Die Schwarze Liste der Pestizide - Greenpeace
Die Schwarze Liste der Pestizide - Greenpeace
Die Schwarze Liste der Pestizide - Greenpeace
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Greenpeace</strong> e.V. – <strong>Die</strong> <strong>Schwarze</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> <strong>Pestizide</strong><br />
12. Wirkungskategorien Persistenz und Bioakkumulation<br />
<strong>Die</strong> Persistenz einer Chemikalie beschreibt <strong>der</strong>en Langlebigkeit. Chemikalien mit hoher Persistenz<br />
weisen eine geringe biologische o<strong>der</strong> chemische Abbaubarkeit auf. Aufgrund ihrer Langlebigkeit<br />
können sich bei längerer Nutzungsdauer persistente Chemikalien in Böden, Organismen und/o<strong>der</strong><br />
dem Sediment von Gewässern anreichern. Ein bekannter persistenter Stoff ist das Insektizid <strong>Die</strong>ldrin,<br />
welches noch nach über 35 Jahren Anwendungsverbot in Deutschland immer noch in Böden<br />
nachweisbar ist und von dort in Nahrungspflanzen übergehen kann (HU 2007).<br />
<strong>Die</strong> Persistenz einer Chemikalie wird beson<strong>der</strong>s relevant, wenn sich herausstellt, dass diese (öko-)<br />
toxisch ist, denn dann gibt es kaum noch Möglichkeiten, sie aus <strong>der</strong> Umwelt zu entfernen. Deshalb<br />
werden persistente Chemikalien z.B. durch die Stockholm-Konvention (POPs-Konvention) 26 o<strong>der</strong><br />
die OSPAR Konvention (Oslo-Paris-Kommission zum Schutz des Nordostatlantiks) 27 international<br />
geächtet bzw. in ihrer Anwendung eingeschränkt.<br />
Für die Bewertung <strong>der</strong> Persistenz <strong>der</strong> Pestizidwirkstoffe wurden drei verschiedene Quellen herangezogen:<br />
1. <strong>Die</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> persistenten, bioakkumulativen und toxischen (PBT) Chemikalien, erstellt durch die<br />
OSPAR-Kommission<br />
2. <strong>Die</strong> <strong>Liste</strong> <strong>der</strong> persistenten Stoffe, die durch die Europäische Kommission im Rahmen <strong>der</strong> Untersuchung<br />
<strong>der</strong> hormonellen Wirksamkeit aufgestellt wurde<br />
3. <strong>Die</strong> Pesticide Properties DataBase „Footprint“<br />
<strong>Die</strong>se drei <strong>Liste</strong>n beruhen auf unterschiedlichen Kriterien bzw. Verfahren.<br />
<strong>Die</strong> OSPAR-<strong>Liste</strong><br />
<strong>Die</strong> OSPAR-<strong>Liste</strong> enthält 311 Chemikalien 28 , 89 davon sind <strong>Pestizide</strong> (OSPAR 2006). Für die Auswahl<br />
dieser Chemikalien wurden, neben einer anfänglichen Kandidatenliste von 246 Substanzen<br />
im Zeitraum 2000-2002 Datenbanken, wie die Nordic Substance Datenbank (18.000 Substanzen),<br />
die Danish Miljøstyrelsen QSAR Datenbank (166.000 Substanzen) und die Datenbank des Netherlands'<br />
BKH/Haskoning Bericht verwendet, um nach Chemikalien mit persistenten, bioakkumulativen<br />
und toxischen Eigenschaften zu suchen. Zusätzlich wurden durch die Vertragspartner <strong>der</strong><br />
Konvention weitere Informationen zu möglichen PBTs übermittelt (OSPAR 2002).<br />
26 <strong>Die</strong> POP-Konvention hat sich zum Ziel gesetzt, beson<strong>der</strong>s persistente organische Schadstoffe international zu ver-<br />
bannen und ihre Emissionen in die Umwelt zu unterbinden o<strong>der</strong> zu reduzieren. Siehe unter www.pops.int<br />
27<br />
<strong>Die</strong> 1992er OSPAR Konvention ist das <strong>der</strong>zeitige Instrument für die Leitung <strong>der</strong> internationalen Kooperation zum<br />
Schutz <strong>der</strong> marinen Umwelt des Nord-Ost Atlantiks. <strong>Die</strong> Konvention kombinierte und aktualisierte die 1972er Oslo<br />
Konvention zur Müllverkippung im Meer und die 1974er Paris Konvention zur Meeresverschmutzung durch Quellen<br />
auf dem Festland.<br />
28<br />
Stand: August 2006<br />
Seite 56 von 166