Die Schwarze Liste der Pestizide - Greenpeace
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<strong>Greenpeace</strong> e.V. – <strong>Die</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Pestizide</strong><br />
Expositionsbewertung<br />
Zur Exposition des Menschen und <strong>der</strong> Umwelt gegenüber einzelnen Pestizidwirkstoffen stehen,<br />
wie bereits oben erwähnt, in <strong>der</strong> Regel nur unzureichende Daten zur Verfügung. <strong>Die</strong>s hat vor allem<br />
die Ursache, dass Menschen und die Umwelt nur wenig auf Rückstände von <strong>Pestizide</strong>n untersucht<br />
werden.<br />
Ein Indikator für die Belastung des Menschen sind jedoch die Belastungen <strong>der</strong> Lebensmittel. Da<br />
jedoch Daten für die Belastung <strong>der</strong> einzelnen Erzeugnisse pro Pestizidwirkstoff nicht öffentlich verfügbar<br />
sind, kann eine Aufnahmebewertung für den Menschen <strong>der</strong>zeit nicht vorgenommen werden.<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Studie wird daher die Belastung pro Pestizidwirkstoff nach <strong>der</strong> Häufigkeit <strong>der</strong><br />
Nachweise in pflanzlichen Erzeugnissen mit einem vierfach gestuften System bewertet:<br />
� Rot: Häufig gesucht und häufig gefunden<br />
� Gelb: Häufig gesucht und selten gefunden<br />
� Grün: Sehr häufig gesucht und nicht gefunden<br />
� Gelb mit Fragezeichen: Wenig bis gar nicht gesucht.<br />
<strong>Die</strong>se Einstufung nimmt jedoch keinen Einfluss auf den Rang des Wirkstoffs in den <strong>Liste</strong>n. Weitere<br />
Belastungen des Menschen (z.B. über die Luft o<strong>der</strong> die Haut) werden in diesem Rahmen nicht berücksichtigt,<br />
ebenso wenig wie die Aufnahme tierischer Lebensmittel o<strong>der</strong> die über an<strong>der</strong>e Wege<br />
als über Lebensmittel.<br />
Für die Bewertung <strong>der</strong> Umweltexposition wird, aufgrund auch hier fehlen<strong>der</strong> Daten für die Medien<br />
Boden und Luft, als Stellvertreter die Belastung und Gefährdung von Gewässern betrachtet. Auch<br />
hier wird, analog zur Belastung <strong>der</strong> Erzeugnisse, ein gestuftes System verwendet, das sich an<br />
Nachweisen in Gewässern und dem Wassergefährdungspotenzial orientiert. Es werden folgende<br />
Kennzeichnungen vorgenommen:<br />
� Rot: „Prioritärer Stoff“ nach EU-Wasserrahmenrichtlinie o<strong>der</strong> häufig im Grundwasser nachgewiesen<br />
� Gelb: Gelistet auf Ground Water Protection List (GWPL) des US-Department of Pesticide<br />
Regulation<br />
� Grün: Überprüft durch US-Department of Pesticide Regulation und keine Auflistung auf<br />
GWPL<br />
� Gelb mit Fragezeichen: Keine Informationen verfügbar.<br />
Details finden sich im Kapitel „Expositionsbewertung Verbraucher und Umwelt“, die Wirkstofflisten<br />
mit den Expositionskennzeichnungen im Anhang.<br />
Datenlücken<br />
Zu vielen Wirkstoffen sind für verschiedene Wirkungskategorien belastbare Informationen lei<strong>der</strong><br />
nicht öffentlich verfügbar. In diesen Fällen werden dem Stoff aus Vorsorgegründen drei Wirkungspunkte<br />
bzw. eine mittlere Expositionsstufe zugewiesen (in den <strong>Liste</strong>n eine gelbe 3). Bei einer Aktualisierung<br />
<strong>der</strong> <strong>Liste</strong>n wird <strong>der</strong> dann aktuelle Stand <strong>der</strong> Erkenntnisse berücksichtigt.<br />
Zahlreiche Stoffe werden im Rahmen <strong>der</strong> Rückstandsanalytik nicht routinemäßig o<strong>der</strong> sogar überhaupt<br />
nicht erfasst. Für diese Stoffe gibt es eine Unsicherheit hinsichtlich ihres Auftretens in Le-<br />
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