> Landtagspräsidenten,<br />
B<strong>und</strong>estagsabgeordneten <strong>und</strong> Kultusminister. Höhepunkt der gewerkschaftlichen<br />
Proteste war eine Demonstration an der Rheinbrücke<br />
zwischen Mainz <strong>und</strong> Wiesbaden (siehe Seite 4). ma<br />
6/2006 <strong>Erziehung</strong> <strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong> 29